Schatzkiste Reiten, Führen, Voltigieren - Hildegard Kiehne - E-Book

Schatzkiste Reiten, Führen, Voltigieren E-Book

Hildegard Kiehne

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Beschreibung

Einmal als Fee auf dem Zauberpferd durch die Wälder reiten oder sich als Ritter auf seinem stolzen Ross den Feinden entgegenstellen: Mit diesen zahlreichen Reit-, Voltigier- und Führübungen und -spielen mit detaillierten Beschreibungen werden manche Kinderträume wahr. Die Übungen und Spiele sind für Kinder verschiedener Altersstufen im Freizeitbereich, aber auch in der Heilpädagogik geeignet. Dabei wird auch besonders auf den respektvollen Umgang mit den Pferden geachtet. Liebevoll gestaltete Urkunden und Pässe zum Herunterladen erinnern die Kinder auch zu Hause noch an die schönen Erlebnisse mit den Pferden. Mit dieser Spiele- und Übungssammlung wird den Kindern, ihren BetreuerInnen und auch den Pferden bestimmt nicht langweilig!

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Seitenzahl: 118

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mensch & tier

Hildegard Kiehne ist staatlich geprüfte Erzieherin, heilpädagogische Reittherapeutin, psychologische Beraterin, Personal-Coach, Tierpsychologin, Schulmediatorin und Traumapädagogin. Sie leitet das Tierhaus Harz und arbeitet als selbständige Reittherapeutin sowie als pferdegestützter Coach.

Das Praxisseminar zum Buch „Schatzkiste Reiten, Führen, Voltigieren“, andere Lehrgänge zur pferdegestützten Arbeit und Infos zur Weiterbildung zum Pferde-Kinder-Coach finden Sie unter folgendem Link: www.das-tierhaus-harz.de/lehrgänge-mit-tieren/

Hinweis: Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnungen nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-497-03089-7 (PRINT)

ISBN 978-3-497-61541-4 (PDF-E-Book)

ISBN 978-3-497-61542-1 (EPUB)

3. Auflage

© 2021 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Verlag Ernst Reinhardt GmbH & Co KG behält sich eine Nutzung seiner Inhalte für Text- und Data-Mining i.S.v. § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Printed in EU

Covermotiv und Fotografien im Innenteil unter Verwendung von Fotos von Katrin Kiehne, Halle (Saale).

Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 MünchenNet: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected]

Inhalt

Was lieben Kinder an Pferden?

Einleitung

Übungen für Spaß und Spiel mit Pferd

1Die Vorbereitung: Arbeiten rund ums Pferd

2Übungen zum Eingewöhnen und Kennenlernen

2.1Übungen vom Boden aus

2.2Auf dem Pferderücken

3Reitübungen auf dem Pferd mit Hilfsmitteln

4Führübungen

5Scheuübungen

Spielesammlung für Kinder zu Pferd und ihre BetreuerInnen

6Spielideen nach Themen

6.1Ritterspiele

Ringestechen –Lanzenstechen –Hufeisenzielwerfen –Bogenschießen –Ritterkampf –Schwertkampf –Das Fahnenspiel

6.2Indianerspiele

Pferdewagen –Geräusche erkennen –Fliegender Stock 1 –Fliegender Stock 2 (Variante) –Ringwerfen –Indianer-Wurfstern

6.3Kinderspiele aus Uromas Zeiten

Ballschule –Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser … –Rückenmalen –Feuer, Wasser, Sturm –Bäumchen, Bäumchen, wechsle dich –Die Kette / die Schnecke –Eierlaufen

6.4Minutenspiele

Stopp –Ich sehe etwas, was du nicht siehst! –Raterunden –Beobachtungsaufgaben –Was fällt dir dazu ein? –Schau genau hin –Das Gegenteilspiel –Zielwerfen mit kleinen Bällen –Einige Minutenspiele vom Boden aus

6.5Spielideen mit verschiedenen Hilfsmitteln

Boccia –Federball –Dosenwerfen –Besenpolo –Dosenangeln –Kegeln –Ballabwerfen

7Pferdezirkus

8Das Reiten mit inneren Bildern

9Wissensspiele rund um das Pferd

Die Wühlkiste –Hofmemory –Detailspiel –Das Pferdespiel –Pferdepuzzle –Knobelaufgaben mit Arbeitsblättern

10Spiele zur Entwicklung sozialer Kompetenzen

Der Notfallkoffer –Kartonturm bauen –Der Freundschaftszauber –Komplimente-Runde –Das Interview-Spiel –Pantomime „Gefühle raten“ –Pantomime –Das Seilspiel –Zielwerfen als Teamspiel –Das Begegnungsspiel –Führen als Teamaufgabe –Die Rettungsinsel –Der Straßenverkehrsparcours –Voltigieren zu zweit –Das Tücherspiel –Das Riesenpuzzle –Freude schenken –Rallyes –Die Schatzsuche-Rallye

11Spiele zur Bewältigung von Konflikten

Wunschzeit –Grenzen verteidigen –Die Streitkiste –Drillinge

12Spiele zur Entwicklung der Wahrnehmung

12.1Auditive Wahrnehmung

12.2Visuelle Wahrnehmung

12.3Taktile Wahrnehmung

Besondere Hinweise für die pferdegestützte Arbeit mit Kindern

13Die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd

13.1Heilpädagogisches Reiten

13.2Heilpädagogisches Voltigieren

14Hinweise für die pferdegestützte Arbeit mit Kindern verschiedener Altersgruppen

14.1Kleinkinder

14.2Kinder im Vorschulalter

14.3Kinder im Grundschulalter

14.4Jugendliche

15Hinweise für die pferdegestützte Arbeit bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen

15.1Förderung der Motorik

15.2Sprachentwicklung

15.3Förderung des geistigen, sozialen und emotionalen Bereichs

16Hinweise für die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd bei Kindern mit Behinderung

16.1Allgemeine Grundsätze

16.2Kinder mit Autismus

16.3Kinder mit Down-Syndrom

17Mutig werden mit Pferden

18Training von Aufmerksamkeit und Konzentration

Danksagungen

Anhang

Verwendete Literatur

Literaturempfehlungen

Kopiervorlagen

Online-Zusatzmaterial

Alle Kopiervorlagen im Buch und weitere Zusatzmaterialien stehen auf der Homepage des Ernst Reinhardt Verlages unter www.reinhardt-verlag.de/de/downloads/ als Download zur Verfügung. Die Hinweise auf das Zusatzmaterial sind im Buch orange eingefärbt. Das Zusatzmaterial ist passwortgeschützt, das Passwort zum Öffnen der Dateien finden Sie am Ende des Buches.

Was lieben Kinder an Pferden?

●Sie schenken bedingungslose Liebe.

●Sie nehmen uns so, wie wir sind. Ihnen ist es egal, ob jemand ein Handicap hat oder welche Klamotten getragen werden.

●Sie nörgeln, petzen und verurteilen nicht.

●Sie sind ehrlich und authentisch.

●Sie sind große, starke, warme Freunde und Beschützer.

●Sie tragen uns – und ertragen uns.

●Sie lassen uns über uns selbst hinauswachsen.

●Sie sind stumme Tröster.

●Sie verstehen uns ohne Worte.

Einleitung

Tiere können uns etwas beibringen.

„Sie helfen uns, etwas über uns selbst zu lernen, indem sie unsere Aktionen durch ihr Verhalten widerspiegeln. Sie lehren uns, wieder Verbindung zur natürlichen Welt aufzunehmen. Und eine der wichtigsten Lehren, die wir von ihnen erhalten, ist, zu lernen, auf die Art und Weise zu lieben, wie sie es tun – und zwar bedingungslos. Meine Hoffnung ist es, dass Sie eine innige Verbindung zu Ihren tierischen Gefährten spüren, sondern auch großen Respekt für alle Lebewesen, für die Umwelt und das Leben im Allgemeinen empfinden“ (Gurney 2015, 28).

Tiere sind sowohl Familienmitglieder, als auch Lehrmeister und Arbeitskollegen für mich, in einer Arbeit, für die ich brenne und die mich begeistert.

Tiere habe ich schon immer geliebt, aber seitdem ich mit ihnen lebe und arbeite, erkenne ich erst den unschätzbaren Wert, den sie für uns Menschen haben. In den Tieren steckt so viel mehr, als wir Menschen in ihnen oft sehen und mich rührt ihr bedingungsloses Vertrauen in uns, dessen wir uns häufig wenig würdig erweisen. Mich rührt auch ihre große Liebe, mit der sie uns umgeben und begleiten. Ich bewundere ihre Sensibilität, mit der sie in unsere Herzen sehen, uns so erkennen und annehmen, wie wir sind, mit all unseren Handicaps, Eigenarten und Befindlichkeiten. Ich kann nicht anders, als sie mit Liebe und Achtung zu sehen und zu behandeln und ich wünsche mir sehr, dass auch andere Menschen, die mit ihnen zu tun haben, sie so sehen können, wie ich es gelernt habe. Das haben sie verdient!

Als ich 2001 anfing, als heilpädagogische Reittherapeutin zu arbeiten, fand ich in der einschlägigen Fachliteratur zwar etliche gute Bücher mit vielen theoretischen Abhandlungen, in denen ganz richtig beschrieben stand, wie hilfreich die pädagogische und therapeutische Arbeit mit Pferden für Kinder ist. Ich fand aber zu dieser Zeit wenige Bücher, die auch ganz konkrete praktische Ratschläge enthielten. So begann ich, in Weiterbildungen und in pädagogischer und therapeutischer Fachliteratur nach weiteren Ideen zu suchen. Ich legte eine Material- und Ideensammlung an, recherchierte, probierte aus, entwickelte weiter. So entstand dieses Buch, das in drei Teile untergliedert ist:

Der erste Teil steckt voller Übungen, mit deren Hilfe die Kinder Fähig- und Fertigkeiten im Umgang mit dem Pferd erlernen und festigen können.

Im zweiten Teil ist eine Vielzahl von Spielen enthalten, bei denen die Kinder untereinander Kontakte knüpfen (z.B. beim Interviewspiel), miteinander in Wettstreit treten (z.B. durch die Ritterspiele) oder einfach nur zusammen Spaß haben können. Weil mir und meinen HelferInnen der achtsame Umgang mit dem Pferd sehr wichtig ist, liegt bei unseren Spielen der Fokus nicht auf Schnelligkeit, sondern eher auf Kommunikation, Geschicklichkeit und Spaß!

Abgerundet werden die ersten beiden praktischen Teile durch einen Theoriepart mit besonderen Hinweisen für die pferdegestützte Arbeit mit Kindern.

Ebenso gibt es eine Vielzahl an Urkunden und Pässen als Kopiervorlagen, mit welchen die erfolgreiche Ausführung der Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und die Teilnahme an den Spielen gewürdigt werden kann. Es stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder sehr, wenn sie stolz und voller Freude für eine gelungene Übung eine Urkunde erhalten, auf der ihre Leistungen vermerkt und anerkannt wurden, die sie mitnehmen, herumzeigen und aufbewahren können.

Dieses Buch ist das Ergebnis jahrelanger praktischer Arbeit und ich wünsche mir sehr, dass es vielen Leuten, die mit Kindern und Pferden arbeiten – sei es beruflich, im Verein oder freizeitmäßig – helfen möge, diese Tätigkeit bunt, abwechslungsreich, respekt- und liebevoll zu gestalten. Es ist eine tolle, eine dankbare und erfüllende Aufgabe, mit Kindern und Pferden zu arbeiten und ich wünsche allen Betreffenden viel Freude, Kraft und Liebe dafür!

Thale, im Mai 2018

Hildegard Kiehne vom Tierhaus

Die Vorbereitung: Arbeiten rund ums Pferd

Die Vorbereitungszeit lässt sich für die pädagogische und therapeutische Arbeit sehr gut nutzen. Den Kindern sollte bewusst werden, dass die Pferde etwas für sie tun, wenn sie die Kinder tragen und das Putzen etwas ist, was sie im Gegenzug für die Pferde tun können. Deshalb ist es wichtig, sich für das Putzen Zeit zu nehmen, mit Liebe, Ausdauer und Sorgfalt bei der Sache zu sein und dem Pferd dabei Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung zu schenken (Abb. 1).

Abb. 1: Hufpflege

!

Dass ein Pferd kein Sportgerät, sondern ein fühlendes Wesen mit einem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung ist, sollten wir den Kindern auch bewusst machen.

Weiterhin kann man das Putzen des Pferdes nutzen, um eine Gesundheitskontrolle durchzuführen – eine Checkliste zum Kopieren ist im Anhang.

Um für unruhige, verhaltensauffällige Kinder oder Kinder mit Behinderungen (Kap. 16) diese Sequenz zu strukturieren, hat es sich bewährt, beim Putzen immer nach demselben Schema vorzugehen. Zum Beispiel putzt man zuerst das Fell mit Striegel und Kardätsche, kämmt danach Mähne und Schweif und kratzt zuletzt die Hufe aus.

TIPP

Ich empfehle für die Arbeit mit Kindern, die Mähne und den Schweif nicht zu verlesen, sondern mit Plastik-Haarbürsten (in Drogerien für unter einem Euro erhältlich), zu kämmen (Abb. 2). Sie sind mit kleinen Kinderhänden gut zu halten, sind weich und nachgiebig und ziehen nicht so viele Haare aus dem Schweif.

Es ist auch darauf zu achten, dass die Kinder auch jene Stellen mitputzen, die nicht so bequem zu erreichen sind, wie z.B. den Bauch und die Beine des Pferdes, unter der Mähne usw.

Abb. 2: Schweifpflege

Als Anreiz für eher unmotivierte Kinder, die dreimal über dieselbe Stelle bürsten und dann gleich fertig sind, kann man einen „Putz-Pass“ oder „Pferdepflege-Pass“ anbieten. Diesen bekommen die Kinder einmalig als „Auszeichnung“ für geduldiges, gründliches Putzen überreicht.

Bei anderen Arbeiten rund ums Pferd, wie z.B. das Vorbereiten des Futters, das Füttern der Pferde, das Säubern und Einstreuen des Stalles, Fegen, Auslauf oder Weide absammeln, sind die Kinder in der Regel sehr hilfsbereit und mit Freude bei der Sache, wenn man folgende Dinge beachtet:

ReitlehrerInnen und BetreuerInnen ordnen nicht eine Aufgabe an und schauen dann zu, wie die Kinder arbeiten, sondern sie bitten die Kinder um Mithilfe und Unterstützung. Es ist selbstverständlich, dass sie selbst mitarbeiten (Abb. 3). Die Motivation erhöht sich beträchtlich, wenn die Kinder merken, dass den Betreuenden auffällt, wenn sich Eines besonders anstrengt und fleißig bei der Sache ist und dafür ein Lob bekommt.

Abb. 3: Gemeinsame Fellpflege

TIPP

Ich lobe viel und bitte und danke recht häufig. Schließlich wollen wir mit den Kindern respektvollen Umgang üben und haben selber eine wichtige Vorbildfunktion. Für besondere Verdienste gibt es auch mal eine Fleiß-Urkunde.

Übungen zum Eingewöhnen und Kennenlernen

2.1Übungen vom Boden aus

Die Idee dieses respektvollen, achtsamen Umgangs, ein Pferd zu begrüßen, zu fragen, ob es mit mir arbeiten möchte, ist ein wertvoller Ansatz – besonders, wenn einem daran gelegen ist, mit den Kindern soziale Kompetenzen zu üben.

TIPP

Diese Art zu arbeiten lernte ich bei meiner Ausbildung zur Heilpädagogischen Reittherapeutin auf dem Pferdehof „Maruschka“ in Meuselko bei Kirsten Bruchhäuser kennen (www.reithof-maruschka.de, 09.05.2018).

Wenn man mit Kindern zu Pferden geht, werden sie dazu angehalten, das Pferd zu begrüßen und seine Reaktion auf die Begrüßung gut zu beobachten (Abb. 4).

Die Begrüßung des Pferdes erfolgt folgendermaßen: Das Kind steht seitlich vorne am Pferd und hält ihm seine Hand hin. Zusätzlich ist es günstig, dem Pferd auch verbal „Hallo“ zu sagen und seinen Namen zu nennen. Dabei ist es die Aufgabe der Betreuenden, dem Kind Sicherheit zu geben, sowie die Reaktion des Pferdes als DolmetscherIn dem Kind zu „übersetzen“.

TIPP

Wir erklären den Kindern, dass man auch auf diese Art das Pferd „fragen“ kann, ob man es streicheln darf oder ob es einverstanden ist, wenn wir es zum Putzen und zum Reiten holen.

Abb. 4: Begrüßung

Folgende Reaktionen können den Kindern erklärt werden:

●Das Pferd schnuppert oder leckt an der Hand, das bedeutet „ja“.

●Genauso verhält es sich, wenn das Pferd nach dem Schnuppern der Hand anfängt, zu kauen und zu lecken.

●Das Pferd wendet sich ab oder geht sogar weg. Das bedeutet: „Ich möchte jetzt nicht mit dir arbeiten, ich möchte auch nicht gestreichelt werden“.

●Das Pferd legt die Ohren an und schnappt nach dem Kind. Das bedeutet: „Lass mich in Ruhe“ oder sogar: „Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, dann beiße ich dich“!

●Das Pferd wendet sich kurz zu, dann gleich wieder ab und / oder frisst weiter. Das könnte bedeuten: „Och nö, jetzt lieber nicht, ich habe eigentlich gerade was anderes zu tun“.

!

Im gemeinsamen Umgang miteinander, sowohl zwischenmenschlich als auch beim Umgang zwischen Mensch und Tier, sind Respekt, Achtsamkeit und Akzeptanz wichtige Eigenschaften.

Das Medium Pferd eignet sich durch seine Größe, seine Stärke und sein Verhalten außerordentlich dafür, mit den Kindern respektvollen Umgang zu üben. Dazu gehört aber auch, dass man es nicht wie ein Sportgerät behandelt, sondern seine Bedürfnisse achtet und seine Grenzen respektiert. Hier eignet sich unter anderem diese Übung, das Pferd zu fragen, aber auch ein Nein vom Pferd zu akzeptieren.

Man könnte aber bei einem „Nein“ des Pferdes versuchen, ihm ein Kompliment zu machen, etwa: „Hast du aber ein schönes weiches Fell“ oder „Weißt du, wie sehr ich mich freue, dich zu sehen“? Natürlich sollte man auch fühlen, was man sagt oder denkt, denn Pferde haben ein feines Gespür für Schwingungen und Stimmungen. Weiterhin passend für erste Begegnungen (natürlich immer in Begleitung unter Anleitung), sind das „Begegnungsspiel“ (Kap. 10), das gemeinsame Putzen und Massieren des Pferdes, ein kleiner Spaziergang oder eine einfache Führübung (z.B. wie vom Pferde-Führer-Schein 1).

Abb. 5: Anmalen eines Pferdes