Schloki Lokis vergessener Göttersohn - Mathias Bellmann - E-Book

Schloki Lokis vergessener Göttersohn E-Book

Mathias Bellmann

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Beschreibung

Schloki lebte in einer Schokoladewelt. Du denkst, es gab nur braune Schokolade, aber es gab sie in allen Farben des Regenbogens. Er mochte am liebsten die Lilane. `Schloki?`, fragst du. Schloki ist der vergessene Sohn des Gottes Loki. Einst im dunklen Wald erblickten nicht nur die großen Legenden wie der Fenriswolf, Hel und Jörmungandr das Licht der Welt. Auch ein kleines, winziges Ei entstand. Es lag lange, tief verborgen im Unterholz. Endlose Monde waren seit Ragnarök vergangen, da brach plötzlich seine Schale auf und Schloki erblickte erstmals das purpurne Licht der Schokoladenwelt. Komm mit und begleite Schloki auf seinen Abenteuern!

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Geschrieben für Paulina

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die Legende beginnt

Zunder der rosa Drache

Die Schokoladenoase

Der kleine Wandersmann

Gwendola die Hexe

Flora und ihr Held

Am Ende des Regenbogens

Vorwort

Schloki lebte in einer Schokoladewelt. Du denkst, es gab nur braune Schokolade, aber es gab sie in allen Farben des Regenbogens. Er mochte am liebsten die Lilane. „Schloki?“, fragst du. Schloki ist der vergessene Sohn des Gottes Loki.

Einst im dunklen Wald erblickten nicht nur die großen Legenden wie der Fenriswolf, Hel und Jörmungandr das Licht der Welt. Auch ein kleines, winziges Ei entstand. Es lag lange, tief verborgen im Unterholz. Endlose Monde waren seit Ragnarök vergangen, da brach plötzlich seine Schale auf und Schloki erblickte erstmals das purpurne Licht der Schokoladenwelt.

Die Legende beginnt …

Götterkinder sind nicht wie Menschenkinder. Sie sind wie Riesenkinder. Sie kommen auf die Welt und haben schon so viel Kraft und Macht. Sie springen einfach fünf Meter hoch, fast fliegend. Sie sehen und hören alles, was in der Welt geschieht meilenweit. Trotzdem sind sie kleine, zerbrechliche Babies, die nicht wissen wohin, wenn ihnen niemand den richtigen Weg weist.

Schloki pellte die Reste der Eierschale von seinem Kopf. Magischer Eidotter klebte an seinem ganzen Körper. Erst versuchte er es herunterzuwischen. Dann schüttelte er sich. Er begann sich zu drehen. Immer schneller wurde er dabei. Er drehte sich blitzschnell wie ein Wirbelwind. Der Dotter spritzte in der Gegend herum. Die Eierschalenreste flogen wild umher. Als er stoppte, war er sauber, aber um ihn herum lagen kreuz und quer verteilt Dotter und Eierschalen.

Er sah sich um. Der Himmel glänzte wunderschön in einem zarten Lila. Die Sonnenstrahlen wärmten seine Haut. Überall standen riesige Bäume, die dutzende Meter in den Himmel ragten. Ihre Stämme waren gewaltig. Kleine, blauhaarige Wesen mit drei Augen huschten auf den Stämmen herum. Aus den Baumrinden tropfte orangenes Schokoladenharz.

Plötzlich horchte er auf, da war ein Rascheln im Unterholz. Zwei Augen. Eine Nase. Eine riesige Warze. Igitt. „Hallo, wer bist du?“ fragte die Gestalt. „Ich? Ich weiß nicht. Wer bist du?“ erwiderte Schloki. „Twoll, der Zwerg“, sprach der Unbekannte, „naja ein bisschen Gnom und Troll steckt auch in mir. Woher kommst du und wie heißt du?“

„Ich? Ich weiß nicht, wie ich heiße und ich komme aus dem Ei!“ Daraufhin antwortete ihm Twoll ernsthaft: „du brauchst einen Namen Eierjunge!“ Er überlegte. Dann schnipste er mit den Fingern und sagte: „Schloki! Ja! Schloki soll mein Name sein.“ „So sei es Kleiner. Möge dein Name für alle Zeit als Schloki bekannt sein“, grinste der Zwerg.

„Jetzt müssen wir dir nur noch etwas anziehen. So kannst du nicht durch die Gegend laufen. Warte mal! Ich hab da noch was“, sprach Twoll und holte aus seinem Rucksack eine grüne Hose und einen gelben Umhang und gab beides an Schloki. „Danke“, sagte der und zog die Sachen an. Schloki fühlte sich gleich viel besser in seinen neuen Kleidern.

„Woher kommst du?“ fragte er den Zwerg. „Ich? Sieh mich an. Ich bin klein. Meine Haut ist schwarz und voller goldener Warzen. Ich komme aus dem Berg. Tief unter der Erde kommen wir Zwerge zur Welt. Wir sind Kinder des Berges; Kinder des Erzes. Sieh mich an! Woher sollte ich sonst kommen?“

„Ich komme aus diesen Ei“, sagte Schloki, „bin ich ein Eierkind?“ Twoll lachte laut auf und erklärte ihm, dass das ein seltenes Götterei sei. So etwas komme nur ein paarmal im Äon vor. Er müsse Göttereltern haben. Das sei etwas Gutes, schwor der Zwerg. Ob er denn nicht wisse, wer seine Eltern sind, wollte Twoll wissen. Schloki zuckte nur mit den Schultern.

„Diese Welt ist beides“, sagte Twoll nun, „sie ist wunderschön und atemberaubend. Sie ist aber auch hart und eiskalt. Du brauchst einen guten Freund, der dir zeigt, wie du deinen Weg zum Glück findest.“ Schloki grübelte. Das klang logisch. Freunde sind wichtig. „Willst du mein Freund sein Twoll und mich mit auf deine Abenteuer nehmen?“ fragte Schloki. „Haha. Na klar. Abgemacht mein neuer Freund. Komm, starten wir in unser Abenteuer!“ lachte Twoll laut auf.

Er sah auf sein grünes Ei mit den lila funkelnden Punkten: es war nun zerbrochen. Er blickte in die Welt. Er sah Twoll an und dachte: „lass uns ins Abenteuer starten. Dieser kleine Zwerg scheint ein Freund zu sein. Ich gehe mit ihm. Ich glaube, das wird gut! Ich glaub, das wird Spaß machen. Welt, ich komme!“

Die beiden brachen auf. Twoll stapfte voraus. Seinen riesigen Rucksack trug er auf dem Rücken. Ständig grummelte er in seinen blauen Bart, während sie wanderten. Schloki verstand kein Wort. Doch sein Gemurmel hatte etwas rhythmisches in sich. Es war ein vibrierender Bass in seiner Stimme, der ihre Füße zu beschleunigen schien.

„Haha! Ich weiß, was du denkst Schloki, aber dieses Gemurmel ist ein alter Bergzauber. Er bringt uns schneller ans Ziel“, lachte Twoll laut auf.

Während sie wanderten, erzählte Twoll ihm alles, was er in seinem langen Zwergenleben erlebt hatte. Schloki staunte über all die Abenteuer. All die wundersamen Geschichten fesselten ihn und weckten den Durst nach eigenen Abenteuern. Auch er wollte so wundersame Orte besuchen und magische Wesen kennenlernen.

Irgendwann kamen sie in ein Dorf. „Warte hier“, sagte Twoll, „ich muss kurz in den Dorfkrug, um Met zu holen.“ Schloki setzte sich an den Rand des Brunnens, der in der Mitte des Dorfplatzes stand. Zwei Kinder entdeckten ihn und liefen herüber. Hinter ihnen trottete ein alter, zottiger Hund.

„Wer bist du und wieso sind deine Haare so bunt?“ fragten beide. „Ich bin Schloki. Meine Haare sind schon immer so. Was ist das hier für ein Ort?“ fragte Schloki. „Das ist unser Dorf. Komm Schloki, spiel mit uns!“ sagte das Größere der beiden Kinder. Das ließ sich Schloki nicht zweimal sagen und so spielten sie. Plötzlich gab es einen lauten Knall. Als Schloki sich umdrehte, sah er eine Staubwolke auf sich zurasen. Ganz unerwartet tauchte Twoll aus der Staubwolke auf. Rennend rief er Schloki zu: „nimm die Beine in die Hand Schloki und lauf!“

Hinter Twoll kam ein dicker Mann mit einer fleckigen Kochschürze zum Vorschein. In seiner Hand hielt er eine alte Schrotflinte. Wieder knallte es laut. Knapp hinter Twoll schlug der Schrot in den Boden. Schloki begriff die große Gefahr, in der sie beide schwebten, sollte der Koch sie mit seiner Schrotflinte treffen. Er drehte sich um und begann mit aller Kraft, um sein Leben zu rennen.

Sie rannten so lange, bis das Dorf außer Sichtweite war. Der dicke Koch hatte zum Glück die Verfolgung aufgegeben. Beide keuchten und hechelten nach Luft. „Wieso hat der dicke Koch dich verfolgt?“ fragte Schloki verwirrt. „Ich glaube es war deswegen!“ sagte Twoll und hielt einen funkelnden Goldring in die Höhe. Auf dem Ring glitzerten wunderschöne, kleine Diamanten. „Der dicke Koch wollte ihn mir nicht verkaufen“, erklärte Twoll, „aber er gehörte einst meinem Ur-Ur-Ur-Ahnen. Also hab ich mir den Ring geschnappt und bin losgerannt.“

Mittlerweile hatten sie ihre Reise wieder aufgenommen. Sie wollten schnell weit weg von dem Dorf, denn der dicke Koch könnte sie immer noch suchen. Schloki dachte über das Geschehene im Dorf lange nach. Auf der einen Seite verstand er Twoll, auf der anderen Seite war er entsetzt. Er fragte sich, wie ihre Reise weitergehen würde?

Sie marschierten bis die Sonne fast untergegangen war. „Lass uns einen Rastplatz für die Nacht suchen Schloki. Ich habe großen Hunger und wir müssen uns ausruhen, damit wir morgen wieder Kraft zum Wandern haben“, erklärte Twoll. Einige Felsen ragten am Wegesrand aus dem Boden. Dorthin stapfte Twoll nun. Er rollte ein paar Decken aus, die er aus seinem Rucksack geholt hatte. Er gab Schloki eine gelbgrüne Kuscheldecke: „hier Schloki, das ist deine Decke. Behalte sie von nun an. Sie wird dich nachts wärmen!“

Er zauberte auch einen Wärmkristall aus dem Inneren seines Rucksacks und viele Schokoladenkekse. Sie aßen und bevor Schloki einschlief, erzählte Twoll ihm eine schaurige Gruselgeschichte. Nach diesem anstrengenden Tag schlief er wie ein Baby.

Am nächsten Morgen erwachte er unter lautem Gepolter. Als er die Augen öffnete, sah er, wie Twolls Kopf aus einem Loch ragte. Der Zwerg war voll Sand und dunkler, brauner Erde. „Was machst du da?“ wollte Schloki wissen. „Ich vergrabe meinen Goldring. Das ist doch klar!“ antwortete Twoll und grub weiter.

Nachdem Twoll seinen Ring vergraben und das Loch wieder zu geschaufelt hatte, packten sie nach einem kurzen Frühstück ihre Sachen und setzten ihre Reise fort. Das Land war irgendwann hügeliger geworden. Immer mehr Felsen ragten aus dem Boden. „Wohin gehen wir Twoll?“ fragte Schloki. „Zum Schwarzberg“, antwortete Twoll, „dort wohnen Freunde von mir.“

Der Aufstieg begann. Es war nicht leicht. Schloki musste bei jedem Schritt aufpassen, dass er nicht abrutschte. Sie stiegen immer höher. Auch die Felskanten wurden schärfer. Es war ein gefährlicher Aufstieg. Auf einmal tauchte über einer Felskante, die sie heraufgeklettert waren, eine große Tür auf.

Die Tür war aus dunklem Holz und ihre Angeln waren in den Stein gehauen. Auf ihr waren schöne Holzschnitzereien und ein riesiger, goldener Türklopfer, der aussah wie ein Löwe. „Das ist der Eingang zum Schwarzberg“, sagte Twoll.

Schnurstracks ging Twoll zum Türklopfer und schlug ihn dreimal hart gegen die Tür. Es hallte laut im Inneren des Berges. Doch nichts passierte. Nach einer Weile schlug Twoll erneut dreimal mit dem Türklopfer gegen die Tür. Nichts schien zu passieren.

Doch plötzlich knarrte es. Langsam und knarzend öffnete sich der linke Seitenflügel der Tür. Ein kleines Gesicht kam zum Vorschein. Es war voll mit schwarzem Ruß. „Brokk du alter Blasebalg, es ist schön dich zu sehen“, grunzte Twoll laut. Brokk kniff die Augen zusammen, dann begann er zu lachen: „Twoll du? Beim Herz des Berges, dass dich noch kein Riese gefressen hat. Komm rein zu uns und bring deinen kleinen Freund mit.“ Sie traten ein. Brokk führte sie durch einen langen, schwarzen Tunnel. Es war sehr dunkel und nur die Kristallfackel in Brokks Hand leuchtete ihnen den Weg. Plötzlich wurde es hell und vor ihnen öffnete sich der Blick auf eine gewaltige Halle. Sie war in den Stein gehauen worden. Es musste Jahrzehnte gedauert haben. Die Halle hatte mehrere Ebenen und wirkte wie eine kleine Stadt.

Schloki sah dutzende Zwerge geschäftig herumlaufen. Manche schleppten schwere Werkzeuge. Manche schoben voll beladene Schubkarren. Manche unterhielten sich und er sah an den Kreuzungen auch einige schwer bewaffnete Wächterzwerge. „Twoll“, fragte Schloki, „was tun all die Zwerge hier unten?“ „Magischer Stahl“, sagte Twoll stolz, „der Schwarzberg ist berühmt für seinen magischen Stahl. Hier unten wird sein Erz abgebaut, aber das ist mir jetzt zu langweilig. Lass uns lieber in die Kneipe gehen und Würfel spielen!“

Twoll schien sich auszukennen. Er steuerte gezielt eine Treppe an, stieg sie gekonnt hoch. Dann lief er zügig über eine Brücke an deren Ende eine Leiter befestigt war. Von hier kamen sie zu einer höheren Ebene. Auf ihr standen mehrere, große Holzhäuser. Er ging einmal links, zweimal rechts und dann standen sie vor einem Haus, aus dem Musik und laute Gespräche kamen.