Schule: Digital macht schlau! (GEO eBook Single) -  - E-Book

Schule: Digital macht schlau! (GEO eBook Single) E-Book

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Beschreibung

Wer hat Angst vor dem Internet? Nein, digitale Medien machen unsere Kinder nicht dumm. Im Gegenteil: Mit Tablet-Computern und Online-Zugängen haben Lehrer heute die Chance, den kreativsten und besten Schulunterricht aller Zeiten zu gestalten. Und ein neues Zeitalter der Bildung einzuleiten. Was dafür nötig ist? Beherzte Pädagogen. Und entspannte Eltern. Vielerorts gelingt das schon! Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.

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Seitenzahl: 24

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Herausgeber:

GEO

Die Welt mit anderen Augen sehen

Gruner + Jahr AG & Co. KG, Druck- und Verlagshaus,

Am Baumwall 11, 20459 Hamburg

www.geo.de/ebooks

Inhalt

Wer hat Angst vor dem Internet?

Von Jürgen Schaefer

Zusatzinfos

Fünf goldene Regeln für den Start

Sofort besser lernen

Von wegen »dumm, dick und aggressiv«

Mehr eBooks von GEO

WER HAT ANGST VOR DEM INTERNET?

Nein, digitale Medien machen unsere Kinder nicht dumm. Im Gegenteil: Mit Tablet-Computern und Online-Zugängen haben Lehrer heute die Chance, den kreativsten und besten Schulunterricht aller Zeiten zu gestalten. Und ein neues Zeitalter der Bildung einzuleiten. Was dafür nötig ist? Beherzte Pädagogen. Und entspannte Eltern. Vielerorts gelingt das schon!

Von Jürgen Schaefer

Die gute Nachricht ist: Auch in der Schule der Zukunft machen sich die Kinder noch schmutzig. Zwei Dutzend toben am hellen Morgen über den Spielplatz vor der Digitalis-Schule im niederländischen Almere, dass es staubt, wühlen lustvoll im Sandkasten, klatschen sich beim Fangen ab. Bis zum Pausengong. Danach ist alles anders.

Johlend strömen die Kinder ins Gebäude; am Eingang wartet eine Plastikbox mit iPads auf sie. Jedes Schulkind greift sich seinen eigenen Tablet-Computer, quietschbunt schutzverhüllt mit Henkelgriff. Auf diesem iPad findet es alles, was es zum Lernen braucht: einen individuellen Stundenplan, digitale Schulbücher, Übungsaufgaben und Spiele – jede Menge Spiele: zum Mathelernen, für Rechtschreibung, zum Programmieren.

Im Schulgebäude, einem einstöckigen Flachbau, gibt es keine Klassenzimmer mehr. Stattdessen versammeln sich die Schüler in Ateliers, von allen Seiten durch Glasscheiben einsehbar. Vierjährige sitzen dort neben Achtjährigen, je nachdem, welchen Kurs sie gerade gebucht haben. Im „Leiseraum“ in der Mitte des Schulhauses arbeiten Kinder Aufgaben auf ihrem iPad ab. Ich habe das Gefühl, eher auf einer Art Kinderkonferenz zu sein als in einer Schule.

Wohin die Schüler im Gebäude auch schlendern; das Einzige, was sie dabei mit sich herumtragen, ist ihr neonbunter Tablet-Computer. Ist das die Zukunft, Kinder mit permanentem Internetanschluss? Ist das eine Utopie oder ein Albtraum?

Ich habe selbst zwei Töchter; die Ältere ist zwölf Jahre alt, besucht ein Gymnasium in Hamburg. An einem Morgen im September 2014 wiege ich ihre Schultasche: 8,35 Kilo. Die Tasche ist voller Bücher, die wir zum Beginn des Schuljahres in Folie eingeschlagen haben; genauso, wie ich das zu meiner Schulzeit vor 40 Jahren getan habe. Neulich brachte sie einen kopierten Zettel nach Hause mit der Aufforderung, „Das große Oxford Wörterbuch“ für 27,95 Euro zu kaufen, dazu das „Oxford Advanced Learner’s Dictionary“ und einen Grammatikband.

Diese Nachschlagewerke, erfahre ich, sind für „den weiteren Lebensweg (Ausbildung, Studium, Beruf, Auslandsaufenthalte)“ meiner Tochter: „unentbehrlich“. Meine Tochter wird, wenn alles gut läuft, im Jahr 2020 ihr Abitur ablegen. Kein Mensch weiß, auf welche Art wir dann permanent mit dem Internet verbunden sein werden. Aber sollte meine Tochter studieren gehen, wird sie sicher keine Oxford-Backsteine in den Koffer packen.