SKL Glücksatlas 2023 - Bernd Raffelhüschen - E-Book

SKL Glücksatlas 2023 E-Book

Bernd Raffelhüschen

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Beschreibung

Glück kann man messen

Von der Corona-Pandemie hat sich das Glücksniveau der Deutschen zwar schon deutlich erholt, aber leider noch immer nicht vollständig. Einige Beeinträchtigungen wirken immer noch nach, neue Krisen kommen hinzu, die sich dämpfend auf den Erholungsprozess auswirken, wie etwa die Rezession und die weiterhin hohe Inflation. Zugenommen haben auch Ängste, sei es vor Verlusten des Wohlstands, des Friedens, der Gesundheit oder den Auswirkungen der Klimaerwärmung.

Der SKL Glücksatlas misst die Zufriedenheit der Deutschen kontinuierlich und bietet damit eine einzigartige Perspektive auf das, was die Menschen in Deutschland bewegt. Er untersucht auch, wie sich die Zufriedenheit in den einzelnen Landesteilen entwickelt. Nimmt der Glücksunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland wieder ab? In welcher von 32 Regionen sind die Deutschen am glücklichsten bzw. unglücklichsten?

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Seitenzahl: 210

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Autoren:

Professor Dr. Carol Graham, University of Maryland

Professor Dr. Bernd Raffelhüschen, Universität Freiburg

Timon Renz, Universität Freiburg

Konzeption und Redaktion:

Max A. Höfer, höfermedia

Projektverantwortliche SKL:

Cornelia Friedrich

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Copyright © 2023 Penguin Verlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Coverabbildungen: Vectorium/shutterstock.com,

autumnn/shutterstock.com, Oliver Schmitt

Innenteil: Kastoluza/shutterstock.com, VoodooDot/

shutterstock.com

Gesamtgestaltung und Satz: Oliver Schmitt

ISBN 978-3-641-31527-6V004

www.penguin-verlag.de

Inhalt

Vorwort SKL Glücksatlas 2023

von Bettina Rothärmel

Zusammenfassung der Ergebnisse

Hoffnung und VerzweiflungWie Wohlbefinden die Lebensumstände verändern kann

von Carol Graham

Lebenszufriedenheit 2023: Leichte Erholung in der Polykrise

von Bernd Raffelhüschen und Timon Renz

Die Lebenszufriedenheit erholt sich leicht, Ängste nehmen zu, und die Inflation erhöht die Ungleichheit im Glück

Was von Corona bleibt: Junge Erwachsene und Frauen erholen sich nur langsam

Warum die Ostdeutschen etwas unzufriedener sind als die Westdeutschen

Glück in verschiedenen Lebensbereichen

von Bernd Raffelhüschen und Timon Renz

Die Zufriedenheiten mit den Bereichen des Lebens: Ein Überblick über die Ergebnisse

Arbeitszufriedenheit: Große branchenspezifische Unterschiede

Einkommenszufriedenheit: Mehrheit gewöhnt sich an die Inflation

Gesundheitszufriedenheit bleibt stabil, Einsamkeit und Stress nehmen aber zu

Familienzufriedenheit: Vor-Corona-Niveau ist noch in weiter Ferne

Glück in den verschiedenen Regionen Deutschlands

von Bernd Raffelhüschen und Timon Renz

Das Bundesländer-Ranking: Ostdeutschland gewinnt, Westdeutschland schwächelt

Das Glücksranking der 32 Regionen: Holstein, Bayern-Süd und Münsterland an der Spitze

1. Schleswig-Holstein

2. Hamburg

3. Bayern

4. Hessen

5. Nordrhein-Westfalen

6. Sachsen-Anhalt

7. Sachsen

8. Baden-Württemberg

9. Bremen

10. Niedersachsen

11. Thüringen

12. Rheinland-Pfalz

13. Brandenburg

14. Berlin

15. Saarland

16. Mecklenburg-Vorpommern

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Die Autoren

VorwortSKL Glücksatlas 2023

von Bettina Rothärmel

Eine alte Weisheit rät, das Glas besser als »halb voll« und nicht als »halb leer« zu betrachten. Diese Sichtweise empfiehlt sich auch bei den Ergebnissen des diesjährigen SKL Glücksatlas, der in bewährter Form und Methodik die Lebenszufriedenheit der Deutschen gemessen hat. Die positive Nachricht lautet: Der Erholungsprozess setzt sich 2023 fort, wir lassen Corona hinter uns, nur leider nicht mit den großen Schritten, die wir uns vermutlich alle wünschen, sondern eher mit Trippelschritten. Das Glücksniveau der Vor-Corona-Zeit 2019 ist noch lange nicht erreicht. Angesichts der vielen Krisen, die uns derzeit herausfordern, kann man sich allerdings auch über einen kleinen Zuwachs an Lebensglück freuen.

Das gesamtdeutsche Glücksniveau von derzeit 6,92 Punkten ist das Ergebnis aus einer Vielzahl unterschiedlichster Einflussfaktoren. Einige dieser Faktoren tragen positiv zur Förderung des Glücks bei, während andere das allgemeine Zufriedenheitsgefühl mindern. Die Wirkung dieser Faktoren ist oft zwiespältig. Beispielsweise schreitet einerseits der Erholungsprozess bei Familien, Jugendlichen und Frauen weiter fort. Andererseits kommt es aber heute viel seltener als früher zu Zusammenkünften mit Verwandten und Freunden. Hier scheinen die Beeinträchtigungen der Corona-Zeit stärker nachzuwirken.

Die detaillierteren Zusammenhänge finden Sie auf den folgenden Seiten des SKL Glücksatlas, der umfassendere Zahlen und Fakten zur Lebenszufriedenheit bietet als je zuvor. Dank der kontinuierlichen Erweiterung der Datenbasis können Prof. Dr. Raffelhüschen und sein Team nun beispielsweise den Einfluss der Jahreszeiten auf die Zufriedenheit präziser einschätzen sowie den Effekt genauer quantifizieren, den neu auftretende Krisen auf das Glücksniveau haben. Die Zeit während der Corona-Pandemie hat verdeutlicht, dass rein materielle Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt nicht ausreichen, um das Wohlbefinden der Menschen zu beschreiben.

Die sogenannten »Well-being Gaps«, also die Unterschiede im Wohlbefinden zwischen verschiedenen Gruppen, können wertvolle Hinweise für die Ausgestaltung von politischen Maßnahmen liefern. Unsere Absicht ist es, auch in Zukunft durch aktuelle Sonderstudien auf derartige Gaps aufmerksam zu machen und die Entwicklung der Lebenszufriedenheit eingehend zu analysieren. Wenn sich solche Gaps wieder schließen, dann ist das sicherlich ein Grund zurFreude. Bei dem im letzten Jahr von uns ins Leben gerufenen Glücksranking der 32 Regionen zeigt sich nun, dass sich ein breites Mittelfeld aus sowohl west- als auch ostdeutschen Regionen gebildet hat, in dem kaum noch signifikante Unterschiede existieren. Die Durchmischung der Regionen aus Ost- und Westdeutschland ist laut den Experten eine direkte Konsequenz der Corona- Krise und wird voraussichtlich dauerhaft bestehen bleiben.

Alle Ergebnisse haben wir wie immer unter skl-gluecksatlas.de in sachlicher und verständlicher Weise zugänglich gemacht. Ich wünsche Ihnen eine inspirierende und anregende Lektüre unseres SKL Glücksatlas 2023.

Dr. Bettina Rothärmel

Vorstandsvorsitzende GKL – Gemeinsame Klassenlotterie der Länder AöR

Veranstalterin der SKL- und NKL-Lotterien

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Erholung von den Unbilden der Corona-Zeit setzt sich 2023 fort. Das Glücksniveau der Deutschen steigt auf 6,92 Punkte. Das ist ein leichtes Plus von 0,06 Punkten gegenüber dem Vorjahr (6,86 Punkte). Der bescheidene Glückszuwachs verdeutlicht, dass bestimmte Beeinträchtigungen durch die Pandemie noch immer nachwirken, obwohl fast alle Einschränkungen weggefallen sind, und dass neue Faktoren hinzukamen, die sich dämpfend auf den Erholungsprozess auswirken.

Im Vergleich zum Tiefpunkt im schwersten Jahr der Corona-Pandemie (2021) mit 6,58 Punkten konnte sich Deutschland immerhin um insgesamt 0,34 Punkte verbessern. Jedoch befindet sich der diesjährige Wert von 6,92 Punkten immer noch 0,22 Punkte unterhalb des Niveaus von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, in dem die Lebenszufriedenheit 7,14 Punkte erreicht hatte. Erfreulicherweise verzeichnen wir nicht nur einen leichten Anstieg des Glücksniveaus, sondern auch einen leichten Anstieg der Zuversicht: Zwei Drittel der Bevölkerung blicken aktuell mit Optimismus in die Zukunft, während 7 Prozent – also jeder Vierzehnte – eine pessimistische Sicht auf die Zukunft haben.

Die Erholung verläuft vor allem deshalb nur zögerlich, weil die hohe Zahl der äußerst Unglücklichen, also jener Personen, die auf der Zufriedenheitsskala (0 bis 10) Werte zwischen 0 und 4 angeben, nahezu unverändert geblieben ist. Während der Corona-Pandemie hat sich deren Anzahl verdoppelt und erreichte 10 Millionen, aktuell sind es etwa 7,5 Millionen Personen. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Anzahl der extrem Unzufriedenen wieder spürbar zu senken, denn einige der neu hinzugekommenen Krisenfaktoren, wie Inflation oder die Zunahme von Angststörungen, tragen zur Verfestigung dieser Entwicklung bei. So ergeben die Befragungen des SKL Glücksatlas, die von der Universität Freiburg im Frühsommer 2023 durchgeführt wurden, dass die vielfältigen Belastungen, die die Menschen gegenwärtig spüren, gegenüber der Corona-Zeit nur geringfügig abgenommen haben. Zwar fühlen sich 31,8 Prozent der Deutschen heute weniger belastet als zur Zeit der Pandemie, aber 45 Prozent sehen keinen Unterschied, und 23,2 Prozent geben an, aktuell sogar stärker als während der Pandemie unter einer erhöhten Anspannung zu leiden. Das führt nun einerseits insgesamt zu einer rückläufigen Belastung,unterstreicht jedoch andererseits, dass die Auswirkungen der Corona-Zeit bei vielen noch spürbar sind und die neuen Krisen ebenfalls Unzufriedenheit hervorrufen.

Am deutlichsten zeigt sich dies in der Zunahme diffuser Ängste, sei es vor Verlusten des Wohlstands (Rezession), des Friedens, der Gesundheit (weitere Pandemien, Hitzetote usw.) oder den Auswirkungen der Klimaerwärmung: Ein Viertel der Bevölkerung wird »manchmal« von Angstgefühlen geplagt, weitere 14 Prozent berichten von häufig oder sehr häufig auftretenden Ängsten. Aktuell ängstigen sich 39 Prozent der Deutschen »manchmal«, »oft« beziehungsweise »sehr oft«, 2017 waren es nur 24 Prozent. Die vielfältigen Angstszenarien beeinträchtigen vor allem die ohnehin schon Unzufriedenen: Wer oft Angstgefühlen ausgesetzt ist, beurteilt sein Leben mit 4,54 Punkten deutlich schlechter als Personen, die das nicht sind (6,89 Punkte).

Die Inflation, die im Vorjahr zwischenzeitlich auf über 10 Prozent anschwoll, trifft ebenfalls vor allem die Gruppe der ohnehin schon eher Unzufriedenen. 42,8 Prozent der Unzufriedenen sehen in den Energiekosten eine hohe finanzielle Belastung. Gegenüber dem Vorjahr hat sich aber der Einfluss der Inflation auf das Glücksniveau abgeschwächt. So hat sich die Zufriedenheit mit dem Einkommen 2023 stabilisiert. Aufgrund der erheblichen Preissteigerungen verzeichneten die Reallöhne seit 2019 einen Rückgang um 5,8 Prozent. Diese Entwicklung führte zu einem drastischen Einbruch der Zufriedenheit mit dem Haushaltseinkommen. Der Wert sank von seinem Höchststand (7,18) auf lediglich 6,49 Punkte im Jahr 2022, was einem Rückgang um 0,69 Punkte entspricht. 2023 kann sich die Einkommenszufriedenheit aber wieder leicht auf 6,64 Punkte erholen, obwohl die Inflation noch immer hoch ist. Das spricht dafür, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung an die Inflation gewöhnt hat und sie nicht mehr so viel Unzufriedenheit hervorruft. Ein anderer Aspekt der Inflation wird aber wichtiger: Sie verstärkt die Ungleichheit. Ökonomische Indikatoren wie der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit misst, haben sich bislang noch kaum verändert, aber die Zufriedenheitsdaten zeigen ein anderes Bild: Die Ungleichheit im Lebensglück nimmt zu. Die Lebenszufriedenheit der unteren Einkommensschichten hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,06 Punkte verbessert, die der oberen Einkommensschicht aber um 0,23. Auch im Regionen- Ranking wird die wachsende Ungleichheit im Lebensglück deutlich. Der Abstand zwischen dem glücklichsten und dem unglücklichsten Bundesland ist auf 1,02 Punkte stark gestiegen. 2019 betrug er nur 0,68 Punkte.

Die Corona-Pandemie hat Spuren in vielen Lebensbereichen hinterlassen. Im vergangenen Jahr wies der SKL Glücksatlas darauf hin, dass die Hauptbetroffenen der Lockdowns vor allem Frauen, Familien und Jugendliche waren, und konnte bereits erste Verbesserungen feststellen. Der Erholungsprozess setzt sich fort, wenn auch nur langsam. Während der Corona-Pandemie entwickelte sich das Wohlbefinden der Geschlechter auseinander. Dieser Happiness-Gender-Gaphält sich hartnäckig: Auch 2023 sind Frauen 0,06 Punkte unzufriedener mit ihrem Leben als gleichaltrige Männer. Dies ist zwar eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu 2020 (Gap: 0,19 Punkte), jedoch liegt der Wert immer noch höher als vor Ausbruch der Pandemie, als Frauen sogar geringfügig glücklicher waren als ihre männlichen Altersgenossen. Einen positiven Trend zeigt die gesteigerte Lebenszufriedenheit bei selbstständigen Frauen. Diese Gruppe war besonders stark von den wiederholten Betriebsschließungen betroffen – vor allem bei körpernahen Dienstleistungen wie Friseursalons oder Nagelstudios. Als Solo-Selbstständige erlitten Frauen erhebliche Einbußen in ihrem Glücksempfinden. Inzwischen haben sie den Rückstand zu ihren männlichen selbstständigen Kollegen größtenteils aufgeholt. Dennoch haben auch die Selbstständigen insgesamt noch nicht das Niveau an Lebenszufriedenheit erreicht, das vor Beginn der Corona-Pandemie herrschte.

Auch die Familien sind noch immer nicht so zufrieden wie vor der Corona- Pandemie: Die Zufriedenheit mit der Familie erholt sich 2023 um 0,06 Punkte auf 7,48, ein Wert, der noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 8,02 Punkten liegt. Vor allem Familien im unteren Einkommensbereich leiden unter der Inflation und den Reallohnverlusten der letzten Jahre. Ein weiterer Grund, der zur langsamen Erholung beiträgt, ist die anhaltend geringere Häufigkeit von Zusammenkünften von Verwandten im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie. Zusätzlich dazu verzeichnen wir eine Abnahme sowohl bei Eheschließungen als auch bei der Geburtenrate.

Die Folgen der Lockdowns für Kinder und Jugendliche sind mittlerweile erkannt worden. Die Kontaktbeschränkungen, das Homeschooling und die intensive Nutzung des Internets haben zu einem Anstieg von Verhaltensstörungen und von Angstgefühlen geführt. Berichteten 2019 nur 7,6 Prozent der 18- bis 29-Jährigen von häufigen oder sehr häufigen Angstgefühlen, sind es 2023, also nach der Corona-Pandemie, 16,4 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung um 115 Prozent. Auch die Lebenszufriedenheit der Jugendlichen ist immer noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. So liegen die 16- bis 29-Jährigen noch 0,33 Punkte zurück, bei den über 60-Jährigen sind es nur 0,20 Punkte. Zum Problem ist auch die exzessive Internetnutzung geworden. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Nutzungsdauer von 195 Minuten pro Tag auf 284 Minuten (2022) gestiegen. Die vielen Stunden vor dem PC führen zu Schlaf- und Konzentrationsproblemen sowie Bewegungsmangel und einer schlechten Körperhaltung.

Deutlich verbessert hat sich die Zufriedenheit mit der Arbeit, die in der Corona-Pandemie bis auf 6,90 Punkte abgesunken war und aktuell 7,11 Punkte beträgt. Damit liegt sie wieder auf dem Niveau von 2016. Von den 7,38 Punkten von 2019 ist sie aber noch weit entfernt. Ein Vergleich der Lebenszufriedenheit in neun verschiedenen Wirtschaftsbranchen zeigt, dass Beschäftigte in der Finanz- und Versicherungsbranche mit 7,06 Punkten am zufriedensten sind,während Personen im Handel und in der Gastronomie mit 6,32 Punkten die geringste Zufriedenheit aufweisen. Die Differenz beträgt hierbei 0,74 Punkte. Die Abweichungen im Glücksempfinden zwischen den verschiedenen Branchen lassen sich zu 20 Prozent durch das Einkommen erklären. Die verbleibenden 80 Prozent werden von den Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Sektoren beeinflusst. Zum Beispiel herrscht im Gesundheits- und Sozialwesen der höchste Zeitdruck und Stress.

Während der Corona-Pandemie hatte sich der Glücksabstand zwischen Ostund Westdeutschland auf 0,05 Punkte verringert. Die früheren hohen Differenzen, die in den 1990er- und 2000er-Jahren zwischen 0,4 und 1,2 Punkten betrugen, sind Geschichte. Sowohl in West- als auch in Ostdeutschland setzte sich die Erholung von den Auswirkungen der Corona-Krise fort. Gegenwärtig liegt der Osten bei 6,76 Punkten, während der Westen leicht besser mit 6,96 Punkten abschneidet. Interessanterweise zeigt sich, dass der Osten im Jahr 2023 eine etwas stärkere Erholung verzeichnet hat (um 0,09 Punkte) im Vergleich zum Westen (0,05 Punkte). Dadurch verringert sich der Abstand zwischen den beiden Landesteilen auf 0,20 Punkte; im Vorjahr betrug er noch 0,24 Punkte. Die Erholung ist im Osten solider. Das ist größtenteils auf Entwicklungen in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zurückzuführen, die ihre Platzierungen im Ranking jeweils um zwei bis drei Positionen verbessert haben. Im Mittelfeld des Rankings haben sich die ostdeutschen Länder fest positioniert, es sind eher westdeutsche Flächenländer, vor allem Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, die neuerdings Schwächen aufweisen. Ganz ist dieser Ost-West-Angleichungsprozess aber noch nicht vollzogen. An der Spitze des Bundesländer-Rankings – und das wiederholt sich im erweiterten Glücksranking der 32 Regionen – sind die westdeutschen Spitzenländer (noch) unter sich. In den Bereichen Gesundheit und Einkommen sind die Ostdeutschen unzufriedener als die Westdeutschen. Die Einkommens- und Vermögenssituation ist bis heute schwächer als im Westen. Zudem hat Ostdeutschland eine ältere Bevölkerung – der ostdeutsche Altenquotient liegt bei 47,5 Prozent, der westdeutsche nur bei 36,2. Ältere sind mit ihrem Leben im Schnitt unzufriedener als Jüngere.

In der aktuellen Ost-West-Debatte wird die Frage diskutiert, woher die Unzufriedenheit der Ostdeutschen herrührt, die sich auch im Wahlverhalten widerspiegelt. Ein Diskussionspunkt besteht darin, ob diese Situation materielle Ursachen hat oder ob Ostdeutsche sich von der aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen. Könnte es sein, dass sie sich als »Bürger zweiter Klasse« wahrnehmen? Unsere Untersuchung verdeutlicht, dass die Identifikation als Ost- oder Westdeutscher keine veraltete Kategorie ist und dass beide Gruppen danach streben, angemessen in Politik, Staat, Wissenschaft, Medien und Unternehmen repräsentiert zu sein. Menschen, die sich alsOstdeutsche identifizieren, empfinden dabei eine deutliche Unterrepräsentation im Vergleich zu ihren westdeutschen Mitbürgern.

Fast die Hälfte der Ostdeutschen (48,2 Prozent) fühlt sich in leitenden Positionen großer Unternehmen nicht angemessen repräsentiert. Im Gegensatz dazu geben »nur« 30,6 Prozent der Westdeutschen an, sich in diesem Bereich nicht ausreichend repräsentiert zu fühlen. Die starke Bedeutung von Fragen der Identität für die Lebenszufriedenheit wird durch die Daten untermauert: Insbesondere diejenigen, die sich als »Bürger zweiter Klasse« wahrnehmen, weisen im Durchschnitt eine signifikant niedrigere Lebenszufriedenheit von 6,01 Punkten auf, verglichen mit jenen, die solche Empfindungen nicht haben (7,05 Punkte).

Im Glücksranking der Bundesländer bleibt auch 2023 Schleswig-Holstein mit 7,21 Punkten das glücklichste Bundesland, gefolgt von Hamburg (7,11 Punkte), Bayern (7,09 Punkte) und Hessen (7,06 Punkte). Auf den fünften Platz kommt Nordrhein-Westfalen (7,0 Punkte). Der Westen verteidigt mit hohen Zufriedenheitswerten die Spitzenplätze im Glücksranking. Dagegen liegen im Mittelfeld ost- und westdeutsche Länder eng nebeneinander. Hier steigen Sachsen-Anhalt (6,95 Punkte und Platz 6), Sachsen (6,92 Punkte) und Thüringen (6,83 Punkte) auf, während die westdeutschen Flächenländer Baden-Württemberg (6,88 Punkte), Niedersachsen (6,83 Punkte) und Rheinland-Pfalz (6,79 Punkte) schwächeln. Im Mittelfeld und am Ende des Bundesländer-Rankings gibt es kaum mehr signifikante Unterschiede zwischen Ost und West. Die Durchmischung der ost- und westdeutschen Bundesländer ist eine Folge der Corona- Krise und dürfte irreversibel sein. Am unteren Ende des Rankings setzen sich das Saarland mit 6,21 Punkten und Mecklenburg-Vorpommern (6,19 Punkte) fest. In beiden Bundesländern sinkt 2023 sogar das Lebensglück, womit sie zu den Sorgenkindern der Bundesrepublik gehören.

Im Glücksranking der 32 Regionen beobachten wir ähnliche Tendenzen wie bei den Bundesländern: Sowohl die Glücks- als auch die Sorgenregionen setzen sich 2023 vom breiten Mittelfeld ab, in welchem sich sowohl westdeutsche als auch ostdeutsche Regionen befinden. Der Abstand zwischen der glücklichsten und der unglücklichsten Region hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich vergrößert. Zwischen dem Erstplatzierten Holstein (7,36 Punkte) und dem Schlusslicht Mecklenburg (5,98) liegen 1,38 Punkte. 2022 betrug der Abstand nur 1,09 Punkte. Die Glücksregionen umfassen nur westdeutsche Regionen: Holstein (7,36 Punkte) löst dabei das Münsterland (Rang 3 mit 7,23 Punkten) als Erstplatzierter ab, Bayern-Süd (7,23) stößt auf den zweiten Platz vor. Neu in der Gruppe der Glücksregionen sind die Regionen im Rheinland rund um Düsseldorf und Köln, Südbaden sowie die Oberpfalz. Zu den Absteigern gehören Niederbayern und – überraschenderweise – Schleswig. Die Anzahl derSorgenregionen (mit deutlichem statistischen Abstand zum Mittelfeld) ging stark zurück – von zwölf Regionen (2022) auf drei (2023). Auch innerhalb der Bundesländer verfestigen sich die Unterschiede und werden teilweise größer, etwa zwischen Bayern-Süd und Franken, wo der Abstand von 0,19 auf 0,31 Punkte zunahm, Holstein und Schleswig oder Mecklenburg und Vorpommern.

Hoffnung und Verzweiflung

Wie Wohlbefinden die Lebensumstände verändern kann Von Carol Graham

Die Forschung über das »subjektive Wohlbefinden« hat sich im Laufe der Zeit von einem Randgebiet in der Ökonomie zu einer etablierten Disziplin entwickelt. Ich gehörte zu den ersten Wirtschaftswissenschaftlern, die sich intensiv mit dem Wohlbefinden und dessen Bedeutung für den Erfolg im Leben auseinandersetzten. Dabei konnte ich sowohl die Bestandteile von Glück untersuchen als auch die Ursachen für Wohlbefinden. In diesem Entwicklungsprozess wurden Erkenntnisse und Methoden aus den Sozial- und Biowissenschaften integriert und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert.

Das Konzept des Wohlbefindens gewinnt als Rahmen für Diskussionen über die Gestaltung, Überwachung und Bewertung politischer Maßnahmen zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Länder, wie das Vereinigte Königreich und Neuseeland, sowie internationale Organisationen wie die OECD greifen auf diesen Ansatz als Leitlinie für ihre politischen Prioritäten zurück. Sie legen dabei besonderen Fokus darauf, dass das Wohl der Menschen das ultimative Ziel der Politik sein sollte. Die Wirtschaft und ihre Leistungsfähigkeit werden dabei als wichtige, jedoch nicht als die einzige Komponente betrachtet.

Es ist mir eine Freude, das Vorwort zum deutschen SKL Glücksatlas zu schreiben. Deutschland ist ein wichtiges Land in der Gruppe jener Staaten, die die Bedeutung des Wohlbefindens als Teil des menschlichen Wohlergehens und des Fortschritts erkannt haben. Die Einbeziehung von Metriken des Wohlbefindens in unsere Standardmessgrößen des Fortschritts, wie das Bruttosozialprodukt, ist aus zwei Gründen ein entscheidender Schritt in diesem Prozess.

Bei politischen Entscheidungen kommt es erstens darauf an, was gemessen wird. Stellt man sich zweitens die Beobachtung der Gesellschaft als ein Armaturenbrett vor, auf dem verschiedene Indikatoren anzeigen, wie es um die Gesellschaft bestellt ist, dann sind die Messgrößen für das Wohlergehen zusätzliche Indikatoren beziehungsweise eine andere Art, die Temperatur der Gesellschaft zu erfassen. Die Metrik des Wohlbefindens hebt hervor, dass herkömmliche wirtschaftliche Indikatoren des Fortschritts, wie zum Beispiel das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), oft eine ganz andere Perspektive auf das tatsächliche Empfinden und Wohlergehen einer Gesellschaft vermitteln. Wie sich Menschen wirklich fühlen und wie es ihnen im Alltag tatsächlich ergeht, wird durch das BIP nicht immer angemessen dargestellt. Dies gilt insbesondere für Faktoren wie wachsende Ungleichheit, wirtschaftliche Unsicherheit benachteiligter Bevölkerungsgruppen, technologischer Wandel und politische Polarisierung.1

In den Vereinigten Staaten stehen beispielsweise wirtschaftlicher Aufschwung, Vollbeschäftigung und sinkende Armutsquoten in Kontrast zu einer hohen Erwerbsbeteiligung von alten Menschen und einem erschreckend hohen Ausmaß an Verzweiflung, Drogenabhängigkeit und Selbstmordraten – eine Epidemie von vermeidbaren vorzeitigen Todesfällen, die als »Todesfälle aus Verzweiflung« bekannt ist.

Während ich die ersten Jahre meiner Forschungstätigkeit in diesem Bereich damit verbracht habe, die Determinanten des Glücks und die damit verbundenen kausalen Auswirkungen auf den Lebenserfolg zu untersuchen, habe ich mich in den letzten zehn Jahren mit den Ursachen und Folgen von Hoffnungslosigkeit beschäftigt.

Zur wachsenden Krise der »Todesfälle aus Verzweiflung« gehören die Zunahme von Arbeitsausfällen und Anomie sowie eine wachsende Anfälligkeit für Fehlinformationen, Verschwörungstheorien sowie die politische Radikalisierung. Alle diese Trends werden von einem Verlust von Hoffnung begleitet. Der Verlust der Hoffnung führt per definitionem zur Verzweiflung, einem Zustand, in dem es den Menschen egal ist, ob sie leben oder sterben.

Unsere Gesellschaften sind zunehmend polarisiert und ungleich, nicht nur in Bezug auf Einkommen und Chancen, sondern auch in Bezug darauf, wie die Menschen über ihr Leben denken. Warum sollten sich Wirtschaftswissenschaftler und andere Sozialwissenschaftler dafür interessieren, wie sich die Menschen fühlen? Das subjektive Wohlbefinden, zu dem Glück und Hoffnung gehören, stellt einen bedeutenden Maßstab dar, da es unter anderem die Gesundheit, die Produktivität und die Ergebnisse auf dem Arbeitsmarkt vorhersagt.

Mein jüngstes Buch, The Power of Hope: How the Science of Well-Being Can Save Us from Despair (Princeton Press, 2023)2, handelt von der Bedeutung der Hoffnung und davon, dass sie als eigenständige Dimension des Wohlbefindens betrachtet werden sollte. Die Hoffnung, die sowohl genetisch bedingt als auch durch das Umfeld geformt wird, spielt eine entscheidende Rolle dafür, was uns in der Zukunft widerfahren wird, und kann als eine der wichtigsten Dimensionen des Wohlbefindens betrachtet werden.

Gemeinsam mit meinen Kollegen habe ich den Trend der Hoffnung verfolgt, da sie ein Schlüsselfaktor für das Verständnis der zunehmenden Anzahl von »Todesfällen aus Verzweiflung« und vorzeitiger Sterblichkeit in den Vereinigten Staaten ist. Insbesondere die psychischen Gesundheitsprobleme, die sich seit der COVID-Pandemie verschärft haben, haben diese Problematik verstärkt.3 Wir nutzen Metriken des Wohlbefindens, um Warnindikatoren für Verzweiflung nicht nur in den USA, sondern auch international zu verfolgen.

Ich habe auch Erhebungen über den Indikator »Hoffnung« unter einkommensschwachen Jugendlichen in Peru und in Missouri (USA) durchgeführt und untersucht, wie sich dies auf die Zukunft dieser jungen Erwachsenen auswirkt. Wir fanden heraus, dass Jugendliche, die Hoffnung für die Zukunft haben – oftunterstützt durch einen Mentor, entweder in ihrer Familie oder in ihrer Gemeinde –, eher bereit sind, sich weiterzubilden und riskante Verhaltensweisen zu vermeiden, die ihre Gesundheit gefährden könnten.4 Menschen, die verzweifelt sind, reagieren wahrscheinlich weniger auf positive Anreize oder Anstöße und nehmen weniger oft Chancen wahr, um weiterzukommen. Mein Buch liefert empirische Belege und prüft Lehren aus der Wohlbefindensforschung sowie aus anderen Disziplinen, die mögliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Hoffnung in Bevölkerungsgruppen vorschlagen, in denen sie verloren gegangen ist. In den USA ist es für die Gesundheit, das Wohlbefinden, die Zivilgesellschaft und sogar die nationale Sicherheit unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, zu verhindern, dass eine weitere Generation in Verzweiflung versinkt.

Deutschland hat zwar keine Verzweiflungskrise, steht aber dennoch vor ähnlichen Herausforderungen in Form einer zunehmenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen (sowohl individuell als auch regional), der Bedrohung durch Fehlinformationen und der daraus resultierenden politischen Polarisierung. Der diesjährige SKL Glücksatlas – der die Unterschiede im Wohlbefinden zwischen Ost und West, die Zunahme von Pessimismus und Angst sowie die Auswirkungen von COVID-19 behandelt – leistet einen wichtigen Beitrag, indem er diese Trends misst und dokumentiert.

Diese Trends, von den Auswirkungen von COVID auf die psychische Gesundheit über die Zunahme des Pessimismus bis hin zu den regionalen Unterschieden im Wohlbefinden, sind allesamt Phänomene, die durch standardmäßige einkommensbasierte Messgrößen nicht gut erklärt, geschweige denn vorhergesagt werden können und für die Indikatoren des Wohlbefindens besonders gut geeignet sind. In den meisten europäischen Ländern führte COVID beispielsweise zu einem starken, wenn auch vorübergehenden Rückgang des erlebten Wohlbefindens (z. B. positive und negative Stimmungen und gemeldete Ängste oder Depressionen), während die Lebenszufriedenheit (die eine evaluative, auf den Lebensverlauf bezogene Messgröße ist) nur weniger stark zurückging und sich schneller erholte. Der Optimismus der Menschen für die Zukunft blieb während der COVID-Pandemie konstant oder nahm sogar zu. Dies sind keine Trends, die von Einkommensmessungen erfasst worden wären, und doch sind sie wichtig, um zu verstehen, inwieweit die Menschen über Widerstandsfähigkeit und Bewältigungsfähigkeiten in Krisenzeiten verfügen.

Die Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen Ost- und Westdeutschland haben weniger mit dem Einkommen zu tun als vielmehr mit den Möglichkeiten, die den Menschen in Form von sozialen Strukturen und Sicherheitsnetzen zur Verfügung stehen und sich während des Transformationsprozesses in ganz Osteuropa dramatisch verändert haben. Diese Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit einem neuen Bewusstsein für die relativen Unterschiede bei Einkommen, Lebensqualität und verfügbaren Möglichkeitenin verschiedenen Regionen. Dieses Bewusstsein hat sich mit der Wiedervereinigung des Landes und dem Zugang zur Pressefreiheit auch in Ostdeutschland deutlich erhöht.

Schließlich sind Angst und Pessimismus oft das Ergebnis relativer und nicht absoluter Rückgänge bei Einkommen und Arbeitsplatzstabilität. Diese Stimmungen werden häufig von populistischen Politikern und den sozialen Medien geschürt, insbesondere bei den Kohorten, die für diese Veränderungen am anfälligsten sind.5 Auch hier werden sie durch Einkommensunterschiede nicht angemessen erklärt, da sie oft durch kulturelle und Statusveränderungen, gruppenübergreifende Rivalitäten und sehr unterschiedliche Zukunftsvisionen bedingt sind. Wohlstandsindikatoren bieten daher Einblicke in diese Veränderungen in einer Weise, wie es Einkommensmessungen nicht können.

Die Ergebnisse auf der Grundlage von Wohlstandsindikatoren unterstreichen die Bedeutung von Maßnahmen, die dazu beitragen, Ungleichheiten bei den Zukunftschancen, wie dem Erwerb eines höheren Bildungsniveaus, zu verringern und mehr Menschen dabei zu helfen, sinnerfüllte Arbeitsplätze und ein erfülltes Leben zu erreichen. Ein gutes Beispiel ist etwa das Mentorenprogramm für angehende Abiturienten aus benachteiligten Verhältnissen und Orten in Nordrhein-Westfalen.6 Eine bedeutende Maßnahme, um die zunehmende Angst und den Pessimismus in der Bevölkerung Deutschlands und vieler anderer Länder umzukehren, besteht darin, die Chancen und das Wohlbefinden für einen größeren Teil der nächsten Generation zu verbessern und die Unsicherheit über ihre Zukunft zu verringern. Dies betrifft insbesondere diejenigen, die sich aktuell im Nachteil sehen oder befürchten, in Zukunft ins Hintertreffen zu geraten.

Wie ich oben angemerkt habe, kommt es darauf an, was gemessen wird, und das wiederum ist ein erster Schritt zur Erarbeitung politischer Lösungen. Die Verfügbarkeit von Wohlbefinden-Messungen in Deutschland, wie sie der SKL Glücksatlas