Sonnenuntergang - Rolf Düfelmeyer - E-Book

Sonnenuntergang E-Book

Rolf Düfelmeyer

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Beschreibung

Frank Sommer und sein Team ermitteln im Sektenmilieu. Frank Sommer, seit dem Herbst des Vorjahres Leiter der Bielefelder Mordkommission, staunt nicht schlecht, als er und seine Frau Angelika eines Morgens beim Frühstück von einer fröhlichen aber unbekannten Frauenstimme begrüßt werden. Jennifer Oberbaum stellt sich als die neue Freundin ihres Sohnes Fabian vor. Noch mehr überrascht sind sie, als Jennifer Tage später eine bewegende Geschichte über den Drogentod ihres Bruders Tobias erzählt und Sommer um eine Überprüfung der Todesum-stände bittet. Jennifer und ihre Eltern sind offenbar fest davon überzeugt, dass eine Sekte mit dem Namen „Jünger der universellen Sonne“ verantwortlich ist für den Tod des Bruders. Die Mitglieder der Sekte leben auf einem einsam gelegenen Hof im romantischen Schopketal bei Oerlinghausen. Jennifers Wunsch, von Sohn Fabian und Ehefrau Angelika vehement unter-stützt, bringt Sommer allerdings in einige Schwierigkeiten, denn die damaligen Untersuchun-gen hatte sein wichtigster Kollege Pit Schwameyer geführt. Dennoch beginnt er inoffizielle Nachforschungen, die jedoch nicht recht vorwärtskommen wollen. Doch dann verschwindet auf unerklärliche Weise der Chef der Sekte. Sommers Team beginnt mit ernsthaften Ermitt-lungen und stößt auf unglaubliche Machenschaften …

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Über den Autor

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Nachwort

Danksagung

Rolf Düfelmeyer

Sonnenuntergang

Frank Sommers zweiter Fall

Im Verlag CW Niemeyer ist bereits sein Buch „Septemberwut“ erschienen.

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de

© 2013 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln

www.niemeyer-buch.de

Alle Rechte vorbehalten

Der Umschlag verwendet ein Motiv von shutterstock.com

eISBN: 978-3-8271-9838-9

ePub Produktion durch INTEC/ANSENSO

www.inteconline.com

Der Roman spielt hauptsächlich in allseits bekannten Stätten von Ostwestfalen, doch bleiben die Geschehnisse reine Fiktion. Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden.

Über den Autor

Rolf Düfelmeyer, geboren 1953 in Herford, lange Jahre als evangelischer Pfarrer und Religionslehrer in Werther und Lübbecke tätig, legt nach „Septemberwut“ nun mit „Sonnenuntergang“ seinen zweiten Krimi vor. Er lebt mit seiner Frau, einer gebürtigen Bielefelderin, in Werther bei Bielefeld. Sie haben zwei erwachsene Söhne. Zusammen mit dem älteren und Ihrer Schwiegertochter freuen sie sich über eine Enkeltochter.

Mehr über Rolf Düfelmeyer erfahren Sie auf:

www.rolf-duefelmeyer.de

Kapitel 1

April 2010 – Langeoog

Über der Nordsee zogen schon wieder dunkle Regenwolken auf. Eben noch hatte die Sonne ein blaues Loch genutzt, um zu zeigen, dass sie im April durchaus kraftvoll scheinen kann, da drohte von Nordwesten her neues Unheil. Am Strand sah man nur wenige Unentwegte, obwohl sich über die Ostertage bereits viele Gäste auf Langeoog aufhielten, um die freie Zeit für einen kleinen Urlaub zu nutzen. Die heftigen Regengüsse, die fast halbstündlich auf die Insel niedergingen, vertrieben die meisten Strandwanderer bald wieder, zumal die Güsse stets von heftigen Sturmböen begleitet wurden, die den Gedanken an einen Regenschirm bereits im Keim erstickten.

Sylvie und Thomas waren deshalb fast die einzigen Strandwanderer, die, von Kopf bis Fuß in regenfeste Kleidung gehüllt, am Flutsaum entlang Richtung Osten marschierten. Sie liebten die Nordsee und die Inseln und besonders Langeoog. Das Wetter spielte dabei kaum eine Rolle. Sie freuten sich, wenn es sommerlich war, aber sie konnten sich auch begeistern, wenn sich, wie heute, Sonne, Wind und Regen in stetem Wechsel befanden. Wenn der Himmel sich über dem Meer verdunkelte, die Gischt aber gerade deshalb besonders weiß leuchtete, oder wenn nach der Schauerwolke draußen über dem Wasser die ersten Sonnenstrahlen das Meer aufblitzen ließen. Sie konnten von diesem Schauspiel gar nicht genug bekommen und deswegen erfreuten sie sich auch an Tagen wie diesem draußen am Strand. Und bei Flut, wie im Augenblick, war das Ganze noch imposanter und beeindruckender.

Endlich jedoch, nach zweistündiger Wanderung, beschlossen Sylvie und Thomas den nächsten Dünenüberweg zu nutzen, um den Rückweg zum Inseldorf anzutreten. Auf der anderen Seite hinter den Randdünen musste jetzt ungefähr das Ende des Pirolatales erreicht sein, und schon sahen sie vom Strand aus das rote Wegzeichen, das den schmalen Dünenübergang kennzeichnete, der sie auf der anderen Seite in das berühmte Dünental führte.

Ein neuer Regenguss ging prasselnd auf sie nieder, aber sie sahen sich mit strahlendem Lächeln unter den tropfenden Kapuzen an, griffen ihre Hände und liefen Richtung Randdünen über den Strand. Sie waren glücklich und zufrieden, dass sie auf ihrer Insel sein konnten, und noch glücklicher, dass sie einander hatten.

Schon hatten sie den Fuß der Dünen erreicht und mussten die Hand des anderen loslassen, denn der Übergang war schmal und steil, sodass sie sich anstrengen mussten, um im tiefen Sand vorwärtszukommen. Oben angelangt, drehten sie sich um, den wunderbaren Blick über Strand und Wasser genießend, obwohl der Wind ihnen heftig ins Gesicht schlug. Dann begaben sie sich auf den weiteren Weg durch Strandhafer und Sanddornbüsche Richtung Inselinneres. Der Pfad machte einige schmale Biegungen, senkte sich gelegentlich in ein kleines Dünental, in dem der Wind merklich weniger pfiff, um dann erneut anzusteigen – den Elementen ausgesetzt. Endlich erreichten sie die andere Seite und steuerten eine kleine Schutzhütte an, die sie schon von früheren Wanderungen kannten. Trocken und windgeschützt sich ein wenig auszuruhen und aneinandergelehnt ihr Glück zu genießen, darauf freuten sie sich.

Die letzten Meter liefen sie wieder, Sylvie schneller als Thomas, der fröhlich keuchend zurückfiel. Seine Freundin war bereits um die Hütte herumgelaufen, um sich erschöpft auf die Bank fallen zu lassen, als sie einen furchtbaren Schrei ausstieß. Starr vor Entsetzen sah sie einen Mann dort liegen, der, grotesk verdreht, mit irrsinnig aufgerissenen Augen halb auf, halb vor der Bank lag. Der rechte Ärmel seiner Jacke war hochgekrempelt, der Arm oberhalb der Ellenbeuge mit einem Gürtel abgebunden. Neben ihm, aus der rechten Hand herausgefallen, eine Spritze sowie ein Löffel und ein Einwegfeuerzeug, ein Fixerbesteck.

„Lebt der noch?“, keuchte Thomas, der inzwischen auch die Schutzhütte erreicht hatte und die augenblickliche Situation erkannte.

„Mann, keine Ahnung!“, schrie Sylvie in hysterisch schrillem Ton.

Vorsichtig berührte Thomas den Mann am Arm, der jedoch statt irgendeines Lebenszeichens weiter von der Bank rutschte.

„Hat der sich den ,goldenen Schuss‘ gesetzt?“, fragte Sylvie mit gebrochener Stimme.

„Woher soll ich das wissen. Ich hab doch noch nie einen Toten gesehen, geschweige denn einen Drogentoten.“

Mit zwei Fingern tastete Thomas nach der Halsschlagader, konnte aber keinen Pulsschlag fühlen. Vielleicht war er aber auch zu aufgeregt, um die Ader zu spüren.

„Wir müssen die Polizei und den Notarzt rufen.“ Dann holte er sein Handy aus der Tasche und wählte die 110.

Eine endlose Zeit schien zu vergehen. Weil sie sich nicht unter das Dach der Hütte trauten, hielten sie sich im Regen stehend aneinander fest und warteten auf die Polizei und den Rettungswagen. Schließlich sahen sie, wie er sich langsam den nur für Fußgänger und Radfahrer gedachten schmalen Weg bis zu ihnen vorarbeitete. Unverzüglich sprangen zwei Rettungssanitäter und der Langeooger Polizist Enno Meiners aus dem Wagen und kümmerten sich zunächst um den in der Hütte liegenden jungen Mann, bei dem sie allerdings nur noch den Tod feststellen konnten.

„Tja, hier können wir nichts mehr tun“, stellte schließlich einer der Sanitäter fest.

„So ist es wohl“, pflichtete ihm Enno Meiners bei. „Ein Drogentoter auf Langeoog. Kann mich nicht erinnern, dass es das schon gegeben hätte. Wie ist der überhaupt hierhergekommen? Wenn man ehrlich sein will, sieht er eigentlich auch gar nicht so aus, wie man sich einen Junkie vorstellt. Oder was meint ihr?“

„Stimmt, sieht fast ganz normal aus. Körperlich nicht wirklich heruntergekommen. Allerdings ziemlich durchnässt trotz der Regenjacke.“

„Egal. Was weiß ich, wie so einer aussieht. Ich werde alles Nötige veranlassen und die Kollegen von der Polizeiinspektion aus Wittmund werden sich der Sache weiter annehmen. Hat er eigentlich Ausweispapiere bei sich?“

„Ja, Perso und Führerschein. Waren in dem Rucksack hier, der offensichtlich ihm gehört.“ Der zweite Rettungssanitäter reichte Meiners die Dokumente.

„Stammt natürlich nicht von der Insel, sondern aus …“, Meiners schaute noch einmal genau hin, „… aus Halle, Halle in Westfalen. Ja, Tobias Oberbaum aus Halle, Westfalen, Hartmanns Wäldchen. Komischer Straßenname. Na, auch das werden die Kollegen aus Wittmund weiterbearbeiten. Irgendjemand wird den Angehörigen die traurige Nachricht überbringen müssen. Manchmal bin ich froh, wenn ich Arbeit weitergeben kann.“ Dann nahm er das Handy und begann zu telefonieren, um alles in die Wege zu leiten.

Kapitel 2

Zwei Jahre später, April 2012 – Bielefeld

Seit einem Dreivierteljahr, genauer seit dem 1. September des Vorjahres, war Frank Sommer nun der Leiter der Mordkommission in Bielefeld. Damals wurde er unversehens bereits am ersten Tag in einen sehr aufregenden Fall hineingezogen. Rechte Zeit anzukommen hatte er deshalb nicht gehabt. Inzwischen war aber ein gutes Stück Routine eingetreten. Er hatte sich jetzt eingerichtet, ganz wörtlich auch in seinem Dienstzimmer.

Zwei wichtige Anschaffungen hatte er getätigt: Das war einerseits ein weiterer Stuhl mit Armlehne für den kleinen Konferenztisch – im letzten Jahr gab es nur vier, aber es waren fünf ständige Mitglieder der Mordkommission, weshalb Sommer entweder wie ein Großmogul hinter seinem Schreibtisch thronen oder auf einem unbequemen Stuhl ohne Lehne Platz nehmen musste. Die zweite Anschaffung war wichtiger – viel wichtiger! – er hatte eine eigene Kaffeemaschine für den kleinen Espresso zwischendurch angeschafft. Das Monstrum in der Teeküche war zwar noch da, wurde aber von ihm nicht mehr frequentiert. Er konnte einfach nicht den Gedanken beiseiteschieben, dass der Letzte vor ihm eventuell Brühe genommen hatte, was ihm jedes Mal zuwider war. Auch Sommers Kollegen hatten sich inzwischen angewöhnt, den Kaffee gelegentlich in dessen Zimmer zu genießen. Und, ach ja, schließlich hingen an der Wand verschiedene selbst fotografierte Landschaftsbilder, ein Hobby, dem er aus Zeitgründen fast nur im Urlaub nachging, dann aber mit großer Leidenschaft. Und auf seinem Schreibtisch stand ein Foto, das seine Familie zeigte, seine Frau Angelika zusammen mit ihren Söhnen Fabian und Daniel, wobei Letzterer bei ihrem Umzug nach Bielefeld in Köln geblieben war, wo Sommer vorher lange Jahre als Kripobeamter seinen Dienst tat.

Frank Sommers Arbeitstag begann wie jeden Morgen, so auch heute, damit, dass er zunächst die E-Mails in seinem Computer öffnete. Viel mehr als Routinefälle begegneten ihm da allerdings schon einige Zeit nicht mehr. Immer mal wieder ein Suizid, traurige Fälle, oft der Endpunkt einer menschlichen Tragödie, sodann Vermisstenfälle und immer wieder leidvolle Sexualdelikte. Alles sehr hässlich, aber damit kamen seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchaus allein zurecht. Seine Aufgaben lagen in der Koordination und der Verwaltungsarbeit, die diese Fälle umgaben.

Also ging er die aktuellen Fälle durch, um sich über den Stand der Bearbeitung zu informieren. In diesem Moment klingelte sein Telefon. An der angezeigten internen Nummer sah er, dass es sein Chef, Kriminaldirektor Joachim Wende, war.

„Wende hier. Morgen, Sommer. Haben Sie nachher kurz Zeit für mich? Ich muss da mit Ihnen was besprechen.“

„Wann? Sofort?“

„Wenn es geht, warum nicht?“

„Ja, in zehn Minuten vielleicht. Bin gerade bei der Durchsicht der neuen E-Mails. Ist das okay?“

„Ja sicher, dann bis gleich.“

Geh nie zum Chef, wenn du nicht gerufen wirst. Dieser alte Spruch fiel Sommer ein. Nun, jetzt war er gerufen worden. Ein irgendwie merkwürdiges Restgefühl hatte er immer in solchen Momenten. Aber im Grunde war Wende kein Chef, dem man besser aus dem Weg ging. Somit fuhr er den Rechner herunter und verließ sein Zimmer.

„Morgen, Sommer. Kommen Sie herein“, begrüßte Wende seinen wichtigsten Mitarbeiter. „Ich fürchte, wir haben ein Problem. Nichts wirklich Schlimmes, aber wir müssen es lösen.“ Bevor Sommer nachfragen konnte, fuhr Wende bereits fort: „Sie haben sicher von unserer Kollegin Sonja Rosenfeld gehört.“

Natürlich wusste Sommer das. Er erinnerte sich an den üblen Fall gleich zu Beginn seines Dienstes in Bielefeld. Ein völlig aus dem Ruder gelaufener Mann hatte zwei Menschen ermordet und dann seine Kollegin Rosenfeld in seine Gewalt gebracht. Sie schwebte über viele Stunden in akuter Lebensgefahr, konnte aber am Ende körperlich unversehrt gerettet werden. Ihre Seele jedoch hatte schweren Schaden genommen. Eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostizierte die Polizeipsychologin Hülsmeier. Sonja Rosenfeld war seit damals ausgefallen, weil sie sich einer intensiven Psychotherapie unterziehen musste. Sie war immer noch nicht zurück im Dienst.

„Gibt es neue Nachrichten von Sonja?“, fragte Sommer etwas besorgt.

„Ja, das kann man sagen. Frau Rosenfeld hat schriftlich den Wunsch geäußert, nicht wieder in die Mordkommission zurückkehren zu wollen. Sie will so etwas wie letzten September nicht noch einmal erleben müssen. Auch ihre Beziehung war deshalb wohl fast am Ende. Das Letzte hat sie mir natürlich vertraulich erzählt und deshalb muss das unter uns bleiben, aber Sie sind ja ihr direkter Vorgesetzter.“

Sommer bekam ein flaues Gefühl im Magen. „Sonja hat gekündigt? Sie will den Polizeidienst quittieren?“

„Nein, nein, keine Angst. Sie ist offenbar viel zu sehr Polizistin, um die Polizeiarbeit ganz an den Nagel zu hängen und irgendetwas anderes zu machen. Nein, sie möchte in ein anderes Kommissariat versetzt werden, zur Vorbeugung.“

Sommer nickte zustimmend. Er hatte in den letzten Monaten immer mal wieder mit seiner jungen Kollegin gesprochen und so durchaus an ihrem Krankheitsverlauf Anteil genommen. Aber das waren sehr persönliche Gespräche gewesen, über die er mit niemandem sprach. Nun hatte sie es also tatsächlich wahr gemacht und die Versetzung zum Kommissariat Vorbeugung beantragt. Er konnte es verstehen. Sie wollte einfach nicht mehr zu spät kommen und hinterher aufräumen, wie sie sich auszudrücken pflegte.

„Dann brauchen wir wohl tatsächlich eine Neubesetzung für Sonja Rosenfeld. Oder soll die Planstelle aufgehoben werden?“ Sommer schwante Böses.

„Sie werden lachen“, sagte Wende – doch Sommer war ganz und gar nicht zu Scherzen aufgelegt. „Das wurde tatsächlich diskutiert. Schließlich aber konnte ich Schlimmeres verhindern. Wir sollen die Stelle intern ausschreiben und einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Frau Rosenfeld finden. Und dazu brauche ich Ihre Hilfe. Denn die Person wird ja Ihnen direkt unterstellt. Sind Sie dabei?“

„Natürlich bin ich das. Dann wollen wir mal sehen, ob wir einen geeigneten Ersatz finden. Interne Ausschreibung heißt: hier im Haus?“

„Zunächst hier im Haus durch Umbesetzung aus einer anderen Abteilung, wird aber wahrscheinlich schwer, denn die anderen Kollegen geben sicher niemanden gern ab, und wenn, dann ist so jemand für uns vermutlich auch nicht geeignet.“ Wende lachte leicht süffisant. „Aber im Ernst, ich möchte, dass Sie sich auf die Suche machen, und dann können wir uns die entsprechenden Damen und Herren gemeinsam angucken. Und wenn es nötig sein sollte, auch Ausweitung auf den gesamten Regierungsbezirk Detmold.“

„Okay, ich mach mich an die Arbeit, vielleicht zunächst einmal mit einer Rundmail. Möchten Sie den Text vor dem Versenden lesen?“

„Nein, nein, das wird nicht nötig sein. Dienstgrad wie bei Frau Rosenfeld, und die Arbeitsplatzbeschreibung können Sie ohnehin besser formulieren als ich. Ist ja Ihre Abteilung.“ Mit einer eleganten Handbewegung entließ Wende den Leiter der Mordkommission. Ein Meister der Handbewegungen, dachte Sommer wieder einmal.

„Na, wie war dein Tag?“, Angelika Sommer schaute aus ihrem gemeinsamen Arbeitszimmer, als Frank gegen Abend nach Hause kam.

„Viel Routine, nichts besonderes. Und wie war’s bei dir?

„Korrekturen der Deutschklausuren!“ Angelika, Lehrerin an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in Werther, verzog das Gesicht. „Gerade erst angefangen. Das wird noch dauern. Aber du wirst ja heute Abend nicht zu Hause sein, oder?“

„Nein, Übungsstunde im Posaunenchor – Donnerstag. Gerade heute kann ich das nicht ausfallen lassen, schließlich habe ich noch etwas gutzumachen.“

Er lächelte hintergründig und Angelika wusste, was er meinte.

„Könntest du mir bis dahin trotzdem noch einen schönen Salat machen. Es sind auch Putenstreifen im Kühlschrank.“

„Ja sicher, gern. Jetzt sofort?“

„Nein. Stell ihn einfach hin, ich nehme ihn mir dann, wenn ich möchte. Du musst ja womöglich das eine oder andere für nachher vorbereiten.“

„Das klappt schon. Ist schließlich genügend Zeit. Übrigens, Sonja wird die Mordkommission verlassen und zur Vorbeugung gehen.“

„Na ja, ganz ehrlich, damit war zu rechnen. Hat sie doch ganz schön mitgenommen, die Geschichte letzten September. Hatte der Kerl eigentlich schon seinen Prozess?“

„Ja, läuft gerade. Nächste Woche muss ich vor Gericht aussagen. Ich möchte ihn eigentlich gar nicht wiedersehen. Kein schöner Termin!“

„Wird schon glattgehen.“ Damit verschwand Angelika wieder in ihrem Arbeitszimmer und würde, das wusste Sommer aus Erfahrung, auch so bald nicht wieder herauskommen. Er selbst ging in die Küche und bereitete den Salat für Angelika vor. Danach war noch ausreichend Muße, um sich eine neue CD des Jazzposaunisten Nils Landgren anzuhören. Wunderbar, wie dieser Mann sein Instrument beherrscht, mal funky, mal poetisch. Seine eigenen Fähigkeiten auf der Posaune waren deutlich eingeschränkter. Eher Kreisklasse gegenüber Champions League.

Eine Dreiviertelstunde später meldete sich Sommers Handy mit dem Erinnerungssignal für private Ereignisse, denn das, was es ankündigte, war in der Tat eine private Geschichte. Sie war sogar so privat, dass die meisten Kolleginnen und Kollegen seiner Dienststelle nicht die geringste Ahnung davon hatten, dass er in einem kirchlichen Posaunenchor spielte. Und was Sommer anging, sollte es auch dabei bleiben, erst recht nach dem Vorfall vom letzten Wochenende.

Nachdem er als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Herford das Posaunespiel gelernt hatte, musste er viele Jahre dies Hobby zugunsten von Beruf und Familie vernachlässigen. Im Herbst letzten Jahres aber hatte er die Gelegenheit zum Wiedereinstieg genutzt. Seitdem gehörte der Donnerstagabend dem Posaunenchor Kirchdornberg, was natürlich auch für den Dienst bei Gottesdiensten und für sonstige Auftritte verpflichtete.

Er betrachtete die Bläsermusik der Posaunenchöre mit einiger Skepsis. Musikalisch sei er, wie er es selbst gern ausdrückte, mehr der Jazztyp: Chris Barber, Albert Mangelsdorff und seit einiger Zeit der Schwede Nils Landgren. Aber er hatte sich überzeugen lassen und spielte nun begeistert mit.

Als das Handy sich meldete, hatte er noch dreißig Minuten bis zum Beginn der Übungsstunde. Unter normalen Umständen wäre die Zeit ausreichend gewesen, heute aber musste er noch schnell zwei Kästen mit Getränken im Auto verstauen, etwas Bier, aber meistens Wasser und Cola. Diese Aktivitäten hatten ihren Grund. Sommer musste sich, wie man in Westfalen sagt, wat miärken lassen. In der Regel war das üblich, etwa wenn ein Chormitglied Geburtstag gehabt hatte. Die Getränkekästen heute hatten aber keinen normalen Grund. Im Gegenteil, der Anlass war peinlich, mehr als peinlich sogar. Wie gesagt, er hatte etwas gutzumachen. Und das hing zusammen mit dem Frühlingskonzert des Posaunenchores am letzten Samstag. Ein buntes Programm war es gewesen, das allen Spaß gemacht und für das es langen und anhaltenden Beifall gegeben hatte: Alte und neue Bläsermusik, Filmmusiken, Folklore aus Irland und Schottland und moderne gospelartige Stücke.

Von einem dieser Werke war Sommer besonders begeistert gewesen, vor allem auch deshalb, weil die Bassposaunen dabei einen großen Auftritt hatten. Alles fing auch wunderbar an. Er hatte sich in echte Spielfreude gebracht, bis zu dem Zeitpunkt, als sein Blick, dem Verlauf des Stückes folgend, von der linken auf die rechte Seite des Notenblattes wechseln musste. Als Brillenträger ist es nicht immer leicht, die Noten korrekt zu lesen, wenn man sie allzu sehr von der Seite her anpeilen muss. Um jedoch direkt und gerade auf das Notenblatt blicken zu können, muss man auch das Instrument schwenken. Bei Trompeten und Hörnern macht das wegen ihrer Bauart keine Probleme, anders aber bei einer Zugposaune. Mit ihr zieht man entweder links oder rechts am Notenständer vorbei, links vorbei fürs linke Blatt und rechts vorbei fürs rechte. So hatte Sommer es stets gehalten. Daran wollte er nichts ändern. Will man nun jedoch als Posaunist von links nach rechts wechseln, muss man den Posaunenzug ganz heranziehen, sich selbst ein wenig zurücklehnen, die Posaune schnell am Notenständer vorbeiführen, um dann, meistens sofort, mit den anderen zusammen weiterzuspielen. Ein in der Tat schwieriges und unfallträchtiges Unternehmen, auf das man sich am besten schon dadurch vorbereitet, indem man um sich herum bereits beim Aufbauen genügend Platz schafft.

Genau dies gelang aber beim letzten Konzert nicht wirklich. Es waren sehr viele Bläserinnen und Bläser versammelt, und das auf engem Raum, und Sommer fühlte sich schon von Anfang an etwas bedrängt. So kam, was kommen musste. An der entscheidenden Stelle wollte er seine Posaune um den Notenständer herum von links nach rechts ziehen, konnte sich aber nicht genug nach hinten lehnen und touchierte stattdessen mit der Spitze seiner Posaune den Notenständer, der bedenklich zu wackeln begann. Geistesgegenwärtig fasste er mit der rechten Hand, also der Hand, die den Posaunenzug bewegt, zum Pult und bekam dies auch zu fassen, um es zu stabilisieren. Aber fast schon am Ziel, und in dem, wie sich herausstellte, vorschnellen Gefühl, eine Katastrophe coram publico auf der Bühne verhindert zu haben, machte sich der Posaunenzug selbstständig. Nun ist es so, dass jeder Posaunist alles dafür tut, dass der Außenzug so leicht wie möglich auf dem Innenzug gleitet. Nur dann kann er ihn so schnell hin- und herziehen, wie es oft erforderlich ist. Damit dies gelingt, wird der Innenzug mit entsprechenden Mitteln geschmiert. Wer gut schmiert, der gut zieht, heißt es unter Posaunisten. So hatte es natürlich auch Frank Sommer vor dem Konzert gehalten. Aber genau dies wurde ihm nun zum Verhängnis. Als er nämlich, den Notenständer rettend, den Außenzug loslassen musste, rutschte dieser, bestens geschmiert, vom Innenzug herunter und segelte auf dem Boden entlang fast bis vor die Füße des Chorleiters. Der, hoch konzentriert, nahm zum Glück von diesem Fauxpas kaum Kenntnis und dirigierte unbeeindruckt weiter. Sommers erster Blick richtete sich auf seine Mitbläser, links die zweite Bassposaune, rechts das Tenorwaldhorn. Ein leichtes Grinsen beim Posaunisten, ungerührte, ja stoische Ruhe bei der Hornistin – Sommer nahm es mit Genugtuung zur Kenntnis. Die Katastrophe blieb aus. Deshalb angelte er so unauffällig wie möglich mit dem Fuß nach dem Posaunenzug, natürlich den Notenständer dabei fest im Würgegriff seiner rechten Hand, damit besagtes Unglück nicht doch noch im letzten Moment ausgelöst würde. Schließlich hatte er es geschafft und konnte die letzten Takte des Stückes mitspielen, als ob nichts geschehen wäre. Nach Ende des Konzertes stellte sich natürlich heraus, dass doch sehr viele Bläserinnen und Bläser den Vorfall genau registriert, aber durch ihre hohe Konzentration und Geistesgegenwart diesen peinlichen Schnitzer verhindert hatten. Und eben deshalb musste er sich heute wat miärken lassen. Es wurde eine fröhliche Übungsstunde.

Ein wenig Sorgen wegen dieses Vorfalls hatte Sommer allerdings in Bezug auf seine Arbeitskollegen. Er hatte KHK Meier von der Drogenfahndung im Konzert gesehen. Aber konnte der etwas mitbekommen haben? Er saß recht weit hinten. Sommers Frau Angelika jedenfalls hatte ihm versichert, von ihrem Platz aus habe sie nichts bemerkt. Im Büro war dann auch tatsächlich alles wie immer. In der Kantine hatte ihn Drogen-Meier angesprochen und für das schöne Konzert gelobt. Kein Wort über Sommers kleines Missgeschick. Alles ging seinen Gang. Allerdings sprach sich im Laufe der nächsten Zeit immer mehr herum, dass der Leiter der Mordkommission im Posaunenchor einer Kirchengemeinde spielt.

Kapitel 3

April 2010 – Bensersiel / Nordsee

Grau und schwer lagen die Regenwolken über der Nordsee. Ein kleiner Sonnenstrahl durch eine Wolkenlücke erhellte für einen kurzen Moment den Fährhafen in Bensersiel. Aber dafür hatte Tobias im Moment keinen Blick. Vollständig in sich versunken, saß er in der Abfertigungshalle für die Schiffe nach Langeoog. Dunkle, grüblerische Gedanken durchzogen ihn. Das zurückliegende Jahr hatte sich mehr und mehr zu einem einzigen Albtraum entwickelt. Dabei hatte alles hoffungsvoll, ja euphorisch begonnen. Aber der Aufprall bei der Landung in der Realität, als ihm klar wurde, wohinein er geraten war – dieser Aufprall war unendlich hart und schmerzhaft gewesen. Benutzt, betrogen, verschlissen, regelrecht ausgenutzt – er konnte seine Situation kaum in Worte fassen. Wie diese Leute ihn „in die Scheiße geritten“ hatten. Dieser brutale Ausdruck schien ihm noch am ehesten wiederzugeben, wie es ihm ergangen war, wie er sich jetzt fühlte: Hereingefallen auf ihre ausgeklügelten Methoden der Anmache. Er hatte sich bereitwillig bezirzen lassen, so naiv, so unendlich naiv. Bis er irgendwann merkte, was es mit diesem elenden Haufen, und vor allen Dingen mit dem Chef, dem Meister, auf sich hatte. Meister ließ er sich nennen. Meister – lächerlicher ging es gar nicht. Und als ihm schließlich die ganze Wahrheit bewusst geworden war, und zwar so entsetzlich, konnte er sie nur noch durch zunehmende Betäubung ertragen. Damals schon hätte er verschwinden müssen, hätte sich Hilfe holen müssen, um gegen diese Leute vorzugehen. Aber er hatte sich nicht getraut. Er hatte fürchterliche Angst bekommen, wozu sie noch fähig wären und was sie mit ihm wohl anstellen würden, wenn sie herausbekämen, was er über sie wusste. Aber wohin hätte er gehen können? Er hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen. Zu seinen Eltern und seiner Schwester? Nach allem, was geschehen war, war diese Möglichkeit vollkommen ausgeschlossen. Zur Polizei? Anzeige erstatten? Das hätte er vermutlich tun müssen. Er hatte sich in all den schlaflosen Nächten nach seiner Entdeckung immer wieder ausgemalt, wie es wäre, wenn er bei der Polizei Anzeige erstatten würde. Er hätte Ross und Reiter nennen müssen. Hätte seine eigene naive Verstricktheit offenlegen müssen. Hätte alle entsetzlichen Details erzählen müssen. Aber er war zu feige gewesen. Und überhaupt, hätte die Polizei ihm geglaubt? Er hatte es ja selbst kaum geglaubt, wenn er es nicht irgendwann mit eigenen Augen gesehen hätte. Immer wieder hatte er sich vorgenommen, heimlich den Hof zu verlassen, nachts, wenn alle schliefen. Immer wieder hatte ihn die Angst vor Entdeckung ebenso zurückgehalten wie die Angst, von der Polizei nicht ernst genommen zu werden. Stattdessen hatte er sich immer mehr mit den Drogen betäubt, die auf dem Hof überall verfügbar waren. Irgendwann hatte er dem Drängen nachgegeben und wie alle anderen in dieser elenden Kommune Cannabis geraucht. Er, der durch sein Studium genau um die Gefahr und die Wirkungsweise auf den Organismus, und besonders das Gehirn, wusste. Er, der erklärte Gegner jeglicher Drogen, der sogar Alkohol mied, war zu einem Kiffer geworden. Er hatte sich daran gewöhnt, im Drogenrausch der Realität zu entfliehen. Der Wahnsinn um ihn herum war so wenigstens zeitweise besser zu ertragen gewesen. Und damit nicht genug. In der Kommune kursierte noch eine ganz andere Droge, ein regelrechtes Wundermittel, so hieß es, das bei den immer wieder gefeierten rituellen Partys ausgeteilt wurde. Er hatte gar nicht gewusst, was er nahm, als ihm von den Führern der Gruppe etwas angeboten wurde, was er, naiv wie er immer noch war, für eine Art Bonbon gehalten hatte. Aber dann passierte etwas, was ihn völlig abheben ließ, was ihn alles um sich herum vergessen ließ. Es war, als ob er fliegen könnte. Die Realität vermischte sich mit seiner Phantasie. Raum und Zeit verschmolzen. Aber am Ende dieses Phantasiefluges stürzte er jäh ab. Es endete in einem üblen Horrortrip, von dem ihm dann erklärt wurde, dass es sich dabei um eine Art Kater handelte, dem man aber durch Nachwerfen einer kleinen Pille entgehen könne. Und so hatte er es dann tatsächlich gemacht. Eine Zeitlang ging das gut. Endlich hatte er ein Mittel, das ihn seine vollkommen verkorkste Lage vergessen ließ. Und je mehr er diese Bonbons lutschte, desto mehr war ihm das, was um ihn herum passierte, egal. In den wachen Zeiten dazwischen allerdings war die Welt noch schlimmer als jemals zuvor. Tiefe Depression machte sich in ihm breit. Immer schwärzere Gedanken suchten ihn heim. Einfach von einem Trip nicht wieder zurückkommen – auch dieser Gedanke fing an, sich in ihm festzusetzen. In einem der wenigen klaren Momente, in denen durch seine Depression hindurch wenigstens ein paar vernünftige Gedanken zustande kamen, hatte er deshalb den Entschluss gefasst, endlich zu verschwinden, endlich das zu tun, was er schon lange hätte tun sollen, bevor es so schlimm mit ihm geworden war. Aber die Panikattacken und depressiven Täler blieben eine ständige Gefahr und konnten, auch ohne dass er dieses Teufelszeug genommen hatte, urplötzlich wie aus dem Nichts auftauchen. Er brauchte Hilfe und deshalb musste er erst einmal weg, so schnell und so weit wie möglich. Er musste irgendwie zur Ruhe kommen, musste nachdenken, musste anfangen, sein Leben neu zu ordnen. So wie bisher konnte es nicht weitergehen – konnte, durfte es nicht weitergehen. Auf keinen Fall, wollte er noch irgendeine Chance auf Leben haben. Er musste einen Schlussstrich ziehen. Aber wie? Zur Drogenberatung? Dort würde er doch genauso Ross und Reiter nennen müssen wie bei der Polizei, wenn sie ihm glauben sollten. Nein, das alles war viel zu peinlich. Erst musste er in Ruhe seine Gefühle und seine Gedanken, soweit das noch möglich war, sortieren. Und dazu brauchte er Ruhe und Distanz. Erst einmal weg! Das war der alles beherrschende Gedanke. Aber wohin? Wo würden sie ihn nicht finden? Was war weit genug entfernt und versteckt zugleich? Er hatte keine Ahnung. Sein Verstand war schwammig geworden. Unter der Last der Drogen und der dunklen Gedanken fiel ihm das klare Denken immer schwerer. Schließlich jedoch erinnerte er sich, dass er mit seinen Eltern und seiner Schwester als Kind und Jugendlicher hin und wieder auf einer dieser Inseln in der Nordsee gewesen war. Irgendwann kam er auch wieder auf den Namen der Insel: Langeoog. War das weit genug entfernt? War das ein Ort, an dem er sich verstecken, für eine Weile untertauchen konnte? Langeoog – wie ein Paradies aus lange zurückliegender Zeit erschien diese Insel vor seinem inneren Auge, dort anknüpfen an die Zeit lange vor seinen Problemen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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