Spreewald Reiseführer Michael Müller Verlag - Peggy Leiverkus - E-Book

Spreewald Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Peggy Leiverkus

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Beschreibung

Reiseführer Spreewald Peggy Leiverkus   - 184 Seiten, 114 Farbfotos - Optimal orientiert dank 28 Karten - Elf ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos & registrierungsfrei mit Online-Karten & Ortungsfunktion - Ökologisch, regional & nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  - Anders reisen und dabei das Besondere entdecken  Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Erleben Sie die vielfältige Landschaft des Biosphärenreservats im südöstlichen Brandenburg. Erkunden Sie mehr als 250 Kilometer Wasserstraßen, ein bergiges Wanderparadies, den Gurkenradweg, den Quell einmaligen und international ausgezeichneten "Lebenswassers" in Form von Roggen-Whiskey. Tauchen Sie ein in die Weite und Stille der einmaligen Auen- und Moorlandschaft, genießen Sie die Atmosphäre der Feuchtwiesen und Buchenwälder der Region zwischen Cottbus und Leibsch.   Entdecken Sie mit Peggy Leiverkus' Geheimtipps in unserem Reiseführer "Spreewald" neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel "Nachlesen und Nachschlagen": Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend – die Michael-Müller-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als "nur" Reiseführer.                              

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Seitenzahl: 262

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Inhaltsverzeichnis

Unterwegs mit Peggy Leiverkus

Orientiert im Spreewald

Die Region im Profil

Erlebnis Kultur

Erlebnis Natur

Der Spreewald mit Kindern

Unterwegs im Spreewald

Unterspreewald

Lübben/Spreewald (Lubin/Błota)

Fischteiche zwischen Lübben und Schlepzig

Schlepzig (Słopišća)

Am Neuendorfer See

Leibsch (Lubuš) und Neu Lübbenau (Nowy Lubnjow)

Rund um die Krausnicker Berge

Oberspreewald

Lübbenau/Spreewald (Lubnjow/Błota)

Lehde (Lědy)

Leipe (Lipja)

Vetschau/Spreewald (Wětošow/Błota)

Raddusch (Raduš)

Alt Zauche (Stara Niwa) und Neu Zauche (Nowa Niwa)

Straupitz (Tšupc)

Burg/Spreewald (Bórkowy/Błota)

Dörfer zwischen Burg und Cottbus

Ausflug nach Cottbus

Stadtgeschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Nachlesen & Nachschlagen

Natur und Landschaft

Geschichte der Region im Überblick

Die Kultur der Sorben/Wenden

Spreewaldküche

Feste und Veranstaltungen

Reisepraktisches in Stichworten

Anreise

Barrierefreiheit

Führungen

Heilbad und Kur

Hunde

Information

Kurbeitrag

Literaturtipps

Medizinische Versorgung

Mücken und Zecken

Nachtleben

Öffnungszeiten

Parken

PlusBusse

Preise

Spielplätze

Sportliche Aktivitäten

Tanken

Übernachten

Vergünstigungen

Wellness

Wetter und Reisezeit

Kleines Spreewald-Glossar

Aktiv im Spreewald

11 - Touren

Über dieses Buch

Impressum

Fotonachweis

Was haben Sie entdeckt?

Übersichtskarten und Pläne

Index

Alles im Kasten

Der Kirchenlieddichter Paul Gerhardt

FKK-Freuden am Godnasee

Tropical Islands – Tropenparadies zwischen Fliegerbunkern der Sowjetarmee

Ursprung und Ende der Lübbenauer Standesherrschaft: Rochus und Wilhelm, Grafen zu Lynar

Der Schriftsteller Ehm Welk

Von Vetschau nach New York: Der Mayonnaise-König

Nicht weit bis zum Ostsee

DDR-Kunst am Bau

Hermann und Lucie – ein ungewöhnliches Dreamteam

Gletscher? Ach, was – des Teufels Ochsen warn’s!

Der Spreewald auf einen Blick

Wenden oder Sorben?

Kartenverzeichnis

Lübben

Lübbenau

Burg/Spreewald

Cottbus Übersicht

Cottbus Innenstadt

Tourenübersicht

Tour 1: Rund um den Neuendorfer See

Tour 2: Durch die Krausnicker Berge

Tour 3: Von Lübbenau zum Gasthaus Wotschofska

Tour 4: Runde von Straupitz zu den Byttna-Eichen

Tour 5: Rundwanderung um den Byhleguhrer See

Tour 6: Von Lübben in den Unterspreewald

Tour 7: Von Lübbenau durch den Oberspreewald

Tour 8: Von Cottbus nach Burg und zurück

Tour 9: Doppelrunde von Lübben

Tour 10: Von Lübbenau zur Wotschofska und nach Lehde

Tour 11: Von Burg-Kauper durch den Hochwald

Legende

Unterspreewald Übersicht

Oberspreewald Übersicht

Tourenverzeichnis

Rund um den Neuendorfer See

Durch die Krausnicker Berge

Von Lübbenau zum Gasthaus Wotschofska

Runde von Straupitz zu den Byttna-Eichen

Rundwanderung um den Byhleguhrer See

Von Lübben in den Unterspreewald

Von Lübbenau durch den Oberspreewald

Von Cottbus nach Burg und zurück

Doppelrunde von Lübben

Von Lübbenau zur Wotschofska und nach Lehde

Von Burg-Kauper durch den Hochwald

Unterwegs mit
Peggy Leiverkus
Die gebürtige Speckgürtel-Berlinerin studierte Germanistik und Klassische Philologie in Potsdam und Wuppertal. Nach Lehrtätigkeit und Promotion entschloss sie sich, das Beamtendasein aufzugeben und sich vollständig den schönen Dingen des Lebens hinzugeben: Büchern und Reisen. Nach zwei archäologischen Kulturführern und einer Hommage an ihre langjährige Wahlheimat, das Bergische Land, ist der Spreewald ihr viertes Reisebuch.
Im Spreewald hat der Tourismus eine lange Tradition. Schon vor 150 Jahren hopsten die Berliner am „Görlitzer Bahnhof“ in die Eisenbahn, um sich kaum zwei Stunden später im Kahn durch das Labyrinth der Fließe und Kanäle schaukeln zu lassen. Ich mache das im Sommer nicht anders. Zusammen mit meinem kleinen Dackel düse ich dann mit dem Regionalexpress nach Lübbenau. Für Kahnfahren mit Schnäpschen und Schmalzstulle bin ich allerdings zu zappelig. Paddeltour haben wir auch schon mehrfach erprobt, ist sogar dackeltauglich und ein sensationelles Naturerlebnis. Doch auch hier habe ich meine Schwierigkeiten - ich drifte immer ab und verfalle dann in hemmungsloses Fluchen. Dabei scheinen die anderen Paddler stets gute Laune zu haben und mehrheitlich geradeaus zu fahren, es scheint also wirklich mein mangelndes Talent zu sein. Also mache ich, was ich am liebsten in der Natur tue: radeln. Der Gurkenradweg ist so gut ausgeschildert, da braucht’s nicht mal eine Karte. Entlang am schattigen Kanal, über die schmalen Asphaltstraßen im Burger Hinterland, zwischendurch in die Spree springen, den Dackel über die Feuchtwiesen scheuchen, im Gasthaus ein Gurkenradler zischen und abends wieder in den Zug nach Berlin. Ein perfekter Tag zum Abschalten.
In eigener Sache
Während der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert im Spreewald
Die Region im Profil
Der Spreewald ist ...
... ein Urlaubsparadies vor den Toren Berlins. Die zauberhafte Fließlandschaft mit ihren Feuchtwiesen und Mooren, mit putzigen Dörfern, Kahnhäfen und erstklassigen Museen ist ein Ziel für Aktivurlauber, Genießer und Familien.
♦ Lage: südöstliches Brandenburg, nordwestlich von Cottbus, gehört zur Niederlausitz
♦ Fläche: 475 km²
♦ Fließgewässer: ca. 300 Fließe mit einer Gesamtlänge von 1575 km, davon 276 km befahrbar
♦ Orte: 3 Städte (Lübbenau, Lübben, Vetschau) und 37 Dörfer, Burg ist Kurort mit Heilquellenbetrieb
♦ Bevölkerung: ca. 50.000 Einwohner
... ein UNESCO-Biosphärenreservat
Die Spree fächert sich zwischen Cottbus und Märkisch Buchholz zu einem Binnendelta mit Hunderten kleinen Kanälen und Nebenarmen, den sogenannten Fließen, auf. Diese Landschaftsform ist einzigartig in Europa. Sie bietet zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und ist deshalb besonders schützenswert. Die Kernzonen des Biosphärenreservates gehören der Natur allein und dürfen nicht vom Menschen betreten werden.
... ein Paradies für Aktivurlauber
Wer gern in der Natur unterwegs ist, alte Dörfchen, weite Felder und Obstwiesen liebt, wird im Spreewald voll auf seine Kosten kommen. Für Radler bietet der insgesamt 260 km lange Gurkenradweg zahlreiche Touren auf gut befahrbarem Untergrund, die die Highlights der Region berühren. Die unendlichen Feuchtwiesen und Wälder an den Rändern des Biosphärenreservates sorgen für stundenlanges Wandervergnügen auf ruhigen Pfaden, in den Krausnicker Bergen kann man sogar einen 188 m hohen Gipfel mit Aussichtsturm erklimmen. Nicht zuletzt sind über 250 km der verwunschenen Fließlandschaft befahrbar und erlauben tagelangen Paddelspaß. Wer körperliche Ertüchtigung mit gepflegtem Komfort verbinden möchte, findet eine Reihe von hervorragenden Thermal- und Freizeitbädern vor.
... immer gut für eine Kahnfahrt
Noch bis vor ein paar Jahrzehnten kam der Tagestourist in den Spreewald, um sich gepflegt im Kahn mit Schnäpschen und Einkehr zum Mittagstisch durch die Fließlandschaft schippern zu lassen. Auch möglich als Kaffeefahrt und sehr beliebt bei älteren Herrschaften. Dieses Klischee ist mittlerweile aufgebrochen, und doch: Eine Kahnfahrt gehört bei einem Spreewaldbesuch einfach dazu. Wenn Kahnfährmann oder -frau das 9 m lange Boot souverän durch Kanäle, Schleusen und Paddlergruppen stakt und dabei derbe Witze schmettert oder spannende Geschichten erzählt, kommt Stimmung auf.
... einen längeren Aufenthalt wert
Natürlich lohnt sich ein Tagesausflug in den Spreewald von Berlin oder Dresden - mehr als eine Kahnfahrt oder Paddeltour wird man dann allerdings nicht erleben. Der Spreewald hat sich längst zu einem lohnenswerten Urlaubsziel auch für längere Aufenthalte gemausert. Es gibt besonders rund um Burg eine große Auswahl an gepflegten Hotels und Pensionen, Ferienwohnungen und -häuser sind über die gesamte Region verteilt, oft in schönster Lage direkt am Wasser. Zu entdecken gibt es viel: Allein in Burg oder Lübbenau kann man einen ganzen Tag verbringen, und auch in den modern gestalteten Museen in Lübbenau, Lübben und Raddusch sollte man sich Zeit nehmen. Um dann auch noch die weitläufige Fließlandschaft zu erkunden und die Natur zu genießen, braucht es mehrere Tage.
... Gurkenland
Die Gurke gehört zum Spreewald wie das Baguette zu Frankreich. Eingelegt mit Salz, Knoblauch, Dill oder Honig - jeder Gurkenbauer im Spreewald hat sein eigenes Rezept, und einmal im Jahr
Jahr krönt eine harte Jury das beste Rezept zur „Königsgurke“. Kaum ein Spreewälder Restaurant kommt ohne Gurke auf der Speisekarte aus, sei es als kühles Süppchen, als Snack mit Schmalzstulle oder als Beilage. Wer es lieber flüssig mag, nimmt das grüne Gemüse als Gurkenradler oder Gurkengeist zu sich.
... Heimat der Sorben/Wenden
Bunte Trachten mit riesigen Hauben, Straßenschilder in niedersorbischer Sprache, interessante Bräuche wie das Zampern oder das Hahnenrupfen und sagenumwobene Gestalten wie der Schlangenkönig - die Kultur der Sorben/Wenden ist überall wahrzunehmen im Spreewald. Die slawische Volksgruppe siedelt seit dem 6. Jh. in der Niederlausitz. Ab der frühen Neuzeit erfolgte eine zunehmende Zurückdrängung und Assimilation mit der deutschen Bevölkerung. Heute gibt es zwar nur noch wenige Sorben/Wenden im Spreewald, die das Niedersorbische fließend beherrschen oder gar als Muttersprache haben, doch wird die Kultur über Bräuche und Feste mit großer Leidenschaft lebendig gehalten.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Der Spreewald ist nicht nur eine Natur-, sondern auch eine alte Kulturlandschaft, die ohne die Eingriffe und Pflege des Menschen in ihrer heutigen Form nicht existieren würde. Tradition wird deshalb großgeschrieben im Spreewald und ist erlebbar in Museen, Kirchen und Dörfern, im Restaurant und auf Festen.
Eines der wichtigsten Kulturgüter des Spreewaldes ist der Kahn. Auf traditionelle Weise hergestellt werden Spreewaldkähne nur noch in Lehde. Achten Sie bei der Wahl des Ausflugskahns darauf, dass er nicht aus Aluminium, sondern aus Holz besteht und keinen Außenbordmotor hat.
Schlösser und Parks
Schloss Lübben: Einst Regierungssitz der Niederlausitz, ist das schmucke Gebäude mit seinem Renaissancegiebel heute ein Blickfang am Rande der Altstadt. Innen befinden sich das Stadt- und Regionalmuseum sowie der sehenswerte Wappensaal.
Schloss Lübbenau: Dieses klassizistische Schmuckstück war einst Sitz der Standesherrschaft Lübben, heute betreiben die Nachfahren der Standesherren hier ein gehobenes Hotel. Der romantische Park, in dem sich neben dem Schloss auch Orangerie und Marstall befinden, ist frei zugänglich.
Schloss und Park Branitz: Der Branitzer Park ist einer der bedeutendsten nach englischem Vorbild gestalteten Parks in Europa. Der exzentrische Fürst Pückler lebte hier seine Fantasie und Leidenschaft für die Gartenbaukunst aus. Höhepunkt ist die Wasserpyramide, die ihm und seiner Frau als Grabmal dient. Im barocken Schloss Branitz vermittelt die Originaleinrichtung einen Eindruck von den Annehmlichkeiten, mit denen sich der Fürst umgab.
Sehenswerte Kirchen
Kirche St. Nikolai in Lübbenau: Prachtvolle Barockausstattung, Grabmäler und Sarkophage, nahezu alles im Originalzustand erhalten.
Paul-Gerhardt-Kirche Lübben: Letzte Wirkungsstätte des berühmten Kirchenlieddichters Paul Gerhardt. Der markante Turm kann in Begleitung der Türmerin erklommen werden.
Dorfkirche Briesen: Spektakuläre Fresken aus dem Spätmittelalter, dazu ein kleines Wunder, das sich alljährlich am 25. März ereignet.
Oberkirche St. Nikolai in Cottbus: Beeindruckender Backsteinbau aus dem 15. und 16. Jh. mit imposantem Barockaltar. Unbedingt den Turm besteigen!
Spannende Museen
Stadt- und Regionalmuseum Lübben: Moderne Ausstellung über die Geschichte Lübbens und der Niederlausitz im Schloss Lübben, Besuch des historischen Wappensaals inklusive.
Spreewald-Museum Lübbenau: Highlights sind die liebevoll gestaltete Ladenstraße sowie Lok und Waggon der historischen Spreewaldbahn.
Freilandmuseum Lehde: Rund um vier historische Spreewaldgehöfte wird das Leben im Spreewald der letzten 200 Jahre anschaulich dargestellt.
Slawenburg Raddusch: Originalgetreuer Nachbau einer slawischen Ringburganlage aus dem 9. Jh. mit toller archäologischer Ausstellung.
Holländerwindmühle Straupitz: Hier erfährt man hautnah, wie die letzte windkraftbetriebene Dreifachmühle Europas funktioniert, Leinölverkostung inklusive.
Pückler-Museum im Schloss Branitz: Einblicke in das dekadente Leben des Gartenkünstlers, Reiseschriftstellers und Lebemanns Fürst Pückler.
Feste und Brauchtum der Sorben/Wenden
Zampern und Fastnacht: Im Februar und März wird in vielen Ortschaften mit Umzügen, Blasmusik und viel guter Laune der Winter vertrieben. Zur Fastnacht ziehen die sorbischen/wendischen Frauen ihre wunderschönen Trachten an.
Ostern: Zu Ostern werden Eier mit traditioneller Wachs- oder Kratztechnik verziert. Einige Museen bieten Workshops an. Am Ostersonntag sieht man in Burg sorbische/wendische Frauen beim Gottesdienst in ihrer schwarzen Kirchgangstracht.
Heimat- und Trachtenfest in Burg: Zu diesem Anlass wird jeden August Kulinarisches, Handwerk, Musik und Tanz geboten, Höhepunkte sind das traditionelle Hahnenrupfen und der große Trachtenumzug.
Historische Ortskerne
Lübbenau: Durch die pittoreske Altstadt mit ihren Cafés und kleinen Geschäften kann man hervorragend bummeln, einige Gründerzeitvillen säumen den Weg.
Schlepzig: In diesem Spreewalddorf sind einige historische Fachwerkhäuser erhalten, die man sonst kaum in der Gegend findet.
Bühnen in Cottbus
Staatstheater Cottbus: Anspruchsvolles Abendprogramm von Oper bis Sprechtheater.
Piccolo-Theater: Gelungene Inszenierungen für Kinder und Jugendliche.
Für Ruhesuchende und Aktive
Erlebnis Natur
Einmal die Wasserkarte falsch gelesen und den dritten Kanal von links verpasst - schon herrscht tiefe Stille. Ein Schwarm kleiner Fische saust am Paddelboot vorbei. Auf einer Teichrose paaren sich zwei Prachtlibellen. Dunkle Erlen neigen sich wie Diener über das Fließ. Abschalten und zur Ruhe kommen ist hier ein Kinderspiel.
Um die beeindruckende Natur des Spreewaldes unter fachkundiger Führung kennenzulernen, bietet sich eine Tour mit den Rangern der Naturwacht an. Start ist in Schlepzig, Burg oder Lübbenau.
Wasserwelten
Das verbindende Element von Ober- und Unterspreewald ist die Spree. Zwar spinnt sie zwischen Burg und Lübben sowie rund um Schlepzig ein Netz aus Hunderten kleiner Fließe, dennoch begegnet man der Hauptspree in allen größeren Spreewaldorten und unterwegs mit dem Paddelboot; auf den Hochwasserdeichen der Spree führen Radwege entlang. Während die idyllischen Fließe und Kanäle im inneren Spreewald zu schmal und bewachsen zum Baden sind und teilweise unter Naturschutz stehen, eignet sich die Spree vielerorts für einen spontanen Sprung ins kühle Nass.
Spreeauen: Gesäumt wird die Spree von Auen- und Feuchtwiesen mit Weiden und Erlenbewuchs. Besonders schön ist die renaturierte Spreeaue nördlich von Dissen. Künstlich angelegte Teiche bieten hier einen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, Wasserbüffel und Aueroxen sind für die natürliche Landschaftspflege zuständig.
Fließe und Kanäle: Das schattige Labyrinth des Binnendeltas der Spree mit seinen Fließen und Kanälen macht den besonderen Charakter des Spreewaldes aus. Gesäumt werden sie von Farnen und Schwarzerlen, Libellen tummeln sich auf Pfeilkraut und Seerosen, ab und zu hält eine Kuh ihre Zunge ins Wasser. In den Dörfern wenden sich die Giebelseiten der Häuser zum Wasser, hier und da wässert ein Holzkahn knapp unter der Oberfläche. Erleben kann man diese einzigartige Welt am besten bei einer Kahnfahrt oder mit dem Paddelboot.
Badeseen: Im Unterspreewald und nördlich des Oberspreewaldes gibt es mehrere schöne Naturseen mit Badestellen wie den Köthener See, den Neuendorfer See, den
Godnasee, den Briesener See und den Byhleguhrer See.
Durch Berg und Moor
Moorlehrpfad Raddusch: Nördlich von Raddusch erstreckt sich eine weitläufige zusammenhängende eiszeitliche Moorlandschaft, die über den 13,5 km langen Moorlehrpfad erschlossen ist. Auch wenn es für den Laien nicht ersichtlich ist, haben diese Moore sehr unter der Einwirkung des Menschen gelitten und sind von der Austrocknung bedroht. Verschiedene Umweltschutzprojekte aber treiben die Wiedernässung voran. In der Dämmerung sind in den Radduscher Mooren viele Wildtiere wie Rehe und Hirsche zu beobachten.
Krausnicker Berge: Wer zwischen Krausnick und Groß Wasserburg im Unterspreewald unterwegs ist, wird überrascht sei, Berge am nahen Horizont zu sehen. Die Krausnicker Berge gehören noch zum Biosphärenreservat und werden deshalb auch Bergspreewald genannt. Hier lässt es sich ganz fabelhaft entlang kleiner Waldseen, unter Kiefern und auf der alten Grenzstraße zwischen Sachsen und Brandenburg wandern. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist der 144 m hohe Wehlaberg mit fantastischer Aussicht.
Parklandschaften in Cottbus
In Bahnen gelenkte Natur findet man in Cottbus. Neben dem Spreeauenpark, der 1995 zum Zwecke der BUGA errichtet wurde, ist der Branitzer Park unbedingt sehenswert. Hier lebte Fürst Pückler seine Liebe zu englischer Landschaftsarchitektur aus.
Wandern, Rad fahren, paddeln
... kann man im Spreewald ganz hervorragend. Besonders schön sind diese Touren:
Tour 4 - Runde von Straupitz zu den Byttna-Eichen: Kaiser Wilhelm, Christoph Heinrich und die 800 Jahre alte Florentine sind nur drei der prächtigen Huteeichen, die auf dieser wunderschönen Wanderung den Wegesrand säumen.
Tour 7 - Von Lübbenau durch den Oberspreewald: Schattige Erlen, dicht bewachsene Fließe, urtümliche Moorlandschaften und zauberhafte Dörfchen warten bei dieser Radtour ins Herz des Spreewaldes.
Tour 10 - Von Lübbenau zur Wotschofska und nach Lehde: Zu Recht der Paddelklassiker, selbst der größte Hektiker wird in diesem verwunschenen Labyrinth aus Kanälen und Fließen zur Ruhe kommen. Durch den III. Freiheitskanal und die Moorige Tschumi geht es zum Spreewälder Traditionsgasthaus Wotschofska und zurück durch das pittoreske Spreewalddorf Lehde.
Tipps für den Familienurlaub
Der Spreewald mit Kindern
Kinder können eine Menge im Spreewald erleben. Sportliche Aktivitäten in der Natur wie Wandern, Radeln und Paddeln sind hier möglich, ohne die Kleinen zu überfordern. Außerdem gibt es viele Freizeitangebote, die speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet sind.
Neuigkeiten und Tipps rund um den Spreewaldurlaub mit Kindern bietet der Blog „kleine spreewaldmomente“ unter www.spreewald.de.
Und Action!
Kahn fahren und paddeln: Was die Großen auf dem Wasser machen, können die Kleinen schon lange! Kürzere Kahnfahrten, auf denen lustige Geschichten erzählt werden, sind auch für Kinder ein spannendes Erlebnis. Der Spreewald mit seinen flachen Gewässern ist außerdem ideal, um Kinder gefahrfrei ans Paddeln oder Kanufahren heranzuführen. Die meisten Bootsverleihe bieten Schwimmwesten für Kinder an. Es muss ja nicht gleich die sechsstündige Hochwaldtour sein, und selbst wenn ein Paddel mal ins Wasser fällt - weit wird es bei durchschnittlich 50 cm Wassertiefe nicht kommen.
Irrgarten: Herausforderung gefällig? Wer glaubt, ein Heckenlabyrinth sei langweilig und schnell zu meistern, sollte sich erst einmal mit dem Irrgarten am Spreewaldhof Lukas in Burg-Kauper anlegen. Selbst Erwachsene stoßen hier an ihre Grenzen und verlaufen sich ...
Barfußpark: Geschicklichkeit und Tastsinn können Kleine und Große im Barfußpark in Burg-Kolonie erproben. Wer traut sich, durch Scherben zu laufen? Und wer schafft es, einen Gummiring mit den Zehen an eine Stange zu hängen?
Kletterwald Lübben: Hoch hinaus geht es in diesem Hochseilgarten mit 11 aufregenden Parcours und einem 10 m hohen Kletterturm. Die leichtesten Strecken sind für Kinder ab 6 Jahren geeignet.
Freilandmuseum Lehde: Wäsche waschen mit Kernseife, Waschbrett und Eimer, eine Milchkuh (aus Plastik) melken, Bäume mit Flusswasser gießen oder ein Spreewaldhaus auseinander- und wieder zusammenbauen - das Freilandmuseum lädt nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Mitmachen ein.
Tierisch
Tierpark in Cottbus: Weitläufig, schattig und voller exotischer Tiere. Kamele, Rentiere und Elefanten sind hier ebenso zu Hause wie Wildschweine, Tapire und Raubkatzen.
Spreewelten Lübbenau: In dem Erlebnisbad wohnen Pinguine direkt neben der Badewelt und sind nur durch eine Glasscheibe vom Schwimmbecken getrennt. Wer hier wen beobachtet, ist die Frage.
Weißstorch-Informationszentrum in Vetschau: Hier ist man auf du und du mit Adebar. Besonders spannend ist es, mit einer Live-Cam bei Familie Storch ins Nest zu schauen.
Renaturierte Spreeaue: Das Ding aus dem Sumpf ist schwarz, hat Hufe und zwei furchteinflößende Hörner. Eigentlich ist es aber ganz harmlos und will einfach nur grasen. Aueroxen und Wasserbüffel wohnen an der renaturierten Spreeaue nördlich von Dissen. Wer genug Rinder geguckt hat, kann sich auf dem kleinen Naturspielplatz austoben.
Biberhof in Burg: Hier wohnen zwar keine Biber, dafür allerhand einheimisches Getier wie Ziegen, Esel und Schweine. Viele davon lassen sich gern streicheln. Spannend ist das Aquarium, in dem sich einheimische Fischarten wie Zander, Barsch und Wels tummeln.
Spielplätze
So richtig austoben und dabei nach Herzenslust bekleckern können sich Kinder auf dem Wasserspielplatz auf der Schlossinsel Lübben. Einen kleineren, aber ebenfalls sehr schön gestalteten Wasserspielplatz gibt es im Eliaspark in Cottbus unweit des Stadions der Freundschaft. Mit Liebe gestaltet sind außerdem der Spielplatz Spreewaldreich gleich neben dem Parkplatz an der Poststraße in Lübbenau und der Holzspielplatz am Kur- und Sagenpark in Burg.
Bei schlechtem Wetter
Spreewaldmuseum in Lübbenau: Zahlreiche Mitmachstationen für Kinder, und für alle Ausstellungsstücke, die nicht hinter Glas sind, gilt: Anfassen erwünscht! Wie fühlt sich ein Fuchspelz an? Und was verbirgt sich in dieser Schublade? Im modernen Anbau kann man sogar eine Originallokomotive der historischen Spreewaldbahn besteigen.
Slawenburg Raddusch: Knochen, Werkzeuge und andere spannende Artefakte aus prähistorischer Zeit und dem Mittelalter können hier bewundert werden. Es gibt auch zahlreiche Angebote speziell für Kinder.
Raumflugplanetarium in Cottbus: Atemberaubende Shows rund um das Weltall und allerhand Filme für Kinder ab 5 Jahren.
Kinder- und Jugendtheater Piccolo in Cottbus: Buntes Programm von „Fast Faust“ bis „Käpt’n Knitterbart“.
Unterwegs im Spreewald
Unterspreewald
Feuchtwiesen und Buchenwälder, der Neuendorfer See und die Krausnicker Berge - der Unterspreewald bietet Naturliebhabern und Aktivtouristen Abwechslung und Erholung jenseits der Touristenströme.
Die schönsten Wanderwege finden Sie auf dem Naturlehrpfad Buchenhain bei Schlepzig, am Neuendorfer See und in den Krausnicker Bergen.
Der Unterspreewald erstreckt sich zwischen Lübben im Süden, dem Neuendorfer See und den Krausnicker Bergen im Norden. Er ist wesentlich kleiner als der Oberspreewald und unterscheidet sich auch landschaftlich etwas von ihm. Hier gibt es größere offene Flächen, über die der Blick endlos schweifen kann. Besonders die Feuchtwiesen am Neuendorfer See und rund um Schlepzig sind wunderschön.
Insgesamt ist der Unterspreewald nicht so touristisch. Besonders Naturliebhaber und Freunde ausgedehnter Wanderungen finden hier ein Paradies. Unterhalb des Aussichtsturms Wussegk und an den Fischteichen tummeln sich viele Wasser- und Zugvögel, sogar der seltene Fischadler lässt sich manchmal blicken. Rund um den Neuendorfer See gibt es mehrere Campingplätze.
Wer auf einen Bummel und Kultur aus ist, begibt sich nach Lübben oder Schlepzig. Die Schlossinsel Lübben mit Schloss, Regionalmuseum, Spreelagune und Wasserspielplatz ist ein beliebter Anlaufpunkt für Familien. Schlepzig wiederum ist ländlicher, hat einen zauberhaften Naturhafen und zahlreiche touristische Anlaufstellen entlang der Dorfstraße. So platt es klingt, dieses Spreewalddorf ist einfach nur schön.
Höhenmeter erwandern kann man in den Krausnicker Bergen, dem sogenannten Bergspreewald. Der 144 m hohe Wehlaberg mit Aussichtsturm ist die höchste Erhebung weit und breit. Das große Waldgebiet mit seinen Seen, einem edlen Gestüt und potentem Pilzwachstum im Herbst sollte sich kein Wanderfan entgehen lassen.
Was anschauen?
Schloss und Schlossinsel Lübben: Im ehrwürdigen Schloss Lübben befindet sich das sehenswerte Stadt- und Regionalmuseum mit historischem Wappensaal und einer geheimnisvollen Kiste, die nur die Pfiffigsten öffnen können. Die Schlossinsel mit einer weiten Wiese, Klanggarten, Labyrinth und großem Wasserspielplatz ist besonders für Familien ein lohnenswertes Ziel.
Schlepzig: Die „Tourimeile“ von Schlepzig lädt mit alter Mühle, Bauernmuseum, Whiskeyladen, schrulligen Fachwerkhäusern und Cafés zum Schlendern ein. Perfekt für eine Pause ist der Naturhafen mit Wiese und Imbiss.
Was unternehmen?
Whiskey verkosten: Die Spreewood Distillers in Schlepzig stellen preisgekrönten Roggen-Whiskey der Marke „Stork Club“ her.
Klettern: Zwischen schattigen Kiefern führen 10 Kletterparcours und ein Kletterturm hinauf in luftige Höhen.
Den Wehlaberg besteigen: Vom Aussichtsturm hat man einen unbeschreiblichen Blick in alle Himmelsrichtungen. Das Tropical Islands ragt wie ein gestrandetes Ufo aus dem Wald hervor, und bei guter Witterung zeigt sich der Berliner Fernsehturm am Horizont.
Kahn fahren: In den Häfen von Schlepzig, Lübben und Groß Wasserburg werden Kahnfahrten angeboten.
Paddeln: Bootsverleihe gibt es in Lübben, Schlepzig, Leibsch und am Neuendorfer See.
Wo essen?
Strandcafé Lübben: Das erste Haus am Platz oder besser am Hafen in Lübben. Hochwertige Gerichte und kühle Getränke auf der lauschigen Holzterrasse direkt am Wasser genießen. Herrlich!
Zum Unterspreewald in Groß Wasserburg: Das Gasthaus sieht von der Straßenseite bieder und bisweilen verlassen aus. Der Eindruck täuscht. Einmal am Hafen hintenrumgegangen, findet man einen wunderschönen großen Garten vor, der mit Liegestühlen und Sitzbänken zum Entspannen einlädt. Speise- und Getränkewünsche werden ganz unkompliziert an der Holztheke entgegengenommen. Perfekt für einen Stopp bei einer Paddel- oder Fahrradtour.
Was sonst noch?
Westlich von Krausnick befindet sich das Tropenparadies „Tropical Islands“ auf einem ehemaligen Militärflugplatzgelände mit In- und Outdoorbadelandschaft, Saunagarten, Tropendorf, Rutschenturm, Cocktailbars, Restaurants, Wellness- und Fitnessbereich sowie Übernachtungsmöglichkeiten.
Lübben/Spreewald (Lubin/Błota)
Die Kleinstadt Lübben ist nach Lübbenau der zweitgrößte Ort im Biosphärenreservat Spreewald. Die sanierte Altstadt, Kahnhafen und Schlossinsel mit Museum und Wasserspielplatz laden zum Verweilen ein, von hier aus lassen sich gut Paddel- und Fahrradtouren durch Ober- und Unterspreewald starten.
Lübben ist Kreisstadt des Landkreises Dahme-Spreewald und gleichzeitig Schnittstelle von Ober- und Unterspreewald. Erster kultureller Anlaufpunkt ist das Schloss, einst Regierungssitz der Markgrafen der Niederlausitz. Die kleine Innenstadt ist überwiegend modern gestaltet und gruppiert sich um die imposante Paul-Gerhardt-Kirche, benannt nach dem berühmten Kirchenlieddichter, der hier seine letzte Wirkungsstätte hatte. Aktivurlauber finden in Lübben außerdem viele Freizeitangebote: Neben fünf Kahnhäfen gibt es einen Kletterwald, ein Freibad in der Spreelagune, und auf der Schlossinsel warten ein großer Wasserspielplatz und zahlreiche Überraschungen für Kinder. Hier, zwischen großem Kahnhafen und Schlossinsel, befindet sich auch das touristische Zentrum Lübbens mit der Tourist-Information.
Stadtgeschichte
Lübben wurde um 1150 zum ersten Mal als urbs lubin erwähnt. Der Ort entstand nicht zufällig an dieser Stelle, denn hier bündelten sich die verästelten Spreefließe zu einem relativ schmalen Flusslauf. Die Lage war entsprechend günstig für den Verkehr und Handel zwischen Unter- und Oberspreewald. Schon um 1210 erhielt Lübben die Magdeburger Stadtrechte, damit ist es neben Cottbus die älteste Stadt in der Niederlausitz.
Seit dem 15. Jh. war Lübben die Hauptstadt des Markgraftums Niederlausitz, das den sächsischen Fürsten, später Kurfürsten, unterstand. Die Stadtentwicklung wurde zwischen dem 14. und dem 15. Jh. immer wieder durch verheerende Stadtbrände, durch Plünderungen und Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und den zweimaligen Ausbruch der Pest zurückgeworfen. In der Zeit des Wiederaufbaus nach 1648 erholte und entwickelte sich Lübben gut; es erhielt repräsentative Gebäude wie das Ständehaus und das Schloss, die beide heute noch erhalten sind.
1815 verlor Lübben seine Funktion als Hauptstadt der Niederlausitz und wurde stattdessen Kreisstadt des neu gegründeten Landkreises Lübben in der preußischen Provinz Brandenburg. Das 19. Jh. brachte viele Neuerungen mit sich: 1827 wurde Lübben zur preußischen Garnisonsstadt und erhielt mehrere Militärgebäude. Mit der Industrialisierung entstanden einige große Fabriken, 1867 bekam die Stadt einen Bahnhof und lag fortan an der Eisenbahnlinie Berlin-Cottbus.
Nur wenig ist von diesem alten Lübben heute noch erhalten. Der Hauptgrund hierfür liegt in der traurigen Rolle, die Lübben in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs spielte. Im April 1945 geriet Lübben in den Sog der letzten entscheidenden Kämpfe zwischen den deutschen Truppen und der Roten Armee. Die SS-Einheiten versuchten zusammen mit Polizei und Volkssturm verbissen, die Stadt zu halten - ein sinnloses und zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Am 27. April war Lübben vollständig besetzt und 82 Prozent der Altstadt waren ausgebrannt, über 30 Prozent der gesamten Stadt zerstört.
Da die Bausubstanz der meisten Häuser in der Innenstadt erhalten geblieben war, wäre ein Wiederaufbau der alten Stadt durchaus möglich gewesen. Stattdessen entschied man sich in der DDR dazu, kostengünstigen Wohnraum außerhalb der Innenstadt zu schaffen. Daher gehören auch Plattenbausiedlungen zum Stadtbild. Den Schutt der zerstörten Altstadt trug man in dem Bereich zusammen, auf dem sich heute die Schlossinsel befindet.

Paul-Gerhardt-Kirche mit ihrem Namensgeber

Inzwischen hat sich einiges in Lübben verändert. Mit Landesklinik, Spreewaldklinik und Reha-Zentrum sind mehrere große Gesundheits- und Sozialeinrichtungen mit vielen Arbeitsplätzen entstanden. Zwischen 2004 und 2011 wurde die Innenstadt rund um den Marktplatz und die Paul-Gerhardt-Kirche neu gestaltet. Mit der Schlossinsel und der Spreelagune hat man attraktive Freizeiteinrichtungen für Einheimische und Besucher geschaffen.
Sehenswertes in der Innenstadt
Großer Hain: Wer mit dem Zug nach Lübben kommt, durchschreitet auf dem Weg zum Stadtzentrum den Großen Hain. Er besteht aus dem Rest eines Auwaldes und gleicht besonders im Sommer einem Dschungel. Seltene Bäume und über 220 Stieleichen mit einer Höhe von bis zu 30 m sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre, die man auf zahlreichen Spazierwegen auf sich wirken lassen kann. Das mystische Herz dieses Hains ist der Liuba-Stein. Gewidmet ist er der sorbischen Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Liuba, deren Präsenz sich auch im Namen der Stadt, niedersorbisch Lubin, niederschlägt. An der Stelle des Steines soll sich einst eine Kultstätte befunden haben, an welcher der Liuba geopfert wurde.
Evangelische Paul-Gerhardt-Kirche: Wahrzeichen von Lübben ist neben dem Schloss die imposante Paul-Gerhardt-Kirche am Marktplatz. Markant ist der weiße Kirchturm mit achteckigem Aufsatz, der einen schönen Kontrast zum unverputzten Kirchengebäude aus Backstein bildet. Der erste Kirchenbau geht vermutlich auf die Zeit um 1300 zurück. Ältester sichtbarer Bestandteil der Kirche ist der Turm, der im 15. Jh. neu errichtet wurde, das Kirchenschiff entstand Anfang des 16. Jh.
Betritt man die Kirche, wird man im Rahmen des Portals von sechs Persönlichkeiten der evangelischen Kirche empfangen, darunter Martin Luther und Johann Sebastian Bach. Diese Darstellung ist noch ziemlich jung.
Der Kirchenlieddichter Paul Gerhardt
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit / an deines Gottes Gaben“ - Wer mit dem evangelischen Gesangbuch vertraut ist, kennt diese Zeilen und ihre Melodie. Katholiken finden seit 2013 das nicht weniger bekannte Abendlied „Nun ruhen alle Wälder“ im Gotteslob. Das sind nur zwei von insgesamt 134 geistlichen Liedern des Theologen Paul Gerhardt (1607-1676), der seine letzte Wirkungsstätte in Lübben hatte.
Der junge Paul Gerhardt, im heutigen Sachsen geboren, war ein klassischer Langzeitstudent. Er studierte in Wittenberg und in Berlin Theologie und blieb bis zu seinem 44. Lebensjahr ohne feste Anstellung. Dafür nutzte er die Zeit unter anderem für schriftstellerische Tätigkeiten und verfasste viele Lieder, die ihn später berühmt machen sollten. Seine Texte sind geprägt von einer schlichten Frömmigkeit und vermitteln ein tröstliches Gegengewicht zu den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, der seit Gerhardts Kindheit in den deutschen Landen tobte.
Gerhardts erste berufliche Station war das Amt des Probstes in Mittenwalde von 1651 bis 1657. Anschließend wirkte er als Diakon in der Berliner St.-Nikolai-Kirche. Hier wurde Gerhardt, der mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an Liedern gedichtet hatte, sozusagen entdeckt: Der Komponist und Kantor von St. Nikolai, Johann Crüger, hatte bereits 1640 das „erste Gesangbuch Augsburgischer Konfession“ veröffentlicht. Nun stattete er Gerhardts Lieder mit passenden Melodien aus und druckte einige davon in der zweiten Auflage ab. Crügers Nachfolger in St. Nikolai, Georg Ebeling, war nicht minder begeistert von Gerhardts Texten. Auch er komponierte dazu Melodien und veröffentlichte 1667 sogar eine Gesamtausgabe seiner Lieder.
1667 musste Gerhardt sein Amt in Berlin aufgeben. Er war nämlich während der Streitigkeiten zwischen den evangelischen Kirchen in die Ungnade des Kurfürsten gefallen. Dieser verlangte, dass die Lutheraner, denen auch Gerhardt angehörte, ein Toleranzedikt unterzeichneten, in dem sie auch die reformierte evangelische Kirche anerkannten. Gerhardt aber weigerte sich und zahlte mit seiner Entlassung.
Zwei Jahre später, 1669, folgte er dem Ruf nach Lübben und trat dort die Stelle als Archidiakon an, d. h. als zweiter, dem Pastor unterstellter Theologe der Gemeinde. Hier verbrachte er seine letzten Jahre. Insgesamt führte Paul Gerhardt ein ruhiges Leben, dessen dramatischer Höhepunkt neben dem Verlust mehrerer Kinder wohl seine Amtsenthebung in Berlin war.
Was bleibt, sind seine Lieder. Bereits im 18. Jh. fand man sie in allen deutschen evangelischen Gesangbüchern. Dank ihres volkstümlichen Charakters, der schlichten Sprache und der Zeitlosigkeit ihrer Texte werden sie nun schon seit über 350 Jahren von evangelischen Christen gesungen.
Sie stammt von 1931, als der ursprüngliche Eingang zur Kirche geschlossen und das Turmportal neu errichtet wurde. Freunde von historischem Kircheninventar werden sich an dem Altar, der Kanzel und dem Taufbecken aus dem 16. und 17. Jh. erfreuen.

Schloss Lübben

Ursprünglich war die Kirche dem heiligen Nikolaus gewidmet. Früher wurde sie auch „Deutsche Kirche“ in Abgrenzung zur sorbisch/wendischen Kirche genannt, die heute nicht mehr existiert. Ihren aktuellen Namen erhielt sie ebenfalls erst 1931. Er erinnert an den berühmten Kirchenlieddichter Paul Gerhardt, der von 1669 bis 1676 hier seine letzte Anstellung hatte. Seine Skulptur thront vor dem Kircheneingang. Innen ist er auf einem Ölgemälde und auf einem Bleiglasfenster abgebildet.
♦ Den Turm mit seinen 115 Stufen kann man zwischen April und Oktober während einer Führung mit der Türmerin Vera Städter besteigen. Öffentliche Führung Mo und Fr 16.30 Uhr, Mi 10.30 Uhr. Anfragen unter Tel. 03546-18081, [email protected].
Schloss Lübben: