Veganismus: Leitfaden für Anfänger - Daria Gałek - E-Book

Veganismus: Leitfaden für Anfänger E-Book

Daria Gałek

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  • Herausgeber: Pearnet
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

"Vegan Diet: Leitfaden für Anfänger" ist Ihr ultimatives Handbuch für die Annahme eines gesunden und ethischen pflanzlichen Lebensstils. Entdecken Sie die Grundlagen einer veganen Ernährung, von der Entlarvung von Mythen bis zum Verständnis der ernährungsphysiologischen Bedürfnisse. Erfahren Sie mehr über Proteinquellen, wichtige Vitamine und praktische Tipps zur Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Ernährung. Erkunden Sie die gesundheitlichen Vorteile, Umweltauswirkungen und ethischen Aspekte des Veganismus, einschließlich Gewichtsverlust und positiver Beiträge zum Tierschutz und zum Planeten. Mit Einblicken in den Übergang, soziale Situationen und die Suche nach Alternativen befähigt Sie dieses Buch, eine erfüllende und nachhaltige vegane Reise anzutreten. Beginnen Sie noch heute Ihre transformative Erfahrung!

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Die Schleimfreie Heilkost

Prof. Arnold Ehret

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Die Schleimfreie Heilkost

Kapitel 1 | Allgemeine einführende Grundsätze

Kapitel 2 | Latente, akute und chronische Leiden - kein Geheimnis mehr

Kapitel 3 | Warum eine Diagnose? | Teil I

Kapitel 4 | Warum eine Diagnose? | Teil II

Kapitel 5 | Der Zauberspiegel

Kapitel 6 | Die Lebensformel | Das Geheimnis der Lebenskraft

Kapitel 7 | Die Neue Physiologie | Teil I

Kapitel 8 | Die Neue Physiologie | Teil II

Kapitel 9 | Die Neue Physiologie | Teil III | Blutzusammensetzung

Kapitel 10 | Die Neue Physiologie | Teil IV | Blutbildung

Kapitel 11 | Kritik anderer Heilverfahren | Unvoreingenommene, vorurteilsfreie Überprüfung

Kapitel 12 | Verwirrung in der Ernährungslehre | Teil I

Kapitel 13 | Verwirrung in der Ernährungslehre | Teil II

Kapitel 14 | Verwirrung in der Ernährungslehre | Teil III

Kapitel 15 | Ragnar Bergs Tabellen

Kapitel 16 | Übergangskost | Teil I

Kapitel 17 | Übergangskost | Teil II | Spezielle Übergangsrezepte

Kapitel 17 A | Übergangskost | Teil III | Vegetarische Rezepte

Kapitel 18 | Fasten Teil I

Kapitel 19 | Fasten Teil II

Kapitel 20 | Fasten Teil III | Wichtige Regeln

Kapitel 21 | Fasten Teil IV

Kapitel 22 | Belastende Zivilisationsernährung und die schleimfreie Heilkost, die natürliche Nahrung des Menschen

Kapitel 23 | Sexualität Teil I | Geschlechtskrankheiten

Kapitel 24 | Sexualität Teil II | Mutterschaft

Kapitel 25 | Ausscheidung durch körperliche Bewegung, Sonnenschein und Bäder

Kapitel 26 | Eine Botschaft für Sie

Wer war Prof. Arnold Ehret?

von Prof. B.W. Child

Ich kannte Professor Ehret zuerst als Autor und später als Eigentümer eines Sanatoriums und als Dozenten. Jetzt schätze ich ihn sehr als Freund und als Pionier des natürlichen, wissenschaftlichen Verfahrens zur Heilung und Verhütung von Krankheiten. Ich zögere nicht zu sagen, daß er enthüllt und entwickelt hat, was jetzt das "letzte Wort" im Hinblick auf die Gesundheit und ein langes Leben zu sein scheint.

Er wurde am 29. Juli 1866 in der Nähe von Freiburg in Baden, Deutschland, geboren und wurde 56 Jahre alt. Von seinem Vater erbte er die natürliche Neigung und die außergewöhnliche Begabung, Ursachen und Gründe von Ereignissen und Ergebnissen zu erforschen.

Ehret erhielt seine Ausbildung an einer Hochschule. Der lange Weg, zusammen mit anderer Arbeit auf einem Bauernhof bei mittelmäßiger Ernährung brachte ihm eine ernste Bronchialerkrankung ein. Trotz dieser Belastung bestand er die Abschlußprüfung mit Auszeichnung. Am meisten interessierte ihn Physik, Chemie, Zeichnen und Malen. Er belegte einen akademischen Kurs und wurde im Alter von 21 Jahren Zeichenlehrer für Oberschulen und Hochschulen. Er lehrte an einer Hochschule, bis er zum Militärdienst einberufen wurde. Man entließ ihn aber nach neunmonatiger Dienstzeit wegen "neurasthenischer Herzstörungen", und er nahm seinen Beruf als Lehrer wieder auf. Im Alter von 31 Jahren war er gut genährt und sah gut aus, wie die anderen sagten, aber er hatte ein Nierenleiden, die sogenannte Brightsche Nierenkrankheit, mit fortschreitendem körperlichen Verfall.

Um es mit seinen eigenen Worten zu sagen:

"Fünfmal machte ich Kuren, um mich zu erholen, wurde aber letztlich für unheilbar erklärt und resignierte. Fünf Jahre lang ertrug ich viel von vielen Ärzten (zusammen 24), und ein Teil dieses Ertragens lag darin, daß das sehr kostspielig war, um schließlich als unheilbar erklärt zu werden. Körperlich und auch geistig fast ruiniert dachte ich an Selbstmord, aber zufällig hörte ich von Naturheilkunde und wurde dreimal in einem Kneipp-Sanatorium behandelt, was mir Erleichterung brachte und den Wunsch weiterzuleben, aber keine Heilung. Ich wurde in fünf oder sechs anderen Sanatorien behandelt und probierte alle anderen Methoden, die in Europa bekannt waren, aus, gab viel Geld aus mit dem Ergebnis, daß ich zwar nicht krank darniederlag, aber auch nicht gesund war. Immerhin lernte ich etwas aus den Erfahrungen: die Hauptsymptome meiner Krankheiten waren Schleimauswurf, Eiter und Eiweiß im Urin sowie Nierenschmerzen. In der Annahme, daß ein klarer Urin Gesundheit anzeigt, versuchten die Ärzte, diese Ausscheidungen mit Medikamenten zu verhindern und das (durch die Eiweißausscheidung) verlorene Eiweiß mittels Ernährung aus Fleisch, Eiern und Milch zu ersetzen. Das aber verstärkte nur die verheerenden Ergebnisse. Was ich aus diesen Methoden folgerte, schien ein Licht auf das Problem zu werfen: Die richtige Ernährung sollte frei von schleimbildenden Nahrungsmitteln und Eiweiß sein. Meine Behandlungen entzogen meinem Körper einen Teil des Schleims durch Bäder, Bewegung usw., er wurde aber durch falsche Ernährung immer wieder neu erzeugt.

Ich war fest entschlossen, dem zu trotzen, was für mich eine Tragödie zu sein schien (und es heute für die meisten chronisch kranken Menschen ist, nachdem sie von Ärzten keine wirkliche Hilfe bekommen). Was ich aus vergangenen Erfahrungen gelernt hatte, wollte ich selbst ausprobieren: Falsches Essen war die Ursache der Krankheit, und richtiges Essen könnte die Heilung sein. Es gab die vegetarische Lebensweise, die Frucht- und Nußdiät, zahlreiche Ernährungs-"Kuren" und Hinweise, daß Fasten helfen würde. Ich ging nach Berlin, um die vegetarische Lebensweise zu studieren, denn es gab zu der Zeit dort mehr als zwanzig vegetarische Restaurants. Meine erste Beobachtung war, daß Vegetarier nicht sehr viel gesünder waren als Fleischesser. Viele sahen kränklich und blaß aus. Durch stärkehaltige Nahrungsmittel und Milch ging es mir langsam immer schlechter. Ich belegte an der Universität Vorlesungen für Medizin, Psychologie und Chemie. Ich besuchte eine Schule für Naturheilkunde, lernte etwas über geistige Heilung, Christliche Wissenschaften, magnetische Heilung usw. Ich tat dies alles, um zu versuchen, die wirklichen und grundlegenden Wahrheiten der vollkommenen Heilung zu finden. Ich war mehr oder weniger enttäuscht und ging nach Nizza zum Monte Verita in Südfrankreich und probierte eine radikale Obstdiät mit Ausnahme eines halben Liters Milch am Tag. Ich glaubte damals, daß ich das Eiweiß benötigte. Ich richtete die Obstdiät nicht speziell auf meinen Zustand aus, wie fast alle anderen es auch nicht taten, und hatte nur wenig Nutzen davon. An einigen Tagen fühlte ich mich gut und an anderen fühlte ich mich sehr schlecht. Deshalb fuhr ich bald wieder nach Hause, kehrte zurück zu dem sogenannten guten Essen, wie es von wohlmeinenden Freunden, Verwandten und Ärzten vorgelebt und empfohlen wurde. Ich hatte etwas über Fasten gelernt, doch all meine Freunde und Verwandten standen dem ablehnend gegenüber; sogar mein ehemaliger Naturheilarzt sagte meiner Schwester, daß ein paar Fastentage für jemanden mit der Brightschen Nierenkrankheit verhängnisvoll wären.

Im nächsten Winter ging ich nach Algier in Nordafrika. Das milde Klima und die wunderbaren Früchte verbesserten meinen Zustand und gaben mir größeres Zutrauen zu den Methoden der Natur und ein besseres Verständnis dafür. Ich bekam den Mut, kurze Fastenzeiten zu versuchen, um die reinigenden Eigenschaften von Früchten und des Klimas zu unterstützen, mit dem Ergebnis, daß ich eines Morgens, an einem Tag, an dem ich mich gut fühlte, zufällig im Spiegel entdeckte, daß mein Gesicht ein vollkommen anderes Aussehen hatte, das eines jungen, gesund aussehenden Menschen. Aber an dem Tag, an dem ich mich wieder schlecht fühlte, kehrte das alte, kränklich aussehende Gesicht zurück, hielt aber nicht lange an. Diese wechselnden Veränderungen in meinem Gesicht beeindruckten mich als eine "Offenbarung" der Natur. Ich hatte teilweise ihr Verfahren herausgefunden und war auf dem richtigen Weg. Nun was ich fest entschlossen, dies gründlicher zu erforschen und zukünftig strenger danach zu leben.

Ein unbeschreibliches, vorher nie gekanntes Gefühl besserer Gesundheit, von mehr Lebenskraft, größerer Leistungsfähigkeit, von mehr Ausdauer und Stärke überkam mich und brachte mir viel Freude und das Glücksgefühl, am Leben zu sein. Dies betraf nicht nur den Körper, sondern es fand auch eine große Veränderung in meinen geistigen Fähigkeiten statt. Bessere Wahrnehmung, klarere Erinnerung, ich hatte mehr Mut und Hoffnung, und vor allem, ich bekam einen Einblick in das Spirituelle, das wie ein Sonnenaufgang wirkte und ein Licht auf alle höheren und geistigen Probleme warf. Alle meine Fähigkeiten waren verbessert, bei weitem besser als während meiner gesündesten und besten Jugendzeit. Körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer nahmen wunderbar zu. Ich machte eine Fahrradtour von ungefähr 800 Meilen von Algier nach Tunis, auf der ich von einem geübten Radfahrer, der sich normal ernährte, begleitet wurde. Ich lag nie hinter ihm, sondern gegen Abend, wenn die Ausdauer auf die Probe gestellt wurde, meistens vor ihm. Vergessen sie nicht: die Ärzte hatten mich zuvor als Todeskandidaten bezeichnet, jetzt aber frohlockte ich, daß ich die größten Leistungen vollbringen konnte. Ich genoß die Freude, daß ich dem Schlachthaus der Menschheit, genannt Wissenschaftlich medizinische Kliniken, entkommen war.

Wieder zu Hause angekommen bewies ich meine Fähigkeit und Ausdauer bei der Verrichtung härtester landwirtschaftlicher Arbeit und bei der Erprobung meiner Stärke, die größer war als die der Wohltrainierten, die sich normal ernährten. Ich war aber von Freunden und Verwandten umgeben, die auf die übliche Art und Weise lebten. Ich kam mit Fachleuten in Kontakt, die befürchteten, daß meine Entdeckungen wirkliche Grundsätze sein könnten, und daß sie vielleicht erfolgreich sein würden. Sie befürchteten, daß meine Grundsätze und Entdeckungen die Prinzipien, die sie praktizierten, übertreffen würden. Ich wurde bekämpft und verlacht. Deshalb ging ich allmählich wieder zur normalen Ernährung über. Ich hatte das Erforschen der wissenschaftlichen Gründe, WARUM Obst ein wirkungsvolles, nicht schleinbildendes Nahrungsmittel ist, nicht vernachlässigt und fand heraus, daß es während des Verdauungsprozesses etwas entwickelt, was als Traubenzucker bekannt ist und in Analysen mit Kohlenhydrate bezeichnet wurde. Meine Erfahrungen, Tests und Experimente sowie Kuren zeigten alle, daß der Traubenzucker der Früchte der wichtigste Bestandteil der menschlichen Nahrung ist, der höchste Leistungsfähigkeit und Ausdauer bringt und gleichzeitig das beste Mittel zur Ausscheidung von Abfallstoffen ist und das wirksamste Heilmittel für den menschlichen Körper darstellt.

Dies stand in direktem Widerspruch zu der Stickstoff-Eiweiß-Theorie der Ärzte und Wissenschaftler und auch zu der modernen Theorie der Mineralsalze. Im Jahre 1909 schrieb ich einen Artikel, in dem ich die Stoffwechseltheorie öffentlich verurteilte, und 1912 erfuhr ich, daß Dr. Thomas Powell in Los Angeles die gleiche Entdeckung gemacht hatte. Er führte beachtliche Kuren mit Nahrungsmitteln durch, die, wie er es nannte, organischen Kohlenstoff enthielten. Dies ist der gleiche Nahrungsmittelbestandteil, der sich während des Verdauungsvorganges in Traubenzucker verwandelt. Mit dem Keim dieser Entdeckungen im Kopf und mit meinen Erfahrungen verließ ich meine Freunde und Verwandten, die mit ihrer wohlgemeinten Freundlichkeit mein Leben verkürzt hätten. Begleitet von einem jungen Mann, der durch meine Erfahrungen dafür gewonnen wurde, mit mir wegen seiner Leiden, von denen Stottern das Schlimmste war, versuchsweise eine neue Kost und Fasten auszuprobieren, ging ich nach Südfrankreich. Während einiger Versuchsmonate erneuerte ich dort meine Erfahrungen, die ich in Afrika gemacht hatte und glaubte mehr denn je daran, daß Obstkost und Fasten die unfehlbaren Methoden der Natur sind, gesünder zu werden und zu bleiben, als es die zivilisierte Menschheit ist.

Die erzielten Ergebnisse wurden oft als Wunder bezeichnet, waren aber nur wunderbar wegen ihrer Seltenheit. Das Wissen, das ich über die wunderbaren Methoden gewonnen hatte, mit denen die Natur die Säuberung von Verunreinigungen durch falsche Nahrung erzielt und dann Erneuerung, Instandsetzung und Stärkung durch richtige Nahrung schafft, war das Erstaunliche, aber es war kein Wunder.

Besonders wichtig waren die Ergebnisse bei diesem vergleichsweise jungen Mann, der zehn Jahre jünger war als ich. Nach einem reinigenden Fasten machten wir Versuche mit allen gängigen Nahrungsmitteln der Zivilisation. Unsere Organe, die jetzt viel empfindsamer waren, lehnten sich sofort gegen diese unerwünschten Stoffe auf, besonders gegen Kombinationen, was uns den überzeugendsten Beweis lieferte, daß die moderne Küche mit ihrer Mischkost und nur geringem Wissen über deren Qualitäten die Hauptursache aller Krankheiten ist. Es ist unmöglich zu wissen, was Nahrung wirklich ist und ihre Auswirkungen zu kennen, bevor nicht der Körper mit der Methode der Natur, Fasten, gereinigt wurde. Ich habe niemals gehört, daß jemals solche Versuche gemacht worden sind. Die gewonnenen Fakten wurden während vieler Jahre gründlicher und schwieriger Praxis so reichlich bewiesen, daß mein Wissen die Ansichten anderer über Ernährungsfragen ohne Zweifel weit übersteigt.

Um unsere Leistungsfähigkeit bei erschöpfender Arbeit zu erproben, machten wir eine Reise nach Norditalien, dort wanderten wir 56 Stunden lang ununterbrochen ohne Schlaf, ohne Pause und ohne Nahrung. Wir tranken nur etwas. Dies nach einer siebentägigen Fastenkur, nach der wir eine einzige Mahlzeit aus zwei Pfund Kirschen zu uns nahmen. Fachleute, die davon hörten, nannten dies einen wunderbaren Test, von ihrem Standpunkt aus. Woher kam die Kraft für diese Leistung? Durch den Stickstoff, das Eiweiß, die organischen Salze, die Fette, die Vitamine oder wodurch? Nach einem 16-stündigen Marsch machte ich Kniebeugen und Armstreckungen, 360 in wenigen Minuten. Später brachten zahlreiche Krafttests mit athletischen Teilnehmern noch bessere Ergebnisse. Dies alles, nachdem ich für unheilbar erklärt worden war, und mein Vater und mein Bruder an Schwindsucht gestorben waren. Als vollkommen veränderter Mensch verlangte ich nach höheren Erfahrungen - nicht nur körperlicher, sondern auch geistiger und seelischer Art. Meinem jungen Gefährten ging es ebenso. Er hatte sich in vieler Hinsicht wunderbar erholt, nur sein Stottern hatte sich nicht verändert. Es kam mir der Gedanke, daß dies sogar durch eine körperliche Belastung mit Ablagerungen verursacht wurde. Wir fuhren zu einem einsamen Ort auf der Insel Capri und machten dort längere Fastenkuren und nahmen tägliche Sonnenbäder von vier bis sechs Stunden Dauer bei einer Hitze von 49°C. Wir waren so gut gereinigt, daß wir nicht schwitzten. Am achtzehnten Tag wurde mein junger Freund so heiser, daß er fürchtete, seine Stimme zu verlieren. Er beendete seine Fastenkur auf meinen Vorschlag mit drei Pfund Feigen, mit dem Ergebnis, daß er fast eine Stunde lang eine große Menge Schleim aus seinem Hals hochbrachte, und sein Körper reinigte sich auch in anderer Richtung selbst. Seine Stimme war bald wieder hergestellt und sein Stottern verschwand - und kam nie mehr zurück. Er hatte erreicht, was sein reicher Vater vergeblich versucht hatte, indem er fast jede bekannte Behandlungsart für ihn in Anspruch nahm, ohne daß auch nur die leichteste dauerhafte Verbesserung erreicht worden war.

Fasten, das größte Heilmittel der Natur, wurde bislang so undurchdacht angewandt und wird von den meisten so gründlich mißverstanden, daß es sehr wichtig ist, es richtig zu erklären. Durch meine lange Erfahrung, mich selbst mit Fasten und schleimfreier Kost zu heilen und durch das Leiten von Fastenkuren für viele Hunderte in meinem Sanatorium in der Schweiz über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren, kann ich mit Sicherheit belegen, wie wundervoll die Wirkung und der Nutzen bei richtiger Anwendung sind. Meine erste Erfahrung brachte so wohltuende Ergebnisse, daß ich die angewandten Methoden vervollkommnen und beweisen wollte. Deshalb fuhr ich mit meinen Beobachtungen und Untersuchungen aller Phasen des Lebens fort. Ich machte viele und sehr ausführliche Experimente. Dann gingen mein vollkommen wiederhergestellter junger Freund und ich auf eine lange Reise. Zuerst durch Süditalien, wo wir wanderten und uns fast ausschließlich von Trauben ernährten. Dann ging es mit dem Schiff nach Ägypten, Palästina, Türkei, Rumänien, Österreich und nach Hause. Auf dieser Reise lernten wir viel über Ernährung, Gewohnheiten, Mentalität und Gesundheit der verschiedenen Völker, insbesondere im Orient, mit dem Ergebnis, daß mein Glaube an die Überlegenheit der europäischen Zivilisation ernstlich erschüttert wurde und mein glaube bestärkt wurde, daß ich auf dem richtigen Weg war, alles über hervorragende Gesundheit mit besserer geistiger Entwicklung und einem aktiveren und längeren Leben kennenzulernen.

In Ägypten sahen wir Menschen von außergewöhnlicher Stärke und Ausdauer, die sich meistens kärglich vegetarisch ernährten, aber zwei vermutlich schlechte Gewohnheiten hatten

• sie rauchten Zigaretten und tranken starken Kaffee; und doch sahen wir nicht eine einzige nervöse oder kranke Person. Zu sehen, wie wenig verschiedene Sorten und welch geringe Mengen an Nahrungsmitteln sie aßen, zu erfahren, daß sie fast die gleichen Nahrungsmittel zu sich nahmen wie ihre Vorfahren, zeigte uns den Grund für die herausragenden Eigenschaften der alten ägyptischen Kultur.

In Palästina blieben wir einige Monate, studierten die ortsüblichen Sitten und die Geschichte vergangener Lebensumstände mit dem Ergebnis, daß sich meine Auffassung von der wahren Bedeutung der Lehren des Neuen Testaments sehr veränderte. Ich lernte, daß das Leben und die Lehren Christi genau mit den Gesetzen der Natur übereinstimmten. Dies verlieh ihm hohe Intelligenz und beste Gesundheit. Aber als dann ungefähr 150 Jahre später das vom allgemeinen Hörensagen Bekannte niedergeschrieben wurde, wurde es durch orientalische Ausdrücke und Metaphern sowie durch die unvollkommenen Kenntnisse über natürliche Erscheinungen verfälscht. Das, was so unglaublich war, wurde als Wunder betrachtet. Seine Vorläufer, sein Fasten, seine Ernährung und seine Art zu leben, wie die seiner Gefährten, dies alles offenbart die natürliche Lebensweise, die ihm zu bester Gesundheit verhalf, ohne daß es einer besonderen göttlichen Hilfe bedurfte. Er bestätigte dies mit der Behauptung, daß zukünftige Generationen größere Werke vollbringen würden als er, da sie ein größeres Wissen über die natürlichen - Gottes - unveränderlichen Gesetze und Methoden erlangen würden. Mein vorliegendes Buch wird den überzeugenden Beweis liefern, daß Christus Abstammung, sogenannte Wunderheilungen, die scheinbaren Veränderungen der Naturgesetze, seine Auferstehung und die Himmelfahrt mit dem Gesetz der Natur übereinstimmten, aber weder damals noch heute ganz verstanden wurden. Die Unkenntnis der Gesetzmäßigkeiten, die der normalen Gesundheit zugrunde liegen, ist in diesem Jahrhundert größer als in all den vergangenen Jahrhunderten. Dies wird bewiesen durch den gesundheitlichen Verfall der sogenannten zivilisierten Menschen, obwohl diese in so vieler Hinsicht weit fortgeschritten sind. Was ich durch meine Untersuchungen und Erfahrungen gelernt habe und durch die Möglichkeiten, der Menschheit wieder eine bessere Gesundheit zu geben, ist wie das Öffnen eines Buches mit sieben Siegeln. Das Leben Christi im Lichte wirklich natürlicher und wissenschaftlicher und daher ewiger und wirklich göttlicher Gesetze zu zeigen, die identisch sind mit unseren eigenen, ist Inspiration und Hoffnung, an der viele Menschen jetzt Freude haben und die niemand versäumen sollte.

Die anderen Länder, die wir besuchten, offenbarten Entwicklungsstufen und Tatsachen über natürliche Gesundheitsgrundsätze. Mit mehr Vertrauen und Begeisterung als jemals zuvor setzte ich die Verbesserung meiner Gesundheit durch Fasten und eine bessere Ernährung fort. Instinktiv begriff ich - und bewies das auch bald - , daß bestimmte naturbelassene, richtig zubereitete Nahrungsmittel nicht nur höchstmögliche Energie erzeugten, sondern bei richtiger Verwendung auch eine überragende Reinigungswirkung erzielten. Wurden sie mit klugem Fasten kombiniert, konnten sie allen möglichen Krankheiten vorbeugen, ja, sie sogar heilen. Geschah das individuell ausgerichtet auf die jeweilige Belastung des Patienten mit giftigen Abfallstoffen - nicht Bakterien! - und auf dessen Alter, Beruf, auf Klima, Jahreszeit usw., dann konnte man sogar den sogenannten "unheilbaren" Krankheiten beikommen, und eine Heilung war sicher, vorausgesetzt, daß Lebensgewohnheiten und Alter keine zu großen Hindernisse darstellten. Richtige Art oder weniger Nahrung als Vorbereitung auf kürzere oder längere Fastenzeiten gibt den Verdauungsorganen eine Pause oder "Ferien" von ihrer ständigen Überarbeitung. Das Essen danach wieder mit einer Auswahl der richtigen Nahrungsmittel aufzunehmen (dies ist sehr wichtig) bringt wunderbare überraschende Ergebnisse. Ich fastete 24 Tage lang mit solch großartigen, erfreulichen Ergebnissen nicht nur für meine körperliche Verfassung, sondern auch für meine geistigen und seelischen Bestrebungen, daß ich voller Begeisterung darauf brannte, meinen Freunden und anderen von meinen Ergebnissen zu erzählen. Ich konnten meine Gefühle nicht beschreiben und sagte ihnen, sie müßten das alles selbst erleben, was einige auch taten. Ich begann meine Ausbildungsarbeit mit öffentlichen Fastenkuren und Vorträgen, machte selbst zweimal in großen deutschen Städten und zweimal in der Schweiz Fastenkuren. Ich wurde von Notaren in einen Raum eingeschlossen und streng bewacht und kontrolliert durch Ärzte, ohne jegliche Beeinträchtigung und Verbindung von außen. Ich fastete jeweils 21, 24, 32 und 49 Tage in Köln - alles in einem Zeitraum von 14 Monaten. Während dieser Fastenkuren und danach gab ich bei Vorlesungen Proben meiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, um den Wert dessen zu beweisen, was ich gelernt und erfahren hatte. Dies brachte mich dazu, andere anzuleiten und zu beraten, Artikel zu schreiben und ein Sanatorium in der Schweiz zu eröffnen. Außerdem begann ich mit schriftlichen Beratungen.

Meinen ersten Artikel schrieb ich nach meiner 49tägigen Fastenzeit in Köln. Er wurde in einer vegetarischen Zeitschrift veröffentlicht. Er beschrieb ganz neue Erfahrungen über das Fasten, die Ernährung und das Heilen von Krankheiten, über das Leben selbst, seine Freuden und seine Verlängerung. Er hatte eine sensationelle und revolutionierende Wirkung. Er brachte mir Anfragen aus allen Teilen der Welt, insbesondere aus Europa. Gesundheitssuchende, Reformer und Mediziner waren bald in Gegner und begeisterte Anhänger geteilt. Diese Schriften verursachten eine Debatte oder eine Auseinandersetzung über die neuen Grundsätze, die ich entdeckt hatte, so daß in Europa die zwei gegnerischen Verbindungen als Ehretisten und Nicht-Ehretisten bekannt wurden.

Die Wahrheit der Ehretisten wurde folgendermaßen gut von einem bekannten Verleger und Reformer beschrieben: "Er (Ehret) hat das Fasten nicht erfunden oder erschaffen oder den Verzehr von Obst oder die Ernährung verbessert, da dies alles bekannt war und lange zuvor als gute Methoden der Naturheilkunde angewandt wurden, aber was er getan hat, war, ein vollkommen neues System zu schaffen, die Elemente auf der Grundlage einer vollkommenen Ernährung und des Fastens zu einer systematischen Heilmethode zu verbinden." Meine Schleimtheorie - später eine bewiesene Tatsache - als Hauptursache aller Leiden, wurde immer bekannter und mein Heilverfahren auch. Sie hat die Probe bestanden und etwas gebracht, was ein Verfasser einen enormen Erfolg genannt hat, und bezeichnet wird als: Natürliche Behandlung und Ernährung, das vollkommenste und erfolgreichste bekannte Heilverfahren. Es hieß bald ganz automatisch "Ernährungsbehandlung" und die daraus entstehende Bewegung "Naturheilkunde". Mehr als zehn Jahre lang schrieb ich Artikel für Gesundheitszeitschriften und hielt Vorträge in großen Städten Europas, wo ich die Vorzüge des Verfahrens mit Medizinern und Fachleuten diskutierte. Ich behandelte Tausende von Patienten in meinem "Obst- und Fastensanatorium", auch durch Briefwechsel, ohne die wesentlichen Grundsätze zu verändern. Ich baute sie durch bessere Kenntnis der Einzelheiten und wie sie anzuwenden waren aus, um beste Ergebnisse zu erzielen. Aus all diesem entwickelte sich das, was bekannt wurde als schleimfreie Kost.

Kurz vor dem ersten Weltkrieg kam ich in die Vereinigten Staaten, um die Panamaausstellung zu besuchen. Ich wollte die Früchte prüfen, die dort und besonders in Kalifornien angebaut wurden. Mein durch den 1. Weltkrieg erzwungenes Verbleiben in den USA schien dazu bestimmt zu sein, hier Menschen zu finden, die ähnliche Fortschritte, Entdeckungen und Erfahrungen gemacht hatten. Wir verfechten nun die gleichen Grundsätze und machen sie der Öffentlichkeit bekannt, die in Europa so erfolgreich waren, indem wir der leidenden Menschheit Erleichterung verschaffen und Krankheiten vorbeugen".