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In der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Deutschland neun Lebensborn-Heime, wo ledige Mütter "arische" Kinder bekommen sollten, und Kinderfachabteilungen, in denen etwa 5.000 Kinder ermordet wurden. Der Rassismus des Lebensborn-Ideals und die Grausamkeit der Kinderfachabteilungen sind schwer zu begreifen. "Was war los in Hohehorst?"? macht die Zeit des Nationalsozialismus anschaulich: Was waren Lebensborn-Heime? Und was geschah mit behinderten Menschen? In Leichter Sprache erzählt das Buch die fiktive Geschichte zweier Frauen: Anni wird 1944 schwanger in das Heim bei Bremen aufgenommen. Und Lisa macht 1977 im leerstehenden Haus Hohehorst eine Entdeckung. Das Buch ist besonders für inklusive Gruppen in Bildungseinrichtungen, für Erwachsene und Schulen konzipiert. Damit verschiedene Menschen miteinander über den Nationalsozialismus sprechen können.
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Seitenzahl: 49
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Was war losin Hohehorst?
Die Texterin
Astrid Felguth wohnte früher in dem Dorf Löhnhorst.
Sie wohnt heute in Bremen.
Astrid Felguth ist Texterin in Leichter Sprache.
Sie gibt Kurse über Leichte Sprache.
Astrid Felguth
Ein Buch über die Nazi-Zeit in Leichter Sprache
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angabensind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Text in Leichter Sprache:Astrid Felguth
Prüfen der Leichten Sprache:Büro für Leichte Sprache und Barriere-Freiheit OsnabrückCAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbHFach-Zentrum für Leichte Sprache
Überprüfen der Inhalte zur Nazi-Zeit:Gerda EngelbrachtDr. Dorothee Schmitz-Köster
© 2015 Mabuse-Verlag GmbHKasseler Str. 1a60486 Frankfurt am MainTelefon: 069–70 79 96-0Fax: 069–70 41 [email protected]/mabuseverlag
Lektorat im Verlag: Shirin MoghaddariUmschlaggestaltung: Marion Ullrich, Frankfurt am MainUmschlagfoto: © avenue imagesDruck: SOWA Sp. z o. o., WarschauISBN: 978-3-86321-225-4Printed in GermanyAlle Rechte vorbehalten
Einleitung
So lebt Lisa
Wir sind die Jugendlichen vom Sandberg
Auf nach Hohehorst
Abenteuer am Stein-Haus
Etwas entdecken
Alles ändert sich
Lisa und die Kiste
Anni
Anni ist schwanger
Anni liest über Lebensborn
Anni schreibt einen Brief
Anni bekommt einen Brief
Anni besorgt ein wichtiges Papier von der Kirche
Anni besorgt ein wichtiges Papier vom Arzt
Anni darf in ein Lebensborn-Heim
Anni ist im Heim Friesland
Viele Menschen arbeiten hier
Diese Frauen sind hier
Was mache ich dann?
Was die Frauen tun
Heute gibt es ein Treffen
So ist der Krieg
Es gibt die Feier Namens-Gebung
Das Baby ist da
Anni besucht den Kindergarten
Wilma ist anders
Das sagt der Arzt über Wilma
Viele sind gemein zu Wilma
Wilma geht es schlecht
Wilma ist in der Kinder-Fach-Abteilung
Wilma ist tot
Lisa hat viele Fragen
Tipps für Lese-Gruppen
Info
Schluss
Prüfen der Leichten Sprache
Überprüfen Inhalte
Geld-Geber
Danke
Nachweise Text und Bilder
Liebe Leser und Leserinnen,
Das gibt es im Buch:
• Es gibt eine Geschichte
vom Jahr 1977
und von der Nazi-Zeit.
Das ist die Zeit von 1933 bis 1945.
• Es gibt Info.
Das sind Texte hinten im Buch.
Dort gibt es mehr Informationen
über die Nazi-Zeit.
Die Nazi-Zeit war grausam.
Viele Menschen wurden damals ermordet.
Auch Kinder wurden ermordet.
Darum kann das Buch traurig oder wütend machen.
Bitte machen Sie immer eine Pause,
wenn Sie es brauchen.
Das Buch ist für:
Erwachsene und
Jugendliche mit 14 Jahren und älter.
Das Buch ist für jeden:
der etwas über die Nazi-Zeit wissen will.
Sie sind jung.
Sie sind älter.
Vielleicht waren Sie ein Kind
in der Nazi-Zeit.
Sie können das Buch alleine lesen
oder zusammen mit anderen.
Das Buch ist für inklusive Lese-Gruppen:
für Menschen mit Behinderung
und für Menschen ohne Behinderung.
Lese-Gruppen können hier lesen:
• Bildungs-Einrichtungen für Erwachsene
• Schulen
Leichte Sprache ist eine verständliche Sprache
und für viele Menschen wichtig.
So können viele Menschen das Buch lesen.
Bei Leichter Sprache arbeiten immer zusammen
Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
und Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten.
Leichte Sprache ist wichtig für viele Menschen:
• Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
• Menschen mit Lese-Problemen
• Blau:
Das sind wichtige und schwierige Wörter.
Die Wörter werden im Text erklärt.
• Rot:
Achtung bei diesen Wörtern.
Diese Wörter haben oft eine schlimme Bedeutung.
Nein. Die Geschichte ist ausgedacht.
Alle Namen sind ausgedacht.
Aber es stimmt auch vieles in dieser Geschichte.
Es gibt das Dorf Löhnhorst
in der Nähe von Bremen.
Dort steht ein Haus.
Das Haus heißt Hohehorst.
Das Haus ist wichtig für die Geschichte.
Das Haus Hohehorst war ein Lebensborn-Heim
in der Nazi-Zeit.
Die Geschichte ist ein Beispielfür die Nazi-Zeit.
Denn die Nazi-Zeit war überall
in Deutschland und Österreich.
Die Geschichte erklärt das:
• Was war damals ein Lebensborn-Heim?
• Was passierte behinderten Kindern und kranken Kindern?
Ich wünsche Ihnen ein gutes Lesen und Reden.
Astrid Felguth
Es ist das Jahr 1977.
Ich heiße Lisa.
Und ich bin 14 Jahre alt.
Ich möchte hier
eine Geschichte erzählen.
Ich lebe in einem Dorf.
Das Dorf heißt Löhnhorst.
Das ist in der Nähe von Bremen.
Löhnhorst ist wirklich klein.
Hier gibt es kein Geschäft.
Es gibt hier:
• Wald
• Wiesen
• Häuser
• Schule
Und es gibt:
eine kleine Bank für Geld.
In der Bank ist wenig Geld.
Aber es kommen immer wieder Diebe
und klauen Geld.
Ich lebe mit meiner Familie in einem Haus.
Das ist meine Familie:
• meine Eltern
• mein Bruder
• ich
Meine Mutter ist Kranken-Schwester.
Sie ist sehr nett.
Und meine Mutter hat immer etwas zu tun.
Wenn meine Mutter von der Arbeit kommt,
macht sie viele Sachen zur gleichen Zeit:
Sie zieht ihre Jacke aus.
Dann stellt sie schon den Topf auf den Herd.
Und sie kocht.
Dabei hört sie uns Kindern zu,
was wir alles von der Schule erzählen.
Mein Vater arbeitet auf einer Werft.
In einer Werft plant und baut man Schiffe.
Die Werft heißt Vulkan.
Mein Vater fährt immer mit dem Fahrrad.
Wenn er von der Arbeit kommt,
klingelt er mit der Fahrrad-Klingel.
Mein Bruder heißt Ulli.
Er ist 15 Jahre alt.
Manchmal will Ulli allein mit seinen Freunden sein.
Die machen dann zusammen Musik
und spielen Gitarre.
Oft darf ich nicht dabei sein.
Dann muss ich raus aus dem Zimmer.
Heute machen wir was zusammen.
Heute treffen wir uns alle auf der Straße.
Wir sind die Jugendlichen vom Sandberg.
Denn unsere Straße heißt:
Auf dem Sandberg.
Und da können wir viele schöne Sachen machen.
Wir treffen uns
auf unserer Straße.
Wir treffen uns hier
immer nachmittags.
Wir sind oft hier.
Dann reden wir zusammen.
Oder wir spielen Fuß-Ball.
Oder wir machen,
was uns so einfällt.
Das sind wir: