Wer war der Mörder? - Walter Brendel - E-Book

Wer war der Mörder? E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Es ist der spektakulärste Kriminalfall der Nachkriegs-Ära: Der Mord an der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt bewegt in den Wirtschaftswunderjahren die noch junge Bundesrepublik. Die Geschichte aus dem Frankfurter Rotlicht-Milieu mutiert im piefigen Deutschland der 50ziger Jahre schnell zu einem ausgewachsenen Sittenskandal. Und die Polizei leistet sich eine Panne nach der nächsten. Es ist der 1. November 1957, als die Polizei beim Öffnen der Wohnung eine Leiche findet. Ihr Tod schlägt mitten in den Wirtschaftswunderjahren ein wie eine Bombe. Die Nitribitt ist nicht irgendwer. Sie ist Sensation und Provokation zugleich. Mit einem schwarzen Mercedes-Cabrio und einem weißen Pudel geht die stets elegant gekleidete Rosemarie Nitribitt öffentlich auf Kundenfang. Nicht dort, wo andere Prostituierte auf Freier warten. Auch in Edelhotels lockt sie männliche Gesellschaft an. Beim Geldadel wird die Nitribitt unter der Hand als eine Art Trophäe gehandelt. Das Buch rollt den ungeklärten Fall der Rosemarie Nitribitt neu auf und kristallisiert vier Hauptverdächtigte heraus, die aber, wem wundert es, nie richtig ermittelt wurden, stammte doch einer davon aus dem höchsten Kreisen der Wirtschaftsdynastie.

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Walter Brendel

Wer war der Mörder?

Wer war der Mörder?

Der rätselhafte Tod einer Edelhure

Walter Brendel

Impressum

Texte: © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:Das historische Buch, 2023

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin

Inhalt

Einführung

Das Opfer

Der Tatort

Die Suche nach dem Mörder

Tatverdächtigte

Sonstiges zum Fall Nitribitt

Fazit und Zusammenfassung

Zeittafel

Quellen

Einführung

Es ist der spektakulärste Kriminalfall der Nachkriegs-Ära: Der Mord an der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt bewegt in den Wirtschaftswunderjahren die noch junge Bundesrepublik. Die Geschichte aus dem Frankfurter Rotlicht-Milieu mutiert im piefigen Deutschland der 50er Jahre schnell zu einem ausgewachsenen Sittenskandal. Und die Polizei leistet sich eine Panne nach der nächsten.

Es ist der 1. November 1957, als die Polizei beim Öffnen der Wohnung eine Leiche findet – die 24-jährige Edelhure Rosemarie Nitribitt. Ihr Tod schlägt mitten in den Wirtschaftswunderjahren der 50er Jahre ein wie eine Bombe. Die Nitribitt ist nicht irgendwer. Sie ist Sensation und Provokation zugleich. Mit einem schwarzen Mercedes-Cabrio und einem weißen Pudel geht die stets elegant gekleidete Rosemarie Nitribitt öffentlich auf Kundenfang. Nicht dort, wo andere Prostituierte auf Freier warten. Auch in Edelhotels lockt sie männliche Gesellschaft an. Beim Geldadel wird die Nitribitt unter der Hand als eine Art Trophäe gehandelt. Die Prüderie strotzte in der jungen Adenauer-Republik, deshalb gab Rosemarie in dem Frankfurter Telefonbuch ihren Beruf noch als Mannequin an - kein Wunder in einer Zeit, als Prostituierte in Presseberichten noch verschämt als "Lebedamen" bezeichnet wurden.

Das Foto soll in ihrer Jugend entstanden sein, als sie als Hausmädchen arbeitete.

Später wird sie, wenn nicht sofort das Kennwort "Rebecca" fällt, sofort wieder auflegen, wenn Kunden ihre Nummer wählen.

Eintrag im Telefonbuch der Stadt Frakfurt

Frauen, die in den prüden 50er Jahren abends allein ausgingen, waren verschrien. Jene, die wie die Nitribitt für Geld mit Männern schliefen, galten als Abschaum. Zeitzeugen berichten noch heute, dass sie aber fasziniert waren von der eleganten Dame im Luxusauto – heimlich natürlich.

Die Presse stürzt sich auf den Mordfall der Edelhure, die auch prominente Freier zu ihren Kunden zählte. Die Polizei gerät immer mehr unter Druck, den verzwickten Fall zu lösen. Doch eine Ermittlungspanne jagt die nächste. Am Ende werden der Hauptverdächtige von einem Gericht freigesprochen, die Ermittlungen eingestellt, der Mörder nie gefunden. Doch verbergen sich in den Ermittlungsakten nicht doch noch neue Hinweise? Das Buch rollt den ungeklärten Fall der Rosemarie Nitribitt neu auf und kristallisiert vier Hauptverdächtigte heraus, die aber, wem wundert es, nie richtig ermittelt wurden, stammte doch einer davon aus dem höchsten Kreisen der Wirtschaftsdynastie. So blieb alles an einen Mann, der zudem noch homosexuell war und mehrfach gegen den § 175 StGB verstoßen hatte, hängen.

Das Opfer

Maria Rosalia Auguste „Rosemarie“ Nitribitt wurde am 1. Februar 1933 in Düsseldorf geboren und vermutlich 29. Oktober 1957 in Frankfurt am Main ermordet. Sie war eine deutsche Prostituierte. Bei den polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten hatte. Da der Mordfall nicht aufgeklärt werden konnte, kam es zu Vermutungen, dass einflussreiche Kreise aus Wirtschaft und Politik die Aufklärung zu verhindern suchten.

Der Hessische Rundfunkt meldete am 1. November 1957, dass in ihrer Wohnung in der Frankfurter Innenstadt am heutigen Nachmittag, gegen 17 Uhr, das 24jährige Mannequin Rosemarie Nitribitt tot aufgefunden wurde und das das Mädchen vermutlich ermordet wurde.

Maria Rosalia Auguste „Rosemarie“ Nitribitt brach mit allen Regeln ihrer Zeit. Ihre Geschichte sollte den beschaulichen Nachkriegsdeutschland den Atem verschlagen.

Frankfurt am Main in den 1950iger Jahren. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich die Stadt zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der jungen Bundesrepublik. Es war eine Zeit des Aufbruchs, alle haben aufgelebt, man hat gemerkt, dass das Wirtschaftswunder, was damals noch gar nicht so hieß, sich breit machte und man hat so viel Hoffnung gehabt. Und besonders die Jugendlichen, die Kriegskinder von damals.

Frankfurt war eine sehr lebendige Stadt, in der es einen großen Schwarzmarkt gegeben hat, wo es Subkulturen gab und in der das Nachtleben sehr schnell blühte. Viele junge Leute waren Stammgäste im Café Rumpelmayer, tanzten dort und waren auf Männerbeute aus. Es waren ja vorwiegend Mädchen und junge Frauen.

Café Rumpelmayer

Unter ihnen auch eine junge Frau, die man sehr oft dort gesehen hat. Mit einen großen Hut und immer totschick angezogen. Die elegante Dame nennt sich Rebecca, heißt aber in Wahrheit Rosemarie Nitribitt. Sie verdient ihr Geld als sogenanntes Mannequin. Tatsächlich schläft sie für Geld mit Männern. Ein Tabu in der muffigen Adenauer-Ära der fünfziger Jahre. Und doch genießt sie ein gewisses Renommee.

Sie gab sich große Mühe, ihre einfache Herkunft zu verbergen. Um in Gesellschaft nicht durch mangelnde Bildung und fehlende Weltbürgerlichkeit aufzufallen, lernte sie Englisch, Französisch und belegte Kurse für „gutes Benehmen“.

Ein Freier schenkte ihr 1954 einen Opel Kapitän, damals ein außergewöhnlicher Besitz für eine Frau Anfang 20. Andere Freier luden sie in den Urlaub ans Mittelmeer ein. Später, als das Geschäft mit der Prostitution immer besser florierte, Mitte 1956, erwarb sie den berühmten schwarzen Mercedes-Benz 190 SL mit roten Ledersitzen, mit dem sie in Frankfurt sehr viel Aufsehen erregte und der ihr Markenzeichen wurde. Das Fahrzeug war übrigens nach ihrer Ermordung unauffindbar.

Es war eine Sensation für Frankfurt. Viele junge Mädchen hatten damals eine Pferdeschwanzfrisur, Petticoats und kamen sich sehr schick vor. Trotzdem warfen sie neidische Blicke auf die Nitribitt. Sie kamen sich hausbacken vor. Rosemarie umgaben immer ein Hauch von Luxus und eine klammheimliche Faszination. Mir einen schwarzen Luxus-Cabrio und einen weißen Pudel geht sie öffentlich auf Kundenfang und ist damals vor allem eines, eine Provokation.

Auf Kundenfang

Das Auto war der Köder für alles und es gibt die schöne Geschichte, dass eine Dame der besseren Frankfurter Gesellschaft, die dasselbe Auto hatte, dieses verkauft hatte, weil sie sich damit nicht mehr sehen lassen konnte. Dieses Auto stand für Prostitution. Die Jungs hatten sich hinter den Litfaßsäulen versteckt und waren ganz scharf drauf, einen Blick auf die Frau in diesem Mercedes zu erhaschen. Rosemarie setzte das Auto als Teil ihrer Akzise ein. Im Frankfurter und Hessischen Hof, beim Nachhause gehen, fährt sie neben anderen schicken Autor nebenher, hupt und winkt den Herren zu.

Rosemarie Nitribitt