Wieso macht die Tomate dick? - Ulrich Strunz - E-Book

Wieso macht die Tomate dick? E-Book

Ulrich Strunz

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Erkenntnisreich und verblüffend – der neue Strunz!

Vergessen Sie die Empfehlungen der offiziellen Ernährungslehre! Die Wissenschaft hat sie längst widerlegt. Doch hartnäckig halten sich die Legenden: Kohlenhydrate seien als Sattmacher unverzichtbar. Fett soll man vermeiden. Weniger essen macht schlank. Zu viel Eiweiß macht krank. Alles falsch! Bestsellerautor Ulrich Strunz räumt mit den Ernährungs-Mythen auf. Und sagt, wie Sie wirklich schlank und fit werden!

»Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln«, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bis heute. Dabei steht längst fest, dass Kohlenhydrate durchaus unangenehme »Nebenwirkungen« haben. Auf den Punkt gebracht: Carbs machen dick, faul, krank und vorzeitig alt! Wer falsche Ernährungstipps und die endlose Diätenspirale endlich hinter sich lassen will, muss wissen, was wirklich Sache ist: Ein gesundes, den Bedürfnissen des Menschen entsprechendes Ernährungsprogramm enthält wenig bis gar keine Kohlenhydrate, dafür aber jede Menge Eiweiß, Obst und tatsächlich: Fett! Anhand von 100 überraschenden Thesen zum Thema »Kohlenhydrate« räumt Dr. med. Ulrich Strunz mit verbreiteten Irrtümern auf. Dazu gibt er praktikable Tipps für den Alltag: Tabellen für den Lebensmitteleinkauf, Speisepläne, Rezepte und Diätvorschläge. Das Diät- und Ernährungsbuch der anderen Art – unterhaltsam, anregend und motivierend! Für alle, die auf Dauer gesund, schlank und leistungsfähig sein wollen!

• Erfolgsformel »Carb Intelligence«: Kohlenhydrate aufspüren und austricksen
• Aufregende Thesen – garantierter Nutzwert!

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Seitenzahl: 192

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Impressum

Originalausgabe

© 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, München

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

www.heyne.de

Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verbreitung mit elektronischen Systemen.

Redaktion: Marion Grillparzer, Ernst Dahlke

Layout: Katharina Schweissguth, München

Coverdesign: Martina Eisele, Grafikdesign, München Covermotiv: Gettyimages/StockFood Creative/Anthony Masterson

Satz und Lithos: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN: 978-3-641-05337-6 V006 Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Haftungsausschluss

Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Danksagung

Mein herzlicher Dank gilt Marion Grillparzer für Ihre großartige Unterstützung sowie Marion Kittler für die Kreation der Rezepte.

Bildnachweis

Getty Images:Bild 1 (Wouters), Bild 2 (Hall), Bild 3 (Davies and Starr), Bild 4 (Mammey), Bild 5 (Dazeley), Bild 6 (Steinweg), Bild 7 (Commercial Eye), Bild 8 (AFP), Bild 9 (Barto), Bild 10 (Juice Images), Bild 11 (Makoto Fujio);

jump fotoagentur:Bild 12 (Pfanneberg), Bild 13, Bild 14 (Sandkühler), Bild 15 (Vey), Bild 16 (Sunny);

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Strunz privat:Bild 27;

panthermedia.net:Bild 28 (Banneke-Wilking);

Marcel Weber:Bild 29;

Plainpicture:Bild 30 (Briere), Bild 31 (hamidanoglu);

Grillparzer:Bild 32, Bild 33, Bild 34, Bild 35, Bild 36, Bild 37, Bild 38;

Plewinski:Bild 39, Bild 40, Bild 41, Bild 42, Bild 43, Bild 44

Freisteller: Südwest Verlag, München

I. thesen wieso macht die tomate dick?

isst der mensch, was er ist?

1›Der Mensch ist, was er isst.

2›Wir brauchen viel Getreide und Kartoffeln.

3›Zucker ist lebenswichtig.

4›Keine Kohlenhydrate heißt: Man muss Fett und Fleisch essen.

5›Ein Leben ohne Brot kann heilsam sein.

›ja, dass weiß doch keiner …

6›Das Gehirn kann ohne Zucker nicht leben.

7›Die Nudel wird zu Fett auf der Hüfte.

›Die Lebenspyramide

8›Man soll essen, wie der Steinzeitmensch.

9›Ganz und gar muss man auf Kohlenhydrate aber nicht verzichten.

macht die tomate wirklich dick?

10›Kohlenhydrate stoppen die Fettverbrennung.

11›Die Fettverbrennung kann man messen.

12›Urlaubsspeck geht doch schnell wieder weg.

13›Es gibt schönes und hässliches Fett.

14›FDH hält schlank.

15›Fett macht hungrig.

16›Heißhunger auf Süßes kann man austricksen.

17›Mit Eiweiß lässt es sich leichter abnehmen.

18›Eiweiß macht die Nieren kaputt.

19›Kohlenhydrate machen die Nieren kaputt.

20›Kohlenhydrate machen »unsichtbar«.

21›Bitter macht eine gute Figur.

22›Man muss frühstücken wie ein Kaiser.

23›Eier machen schlank.

24›Gertenschlank – das funktioniert auch mal ohne Sport.

25›Auch Low-Carb-Diäten können zu Fressattacken führen.

26›Laufen alleine reicht schon, um abzunehmen.

27›Bewegung ist die einzige Diät, die ewig hält.

›Die Tomate macht dick!

ein leben ohne brot auf rezept

28›Der Höhepunkt der Schöpfungs- geschichte ist die gesetzliche Krankenversicherung.

29›Kohlenhydrate verkürzen das Leben.

30›Kartoffeln sind lebenswichtig.

31›FdH für ein längeres, gesundes Leben.

32›An Diabetes sind die Gene schuld.

33›Brotlose Kost kann Leben retten.

34›Fett ist ungesund.

35›Die nudeldicke Deern hat ein schlechtes Immunsystem.

36›Kohlenhydrate haben auch was mit Asthma zu tun.

37›Nudelentzug senkt den Blutdruck.

38›Weißbrot schadet Frauenherzen …

39›Kohlenhydratentzug wirkt manchmal so gut wie ein Wunder.

40›Fasten macht das Hirn gesund.

41›Zucker macht das Hirn kaputt.

42›Hyperaktiven Kindern hilft keine Diät.

43›Die Diabetes-Epidemie kann man stoppen.

44›Cornflakes verstopfen die Adern.

45›Man kann das Herzinfarktrisiko um die Hälfte reduzieren.

46›Kohlenhydrate erhöhen das tödliche LDL-Cholesterin.

47›Katzenfutter ist gesünder.

48›Erblichen Bluthochdruck senkt man am besten mit Medikamenten.

49›Zucker macht keinen Karies.

50›Mit Brot und Nudeln verschwinden auch Asthma und Ekzeme.

51›Krebszellen essen Zucker.

52›Zuckerhaltige Getränke erhöhen das Krebsrisiko.

53›Auch mit 86 ist es noch nicht zu spät.

54›Sport hungert Krebszellen aus.

55›Rotes Fleisch verursacht Krebs.

gute laune & super-leistung

56›Zucker macht gute Laune.

57›Schokolade macht glücklich.

58›Zucker macht süchtig.

59›Lebensmittel können glücklich machen.

60›Wir brauchen Zucker & Co für schelle Energie.

61›Kohlenhydrate machen faul.

62›Neun von zehn Menschen sind Nudel-Junkies.

63›Sportler brauchen Kohlenhydrate.

64›Ohne Kohlenhydrate trainiert man Kraftausdauer.

65›Gib dem müden Muskel Pasta!

66›Erfolg kann man essen.

67›Sportler wissen mehr als Ernährungsberater.

68›Fettstoffwechsel muss man im Alltag aufbauen.

69›Kohlenhydrate bauen Muskeln auf.

70›Eine neue Ess-Form bedeutet ein neues Leben.

II. praxis die no-carb-schnupperwoche

low-carb-rezepte für eine woche

die no-carb-schnupper-woche-regeln

zwei rezepte für jeden tag

Gemischter Blattsalat

Gemüsesuppe

no-carb start in den tag:7 x frühstück

Räuchertofu-Rührei

Himbeer-Kefir-Smoothie

Putenbrust mit Radieschen und Ei

Fruchtspieße mit Vanille-Dip

Forelle mit Tomatensalat

Pflaumen mit Mandelfrischkäse

Krebs-Omelett mit Gurke

klar – no-carb:7 x warme gerichte

Lachsforellenfilet mit Curry-Gurken

Minutensteaks mit Pilzgemüse

Rotbarschfilet im Päckchen

Orientalischer Brokkoli

Hühner-Kokos-Suppe

Gefüllte Spitzpaprika mit Tatar

Tofu-Schnitzel auf Wok-Gemüse

no-carb, viel power:7 x kalte gerichte

Mariniertes Gemüse der Provence

Avocado-Chicorée-Salat

Lachs-Carpaccio mit Rucola

Hähnchen mit Paprika-Dip

Gemüse-Teller mit Käse

Marinierter Spargel mit Bresaola

Ziegenkäse mit Tomaten-Haube

III. tabelle die große carb-tabelle

Das Sammler-Programm

Das Jäger-Programm

Das süße Überlebens-Programm

Das Bauern-Programm I

Das vollwertige Bauern-Programm II

Das Luxus-Programm: leere Kohlenhydrate

IV. anhang

Sachregister

Impressum/Bildnachweis

Vorwort

Wollen Sie lang leben? Gesund leben? Fröhlich leben? Dann lassen Sie sich verblüffen: Verwöhnen Sie Ihre Gene! Essen Sie, genießen Sie ab sofort genetisch korrekt - so wie Ihre Gene es seit Hunderttausend, ja Millionen Jahre gewohnt waren. Dann und nur dann fühlen Ihre Gene sich wohl. Und Ihr Körper blüht auf.

Sie finden Ihr Glück und Ihre Gesundheit tatsächlich im Leben, in den Genen Ihrer Vorfahren, der Jäger und Sammler. Die hatten exakt die gleichen Gene wie Sie. Und die haben Eiweiß gegessen und Fett. Und ein paar süße Früchte. Aber eben kein Brot, keine Nudeln, keine Kartoffeln, keinen Zucker, kein Cola ... keine leeren Kohlenhydrate.

Meine traurige Vermutung: 97 Prozent der Bevölkerung wissen gar nicht, was Kohlenhydrate sind. Wie folgende Geschichte im Bio-Reformladen zeigt. Kundin, geschätzte 90 Kilogramm, auffällig blass, fragt die Chefin an der Kasse: »Das Maismehl, enthält das Kohlenhydrate?« Antwort der kundigen Chefin des Bio-Reformladens: »Da bin ich jetzt fei überfragt.« Im echt Nürnberger Dialekt. Alltag in Deutschland. Und daraus wächst Leid: Übergewicht, Diabetes, Herzinfarkt, Krebs, Demenz ...

Sie zumindest sind künftig nicht überfragt. Sie wissen. Wissen jetzt, dass nicht Eiweiß die Niere kaputt macht, sondern Mehl. Sie wissen, ob die Tomate dick macht. Ob der Körper Brot braucht, ob der Sportler Nudelpartys feiern sollte, warum Eier mit Speck nicht auf die Hüfte springen und warum Apfelschorle die Fettverbrennung stoppt. 70 Thesen klären Sie auf. Machen Sie zum Kohlenhydrat-Experten. Den Rest können Sie in der Tabelle mit über 400 Lebensmitteln siehe hier nachschlagen. Und Sie wissen nicht nur, Sie spüren auch. Sie spüren mit unseren Rezepten, wie gut es tut, wenn man leere Kohlenhydrate mal eine Zeit lang vom Speiseplan streicht - und wie herrlich das schmecken kann.

Die wichtigste These nehme ich gleich mal vorweg: Das Geheimnis ewig junger, immer fitter, ständig fröhlicher, stets gesunder Menschen ist ebenso schlicht wie genial: viel Eiweiß, gesundes Fett, kaum Kohlenhydrate. Nicht einfach glauben. Kommen Sie mit. Probieren Sie es aus und ... beginnen Sie ein neues Leben!

Viel Spaß und Gesundheit

wünscht Ihnen Ihr

isst der mensch, was er ist?

 

Nein. Nein, denn er isst kein Eiweiß. Er isst Industriemüll. Warum? Was die Ernährung betriff werden uns so viele Märchen erzählt. Von Ökotrophologen, von Esspäpsten, von Behörden, von Ärzten ... Manche lügen bewusst, und viele wissen es einfach nicht besser. In diesem Kapitel lesen Sie, warum der Mensch ist, was er isst, ob man ohne Brot leben kann, warum die Nudel zu Fett wird - und warum »Paläos« länger leben.

these› Der Mensch ist, was er isst.

1

Stimmt genau. Kennen Sie. Sie essen Mamas Braten. Fühlen sich müde und geknödelt. Sie tun das 40 Jahre lang. Und haben inzwischen die Fettwerte des Bratens, die Form der Beilage und ähnlich viel Leben in den Knochen.

72 Prozent der täglichen Nahrung sind Müll. Das Problem ist nur, dass Sie sich immer wieder verführen lassen. Vom süßen Fruchtjoghurt, den leckeren Nudeln, dem röschen Vollkornbrötchen ... Was alle essen, was uns die Ernährungsexperten empfehlen, kann doch nicht wirklich schaden? Das ist doch das, was sogar bei vielen Diäten ganz oben auf dem Speiseplan steht? Tja.

Sie wissen, dass ich einen Gutteil unseres heutigen Essens mit dem Wort »Müll« bezeichne. Ganz bewusst. Weil ich Sie nicht nur sensibilisieren, sondern weil ich auch Gefühle in Ihnen wecken möchte. Gefühle, nicht Ihr kühler Verstand, bestimmen Ihr Essverhalten. Nicht umsonst stand an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jahrelang ein Psychologe.

Müll also. Neumodischer Müll. Über diese Tatsache denken auch andere Menschen nach. So der amerikanische Ernährungsforscher Prof. Loren Cordain. Der doch tatsächlich einmal ausgerechnet hat, wie viel Prozent Ihrer täglichen Nahrung Müll ist. Spannend! Er kommt tatsächlich auf 72 Prozent.

72 Prozent Ihrer täglichen Ernährung hat es bis vor sehr kurzer Zeit in der menschlichen Ernährung »gar nicht gegeben«. Ist neu hinzuerfunden. Und hat uns die Zivilisationskrankheiten beschert, vom Alzheimer bis zum Krebs.

Prof. Cordain nennt auch die Hauptschuldigen:

» Milchprodukte

» Getreideprodukte

» Zucker

Und erklärt noch einmal ganz geduldig, dass es z. B. Milchprodukte erst seit gut 10 000 Jahren gibt. Nennt man Viehzucht. Seit 10 000 Jahren ... Die Menschheitsgeschichte begann vor 4,4 Millionen Jahren. Bedenken Sie bitte die Relation. Ein Wimpernschlag also.

Getreide gibt es auch erst seit 10 000 Jahren. Nennt man Ackerbau. Erst der Ackerbau hat die Überbevölkerung der Erde ermöglicht. Und geht einher mit einem »deutlich spürbaren Qualitätsverlust der Nahrung«. Die Menschen wurden kleiner, die Säuglingssterblichkeit stieg an, die Lebenserwartung verringerte sich, Infektionskrankheiten nahmen zu, Knochen wurden brüchiger, Karies kam auf (zitiert nach M. N. Cohen: Food and Evolution. Philadelphia 1987). Kleiner! Kurzlebiger! Kränker! Das tun Kohlenhydrate!

Zucker gibt es in dieser Form erst rund 200 Jahre. Ein billiges Kohlenhydrat, das die heutige Ernährung prägt. Und Krebszellen ernährt. Wenn es stimmt, dass der Mensch ist, was er isst, wenn es stimmt, dass wir zu 72 Prozent Müll essen, dann ... denken Sie bitte selbst weiter.

these› Wir brauchen viel Getreide und Kartoffeln.

2

Oje. Ein Rat der DGE. Eine andere Sicht des Lebens hat die junge Nachwuchsschauspielerin Jessica Lara aus den USA. Oscarverdächtig. Schon mit zwölf Jahren hatte sie es verstanden. Ein außergewöhnlich wacherjunger Mensch. Sie erzählt uns, dass sie in Mississippi und Texas aufgewachsen sei. Ihre Mutter jobbte bei Mc Donalds, brachte häufig Burger mit nach Hause. Ihre ganze Familie sei übergewichtig gewesen, stöhnt sie. Und meint: »Ich wollte gesünder leben und fing schon mit zwölf Jahren an, für mich selbst zu kochen. Ich verbannte damals Kohlenhydrate von meinem Speiseplan, setzte auf Gemüse und Eiweiß. Mein Lieblingsgericht: Gegrillte Hähnchenbrust mit Salat.« Solche lebensentscheidenden, solche zentralen, solche jedes medizinische Lehrbuch weit in den Schatten stellende Sätze lesen Sie also in irgendwelchen bunten Jungmädchen-Zeitschriften. An jedem Kiosk erhältlich. Jeder deutsche Professor würde diese Blättchen wohl als »dumm und überflüssig« bezeichnen.

Ich weiß nicht. Ich befrage einfach heute (heute!) unsere staatliche DGE, verantwortlich für die Ernährung in Deutschland. Im Internet. Dort finden wir die »10 Regeln für gesunde Ernährung«. Und Regel Nr. 2 heißt Getreide mehrmals am Tag und reichlich Kartoffeln.

Ein von deutschen Professoren erdachter und überwachter Satz. Selbstverständlich außerordentlich klug und evidence-based. Nur: Wir Deutschen sind das dickste Volk Europas.

Sehen Sie, ich bin ein einfacher Mensch. Auf dem Bauernhof groß geworden. Ich guck mir einfach die Lebenserfahrung eines zwölfjährigen Mädchens und die wissenschafts-schweren Sätze von deutschen Professoren an. Und vergleiche das Re sultat.

Vielleicht sind so bunte Teenager-Blätter doch gar nicht so schlecht... Vergleichsweise.

 

schlau macht schlank

Woher holt sich der Körper Energie?

Wir besitzen zwei Energietanks: 500 Gramm Zucker in Muskel und Leber. Und einige Kilo Fett. Mancher mehr, mancher weniger. Der Muskel bedient sich immer aus beiden Tanks. Zucker und Fett. Nur den einen benutzt er mehr, den anderen weniger. Der Zuckertank reicht zwei Stunden. Der Fetttank in der Regel länger als man sich wünscht. Nun kann man dem Muskel verordnen: Verbrenne mehr Fett. Das will der Abnehmer. Und der Leistungssportler. Das geht ganz einfach, indem man eine Zeit lang keine Kohlenhydrate isst. Und danach: Nur die Mengen, die der Muskel verbrennt. Sie verstehen sicher, dass ein Bauer der elf Stunden auf dem Feld ackert mehr Brot und Kartoffeln essen kann, als ein sitzender Ingenieur, der täglich seine halbe Stunde läuft.

these› Zucker ist lebenswichtig.

3

Im Gegenteil. Schon 1776 stellte der bekannte Ökonom Adam Smith weitsichtig fest, dass »Zucker, Rum und Tabak äußerst geeignete Ziele der Besteuerung«seien. Denn diese Güter würden großflächig konsumiert, seien aber keinesfalls lebenswichtig. Bei den Genussgiften Nikotin und Alkohol folgte man seinem Rat. Die deutsche Zuckersteuer freilich wurde 1993 abgeschafft. Abgeschafft.

In USA wird die Zuckersteuer jetzt wieder angeschafft. Als Strafsteuer. Das wird die Zuckerindustrie wieder auf den Plan rufen. Die beweisen will, dass Zucker ganz unbedingt und dringend lebensnotwendig sei. Wetten? Unterschätzt mir bitte die Zuckerindustrie nicht! Zur Erinnerung an Fakten und Wahrheit lassen Sie mich bitte zitieren aus »Die Zeit« vom 20. 5.2009:

 

schlau macht schlank

Man kann Zucker meiden?

Freilich kann man Zucker meiden, wenn man weiß, dass das alles Zucker/Kohlenhydrate heißt: Vollrohrzucker, Vanillezucker, Puderzucker, Weißzucker, Würfelzucker, Mono-, Di- und Poly-Saccharide, Saccharose, Cellulose, Glukose, Glukosesirup, Isoglukose (Maisstärke), Lactose (Milchzucker, besteht aus Glucose und Galaktose), Dextrose, Fructose (oder Laevulose), Sorbit, Hexosen (Sammelbegriff für die gebräuchlichsten Zuckerarten), Maissirup, Maltodextrin (Stärkezucker), Maltose (Malzzucker), Mannit und Xylit (Zuckeralkohol), Glycerin (dreiwertiger Alkohol), Melasse (z. B. Zuckerrohrsirup), Ahornsirup, Rübensirup, Birnendicksaft, Reisstärke, modifizierte Stärke, Kartoffel- und Tapiokstärke.

»Entgegen den Beteuerungen der Lobbyisten braucht der Körper keineswegs Kohlenhydrate - und Zucker schon gar nicht... Der Mensch hat Hunderttausende Jahre fast nur von Eiweiß und Fett gelebt. Daraus stellt der Organismus im Handumdrehen so viel Zucker her, wie er benötigt. Ohne diese Fähigkeit hätte der Homo sapiens die Steinzeit erst gar nicht überlebt. Kohlenhydrate lieferten vor der Agrarwirtschaft nur wilde Gräser und Wurzeln, manchmal auch Bienenvölker.«

Wir sollten uns auf die Grundlagen rückbesinnen. Es wird wirklich Zeit. Für jeden von uns. Die Finanzkrise sollte doch Anstoß genug gewesen sein. Kohlenhydrate sind eine riesige Luftblase. Jeder Zivilisationskranke, jeder Krebstote zeigt uns, dass Luftblasen unbekömmlich sind.

these› Keine Kohlenhydrate heißt:

4

 Man muss Fett und Fleisch essen.

Nööh. Es gibt die verschiedensten Formen, sich kohlenhydratarm zu ernähren. Nicht zwangsläufig mit Speck und Sahne. In der Krebsbehandlung setzt man in der Erfahrungsmedizin (nicht in der Schulmedizin!) seit langem kohlenhydratarme Ernährungsformen ein. Zum Beispiel die Gemüsesäfte von Breuss, oder nach Dr. Budwig Quark mit Leinöl, die Öl-Eiweiß-Diät ohne Fleisch und Fisch, oder nach Max Gerson pflanzliche Frischkost, Enzyme, rohe Leber (allerdings schwer umstritten) oder Wildkräuter und rohe Urkost nach Konz ...

Alle diese Therapeuten veröffentlichten Erfolge mit ihren Diäten. Na ja, und dann gibt es da noch ein paar andere Ärzte in unserer Zeit, die propagieren tierische Fette in Maßen, setzen eher auf Eiweiß (Fisch, Geflügel, Sojapulver oder Tofu), auf die Heilkraft pflanzlicher Öle, auf Fischfett (Omega 3). Und versprechen so wunderbare Dinge wie: Forever Young. Aber auch die sagen: null Kohlenhydrate. Erst mal.

these› Ein Leben ohne Brot kann heilsam sein.

5

Stimmt. Es gibt eine Liste von Ärzten, die Kohlenhydrate vom Speiseplan streichen und damit schwere Krankheiten heilen - seit etwa 5000 Jahren von Herodot über Lutz zu Coy. Aus dem einfachen Grund: Genetisch haben wir den Sprung vom Jäger zum Ackerbauer noch nicht geschafft. Wir sind an die viele Stärke, Brot, Reis, Kartoffeln, Zucker, noch nicht angepasst. Diese Kohlenhydrate werden (über Insulin) zu Fettpolstern und über Triglyceride zu Fettleber und Herzinfarkt.

Zu viele Kohlenhydrate sind die Ursache von Zivilisationskrankheiten von Übergewicht über Diabetes zu Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs. Zucker und Getreide belasten auch die Leber, die Bauchspeicheldrüse, den Darm. Nahrungsmittelunverträglichkeiten wird man am leichtesten los, wenn man erst mal die Kohlenhydrate vom Speiseplan streicht.

Mit einem »Leben ohne Brot« heilte Dr. Wolfgang Lutz

Tausende seiner Patienten. Leider starb dieser geniale Arzt 2010. Dr. Lutz dachte so: »Einen Forscher und Zweifler kann das am meisten überzeugen, was er an sich selbst feststellt.« Er litt im Alter von 45 an schwerer Hüftarthrose, Gicht im Zeigefinger, Müdigkeit - chronisch würde man heute sagen - und Haarausfall. Bekam er weg, mit einem Leben ohne Brot.

Die Bücher des Polen Dr. Jan Kwasniewski »Optimale Ernährung« haben in den 60-iger Jahren weltweit zwei Millionen Menschen zum Verzicht auf den Verzehr von Kohlenhydraten und viel tierischer Fette bekehrt. Während seiner vierzigjährigen ärztlichen Praxis hat Kwasniewski Hunderttausende von Patienten von den verschiedensten Krankheiten kuriert - Arteriosklerose, Gicht, Herzleiden, Übergewicht, Multiple Sklerose (MS). Und seine Schweinekopf-Diät ist weitaus schockierender als die Diät von unserem weltbekannten Dr. Atkins.

 

schlau macht schlank

Braucht der Körper Kohlenhydrate?

Wir haben nun festgestellt: Der Mensch ist, was er isst. Unsere Oberste Ernährungsbehörde empfiehlt viel Kartoffeln und Brot. Die Industrie möchte, dass wir Zucker als etwas Lebensnotweniges verstehen. Es bedarf ein wenig Aufklärung:

Was sind Kohlenhydrate? Der Chemiker sieht einen Ring mit Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atomen. Wir sehen Zucker, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Knödel, Müsli, Süßes, Obst. Auch in Milch und Fleisch stecken ein bisschen Kohlenhydrate. Kohlenhydrate aus dem Essen - egal ob Fruchtzucker aus dem Apfel oder das Glykogen aus dem Fleisch oder Milchzucker aus der Milch oder Stärke aus der Kartoffel, dem Brot oder der Nudel oder Haushaltszucker aus dem Streuer, dem Softdrink oder der Schokolade oder Malzzucker aus dem Bier - werden im Mund, im Darm, in der Leber zu lauter kleinen Glucosemolekülen gespalten und wandern ins Blut.

Auch die Kartoffel ist Zucker? Natürlich. Alle Kohlenhydrate werden im Körper von Enzymen zu Traubenzucker gespalten und wandern ins Blut.

Braucht der Körper Kohlenhydrate? Da Kohlenhydrate kein Baustoff sind sondern nur Energie liefern - pro Gramm 4,1 kcal - brauchen wir sie theoretisch gar nicht. Weil der Körper Notprogramme kennt, um aus Fett Kohlehydrat-Ersatz zu schaffen. Und auch aus dem Muskel. Das was der Körper an Kohlenhydraten brauchen kann, steckt in Gemüse, Fleisch, Milch, Früchten drin.

Zucker hat viele Namen? Vorsicht: Fertigprodukte enthalten meistens Zucker. Auf dem Etikett steht: Saccharose, Maltose, Glucosesirup, Hexose, Instantzucker, Invertzucker, Kandisfarin, Maissirup, Maltodextrin, Malzzucker, Melasse, Raffinade, Rübenzucker, Sirup, Sorbit, Stärkesirup, Stärkezucker, Xylit, Zuckeralkohole, Zuckercouleur, Maisstärke, Stärke. Mehr stand siehe hier.

dass 100 Gramm süße, buttrige Vanillekipferl ungefähr 40 Gramm Kohlenhydrate (KH) haben und da mit halb so viel wie die gleiche Menge Cornflakes.

dass man den Tagesbedarf an Kohlenhydraten fürs Gehirn decken kann mit 150 Gramm Lebkuchen, Spekulatius oder Kokosmakronen.

dass Bitterschokolade um 20 Prozent weniger Kohlenhydrate enthält als Vollmilchschokolade.

dass eine Traube dreimal so viel Zucker enthält, wie eine Erdbeere.

dass die rote Paprika süßer schmeckt als die grüne, weil sie mehr als doppelt so viel Kohlenhydrate enthält, nämlich 6,4 Gramm KH/100 Gramm. Die grüne: 2,9 Gramm.

dass 100 Gramm Pflaumenmus 48 Gramm Kohlenhydrate liefern, dieselbe Menge Marmelade aber 70 Gramm, Nussnougatcreme sogar 74 Gramm.

dass vier dünne Scheiben Knäckebrot mehr Kohlenhydrate (30 Gramm) enthalten als ein kleines Croissant (15 Gramm KH).

dass zwei Hamburger und eine mittlere Portion Pommes 100 Gramm Kohlenhydrate haben? Das entspricht zwei großen Tellern Spaghetti Bolognese.

dass in einem mittelgroßen Apfel mehr Kohlenhydrate stecken (16 Gramm) als in einer Handvoll Heidelbeeren (9 Gramm KH).

dass 150 Gramm Nudeln, Couscous oder Reis parboiled fast doppelt so viele Kohlenhydrate (42 Gramm) enthalten wie die gleiche Menge Pellkartoffeln (22 Gramm).

dass ein Stück Zwetschgenkuchen aus Hefeteig mehr Kohlenhydrate besitzt (29 Gramm) als dieselbe Menge an Biskuitrolle mit Erdbeersahne (23 Gramm).

dass in einer 100 Gramm-Tafel Schokolade bis zu 60 Gramm Kohlenhydrate stecken. In derselben Menge Eiscreme 30 Gramm.

dass 100 Gramm Erdnussflips deutlich weniger Kohlenhydrate liefern (28 Gramm) als Kräcker (55 Gramm KH).

dass ein Glas Bier 20-mal so viele Kohlenhydrate liefert (10 Gramm) als dieselbe Menge trockener Weiß wein (0,5 Gramm KH).

these› Das Gehirn kann ohne Zucker nicht leben.

6

Falsch. Klar: Der Mensch braucht ein bisschen Zucker, damit Gehirn und Nerven richtig arbeiten können und damit er mit schnell aktiven Muskeln dem Bus hinterher sprinten kann. Kohlenhydrate liefern Energie. Aber im Blut ist immer ein Vorrat. Traubenzucker, Glucose genannt, schwimmt permanent im Blut. Damit die Gehirnzelle und die Muskelzelle schnell versorgt werden können. Geht der Vorrat im Blut aus, spendet die Leber neuen Zucker aus ihren Vorräten. Damit das Gehirn ja immer seinen Zucker kriegt. Wenn wir keine Kohlenhydrate essen, dann schaltet der Körper auf den Abbau von Fetten um. Das Gehirn ernährt sich von Ketonkörpern. Diesen Fasten-Stoffwechsel können wir klug nutzen, um abzunehmen.

Sie sollten mal ausprobieren, wie sich der Kopf anfühlt, wenn Sie mal eine Woche lang auf Kohlenhydrate verzichten. Leicht! Voller Energie. Proppevoller guter Gedanken. Fröhlich …

Siehe hier startet unsere Schnupperwoche. Einfach mal ausprobieren!

Wenn Sie krank sind, z. B. schon Diabetes haben, dann besprechen Sie das vorher natürlich erst einmal mit Ihrem Arzt.

these› Die Nudel wird zu Fett auf der Hüfte.

7

Ganz genau! All die Kohlenhydrate, die wir essen und nicht im Muskel verbrennen, baut der Körper in Fett um. Damit die Nudel nicht auf der Hüfte landet, können Sie zwei Dinge tun:

» sie nicht essen.

» sie verbrennen.

Dazu erzähle ich Ihnen eine Geschichte von einer klugen Leserin. Kohlenhydrate sind nämlich etwas Herrliches. Etwas Wunderschönes, wenn man weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat. Sie sind ja überall, z. B. auch in Vitaminpäckchen. Die Leserin schrieb:

»Das enthält ja Zucker! Sogar Traubenzucker! Zwölf Gramm pro Beutelchen. Das ist ja furchtbar. Was meinen denn Sie dazu, Herr Dr. Strunz?«

Kann ich Ihnen sagen: Wir Menschen leben jeder in seinem eigenen Kokon. In unserer eigenen Gedanken- und Erlebniswelt. Und deshalb interpretieren wir die gleichen Fakten eben immer ganz unterschiedlich. Klassisches Beispiel oben: Leider, leider sei ja Zucker im Vitalsstoffbeutel.

Für mich: Herrlich! Denn ich brauche ja täglich mindestens zwei Beutel. Die tu’ ich in eine Ein-Liter-Plastik-Radflasche und fülle mit Wasser auf. Und die Flasche kommt an ein Mountainbike mit Straßenbereifung, also glatt. Und dann gondele ich an den Kanal. Den Donau-Main-Kanal. Und dann halt ich den nassen Finger in die Luft. Da wo der Finger kühl wird, kommt der Wind her. Das ist die Richtung. Und dann geht’s los: Das große Blatt, Schalten verboten, volle Kraft von Anfang an, und das ganze zwei Stunden. Nenne ich Berg- Einzelzeitfahren. Machen die Profis auch. Bei der Tour de France nach Alpe d’ Huez. Die aber nur 45 Minuten. Ich zwei Stunden. Mindestens. Täglich.