Wohin mit meinem Hund? - Ursula Kufner - E-Book

Wohin mit meinem Hund? E-Book

Ursula Kufner

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Beschreibung

Wohin mit Strolchi? Dieser Praxisratgeber bietet ausführliche Informationen rund um das Thema Hundebetreuung. Denn häufig wird unterschätzt, wie wichtig es ist, für den Vierbeiner frühzeitig eine passende Unterbringung zu finden, wenn ein Urlaub oder ein Krankenhausaufenthalt ansteht. Welche Möglichkeiten der Unterbringung gibt es? Wie bereitet man den Hund auf den Aufenthalt in neuer Umgebung  vor? Ursula Kufner beschreibt umfassend alle Phasen vom gegenseitigen Kennenlernen bis zum Abholen des Hundes . Dabei geht es auch um das Gefühlsleben: Was empfindet mein Hund, wenn er in eine Betreuung gegeben wird? Wie erkenne ich, ob er sich wohlfühlt? Ist der Hund gut versorgt, steht auch der eigenen Erholung nichts mehr im Weg.

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Anita Zellner

Lektorat: Gerdi Killer, booklab GmbH, München

Bildredaktion: Petra Ender; Natascha Klebl (Cover)

Korrektorat: Annette Baldszuhn

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-8692-8

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: Shutterstock

Illustrationen: Halsband und Knochen: Creative Market/TheFroggyDoggy; Pfotenabdrücke: Dreamstime.

Fotos: Claudia Rahlmeier; iStockphoto; Shutterstock; stock.adobe.com; Stocksy; Tierfotoagentur; Trio Bildarchiv

Syndication: www.seasons.agency

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Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Tipps in diesem Buch basieren auf den Erfahrungen der Verfasserin. Sie wurden von ihr nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Weder Autorin noch Verlag können jedoch für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Vorwort

Der Hund gilt seit jeher als bester Freund des Menschen. Keine andere Tierart nimmt in unserem Leben einen derart hohen Stellenwert ein und begleitet uns so intensiv im Alltag. Hunde sind in unserer Gesellschaft nicht nur Freund, Begleiter, Seelentröster und vollwertiges Familienmitglied, sondern inzwischen oft auch Teil eines Lifestyles. Ein Haustier zu halten, gehört für viele einfach zum Leben dazu. Doch zu diesem Lifestyle zählen auch Urlaube und Reisen in ferne Länder. Wie aber lassen sich Fernweh und Reiselust mit der Verantwortung für einen eigenen Hund vereinen?

Durch die Corona-Pandemie stiegen die Nachfrage und das Interesse an einem vierbeinigen Familienzuwachs drastisch an. Die Zeit im Homeoffice nutzten viele Menschen, sich den Wunsch nach einem vierbeinigen Begleiter endlich zu erfüllen. Noch nie zuvor waren so viele Hunde in Deutschland registriert wie heute. Einer Statistik aus dem Januar 2021 zufolge leben knapp elf Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Vermutlich sind es inzwischen sogar deutlich mehr. Laut den Angaben des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) stiegen die Anfragen rasant an, in den Jahren 2020 und 2021 wurden rund 20 Prozent mehr Hunde gekauft als in den Jahren zuvor. In vielen Gemeinden hat sich die Anzahl der gemeldeten Hunde sogar verdoppelt. Durch die enorm gestiegene Anzahl an Hunden und die dadurch deutlich erhöhte Nachfrage an Betreuungsplätzen bieten leider auch unqualifizierte oder unseriöse Personen ihre Dienste als Betreuer an, die vor allem am Profit und nicht am Wohl der Tiere interessiert sind.

Als meine Urgroßmutter Ende der 1950er-Jahre die Idee hatte, eine Hundepension zu eröffnen, um die Vierbeiner in Betreuung zu nehmen, wurde sie eher belächelt als für ihre Geschäftsidee bewundert. Doch sie hatte die Not der damals noch relativ wenigen Hundehalter erkannt: »Wohin mit Strolchi im Urlaub?« – so lautete denn auch der erste Werbeslogan unserer Hundepension. Zusammen mit meiner Großmutter gründete meine Urgroßmutter schließlich 1962 eine der ersten Hundepensionen in ganz Europa und legte somit den Grundstein für unsere Familientradition: die liebevolle, artgerechte und professionelle Betreuung von Hunden. Die Passion, unsere vierbeinigen Gäste zu beherbergen und ihren Haltern das gute Gefühl zu geben, dass ihr Liebling bestens versorgt wird, besteht bis heute. So führe ich nunmehr in der vierten Generation unsere Hundepension zusammen mit meinen Eltern und einem tollen Team weiter. In mehr als 60 Jahren der professionellen Pflege von Hunden profitieren wir von unserem riesigen Erfahrungsschatz, auf dem dieses Buch für Sie, liebe Leserinnen und Leser, beruht.

In meinem Arbeitsalltag begegnen mir dabei die unterschiedlichsten Hundehalter –von absoluten Gegnern der Hundebetreuung bis hin zu Unbekümmerten, die sich leider eher weniger Gedanken über das Wohl ihres Vierbeiners machen und einfach nur eine schnelle und praktische Unterbringung für das Tier benötigen. Sein vierbeiniges Familienmitglied in fremde Hände zu geben, fällt den meisten Hundeeltern verständlicherweise sehr schwer. Deshalb ist es umso wichtiger, im Vorfeld eine gute, vertrauensvolle Basis sowohl für den Vierbeiner als auch für die Hundebesitzer mit der gewünschten Hundebetreuung zu schaffen, um sicherzugehen, dass die geliebte Fellnase bestens aufgehoben ist.

Dieser Ratgeber richtet sich an alle Hundehalter, die sich umfassend über das Thema Hundebetreuung informieren wollen. Das Buch möchte den Skeptikern die Sorge in Bezug auf eine unzureichende Betreuung nehmen und über Vorurteile aufklären. Zudem soll es aber auch dazu dienen, die Bedürfnisse des Hundes besser zu verstehen. So erfahren Sie beispielsweise etwas über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Hundebetreuung, ob und wann ein Hund überhaupt dafür geeignet ist, von fremden Menschen und in fremder Umgebung betreut zu werden, und worauf Sie bei der Suche nach einer guten Unterbringung achten sollten. Sie finden auch Antworten auf all die Fragen, die uns in unserer Hundepension immer wieder gestellt werden.

Mit diesem Praxisbuch möchte ich Ihnen einen Leitfaden an die Hand geben, um Sie bestmöglich auf der Suche nach einer geeigneten Hundebetreuung für Ihren vierbeinigen Liebling zu unterstützen. Dann können Sie und auch Ihr Hund die Urlaubszeit bzw. die Zeit ohne Ihren Liebling gleichermaßen genießen.

Mensch und Hund – eine ganz besondere Beziehung. Seinen vierbeinigen Liebling in fremde Hände zu geben, fällt den meisten Hundeeltern zunächst schwer. Umso wichtiger ist es, sich vorab gut zu informieren und behutsam eine Vertrauensbasis zu schaffen.

Noch ein Hinweis: Ich benutze in diesem Buch einige Male die Begriffe »Hundekind« und »Hundeeltern«. Diverse Hundefachleute werden sich hierbei vermutlich die Haare raufen. Mir ist bewusst, dass es sich um eine vermenschlichende Ansicht der Hund-Mensch-Beziehung handelt. Auch wenn der Vergleich von Kinder- und Hundeerziehung manchmal nicht ganz stimmig ist und auch wenn wir Hundehalter häufig dazu neigen, allzu viel Menschliches in das Verhalten unserer Vierbeiner hineinzuinterpretieren, finde ich, dass die Abgabe seines Hundes in eine Betreuung sehr viel Ähnlichkeiten, sowohl organisatorisch als auch emotional, mit der Abgabe von Kindern in die Kindertagesstätte oder den Kindergarten aufweist. Deshalb seien mir diese Begriffe an diversen Stellen des Buches verziehen.

Abschließend ein weiterer Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihre Ursula Kufner

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WARUM EINE EXTERNE HUNDEBETREUUNG SINNVOLL IST

So gern wir unsere Hunde am liebsten immer bei uns haben möchten, so ist es manchmal leider nicht möglich oder sinnvoll, sie mitzunehmen. Was tun?

ES GIBT IMMER EINE ALTERNATIVE

Ob ein Urlaub ohne Hund geplant ist, im Büro keine Vierbeiner erlaubt sind oder ein Klinikaufenthalt bevorsteht: Die Gründe, auf eine Hundebetreuung angewiesen zu sein, sind vielfältig. Erfahrungsgemäß wird jeder Hundehalter früher oder später einmal mit dem Thema konfrontiert. Selbst kürzere Erledigungen oder das Wahrnehmen wichtiger Termine können eine Betreuung für ein paar Stunden erforderlich machen, denn nicht jeder Hund bleibt problemlos allein zu Hause oder sollte längere Zeit nicht ohne Beobachtung sein. Wohin also mit dem Vierbeiner in diesen Fällen?

Viele Hundehalter schließen eine Betreuung ihres Lieblings durch fremde Personen kategorisch aus. Oft fallen dann Sätze wie »Für meinen Hund wäre das nichts, der hängt doch so an mir!« oder »Ihn wegzugeben, das könnte ich meinem Hund niemals antun!«. Dennoch sprechen viele gute Gründe dafür, den Vierbeiner an eine unabhängige und professionelle Hundebetreuung zu gewöhnen.

FRÜHZEITIG EINE HUNDEBETREUUNG SUCHEN

So schön eine innige Bindung zum eigenen Vierbeiner sein mag und so romantisch es klingt, dass der Hund nur bei seinem Besitzer bleiben könne, so stellt sich doch die Frage, ob diese vermeintlich untrennbare Verbindung auch im Sinn des Tieres erstrebenswert ist. Die Bindung kann umgekehrt sogar zu intensiv sein, sodass es für den Hund zu großem (Trennungs-)Stress führt, wenn seine Bezugsperson aus diversen Gründen einmal nicht anwesend ist. Man denke nur an Vierbeiner, die seit Jahren ausschließlich bei einer Person leben. Hier sind Schwierigkeiten programmiert, wenn diese Person plötzlich berufs- oder krankheitsbedingt ausfällt.

Hunde sind durchaus in der Lage, komplexe Beziehungen und Bindungen sowohl mit Menschen als auch mit anderen Hunden aufzubauen und zu pflegen. Deshalb ist es nur vernünftig, sich als verantwortungsbewusster Hundehalter über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Hundebetreuung frühzeitig zu informieren und diverse Eventualitäten abzuklären. Ganz gleich, ob eine Betreuung durch eine gewerbliche Einrichtung oder bei Freunden und Bekannten geplant ist: Wenn das Tier bereits von Welpen- bzw. Junghundealter an unterschiedliche Bindungspartner – also andere (betreuende) Personen – kennt und es diese als zeitweise Ersatzherrchen/-frauchen schätzen gelernt hat, wird eine mögliche Trennungsreaktion des Hundes deutlich milder ausfallen oder gar nicht erst auftreten.

Jedes Hund-Mensch-Team ist einzigartig. Glücklicherweise gibt es inzwischen viele unterschiedliche Konzepte der Hundebetreuung. Für jedes Bedürfnis und jeden Hundecharakter findet sich auf diese Weise die richtige Lösung.

VERSCHIEDENE ARTEN DER BETREUUNG

Neben der Aufklärung rund um das Thema Hundebetreuung möchte dieser Ratgeber Hundehalter vor allem dafür sensibilisieren, frühzeitig nach einer Unterbringung für ihren Liebling zu suchen und diesen kleinschrittig an die Betreuung zu gewöhnen. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Welche Qualitätsunterschiede bestehen? Worauf sollte man achten, und wie sieht der optimale Ablauf aus, damit am Ende ein glückliches, zufriedenes Tier aus der Betreuung abgeholt werden kann? All diese Fragen werden im Folgenden behandelt.

Fest steht jedenfalls, dass es für jedes Hund-Mensch-Team eine ideale Lösung gibt, um dem Tier die Zeit in der Betreuung so angenehm wie möglich zu machen – sei es bei Familienmitgliedern und Freunden, bei erfahrenen Dogsittern oder in einer professionellen Betreuung. Glücklicherweise findet man inzwischen immer mehr Hundetagesstätten, Hundehotels, Hundepensionen und private Dogsitter. Auch die Qualität der Hundebetreuungen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dennoch lohnt sich ein kritischer Blick auf die Einrichtung, ob das Angebot für den eigenen Hund passt und er sich dort wohlfühlen kann. Der Einfachheit halber wird im Folgenden für alle Arten der Unterbringung für Hunde, egal ob privat oder gewerblich, nur der Begriff »Hundebetreuung« verwendet.

HUNDEPENSIONEN UND HUNDEHOTELS

Diese Einrichtungen sind für längere Aufenthalte ihrer vierbeinigen Gäste rund um die Uhr ausgelegt. Im Grunde ist mit der Bezeichnung »Hundepension«, »Hunderesort« und »Hundehotel« das Gleiche gemeint – ohne dabei eine Klassifizierung zu beinhalten. Die Begriffe »Hundehotel« und »Hunderesort« haben sich in den vergangenen Jahren etabliert, da sie für viele Hundebesitzer einladender klingen und mit mehr Komfort für den Vierbeiner assoziiert werden. Dort sind die Tiere je nach Konzept und Verträglichkeit mit anderen Hunden einzeln, zu zweit oder in Gruppen in Zimmern oder Zwingern untergebracht. Mitunter leben sie auch mit der Betreuungsperson im Wohnbereich zusammen. Die meisten Hundepensionen und -hotels haben Auslaufgehege und Spielwiesen auf dem Gelände, um für ausreichend Bewegung zu sorgen. Manche von ihnen bieten zusätzlich eine stundenweise oder ganztägige Betreuung an. Das heißt, der Hund kann den Tag in der Einrichtung verbringen und muss nicht zwangsläufig übernachten.

Immer mehr Anbieter verbessern ihr Angebot und verstehen artgerechte Hundebetreuung auch als Urlaub für den Hund. Deshalb hat sich die Wohn- und Betreuungsqualität für die vierbeinigen Gäste vielerorts erhöht. Der Komfort und das Wohlbefinden der Hunde werden immer wichtiger: Von Hundewohnzimmern und Lodges bis hin zu Luxushotels für den Vierbeiner ist alles geboten; Gassirunden, Spielstunden und Wellnessbehandlungen lassen sich hinzubuchen. In einer guten Hundepension kümmert sich geschultes Personal fürsorglich um die anvertrauten Tiere und lindert so das eventuell auftretende Heimweh.

Welches Unterbringungskonzept der Hundehalter für seinen Vierbeiner nun bevorzugt, ist zum einen Geschmackssache, zum anderen aber auch eine Frage des Budgets. Ob Luxussuite oder eher Urlaub auf dem Bauernhof: Das Wichtigste ist vor allem, dass der Hund nicht nur »verwahrt«, sondern liebevoll umsorgt und artgerecht beschäftigt wird. So ist gewährleistet, dass er bei seiner Abholung glücklich und zufrieden mit Herrchen oder Frauchen wieder nach Hause fährt.

HUNDETAGESSTÄTTEN

Vor allem in städtischen Regionen haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend Hundetagesstätten (sogenannte HuTas) etabliert. Hier werden die Tiere tagsüber meist in Gruppen betreut, beschäftigt und spazieren geführt, solange ihre Halter im Büro arbeiten oder diversen Erledigungen nachgehen, bei denen sie den Vierbeiner nicht mitnehmen können. Ähnlich wie im Fall von Kindertagesstätten werden die Tiere morgens gebracht und nachmittags oder abends wieder abgeholt. Die Gruppen bestehen meist aus denselben Hunden. Ein Wechsel durch An- und Abreise der vierbeinigen Gästen wie in einer Hundepension ist daher eher selten. Durch diese »feste Besetzung« sind die Gruppen im Idealfall häufig harmonischer.

Eine Hundetagesstätte nimmt meist, wenn überhaupt, nur Stammgäste zur Betreuung über Nacht auf. Manche HuTas können aus logistischen Gründen keine Übernachtungen anbieten. In der Regel unterscheiden sich ihre Öffnungszeiten von denen einer Hundepension, denn HuTas orientieren sich an den Arbeitszeiten ihrer Kunden. Sie nehmen somit morgens die Hunde früher an und haben bis in die Abendstunden geöffnet. Zu beachten ist aber, dass Hundetagesstätten häufig am Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen geschlossen sind, da die meisten Hundehalter dann frei haben und ihre Lieblinge selbst betreuen können.

Ein Pfiff, schon kommt der Hund? Damit der Hund nach dem Aufenthalt im Hundeinternat auch weiterhin so freudig auf den Rückruf hört wie dieser Australian Shepherd, müssen Hundehalter auch nach dem Trainingsprogramm noch fleißig weiterüben.

HUNDEINTERNATE

Inzwischen bieten einige Hundepensionen und -hotels Internatsaufenthalte oder sogenannte Board-&-Train-Programme gegen Aufpreis an. Hier wird der Hund quasi in Erziehungsurlaub geschickt, während sein Besitzer vereist. Dies erweist sich unter gewissen Umständen als sinnvoll, allerdings sollte sich der Hundehalter über Folgendes im Klaren sein: Gute Hundeerziehung ist auch ein Resultat einer guten Beziehung und Bindung zwischen ihm und seinem Vierbeiner. Selbst wenn der Hund bei Abholung noch alle Kommandos unter Anleitung des Hundetrainers beherrscht, so ist der fortwährende Erfolg der vorangegangenen Arbeit durch den ambitionierten Hundebetreuer bzw. -trainer nur dann gewährleistet, wenn der Hundehalter es auch zu Hause schafft, die Tipps und Tools umzusetzen und in den Alltag zu integrieren. Herrchen oder Frauchen sollte sich also vergegenwärtigen, im gleichen Maß an der weiterführenden Erziehung des Hundes beteiligt zu sein. Es ist falsch gedacht, den Vierbeiner einfach nur abzugeben und nach dem Urlaub einen »fertigen« Hund abzuholen, ohne je die eigenen Verhaltens- und Erziehungsmuster zu überdenken. Es gilt also, auch an sich selbst zu arbeiten.

Zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten wie Leinenpöbeln, nicht allein bleiben können und vieles mehr sind häufig nur im Beisein des eigenen Hundehalters zu beobachten. Ist der Vierbeiner hingegen nicht in seinem gewohnten Umfeld mit »seiner« Familie, zeigt er diese Verhaltensweisen häufig gar nicht mehr oder nur in abgeschwächter Form. Wie soll man also als Hundetrainer mit dem Tier während der Internatsausbildung trainieren, wenn es die Problematik nur zu Hause mit Frauchen oder Herrchen zeigt? Die zielführende Lösung könnte sein, das Hundetraining in den eigenen vier Wänden bzw. dort, wo das Problem stattfindet, zu absolvieren. So muss also jeweils individuell entschieden werden, ob ein Internatsaufenthalt bei der jeweiligen Problematik des Hundes überhaupt sinnvoll ist.

Interview

REGELMÄSSIG IN DIE HUNDEBETREUUNG

Verena Kaufmann berichtet, warum ihre vierjährige Labrador-Hündin Cleo in die Hundebetreuung geht.

»Warum bringen Sie Cleo regelmäßig in eine Hundebetreuung?«

Cleo kennt und liebt den Kontakt mit anderen Hunden von klein auf. Leider kann ich ihr in meinem Alltag nicht so viel Abwechslung bieten, wie ich es eigentlich gern möchte. Wir wohnen sehr abseits und treffen nur selten andere freundliche Hunde, mit denen sie spielen kann. Außerdem brauche ich manchmal auch Zeit für mich, um wichtige Angelegenheiten zu erledigen, was mit Cleo zusammen schwer machbar wäre. Da ich alleinstehend bin, ist es für mich außerdem eine große Beruhigung zu wissen, dass ich im Notfall eine zuverlässige Anlaufstelle für Cleo habe, auf die ich mich voll und ganz verlassen kann, wenn ich einmal erkranken sollte.

»Wie oft geht Cleo in die Hundebetreuung?«

Ich bringe sie alle vier bis sechs Wochen für ein paar Tage in die Hundebetreuung. Dann kann ich ohne schlechtes Gewissen meine Termine wahrnehmen und Verabredungen nachgehen, weil ich Cleo gut versorgt weiß. Sie kennt die Betreuerinnen schon, seit sie ein Jahr alt ist. Vor allem darf sie dort in der Einrichtung all die Dinge tun, die Hunde eben gern tun: buddeln, spielen, im Schlamm wälzen und nach Herzenslust mit den anderen Hunden sausen. Bevor ich Cleo abhole, wird sie sogar noch frisch gebadet und ausgebürstet, sodass ich nicht nur einen glücklichen und ausgeglichenen, sondern auch noch einen sauberen Hund mit nach Hause nehmen kann.

Vorteile bei der klassischen Grunderziehung

Für die klassische Grunderziehung, etwa die Leinenführigkeit und den sicheren Rückruf, ist ein Internatsaufenthalt sinnvoll und – je nach Hundetrainer – erfolgversprechend. Ein unerfahrener Hundehalter tut sich oft leichter, wenn die Grundkommandos schon zuverlässig abzurufen sind und bereits am allgemeinen Gehorsam und an der Orientierung am Menschen »vorgearbeitet« wurde. Grundsätzlich ist es natürlich immer von großem Vorteil, wenn der Betreuer im Hundeinternat gleichzeitig eine erzieherische (Trainings-) Komponente mit einfließen lässt. Nicht selten berichten Hundehalter davon, dass ihr Liebling nach einem Aufenthalt deutlich besser hört und insgesamt »aufgeräumter« erscheint als vorher, auch wenn ein Hundetraining nicht explizit hinzugebucht wurde.

Hilfe bei Verhaltensauffälligkeiten

Selbst bei schwerwiegenden Verhaltensproblematiken, überforderten Hundehaltern, Beißvorfällen oder übermäßig gestressten Hunden und Haltern kann es durchaus hilfreich sein, den Hund für eine gewisse Zeit in erfahrene Hände zu geben. Ihn aus seinem gewohnten Umfeld zu nehmen, verhilft sowohl Herrchen und Frauchen als auch dem Hund zum Luftholen. Ein erfahrener Hundetrainer kann wieder Sicherheit und Vertrauen aufbauen und klare Strukturen mit dem Hund sowie später auch mit dem Hundehalter erarbeiten.

Ganz gleich, ob lediglich die Grunderziehung gefestigt werden soll oder es sich um schwerwiegendere Verhaltensproblematiken handelt: Der Hundehalter sollte sich in jedem Fall vorher über die Trainingsmethoden des Hundeinternats informieren. Ein ausführliches Anamnesegespräch, ein positives gegenseitiges Kennenlernen und im Idealfall auch ein gemeinsames Probetraining im Vorfeld sind hier noch wichtiger als bei der reinen Hundebetreuung. In keinem Fall sollte mit tierschutzwidrigen Hilfsmitteln wie Stachel- oder Elektrohalsbändern gearbeitet werden.

Ein seriöser Hundetrainer erlaubt klare Einblicke in seine Trainingsmethoden und wird eine ehrliche, realistische und seriöse Einschätzung des Trainingsverlaufs geben. Häufig haben Hundebesitzer eine hohe Erwartungshaltung oder sogar unrealistische Wünsche an den Hundetrainer bzw. den Internatsaufenthalt. Auch dies sollte der zuständige Hundetrainer abgleichen und, falls nötig, relativieren. Sehr wichtig: Bei Abholung des Hundes bzw. nach Ende des Internatsaufenthalts nimmt sich ein guter Hundetrainer genügend Zeit, den Hundehalter einzuweisen und anzulernen, sodass dieser auch zu Hause mit seinem Liebling weitertrainieren kann. Im Idealfall steht der Hundetrainer für Fragen und die weitere Ausbildung des Tieres zur Verfügung. Ein reines Vorführen der neu erlernten Kunststücke durch den Trainer oder eine kommentarlose Übergabe des Vierbeiners bringt dem Hundehalter nichts – schon gar keinen nachhaltigen Erziehungserfolg.

TIERHEIME

Manche Tierheime bieten die Möglichkeit an, fremde Hunde gegen Bezahlung in Betreuung zu nehmen, wenn die Halter verreist sind. Die Plätze sind allerdings meist sehr begrenzt, da die Tierheimmitarbeiter sich insbesondere in Ferienzeiten um ausgesetzte Fundtiere jeder Art kümmern müssen. Deshalb gilt auch hier: Ein sehr frühzeitiges Anfragen ist empfehlenswert. Der Vorteil einer Betreuung im Tierheim liegt auf der Hand: In der Regel handelt es sich um geschulte und erfahrene Tierpfleger, die sich auch mit den »komplizierteren Fällen« auskennen. Häufig liegt der Pensionspreis eher im unteren Preissegment und ist somit verhältnismäßig günstig, weil ein Tierschutzverein nicht gewinnorientiert arbeiten muss. Je nach Konzept und Tierheim werden die Gasthunde oft in Einzelhaltung betreut, denn eine Zusammenführung mit den Tierheimhunden könnte riskant sein.

DOGWALKER UND HUNDEAUSFÜHRER

Dogwalker sind mobile Hundebetreuer, die den Hund nur zum Ausführen abholen, ihn stundenweise oder den ganzen Tag über beschäftigen und nach dem Gassigang wieder nach Hause, ins Büro oder zum vereinbarten Ort bringen. Wie bei den Hundetagesstätten ist eine Übernachtung nur in Ausnahmefällen möglich, wenn überhaupt. Meist haben Dogwalker eine feste Stammgruppe an Hunden, die sie betreuen. Die Eingliederung eines neuen Tieres ist nur möglich, wenn die anderen Hunde mit dem neuen Mitglied gut zurechtkommen, da eine Separierung der Gruppe während des Gassigehens unmöglich ist. Die Hunde müssen also gut sozial verträglich sein, um ein harmonisches Gruppengefüge zu gewährleisten. Außerdem sollten sie im Idealfall schon einen sicheren Grundgehorsam sowie eine gute Leinenführigkeit und Abrufbarkeit mitbringen – immerhin sind Dogwalker mit ihrer Hundeschar meist in öffentlichen Bereichen unterwegs. Wird der Vierbeiner in einem Fahrzeug beim Halter abgeholt, sollte auf einen sicheren und klimatisierten Transport, idealerweise in geeigneten Transportboxen, geachtet werden.

Die Betreuung im gewohnten Zuhause durch einen Dogsitter ist vor allem für unsichere, scheue Hunde oder für ältere Vierbeiner, die sich mit einem Ortswechsel schwertun, eine gute Lösung.

DOGSITTER UND MOBILE TIERBETREUUNG