Worte wirken Wunder - Sylvia Wetzel - E-Book

Worte wirken Wunder E-Book

Sylvia Wetzel

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  • Herausgeber: Lehmanns
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Worte können Wunder wirken. Manchmal bewirken sie auch Katastrophen. Das geschieht dann, wenn entweder das Herz fehlt oder der Verstand. Worte wirken Wunder, wenn wir mit Herz und Verstand reden. Mit Herz meine ich ein Gefühl der tiefen Verbundenheit mit allem, das Gespür für den gemeinsamen Grund, aus dem heraus wir in jedem Augenblick entstehen und in dem wir leben. Der Verstand steht für den klaren Blick auf unsere Stärken und Schwächen und Unterschiede. Wie wir das mit Humor und Klarheit, freundlich und mitfühlend, heiter und gelassen leben können, dazu will dieses Buch beitragen.

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Seitenzahl: 214

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Sylvia Wetzel

Worte wirken Wunder

Reden mit Herz und Verstand

Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen, Verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung auf DVDs, CD-ROMs, CDs, Videos, in weiteren elektronischen Systemen sowie für Internet-Plattformen.

Originalausgabe: Theseus, Berlin 2007

© Lehmanns Media, Berlin 2013 Hardenbergstraße 5 10623 Berlin

ePublishing: Benjamin Zuckschwerdt

Einführung

Worte können Wunder wirken. Manchmal bewirken sie auch Katastrophen. Das geschieht dann, wenn entweder das Herz fehlt oder der Verstand. Worte wirken Wunder, wenn wir mit Herz und Verstand reden. Mit Herz meine ich ein Gefühl der tiefen Verbundenheit mit allem, das Gespür für den gemeinsamen Grund, aus dem heraus wir in jedem Augenblick entstehen und in dem wir leben. Der Verstand steht für den klaren Blick auf unsere Stärken und Schwächen und Unterschiede. Das Schöne am Verstand ist, dass er seine Grenzen erkennen kann. Wenn wir tief verstehen, dass wir das Leben nie – auch mit dem Verstand nicht – in den Griff bekommen können, übernimmt das Herz, das sich verbunden »weiß« die Führung im Leben.

Ein gutes Einvernehmen zwischen Herz und Verstand ist die Grundlage für ein gutes Miteinander und für konstruktive Kommunikation. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist ein wachsendes Bewusstsein für das, was wir sagen, tun und denken, wie wir das tun und welche Folgen es nach sich zieht. Warum wissen wir oft nicht, was wir tun? Und warum halten wir uns nicht an das, was wir wissen? Warum verhalten wir uns anders, als wir denken? Wie können wir das erkennen und mehr das tun, was wir für richtig und gut halten? Im Buddhismus gibt es wie in anderen religiösen Traditionen auch Regeln oder Richtlinien, die dafür eine Orientierung bieten. Auf das Reden bezogen empfiehlt er: Nicht lügen und nicht mit Worten und Gesten verletzen, nicht verleumden und klatschen und nicht sinnlos reden. Stattdessen sollten wir uns bemühen zu sagen, was wahr ist und inspiriert, was versöhnt und stärkt. Wie wir das mit Humor und Klarheit, freundlich und mitfühlend, heiter und gelassen leben können, dazu will dieses Buch beitragen.

Ich möchte darin nicht den aktuellen Stand der Kommunikationsforschung referieren, sondern Thesen und Übungen vorstellen, die sich in meinen Vorträgen, in Wochenend- und Wochenkursen zu diesem Thema als praktikabel und alltags-tauglich erwiesen haben.

Klare, freundliche und ehrliche Worte stärken nicht nur die Beziehung zu den Menschen, die wir mögen. Sie verbessern auch das Betriebsklima und die Stimmung im Haus und in der Nachbarschaft, und sie sind die Grundlage für tragfähige Beziehungen mit Menschen im öffentlichen Raum, in der kleinen und in der großen Politik. Wenn wir konstruktiv streiten und mit Unterschieden leben können, können das auch die Menschen lernen, die uns politisch vertreten.

Zu den Übungen

Dieses Buch enthält eine Vielzahl von Übungen, die Ihnen dabei helfen sollen, sich selbst und Ihren Umgang mit Worten und Konfliktsituationen, alte Muster und Gewohnheiten näher kennen zu lernen und tiefer zu erforschen, und die Sie ermutigen wollen, Neues in Wort und Tat auszuprobieren.

Sie können alle Übungen in diesem Buch auf dem Sofa durchführen. Lesen Sie die Übungen zuerst ganz durch. Dann lesen Sie den ersten Satz oder Abschnitt noch einmal, schließen die Augen und lassen die Fragen auf sich wirken. Lesen Sie den nächsten Abschnitt und achten Sie entspannt auf die Bilder, Gedanken und Gefühle, die aufsteigen. Bleiben Sie am Ende einige Momente still sitzen und lassen Sie dabei die Gedanken schweifen. Es ist hilfreich, die Gedanken in ein Tagebuch niederzuschreiben und sich die Notizen in regelmäßigen Abständen wieder anzuschauen. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, können Sie sich auch durch eine der im Folgenden beschriebenen Meditationen auf die Übungen einstimmen oder sie als regelmäßige Übung in Ihren Alltag integrieren.

Übung: Atemmeditation

...

Suchen Sie sich ein ruhiges und gut gelüftetes Zimmer, wo Sie nicht gestört werden. Stellen Sie das Telefon ab. Sind Sie mit dem Bodensitz vertraut, setzen Sie sich auf Ihr Meditationskissen oder -bänkchen. Ansonsten setzen Sie sich auf einen Stuhl mit gerader Lehne oder in einen bequemen Sessel. Sie können sich auch flach auf den Boden legen, auf eine Yoga-Matte oder eine Wolldecke. Legen Sie dann ein etwa fünfzehn Zentimeter hohes Kissen unter die Knie, das entlastet den unteren Rücken. Wichtig ist, dass Sie stabil, aufrecht und bequem sitzen oder stabil, symmetrisch und bequem liegen. Wenn etwas wehtut, spüren Sie die Stelle zehn Sekunden und verändern Sie dann langsam und bewusst die Haltung.

Achten Sie zunächst auf Ihre Körperhaltung. Wenn Sie sich damit wohlfühlen, bewegen Sie sich nicht mehr und lassen Sie die Gedanken einige Momente frei schweifen. Dann richten Sie einen kleinen Teil der Aufmerksamkeit auf den Atemrhythmus, der Rest der Aufmerksamkeit ist unfokussiert und entspannt. Sei brauchen den Rhythmus nicht zu verändern. Warten Sie einfach, bis das Atmen von alleine geschieht. Sagen Sie innerlich beim Ausatmen. »Ja zum Leben«, und beim Einatmen: »Danke fürs Leben.« Tun Sie das für zehn Minuten. Wenn Sie sich in Gedanken verlieren und das nach ein paar Minuten bemerken, ordnen Sie den letzten Gedanken ein, je nachdem, woran Sie gedacht haben: Vergangenheit, Zukunft, angenehm, unangenehm, hören, spüren. Sie »benennen« dadurch Ihren Gedanken. Dann kehren Sie wieder zurück zum Atem. Zum Abschluss der Übung bleiben Sie noch eine Minute still sitzen oder liegen und lassen Sie die Gedanken schweifen. Mit zunehmender Vertrautheit werden sie von allein mit immer mehr Aufmerksamkeit beim Atem bleiben und Gedanken schneller bemerken.

Übung: Gehmeditation

...

Suchen Sie sich einen vertrauten Weg und gehen Sie zehn Minuten im Normaltempo. Sprechen Sie innerlich: »Ja, danke« im Rhythmus des Gehens. »Ja« beim Aufsetzen des rechten Fußes und »danke« beim Aufsetzen des linken Fußes. Sie können das auf dem Weg zur Arbeit oder beim Spaziergang mit dem Hund als regelmäßige Übung in Ihr Leben einbauen. Wenn Sie alleine draußen sind, einen Garten, einen langen Flur oder ein großes Zimmer in der Wohnung haben, können Sie auch zehn Minuten in Zeitlupe hin- und hergehen. Nehmen Sie sich dafür eine Strecke von zwanzig Schritten. Sagen Sie innerlich beim Aufsetzen des rechten Fußes: »Ja zum Leben«, und beim Aufsetzen des linken Fußes: »Danke fürs Leben.« Wenn Sie Gedanken bemerken, »benennen« Sie diese wie bei der Atemmeditation.

Übung: Sternstunden

...

Denken Sie an eine kleine Situation der letzten Tage, in der Sie sich wohlgefühlt haben, und fragen Sie sich: »Was genau hat die angenehmen Gefühle hervorgerufen? Was war der Anlass? Was spielte mit? War ich draußen in der Natur oder drinnen? Allein oder mit anderen zusammen? In Ruhe oder habe ich etwas getan? War es eine vertraute Situation oder eine ungewohnte? Was empfand ich als besonders wohltuend?« Denken Sie an eine ähnliche Erfahrung und stellen Sie sich die gleichen Fragen. Zum Schluss fragen Sie sich: »Kann ich etwas tun oder lassen, um solchen Erfahrungen mehr Raum zu geben? Kann ich heute etwas tun? Und morgen? Und übermorgen? Wer oder was könnte mich dabei unterstützen und inspirieren?«

Die folgende Übung probieren Sie am besten aus, wenn Sie schon etwas vertraut mit den Übungen sind.

Übung: Motivation und Widmung

...

Reden mit Worten und ohne Worte

Eins: Ich höre was, was du nicht hörst

Im ersten Teil dieses Buches geht es um vier Dinge. Wir fragen zunächst, was Reden eigentlich ist und was in einem Gespräch außer den Worten sonst noch mitspielt. Dann untersuchen wir die Motive, aus denen heraus wir reden. Es folgen einige Überlegungen zum Nutzen von Regeln und Spielregeln. Allgemein gesagt, können Regeln uns helfen zu bemerken, was wir denken, sagen und tun. Ein Blick auf die Macht der Gewohnheiten zeigt, dass uns die in diesem Buch vorgestellten Übungen der rechten Rede nicht nur in jungen Jahren das Leben leichter machen, sondern auch eine sehr gute Altersvorsorge sind.

1. Reden

Ich höre was, was du nicht hörst

Was geschieht eigentlich, wenn wir miteinander reden? Wir tauschen uns aus mit Worten und ohne Worte. Eine Faustregel besagt, dass nur rund zehn Prozent dessen, was wir mitteilen, über den Inhalt der Worte transportiert wird. Die restlichen neunzig Prozent kann man nur zum Teil hören und sehen, ein großer Teil bleibt aber unsichtbar und unhörbar. Wir hören die Stimme und sehen die Bewegung der Hände, den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung der anderen Person. Teilweise unsichtbar und unhörbar bleiben unsere bewussten Absichten und unbewussten Einstellungen, verborgenen Motive und kulturellen Grundhaltungen. Und doch nehmen wir diese verborgenen Botschaften wahr, wenn auch oft nicht bewusst. Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber sagte scherzhaft, wenn sich zwei begegnen, begegnen sich eigentlich vier und mehr Personen. Wir begegnen einander mit dem, was wir voneinander wissen und erwarten, und auch mit dem, was wir voneinander nicht wissen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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