Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro - Peter Bofinger - E-Book

Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro E-Book

Peter Bofinger

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Aktuelle Erkenntnisse aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft - Ein Denkanstoß aus dem Jahrbuch »Querdenken 2014«! Der Euro ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Eine Rückkehr zur D-Mark wäre ein Desaster, argumentiert der international renommierte Ökonom und Wirtschaftsweise Peter Bofinger.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 27

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Peter Bofinger

Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro

Ein Beitrag aus Querdenken 2014

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Zurück zur D-Mark? – Deutschland braucht den EuroHaben wir vom Euro profitiert?Erfahrungen von Ländern mit traditionell starken WährungenJapans deflationäre WeltChinas Transferunion mit den Vereinigten StaatenDie Schweiz, das jüngste Opfer der DevisenmärkteDie Welt der neuen D-Mark wäre keine heile WeltÜbergangsprobleme»Weiter so« führt in ein DesasterWährungsunion 2.0Wer soll über die Zukunft bestimmen: Märkte oder Menschen?Die Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichernMehr WissenMehr Querdenken
[home]

Peter Bofinger

Zurück zur D-Mark? – Deutschland braucht den Euro

Es gibt keinen Zweifel, dass es großer Anstrengungen bedarf, um für die Währungsunion eine widerstandsfähige Architektur zu schaffen, bei der zugleich die Risiken für alle Beteiligten in einem vertretbaren Rahmen bleiben. Doch während sich die aktuelle Diskussion um alle denkbaren Risiken dreht, die mit den Maßnahmen zur Rettung der Währungsunion verbunden sein können, wird selten die Frage gestellt, welche Folgen mit einem unkontrollierten Auseinanderbrechen der Währungsunion verbunden wären. Häufig scheint dabei die Vorstellung zu bestehen, dass wir mit der Rückkehr zur D-Mark in eine geradezu idyllische Situation geraten würden, wo wir nicht länger mit unseren Ersparnissen für andere Länder und deren Banken haften müssen.

Haben wir vom Euro profitiert?

Das führt zur grundlegenden Frage, ob Deutschland seit 1999 vom Euro profitiert hat oder nicht. Anders als für andere Disziplinen ist es für die Wirtschaftswissenschaft nicht einfach, hierauf eine fundierte Antwort zu geben. Wenn man die Vorteile des Euro in einer Weise evaluieren wollte, wie das in der Medizin üblich ist, bräuchte man hundert Volkswirtschaften als Vergleichsgröße, von denen eine Hälfte die Therapie »Währungsunion« erhält, während die andere Hälfte mit der Therapie »eigene Währung« behandelt wird. Nach zehn Jahren könnte man dann einigermaßen verlässlich beurteilen, welches die überlegene Therapie ist.

Hier aber haben wir das Problem, dass wir nur einen einzigen Patienten haben, der mit der Therapie »Währungsunion« behandelt wurde, und einige wenige vergleichbare Volkswirtschaften, die in den letzten zwölf Jahren mit einer nationalen Währung durch die Stürme der Globalisierung gesegelt sind. Die unbefriedigende Datenlage erklärt dann auch die für Außenstehende oft schwer nachzuvollziehende Tatsache, dass in der Volkswirtschaftslehre kontroversere Diskussionen stattfinden als in anderen Wissenschaften.

Für viele Eurokritiker hat Deutschland keinesfalls von der gemeinsamen Währung profitiert. So heißt es beispielsweise in der vom Ifo-Institut organisierten »Bogenberger Erklärung«: »Deutschland ist keinesfalls Eurogewinner, sondern war vielmehr beim Wirtschaftswachstum, den Investitionen und der Beschäftigung Schlusslicht, nachdem der Euro eingeführt wurde.«

Diese Aussage ist insoweit zutreffend, als die jahrelange Lohnzurückhaltung Deutschland bis zur Mitte des letzten Jahrzehnts in eine anhaltende Stagnation geführt hat. Diese Problematik habe ich in der Vergangenheit auch immer wieder angesprochen. Die dämpfende Wirkung der Lohnmoderation auf den privaten Verbrauch und die Binnennachfrage war tatsächlich zunächst stärker als die stimulierenden Effekte auf den Außenhandel. Dies änderte sich aber mit der Zeit, nicht zuletzt aufgrund der sehr dynamischen Nachfrage aus den Schwellenländern. Mittel- und langfristig hat Deutschland in diesem Bereich also vom Euro profitiert.

Doch was wäre gewesen, wenn es den Euro nicht gegeben hätte? Hätte dann Hans-Werner Sinn im Jahr 2003