Zwei für alle Fälle -  - E-Book

Zwei für alle Fälle E-Book

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Beschreibung

Was Juristen und Kommunikationsexperten voneinander wissen müssen "Die Kommunikationsabteilung fragen wir erst ganz zum Schluss. Die plaudern doch immer gleich alles aus." - Typischer Satz eines Anwalts, der seinen Mandanten bei einer Übernahme berät. "Lasst die Rechtsabteilung aus dem Spiel. Sonst geht die Pressemitteilung erst nächstes Jahr raus." - Das äußert ein Kommunikationsdirektor eines Unternehmens. Oft herrschen zwischen Rechtsabteilungen und Kommunikationsverantwortlichen in Unternehmen Vorurteile und tiefes Misstrauen. Doch das kann sich heutzutage niemand mehr leisten. Schließlich gehören die Spezialisten des Rechts und der Kommunikation zu den wichtigsten Helfern des Managements. Hartwin Möhrle und Knut Schulte zeigen auf. wie das Zusammenspiel von Recht- und Kommunikationsabteilung über den wirtschaftlichen Erfolg, aber auch über Reputation, gesellschaftliche Akzeptanz sowie Rechts- und Haftungssicherheit entscheidet. Die Herausgeber schildern, wie typische Fehler vermieden werden können, welche Folgen mangelnde Zusammenarbeit haben kann und welches Potential in der professionellen Zusammenarbeit schlummert. Damit die Zusammenarbeit beider Disziplinen künftig reibungslos funktioniert.

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Seitenzahl: 247

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Hartwin Möhrle, Knut Schulte Hg.

Zwei für alle Fälle

Hartwin Möhrle, Knut Schulte Hg.

Zwei für alle Fälle

Handbuch zur optimalen Zusammenarbeit von Juristen und Kommunikatoren

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Hartwin Möhrle, Knut Schulte Hg.

Zwei für alle Fälle

Handbuch zur optimalen Zusammenarbeit von Juristen und Kommunikatoren

F.A.Z.-Institut für Management-,

Markt- und Medieninformationen GmbH

Mainzer Landstraße 199

60326 Frankfurt am Main

Geschäftsführung: Volker Sach und Dr. André Hülsbömer

Frankfurt am Main 2011

ISBN 978-3-89981-498-9

Bookshop und weitere Leseproben unter:

www.fazbuch.de

Copyright

F.A.Z.-Institut für Management-,

Markt- und Medieninformationen GmbH

60326 Frankfurt am Main

Gestaltung Umschlag/Satz

Anja Desch

CPI Moravia Books s.r.o., Brnenská 1024, CZ-691 23 Pohorelice

Alle Rechte, auch des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten.

Inhalt

Einleitung

I

Recht, Risiko und Krise

Risiken und Krisen kommunikativ managen und bewältigen

Hartwin Möhrle

Rechtliche Risiken erkennen und bewerten

Knut Schulte

II

Werte, Rechte, Regeln

Vom Wertekanon zum Regelwerk

Hartwin Möhrle

Kommunikation im Compliance-Management

Heiner Hugger

Jeder weiß, was Recht ist

Thomas Kreuder

III

Kommunikation und Recht im Ernstfall

Kapitalmarkttransaktionen – Stresstest zwischen Risiko und Dialog

Alfred Jansen

Restrukturierung 1 – Rechtssicherheit und strategische Verhandlungsführung

Gerhard Röder

Restrukturierung 2 – Erfolgskritische Kommunikation

Petra Hoffmann

Wettbewerb – Offensiv vor Gericht und in den Medien

Ulrich Ott, Manfred Schick

Die mediale Sicht der Dinge – Von Nebelwerfern und Ignoranten

Joachim Jahn

IV

Der öffentliche Fall

Im Gerichtssaal der Öffentlichkeit

Roland Binz, Franco Gullotti

Klagen oder ertragen?

Fedor Seifert

Unschuldig? – Der Umgang mit dem öffentlichen Fall

Hartwin Möhrle

Die Bedeutung von Litigation-PR im deutschen Rechtssystem

Lars Rademacher, Anton Bühl

V

Juristen und Kommunikatoren

Die Prätorianer des Managements

Hartwin Möhrle, Knut Schulte

Literatur / Internetquellen

Die Autoren

Einleitung

„Die Kommunikation nehmen wir erst ganz zum Schluss mit dazu. Die wollen doch immer gleich quatschen.“ Typischer Satz eines Anwalts, der seinen Mandanten bei einer geplanten Übernahme berät.

„Bitte lasst mir die Rechtsabteilung aus dem Spiel. Sonst geht die Pressemitteilung erst nächstes Jahr raus.“ So der Kommunikationsdirektor eines Unternehmens.

Über das Verhältnis zwischen Rechtsabteilungen und Kommunikationsverantwortlichen in Unternehmen zu räsonieren bedeutet immer noch die Auseinandersetzung mit sorgsam gehegten Vorurteilen bis zum tiefen gegenseitigen Misstrauen. Es wird Zeit, damit Schluss zu machen. Kein Management, kein CEO, kein Geschäftsführer kann es sich auf Dauer leisten, zwei derart wichtige Stabstellen im Zustand institutionalisierter Gegnerschaft zu halten. Geradezu anachronistisch mutet es an, wie sehr viele Juristen und Kommunikatoren ihr gegenseitiges Misstrauen immer noch pflegen. Als könnten professionelle Kommunikatoren keine Vertraulichkeiten für sich behalten und Juristen nur in Paragrafen denken.

Die Spezialisten des Rechtes und der Kommunikation gehören zu den wichtigsten Helfern des Managements. In vielen erfolgsrelevanten Situationen in Unternehmen und Institutionen kommt es auf beide Kompetenzen und Perspektiven an: auf die valide und möglichst umfassende Einschätzung der Rechtssituation und eine zielführende, die Wirkungsdynamik öffentlicher Meinungsbildung antizipierende Kommunikation. Bei Übernahmen von Unternehmen, in Restrukturierungsprozessen, bei Compliance-Sachverhalten, bei öffentlichkeitssensiblen Genehmigungsverfahren, öffentlichen Auseinandersetzungen, Produkt- und Personenskandalen oder in akuten Krisensituationen – immer geht es mal mehr, mal weniger darum, legales und legitimes Handeln in Einklang zu bringen. Gerade in kritischen und krisenhaften Situationen müssen sich Manager, CEOs, Geschäftsführer, Amtsinhaber und politische Funktionsträger auf ihre internen und externen Rechts- und Kommunikationsberater verlassen können. Dass dies funktioniert, liegt dabei nur zum Teil an den Juristen und Kommunikatoren selbst. Qualität und Wert ihrer Zusammenarbeit hängen ganz wesentlich davon ab, ob die jeweiligen Verantwortungsträger sie nur als subalterne Zuarbeiter dulden, die zum Teil bewusst möglichst wenig miteinander in Kontakt kommen sollen, oder ob sie eng in die Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse eingebunden sind, ihre gemeinsamen Kompetenzen und Qualitäten zu einer scharfen Waffe machen und damit zu echten Prätorianern von Managern und Verantwortungsträgern werden können.

Das betrifft nicht nur Unternehmen und Institutionen in ihren klassischen Operationsfeldern. Gerade in den besonders prominent besetzten öffentlichen Fällen wie der Erpressung von Susanne Klatten oder dem Verfahren gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann wird deutlich, wie nötig das professionelle Zusammenwirken seriöser und kompetenter Rechts- und Kommunikationsberater sein kann – und was passierten kann, wenn das Gegenteil der Fall ist. Wer im Fall Kachelmann wen wie in welcher Situation mit welchem Interesse versucht hat zu funktionalisieren und es zum Teil sicher auch geschafft hat, mag nicht wirklich zu klären sein. Fest steht nur: Einige der beteiligten Juristen haben offenkundig ein undifferenziertes Verständnis von der Gestaltung öffentlicher Meinungsbildungsprozesse an den Tag gelegt. Und die professionelle Eitelkeit so mancher Berichterstatter hat ihnen dafür auch noch die Legitimationsgrundlage geliefert.

Über das Verhältnis von Juristen und Kommunikatoren zu reflektieren heißt selbstverständlich auch, die Rolle der Medien zu analysieren. Sie lassen sich nicht nur von der einen und der anderen Seite füttern. Mal investigativ und professionell, mal skrupellos und mit dem Scheckheft in der Hand, machen sie sich selbst zum Teil der Story – damit der Stoff, über den zu berichten lohnt, im Wettbewerb der Meinungen und Meinungsmacher nicht allzu schnell ausgeht. Mischen dann auch noch Medienberater, PR-Strategen und Spin-Doktoren mit, wird die Sache für alle Beteiligten, vor allem aber alle außenstehenden Beobachter und Medienkonsumenten höchst komplex. So sehr und so gut die kritischen Qualitätsmedien und ihre verlegerischen und journalistischen Protagonisten immer noch dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit zwischen interessengeleiteten „Nebelwerfern“ und differenziert aufbereiteten Sachverhalten zu unterscheiden vermag, so sehr müssen auch die Gralshüter des Journalismus eine Tatsache zur Kenntnis nehmen: Sie stehen im harten Wettbewerb mit qualifizierten Kommunikationsprofis aus Unternehmen, politischen Institutionen, Agenturen und Initiativen um die Wahrnehmung und Wirkung ihrer jeweiligen Botschaften in der Öffentlichkeit. Und Letztere wiederum wissen sehr genau, dass dafür der Griff in die abgenutzte Schablonenkiste der „Old PR“ schon längst nicht mehr ausreicht. Spätestens die Welt der neuen Medien und sogenannten sozialen Netzwerke hat ein neues Kapitel im Kampf in den öffentlichen Arenen aufgeschlagen – für alle Beteiligten.

Es verwundert nicht, dass die Litigation-PR – wenn auch nicht als eigene Disziplin, so doch als Ausdruck einer professionellen Spezialisierung in der Kommunikationsberatung – zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aktuelle Studien unter Richtern, Staatsanwälten und Rechtsberatern belegen das. Gleiches gilt auch für deren Eigenkommunikation. Deutlich wird allerdings auch: Die weitreichende Bedeutung, die manche aus der Beraterzunft ihren Künsten in der verfahrensbegleitenden PR zuschreiben wollen, ist sehr differenziert zu betrachten. Mit durchschaubaren PR-Geschichten werde in Deutschland kein Verfahren zu beeinflussen sein, so ein Oberstaatsanwalt: „So schlau sind wir auch schon.“

Die Beiträge in diesem Buch sind von erfahrenen Spezialisten des Rechts und der Kommunikation, von Managern, Journalisten und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Bereichen verfasst. Es war unsere klare Absicht, das Thema Recht und Kommunikation aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten zu lassen – damit für die Leserinnen und Leser aus ihrer jeweilige Interessenlage heraus die für sie jeweils relevanten Schnittmengen erkennbar werden. Das bedingt zum Teil unterschiedliche stilistische und inhaltliche Herangehensweisen und generiert durchaus sich widersprechende Positionen. Das ist so gewollt. Wir haben bewusst darauf verzichtet, die Ecken und Kanten zu schleifen. Sie sind Teil des Verhältnisses zwischen Juristen und Kommunikatoren und der positiven Reibung, die spätestens immer dann entsteht, wenn beide mit Öffentlichkeit zu tun haben.

Wir haben bei diesem Buch nicht den Anspruch verfolgt, alle Felder, in denen Juristen und Kommunikatoren miteinander zu tun haben, repräsentativ abzudecken. Anhand der exemplarisch ausgewählten Beispiele wollten wir vor allem eines deutlich machen: Die komplexen Wechselwirkungen in der Gemengelage zwischen Rechtstaatlichkeit, medialer Verarbeitung und öffentlicher Wahrnehmung bei der Wahrung und Durchsetzung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und individueller Interessen nehmen alle Beteiligten gleichermaßen in eine gemeinsame Verantwortung. Wer heute um Recht und Wahrheit, Relevanz und Akzeptanz, um Wahrnehmung und Wahrung legitimer Eigeninteressen kämpft, kann und darf sich nicht mehr auf bornierte Sicht- und Handlungsweisen aus der nur jeweils eigenen Perspektive verlassen. Die offene Gesellschaft erfordert mehr: von Juristen, Kommunikatoren, Medien und Managern.

Hartwin Möhrle, Dr. Knut Schulte

Frankfurt am Main, Düsseldorf, Juni 2011

I

Recht, Risiko und Krise

Risiken und Krisen kommunikativ managen und bewältigen

Hartwin Möhrle

„… a major element in risk management in a democratic society is communication about risks.“

Nation Research Council, USA 1989

Ein Satz, der in mancher Managementetage und Rechtsabteilung immer noch zu spontanen allergischen Reaktionen führt. Dabei treten wir alle im dritten Internetjahrzehnt endgültig in die öffentliche Gesellschaft ein. Wer öffentlich agiert, kann immer weniger darauf bauen, dass das eigene Bild im öffentlichen Raum nur mit den schönen Seiten des Lebens, den goldenen Früchten der Arbeit gestaltet werden kann. Ist es nicht schon längst so, dass die schärfste Waffe gegen den vielzitierten „Terror des Öffentlichen“ vor allem der souveräne Umgang auch und gerade mit den hässlichen Dingen, den Fehlern und Krisen ist? Die Offenlegungspflichten im Börsenprospekt oder im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Berichtspflichten sind dabei nur die formale Seite der Medaille. Es geht um das aktive Managen von Risiken als Teil des strategischen Verhaltens insgesamt. Und zwar so, dass Strategie und Verhalten jederzeit einem öffentlichen Diskurs standhalten. Damit kein Missverständnis entsteht: Wir sprechen hier nicht über totale Transparenz. So schnell im Skandalfall solche Forderungen aus Medien und Politik oder von profilierungsbedürftigen Krisenberatern ausgestoßen werden, so wohlfeil und falsch sind sie in vielen Fällen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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