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Boomtown trifft Beschaulichkeit: Die prosperierende Großstadt Ingolstadt und die traditionsreiche Ferienregion Altmühltal ergänzen sich perfekt. Städtisches Flair, malerische Landschaft und der schönste Fernwanderweg Deutschlands sind hier nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Warum steht in Ingolstadt das glücklichste Arbeitsamt der Welt? Was will ausgerechnet in der Bischofsstadt Eichstätt eine 'Galerie der Kirchenkritik'? Wo gehen tapfere Freizeitkapitäne baden? Wo wird ein Audi TT zum 'Goldenen Kalb'? Und in welchem künstlichen 'Dorf' gehen jährlich 1,5 Millionen Menschen shoppen?
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Seitenzahl: 224
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111 Orte im Altmühltal und in Ingolstadt, die man gesehen haben muss
Richard Auer und Gerhard von Kapff
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten Texte: Richard Auer und Gerhard von Kapff Textnachweis Richard Auer: Kap. 1, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 24, 27, 40, 45, 64, 68, 71, 72, 75, 74, 76, 77, 78, 80, 81, 82, 83, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111; Gerhard von Kapff: Kap. 2, 3, 7, 11, 13, 22, 23, 25, 26, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 39, 38, 41, 42, 43, 44, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 65, 66, 67, 69, 70, 73, 79, 84, 85, 86, 97; Fotonachweis Richard Auer: Kap. 1, 8, 12, 14, 15, 16, 18, 19, 21, 24, 40, 45, 64, 74, 76, 77, 78, 80, 81, 82, 89, 90, 91, 92, 94, 99, 100, 101, 103, 109, 110, 111; Moritz Auer: Kap. 4, 5, 6, 9, 10, 17, 20, 27, 68, 71, 72, 75, 83, 87, 88, 93, 95, 96, 98, 102, 104, 105, 106, 107, 108; Gerhard von Kapff: 2, 3, 11, 13, 22, 23, 25, 26, 28, 29, 30, 31, 32, 34, 35, 37, 39, 41, 42, 43, 44, 48, 50, 52, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 65, 66, 67, 69, 84, 85, 86, 97; Sibylle von Kapff: Kap. 33, 53; Stadt Ingolstadt: Kap. 36, 46, 47; GVZ: Kap.38; Wittelsbacher Ausgleichsfonds: Kap. 70; Stadt Dietfurt: Kap. 7; Wolfgang Gags, Edi Pauliner: Kap. 49; Stadttheater Ingolstadt: Kap. 51; Jörg Baustetter: Kap. 73; Josef Tremml: Kap. 79; Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-941-7 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Vorwort
1_Der römische Haustierpark | Adelschlag-MöckenloheQuicklebendiges Museum im uralten Landgut
2_Die bodenlose Kirche | Bad GöggingEin Gotteshaus, unter dem die Römer schwitzten
3_Der spektakuläre Wehrgang | BerchingEin Kleinod im Dornröschenschlaf
4_Der Limesturm | BurgsalachEin Bauwerk wie im wilden Westen
5_Das Russendenkmal | DenkendorfWie Gorbatschow in die »Autobahngemeinde« kam
6_Die Limesbuche | Denkendorf-GelbelseeEin Baum tritt aus dem Schatten eines anderen
7_Das christliche Zen-Kloster | DietfurtEin bayrischer Ort im China-Fieber
8_Das Naturwaldreservat | DollnsteinAuf dem Jägersteig im Jura-Urwald
9_Die Bootsrutschen | Dollnstein-HagenackerRunter kommen sie alle …
10_Das Hüttenwerk | Dollnstein-ObereichstättEin Stahltitan in des Fürstbischofs Eisenfabrik
11_Die längste Bank Bayerns | Dollnstein-ObereichstättWo für die ganze Verwandtschaft Platz ist
12_Das Collegium Orientale | EichstättFriedenscamp für orthodoxe Kirchen
13_Der Frauenberg | EichstättWo Segelflieger und Modellbauer entspannen
14_Die Galerie der Kirchenkritik | EichstättErste Hilfe für den spontanen Austritt
15_Die Goldene Tafel | EichstättEin verhasstes Zeichen wird zum heiteren Gruß
16_Die Gutmann-Bühne | EichstättKleinkunst mit dem Rücken zur Wand
17_Das Holbeinfenster | EichstättEin gnadenloser Allesfresser im Dom
18_Das Jurahaus-Museum | EichstättDie Neugeburt der »Lila Villa«
19_Das Kettner-Grab | EichstättEine Frau kämpft für die Kaiserin
20_Der »Hauptbahnhof« | EichstättWer hier sitzen bleibt, verpasst Eichstätt
21_Das Kloster Rebdorf | EichstättEinst das Alcatraz im Altmühltal
22_Das Deifel-Denkmal | Essing»Und alles wegen dem Naboleon«
23_Das Felsenhäusl | EssingWo Neandertaler und Höhlenhyänen hausten
24_Die Steinerne Rinne | Ettenstatt-RohrbachEin Bach will nach oben
25_Der Karner | Greding2.500 Gebeine und eine verdorrte Hand
26_Das Fort Prinz Karl | Großmehring-KatharinenbergKampfgas und versteckte Bomben
27_Die Kettenkirche | Großmehring-TholbathRomanisches Gotteshaus im Urzustand
28_Das Bauernhof-Museum | Hitzhofen-HofstettenWo Anna-Maria Albrecht ihre Aussteuer aufbewahrte
29_Das alte Spital | IngolstadtEin multimediales Guckloch aus alten Zeiten
30_Das Arbeitsamt | IngolstadtStreicheleinheiten für die größte Nase der Stadt
31_Der Audi-Geburtsort | IngolstadtUnscheinbarer Beginn großer Firmengeschichte
32_Der Audi-Kreisel | IngolstadtTanz ums Goldene Kalb
33_Der Baggersee | IngolstadtKlein-Odessa am Baggersee
34_Die Blaue Lagune | IngolstadtTante-Emma-Laden und Kultkneipe am Auwaldsee
35_Das Farntal | IngolstadtSommerfrische inmitten der Stadt
36_Frankenstein | IngolstadtWo das Monster erschaffen wurde
37_Die Gunvor-Raffinerie | IngolstadtDer letzte verbliebene Erdöl-Mohikaner
38_Die GVZ-Hallen | IngolstadtDas Lymphsystem der Autoindustrie
39_Der Herzogskasten | IngolstadtDer Frauenerker, der vielleicht eine Kirche war
40_Der Illuminaten-Saal | IngolstadtHoffentlich gut versichert
41_Das Ingolstadt Village | IngolstadtDie meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt
42_Der Irrgarten | IngolstadtWo Ingolstadts Bürger zu sich finden
43_Der Kleintierzoo | IngolstadtDer Heldentod des Alligators Maxl
44_Der Klinikums-Brunnen | IngolstadtKranker Marmor vor dem Krankenhaus
45_Die Lepanto-Monstranz | IngolstadtDie Christenheit feiert ein Gemetzel
46_Die Lichtsäule im Piusviertel | IngolstadtEin Lichtblick im Problemstadtteil
47_Der Ludwigsbrunnen | IngolstadtSo weit weg und doch so nah
48_Das Medizinhistorische Museum | IngolstadtDie kranken Glasaugen aus Paris
49_Das »Mo« | IngolstadtDie Fußballarena im überdachten Biergarten
50_Der neue Donaustrand | IngolstadtWo die Ingolstädter nicht baden sollen
51_Das Open-Air-Theater | IngolstadtSpektakuläre Aufführungen im Festungsbau
52_Der Pfeifturm | IngolstadtWie ein junger Mann einst zum Spanner wurde
53_Der Richtplatz | IngolstadtWo man die Bösewichte hängen ließ
54_Die Rosengasse | IngolstadtKultkneipe im Bauernhof
55_Der Scherbelberg | IngolstadtWo Krieg und Romantik ganz nahe beieinanderliegen
56_Der Schutterhof-Biergarten | IngolstadtBetonierte Gemütlichkeit in Ingolstadt
57_Die Schuttermutter | IngolstadtEine Statue, die kopflos die Donau hinaufschwamm
58_Das Studentenwohnheim | IngolstadtEine Stadtmauer aus Kupfer
59_Der Teufelsstein | IngolstadtUnglücklich wird, wer ihn betritt
60_Das Theaterdach | IngolstadtKünstlerische Phantasien in Blech und Beton
61_Das Türkenzelt | IngolstadtPrototyp für die Biertempel des Oktoberfestes
62_Die Wiege von Media-Saturn | IngolstadtEin Einzelhändler wird zum Konzern
63_Der Rosengarten | Ingolstadt-OberhaunstadtMillionen bunter Blüten
64_Die Gefängnisausstellung | KaisheimTiefe Einblicke in den weiß-blauen Strafvollzug
65_Die Rumburg | Kinding-EnkeringDes Schlosspudels Ruine
66_Der Ferienpark Kratzmühle | Kinding-KratzmühleBadesee und ein Sundowner auf der Terrasse
67_Das Steinerne Tor | Kinding-UnteremmendorfWo Sie Burgen eigene Namen geben dürfen
68_Der Mittelpunkt Bayerns | KipfenbergWeiß-blaues Zentrum nach »Pi mal Daumen«
69_Der Biergarten Arnsberg | Kipfenberg-ArnsbergWo eine resolute Schlossherrin regiert
70_Das Köschinger Waldhaus | KöschingWildbret aus dem Wald der Wittelsbacher
71_Die älteste Votivkerze | Kösching-BettbrunnWo Wallfahrer schwer zu tragen haben
72_Der Offroadpark | LangenaltheimParis–Dakar im Altmühltal?
73_Der Flughafen | ManchingLandeplatz für Spaceshuttles
74_Anna Schäffers Grab | MindelstettenEin Leidensweg zur Heiligkeit
75_Der Besuchersteinbruch | Mörnsheim-MühlheimFossilienfunde garantiert
76_Das »jüdische« Rathaus | MonheimWo König David Brautpaaren die Harfe spielt
77_Die Gleßbrunnen | Nassenfels-WolkertshofenEin verwunschener Ort im Schuttermoos
78_Der Speckberg | Nassenfels-Zell an der SpeckToplage für Neandertaler und Homo sapiens
79_Der Weinberg | NeuburgEin Jugendtraum wird wahr
80_Die Weidenkirche | PappenheimEine Kathedrale aus Blättern
81_Das »Golddorf« | Pappenheim-GöhrenDie preisgekrönte Gründung der Pappenheimer Grafen
82_Die Kelsbachquelle | Pförring-EttlingDer Schicksalsort der Nibelungen
83_Der Bechthaler Weiher | Raitenbuch-BechthalEin Badesee mit ruinösem Ausblick
84_Die Burg Prunn | RiedenburgWo das Nibelungenlied unbeachtet herumlag
85_Das Kristallmuseum | RiedenburgDie größte Bergkristallgruppe der Welt
86_Der Ludwig-Donau-Main-Kanal | RiedenburgWo Bier wichtiger war als der Welthandel
87_Das Walderlebniszentrum | SchernfeldWie Tarzan übers Schlammloch schwingen
88_Das Wildschweingehege | Schernfeld-GeländerDer Schrecken der Jurawälder ganz zahm
89_Der Archäopteryx | SolnhofenBerühmter Vogel mit mysteriöser Vergangenheit
90_Das Senefelder-Denkmal | SolnhofenEin fast vergessenes Weltmonopol
91_Das »Geschichtsdorf« | Thalmässing-LandersdorfSchöner Wohnen anno dazumal
92_Die Kriegsgräberstätte | TreuchtlingenWo die Erinnerungen langsam verblassen
93_Das Miniaturland | TreuchtlingenWo sich die Eisenbahnerstadt ganz klein macht
94_Der Karlsgraben | Treuchtlingen-GrabenWo der große Kaiser baden ging
95_Der Wettelsheimer Keller | Treuchtlingen-WettelsheimEin fränkischer Biergarten-Traum
96_Die Wacholderheide | Walting-GungoldingÖdlandschrecke und Küchenschelle
97_Das glückliche Tal | Walting-PfünzWo Radler euphorisch in Richtung Altmühl fahren
98_Der Hungerturm | Walting-RieshofenKeine Gnade für den Frevler
99_Die Wurzelplätze | WeißenburgUnkonventionelle »Tribünen« im Bergwaldtheater
100_Die Scheunenkirche | Weißenburg-DettenheimEin Jurastadel wird zum Gotteshaus
101_Die Skistation | Weißenburg-LaubenthalKleine Winterfreuden fern der Berge
102_Die Erzgrube »Grubschwart« | Weißenburg-RothensteinEin Lehrpfad durchs Ruhrgebiet des Altmühltals
103_Die Gunthildis-Kapelle | Weißenburg-Suffersheim»Das Schneckenhaus Gottes«
104_Die Wülzburg-Brunnen | Weißenburg-WülzburgWasser marsch für Charles de Gaulle
105_Die Auerochsen | WellheimZurück in die Zukunft
106_Die Burgruine Wellheim | WellheimEin Revolutionär lehnt sich aus dem Fenster
107_Der Dohlenfelsen | Wellheim-KonsteinEin Eldorado für Kletterer und Zuschauer
108_Die Ruinenkirche | WellheimEin bizarrer Grenzstreit um fromme Pilger
109_Die Basilika Maria Brünnlein | WemdingEine Quelle mitten in der Wallfahrtskirche
110_Das Fuchshaus | WemdingEine Blume wird zum Markenzeichen
111_Der Dorfladen | WolferstadtGrundversorgung fest in Genossenhand
Bildteil
Übersichtskarten
Das idyllische Altmühltal und die aufstrebende Großstadt Ingolstadt: Wie passen die zwei zusammen? Gut, sehr gut sogar. Denn beide florieren auf ihre Art, und beide sind Nachbarn, die voneinander profitieren. Die Arbeitslosigkeit ist so gering wie kaum irgendwo anders, die Lebensqualität hoch. Hier lässt sich's leben.
Im Altmühltal und seiner weiten Umgebung gehen die Uhren im besten Sinne etwas anders: langsamer, beschaulicher. Müsste man das weltweit propagierte Projekt der »Slow Citys« auf eine Region ausdehnen – der Naturpark Altmühltal würde sich anbieten. In seinen kleinen Städten ist ein Flair zu spüren, wie man es aus Italien kennt. Mag sein, dass das an der Architektur liegt, die italienische Barockbaumeister einst nach dem Dreißigjährigen Krieg hier hinterlassen haben. Vielleicht liegt es auch an der Altmühl, diesem gemütlichen, freundlichen Fluss. Mit großer Selbstverständlichkeit genießen die Menschen hier das Leben, nicht provinziell, sondern weltoffen, herzlich und zufrieden.
Doch was wäre das Altmühltal, zumindest in seinem mittleren Abschnitt (für den westlichen Teil gibt es eigene »111 Orte im Fränkischen Seenland«), ohne Ingolstadt? Die altehrwürdige bayerische Herzogs- und Universitätsstadt hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur boomenden Industriestadt, zum Technikstandort gewandelt. Das Weltunternehmen Audi, aber auch viele andere Firmen haben Anteil daran, dass Ingolstadt heute eine moderne, junge und – auch das – eine reiche Stadt ist. Kultur wird großgeschrieben, es gibt eine Technische Hochschule, die aus allen Nähten platzt. Junge Leute kommen, um zu bleiben. Ingolstadt ist in. Und viele Menschen, Einheimische wie Zugezogene, wollen gern mehr über die Stadt erfahren, in der sie da leben und arbeiten. Und sie fahren auch gern hinüber ins Altmühltal. An sie alle richtet sich dieses Buch voll mit Geheimtipps und kleinen Hintergrundgeschichten. Auf geht's auf Entdeckungsreise!
Quicklebendiges Museum im uralten Landgut
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Sage keiner, römische Geschichte sei eine trockene, blutleere Materie: Am Dorfrand von Möckenlohe liegt ein auf den originalen Grundmauern wieder aufgebauter römischer Bauernhof, eine villa rustica. Doch was wäre ein Bauernhof ohne Tiere, dachte sich der Museumsbetreiber Michael Donabauer, und so hat er direkt hinter der Villa mit ihrer Säulenhalle, den Wohnräumen, der Küche und dem typisch südländischen Innenhof einen kleinen Tierpark angelegt. Dort tummeln sich jetzt zur Freude der Besucher Haustiere, wie sie schon die römischen Bauern hielten.
Mühsam hat Donabauer, der seinen eigenen modernen Bauernhof direkt neben der Villa betreibt, uralte Haustierrassen in ganz Europa zusammengesucht. Orientiert hat er sich an römischen Darstellungen, an Reliefs und Mosaiken mit Tierdarstellungen. Jetzt gibt es bei ihm Wollschweine und Steppenrinder aus Ungarn, Damhirsche, Schwarznasenschafe, Walliser Schwarzhalsziegen, altmodisch wirkende Perlhühner, Esel und blonde Fjordpferde. Letztere spannt Donabauer gern zu viert nebeneinander vor den Nachbau eines römischen Streitwagens und galoppiert mit dieser Quadriga übers Gelände.
Info
Adresse Tauberfelder Weg 1, 85111 Adelschlag-Möckenlohe, Tel. 08424/3877, www.roemervilla-moeckenlohe.de | Anfahrt auf der B 13 von Eichstätt kommend Richtung Ingolstadt bis kurz vor Pietenfeld, dann auf der Staatsstraße 2035 Richtung Neuburg bis Möckenlohe, kurz nach dem Ortseingang links der Ausschilderung folgen | Öffnungszeiten Sonntag vor Ostern–31. Okt. Di–Fr 15–16 Uhr, Sa und So 13–17 Uhr| Tipp Unbedingt einen Besuch wert ist die Heilig-Kreuz-Kirche in Bergen (Stadt Neuburg), eine populäre Wallfahrtskirche aus dem Rokoko mit einer romanischen Krypta – und einer ebenso beliebten, auf hohem Niveau geführten Wallfahrtswirtschaft, dem Klosterbräu.
Mit dem Haustierzoo hat das ohnehin sehr sehenswerte Museum eine Attraktion, die vor allem bei Schulklassen regelmäßig helle Begeisterung auslöst: »Die dürfen erst da raus, wenn sie drin in der Villa alles gesehen haben«, sagt Donabauer schmunzelnd. Dazu gehören dann unter anderem ein Backhaus und das luxuriöse Wohnzimmer des römischen Gutsherrn.
Jeweils am ersten Wochenende im August findet rund um die villa rustica ein römisches Erntedankfest statt, bei dem ganz praktisch gezeigt wird, wie die Römer im Hinterland des Limes einst Landwirtschaft betrieben haben. Da müssen dann auch die beiden ungarischen Steppenrinder ran: Sie ziehen Pflug und Egge. Und der brave Esel schiebt den historisch korrekten Nachbau einer Getreidemähmaschine.
In der Nähe
Der Speckberg (3.41 km)
Die Gleßbrunnen (3.74 km)
Das glückliche Tal (5.21 km)
Der »Hauptbahnhof« (7.25 km)
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Ein Gotteshaus, unter dem die Römer schwitzten
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Schon die Vorstellung ist bizarr: Eine Badeanstalt, überbaut mit einer Kirche – oder eine Kirche ohne Boden, unter der die Römer schwitzten. Das Römische Museum für Kur- und Badewesen in Bad Gögging ist einfach eine Schau.
Von dem Kirchlein abgesehen, bietet Bad Gögging nicht allzu viel. Die Gögginger mögen es verzeihen, aber es ist eben so: Wer nach Bad Gögging fährt, ist entweder selbst zu Gast in einer Reha-Klinik oder besucht die dort Kurenden.
Info
Adresse Trajansstraße 8, 93333 Bad Gögging | ÖPNV von der Bundesstraße 299 in die Staatsstraße 2233, dann in die Straße »An der Abens« abbiegen und danach links in die Trajansstraße | Öffnungszeiten 1. März–31. Okt. jeweils Di–So 16–17 Uhr, Eintritt: 3 Euro, Kinder frei, Jugendliche (12 bis 15 Jahre) 1,50 Euro| Tipp In der Limes-Therme können Sie nicht nur Überreste ansehen, sondern auch baden wie die Römer.
Vielleicht ist es ein Trost: Schon die Legionäre Roms, bekanntermaßen Männer von stattlicher Natur, litten unter Rheuma und fuhren nach Bad Gögging, um sich zu erholen. Spätestens als sie in den Schwefelquellen Linderung fanden, war ein Badeaufenthalt in Gögging heiß begehrt. Bereits unter Kaiser Trajan wurden im Jahr 80 nach Christus die Gögginger Badeanlagen gebaut. Schon weil die römische Grenzfestung Abusina nahe lag, entwickelte sich Gögging zu einem der größten römischen Staatsbäder nördlich der Alpen.
Doch zurück zum Kirchlein St. Andreas im Ortskern von Bad Gögging. Das zentrale Becken der historischen Badeanlage liegt genau unter der Kirche. Nun wäre es einerseits undenkbar gewesen, die Kirche mit dem romanischen Portal abzureißen, andererseits wollten die Historiker wissen, was unter den Kirchenbänken zu finden war. Den Göttern sei Dank, dass ein Kompromiss gefunden wurde: Die Kirche ist heute ein Museum, der Boden im Kirchenschiff wurde zu weiten Teilen abgetragen, und ein Stockwerk tiefer kamen die alten Badeanlagen wieder ans Tageslicht.
So sehen die Besucher heute Teile des ältesten römischen Heilbades Bayerns sowie die Unterbodenheizung. Gut möglich, dass die älteren Gögginger bei deren Anblick noch heute schimpfen. Wer klirrend kalte Wintergottesdienste durchgestanden hat, darf schon mal klagen, wenn unter ihm zweitausend Jahre lang eine römische Bodenheizung ruhte.
In der Nähe
Die Kelsbachquelle (9.04 km)
Anna Schäffers Grab (10.46 km)
Das Deifel-Denkmal (12.27 km)
Das Felsenhäusl (12.93 km)
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Ein Kleinod im Dornröschenschlaf
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Das Städtchen Berching ist ein Kleinod, das ein wenig im Dornröschenschlaf schlummert. Denn so ganz ist nicht nachzuvollziehen, warum die Reisebusse beispielsweise in Dinkelsbühl in Massen halten, nicht aber in dem mittelalterlichen Städtchen am Main-Donau-Kanal. Die mächtige Wehrmauer Berchings mit ihren Türmen und Toren ist komplett erhalten wie vor Hunderten von Jahren. Besonders reizvoll ist der überdachte Wehrgang, der noch heute in weiten Teilen rund um die Stadt führt. Sicher, ab und an muss man sich bücken, die Menschen waren damals eben kleiner. Doch durch die Schießscharten auf der einen Seite und die offene Holzbrüstung auf der anderen lassen sich noch heute die reizvolle Landschaft außerhalb der Mauern oder eben das Städtchen aus einem sehr besonderen Blickwinkel entdecken. Auch der mittelalterliche Stadtkern Berchings ist weitgehend erhalten geblieben.
Sollten Sie eine arg pubertierende Tochter oder gar eine schwer zu bändigende Ehefrau an Ihrer Seite haben, mag der Besuch des Frauenturmes den Familienfrieden wiederherstellen. Er ist eine Warnung: »Böse und zänkische Weiber« wurden hier an den Pranger gestellt. Die Herren der Schöpfung hielten sich dagegen eher im Biersiederturm oder dem Zechhäusl auf.
Info
Adresse Wehrgang auf der Stadtmauer, 92334 Berching | ÖPNV von Beilngries aus mit dem Bus 515 | Öffnungszeiten tagsüber| Tipp Sehenswert ist das Museum mit Multimediaschau über den berühmten Opern-Reformer Christoph Willibald Gluck, der 1714 bei Berching geboren wurde. An der Johannesbrücke 2, 92334 Berching.
Haben Sie ein wenig Schalk im Nacken, dann fragen Sie einen Einheimischen, was es mit dem »Berchinger Hecht« auf sich hätte. Ein wenig ungern wird er nun die Geschichte erzählen von dem einstigen Hochwasser und dem Hecht, der danach auf einem Feld liegen geblieben war. Ein Berchinger Bürger fand das ihm unbekannte Tier, das die ebenfalls ahnungslosen Ratsherren der Stadt letztlich als Vogel identifizierten. Ein Vogelkäfig wurde herbeigeschafft, und das herbeigeströmte Volk wartete gespannt darauf, wie das »Vöglein« mit dem weit aufgesperrten Rachen wohl singen würde. Kein Wunder, dass die Berchinger seither als »Hechte« verspottet werden.
In der Nähe
Der Ludwig-Donau-Main-Kanal (7.86 km)
Der Karner (9.3 km)
Der Ferienpark Kratzmühle (11.6 km)
Das Steinerne Tor (13.25 km)
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Ein Bauwerk wie im wilden Westen
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Wie haben sie denn nun ausgesehen, diese verflixten Limestürme? Bei der Suche nach einer Antwort tut die Wissenschaft das, was sie gern tut: Sie tappt im Dunkeln. Es fängt ja schon damit an, dass die rund 500 Wachtürme an der ehemaligen römisch-germanischen Grenze zunächst aus Holz waren, dann aber durch Steinbauten ersetzt wurden. Ein Bild davon ist auf der Trajanssäule in Rom überliefert. Aber ansonsten sind Phantasie und Mut zum Populismus gefragt – beides für Wissenschaftler ein Graus. Spätestens seit der Limes 2005 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde, sind Rekonstruktionsversuche auf echten Grundmauern verboten.
Der hölzerne Wachturm, der bei Burgsalach direkt am Limes steht, ist also definitiv zu einer Zeit rekonstruiert worden, als man das alles ein bisschen lockerer sah. Neben einem Schotterweg steht dieses Ungetüm mit seiner Balkenkonstruktion und dem markanten umlaufenden Balkon. Umgeben ist der Turm von einer quadratischen Palisade, gesichert ist er mit einem ganz und gar neumodischen Vorhängeschloss, damit niemand Unfug anstellt. Alles schon passiert: Nahe Hienheim an der Donau, direkt am Beginn des Limes, ging vor einigen Jahren ein ähnlicher hölzerner Limesturm in Flammen auf. Brandstiftung!
Info
Adresse 91790 Burgsalach | Anfahrt über die B 13 von Weißenburg aus Richtung Eichstätt, etwa einen Kilometer nach Stadtgrenze Weißenburg über Staatsstraße 2228 (Beschilderung Wülzburg, Oberhochstatt) nach Burgsalach, in der Ortsmitte Ausschilderung zum Sportplatz beziehungsweise Burgus folgen, am Waldsaum beim Sportplatz nach links auf einem Schotterweg etwa 300 Meter | Tipp Im Wald bei Burgsalach finden sich gut ausgeschildert die wieder aufgemauerten Grundmauern des Burgus, eines römischen Kleinkastells, das für Süddeutschland absolut einzigartig ist. Vergleichbares gab es sonst nur in Nordafrika. Ein rekonstruierter steinerner Limesturm steht am Ortsrand von Erkertshofen (Markt Titting).
Als Ersatz erhielten die Hienheimer nicht etwa wie gehabt ein Wachgebäude in volkstümlicher Western-Fort-Optik, sondern ein topmodern-architektonisches Turmkonstrukt, das allen Bedenkenträgern gerecht werden dürfte. Die Burgsalacher werden unter solchen Vorzeichen vermutlich gut auf ihren Holzturm aufpassen. Denn wie moderne Geschichtsbeschreibung aussieht, können sie 300 Meter weiter sehen: Aus absichtsvoll verrosteten Stahlplatten ist da ebenfalls am Limes eine Art Zoll- und Grenzstation aufgestellt, die dem Passanten mit Holzhammer-Pädagogik deutlich macht, dass auf der einen Seite die römische Provinz »Raetia« und auf der anderen das wilde »Barbaricum« liegt.
In der Nähe
Die Steinerne Rinne (4.19 km)
Die Erzgrube »Grubschwart« (5.55 km)
Der Bechthaler Weiher (6.08 km)
Die Skistation (6.23 km)
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Wie Gorbatschow in die »Autobahngemeinde« kam
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Vielleicht liegt es ja an der Autobahn, dass die Denkendorfer besonders reisefreudig sind. Ihr Dorf liegt direkt neben der A9, und während andere Ortschaften eine solche Verkehrsbelastung als Zumutung empfinden, nennen sich die Denkendorfer voll Stolz die »Autobahngemeinde«. Touristisch ist das Dorf eher unergiebig. Wäre da nicht in der Ortsmitte ein Denkmal aus Bronze: »Russenmädchen und Bayernbub«. Hand in Hand tanzen zwei Kinder und symbolisieren die Eintracht zwischen dem Bayernstamm und dem Volk der Russen. Daneben steht auch noch ein bronzenes Relief: Verewigt sind darauf Michail Gorbatschow, das einstige Staatsoberhaupt der Sowjetunion und Wegbereiter der deutschen Wiedervereinigung, und der legendäre bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß. Gorbi in Denkendorf?
Es war im Jahr 1980, die atomare Bedrohung war auf ihrem Höhepunkt, als eine fröhliche Reisegesellschaft aus Denkendorf beschloss, man müsse sich Moskau ansehen. Die örtliche Blaskapelle war dabei, man gab auf dem Roten Platz ein Standkonzert, und es entstand die Idee einer »Städtepartnerschaft« zwischen Denkendorf und Moskau. Die Russenmetropole als Ganzes war dann doch eine Nummer zu groß, also entschieden sich die Denkendorfer für den Stadtteil Krasnaja Presnja.
Info
Adresse Hauptstraße, 85095 Denkendorf | Anfahrt über die A 9 Ausfahrt Denkendorf, Ausschilderung nach Denkendorf (Ortsmitte) folgen bis zu Kirche und Rathaus (Hauptstraße) | Tipp In Westerhofen, einem Ortsteil der Nachbargemeinde Stammham, wurden 1856 die Grundmauern einer römischen Prachtvilla entdeckt: Höhepunkt war ein Mosaikfußboden mit Jagdszenen. Er befindet sich in der Prähistorischen Staatssammlung in München. In Westerhofen erinnert eine Infotafel an dieses bedeutende Bauwerk.
Passend zur Gründung der Partnerschaft im Jahr 1986 wurde das Denkmal mit den tanzenden Kindern enthüllt. Geschaffen wurde es vom renommierten Künstler Dimitri Ryabitchev. Die Partnerschaft floriert bis zum heutigen Tag. Den Höhepunkt erlebte sie allerdings 1993: Damals war Gorbatschow in Bayern, und dank ihrer exzellenten Kontakte schafften es die Denkendorfer, dass »Gorbi« auch zu einem Festakt in ihr Dorf kam. Zu diesem Anlass wurde das Gorbi-Strauß-Relief enthüllt. Die Denkendorfer sind übrigens felsenfest davon überzeugt, dass der Fall des Eisernen Vorhangs auch ihnen und ihrer Blaskapelle zu verdanken ist.
In der Nähe
Die Limesbuche (2.06 km)
Der Mittelpunkt Bayerns (4.41 km)
Der Biergarten Arnsberg (5.51 km)
Das Steinerne Tor (6.91 km)
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Ein Baum tritt aus dem Schatten eines anderen
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Die Limesbuche ist zweite Wahl, das ist nicht fair. Sie ist ein wunderbarer, riesiger Baum, eine beeindruckende botanische Persönlichkeit, kein Zweifel. Aber, wenn das Wortspiel erlaubt sei, so stand die Limesbuche doch immer »im Schatten« eines anderen, nur ein paar Kilometer entfernten Baumes – der berühmten Bavaria-Buche von Pondorf (Markt Altmannstein). Aus und vorbei: Die Bavaria-Buche, millionenfach als Traumbaum in Fotos und Postern und jahreszeitlichen Bilderstrecken abgedruckt, ist Geschichte, vom Sturm gefällt. Da gibt's nichts mehr zu sehen außer ein bisschen Gebüsch und einem riesigen Lattenzaun, der das Gelände umhegt. Dort fährt nur noch hin, wer eine Extralektion im traurigen Thema »So vergeht der Ruhm der Welt« braucht. Und so rückt die Limesbuche bei Gelbelsee von ganz allein in den Fokus.
Es ist eine mächtige Rotbuche, die (gut ausgeschildert) am Waldrand südlich des Dorfes steht, am Rande eines kleinen romantischen Tals namens »Tala«, umgeben von anderen Bäumen, sodass ihre gewaltige Größe erst auf den zweiten Blick deutlich wird. Der Stamm hat einen Durchmesser von über zwei Metern und einen Umfang von fast sieben Metern. Das Alter wird auf 350 bis 500 Jahre geschätzt. 500 Jahre!
Info
Adresse 85095 Denkendorf-Gelbelsee | Anfahrt über A9 Ausfahrt Denkendorf, in der Ortsmitte von Denkendorf Richtung Kipfenberg, nach 1,5 Kilometern rechts nach Gelbelsee, unmittelbar vor dem Dorf Straße nach links folgen (Hinweisschild Limesbuche) bis zu einer Schautafel | Tipp Beim Weiler Ottersdorf zwischen Berghausen und Hexenagger (Markt Altmannstein) steht die »1.000-jährige Eiche« mit einem Stammumfang von acht Metern (ausgeschildert ab Ottersdorf).
Der Mensch sollte sich also Zeit nehmen, wenn er hier vorbeikommt, sollte dem Rauschen der Blätter lauschen, die Stille im »Tala« auf sich wirken lassen oder – warum nicht – in aller Ruhe hier Brotzeit machen. Hektik gibt's anderswo genug, nur ein paar hundert Meter weiter tobt auf der Autobahn A 9 der ganz normale Mobilitätswahnsinn. An Gelbelsee erinnert da nur ein profaner Rastplatz gleichen Namens.
Zurück zum Baum: Im Altmühltal kommt oft eines zum anderen. Wem so viel Natur nicht reicht, der bekommt noch große Geschichte als Dreingabe. Der römische Grenzwall, der Limes, verläuft nur einen Steinwurf entfernt, daher der Name Limesbuche.
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Ein bayrischer Ort im China-Fieber
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Dietfurt hatte schon immer eine ganz besondere Vorliebe für China. Zunächst nur in Verbindung mit einem Spitznamen, später während des Faschings, seit ein paar Jahrzehnten mit einem Zen-Kloster der Franziskaner und heute sogar mit einem bayerisch-chinesischen Sommer.
Doch von Anfang an: Vor gut 150 Jahren beklagte sich der Eichstätter Bischof, dass die Dietfurter zu wenig Abgaben zahlen würden. Er schickte daher seinen Kämmerer in das Altmühldörfchen. Nur stand der vor verschlossenen Toren. Die Dietfurter hatten wohl mitbekommen, mit welchem Ansinnen der Abgesandte zu ihnen kommen wollte. Zornig kehrte der Kämmerer zurück zum Bischof: »Die Dietfurter benehmen sich wie die Chinesen. Sie verschanzen sich hinter ihrer Mauer und hören mir nicht einmal zu.« Der Spitzname Chinesen war geboren.
Info
Adresse Franziskanerkloster Dietfurt, Klostergasse 8, 92345 Dietfurt, www.meditationshaus-dietfurt.de | Anfahrt von der A 9 die Ausfahrt Kinding nehmen, der Staatsstraße 2230 nach Dietfurt folgen und im Ort links in die Bahnhofstraße einfahren, von der Keller- in die Hafnergassse einbiegen, an deren Ende befindet sich in der Klostergasse das Franziskanerkloster | Öffnungszeiten keine Besichtigung von innen möglich| Tipp Direkt gegenüber dem Kloster beginnt der Qigong-Weg. Ein 3 Kilometer langer Rundweg mit Anleitungen für Qigong-Übungen.
Allzu tragisch nahmen die Dietfurter das nie. Immerhin wandelte sich der Fasching samt Umzug seit 1920 immer mehr zum »Chinesenfasching«. Mit Kaisern, die Ma-Ya-Muc (Werner Maier) hießen, oder dem beliebten Friseur (bayrisch: Bader) mit dem naheliegenden Namen Boo-Dah-Washi. Noch heute geleitet Audi gern Gäste aus dem Reich der Mitte zum Chinesenfasching. Die sind meist fassungslos, schon ob der als Chinesen verkleideten Dietfurter.
Aus diesen Gründen passt auch das Zen-Kloster der Franziskaner perfekt zu Dietfurt. Im Meditationshaus bieten die Brüder seit 1977 asiatische Meditations- und Übungsformen wie T'ai Chi Ch'uan oder sakralen Tanz an. Es war ein Versuch, da damals noch unklar war, wie die Integration in den christlichen Glauben gelingen würde. Der Beweis, dass das Experiment gelungen ist, sind die stets ausgebuchten Kurse, deren übergreifendes Element übrigens ein sehr einfaches ist: das Schweigen.
In der Nähe
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Auf dem Jägersteig im Jura-Urwald
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Im Altmühltal Förster zu sein ist nicht immer ein Spaß: Hier wie auch in den Seitentälern sind die Hänge manchmal so steil, sind so massiv mit Felswänden durchsetzt, dass das Bäumefällen zur alpinen Spitzenleistung wird. Wo aber die Natur sich am wildesten gebärdet, lohnt sich (auch finanziell) die Überlegung: Sollte man nicht einfach den ganzen Hang unter Naturschutz stellen, ihn ganz offiziell zum Urwald erklären? So geschehen im Urdonautal zwischen Konstein und Dollnstein. Hier, beim Dörfchen Ried, liegt das Naturwaldreservat Beixenhard, ein echter Jura-Urwald.