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Seit Jahrhunderten zieht es die unterschiedlichen Einwanderer und Besucher in die Stadt am Río de la Plata und machen sie zu einer der vielfältigsten und widersprüchlichsten Metropole der Welt. Zwischen Diktatur und Protest, Reichtum und Krise, Street Art und Oper, Shopping Mall und autonomem Zentrum: Die argentinische Hauptstadt ist eine unendliche geschichtliche und kulturelle Entdeckungsreise und viel mehr als Tango, Fußball und Rindersteaks. Ein schwimmender Supermarkt, ein versteckter Orangenhain, ein Rotkäppchen-Monument und eine aufstrebende vegane Szene – Buenos Aires wird Sie in diesem Buch 111-mal überraschen.
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Seitenzahl: 231
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111 Orte in Buenos Aires, die man gesehen haben muss
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: Benjamin Haas und Leonie Friedrich © der Fotografien: Benjamin Haas und Leonie Friedrich © Covermotiv: missbobbit/Depositphotos.com Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-045-4 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Vorwort
1_Der »28 Sport«-Schuhladen | Ewig währende Bowling-Treter
2_Die Academia del Lunfardo | Die Hüterin des Slangs vom Río de la Plata
3_Die Agrarfakultät | Andines Flair zwischen Wolkenkratzern
4_Der Antiquitäten-Bahnhof | Antikes und Kurioses am Tren de la Costa
5_Atlas und der alte Baum | 235 Jahre alte Flora
6_Die Avellaneda-Brücken | »Einmal La Boca und zurück«
7_Die Avenida Rivadavia | Mythos um die längste Straße der Welt
8_Das Baek-ku | Kimchi und Karaoke im koreanischen Viertel
9_Der Balkon | Evita und Madonna auf der Galerie der Casa Rosada
10_Das Barrio Rawson | Auf den Spuren Cortázars
11_Die Buchhandlung Ateneo | Schmökern im goldenen Filmpalast
12_Das Café de García | Picadas und Billard in Villa Devoto
13_Das Café Margot | Wiege des Truthahn-Sandwichs
14_Die Cantina Don Chicho | Mamma mia!
15_Die Casa de las Empanadas | 42-mal kulinarisch verwöhnt
16_Die Casa de los Leones | Vorsicht: Bissig!
17_Die Casa de las Murgas | Karneval a la porteño
18_Die Casa por la Identidad | Weißt du, wer du bist?
19_Das Casino Puerto Madero | Eine schwimmende Politikposse
20_Das Chalet der Av. 9 de Julio | Siesta über den Wolken
21_El Chonino | Hommage an den argentinischen Kommissar Rex
22_Das Choripan an der Costanera | Was für Deutsche die Currywurst ist ...
23_Der Club de Tango | Schatzkammer des Gefühls, das man tanzt
24_Der Conventillo de la Paloma | Einsamer Zeuge der Masseneinwanderung
25_Der Convento de Santo Domingo | Kampfspuren und Kriegstrophäen
26_Diarios de Antaño | Was war los in der Welt am …?
27_Die Disco Amerika | Bunt und wild durch die Nacht
28_Die Einschusslöcher von 1955 | Narben der Geschichte
29_Der Elefantenpalast | Ein Hindutempel für die Dickhäuter
30_Das Ex CCDTyE Olimpo | Mitten unter uns
31_Die Farmacia de la Estrella | Die älteste Apotheke der Stadt
32_Die Feria von Mataderos | Folklore, Kunsthandwerk und kulinarischer Genuss
33_Die Fileteado-Werkstatt | Eine verlorene Kunstform ist wiederauferstanden
34_Der Fischerclub Pejerrey | Solebad von Quilmes
35_Die Floralis Genérica | Die Königin der Blumen ist aus Aluminium
36_Das Fotografie-Café Simik | Im wahrsten Sinne Museumscafé
37_Die Freiheitsstatue | Deutlich kleiner, deutlich weniger frei?
38_Der Friedhof in Chacarita | Spaziergang durch die Stadt der Toten
39_Die Galería Bond Street | Punk, Tattoos und Avantgarde
40_Der Galpón Orgánico | Soli-Markt statt Supermarkt
41_Das Gautier-Teleskop | Zurückgelassenes Juwel aus dem Jahr 1882
42_Die Gedenkstätte Cromañón | Schuhe und Graffiti in Erinnerung an 194 Opfer
43_Das Geheimnis | Wenn Marmor lebendig wird
44_Guido’s Bar | Hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt!
45_Der Gutshof Puyerredón | Übersehenes Kleinod der Geschichte
46_Das Haus von Sabato | In den Privatgemächern eines großen Künstlers
47_Das Haus von Luca Prodan | Erinnerung an Helden des Rock Nacional
48_Der Herrensalon La Época | Ein lebendiges und kulturelles Friseurmuseum
49_Die historische Tram | Nächster Halt: Caballito
50_Das Holocaust-Denkmal | Das erste in einer christlichen Kirche
51_Das Hotel B.A.U.E.N. | Schlafend soziale Kämpfe unterstützen
52_Das Hotel de Inmigrantes | Das Haus mit Migrationshintergrund
53_Der Johannisbrotbaum | Freiheit für Amerika!
54_Das Kavanagh-Gebäude | Rache ist hoch
55_Das Kirchenportal | Judaskuss vom Engel des Todes
56_Der kleinste Häuserblock | Gutes Fleisch auf einem Fleckchen Stadt
57_Die König-Fahd-Moschee | Ein offenes Haus
58_Der koschere McDonald’s | Fast Food, vom Rabbiner überwacht
59_Die Lanchas Almaceneras | Schwimmende Supermärkte im Tigre-Delta
60_Las Heras 2214 | Unvollendete Pseudo-Gotik
61_Little Bolivia | Kartoffelvariationen, Inka-Kola und Lamaföten
62_Lo der Roberto | Die Tango-Spelunke
63_Der Malvinas-Park | Souveränitätsansprüche mit allen Sinnen erleben
64_Der Meilenstein Nr. 12 | Bürger besiegen das British Empire
65_Das MOB-Gebäude | Hommage an Evita und die Korruption
66_Das Museo Afro-Argentino | Auf der Suche nach den afrikanischen Wurzeln
67_Das Museo del Agua | Oder: Das Museum des Klos
68_Die Nationalbibliothek | Aus der Zeit gefallen
69_Der Orangenhof | Koloniale Oase im Centro Cultural Recoleta
70_Der Palacio Barolo | Dante Alighieri in jedem Winkel
71_Die Panamericana | Von Alaska bis Feuerland über Buenos Aires
72_Der Parque Avellaneda | Geschichte und Kultur im schönsten Park der Stadt
73_Parque Chas | Klein, jung, verwirrend
74_Die Pasaje Lanín | Ein Künstler mischt seine Straße auf
75_Die Pasaje Rivarola | Die gespiegelte Straße
76_Das Philosophikum der UBA | Über und über Trotzki, Lenin und Marx
77_Die Plaza de Mayo | Von Palmen, Enten und einem fehlenden Kirchturm
78_Die Plaza Pappo | Ein Denkmal für Mr. Cheese
79_Die Puente de los Carros | Inspiration, Symbol und Kulisse
80_Die Quinta Los Ombúes | 400 Jahre Schickeria
81_Regazzonis Atelier | Im Reich des Eisenbahn-Exzentrikers
82_Die Reserva Costanera Norte | Vergessene Flussoase auf künstlichem Fundament
83_Die Retiro-Bahnhöfe | Die drei Musketiere des Vorstadtverkehrs
84_Das Roca-Monument | Umstrittene Statue für einen Völkermörder
85_Das Rotkäppchen-Monument | Grimms Märchen im Wald von Palermo
86_Die Ruine der Vasena-Fabrik | Stiller Zeuge eines blutigen Arbeiterkampfes
87_Der Rundweg der Comichelden | Mafalda und Co.
88_Der Rundweg Tres Bocas | Sumpfspaziergang
89_Die russisch-orthodoxe Kirche | Blaue Zwiebeln überm Parque Lezama
90_Die Schilder der Erinnerung | Geschichtsanalyse in Piktogrammen
91_Das schmalste Haus | 2,5 Meter für einen »freien« Sklaven
92_Die Skulptur »Le Doute« | Denkmal für den Atheismus?
93_Die Stadien von Racing und Independiente | El Clásico de Avellaneda
94_Die Station Pasteur | Erinnerungen an das AMIA-Attentat im Juli 1994
95_Die Straße der Kinos | Grabmal für ein Lichtspielhaus
96_Street-Art in Coghlan und Villa Urquiza | Subversiv legal
97_Das Stundenhotel La Cigarra | Liebestempel im Retro-Look
98_Der Surfclub El Molino | Surfin’ Buenos Aires!
99_Taller Clandestino | »Diese Kleidung riecht nach Tod«
100_Das Teatro Catalinas Sur | Von Nachbarn für Nachbarn
101_Das Teatro Verdi | Klassik, Fußball, Klassenkampf
102_Der Theaterfundus | Wohlbehütete Altkleidersammlung
103_Die Tierra Santa | Disneyland für Bibeltreue
104_Der Torre Espacial | Verlassener Vergnügungspark mit bester Aussicht
105_Die Tunnel der Jesuiten | Frühe Ingenieurskunst der Mönche
106_Die Uhr an der Basilika | Erste Zeiger drehen sich für die Stadt
107_Die Universalkirche | Weltkonzern hinter Fake-Fassade
108_Die Universität der Madres de la Plaza de Mayo | Hochschule mit revolutionärer Mensa
109_Velatropa | Ökosoziale-Oase auf dem Campus
110_Die Villa 31 | Ein Blick hinter die Fassade
111_El Zanjón de Granados | Querschnitt durch die Geschichte
Bildteil
Übersichtskarten
Viele Dokumentationen und Berichte zu Buenos Aires zeichnen ein einseitiges Bild: Tango, Fußball, Rindfleisch und Pariser Architektur. Diese Klischees gehören zu der Stadt, werden der vielfältigen Metropole allein jedoch nicht gerecht.
Die Bewohner von Buenos Aires verteufeln ihre Stadt gerne, wenn sie vor Ort sind, und verteidigen sie vehement, wenn sie verreisen. Kein Wunder, ist sie doch zuweilen laut, dreckig, materialistisch und zwingt einen zu zweistündigen Fahrten in Bussen und U-Bahnen. Auf der anderen Seite ist sie unendlich vielfältig, modern, kreativ und pulsiert wie kaum eine andere. Dabei erfindet sie sich und ihre Traditionen ständig neu.
In diesem Buch stellen wir Ihnen 111 der unzähligen Facetten vor, die Buenos Aires ausmachen, die erst auf den dritten oder vierten Blick entdeckt werden können und auch Argentinier überraschen werden. Über ein Jahr haben wir dafür recherchiert und sind drei Monate lang mit Kameras durch die Stadt gestreift. Dabei hat uns Buenos Aires, obwohl wir meinten es zu kennen, immer wieder aufs Neue überrascht. Diese Überraschungen möchten wir gerne mit Ihnen teilen.
¡Que disfruten!
Leonie Friedrich und Benjamin Haas
Ewig währende Bowling-Treter
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Alles begann im Jahr 1928 mit dem Prototyp 28-A. Das behaupten zumindest die drei, die diesen Schuhladen in Palermo betreiben. Sie sehen sich in der Tradition des argentinischen Amateursportlers Calogero Adinolfi. Dieser machte in den 1920er Jahren aus seiner Obsession für gutes Sportschuhwerk ein Geschäftsmodell und wurde mit seinem Familienunternehmen »28 Sport« erfolgreich. Das Versprechen seiner selbst ernannten Nachfolger: Unsere Schuhe halten ewig, denn sie werden hergestellt wie zu Zeiten Adinolfis, als Qualität und nicht Marketing das Erfolgsrezept war.
Das Ironische: Carlos, Edgardo und Andrea sind keine Schuhmacher, sondern Marketingexperten. Sie hängten ihre Jobs bei internationalen Unternehmen an den Nagel und kauften die Rechte an der Marke »28 Sport«, die bereits vier Jahrzehnte vom Markt verschwunden war. Es wurde zu ihrer Mission, die Qualität der Sportschuhe der 1930er, 40er und 50er Jahre zu »retten«. Dazu stöberten sie alte Schuhe auf Flohmärkten in Europa auf. Zu Hause sezierten sie ihre Funde, um zu verstehen, wie die Belastbarkeitswunder hergestellt wurden. Daraufhin überredeten sie traditionelle Schuhmacher in Buenos Aires, ihr altes Handwerk für sie wieder auszugraben.
Info
Adresse Gurruchaga 1481, Palermo, CABA | ÖPNV Subte B, Haltestelle Malabia, Subte D, Haltestelle Plaza Italia, jeweils circa 15 Minuten Fußweg oder Bus 93, 142 | Öffnungszeiten Mo–Sa 11–19 Uhr | Tipp Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich die belebte Plaza Serrano. Hier gibt es wochenends einen Kunsthandwerkermarkt und jede Menge hübsche Cafés und Restaurants. Besonders gut: »Pain et Vin« (Gorriti 5132, Di–Sa 12–22 Uhr, So 12–19 Uhr).
Das Ergebnis sind unvergleichlich robuste Schuhe im originellen Fußball-, Box-, Hockey- oder Bowling-Look. Von jedem Modell gibt es nur zwölf Paare in verschiedenen Größen, und keines wird erneut aufgelegt. Mit diesem Konzept wurde »28 Sport« zum Geheimtipp der Retro-Szene. Aber retro wollen sie eigentlich gar nicht sein. »Was wir machen, ist historisch«, sagen sie. Ziemlich ausgefeilte Marketingsprache. Aber auch dagegen haben sie etwas einzuwenden. Marketing bezeichnen sie als ein Übel, das die Welt heimsuche wie das Ozonloch. Egal, denn ihre Schuhe sind in der Tat einmalig. Nur Sport macht wohl kaum mehr jemand mit ihnen, dafür sind die Treter eindeutig zu schwer.
In der Nähe
Die Casa de las Murgas (1.06 km)
Die Disco Amerika (1.14 km)
Das Stundenhotel La Cigarra (1.59 km)
Die Universalkirche (1.63 km)
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Die Hüterin des Slangs vom Río de la Plata
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In Argentinien wird Spanisch gesprochen! Nicht nur. Bewiesen wird das seit 1962 von der »Academia del Lunfardo«. Sie ist in etwa das, was in Deutschland der Dudenverlag und in Spanien die »Real Academia Española« sind. Mit einem wichtigen Unterschied: Sie befasst sich nicht mit dem »Hochspanischen«, sondern mit dem besonderen Slang, der am Río de la Plata seit Ende des 19. Jahrhunderts als Resultat eines einzigartigen sozialen Moments entstand. Man nehme: europäische Immigranten, Gauchos, Indigene und porteños gemischt mit einem Ambiente aus Armut, Kriminalität und Überlebenskampf in den unteren sozialen Schichten. Heraus kommt der Lunfardo. Ein Jargon, der von der Oberschicht erst als »Gauner-Sprache« abgetan wurde, dann die Lyrik des Tangos beflügelte und von da aus alle Gesellschaftsschichten und Provinzen des Landes eroberte.
Ein Beispiel gefällig? Silbenverdrehungen sind ein berühmtes Phänomen des Lunfardo: Gotán steht für tango, und aus café wird feca. Aber auch alte umgangssprachliche Ausdrücke aus dem Italienischen und Portugiesischen prägen den reichen, rund 6.000 Vokabeln umfassenden Wortschatz. Die Academia del Lunfardo dokumentiert ihn nicht nur und geht seinen Ursprüngen auf den Grund, sie will die Populärkultur rund um den Lunfardo aktiv fördern. Dazu hat sie in einer Bibliothek 4.000 Werke über den Soziolekt, die Stadt und ihre Milieus gesammelt sowie 4.500 Tango-Partituren. Sie veröffentlicht Bücher und Artikel und initiierte im Jahr 2000 den »Tag des Lunfardo«. Seither feiert man jährlich am 5. September den argentinischen Slang, auf den man längst nicht mehr nur in Buenos Aires stolz ist.
Info
Adresse Estados Unidos 1379, San Telmo, CABA | ÖPNV Subte C und E, Haltestelle Independencia; Bus 39, 53, 60, 96, 102, 126, 129A, 168 | Öffnungszeiten Mo–Fr 14–19 Uhr, Veranstaltungen unter www.lunfardo.org.ar | Tipp Die Subte-Station Independencia ist wirklich sehenswert, sie ist ausgeschmückt mit Kacheln im orientalischen Stil. Informationen zu arabischen Einflüssen in Buenos Aires findet man unten auf den Bahnsteigen.
Seit 1987 residiert die Akademie in San Telmo, wo zwischen April und Dezember immer freitags um 19 Uhr kostenlose Konzerte und Lesungen stattfinden. Ein Besuch lohnt sich, auch wenn man nicht des Spanischen mächtig ist.
In der Nähe
Die Fileteado-Werkstatt (0.7 km)
Das MOB-Gebäude (0.83 km)
Die Universität der Madres de la Plaza de Mayo (0.98 km)
Der Palacio Barolo (1 km)
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Andines Flair zwischen Wolkenkratzern
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Anmutig stolzieren Lamas und Alpakas über das Hochland von Bolivien und Peru, ihren typischen Heimatländern. Auch in den argentinischen Anden kann man die bereits seit 5.000 Jahren domestizierten Kamelarten finden. Aber in Buenos Aires, 25 Meter über dem Meeresspiegel? Wer zum ersten Mal am gemeinsamen Campus der Agrar- und Veterinärfakultäten vorbeifährt, staunt nicht schlecht, wenn zwei Lamas neugierig ihre Hälse über den Zaun an der Straße strecken. Auf ihrem Gelände beherbergen die Fakultäten der »Universidad de Buenos Aires« weitere ihrer Artgenossen sowie allerlei anderes landwirtschaftliches Getier: Esel, Pferde, Kühe, Gänse und Hühner. Hier wird geforscht zur Haltung, Produktion und Gesundheit der Tiere. Sogar eine kleine Veterinär-Uniklinik gibt es. Dort war es 2012 anhand genetischer Untersuchungen gelungen, eine ausgestorbene argentinische Alpakarasse wieder zum Leben zu erwecken.
Nicht nur wegen des kleinen kostenlosen Zoobesuchs lohnt sich ein Spaziergang über den Campus. Der große Park ist besonders am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel. Zwischen Vorlesungssälen und Verwaltungsgebäuden kann man auf der Wiese Mate trinken und die Sonne genießen. Jeden zweiten Samstag und Sonntag bieten Landwirte auf einem großen Markt biologische Produkte an und beraten zu gesunder Ernährung und organischem Gartenbau.
Info
Adresse Av. San Martín 4453, Agronomía, CABA | ÖPNV Haupteingang: Zug Linie »San Martín« aus Retiro, Haltestelle Villa del Parque; Bus 47, 57, 78, 105, 146. Seiteneingang: Zug Linie »Urquiza« aus Lacroze, Haltestelle Pedro N. Arata | Öffnungszeiten Mo–Fr 9–18 Uhr, Termine des Biomarktes »Feria del Productor al Consumidor en la FAUBA« auf Facebook | Tipp Das Wohnviertel Agronomía rund um die Fakultäten ist ein besonders schönes, von dem auch Julio Cortázar angetan war (Ort 10).
Der Haupteingang befindet sich auf der Avenida San Martín. Nach Norden erstreckt sich der Park bis auf die andere Seite der Gleise. An dessen Ende kreuzt die Avenida de los Incas, wovon es nur wenige cuadras bis zum Viertel Parque Chas (Ort 73) sind. Der Zugang zu den Tieren befindet sich wenige Meter rechts vom Haupttor. Und keine Sorge, Lamas spucken, als Zeichen der Dominanz, normalerweise nur auf ihre Artgenossen. Sollten sie es auf Menschen abgesehen haben, dann haben sie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht.
In der Nähe
Das Barrio Rawson (0.34 km)
Parque Chas (1.7 km)
Die Plaza Pappo (2.05 km)
Der Friedhof in Chacarita (2.16 km)
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Antikes und Kurioses am Tren de la Costa
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Buenos Aires und seinen Bewohnern wird ein gewisser Hang zur Nostalgie nachgesagt. Auch wenn das eher der Traumwelt der Tourismusindustrie entspricht als dem tatsächlichen Gemütszustand der meisten Menschen, so ist man doch erstaunt über die unzähligen Märkte, Galerien und Läden in der Stadt, die Antikes zum Kauf anbieten. Angefangen von dem touristischen und entsprechend teuren Antiquitätenmarkt in San Telmo bis hin zu kleinen Lokalen, tief versteckt in den Einkaufsgalerien des Microcentro: Das Interesse an Ausrangiertem aus vergangenen Zeiten ist enorm.
Die schönste und ausgefallenste Feria de Antigüedades breitet sich jedes Wochenende auf dem Bahnsteig der Station Barrancas in San Isidro im Norden der Provinz aus. Schon der Ort selbst, mit seinem antik anmutenden Wartesaal, den großen verzierten Bahnhofsuhren und der Metallbrücke, die über die Gleise führt, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Siebzig Stände schaffen hier seit 1997 ein Universum des Gestern für Liebhaber, Sammler und andere Kaufwütige nützlicher und unnützer Dinge.
Info
Adresse Station Barrancas (Tren de la Costa), Sebastián Elcano, Ecke Perú, Acassuso, San Isidro, Provincia | ÖPNV Zug Linie »Mitre« aus Retiro, Haltestelle Olivos, dann Umstieg in den Tren de la Costa, Haltestelle Barrancas, oder Bus 168 Richtung San Isidro | Öffnungszeiten Sa, So und feiertags 10–19 Uhr | Tipp In diesem Buch werden drei weitere kuriose und versteckte Orte (Kapitel 53, 80, 98) in San Isidro vorgestellt, die nur wenige Gehminuten von dieser Feria entfernt sind – das perfekte Programm für einen Wochenendausflug.
Auf der »Feria del Anticuario« türmen sich Porzellan, Uhren, Glaswaren, Spielzeuge, Bücher, Lampen und Möbel bis unter die Baumkronen. Einige der Stände sind spezialisiert auf argentinisches Landleben. Hier findet man Pflüge, Steigbügel und die typischen boleadoras, eine Art Lasso mit Kugeln, das sich die gauchos von den Indigenen in Patagonien abgeschaut haben. Andere Verkäufer handeln mit Militaria. Ihre Objekte stammen aus der Zeit der beiden Weltkriege, aber auch der Kriege in Vietnam und den Falklandinseln. Egal, ob man etwas Bestimmtes sucht oder sich einfach nur umschaut, irgendeine Rarität nimmt man bestimmt mit nach Hause.
Allein die Anreise ist ein Ausflug wert. Der »Tren de la Costa«, zu dem die Station gehört, pendelt zwischen Vicente López und dem Tigre-Delta direkt am Ufer des Río de la Plata.
In der Nähe
Der Johannisbrotbaum (0.98 km)
Die Quinta Los Ombúes (1.47 km)
Die Panamericana (7.39 km)
Der Malvinas-Park (7.48 km)
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235 Jahre alte Flora
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Wer über die Plätze im Zentrum von Buenos Aires schlendert, kommt unweigerlich irgendwann an einem der beeindruckend großen Bäume vorbei. Sie haben meterhohe Wurzeln, die aus dem Boden ragen, und Äste so dick wie Baumstämme. Zu ihren Füßen wirken Menschen wie winzige Lego-Figuren.
Dieser Gummibaum ist ein besonders betagtes Exemplar, es ist der älteste dokumentierte Baum der Stadt. Ein Mönch soll ihn aus Indien mitgebracht haben. Als Recoleta noch aus Wiesen und Feldern bestand und außerhalb der Stadt lag, wurde er hier im Jahr 1781 auf dem Vorplatz des berühmten Friedhofs gepflanzt. Der Stamm hat einen Durchmesser von zehn Metern, und einige der Äste müssen mit ihren rund dreißig Metern Länge von Stahlpfeilern gestützt werden. Sie reichen fast bis auf den Boden herunter und lassen den Baum wie eine große Kuppel erscheinen. Man ist geneigt, staunend an dem grünen Koloss vorbeizugehen. Dabei verbirgt sich unter seinem Blätterdach eine weitere Sehenswürdigkeit: Einer der Äste wird seit Oktober 2014 von einem der stärksten Männer der Welt getragen, dem griechischen Titan Atlas. Die Skulptur des jungen uruguayischen Künstlers Joaquín Arbiza Brianza besteht überwiegend aus Schrottteilen von alten Autos und wiegt rund 250 Kilo. Normalerweise trägt Atlas die ganze Welt auf seinen Schultern, in Recoleta stützt er immerhin einen über 235 Jahre alten Baum.
Info
Adresse Av. Pres. Manuel Quintana 600, vor dem Café »La Biela«, Recoleta, CABA | ÖPNV Bus 10, 17, 37, 59, 60, 95, 101, 102, 108, 110, 124 | Tipp Ein kleines Stück bergab steht die ehemalige Eislaufhalle »Palais de Glace« aus dem Jahr 1911, in der heute ein Kunstausstellungsraum untergebracht ist (Posadas 1725, www.palaisdeglace.gob.ar).
Seit 2006 prangt der alte Gummibaum auch auf dem offiziellen Wappen des Viertels Recoleta. Er ist der einzig lebende Augenzeuge der Eröffnung des »La Biela« im Jahr 1850, und bis heute spendet er treu den Schatten für die Terrasse des traditionellen Cafés. Hier trafen sich Berühmtheiten wie die Schriftsteller Jorge Luis Borges und Adolfo Bioy Casares regelmäßig zum Kaffee. An einem der Tische erinnern zwei Skulpturen an diese beiden ehrenwerten Stammgäste, ein beliebtes Fotomotiv für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
In der Nähe
Die Uhr an der Basilika (0.11 km)
Der Orangenhof (0.17 km)
Las Heras 2214 (0.47 km)
Die Floralis Genérica (0.72 km)
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»Einmal La Boca und zurück«
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Es ist eines dieser Bauwerke, bei dessen Betrachtung man sich wünscht, man könnte in der Zeit zurückreisen. Zu gerne würde man die Jungfernfahrt der alten Schwebefähre »Transbordador Nicolás Avellaneda« im Jahre 1914 miterleben.
Diese Hafenbrücke ist aus Stahl und Kupfer und transportierte in einer acht mal zwölf Meter großen Gondel Fußgänger, Fuhrwerke, Autos und Straßenbahnen vom Stadtgebiet in La Boca über den Riachuelo nach Avellaneda in der Provinz. Gesteuert wurde sie mit Kabeln und Flaschenzügen aus dem kleinen Kommandohäuschen, das auf der Nordseite noch zu sehen ist. Eine halbe Stunde dauerte die Überfahrt, und Schiffe konnten sie, dank ihrer Höhe, jederzeit passieren.
Info
Adresse zwischen Av. Almirante Brown (La Boca, CABA) und J. M. Monatana (Avellaneda, Provincia) | ÖPNV Bus zu den Brücken auf der Seite von La Boca: 20, 25, 29, 33, 46, 53, 64, 86, 129, 152, 159, 168, 195; Bus Nummer 33 und 159 überqueren die neue Brücke nach Avellaneda | Öffnungszeiten nur von außen zu besichtigen | Tipp Der berühmte Caminito ist nur wenige Gehminuten von hier entfernt. Dort lohnt sich vor allem ein Blick in die Bar »El Samovar de Rasputin«, in der abends Livekonzerte stattfinden.
Schwebefähren solchen Typs baute man im 19. Jahrhundert vor allem in Hafenstädten. Diese wurde in England fabriziert und in Buenos Aires von der Eisenbahngesellschaft zusammengeschraubt. In den 1960er Jahren wurde sie ausrangiert. Zum stetigen Rückgang der Passagierzahlen der Schwebefähre hatte der Bau einer zweiten Brücke mit Betonsockel im Jahr 1940 maßgeblich beigetragen. Diese rote Zugbrücke befindet sich nur etwa hundert Meter dahinter. Bei der Durchfahrt höherer Schiffe wird der Straßenverkehr für zehn Minuten unterbrochen. Kurioserweise wurde sie ebenfalls nach Nicolás Avellaneda benannt. Vermutlich hatte man schon geahnt, dass sie zum sicheren Tod ihrer älteren Schwester führen würde, und so auch namentlich für Ersatz gesorgt.
Weltweit gibt es nur noch acht der alten Schwebefähren, wovon noch einige in Betrieb sind, wie die Rendsburger Hochbrücke über dem Nord-Ostsee-Kanal. Die von Buenos Aires ist die einzig verbliebene in Amerika. Seit Längerem arbeitet man auch hier ernsthaft an Plänen einer Wiederinstandsetzung, mit der Hoffnung, es auf die Liste der Weltkulturerbestätten zu schaffen. Vielleicht wird eine Überfahrt also Wirklichkeit, bevor das Zeitreisen erfunden wird.
In der Nähe
Das Teatro Verdi (0.91 km)
Das Teatro Catalinas Sur (0.99 km)
Das Casino Puerto Madero (1.47 km)
Die russisch-orthodoxe Kirche (1.91 km)
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Mythos um die längste Straße der Welt
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Als im Jahr 1914 ein Journalist die Avenida Rivadavia zur längsten Straße der Welt ernannte, war das wohl noch korrekt. Sie reichte von der Plaza de Mayo im historischen Kern von Buenos Aires bis in das 69 Kilometer entfernte Luján. Heute ist es lediglich noch ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Da sie nun nach 35 Kilometern in San Antonio de Padua zur Presidente Perón wird, verliert sie ihren Rekordstatus und rangiert gemeinsam mit der Western Avenue in Chicago (38 Kilometer) und dem Sunset Boulevard in Los Angeles (35 Kilometer) hinter der Yongue Street in Toronto, die mit 56 Kilometern heute die Weltrangliste anführt.
Zusammen mit der 140 Meter breiten Avenida 9 de Julio ist die Rivadavia weiterhin die wichtigste Ader der Stadt. Alle quer zu ihr verlaufenden Straßen ändern hier ihre Namen und beginnen die Nummerierung bei null. Sie wird gesäumt von einigen der wichtigsten Gebäude der Stadt wie der Casa Rosada, der Catedral Metropolitana und dem Kongress. Sie ist ein Querschnitt durch die Milieus und Kulturen der Metropole. Die Rivadavia verbindet die Kontraste dieser Stadt: Von den Banken und luxuriösen Hotels im Microcentro über das jüdische Viertel Once, durch das Barrio Boliviano bis hinaus in die ärmeren Vororte, aus denen Tausende täglich ins Zentrum pendeln.
Info
Adresse | ÖPNV Die Subte-Linie A und der Zug »Sarmiento« (aus Once) haben zahlreiche Haltestellen und über 100 Buslinien Teile ihrer Strecke auf der Avenida Rivadavia. | Öffnungszeiten Hinweis Ab dem Viertel Floresta durchquert die Avenida Gegenden mit teilweise erhöhter Kriminalitätsrate. Es empfiehlt sich, diese Abschnitte zu meiden, wenn man allein unterwegs ist und nach Einbruch der Dunkelheit. | Tipp Der erste Präsident der Nation, Bernardino Rivadavia, fand seine letzte Ruhe in einem Mausoleum auf der Plaza Miserere (auch Plaza Once genannt) direkt an dieser Avenida, die nach ihm benannt wurde.
Ein Tipp für urbane Abenteurer: die Avenida zu Fuß erklimmen. Frühstück an der Plaza de Mayo, Mittagessen in Flores, Abendessen in Liniers, Feierabendbier in der provincia – und zurück mit dem Zug nach Once. Eindrücklicher kann man das Ausmaß von Buenos Aires nicht erleben. Wie weit man gekommen ist, kann man jederzeit anhand der Hausnummern überprüfen. Da in Buenos Aires jeder Häuserblock mit der vollen Hundert beginnt, unabhängig von der Anzahl der Gebäude, weiß man genau, wie viele cuadras hinter einem liegen. Die Nummerierung der Avenida Rivadavia endet mit der stolzen Zahl 27.500.
In der Nähe
Die Universität der Madres de la Plaza de Mayo (0.31 km)
Der Club de Tango (0.44 km)
Das Hotel B.A.U.E.N. (0.48 km)
Der Palacio Barolo (0.57 km)
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Kimchi und Karaoke im koreanischen Viertel
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Corea Town, Pequeña Corea oder Baek-ku – das Viertel der koreanischen Community hat viele Namen. Je weiter man von der Avenida Rivadavia aus die Carabobo gen Süden spaziert, desto stärker wandelt sich das Stadtbild. Bäckereien, Supermärkte, Schönheitssalons, Ärzte, Restaurants, Kirchen und Reiseagenturen – alles findet man hier in koreanischer Ausführung. An den Schulen kann man südkoreanische Abschlüsse erlangen, und die Speisekarten sind in koreanischen Schriftzeichen gehalten, auch wenn vieles mittlerweile auf Spanisch übersetzt ist. Die zweite Generation ist in der Regel zweisprachig aufgewachsen.
Ausgelöst durch den Krieg in ihrem Land in den 50er Jahren kamen 1965 die ersten Südkoreaner nach Buenos Aires. Bis in die 90er waren es rund 45.000 Einwanderer, wovon jedoch nach der Wirtschaftskrise 2001 nur 15.000 übrig blieben. Achtzig Prozent von ihnen leben in Buenos Aires, die meisten hier in Flores.
Info
Adresse Monument: Bogotá, Ecke Donato Álvarez. Das Zentrum des Viertels liegt zwischen den Avenidas Eva Perón, Castañares und Carabobo. »Karaoke 007«: Bacacay 2919, 3. Stock, alle in Flores, CABA | ÖPNV Subte A, Haltestelle Carabobo, vier cuadras nördlich der Av. Rivadavia bis zur Plaza Angel Gris oder 8–10 cuadras südlich entlang Carabobo ins Herz des barrio. Bus zur Plaza: 44, 76, 84, 92, 99, 113, 172, 181. | Öffnungszeiten Hinweis Wer sich noch nicht so gut auskennt, sollte sich auf den Besuch des Monuments beschränken. Wer sich unauffällig verhält (z. B. keine Kamera offen trägt), kann aber getrost die Av. Carabobo entlanggehen. Die Av. Castañares sollte man nicht überqueren, dort befindet sich die Villa Miseria Bajo Flores, in der Armut und Perspektivlosigkeit oft zu Kriminalität führen.
Eine besondere Abwechslung bietet sich einem beim Besuch einer der Karaokebars. Das »007« ist auch unter Outsidern ein Geheimtipp geworden. In den kleinen Fernsehkabinen kann man unter den vielen koreanischen auch den ein oder anderen internationalen Popsong finden. »Gangnam Style« ist garantiert dabei! Und wem Fleisch und Pasta bereits zu den Ohren raushängen, kann sich in einem der Restaurants mit fernöstlichen Gerichten versorgen. Kimchi, das typische fermentierte Gemüse, darf da nicht fehlen.
Auch entlang der Avenida Avellaneda, etwa zehn cuadras vom Zentrum des Baek-ku entfernt, leben viele Koreaner. Dort, auf der Plaza Angel Gris, steht ein wichtiges Wahrzeichen. Zum 200. Jahrestag der argentinischen Unabhängigkeit weihte der südkoreanische Botschafter diese Replik einer Steinpagode des Bulguksa-Tempels ein. China-Town in Belgrano mit seinem typischen Drachentor kennt mittlerweile jeder, das Barrio Coreano wird zu Unrecht von den meisten nicht beachtet.
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