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Klagenfurt steht für das Blau des Wörthersees und das Grün der Berge. Diese besondere Mischung aus alpinem Umland und mediterran anmutender Seenlandschaft macht den besonderen Reiz der südlichsten Hauptstadt Österreichs aus. Kultur und Genuss verbinden sich mit einer jahrtausendealten Geschichte voller Sagen, Mythen und Legenden. Der Lindwurm ist ebenso präsent wie der jährliche Bachmann-Preis und die traditionelle Osterjause. Entdecken Sie Kärnten neu - abseits der bekannten Pfade.
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Seitenzahl: 216
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111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee, die man gesehen haben muss
Andrea Nagele und Marion Assam und Martin Assam
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten Texte: Andrea Nagele © der Fotografien: Marion und Martin Assam Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-944-8 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Vorwort
1_Das Fresko | EbenthalGöttin und Heros
2_Suetschach | Feistritz im Rosental/Bistrica v RožuVon Seifen, Teufeln und Büsten
3_Die Autobahnkirche Dolina | Grafenstein-Dolina»Maria im Walde« auf der Autobahn
4_Die Pfahlbauten | Keutschach/HodišeAckerbau im See
5_Auf dem Pyramidenkogel | Keutschach/HodišeAchterbahn mit Ausblick
6_Die Spintik-Teiche | Keutschach/HodišeEin Kleinod im Wald
7_Das 151er | KlagenfurtSchrebergarten à la carte
8_Das 1938-Mahnmal | KlagenfurtTatorte aus der NS-Vergangenheit
9_Der Abenteuerspielplatz | KlagenfurtKinder an die Macht
10_Das alte Jesuitenseminar | KlagenfurtDie erste höhere Schule Klagenfurts
11_Der Benediktinermarkt | KlagenfurtKnackige Früchtchen und junges Gemüse
12_Der Botanische Garten | KlagenfurtWie das Blumenbeet in den Bergbau kam
13_Die Buchhandlung Heyn | KlagenfurtWo Katzen Geschäfte machen
14_Das Café Ingeborg | Klagenfurt»Hippies use side door«
15_Das Cho-Cho-San | KlagenfurtWo Kultur auf dem Tablett serviert wird
16_Die Cookothek | KlagenfurtOrt der himmlischen Genüsse
17_Das Dolce Vita | KlagenfurtItalien gegenüber dem Gefängnis
18_Das Eboard-Museum | KlagenfurtDer Himmel für Fans elektronischer Musik
19_Die Elisabethinen-Apotheke | KlagenfurtPharmazeutisches Museum der Königin von Neapel
20_Die Fliehburg Grazerkogel | KlagenfurtZweitwohnsitz in gefährlichen Zeiten
21_Der Franzos | KlagenfurtDer kleine Napoleon
22_Der Friedelstrand | KlagenfurtDie Flaniermeile der Klagenfurter
23_Die Greißlerei Hradetzky | KlagenfurtWillkommen, Dobrodošli, Benvenuti in der Badgasse
24_Das Gutenberghaus | KlagenfurtEulen über der Stadt
25_Der Hauptbahnhof | KlagenfurtAngeklagte und Kläger
26_Die Hypo | KlagenfurtDie Hybris von Geld und Architektur
27_Der jüdische Friedhof | KlagenfurtDie Zukunft hat eine lange Vergangenheit
28_Der Jugendstilpavillon | KlagenfurtDas kleinste Theater der Welt
29_Der Jüngling von Viktring | KlagenfurtDer Löwenbezwinger in der Klosterwand
30_Der Kolig-Saal | KlagenfurtEin Skandal in Fortsetzung
31_Das Komponierhäuschen | KlagenfurtGustav Mahlers Einsiedelei über dem Wörthersee
32_Der Kopf des Bäckerjungen | KlagenfurtWie Klagenfurt zu seinem Namen kam
33_Das Koschat-Museum | Klagenfurt»Verlossn, verlossn wie a Stan auf da Stroßn«
34_Das Kreuzbergl | KlagenfurtWie der Urwald zum Stadtwald wurde
35_Die Kulturradpfade | KlagenfurtMit zwei Prozent durch die Landschaft
36_Der Kunstraum | KlagenfurtBeinbruch gegenüber der Galerie
37_Die Landschaftsapotheke | KlagenfurtDie Scheintote vom Alten Platz
38_Das Landwirtschaftsmuseum | KlagenfurtDer Bauer im Schloss Ehrental
39_Das Lapidarium | KlagenfurtNeues Leben in antiken Römersteinen
40_Der Lendhafen | KlagenfurtDie Lendspiele im Hafen
41_Der Lendkanal | KlagenfurtEine historische Wasserstraße
42_Der Literaturwanderweg | KlagenfurtAuf den Spuren von Ingeborg Bachmann
43_Die Lorettokapelle | KlagenfurtMarienverehrung und Katastrophenszenarien
44_Die Löwen von Klagenfurt | KlagenfurtDie wahren Regenten der Stadt
45_Der Luftschutzbunker | KlagenfurtEin Graffiti-Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg
46_Die Museumstramway | KlagenfurtEine Fahrt in die Vergangenheit
47_Das Musilhaus | KlagenfurtDer wohl bedeutendste Sohn der Stadt
48_Der Napoleonstadl | KlagenfurtWo Napoleon seine Pferde abstellte
49_Der neue »Neue Platz« | KlagenfurtDer Architekt und der Drache
50_Der Nymphenbrunnen | KlagenfurtLabsal an heißen Sommertagen
51_Die Riesenköpfe | KlagenfurtAsyl für ungeliebte Kunstwerke
52_Der Schrottenturm | KlagenfurtEin verhextes Industriedenkmal
53_Die Seewiese | KlagenfurtBacchushügel über dem See
54_Der Spionerker | KlagenfurtSehen und nicht gesehen werden
55_Der Stadtpfarrturm | KlagenfurtWo Tote zum Leben erweckt werden
56_St. Egid | KlagenfurtGrußbotschaften aus dem Jenseits
57_St. Georgen am Sandhof | KlagenfurtVon der Beauty und dem römischen Reitersoldaten
58_Das Strandbad Loretto | KlagenfurtBadevergnügen wie in den 20er Jahren
59_Die Thalia | KlagenfurtSchiff ahoi!
60_Das Volxhaus | KlagenfurtDie Frankfurter Küche im kommunistischen Pressehaus
61_Der Wappensaal | KlagenfurtDer Tizian aus Kärnten
62_Die Wappensteine | KlagenfurtDas verloren gegangene Reich der Habsburger
63_Die Wörthersee-Classics | KlagenfurtMusik-Romantik am See
64_Der Zentralfriedhof | KlagenfurtDie letzte Terrasse
65_Das Jagdschloss Mageregg | KlagenfurtDie Hirsche im Schloss
66_Das Schloss Emmersdorf | KlagenfurtDer Psychiater und die »weiße Frau«
67_Das Schloss Seltenheim | KlagenfurtDie Monster auf der Wiese
68_Die Hollenburg | Köttmannsdorf/Kotmara vasGott Amun wacht über das Rosental
69_Der Gletschertopf | KrumpendorfEin Kochtopf voll Eis
70_Die Luther-Kirche | KrumpendorfDer protestantische Herr der Fliegen
71_Der Meilenstein | KrumpendorfBadevergnügen der alten Römer
72_Die Pfarrkirche Pirk | KrumpendorfHelfer aus 14 Nöten
73_Das Maultasch-Kreuz | LaunsdorfDer wilden Männin Steinbild
74_Die Sitze im Turiawald | Ludmannsdorf/BilčovsVom Mirakel der Saligenfrauen
75_Die Zikkurat-Drauwelle | Ludmannsdorf/BilčovsLand-Art made in Kärnten
76_Der Magdalensberg | MagdalensbergAntikenfälschung mit Geheimfach
77_Das Prunnerkreuz | Maria SaalWanderer tritt ein!
78_Das Schloss Tanzenberg | Maria SaalDie Quittung des Ritters
79_Der Tonhof | Maria SaalAufmarsch der Musik- und Literaturadeligen
80_Die Pfalzkirche | Maria Saal-KarnburgKaiserliche Weihnachten
81_Der Hexenstein | Maria Wörth/OtokEine Botschaft aus der Walpurgisnacht?
82_Die Winterkirche | Maria Wörth/OtokDie Plakatwand der Mönche
83_Die Arnulffeste | MoosburgAuf der kaiserlichen Ruine
84_Der Karner von Tigring | MoosburgEin Geisterturm des Mittelalters
85_Der buddhistische Tempel | PoggersdorfZen neben der Dorfkirche
86_Die Stadelfenster | PoggersdorfHistorisches Kleinod am Kreuzerhof
87_Das Brahms-Denkmal | PörtschachRhapsodie der Sommerfrische
88_Die Gloriette | PörtschachZwei Tempelchen über dem Wörthersee
89_Das Lichtspieltheater | PörtschachJugendstil pur
90_Die Napoleonslinde | PörtschachSchutzdach seit 1.000 Jahren
91_Das Oswaldikirchlein | PörtschachSchweineschenkel im Weihrauch
92_Das Parkhotel | PörtschachDas süße Leben des Graf Bobby
93_Die Steinbrüche | PörtschachMarmor durch die rosa Brille
94_Werzer’s Badehaus | PörtschachIdylle in Weiß
95_Der Zocklwirt | PörtschachLust auf Deftiges?
96_Der Granit-GTI | Reifnitz/RibnicaTage des Lärms
97_Sankt Anna am Zackel | Reifnitz/RibnicaDie Andacht mit Meerjungfrauen
98_Die Keltenwelt Frög | Rosegg/RožekDas Geheimnis der 600 Gräber
99_Das Labyrinth | Rosegg/RožekDer Irrgarten hinter dem Schloss
100_Der Kathreinkogel | Schiefling/ŠkofičeZeitreise durch die Jahrtausende
101_Der Forstsee | TechelsbergEin pures Naturparadies
102_Das Haubentaucher-Schilf | TechelsbergDas Leben am Ufer und unter Wasser
103_Das Schaukraftwerk | TechelsbergJugendstil und Strom
104_Das Tschahonig Kreuz | TechelsbergWegkreuz zum Himmel
105_Augsdorf/Loga vas | Velden/Vrba na KoroškemDie kleine Andacht über dem Wörthersee
106_Die Feidigs Keusche | Velden/Vrba na KoroškemDas Knusperhäuschen am Moorsee
107_Die MS Windsor | Velden/Vrba na KoroškemMondscheinfahrten und Piratenreisen
108_Die Schalensteine | Velden/Vrba na KoroškemCupcake-Backformen der Kelten
109_Das Seeschlössl | Velden/Vrba na KoroškemDas beste Katerfrühstück nach der Fête Blanche
110_Das Schloss Damtschach | WernbergLustwandeln im Park
111_Der schwarze Christus | WernbergKrankenheilung durch Handauflegung
Bildteil
Übersichtskarten
Kärnten: Land der Berge, Täler, Burgen, Schlösser und Seen. Was hier so idyllisch malerisch klingt und die Farben Blau und Grün geradewegs heraufbeschwört, ist seit Jahrtausenden ein Gebiet, das auch von Gräueltaten und Kriegen geprägt ist. Wenn wir an die Kelten, Römer, Slawen, Karolinger, Sponheimer und Habsburger denken, stellen wir uns romantischerweise keramikdrehende Hochkulturen mit Wissensinput vor. Doch nicht nur Amphoren, Grabstelen und Bildungsreformen dominieren die Historie. Immer schon ging es um die Akkumulation von Macht und Herrschaft. In Klagenfurt und rund um den Wörthersee sind die Erinnerungen an diese Zeiten allgegenwärtig. Seien es nun Schlösser, alte Kultstätten oder Exerzierplätze der Habsburger ‒ Gäste im südlichsten Bundesland Österreichs dürfen sich auf eine interessante und vergnügliche Reise durch die Vergangenheit in die Gegenwart freuen. Das Heute wird bestimmt durch mediterranes Flair, eine lebendige Kultur und große Gastfreundschaft. Das Gebiet rund um den Wörthersee ist nicht nur von der bekannten Seeidylle geprägt. Wer hier urlaubt, darf weder Wanderschuhe noch Fahrrad vergessen. Das volle Wörthersee-Vergnügen führt über Stock und Stein, sanfte Wiesen und wunderbare Radwege. Und wer es lieber mit der Kultur als mit der Natur hält, kommt auch auf seine Kosten: Arkadenhofkonzerte, Open-Air-Kino, Wettlesungen und Freilufttheater.
Immer beinhaltet Geschriebenes auch den Blick des Betrachters. Ich bin stolz, über meine Heimat zu schreiben, wobei der Begriff Heimat immer zum Nachdenken einlädt. Lassen Sie sich mit mir auf mein Klagenfurt rund um den Wörthersee ein und verzeihen Sie mir, wenn manche Sehenswürdigkeit fehlt, die Sie in anderen Reiseführern finden. Dafür zeige ich Ihnen Orte, die nicht in der touristischen Auslage präsentiert werden und die Sie sonst nicht finden würden.
Göttin und Heros
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Die Pfarrkirche des heiligen Lambert auf dem Radsberg ist von Klagenfurt aus leicht mit dem Rad, wie der Name schon andeutet, zu erreichen. Das Berglein mit seinen 748 Metern verdient es eher, als Hügel bezeichnet zu werden.
Der spätgotische Bau aus dem 16. Jahrhundert ist von einem Friedhof umgeben. Die romanischen Mauerreste nordseitig sind kunsthistorisch umstritten. Abgesehen vom bezaubernden Blick auf Klagenfurt erwartet den Besucher ein wahres Kleinod im Inneren der Kirche: die Schlangenfrau vom Radsberg. Sie ist die klassische Frau auf den zweiten Blick. Wie das gemeint ist? 1900 wurde unter dem Verputz ein Fresko entdeckt, das sich in die Riege der Weltgerichtsbilder aus Kärnten einreihen lässt. Zunächst wurde es als enttäuschende »Jüngstes-Gericht-Pinselei« aus dem 16. Jahrhundert abgetan. Für den oberflächlichen Betrachter wäre die Sache abgehakt, wäre da nicht rechts vom Fresko eine Frau im weiten langen Rock ‒ auf dem Kopf Lorbeerkranz mit Kreuz, in der Hand einen Apfel, zwei Schlangen saugen an ihren Brüsten, eine nähert sich von unten, neben ihr ein Knabe. Da sich Adam und Eva erst nach dem Sündenfall bekleideten, zeigt der Apfel, dass sie bereits vom Baum der Erkenntnis genascht haben. Die gängige Theorie: Hier wird die Versuchung der Menschen seit der Erbsünde, das Bestrafen der Wollust gezeigt.
Info
Adresse Radsberg 1, 9065 Ebenthal | ÖPNV vom Hauptbahnhof Klagenfurt mit Bus 5352 bis Haltestelle Radsberg Ort | Anfahrt von der A2 die Abfahrt Grafenstein nehmen und Richtung Grafenstein bis zur Abzweigung Mieger fahren, links bis Kreuth, hier wieder links zum Radsberg | Öffnungszeiten 8‒18 Uhr, Tel. +43 (0)463/740237| Tipp Am Weg zurück über Ebenthal zahlt sich ein Besuch bei der Kirche in Gurnitz aus, und das Bier im alten Brauhof ist auch zu empfehlen.
Gräbt man eine Schicht tiefer, verhält es sich aber möglicherweise anders. In den matriarchalen Mythen wird die Frau als dreifaltige Göttin symbolisiert ‒ zunehmender, voller und abnehmender Mond. In der Gestalt des Mädchens, der Frau, der Greisin, die über Himmel, Erde und Unterwelt wacht. Der Heros als Samenspender ist ihr Trabant. Durch sie erfährt er sein Schicksal: Geburt, Initiation, Heilige Hochzeit, die Todesreise durch die Unterwelt und die glückliche Wiedergeburt. Die Göttin bleibt unsterblich und erweckt ihn immer aufs Neue zum Leben.
In der Nähe
Die Autobahnkirche Dolina (6.46 km)
Die Hypo (7.33 km)
Die Stadelfenster (7.69 km)
Das Volxhaus (8.68 km)
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Von Seifen, Teufeln und Büsten
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In Suetschach ob Velden im Rosental erzeugen, verpacken und verkaufen zwei Schwestern, mit dem passenden Nachnamen Weiss, neuerdings Seifen. Sie haben ihre gemeinsame Leidenschaft, ihr Hobby zum Beruf gemacht. Seife ist nicht gleich Seife, und so steht hinter diesen Produkten eine bestimmte Philosophie. Statt synthetischer Duftstoffe werden hier ätherische Öle verwendet, nach dem Sieden ruhen die Produkte wochenlang und verwandeln sich schließlich in handgefertigte Naturseifen auf pflanzlicher Basis. Der Level der Reinheits- und Pflegemaßstäbe ist hoch. Die ehemalige Bäckerei in Suetschach Nummer 35 ist der Ort des Schaffens. Wie damals wird auch heute jedes Stück handgefertigt. Neben dem fixen Sortiment, das schon beim Lesen der Beschreibungen seinen Duft von Lavendel, Zitrone, Rose, Kokos, Rosmarin, Ringelblume entfaltet, werden auch immer wieder neue Pflanzen, wie Hanf oder Kaffee, ausprobiert.
1974 verlegte der berühmte slowenische Bildhauer France Gorše seinen Wohnsitz nach Suetschach und schuf hinter der Pfarrkirche sein eigenes Atelier mit Galerie. In einem alten Bauernhaus, seinem Wohnsitz, eröffnete er sein neues Studio, wo er die Dauerausstellung seiner Werke einrichtete. Den Garten vor seiner Wirkungsstätte verwandelte er in einen einzigartigen Kulturpark. Unter den Büsten wichtiger kultureller Persönlichkeiten Kärntens und Sloweniens befindet sich auch sein eindrucksvolles Selbstporträt.
Info
Adresse Seiferei Weiss, Suetschach/Sveče 38, 9181 Feistritz im Rosental | ÖPNV vom Hauptbahnhof Klagenfurt mit Bus 5327 nach Kirschentheuer, weiter mit Bus 5325 nach Suetschach | Anfahrt Abfahrt Velden West von der A2 Richtung Villach, Abzweigung Rosegg, Richtung Feistritz im Rosental | Öffnungszeiten Seiferei Do 17.30‒18.30 Uhr| Tipp In der Gemeinde Feistritz befindet sich etwas abseits südlich des Ortes auf einer Anhöhe die Kapelle zum Heiligen Kreuz, die auch »Todesangstkapelle« genannt wird.
Außerdem ist der Ort Suetschach berühmt für das »Tor zur Hölle«: Im »Haus des Teufels«, dem Weisitschhaus, war ehemals das Krampusmuseum untergebracht. Heute erinnern nur noch die Teufelsfratzen an der Hausmauer an das Brauchtumsmuseum. Das Gegenstück zur Hölle, die katholische Pfarrkirche am südlichen Ortsrand, wurde urkundlich 1364 erstmals erwähnt. Zur Zeit des Barock sowie um 1900 wurden Veränderungen vorgenommen, der Zwiebelhelm stammt aus dem Jahr 1861.
In der Nähe
Die Zikkurat-Drauwelle (4.83 km)
Die Sitze im Turiawald (5.62 km)
Die Pfahlbauten (8.07 km)
Die Hollenburg (8.65 km)
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»Maria im Walde« auf der Autobahn
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Im Juni 1849 hatten drei Kinder im Wald der kleinen Ortschaft Dolina eine Marienerscheinung. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde hier ein hölzernes Kapellchen erbaut. Jahre danach entstand an dessen Stelle eine Gedenkkirche, obwohl die Marienerscheinung kirchlich nie anerkannt wurde. Trotzdem wurde »Maria im Walde« von der Amtskirche genehmigt und mit den Spenden der Wallfahrer errichtet. 1889 stürzte bei einem verheerenden Sturm der Turm auf das Gotteshaus und zerstörte es vollkommen, erst 1957 wurde es wiederaufgebaut. Mit dem Ausbau der Südautobahn 1987 wurde das Gebäude renoviert und ist heute Österreichs älteste Autobahnkirche.
Der Bau zeigt sich heute als nachhaltig moderner Komplex, der in seinem Inneren eindrucksvoll gestaltet ist. Die beiden Rundfenster von Giselbert Hoke mit ihren Blumen sind als Lobpreisung der göttlichen Schöpfung zu sehen. Das Sienarot des Kircheninnenraumes geht auf den Kärntner Künstler Johannes Zechner zurück. Das Rot soll, verstärkt durch die Intensität des Lichtes, das durch die Mauerschlitze ins Innere einfällt, ein durch die göttliche Gnade gestiftetes Gefühl der Vertrautheit und der absoluten Geborgenheit vermitteln.
Info
Adresse 9131 Grafenstein-Dolina | ÖPNV vom Hauptbahnhof Klagenfurt mit Bus 5396 bis Haltestelle Poggersdorf Dolina | Anfahrt von der A2 die Abfahrt Grafenstein nehmen und Richtung Völkermarkt bis zur Abzweigung Dolina fahren | Öffnungszeiten täglich 7.30‒20 Uhr| Tipp Zum Todestag der seligen Hildegard von Stein wird in Unterkärnten am ersten Sonntag im Feber das Fest des Brot(Strietzel)werfens gefeiert. Nicht weit von Dolina entfernt liegt die Gemeinde Stein, in der dieser Brauch besonders tief verankert ist.
Am Hochaltar wurde ein älteres Gemälde der Marienerscheinung von 1906 des slowenischen Malers Peter Markovic angebracht. In der rechten Bogennische des Kirchenschiffes steht eine gotische Marienstatue, »die schöne Madonna« aus den Jahren um 1420. Auf einem der südlichen Fenster im Hauptschiff ist in acht Sprachen folgender Vers des Gradeser Dichters Baccio Marin zu lesen: »Der Wind der Ewigkeit wird stärker.« Dieser Sinnspruch korrespondiert mit der Gedenkstätte für die Verkehrstoten unter dem Fenster außerhalb der Kirche.
Die dunkle Klagemauer aus Beton, die das Portal umgibt, steht für die Autobahn und die Menschen, die darauf unterwegs sind.
In der Nähe
Die Stadelfenster (1.26 km)
Der buddhistische Tempel (6.38 km)
Das Fresko (6.46 km)
Die Hypo (7.93 km)
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Ackerbau im See
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Wenn man gedankenverloren auf den grün schillernden Keutschachersee schaut, ahnt man nicht, was sich unter der Wasseroberfläche verbirgt. Ein wahrer Schatz aus der Jungsteinzeit!
1864 war das Jahr der archäologischen Sensation in Keutschach. Damals wurden inmitten des Sees auf einer ovalen Untiefe, 1,5 Meter unter der Wasseroberfläche, prähistorische Pfahlbauten gefunden. Urgeschichtliche Siedlungen wurden meistens am Uferrand gebaut, somit gilt der Fund inmitten des Sees als einzige echte prähistorische Inselsiedlung Österreichs. Es handelt sich um 1.600 Pfahlreste mehrerer, in Schichten übereinanderliegender Siedlungen. Die darauf erbauten Hütten wurden circa 200 Jahre lang bewohnt, bevor der Wasserspiegel stieg und die Insel versank. Die Siedlung wurde am Beginn der Kupferzeit, um 4000 vor Christus, errichtet, somit sind dies die ältesten bekannten Pfahlbauten Österreichs. Die Bewohner waren nicht nur Fischer und Jäger. Wie aus Funden hervorgeht, lebten dort auch Viehzüchter und Ackerbauern. Mehrere Reib- und Mahlsteine zum Zerkleinern des Getreides und einige Hacken aus Hirschgeweihen weisen darauf hin. Seit 1953 stehen die Pfahlbauten unter Denkmalschutz. Im Jahr 2011 wurden sie in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Somit stehen sie in ihrer archäologischen Bedeutung auf einer Stufe mit Stonehenge oder den Pyramiden.
Info
Adresse Orientierungstafel am Gemeindeamt Keutschach/Hodiše, 9074 Keutschach/Hodiše, +43 (0)699/19276074 (Frau Dr. Maier) | ÖPNV vom Hauptbahnhof Klagenfurt mit Bus 5327 nach Kirschentheuer, weiter mit Bus 5325 nach Keutschach | Anfahrt Abfahrt Klagenfurt Minimundus von der A2 Richtung Maria Wörth, Abzweigung in Reifnitz nach Keutschach, beim Kreisverkehr in den Ort | Tipp Das Südufer des Keutschacher Sees ist ein durchgehendes FKK-Gelände mit einer unerwartet reichen Infrastruktur. Hier können Sie nackt alles unternehmen, was herkömmlich bekleideten Badegästen vorbehalten ist.
In den nächsten Jahren wird ein Pfahlbau-Museumsdorf realisiert.
In unmittelbarer Nähe zum See befindet sich auf der südlichen Außenmauer der Keutschacher Kirche ein über die Grenzen hinaus berühmter Ritzstein. Wer sich die darauf dargestellte Figur ansieht, wird sie vielleicht mit einem Strichmännchen vergleichen. Die Wissenschaft ist sich über den Ursprung des Steines noch immer nicht einig. Auf dem ehemaligen Kirchenfriedhof befindet sich eine imposante romanisch-gotische Totenleuchte, die als die älteste in Österreich gilt.
In der Nähe
Der Hexenstein (1.01 km)
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Sankt Anna am Zackel (1.75 km)
Die Spintik-Teiche (2.2 km)
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Achterbahn mit Ausblick
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Das Korsett der süditalienischen Filmikone Sophia Loren war das Vorbild für die Form des Turms auf dem Pyramidenkogel. Schöne Aussichten dürfen also bei diesem Ausflug in luftige Höhen erwartet werden.
Der elegant gebogene Turm, südlich von Reifnitz am Wörthersee, ist weltweit der höchste Holzaussichtsturm ‒ mit der »längsten Rutsche Europas«. 100 Meter hoch windet sich diese beachtliche Konstruktion und gilt sicher als die eigentliche Attraktion des Gebildes.
Info
Adresse Linden 62, 9074 Keutschach, www.pyramidenkogel.info | ÖPNV von der Haltestelle Klagenfurt Messe mit Bus 5316 nach Linden | Anfahrt Abfahrt Klagenfurt Minimundus von der A2 Richtung Maria Wörth, Abzweigung in Reifnitz Richtung Keutschach zum Pyramidenkogel | Tipp Wer zur Aussicht auch noch Gastlichkeit will, sollte etwas unterhalb der Holzkonstruktion nahe Keutschach im Karawankenhof einkehren und das Bergpanorama bewundern.
1968 wurde auf dem 851 Meter hohen Kogel, der möglicherweise ein ehemaliger Tumulus ist, südwestlich von Maria Wörth ein knapp 60 Meter hoher Aussichtsturm mit Gastwirtschaft errichtet. Das großartige Panorama haben viele Kinder Kärntens auf Schulausflügen oder mit der Familie, unabhängig vom Ansturm der Touristen aus unterschiedlichen Ländern, genossen. Abgesehen davon war dieser Turm anno dazumal eine der beliebtesten Stätten für Selbstmörder. Von dem heutigen Turm ist ein Suizid nicht mehr möglich. Feste Gitter hindern Lebensmüde am Sprung in die Tiefe.
Mit seiner kreativen Architektur geht das Gebäude weit über seine ursprüngliche Funktion als Wahrzeichen Kärntens hinaus und hat inzwischen überregionale Bedeutung erlangt. Selbstverständlich wurde hier mit Produkten ansässiger Anbieter gearbeitet. Symbolisch betrachtet steht die nach oben gedrehte Spirale für Aufbau und Weiterkommen, eröffnet wurde sie im Jahr 2013.
Der Treppenaufstieg gestattet dem Besucher auf den drei Aussichtsebenen einen sagenhaften 360-Grad-Panoramablick auf den Alpe-Adria-Raum und die Seenlandschaft Kärntens. Der Lift bietet eine rauschhafte Fahrt in eine Höhe von 70 Metern – sofern er nicht stecken bleibt. Über diese Anfangsschwierigkeiten kann getrost hinweggesehen werden, was Lift-Phobikern sicher Freude bereitet. Hinunter geht es rasant, aus 52,5 Metern Höhe in die Tiefe.
In der Nähe
Die Winterkirche (1.77 km)
Sankt Anna am Zackel (2.1 km)
Das Parkhotel (2.46 km)
Werzer’s Badehaus (2.91 km)
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Ein Kleinod im Wald
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Wer eine märchenhafte Landschaft erleben will, dem sei ein Ausflug zu den beiden Spintik-Teichen empfohlen, die auf einem Höhenrücken, dem Schrottkogel, hinter dem Wörthersee liegen. Nicht umsonst steht das Gebiet von 79,5 Hektar Größe seit 1959 unter Naturschutz. Das Kernstück sind die Teiche, an deren Ufer sich Schwarzerlen befinden. An einem so idyllischen Fleck erwartet man blaues, grünes oder türkis schillerndes Wasser ‒ und nicht tiefbraunes. Das liegt an der moorigen Umgebung der Teiche.
Im Sommer erwärmt sich das Wasser schon im April auf 20 Grad Celsius. Im Winter lädt die dicke Eisdecke zum Schlittschuhlaufen ein. Die romantischen Wald- und Moorlandschaften sind reich an einer Vielzahl interessanter Pflanzen, die angenehmerweise auf Schautafeln erklärt werden. Das Wasser ist reich an Leben: Karpfen, Rotaugen, Karauschen, Rotfedern, Waller, Schleien, Zander und Hechte. Steinkrebse kommen im unteren Teich vor. In Ufernähe brüten Stockenten. Zwischen vereinzelten Seerosen finden sich Tausendblatt, Laichkräuter und fleischfressende Wasserschläuche. Es gibt außerdem Panzergeißel-, Blau-, Gold- und Zieralgen. Am Ufer wächst ein zarter Schilfgürtel, und im Sommer duftet es nach Pfefferminze.
Info
Adresse 9074 Keutschach | ÖPNV vom Hauptbahnhof Klagenfurt mit Bus 5316 bis Haltestelle Höflein/Rauschelesee, weiter zu Fuß 20 Minuten zu den Teichen | Anfahrt Abfahrt Klagenfurt Minimundus von der A2 Richtung Maria Wörth, Abzweigung Helmut-Horten-Straße nach Sekirn, Abzweigung Mühlenweg bis zu den Teichen | Tipp Wer im Winter im Klagenfurter Seengebiet unterwegs ist, kommt am Eislaufparadies Rauschelesee nicht vorbei. Hier tummeln sich dann keine Campingurlauber, sondern Eishockeyspieler und elegant schlittschuhlaufende Paare mit ihren Kindern.
Da die Teiche ringsum mit Wäldern, Wiesen, Feldern und Mooren umgeben sind, sind sie nur zu Fuß über die Waldwege erreichbar. Der kleine Teich, mit einer Größe von 1,68 Hektar und einer maximalen Wassertiefe von 2,5 Metern, ist in Privatbesitz. Im großen Teich, mit einer Größe von 7,6 Hektar und einer maximalen Wassertiefe von vier Metern, kann man schwimmen, was auch Hunden erlaubt ist. Unter dem Mischwald finden sich schattige Angelplätze. Es ist eine idyllische Teich- und Moorlandschaft, in der man sich von der Hektik der Stadt und des Alltags ausruhen kann. Ein Platz zum Träumen, Genießen oder auch, um ein Picknick zu machen.
In der Nähe
Die Pfahlbauten (2.2 km)
Der Hexenstein (2.26 km)
Das Komponierhäuschen (2.53 km)
Der Meilenstein (2.54 km)
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Schrebergarten à la carte
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Seinen Namen hat das legendäre Szenelokal Bistro 151 vom Hausnummernschild übernommen. Das ist aber nicht das Einzige, was in diesem Lokal originell ist.
Hält man am Höhenweg mit besagter Hausnummer – im Süden Klagenfurts – und hat auch noch das Glück, einen Parkplatz zu finden, muss man zuerst wie Alice im Wunderland einen verwunschenen Garten durchqueren. Die Kerzen in den Leuchtern funkeln, die Tücher wehen im Wind. Kein Tisch, kein Stuhl passt hier zusammen, über allem liegt ein morbider Charme. Spielt auch noch jemand am ungestimmten Klavier, das seine Patina nicht nur vom Wachs der Kerzen hat, ist die surreale Stimmung perfekt. Ein wenig erinnert es hier heraußen an einen Kindergeburtstag, bei dem die Eltern sich nicht entscheiden konnten, welchen Wunsch sie ihrem Sprössling erfüllen sollen: Ali Baba und die 40 Räuber, ein Ausflug ins Prinzessinnenzimmer im Disneyland, Geburtstagsparty in Opas Schrebergarten, eine Manege mit wilden Tieren, ein Schlosspark oder ein kuscheliges Wohnzimmer im Freien. Alles ist hier möglich. Drinnen setzt sich der Eindruck fort. Wenn es kalt geworden ist und die Bade-Touristen den Wörthersee verlassen haben, setzt der elektrische Kamin dem heimeligen Gefühl noch eins drauf. Ein wenig Hüttenromantik schleicht sich ein. Auch wenn die Tische hier stilvoll gedeckt sind, erinnert die Menschenmenge um die gut bestückte Bar ans Après-Ski-Vergnügen in Nobelorten.
Info
Adresse Höhenweg 151, 9020 Klagenfurt | ÖPNV vom Heiligengeistplatz mit Bus 80 oder 81 bis Haltestelle Hotel Rösch | Anfahrt Abfahrt Minimundus von der A2 Richtung Südring, Kreuzung Südring/Höhenweg | Öffnungszeiten Mo‒Sa 18‒1 Uhr| Tipp Ein Stück weiter führt die Straße die Maiernigalm hinauf. Hier haben Sie einen außergewöhnlichen Blick auf das Ost- und Nordufer des Wörthersees und finden ausgedehnte Wanderwege.
Nachdem es Heinz Piber und Mischa Bauer gelungen ist, den Haubenkoch Jürgen Streit nach Jahren wieder zurück an den Herd zu lotsen, wird sehr gut gespeist – von den Klassikern bis zu den aktuellen saisonalen Köstlichkeiten. An den Wänden hängen Bilder zeitgenössischer Künstler, und immer wieder einmal legt ein bekannter DJ auf. Das Personal kennt seine Gäste. Es herrscht eine angenehme Stimmung, bei der es sich gut essen, trinken und plaudern lässt.
In der Nähe
Die Museumstramway (0.95 km)
Das Strandbad Loretto (1.04 km)
Die Lorettokapelle (1.06 km)
Das 1938-Mahnmal (1.09 km)
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Tatorte aus der NS-Vergangenheit
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Zum 50-jährigen Gedenken an den Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde dieses Denkmal im Gedenkjahr 1988 auf dem Campus der Uni Klagenfurt/Celovec rechts neben dem Haupteingang aufgestellt. Es zeigt ein bronzenes ineinander verschlungenes Liebespaar, das von einem Marmorblock mit der spiegelverkehrten Aufschrift »1938« erdrückt wird. Das Kunstwerk des Bildhauers Rudolf Peyer wird als Mahnmal verstanden.
Es sind Denkmale wie Skulpturen, Tafeln und Gedenksteine, die Erinnerungen an historische Begebenheiten in den Köpfen der Menschen nicht verblassen lassen. Mit dieser Bronze-Marmor-Plastik soll das Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege erhalten bleiben und zu Versöhnung und Frieden gemahnt werden. Es verweist auf das Jahr 1938 als Anfang einer siebenjährigen Knechtschaft, als Beginn der Verfolgung, der Unterdrückung, Demütigung und der Vernichtung zahlreicher Opfer. Im Nationalsozialismus wurden unterschiedliche Menschengruppen verfolgt, gefangen genommen, zu schwerster Arbeit gezwungen, gequält und getötet. Wer nach dem Verständnis der Nazis einer anderen »Rasse«, wie Sinti, Roma und Juden, angehörte, wer ein politischer Gegner war wie die Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten oder Pazifisten, eine homosexuelle Orientierung besaß, als »asozial« eingestuft wurde wie Obdachlose, Landstreicher und Alkoholkranke, wer als geistig oder körperlich krank angesehen wurde oder eine Behinderung aufwies, sich gegen das Naziregime wehrte oder dieses bekämpfte, Pfarrer, Richter oder Slowene war, Künstler, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Musiker, deren Werke zu politisch waren oder dem tonangebenden Geschmack der Nationalsozialisten nicht entsprachen, und andere Bedauernswerte hatten wenig bis keine Chance, diese Schreckensherrschaft zu überleben.
Info
Adresse Universitätsstraße 65–67, 9020 Klagenfurt | ÖPNV ab Heiligengeistplatz mit Bus 81 bis zur Endstation | Anfahrt Abfahrt Wörthersee, den Hinweisschildern in Richtung Universität folgen | Tipp