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Immer dasselbe Kreuz: Autobahn, Brücke, Chemie, Fußball: 'Kannst du einen nicht verknusen, schicke ihn nach Leverkusen.' Dieses Buch ist der Pillenknick für LEV-Ignoranten: Es öffnet die Tür für einen liebevollen Blick um die Ecke – auf gerettete, fast schon verschwundene und abseitige Winkel einer Stadt, deren Reiz im Spannungsfeld zwischen Industrie, Kultur und Landschaft zu suchen ist. Leverkusen wurde stets neu erfunden, und doch stößt man auf Schritt und Tritt auf Orte, an denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Diese Spurensuche in der Farbenstadt erzählt davon – und von den Menschen, die die Orte lebendig machen.
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Seitenzahl: 206
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111 Orte in Leverkusen, die man gesehen haben muss
Markus Danner und Johannes Seibt
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: Markus Danner © der Fotografien: Johannes Seibt © Covermotiv: cookelma/Depositphotos.com Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-056-0 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Vorwort
1_Der Agam-Saal | Es kommt auf den Standpunkt an
2_Die Alte Ruhlach | An der Bahn zwischen Stadt und Land
3_Die Bäckerei Kohlenbach | Ehrliche Brötchen
4_Der Bahnhof Wiesdorf | Willkommen auf dem Mond
5_Der Bahnstadt-Wasserturm | Brause- oder Wannenbad?
6_Der Bayer-Löwe | Ich will Chemiker werden
7_Der Bayer-Weinkeller | Preziosen, Bestseller und Paradiesvögel
8_Die Beamtensiedlung | Leicht verrückt
9_Die Berufsschulen | Lernkomplex
10_Der Binnester Hof | Schlebuschs Keimzelle
11_Auf dem Blauen Berg | Evangelische Kirche im Rheinland
12_Die Brutstation | Lachse in Leverkusen
13_Die Bullenwiese | Svenja, Dieter und Sissi
14_Das Bürgermeisteramt | Leverkusen, deine Rathäuser!
15_Der Campingplatz | Urlaub bei Freunden
16_Die Campusbrücke | Jetzt wächst wieder zusammen, was zusammengehört
17_De Caspers Hüser | Die kleinste Arbeitersiedlung
18_Das CD-Realgymnasium | Fählers Meisterwerk
19_Der Dampfbahn-Verein | Sehr britisch abgedampft
20_Die Derr-Siedlung | Ertrotztes Idyll
21_Dhünnkilometer 11,1 | An der Stadtgrenze
22_Die Diepentaler Talsperre | Zeitweise ausgelaufen
23_Die Doktorsburg | Haus der älteren Bürger
24_Die Dynamit-Nobel-Verwaltung | Lohn der Angst
25_Der ehemalige Güterbahnhof | Blühende Landschaften
26_Das Ehrenmal | Last des Krieges
27_Die Eisenbahner-Wohnhäuser | Bevorzugte Lage
28_Der Elefantenbrunnen | Das Tier vom Gaul
29_Die Erbbegräbnisstätte | Im Finsterwald
30_Das Erholungshaus | Kultur am Ende der Welt
31_Das EUMUCO-Logo | Der Mann mit dem Hammer
32_Der Feierabendbrunnen | Nach der Schicht Akkordeon
33_Die Feuerwehr Bürrig | Ich will Feuerwehrmann werden
34_Das Feuerwehrgerätehaus | Wohnen und Arbeiten
35_Das Fischerhaus | Urlaub in Hitdorf
36_Das Forsthaus | Unfall, sechs Kilometer Stau
37_Das Freibad | Ausgekrault – Schwimmen in der Sportstadt
38_Der Friedenberger Hof | Ritter, Schießsport und Fahnenschwenken
39_Die Friedenskirche | Turm mit Verspätung
40_Die Friedhofskapelle | Groß und Klein
41_Die Fritz-Jacobi-Anlage | Die Kaderschmiede
42_Das Gemeindehaus | Von der City in die Stadt
43_Das Gemeindezentrum | Unter Preis verkauft
44_Die Gezelinkapelle | Wallfahrtsort für Tausende
45_Grund | Hinter dem Tunnel ins Tal
46_Die Hafenstraße | Jede Menge Hölzchen
47_Die Hammersammlung | Bär und Schafe
48_Das Haus Dorff | Tabak aus Hitdorf
49_Der Hemmelrather Hof | Ein gewisses inneres Engagement
50_Die Herz-Jesu-Kirche | Das Werk Gottes
51_Die Himmelsleiter | Flanieren an der Wupper
52_Die Hitdorfer Fähre | Fünf Minuten Sixties
53_Der Imkerverein | Die Bayer-Bienen
54_Der Japanische Garten | Quercus frainetto, Ungarische Eiche
55_Der Kai | Heimatlied
56_Der Kaiserplatz | Den Lindwurm überlebt
57_Die Kamellebud | Traditions-Trinkhalle
58_Kaplöner 200 | Die Rekord-Brieftaube
59_Das Kesselhaus | Energie für die Bahnstadt
60_Die Kiesgrube | Ein Vogelparadies
61_Der Kleingärtnerverein | Genua, Manfort, Rotterdam
62_Die Kleinstsiedlung | Schöner Wohnen in der Schachtel
63_Die Krautfabrik | Kraut für die Welt
64_Das Kriegerehrenheim | Späte Ehre
65_Die KRONOS-Teststation | Weißer als weiß
66_Kump | Cinemascope
67_Der Künstlerbunker | Entrüstetes Stadtmöbel
68_Die Landwirtschaftsschule | Der klügste Bauer hat die besten Kartoffeln
69_Das Ledigenheim | Züchtiger Wohnen
70_Der Lindenhof | Längst nicht ausgetanzt
71_Das Mall-Parkhaus | Galaxy
72_Marias Haus | Die Schleiferin
73_Der Mühlengraben | An der Wupperinsel
74_Das Obstgut Morsbroich | Alkmene und Goldparmäne
75_Der Obstweg | Achtung, frei laufende Hühner!
76_Der Oderwald-Hof | Rubinette und Berlepsch
77_Der Pattscheider Bahnhof | Die Uhr tickt
78_Paulinchen | Ein Denkmal für eine Magd
79_Das Pfarramt Schlebusch | Sieh um dich
80_Pförtner 1 | Mutti mit dem Henkelmann
81_Das Pförtnerhäuschen | Erholende Zuflucht
82_Der Raiffeisenmarkt | Einkaufsparadies
83_Die Reuschenberger Mühle | Kein Museum
84_Der Rosa Bunker | Bunte Stadtmöbel können Sehgewohnheiten beeinträchtigen
85_Das rote Kreuz | Glaubenszeichen am Ortsrand
86_Die Roten Räder | Der Club der Pendler
87_Die Ruhlach | Bestimmtes Idyll
88_Salophen 22 | Kleine Lok, großes Kreuz
89_Das Sängerheim | Männerchor Germania auf großer Fahrt
90_Die Sankt-Stephanus-Schule | Der Bilderbuchbrunnen
91_Die Schiffsbrücke | Recht und Freiheit … und Einigkeit
92_Schlebuschrath | Selige Kamerunschafe
93_Schönes und Nützliches | Ein Himmel voller Leuchten
94_Der Skulpturenpark | Nackt und wild
95_Die Stadtgrenzschänke | Über die Grenze gepinkelt
96_Die Stadtrundfahrt | Todsicher Kaffee und Kuchen
97_Das Verwaltungsgebäude | Der letzte Wurf
98_Die Villa Rhodius | Sommersitz in Schlebusch
99_Die Villa Römer | Trag` nichts hinein, trag` nichts hinaus
100_Der Von-Diergardt-See | Leverkusens Riviera
101_W1 | Das Hochhaus
102_Das Waldhaus Römer | Es gibt wieder Tee
103_Der Wasserturm-Winzling | Genossenschaftlich versorgt
104_Die Wehranlage | Insel in der Dhünn
105_Das Werksparkhaus | Deck 5: der beste Blick aufs Bayer-Kreuz
106_Das Widerstandsdenkmal | Bleibende Erinnerung
107_Die Wupperbrücke | Mit herabfallenden Schmutzpartikeln ist zu rechnen
108_Der Wuppermann-Pavillon | Ausgestempelt
109_Die Zaungastbank | Tackling oder Tiebreak?
110_Das Zentral Antiquariat | Hund unter Philosophie
111_Die Zylindersiedlung | Von der Wiege bis zur Bahre
Bildteil
Übersichtskarten
»In unserer Stadt, da gibt es viel zu sehn!« Wenn die schwarz-rote Bayer-04-Leverkusen-Wand zu dieser Strophenzeile der Stadionhymne kommt, starrt der Gästeblock ratlos in die Arena und sucht den Sitzplatz, von dem aus man den Kölner Dom sehen kann.
Die Leverkusener Stadtgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt von so viel Abriss, wie es Zukunft kaum geben kann. Während dieses Buch entstand, ist noch eine Handvoll Orte von der Liste der 111 verschwunden – darunter der Einmannbunker auf dem Gelände eines Manforter Baumarkts. Wer Gegensätze mag und sucht, kann in Leverkusen aber noch immer auf engem Raum einen herrlichen Bogen von vergeigten Baumoden über tatsächliche Visionen zu historischen Preziosen, Industriekultur und ländlicher Ruhe spannen.
Die Süddeutsche Zeitung textete einmal: »Wenn man Hamburg sagt, denkt man an Elbluft und steifen Hanseatengeist. Wenn man Köln sagt, riecht man etwas Katholisches, wenn man Leverkusen sagt, denkt man an Tiefgaragen, die über der Erde Stadtmitte heißen.« Wer mit solchen Erwartungen hierherkommt, könnte jedoch erstaunt feststellen: »Och, hier isses aber grün« ‒ und erntet vor Ort vom Echt-Leverkusener vermutlich nur ein genervtes Augenrollen.
Die hier vorgestellten Orte können, müssen aber nicht schön sein. Der ÖPNV bringt den Leser hin und heißt nicht nur auf Leverkusener Stadtgebiet offiziell Wupsi – das ist die liebevolle wie offizielle Abkürzung für den Kraftverkehr Wupper-Sieg.
Es kommt auf den Standpunkt an
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Architekt Ulrich von Altenstadt hatte sich sein Kulturzentrum in Leverkusen, das Forum, noch deutlich größer vorgestellt und hätte hier gerne ein Museum sowie die Stadtbibliothek untergebracht. Dabei markiert sein dynamisches, aus sechseckigen Grundformen emporwachsendes Bauwerk zwischen Bahntrasse und Stadtautobahn seit 1969 auch so sehr eindrucksvoll einen zentralen gesellschaftlichen Treffpunkt für Musik, Theater und Weiterbildung. Von Altenstadts Hallenbad an der Bismarckstraße mit seiner kühnen Dachkonstruktion war sieben Jahre zuvor fertiggestellt, hat es aber nur bis in die Mitte der 1990er Jahre geschafft ‒ das Forum wird bleiben, es steht unter Schutz.
Auf der Suche nach dem Herz des Hauses ist der »kleine Saal« ein richtiger Fundort. Der Planer forderte für diesen Raum in seinem sonst unbunten Tempel lebendige, starke Farben, eine plastische Wandgestaltung und anständige Akustik. Der Entwurf des israelischen Künstlers Yaacov Agam erhielt den Zuschlag. Sein kinetisches Konzept für den kleinen Saal sollte die Idee des Architekten überzeichnen. Durch Aluminiumprofile wuchs die Wandfläche auf 700 Quadratmeter an. 354 Farbnuancen wurden gemischt. 18 Kilometer Klebeband mussten zur Trennung der kolorierten Flächen verarbeitet werden. Es entstand ein begehbares, vitales Kunstwerk, das den Besucher völlig umfasst und mit jedem Platzwechsel permanente Veränderung und Bewegung suggeriert. Je nach Standort fällt der Blick auf Texturen, die beim Durchschreiten des Raumes von Schwarz-Weiß zu Farbigkeit changieren. Einfach bunt ist hier nichts.
Info
Adresse Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen-Wiesdorf | wupsi Linien 201, 203, 204, 208, 210, 211, 220, 221, 233, 250, 251, 255, Haltestelle Rathaus Galerie | Öffnungszeiten bei Veranstaltungen, informieren Sie sich bitte auf der Webseite der KulturStadtLev www.kulturstadtlev.de | Tipp Hinter dem Forum führt eine kleine Brücke über die Dhünn, die einen atmosphärisch dichten Blick im Quadrat der Verkehrsschneisen sowie Hotelkomplex und Forum bietet.
Konzentration bei Veranstaltungen sei hier unmöglich, der Raum sei irritierend, viel zu unruhig – Kritik anlässlich der Authentifizierung nahm Agam 1970 gelassen mit einem geduldigen Lächeln unter seinem Walrossbart. Schließlich bestimmt allein die Qualität der Darbietung, ob ein Versinken in der 3-D-Wand eine Alternative ist.
In der Nähe
Die Doktorsburg (0.27 km)
Das Mall-Parkhaus (0.28 km)
Der Elefantenbrunnen (0.29 km)
Die Stadtrundfahrt (0.31 km)
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An der Bahn zwischen Stadt und Land
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Hinter der Rundung des Gebäudes an der Elsbachstraße, gegenüber der Einmündung zum Imbacher Weg, befand sich vor langer Zeit zur Freude der Nachbarschaft ein Kaufmannsladen mit dem schönen Namen »Mangel«. Von dort geht es hinab, vorbei an der Privatauffahrt zum Gartenbaubetrieb Schweflinghaus, durch den kleinen Tunnel. Direkt hinter der Unterführung biegt rechts, parallel zur Bahnlinie, ein Feldweg ab. Bald passiert er eine Kleingartensiedlung, knickt dann nach links ab und führt leicht ansteigend zu einem entzückenden Hexenhäuschen. Hier schlägt das Herz der Alten Ruhlach. Der grüne Ziehbrunnen vor den Zwillingstüren des umrankten Fachwerkidylls ist bis heute funktionstüchtig.
Außer Betrieb ist inzwischen leider der Bahnübergang am Ende des Abzweigs. Jahrzehntelang konnte hier beim nächsten Stellwerk mittels einer Fernsprechanlage das Öffnen der Schranken angefordert werden. Der Weg zu einer Brücke über eine weitere Bahnlinie und auf die aussichtsreichen Höhen bei Imbach führt von hier heute nur noch über einen Umweg entlang der Wupper. Zurück am Hauptweg empfiehlt sich ein Abstecher in die Felder bis zum östlichen Ufer der Wupper, wo der Blick auf das städtische Opladen frei wird. Flussabwärts stechen die Türme der evangelischen Bielertkirche und Sankt Remigius in den Himmel. Dem Ufer folgend, stößt der bei Hundefreunden äußerst beliebte Pfad nach einer Weile bei den Bäumen auf einen Abzweig. Hier geht es links über den Weg zwischen den Kleingärten zurück in die Elsbachstraße.
Info
Adresse Elsbachstraße/Imbacher Weg, 51379 Leverkusen-Opladen | wupsi Linie 223, Haltestelle Imbacher Weg | Tipp Am Ende des asphaltierten Weges, der an der Elsbachstraße gegenüber dem Abzweig der Straße Imbacher Weg liegt, befindet sich ein Einstieg in den Panoramaradweg »Balkantrasse«.
Die Eisenbahnbrücke über dem Fachwerkhäuschen, von der aus ein erhabenerer Blick über die Alte Ruhlach und den Zugverkehr zwischen Opladen und Leichlingen ausgeht, ist alternativ auch über den Imbacher Weg erreichbar ‒ die Strecke ist nicht weniger reizvoll als die Route durchs Tal. Hinter der Kuppe führt der erste Wirtschaftsweg an einem Gehöft scharf links durch die Felder hinab.
In der Nähe
Die Wupperbrücke (0.33 km)
Das Waldhaus Römer (0.46 km)
Die Ruhlach (0.63 km)
Der Friedenberger Hof (0.65 km)
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Ehrliche Brötchen
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»Weltmeisterbrötchen? Gibt’s bei mir nicht«, konstatiert Bäcker Bruno Kohlenbach, während seine Frau Gisela »Flammende Herzen« in der Auslage drapiert. Die gibt es schon länger als die Tanzenden Fontänen des Altenberger Märchenparks aus dem Jahre 1956.
Das Traditionsgebäck hat vermutlich Kohlenbachs Großvater erfunden. Damit dürfte es älter sein als die Einrichtung des Ladens, die aus den 1930er Jahren weitgehend erhalten geblieben ist. Gemütlich ist es in der Stube mit ihren Holzfächern, Schubläden und den Regalen mit Glasschiebefenstern – kein nerviger »Erdbeer-Wuppi«, kein aufdringlicher »Sommer-Fanblock«.
Info
Adresse Rüttersweg 6, 51371 Leverkusen-Bürrig | wupsi Linien 203, 211, Haltestelle Rüttersweg | Öffnungszeiten Mo–Fr 5.30–18.30 Uhr, Sa 8–13 Uhr, So 8–12 Uhr | Tipp Das Leverkusener Wahrzeichen, der große Wasserturmtrichter, befindet sich in rund 700 Metern Entfernung in der Olof-Palme-Straße.
Schweizer, Graubrot, Sauerteigbrot und normale Brötchen wirken beruhigend bodenständig. Dreimal am Tag setzt Bruno Kohlenbach den Sauerteig aus eigener Herstellung neu an – so wie es die alten Ägypter erfunden haben.
Der Laden mit der freundlichen Markise erinnert an das dörfliche Bürrig in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Bis zu dessen Ende befand sich dort ein Fuhrgeschäft. Wo heute die Mehlsäcke stehen, lagerte früher das Heu. In der Backstube war der Stall für die Pferde, die Karren mit Sprengstoff und Munition zur Eisenbahn zogen. 1928 zog Kohlenbachs Großvater Caspar in den heute blassgrün verputzten Bau und eröffnete mit seiner Frau, die aus einer Bäckerfamilie in Bergisch Gladbach stammte, den Betrieb. An der Wand hinter der Ladentheke hängt eine Fotografie von 1936: An dem Lieferwagen mit Firmenschriftzug hatte Großvater Caspar nicht lange Freude, da Nationalsozialisten meinten, das Fahrzeug besser gebrauchen zu können.
Die Zeiten überdauert hat das Ziegelhäuschen neben der Bäckerei, in dem noch ein verblasstes Schild mit der Aufschrift »Rödel« hängt. Bis Anfang der 1970er Jahre war dort ein Tabak- und Zeitschriftenladen untergebracht, in dem sich Klein-Bruno zu Schulzeiten mit Comics eindeckte.
In der Nähe
Die Feuerwehr Bürrig (0.22 km)
Das Bürgermeisteramt (0.69 km)
Das Kriegerehrenheim (0.96 km)
Die Reuschenberger Mühle (1.14 km)
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Willkommen auf dem Mond
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Am Wiesdorfer Bahnhof strandeten einst zahllose Ankömmlinge, um gleich festzustellen, hier auf gar keinen Fall bleiben zu wollen – für viele von ihnen war er Station für einen Neustart in der aufstrebenden Farbenstadt, die für sie zum neuen Zuhause werden sollte. So ging es auch dem späteren Gemeindebaumeister Wilhelm Fähler, der das Gesicht der Stadt maßgeblich prägen sollte. Nach seiner Ankunft 1917 gelobte er noch auf dem Bahnsteig, nach spätestens vier Wochen wieder zu verschwinden.
Anscheinend gab es schon früh ein Problem mit dem Wiesdorfer Bahnhof, an dem 1914 die ersten Züge hielten. Die Farbenfabriken und eine Siedlung für leitende Angestellte und Direktoren befanden sich zwar in Sichtweite, doch zur wachsenden Stadtmitte um den eigentlichen Wiesdorfer Kern musste ein kleiner Fußmarsch hingelegt werden. Bereits 1931 kam es zu einer Verschönerungsaktion auf dem Vorplatz, der angesichts sprunghaft wachsenden Fahrgastaufkommens einen gefälligeren Anblick bieten sollte: Ein Brunnen mit Figuren eines Jägers und zweier Hunde wurde aufgestellt. Doch schon sein 25. Jubiläum verging für den Bahnhof völlig sang- und klanglos. Nach dem Zweiten Weltkrieg berichteten die lokalen Tageszeitungen nur noch von »Jammertal« und »Mondlandschaft«. Ende der 1970er Jahre erhielt die Mitte Leverkusens ihren eigenen, gleichnamigen Haltepunkt – das Aus für den alten Bahnhof.
Info
Adresse Rudolf-Mann-Platz 5, 51373 Leverkusen-Wiesdorf | wupsi Linien 201, 217, 220, 221, 224, 225, 250, 251, 255, Haltestelle Chempark Tor 1 | Tipp Wer’s noch intensiver mag: Das ibis Budget Hotel in der Manforter Straße 29 verfügt über Zimmer, in denen nichts vom unverstellten Werksblick ablenkt.
Heute haben die Musikvereine und die Mineralien- und Fossilienfreunde Bayer Leverkusen ihre Heimat im Bahnhofsbau. Auf dem Vorplatz unter der Bogenlampe tickt keine Normaluhr mehr, das Halteverbotsschild wirkt übertrieben. Manchmal wartet ein Taxi auf niemanden, und die roten Räder scheinen für immer abgestellt. In seiner Ruhe ist die Achse von Bahnhof, Platz und Werkspforte ein Ort des Rückblicks, dem der verbliebene Dachschmuck der in der Nähe abgerissenen Kirche Maria Friedenskönigin die Krone aufsetzt.
In der Nähe
Der Rosa Bunker (0.3 km)
Salophen 22 (0.31 km)
Die Roten Räder (0.34 km)
Pförtner 1 (0.38 km)
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Brause- oder Wannenbad?
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Verkehrsminister Franz Müntefering nannte das Werk noch 1999 eine »unverzichtbare Perle«. Im Jahr zuvor versprach ein rotes Deutsche-Bahn-Cargo-Logo am Wasserturm wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung Standortsicherheit im Opladener Ausbesserungswerk. 2003 war Feierabend: Wenige Wochen nach seinem 100-jährigen Bestehen schloss die Betriebsstätte, die ab 1903 als Königliche Eisenbahn-Hauptwerkstätte in Dienst gestellt worden war. Im selben Jahr wurde der 25 Meter hohe Wasserturm erbaut. In der Neuen Bahnstadt Opladen bildet er den östlichen Abschluss des Areals mit Kesselhaus und Campusbrücke.
Im Wasserturm war eine Badeanstalt untergebracht. Parterre stand rechts neben dem Eingang der Heizkessel, zur Linken führte die Treppe hinauf, und im Halbrund gegenüber scharten sich acht Brausestellen. In der ersten Etage war noch einmal Platz für acht Brausen, und im engeren Kreis der dritten Etage standen vier Wannen beieinander. Anfangs lieferten nur zwei Brunnen in dekorativen achteckigen Häuschen das Wasser. Die Wasserleitungen von Opladen mussten angezapft werden. Zudem wurde das Bahnhofswassernetz noch kostenfrei aus dem Wiembach gespeist. Der enorme Durst des Werkes war aber sicher nicht dem Badebetrieb geschuldet.
Info
Adresse Bahnstadtchaussee 8, 51379 Leverkusen-Opladen | wupsi Line 206, Haltestelle Funkenturm | Öffnungszeiten nach Vereinbarung: www.altstadtfunken-opladen.de | Tipp Westlich zu Füßen des Wasserturms liegt das Werkstätten-Hauptmagazin, ebenfalls von 1903. Wegen der geringen Nutzlast wurden hier eher leichte Materialien gelagert und hauptsächlich Frauen beschäftigt.
Raum für ausgelassenere Badefreuden zeigt ein Farbfoto aus den 1960er Jahren der Werksgeschichte: Im poolblauen Feuerlöschbassin vor einer Wagenhalle treiben eine Dame mit Badehaube und ein Kind in einer Schwimmente. Als Umkleide diente ein Schienenbus-Triebwagen. Die Karnevalsgesellschaft »Altstadtfunken Opladen vun 1902 e.V.« hat den Wasserturm von der Stadt Leverkusen erworben und als gemeinnützige Turm-Gesellschaft renoviert. Passend am 11.11.2012 wurde das Denkmal eingeweiht. Die Räume sind für Veranstaltungen buchbar.
In der Nähe
Das Kesselhaus (0.23 km)
Das Ledigenheim (0.35 km)
Die Campusbrücke (0.39 km)
Das Sängerheim (0.44 km)
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Ich will Chemiker werden
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Frisch in Jena promoviert, hatte der 21-jährige Chemiker Carl Duisberg 1882 ein Bewerbungsschreiben an Carl Rumpff, den Aufsichtsratsvorsitzenden der noch jungen Aktiengesellschaft »Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.«, gerichtet – ohne Erfolg. An seinem Geburtstag, dem 29. September, im Jahr darauf, erhielt er immerhin einen dreijährigen Vertrag für einen Forschungsauftrag zur synthetischen Herstellung des tiefblauen Farbstoffs Indigo. Rumpff hatte sich bei der Vergabe dieses Auftrags geschickt gegen den Sparkurs seiner Kollegen aus der Unternehmensführung durchgesetzt und Duisberg in sein Schloss bei Elberfeld einberufen. Dort traf dieser auch seine spätere Frau Johanna Seebohm, eine Nichte Rumpffs, die einmal Namenspatin der dritten Kolonie für die Werksarbeiter werden sollte.
1923 feierte er als Prof. Dr. Dr. Ing. Carl Duisberg und Lichtgestalt der chemischen Großindustrie 40-jähriges Dienstjubiläum. Zu diesem Anlass und in Erinnerung an die Gründung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarbenindustrie wurde damals der Löwe aufgestellt. Das Jubiläumsdenkmal ‒ fünfeinhalb Meter lang und gut drei Meter hoch ‒ galt zumindest in den Augen des Werksteinlieferanten als damals größte deutsche Tierplastik. Der rote Porphyr stammt aus den Steinbrüchen der Rochlitzer Berge nördlich von Chemnitz. Der Entwurf des Löwen, der heute sein Revier leicht erhobenen Hauptes in Richtung des zentralen Besucherempfangs überblickt, stammt von dem Worpsweder Künstler Bernhard Hoetger.
Info
Adresse Friedrich-Ebert-Straße/Kaiser-Wilhelm-Allee, 51373 Leverkusen-Wiesdorf | wupsi Linien 201, 217, 220, 221, 224, 225, 250, 251, 255, Haltestelle Chempark Löwe | Tipp 500 Meter Luftlinie entfernt liegt am Knochenbergsweg der Flugplatz Kurtekotten des Luftsportclubs Bayer, dessen Feld 1959 eingesät wurde. 500 Schafe sorgten damals für die notwendige Grasdichte. Das Gelände kann durch den Fußgängertunnel unter der Bahn in der Carl-Rumpff-Straße erreicht werden.
Das Bayer-Kreuz entwarf 1900 ein Mitarbeiter der pharmazeutischen Abteilung bei einer beiläufigen Spielerei auf seinem Schreibblock während einer Sitzung. Als allgegenwärtiges Logo setzte es sich ab 1904 gegen einen geflügelten Löwen mit einem Zepter und einer Tatze auf der Weltkugel nur allmählich durch. Vom Briefbogen verschwand der Löwe erst in den 1950er Jahren.
In der Nähe
Die Beamtensiedlung (0.23 km)
Pförtner 1 (0.43 km)
Die Roten Räder (0.44 km)
Der Bayer-Weinkeller (0.45 km)
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Preziosen, Bestseller und Paradiesvögel
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»Wehlener Sonnenuhr vom Weingut Prüm, Riesling, Mosel, Jahrgang 1981 – diesen Weißwein kann man 2025 noch trinken.« Heinz-Jürgen Kaup führt durch den Bayer-Weinkeller, in dem er seit 15 Jahren Kellermeister ist. Gern steuert er auf seine deutschen Preziosen zu, nicht ohne zu bemerken, dass diese eher zu den Ausstellungsstücken zählen. Gleichzeitig zeigt sich Kaup auch von weitaus günstigeren Bestsellern wie dem spanischen Basa Blanco oder Holger Müllers Grauburgunder vom Kaiserstuhl zutiefst überzeugt.
Kultur, Sport und guter Wein gehörten vor rund 100 Jahren zu den »weichen Faktoren«, die Chemiker und Kaufleute nach Leverkusen locken sollten. Seit dieser Zeit existiert der Weinkeller. Bis in die 60er Jahre wurde auch aus Fässern abgefüllt und jede Flasche einzeln mit einem Etikett beklebt. Eine kleine Schar honoriger älterer Herren bildete eine Weinkommission mit Reisetätigkeit. Verkauft wurde nur an die Werksfamilie.
Info
Adresse Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen-Wiesdorf | wupsi Linien 201, 217, 220, 221, 224, 225, 251, 255, Haltestelle Chempark Kasino | Öffnungszeiten Mo–Fr 9.30–18.30 Uhr, Sa 9.30–14 Uhr | Tipp Um im Gebäude und im Bild zu bleiben, lohnt die Besichtigung des Kasinos und der Besuch des Restaurants Zum Löwen.
»Die großen Güter und Anbaugebiete sollte ich gesehen haben, aber wenn ich mit meiner Familie in Urlaub fahre, besuche ich auch mal nebenbei einen kleineren Winzer in Saint Chinian. Daraus ziehe ich Motivation und Wissen«, berichtet Kaup, der für seinen Beruf zu brennen scheint.
Er mag die ganz kleinen Weingüter, auf denen noch alles von Hand gemacht wird, es keinen Traktor, keine Mitarbeiter gibt. – Wie bei Winzer Achim Jähnisch. »Er ist ein Paradiesvogel und sein Grauburgunder üppig, voller Schmelz mit gewisser Frische und Säure. So einen Wein habe ich gern im Regal.«
Die Türen des Weinladens sind seit einigen Jahren für jedermann geöffnet. Der Keller bietet regelmäßig länderspezifische Weinproben an. Eine Open-Air-Verkostung am Rande des wundervollen Parks hinter dem Kasino zählt sicher zu den Glanzlichtern des Hauses. Im Schatten des Brunnens mit den Skulpturen, die Carl Duisbergs Frau Johanna und ihre Kinder darstellen, lässt es sich aushalten.
In der Nähe
W1 (0.27 km)
Der Japanische Garten (0.32 km)
Der Bayer-Löwe (0.45 km)
Das Werksparkhaus (0.47 km)
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Leicht verrückt
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Zwischen 1912 und 1921 schuf der Industriemaler Otto Bollhagen ein kolossales Panorama der Farbenfabriken. In der Villa Römer, dem »Haus der Stadtgeschichte« Leverkusens, hängt ein großformatiges Abbild des Werkes. Die Ansicht wird nach Westen durch den Rhein und das Kölner Ufer begrenzt. Unter den Wolken im Osten zieht sich das Bergische Land. Zwischen Äckern und der imposanten Fabrikanlage, die nahezu das gesamte Bild einnimmt, erscheinen die ersten Kolonien mit Sozialeinrichtungen verhältnismäßig klein. Trotz der Breite des Gemäldes musste der Maler ausgerechnet die Beamtensiedlung nach Norden in die Komposition rücken.
Zwischen Bundesstraße 8 und Bahngleisen existiert heute noch der östliche Teil der Kolonie, bestehend aus Mietshäusern für Beamte und Anwesen für Direktoren der Farbenfabriken. Tatsächlich erscheint die Lage der hübschen Siedlung noch weiter aus dem Bild gerückt, als das Gemälde vorgaukeln will. Ein Bunker, die S-Bahn-Station Chempark, Parkplätze und ein Verwaltungsgebäude, das eine Überführung in einem weißen Kunststoffrohr mit der Werksseite verbindet, markieren die Grenzpunkte des Areals. Besonders die älteren Bauten fallen durch Auf- und Anbauten und Zierfachwerk repräsentativer aus als die der Arbeiterkolonien auf der anderen Seite der Fabrik. Dass die Gärten eher der Zierde als dem Ertrag dienten, unterstreichen Veranden und Sitzplätze mit erbaulichem Ausblick. Mit Speise-, Empfangs- oder Herrenzimmer, drei Schlafräumen und Bad mit separater Toilette rangierte die Innenausstattung deutlich über dem Durchschnitt.
Info
Adresse Carl-Rumpff-Straße, 51373 Leverkusen-Wiesdorf | wupsi Linien 201, 217, 220, 221, 224, 225, 250, 251, 255, Haltestelle Chempark Löwe | Tipp Hinter der S-Bahn-Station Chempark (S6) gelangt man auf Kölner Gebiet beim Kreisverkehr über die Straße Am Hirschfuß zum Golfclub Leverkusen und zum Paulinenhof, dessen Platz auf Wirtschaftswegen Richtung Scheuerhof durchquert werden kann.
»Beamte« wurden die leitenden Angestellten der Firma genannt. Die Vermutung, dass ein solcher Posten auf Lebenszeit vergeben wurde, ist nicht falsch, und dabei blieb es. Viele Jahrzehnte später noch soll ein Vorstandsvorsitzender auf die Frage, wie viele Menschen denn bei Bayer arbeiten, geantwortet haben: »Ich hoffe die Hälfte.«
In der Nähe
Der Bayer-Löwe (0.23 km)
Der Rosa Bunker (0.44 km)
Die Roten Räder (0.46 km)
Pförtner 1 (0.48 km)
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Lernkomplex
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Zwischen Konrad-Adenauer-Platz und dem Liga-Schmuckkästchen BayArena liegen auf einer Wiese vor dem Autobahndamm rechter Hand drei elegante winkelförmige Gebäudetrakte. ‒ Ob nun diese gewerblichen Schulen oder das Fußballstadion seit ihrem Bestehen mehr Besucher zählen, bleibt unnützes Wissen (eine überschlägige Rechnung spricht jedoch eindeutig für die Berufsschulen). Der architektonisch reizvolle Dreiklang der Gebäude entstand zwischen 1956 und 1966; die Reihenfolge, in der sie errichtet wurden, spiegelt die Bedürfnisse des Ausbildungsmarktes in der damaligen Zeit anschaulich wider: Von der BayArena, die noch Ulrich-Haberland-Stadion hieß, aus gesehen, wurde zunächst die Kaufmännische Schule, dann die Gewerbliche Schule und zuletzt in deren Mitte die Hauswirtschaftsschule gebaut.
Das erste Berufsschulzentrum in Nordrhein-Westfalen sollte über 3.000 Auszubildenden als Lernanstalt dienen. Ihre überraschende Helligkeit verdanken die Gebäude ihrer Stahlbetonskelettbauweise und reichlich Glasfläche. Die variierende Fenstergestaltung der Treppenhäuser setzt behutsam Akzente im Stil der 1950er Jahre. In diesem gelungenen Raum möchte sich zwischen Zweck und Schönheit nichts aufdrängen. Die beispielhaften Lernkomplexe besitzen sogar großzügige Dachgärten mit Wandelhallen – ein Architektentraum.
Info
Adresse Bismarckstraße 207 bis 211, 51373 Leverkusen-Manfort | wupsi Linien 203, 207, 209, 210, 211, 212, 214, 217, 222, 227, Haltestelle Konrad-Adenauer-Platz | Tipp Ein von unbeugsamen Leverkusenern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Die befestigten Lager in Manfort hinter der Dhünn heißen Autobahnkreuz, Soccerhalle, Schnellrestaurant, Rundsporthalle, BayArena und Spaßbad; Fridtjof-Nansen-Straße.