111 Orte in Los Angeles, die man gesehen haben muss - Laurel Moglen - E-Book

111 Orte in Los Angeles, die man gesehen haben muss E-Book

Laurel Moglen

3,5

Beschreibung

Seit mehr als einem Jahrhundert versammeln sich Sonnenanbeter und Ruhmsuchende aus der ganzen Welt in dieser Pazifikmetropole. Aber abseits des roten Teppichs und des Traumfabrik-Schnickschnacks findet man ein Westküstenwunderland mit unerwarteten kulturellen Möglichkeiten, skurrilen Museen, versteckten Blicken, unkonventioneller Kunst und obskuren Geschichten über Sternchen, Mogule und legendenumwobene Persönlichkeiten, die Los Angeles zu ihrem Spielplatz gemacht haben. Dieses Buch erkundet 111 der interessantesten und unbekanntesten Plätze und Erlebnisse der Stadt.

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111 Orte in Los Angeles, die man gesehen haben muss

Laurel Moglen und Julia Posey und Lyudmila Zotova

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2017 Alle Rechte vorbehalten Texte: Laurel Moglen und Julia Posey © der Fotografien: Lyudmila Zotova, außer: Boone Children’s Gallery (Ort 11) – Foto © Museum Associates/LACMA; Das einstige »The Source« (Ort 35 oben) – The Source Family after morning meditation, Foto von Isis Aquarian mit freundlicher Genehmigung der Isis Aquarian Source Archives; Kajakfahren auf dem Los Angeles River (Ort 59) – L.A. River Kayak Safari; Die L.A. Derby Dolls (Ort 60) – Foto von Marc Campos, L.A. Derby Dolls; Machine Project (Ort 63 oben) – Foto von Josh Beckman’s Sea Nymph mit freundlicher Genehmigung von Machine Project; Das Museum of Broken Relationships (Ort 68) – mit freundlicher Genehmigung des Museums of Broken Relationships; Das Norton Simon Museum (Ort 74) – Norton Simon Art Foundation; Die Wild life Waystation (Ort 109) – Foto von Billy V Vaughn, Wildlife Waystation Art credits: Machine Project (Ort 63 oben) – Sea Nymph vom Künstler Josh Beckman; Velveteria (Ort 104) – Kunstwerke wurden mit Erlaubnis der Künstler abgedruckt: Caren Anderson (Liberace in blue vest); Caren Anderson & Cenon (center Liberace); Jennifer Kenworth aka Juanita’s Velvets (Liberace with red cape); CeCe Rodriguez (poodle in square frame, left of center Liberace) © Cover icon Montage: iStockphoto.com/bebecom98, iStockphoto.com/Davel5957 Deutsche Fassung: Monika Elisa Schurr Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-302-8 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Der 2nd Street Tunnel | Blade Runner

2_Adams Pack Station | Die Berghütte ruft

3_Das alte Subway Terminal | Endstation Vergessen

4_América Tropical | Das vergessene Meisterwerk

5_Der Angelus Temple | Unsere tägliche Überdosis

6_Das Audubon Center | Frösche, Vögel, Freiheit

7_Die Berendo Stairs | Stufen zur Sternwarte

8_Das Biddy Mason Memorial | 3.000 Kilometer zu Fuß

9_Der Biostand auf der Veranda | Cityfarming vom Feinsten

10_Das Bluewhale | Höhepunkte des Jazz

11_Boone Children’s Gallery | Von Sumi-e bis Strichmännchen

12_Bukowskis Bungalow | Hier wohnte der Dirty Old Man

13_Bulgarini Gelato | Pflaume hoch zehn, Pfirsich mal vier

14_Der Bungalow des Dude | Sieht’s hier so aus, als wär ich verheiratet?

15_Das Bunny Museum | Friedhof der Kuscheltiere

16_Das California Institute of Abnormalarts | Wahrheit! Wunder! Illusion!

17_Der Campus-Flohmarkt | Trödel, Tand und Traumfunde

18_Candelas Guitars | Vielsaitige Ohrenweiden

19_Das Charlie Hotel | Chaplin und die modernen Zeiten

20_CicLAvia | Drahtesel-Stärken

21_Cindy’s Diner | Wo der Cheeseburger zur Welt kam

22_Clifton’s Cafeteria | Kitsch statt Chaos

23_Das Corita Art Center | Die Nonne des Pop

24_Der Cowboy Palace Saloon | Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand

25_Descansos Urgarten | Bevor es Blüten gab

26_Der Discovery Room | Anfassen erwünscht!

27_Das Drum Barracks Civil War Museum | Als Kamele gen Westen zogen

28_Das Echo Mountain Resort | Auch Los Angeles hat Ruinen

29_Der Echo Park Lake | Der Lotosdieb

30_Edelweiss Chocolates | Wo Lucy ein Licht aufging

31_Das Edison | Weinende Wände

32_Das Egyptian Theatre | Die erste Filmpremiere

33_Das eilige Haus | … von Vin Diesel

34_Einsteins Sternwarte | Hochkarätige Starbesetzung

35_Das einstige »The Source« | Love, Peace und Alfalfa

36_Die Erlebnisgärten | Go native!

37_Der Evergreen Cemetery | Atemlose Stille

38_Die Feuerstellen bei Dockweiler Beach | Helden der Revolution

39_Die Frederick R. Weisman Art Foundation | Namen bis an die Decke

40_Die Fresken im Postamt | So frisch wie am ersten Tag

41_Gaam Karaoke | Bis die Sonne aufgeht

42_Die Gezeitenpools | …. von Royal Palms Beach

43_Gower Gulch | Den Schuss nicht mehr gehört

44_Das Hare Krishna Cultural Center | Ein Fest für die Seele

45_Das Harvey House | Hier baute eine Visionärin

46_Das Haus der Bradys | Sechs Kinder und ein Örtchen

47_Das Haus von Frank Gehry | Scher sich der Teufel drum

48_Das Heritage Square Museum | Schutzgebiet für bedrohte Häuser

49_Das Highland Gardens Hotel | Wo Janis Joplin ihre letzte Nacht verbrachte

50_Das Highland Park Bowl | Cocktails jetzt rezeptfrei

51_Die Holyland Exhibition | Der Schatz des wahren Indiana Jones?

52_Das Homestead Museum | Eine Familiensaga

53_Das Idle Hour | Ein Fass voll Spaß

54_Inspiration Point | Auf den Spuren des Hollywood-Indianers

55_Das Institute for Art and Olfaction | Das Parfüm

56_It’s a Wrap! | Kenn ich aus dem Kino

57_Judson Studios | Es wurde licht

58_Die Kacheln von Catalina | Sommer, Sonne, Strand und mehr

59_Kajakfahren auf dem Los Angeles River | Stromschnellen im Asphaltdschungel

60_Die L.A. Derby Dolls | Wo Hotpants eine Wohltat sind

61_Die LASFS | Herr der Drachen

62_Libros Schmibros | Das große Lesen

63_Machine Project | Opernsänger und offene Wunden

64_Das Marionettentheater | Kunst des Strippenziehens

65_Das Moore Lab of Zoology | Buschhäher und Bienenelfen

66_Das Mosaikhaus | Eine Million Steinchen

67_Das Museum des Todes | Leben und Sterben in L.A.

68_Das Museum of Broken Relationships | Haus der geplatzten Romanzen

69_Das Museum of Jurassic Technology | Maus auf Toast

70_Die Musical Road | Sprung in der Platte

71_Neon Retro Arcade | Ich bin noch immer für dich da

72_The Nethercutt Collection | Herzensbrecher auf vier Rädern

73_Das New Beverly Cinema | Tarantinos Kino

74_Das Norton Simon Museum | Porträt einer Lady von einer Lady

75_Die Orcutt Ranch | Der älteste Zitrusgarten in L.A.

76_Der Panoramablick | 21 Hektar und 360 Grad

77_Der Pasadena Model Railroad Club | Gigantische Miniaturen

78_Peace Awareness Labyrinth & Gardens | A und O der Selbstfindung

79_Philippe’s | Herein mit den Clowns!

80_Das Plaza | Jungs bei Tag, Mädels bei Nacht

81_Poketo im Line Hotel | Das Unerwartete

82_Die Rooftop-Tennisplätze | … in West Hollywood

83_Runyon Canyon | Wildes Land und schöne Menschen

84_Die San Antonio Winery | Überlebende der Prohibition

85_Die Santa Fe Dam Recreation Area | Übereifriger Freizeitnarr

86_Schindlers Haus | Schlafkörbe auf dem Dach

87_Das Schmetterlingsreservat | Summer of Love

88_Serra Springs | Der heilige Quell

89_Das Shumei Retreat House | Haus der inneren Einkehr

90_Skeletons in the Closet | Leichen im Keller

91_Die Stallungen von Santa Anita | … und das Clubhaus der Jockeys

92_Die Statue von Griffith J. Griffith | Ode an einen irren Menschenfreund

93_Stoney Point | Nur Mut!

94_Das Stummfilmtheater | [Kreisch!]

95_Die Sugihara-Statue | Vater Courage

96_Surfrider Beach | Demnächst auf dieser Welle

97_Tam’s Burgers #21 | Gangsta-Fritten

98_Der Time Travel Mart | Alles für die Zeitreise

99_Das Tonga Hut | Die Rückkehr des Killer-Zombie

100_Die Trapezschule | Luftnummer über dem Pier

101_Die Treppe | Laurel, Hardy und das Klavier

102_Das VDL Research House II | Ashes to Ashes

103_Das Velaslavasay Panorama | Vorläufer des Films

104_Velveteria | Die Samtmaler

105_Die Venice Art Walls | Triumph der Dose

106_Das Vineland Drive-In | Echt Oldschool

107_Walt’s Barn | Auch privat echt Disney

108_Das Wandbild von Leo Politi | Die Vergangenheit übermalt

109_Die Wildlife Waystation | Safari-Party mit Löwen und Tigern

110_Der Wunschbrunnen | Symbol der Erneuerung

111_York Boulevard | Die coolste aller Shoppingmeilen

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Geliebtes Los Angeles,

so oft wirst Du missverstanden, von der Welt nur durch die engen Linsen der Medien oder durch die Augen von Fremden gesehen. Sie porträtieren Dich als ruhmbesessene Stadt voller schöner Menschen vor malerischer Kulisse, die stets makellos in Schale geworfen sind. Und dann ist da natürlich der Verkehr, der oft so dicht sei, dass man den Zündschlüssel gleich abziehen könne. Nur wir Angelenos wissen, was sich jenseits der Klischees abspielt. Unter dem dünnen Furnier aus Glitzer, Glamour, Stars und Stau liegt eine wundersam wachsende Metropole: vielfältig, schräg, aufregend – und unvollkommen.

Wir kennen Dich als Stadt großer Träume und Chancen, bitterer Enttäuschungen und leidvoller Ideale. Ein Ort, an dem sich das Wilde mit dem Urbanen mischt, das Schöne mit dem Hässlichen, das Magische mit dem Realen. Mit Deinen zahllosen Überraschungen bietest Du extreme Kontraste, darunter mexikanische Dragqueens, die zu 1970er-Hits die Lippen bewegen, ein Parfümlabor für Indie-Nasen oder die Sammlung des echten Indiana Jones. Immer in der Nähe liegt ein Spazierweg durch die duftende Landschaft.

Und die Menschen! Angelenos sprechen 224 verschiedene Sprachen und kommen aus über 140 Ländern. Denkertypen beherbergst Du genauso wie tatkräftige Innovateure, beglückst die Welt mit Avantgarde-Kunst, wissenschaftlichem Fortschritt und kühnen neuen Ideen. Um Dir Deine bestgehüteten Geheimnisse zu entlocken, haben wir mit Surfern, Kletterern, Nischensammlern, Künstlern und Historikern gesprochen – die uns mit erstaunlichen Geschichten und Anekdoten versorgten.

Bezauberndes L.A., dieses Buch ist unser bescheidener Versuch, Deine Tiefe und Komplexität in den Blick zu nehmen. Du bist jene Stadt, die so viele zu hassen lieben – und zu lieben hassen. Wer sich durch unsere kleine Chronik blättert, wird jedoch ganz einfach vernarrt in Dich sein – in Dich als Ganzes.

– Laurel Moglen & Julia Posey

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1_Der 2nd Street Tunnel

Blade Runner

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Philip-K.-Dick-Fans aufgepasst: Holt euch den Blade Runner auf den inneren Schirm, steigt abends in den 2nd Street Tunnel in der Figueroa Street und haltet euch ostwärts. Einmalig, wie der Widerschein der Bremslichter den regenbogenförmigen Tunnel in ein irrlichterndes Spektakel verwandelt! Im Film rast hier der einsame Replikantenjäger Rick Deckard von bläulichen Endzeitdünsten umwabert hindurch, während an Eingang und Ausgang unablässig der saure Regen des L.A. der Zukunft tropft.

Obwohl Deckard im Film den einsamen Wolf gibt, ist er nicht wirklich allein. Die weißen Kacheln, die den Tunnel säumen, sowie die Möglichkeit, die Durchfahrt bequem sowohl für den Verkehr als auch für Glotzer abzusperren, haben sie zur Lieblingslocation für Auto-Commercials, Fashion-Shootings und zum Drehort mehrerer seelenverwandter Sci-Fi-Filme wie »Terminator« oder »Gattica« avancieren lassen. Einer der unbekanntesten cineastischen Kultorte von ganz Los Angeles! Beinahe wäre es dazu nicht einmal gekommen …

Info

Adresse 2nd Street zwischen Figueroa und Hill Street, Los Angeles, CA 90012 (mit dem Auto am besten von Figueroa Street aus östlich halten bis Hill Street, hier hat man den besten Blick) | Öffnungszeiten immer geöffnet; am beeindruckendsten sind die Spiegelungen von Sonnenunter- bis -aufgang | Tipp The Blue Ribbon Garden über der nahe gelegenen Disney Concert Hall (111 South Grand Avenue, Los Angeles, CA 90012) ist beinahe ein Hort der Beschaulichkeit inmitten der Geschäftigkeit von Downtown. Nähern Sie sich über die Treppen auf der Grand Avenue nahe 2nd Street.

Mit dem Bau begann man 1916; noch bestand Downtown L.A. nicht aus den smaragdgrünen Wolkenkratzern von heute. Es hieß Bunker Hill und war primär ein Vorort der Betuchten mit opulenten viktorianischen Villen, die Downtown vom Rest der Stadt trennten. Das heißt – bis der Tunnel seinen Durchbruch erlebte. Die charakteristischen weißen Kacheln kamen aus Deutschland; und während im Ersten Weltkrieg antideutsche Ressentiments wuchsen, wuchs auch der Unmut bezüglich teutonischer Keramik. Der Architekt jedoch setzte seine ästhetischen Vorstellungen durch; gegen Ende des Krieges vertrieb der zunehmende Urbanismus die Reichen ironischerweise ohnehin aus ihrem verschlafenen Vorort-Idyll.

Viele der Villen wurden später in Apartments aufgeteilt, in denen beispielsweise Autor John Fante und Künstler Leo Politi (siehe Ort 108) lebten. Die Ironie der Geschichte: Beide heroisierten in ihrem Werk die neue Arbeiterklasse von Bunker Hill.

In der Nähe

Das alte Subway Terminal (0.71 km)

Das Marionettentheater (0.82 km)

Das Biddy Mason Memorial (0.87 km)

Das Edison (0.96 km)

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2_Adams Pack Station

Die Berghütte ruft

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In den Gebirgsausläufern, an denen Sierra Madre, Arcadia und Monrovia liegen, versorgt Adams Pack Station in Chantry Flat sowohl die Wanderer im Angeles National Forest als auch die Bewohner der 81 privat bewohnten Ferienhütten, die die Gegend um Sturtevant Camp bevölkern, seit 1936 mit Eseln und Maultieren, seit 1953 auch mit kaltem Bier und weiteren Annehmlichkeiten.

Ein Spaziergang im Big Santa Anita Canyon gleicht einer Zeitreise: Vom Parkplatz der Adams Pack Station gehen Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade aus; der gut sechs Kilometer lange Rundweg an einigen der Hütten vorbei bis nach Sturtevant Falls wird Ihnen das eisgekühlte Blonde danach als wohlverdiente Belohnung erscheinen lassen. Die urigen Häuschen, die die Pfade nahe Chantry Flat sprenkeln, entstanden zwischen 1907 und 1936 – Menschen wie Maultiere zogen die Baumaterialien hoch. Die Bewohner der »cabins« kampieren hier mit Spezialerlaubnis des U.S. Forest Service; die Hütteninhaber leasen das Land, auf dem sie stehen.

Info

Adresse One Chantry Flat Road, Arcadia, CA 91024, Tel. +1 626.447.7356, www.adamspackstation.com, [email protected] | Anfahrt Auf dem hauseigenen Parkplatz und entlang Chantry Flat Road. Adventure Pass erforderlich. Dieser kann bei Adams Pack Station oder anderen Händlern in Sachen Abenteuer erworben werden. | Öffnungszeiten Fr–So 7–17 Uhr | Tipp Sie campen gern? Millard Campground (4041 Chaney Trail, Altadena, CA 91001) ähnelt einem Mini-Big-Santa-Anita-Canyon mit weniger Hütten. Eine Handvoll Plätze liegt an einem kleinen Fluss. Wasser leider nicht trinkbar.

Wer übernachten möchte, findet in Hoegee oder Spruce Grove Campground primitive Campingplätze mit Dixi-Charme, die anderthalb beziehungsweise drei Kilometer von Chantry Flat entfernt liegen und auf »Wer zuerst kommt, kriegt zuerst«-Basis betrieben werden. Wem das zu beschwerlich erscheint: Die Inhaberin der Pack Station, Deb Burgess, erwarb kürzlich Sturtevant Camp. Das nostalgische Bergresort bietet Cabins mit echtem WC und heißer Dusche (mehr unter www.sturtevantcamp.com). Essen und andere Vorräte müssen jedoch mitgebracht werden. Buchen Sie im Voraus, um sich einen Packesel zu sichern. Von Freitag auf Samstag veranstaltet die Station ihre Barbecues neben dem Hauptgebäude; es gibt exzellente Burger, Fritten und zuweilen Sandwiches mit Pulled Pork. Sonntags gibt es von mittags bis halb sechs Livemusik. Frühaufsteher hingegen erleben freitags um acht Uhr das Maultier-Team beim Aufbruch zum wöchentlichen Transport-Treck.

In der Nähe

Einsteins Sternwarte (4.62 km)

Die Stallungen von Santa Anita (6.49 km)

Das Bunny Museum (8.53 km)

Das Echo Mountain Resort (9.15 km)

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3_Das alte Subway Terminal

Endstation Vergessen

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Heute regiert die PS- und Auspuffkultur Los Angeles; doch es gab einmal eine Zeit, da dominierte der öffentliche Nahverkehr. Schienen für sowohl die Red Cars (für längere Strecken innerhalb der Stadt und als Verbindung zwischen den Städten) als auch die Yellow Cars (Trambahnen in den Vierteln) durchzogen die Stadt kreuz und quer und boten Anschluss an Long Beach, Santa Monica, Pasadena und andere Countys.

Den Bürgern der 1920er reichte das noch immer nicht; sie sehnten sich nach noch mehr Nahverkehr, um Verkehrsstaus zu umgehen. So keimte die Idee zu einer Subway. Nach viel Hin und Her wurde der Untergrundtunnel schließlich gebuddelt und 1925 eröffnet.

Info

Adresse Die Inschrift befindet sich auf dem Bürgersteig vor 417 S Hill Street, Los Angeles, CA 90013. | ÖPNV Metro: Red oder Purple Line bis Pershing Square Station, dann 160 Meter Fußweg | Anfahrt gebührenpflichtige Parkplätze und gebührenpflichtiges Parken an der Straße | Öffnungszeiten Inschrift immer sichtbar; das Gebäude Metro 417 selbst ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich | Tipp Etwa einen Block weiter finden Sie den 100 Jahre alten Grand Central Market (317 S Broadway, Los Angeles, CA 90013), wo Besucher in einer Bauernmarkt-Atmosphäre von einfachen Lebensmitteln bis zu Delikatessen alles finden können.

Die Strecke war kurz – nur gut anderthalb Kilometer –, die Passagiere wurden zwischen Downtown Los Angeles und der Kreuzung First Street und Glendale Boulevard befördert. Auf dem Höhepunkt in den 1940ern sparten Pendler 20 Minuten ihres Arbeitsweges – je nach Verkehrsdichte. Es hatte vier Millionen Dollar gekostet, die Bahn zu bauen; nur 20 Jahre später stahlen ihr diese neumodischen Dinger namens Autos die Show und hatten den Lifestyle in L.A. bald fest im Griff. Viele halten dies für eine Verschwörung der Öl-Tycoons.

Auf ihrer letzten Fahrt im Juni 1955 trug die Bahn ein Banner mit der Aufschrift »Endstation Vergessen«. Zum Glück verschwand die Subway nicht vollständig aus dem kollektiven Gedächtnis. Ein Teil – wenn auch aktuell nicht nutzbar – steht noch zwischen Olive Street und Grand Avenue. Das ehemalige Subway Terminal Building ist heute das Apartmentgebäude »Metro 417«. Laut »L.A. Magazine« will die Immobilienfirma Forest City Enterprises die Lobby und die Bahnsteige darunter restaurieren. Während seiner Glanzzeit beherbergte das Gebäude über 23.000 Quadratmeter Bürofläche – bei Tageslicht. »SVBWAY TERMINAL«, steht noch immer in Stein gemeißelt vor Metro 417. Versetzen Sie sich zurück in eine Zeit, in der das Gedränge und Geschiebe unterirdisch stattfand.

In der Nähe

Das Biddy Mason Memorial (0.32 km)

Clifton’s Cafeteria (0.56 km)

Das Edison (0.6 km)

Der 2nd Street Tunnel (0.71 km)

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4_América Tropical

Das vergessene Meisterwerk

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In den späten 1960ern, als die Chicano-Bewegung gerade zu ihrer Identität fand, begann ein Wandgemälde durch eine weiß gekälkte Mauer an der Olvera Street regelrecht hindurchzubluten. Der Fund des ursprünglich 1932 vom verehrten mexikanischen Muralisten und Aktivisten David Alfaro Siqueiros gemalten Werkes schien perfektem Timing zu folgen: Siqueiros hatte zusammen mit den Künstlern Diego Rivera and José Clemente Orozco dem damals aufkeimenden Chicano-Movement als Inspiration gedient.

Man hatte Siqueiros beauftragt, Amerika als Land des Überflusses zu porträtieren, doch der Künstler hatte andere Pläne: Das Bild zeigt zwei Soldaten der Mexikanischen Revolution, die auf einen Weißkopfseeadler, das Wahrzeichen der USA, zielen. Dieser sitzt auf einem Doppelkreuz, an dem ein mexikanischer Indianer festgenagelt ist. An der furiosen Darstellung der US-Unterdrückungspolitik entzündete sich sofort eine kontroverse Debatte; Siqueiros wurde ausgewiesen. Innerhalb eines Jahres übermalte man das Mauerbild komplett. Später sagte Siqueiros, er habe niemals beabsichtigt, »ein Schlaraffenland voller fröhlicher Menschen zu malen, umgeben von Palmen und Papageien, wo die Früchte den Glücklichen nur so in den Mund fallen«. Es heißt, er habe bei Nacht gepinselt, um sein Projekt geheim zu halten.

Info

Adresse América Tropical Interpretive Center, 125 Paseo De La Plaza, Los Angeles, CA 90012, Tel. +1 213.485.6855 | ÖPNV alle öffentlichen Verkehrsmittel bis Haltestelle Union Station; das Center liegt gegenüber | Anfahrt gebührenpflichtige Parkplätze an der Straße | Öffnungszeiten Di–So 10–15 Uhr, Eintritt kostenlos | Tipp Erkunden Sie die Los Angeles Central Library im Art-déco-Stil (630 W 5th Street, Los Angeles, CA 90071), die mit einer grandiosen runden Decke und einem Kinderlesesaal aufwartet, der in seiner üblichen Pracht wiederhergestellt ist.

Erst in den 1990ern wurden die Bilder vom Getty Conservation Institute geschützt. Es dauerte weitere 20 Jahre, um den Fund zu reinigen und zu konservieren. Von einer Restaurierung wurde abgesehen, da Experten die Originalfarben und die Handschrift des Künstlers für unkopierbar befanden.

Von einem Dachgeländer gegenüber lässt sich das Wandgemälde aus der Distanz betrachten. Noch heute geht der Anblick unter die Haut – besonders wenn man die Geschichte kennt. Darunter ist das América Tropical Interpretive Center untergebracht, das mit zahlreichen interaktiven Features Infos zur Historie, zum Künstler Siqueiros und seinem beinahe vergessenen Meisterwerk bietet.

In der Nähe

Die Fresken im Postamt (0.11 km)

Das Harvey House (0.24 km)

Philippe’s (0.25 km)

Velveteria (0.31 km)

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5_Der Angelus Temple

Unsere tägliche Überdosis

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Show-Woman, Predigerin, Scharlatanin, Heilerin – Aimee Semple McPherson lässt sich schwer einordnen. Heute vergessen, galt sie in den wilden 1920ern als beachtliche Größe. Auf ihrem Zenit war ihre Popularität so groß, dass zehn Prozent von Los Angeles ihrem Angelus Temple gehörten, den sie 1923 mit ihrer Mutter entwarf.

Mit 19 verwitwet, heiratete McPherson im Alter von 22 Jahren erneut. Ihre Berufung empfand sie so stark, dass sie die Predigten über Lautsprecher aus ihrem »gospel car« dröhnen ließ, während sie mit zwei Kindern als Passagieren und ihrer Mutter am Steuer die Küste abtourte – für eine Frau in jener Zeit unerhört. Wie jedes Showtalent schlug sie überall ihre Zelte auf, hielt stürmische Predigten und ermutigte das Publikum, »in Zungen zu reden«. So wie ihr Ruhm wuchs, so schwoll auch ihr Bankkonto; bald hielt sie Einzug in L.A. Ihre Philosophie konzentrierte sich mehr auf die selige Verzückung durch den Dienst an Gott denn auf die Höllenqualen. In ihren Predigten ließ sie mit einem Dauerlächeln im Gesicht, einem mädchenhaften Kichern und volksnahem Humor durchsichtige Anekdoten einfließen. Zuweilen peppte sie ihre Predigten mit theatralischen Einlagen auf – etwa wenn sie mit einem Motorrad durchs Kirchenschiff zum Altar fuhr. Offenbar ließ sie sich ihre Pariser Couture einiges kosten und färbte sich das Haar modisch blond. Nachdem sie vorgeblich eine Frau im Rollstuhl geheilt hatte, explodierte die Kunde von ihren Wunderheilungen. Als erste Frau erhielt sie eine Sendelizenz von der FCC und predigte im Radio. Über die eingekaufte Radiostation KFSG erreichte sie Millionen.

Info

Adresse 1100 Glendale Boulevard, Los Angeles, CA 90026, Tel. +1 213.816.1109, www.angelustemple.org, [email protected] | Anfahrt gebührenpflichtiges wie kostenloses Parken in den Straßen | Öffnungszeiten Predigten: So 9.30 und 11.30 Uhr, Do 19 Uhr. Machen Sie sich auf Missionierungsversuche gefasst. | Tipp Wer ohnehin schon religiös getunt ist, fährt hinüber zur Cathedral of Our Lady of the Angels (555 W Temple Street, Los Angeles, CA 90012) und nimmt das Flair des luftigen Innenlebens auf, das mit freskenhaften Wandteppichen prunkt. Abgebildet sind Heilige mit anonymen Gläubigen aus aller Welt.

Ihren Aufstieg zum Ruhm flankierten jedoch auch Skandale: eine Entführung, ein Vermisstenfall, eine Wanderung durch die Wüste Mexikos – Jesus-Style. Es gab Nervenzusammenbrüche, ein Zerwürfnis mit ihrer Mutter und ihrer Tochter und schließlich – 1944 – eine versehentliche tödliche Überdosis. Diesmal keine Show.

In der Nähe

Der Time Travel Mart (0.2 km)

Machine Project (0.28 km)

Der Echo Park Lake (0.38 km)

Das eilige Haus (1.2 km)

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6_Das Audubon Center

Frösche, Vögel, Freiheit

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Ein verborgenes Kleinod an der Nordwestspitze des 92 Hektar großen, aber weitgehend unbekannten Debs Parks: Das Audubon Center steht für Outdoor-Erlebnisse fernab der Massen. Erwarten Sie keine banalen Schaukeln oder Klettergerüste; hier spielt die Natur höchstselbst Abenteuerspielplatz. Verwitterte Granitpfade treffen sich an einer handbetriebenen Wasserpumpe; in einem kleinen Teich tummeln sich Frösche, die behutsame Hände fangen und wieder freilassen dürfen. Eimer mit Schaufeln stehen für kleine Entdecker parat. Drei solarbetriebene Fontänen machen das Leben für Fische und Auenpflanzen in einem geräumigen Hof spritzig. Schillernd blaue Libellen laben sich am Wasser, und aufmerksame Augenpaare können sie dabei beobachten, wie sie sich in eine C-Form biegen und die Legeröhre hervortritt, während sie ihre Eier ablegen. Einheimische Flora, vieles vor Ort vermehrt, gedeiht in einem wilden, aber gepflegten Garten.

Das 2003 gegründete Center bereicherte eine unterversorgte Gegend. Umwelterziehung überall: Sozialprogramme, Zeltlager, Konzerte, Filmvorführungen unter freiem Himmel und Vogelwanderungen sind Teil des Angebots.

Info

Adresse Audubon Center im Debs Park, 4700 N Griffin Avenue, Los Angeles, CA 90031, Tel. +1 323.221.2255, www.debspark.audubon.org, [email protected] | ÖPNV Gold Line bis Southwest Museum Station, dann ein Fußweg von 800 Metern | Anfahrt kostenloser Parkplatz vor Ort, gebührenfreies Parken an der Straße | Öffnungszeiten Di–Sa 9–17 Uhr, So und Mo geschlossen außer bei speziellen Events | Tipp Erica Dakings glutenfreies und veganes Restaurant Kitchen Mouse (5904 N Figueroa Street, Los Angeles, CA 90042) ist einer der Gründe, warum Highland Park zu Recht gehypt wird. Die Frühstücks»würstchen« schmecken mehr als göttlich.

Das lichte Konferenzgebäude mit ausgestopften Vögeln auf den Regalen ist das erste komplett autarke Regierungsgebäude in L.A. Solarkollektoren sammeln genug Energie, um das gesamte Haus, die Toiletten und sogar die Fontänen zu betreiben. Recycling ist das große Thema; selbst der Stahl in dem Betongebäude wurde aus eingeschmolzenen Handfeuerwaffen gewonnen.

Besonders geeignet ist das Center für junge Familien; der Komplex samt Garten ist eingezäunt, damit die kleinen Abenteurer nicht ins benachbarte Parkgelände streunen können. Für echte Draufgänger gibt es den kleinen Trail in den Park hinein. Er beginnt gegenüber dem Hof – ein einfacher Wanderweg mit leichter Steigung, der im Glücksfall dafür sorgt, dass die Kleinen abends leichter ins Bett zu bekommen sind.

In der Nähe

Das Heritage Square Museum (1.22 km)

Das Highland Park Bowl (1.45 km)

York Boulevard (2.61 km)

Judson Studios (2.62 km)

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7_Die Berendo Stairs

Stufen zur Sternwarte

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Die Berendo Stairs, gebaut 1924 – zeitgleich mit dem Frank Lloyd Wright Ennis House in der Nähe –, lassen den alten Glamour von Los Angeles noch einmal so richtig aufprunken. Die drei Treppenfluchten mit elegant geschwungenen Betongeländern führen 170 Meter hoch; die gewölbten Bänke entlang der Strecke sind ideal für Aufsteiger, die stylish verschnaufen wollen, während sie den ohnehin atemberaubenden Blick genießen. Der »Stairmaster« der Gegend mündet in einen Weg, der wiederum Zugang zum Griffith Observatory gewährt.

Zur Logistik: Wer an der Kreuzung von Berendo Street und Crowell Avenue loslegt, steige die erste und längste Stufenfolge zur Bonvue Avenue hoch. Dann ein Schwenk nach rechts: Folgen Sie Bonvue Avenue über den ersten Teppenlauf zur Linken hinaus (die bringt Sie zur Glencairn Road; hübsch, aber führt nicht zur Sternwarte und hätte nur weitere Umwege zur Folge). Erklimmen Sie links den zweiten Satz Stufen – Glendower Stairs – kurz vor Glendower Avenue. Der erste Treppenlauf von Glendower Stairs kommt auf der Bryn Mawr Road aus. Gehen Sie hier rechts, dann wieder links, um die zweite Stufenfolge hoch zur Glendower Avenue zu nehmen. Verlassen Sie die Treppe und gehen Sie nordöstlich zur Glendower Road. Ein großes gelbes Schild verkündet: »Keine Zufahrt zum Observatorium!« – Zwei- und Vierbeiner (angeleinte Hunde) sind jedoch willkommen. 

Info

Adresse die Kreuzung von Berendo Street und Cromwell Avenue, Los Angeles, CA 90027 | Anfahrt gebührenfrei an der Straße | Öffnungszeiten Ständig geöffnet; seien Sie jedoch diskret und respektieren Sie die Ruhezeiten des Viertels. | Tipp Trails Cafe (2333 Fern Dell Drive, Los Angeles, CA 90068) bietet draußen Picknickbänke and Baumstümpfe, einfache Kost sowie Stumptown Coffee vor der grandiosen Kulisse von Griffith Park.

Wanderer, die es hoch hinaus zum Griffith Observatory zieht – und zu den Stufen, auf denen James Dean in »… denn sie wissen nicht, was sie tun« den berühmten Ausruf tätigt: »Ich hab die Patronen!« –, folgen der Glendower Road und nehmen den Weg in den Park, bevor es scharf nach rechts geht. Halten Sie sich auf der linken Seite der Weggabelung, gehen Sie an der Feuerschneise links vorbei und vollziehen Sie eine Haarnadelkurve nach rechts. Wer jetzt noch den fast einen Kilometer langen Weg zur Sternwarte findet, weiß definitiv, was er getan hat.

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8_Das Biddy Mason Memorial

3.000 Kilometer zu Fuß

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Obwohl Biddy Mason weitgehend vergessen ist, erinnert dieser kleine Park mit Hinweisschildern an sie – aus gutem Grund. Mason wurde 1818 auf einer Plantage in Mississippi in die Sklaverei hineingeboren. 1847 zog ihr »Master« westwärts und ließ sich 1851 in L.A. nieder. Mason sei gezwungen worden, weit über 3.000 Kilometer zu Fuß zurückzulegen, heißt es. Unterwegs kochte sie, sprang als Hebamme ein, kümmerte sich um ihre drei kleinen Töchter und hütete die Tiere.

Mason freundete sich mit der kleinen schwarzen Community von L.A. an und erfuhr so, dass es sich bei Kalifornien um einen freien Staat handelte. Doch das Schreckgespenst des Fugitive Slave Act von 1850 holte die vermeintlich Freien wieder ein: Afroamerikaner galten weiterhin überall als unfrei und konnten jederzeit in einen »slave state« verschleppt werden. Um seine Leibeigenen nicht zu verlieren, kehrte Masons Sklavenhalter in den Süden zurück. Unterwegs jedoch wurde sein Plan vereitelt. Wahrscheinlich alarmierte ein Freund Masons einen Sheriff, der mitten in der Nacht Mason und ihre Mitsklaven ins Gefängnis sperrte – wo sie am sichersten schienen. Dies führte zu einem Gerichtsverfahren, in dessen Verlauf Mason ihre Freiheit verteidigte und wiedererlangte – auch für ihre 13 Freunde.

Info

Adresse 333 S Spring Street, Los Angeles, CA 90013 | ÖPNV Purple oder Red Line bis Pershing Square Station; das Memorial liegt zwei Blocks weiter | Anfahrt gebührenpflichtige Parkplätze, gebührenpflichtiges Parken an der Straße | Öffnungszeiten immer zu besichtigen | Tipp Schauen Sie auch im Bradbury Building (304 S Broadway, Los Angeles, CA 90013) nebenan vorbei, das lichtdurchflutete Bürogebäude aus dem 19. Jahrhundert, in dem für viele berühmte Filme gedreht wurde – einschließlich »Blade Runner« und »Chinatown« –, besitzt Kultstatus.

Als Schwester und Hebamme half Mason weiterhin Kindern aller Hautfarben und Klassen auf die Welt. Sie sparte 250 Dollar und kaufte sich am Stadtrand ein Stück Land in einem ruppig-derben, von Menschenrechtsgedanken noch weit entfernten Los Angeles, dort, wo heute das Biddy Mason Memorial zu finden ist.