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Holstentor, Marzipan, Hanse, sieben Türme und Ostseestrand - klar, das ist Lübeck. Zöllnerhaus, Schellbruch und Industriemuseum? Auch das ist die Hansestadt. Von Buntekuh bis Travemünde gibt es in diesem Buch 111 spezielle Orte zu entdecken. Von den engen Gassen des Weltkulturerbes über ausgedehnte Naturschutzgebiete bis zum Meer zeigt dieser Entdeckungsführer die vielfältigen Facetten Lübecks.
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Seitenzahl: 203
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten © alle Fotografien: Alexandra und Jobst Schlennstedt, außer Kap. 54, Das Zeughaus, © Hansestadt Lübeck Kap. 64, Die Gerberei Naujoks, © Geberei Naujoks Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-840-3 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
ID 5331A822
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Vorwort
1_Das Gut Padelügge | BuntekuhGeburtsstätte einer Familienstiftung
2_Der Hudekamp | BuntekuhEine gescheiterte Idee
3_Das Buddenbrookhaus | InnenstadtDer begehbare Roman
4_Die Bürgermeistergalerie | InnenstadtBlicke, die einen verfolgen
5_Buthmanns Bierstuben | InnenstadtTradition verpflichtet
6_Das Dielenhaus | InnenstadtEin vor dem Verfall geretteter Schatz
7_Das Freibackhaus | InnenstadtNur das volle Korn
8_Der Füchtingshof | InnenstadtEin Wohnort der Idylle für Bedürftige
9_Die Galerie C. Rügge | InnenstadtSchmuckwerkstatt trifft auf Gartenkunst
10_Die Galerie für eine Nacht | InnenstadtKunst im Krämerladen
11_Der Geibelplatz | InnenstadtDer vergessene Meister der Lyrik
12_Das Gewölbe von St. Marien | InnenstadtHöchste lübische Baukunst
13_Der Hellgrüne Gang | InnenstadtKopf einziehen!
14_Die Herz-Jesu-Kirche | InnenstadtWirkungsstätte der Lübecker Märtyrer
15_Die Hochwassermarke | Innenstadt… an der Obertrave
16_Das Holstentor-Museum | InnenstadtStadtgeschichte im Bauch des Wahrzeichens
17_Die Hüxstraße | InnenstadtEinkaufen und speisen mit Charme
18_Im Alten Zolln | InnenstadtDie Kneipe für jedermann
20_Das Kinderliteraturhaus | InnenstadtAhoi, Bücherpiraten!
21_Das Koki | InnenstadtEtwas anderes sehen
22_Der Krähenteich | InnenstadtEin Freibad mitten in der Altstadt
23_Das Kunsthaus Lübeck | InnenstadtGroße Kunst in kleinen Räumen
24_Das Kunterbunte Mietfach | InnenstadtDie Idee macht’s!
25_Die Löwen-Apotheke | InnenstadtAlte Tradition neu belebt
26_Der Malerwinkel | InnenstadtVielleicht der schönste Ort der Stadt
27_Der Marzipan-Salon | InnenstadtNicht reinbeißen, nur gucken!
28_Das Miera | InnenstadtTolles Ambiente, wunderbares Essen
29_Der Museumshafen | InnenstadtOldtimer vor historischer Kulisse
30_Die Musikhochschule | InnenstadtEin Quartier als musikalische Ausbildungsstätte
31_Die Musterbahn | InnenstadtDie etwas andere Altstadtgasse
32_Die Neue Rösterei | InnenstadtKultureller Mix im alten Kontor
33_Die Nördliche Wallhalbinsel | InnenstadtSchützenswertes Zeugnis alter Hafenkultur
34_Die Overbeck-Gesellschaft | InnenstadtGegenwartskunst im Pavillon
35_Das Rantzau-Palais | InnenstadtEin Märchenschloss im Stadtzentrum
36_Das Rettungsboot der Pamir | InnenstadtTrauerort für die auf See Gebliebenen
37_Rund um St. Aegidien | InnenstadtEin Quartier – drei Religionen
38_Die Salzspeicher | InnenstadtSymbol der Handelsmacht
39_Das Schabbelhaus | InnenstadtMuseum und Restaurant in einem
40_Die Schiffergesellschaft | InnenstadtHaus der Seefahrer
41_Die Stadtbibliothek | Innenstadt400 Jahre Bibliotheksgeschichte
42_Die Stadthalle | InnenstadtGroßes Kino inmitten der Altstadt
43_Das St. Annen Kinder | InnenstadtSo wurde früher gespielt
44_Das TheaterFigurenMuseum | InnenstadtEin einzigartiger Schatz
45_Das Theaterschiff | InnenstadtKultur statt Kohle und Kies
46_Das Triumphkreuz im Dom | InnenstadtMaria Magdalena und der Bischof
64_Die Gerberei Naujoks | St. GertrudEin Mann für alle Felle
47_Die Wallanlagen | InnenstadtFrüher zum Schutz, heute zur Erholung
48_Die Walli | InnenstadtDie alternative Institution
49_Der Weinhandel Tesdorpf | InnenstadtHeimat des Rotspons
50_Der Weite Lohberg | InnenstadtVorgartenidylle in der Altstadt
51_Der Werkhof | InnenstadtEin Haus für nachhaltige Ideen
52_Das Willy-Brandt-Haus | InnenstadtErinnerung an einen großen Lübecker
53_Der Wurst-Maxe | InnenstadtMobile Wursttradition seit mehr als 80 Jahren
54_Das Zeughaus | InnenstadtRefugium einer heimatlosen Sammlung
55_Das Zöllnerhaus | InnenstadtResidenz einer mutigen Frau
56_Das Forsthaus Waldhusen | KücknitzFrischer Wind in alten Mauern
57_Die Geschichtswerkstatt Herrenwyk | KücknitzAls Lübeck noch qualmte
58_St. Nikolai | KücknitzDie Do-it-yourself-Kirche
59_Die Stülper Huk | KücknitzEin Paradies – nicht nur für Lämmer
61_Die ehemalige Grenze | SchlutupEin Gedenkstein seiner Zeit voraus
62_Der Kern des Fischerdorfs | SchlutupFischerromantik rund um die Kirche
63_Das Depenmoor | St. GertrudSchaurig-schöne Künstlerinspiration
65_Das Gerichtshaus | St. GertrudEin Ort, der Kriminalgeschichte schrieb
66_Gothmund | St. GertrudReetdachidyll am Traveufer
67_Der Jerusalemsberg | St. GertrudZum Kreuzweg muss man nicht in die Heilige Stadt
69_Das Kesselhaus | St. GertrudIndustrieanlage trifft moderne Architektur
70_Das Kleverschusskreuz | St. GertrudSagenumwobener Wegweiser
71_Der Marli-Hof | St. GertrudWo Inklusion tatsächlich gelingt
72_Der Moltkeplatz | St. GertrudDie kleine Lübecker Weltausstellung
73_Der Schellbruch | St. GertrudMehr Natur geht nicht
74_Die Schwedenkirche | St. GertrudGotteshaus mit kurzer Lebensdauer
76_Das Tor der Hoffnung | St. GertrudZimmer mit Aussicht
77_Die Villa Eschenburg | St. GertrudWo Brahms in Lübeck zu Hause ist
78_Das Atelier Rainer Wiedemann | St. JürgenKunstausstellung in privatem Rahmen
79_Der Brink | St. JürgenVom Siechenhaus zum Wochenmarkt
80_Das Bundespolizeimuseum | St. JürgenWie der Bundesgrenzschutz in Lübeck entstand
81_Der Drägerweg | St. JürgenEntlang am viel zitierten »Amazonas des Nordens«
19_Das Kaffeehaus | InnenstadtAnlaufstelle für Genießer
82_Der Friederikenhof | St. JürgenZum Heiraten schön
84_Das Kolosseum | St. JürgenAlter Saal, neuer Glanz
85_Die Lindesche Villa | St. JürgenUrlaubsdomizil eines großen Expressionisten
86_Die Moltkebrücke | St. JürgenTreten, Paddeln, Rudern
87_Das Naturbad Falkenwiese | St. JürgenBadespaß seit mehr als 200 Jahren
88_Der Ringstedtenhof | St. JürgenBauernhoferlebnis für Stadtkinder
89_Die Ruderclubs | St. JürgenStets im gleichen Takt
90_Die Schleuse Büssau | St. JürgenIdylle am Elbe-Lübeck-Kanal
91_Der Schulgarten | St. JürgenAuch außerhalb des Stundenplans ein Highlight
92_Die St.-Jürgen-Kapelle mit Friedhof | St. JürgenDas fast-älteste Haus des Stadtteils
93_Die Waldsauna | St. JürgenFinnisches Holz, finnisches Flair
94_Die Wasserkunst | St. JürgenNoch immer im Einsatz
95_Die Eric-Warburg-Brücke | St. Lorenz-NordAussicht genießen! Nicht nur, wenn sie hochklappt
83_Das Hünengrab Blankensee | St. JürgenDas lübsche »Stonehenge«
96_Die Rotter Glasmanufaktur | St. Lorenz-NordGlas von Weltruf – Made in Lübeck
97_Der Vorwerker Friedhof | St. Lorenz-NordParkanlage und Friedhof zugleich
98_Die Lachswehr | St. Lorenz-SüdSommerfrische für alle!
99_Die Lutherkirche | St. Lorenz-SüdHaus des evangelischen Märtyrers
100_Die Puppenbrücke | St. Lorenz-SüdStandhaftes Recycling-Bauwerk
68_Die Katharinenwiese | St. GertrudViel mehr als nur ein Spielplatz
103_Die Hermannshöhe | TravemündeAusflugslokal mit Tradition
101_Der Fischereihafen | TravemündeFrischer Fisch ohne Schnickschnack
102_Das Haus Royal | TravemündeVon der Villa Possehl zur Villa Mare
104_Der historische Ortskern | TravemündeAbseits vom Trubel
105_La Belle Epoque | TravemündeDrei-Sterne-Kunst im ehemaligen Casino
106_Der Möwenstein | TravemündeDie Zeit wird knapp
107_Die Nordermole | TravemündeZum Greifen nah
108_Die Ostseestation | TravemündeWo versteckt sich die Flunder?
109_Das Pegelhäuschen | TravemündeUnscheinbar und doch so wichtig
110_Das Restaurant »Über den Wolken« | Travemünde115 Meter über NN
111_Das Seebadmuseum | TravemündeVon Ganzkörperbadeanzügen und Glücksuchenden
75_Der Stadtpark | St. GertrudMetamorphose einer Sumpflandschaft
60_Die Friedhofseiche Genin | MoislingDer letzte Käfer seiner Art
Bildteil
Übersichtskarten
Vor über zehn Jahren hat es uns aus der Mitte und dem Süden Deutschlands nach Lübeck verschlagen. Die ursprünglich geplanten fünf Jahre haben wir damit verdoppelt und es werden sicherlich noch viele mehr werden. Denn die Schönheit dieser Stadt, die trotz ihrer überschaubaren Größe eine unglaubliche Vielfalt an Kultur, historischen Bauwerken und Naturschönheiten bietet, hat uns verzaubert.
Mittlerweile schreiben wir seit mehreren Jahren Entdeckungsführer in der 111-Orte-Reihe und haben uns bislang auf Küstenabschnitte und Regionen konzentriert. Im Hinterkopf hatten wir jedoch von Beginn an die Idee, einen Band einzig und allein unserer Stadt zu widmen. Nun haben wir endlich die Herausforderung angenommen, 111 Orte innerhalb der Lübecker Stadtgrenzen zu finden. Den ganzen Sommer über sind wir durch die Hansestadt gestreift, haben mehr als 6.000 Fotos gemacht und viele Gespräche geführt. Wir haben berühmte Sehenswürdigkeiten aus neuen Blickwinkeln betrachtet. Und so manchen Ort entdeckt, den wir bislang nicht kannten.
Selbstverständlich sind nicht alle Orte in diesem Buch Geheimtipps. Aber sie erzählen meist eine Geschichte, die vielleicht doch nicht jeder kennt. Wir haben mit unseren 111 Orten versucht, die eingangs genannte Vielfalt der Stadt abzubilden. Und eine Auswahl getroffen, die Bewohner und Besucher gleichermaßen ansprechen soll.
Nach Fertigstellung des Buches können wir voller Überzeugung sagen: Hier ist es wunderschön. Hier bleiben wir. Vielleicht geht es Ihnen beim Lesen und Entdecken ja genauso. Viel Spaß dabei!
Geburtsstätte einer Familienstiftung
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Wohl jeder Lübecker kennt das Einkaufsund Gewerbegebiet am Herrenholz. Doch nur wenige wissen, dass direkt hinter den Parkplätzen der Einkaufszentren eine Straße abzweigt, deren Name eine ländliche Idylle verspricht: Bei den Obstgärten. Und die findet man auch, wenn man ihr folgt. Nicht die Obstgärten, aber eine Idylle, die so gar nicht zum Umfeld im Gewerbegebiet passt. Nachdem man ein paar reetgedeckte Bauernhäuser passiert hat, gelangt man zur ehemaligen Hofanlage des Gutes Padelügge. Heute handelt es sich bei dem Gut weder um ein herrschaftliches Anwesen noch um einen landwirtschaftlichen Betrieb. Stattdessen befindet sich an dieser Stelle der Sitz der Parcham’schen Stiftung – ein Ort, der ganz viel über die Geschichte Lübecks erzählt.
Schließlich war der Kaufmann und Ratsherr Henning Parcham nicht der einzige wohlhabende Lübecker, der sein Vermögen per Testament in eine Stiftung umwandelte. Da es in der Hansestadt im Mittelalter viele reiche Kaufleute gab, die sich durch das gemeinnützige Verteilen ihres Geldes ihr Seelenheil sichern wollten, hat sich hier seinerzeit eine ausgeprägte Stiftungskultur entwickelt. Und auch noch im 20. Jahrhundert wurden in Lübeck bedeutende Stiftungen, wie die von Possehl und Dräger, gegründet, die noch heute entscheidenden Anteil am Erhalt der historischen Bausubstanz und des kulturellen Lebens der Stadt haben.
Info
Adresse Bei den Obstgärten 12, 23556 Lübeck, www.parchamsche-stiftung.de | ÖPNV Bus 12, 21, Haltestelle Lübecker Nachrichten/Eichenallee | Tipp Von Padelügge aus bietet sich ein naturkundlicher Spaziergang durch das angrenzende Lustholz, vorbei am Herrenteich, an.
Der 1602 kinderlos verstorbene Henning Parcham hatte mit der Umwandlung des Gutes in eine Stiftung keine gemeinnützigen Zwecke im Sinn, sondern wollte bedürftige Nachfahren seiner Eltern mit Stipendien und Aussteuern unterstützen. Zwischenzeitlich wurden die Stiftungszwecke mehrfach erweitert. So werden nun auch Stipendien an Studenten vergeben, die gebürtige Lübecker sind. Es wurden Wohnheime und Gemeinschaftseinrichtungen für Lübecker Studenten errichtet und ein Lehrstuhl an der Uni Lübeck gefördert.
In der Nähe
Der Hudekamp (0.76 km)
Die Friedhofseiche Genin (2.17 km)
Die Lutherkirche (2.55 km)
Die Lachswehr (3.42 km)
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Eine gescheiterte Idee
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Keiner anderen Straße in Lübeck eilt ihr Ruf derart voraus wie dem Hudekamp. Weit über die Stadtgrenzen hinaus hat sich das Bild vom sozialen Brennpunkt in heruntergekommenen Hochhäusern seit Jahrzehnten gefestigt.
Doch das stimmt nur zum Teil. Denn in Wirklichkeit ist der Hudekamp sehr gegensätzlich geprägt. An der Westseite der rund 350 Meter langen Straße erheben sich die besagten bis zu 14-geschossigen Gebäude. Ihnen gegenüber reihen sich jedoch unerwarteterweise gediegene Doppelhäuser aneinander.
Info
Adresse Hudekamp, 23558 Lübeck | ÖPNV Bus 6, 12, 21, Haltestelle Hudekamp | Tipp Nicht weit vom Hudekamp liegt das Rider’s Café (Leinweberstraße 4). Ein legendärer Musikclub, nicht nur für Harley-Fahrer.
Eine gutbürgerliche Wohngegend, das war es auch, was die Planer im Sinn hatten, als sie in den 60er und 70er Jahren den Stadtteil Buntekuh bebauen ließen. Nach dem Vorbild der »Charta von Athen«, die im Jahr 1933 auf einem internationalen Kongress von Stadtplanern und Architekten entwickelt worden war, sollte die neue Siedlung in ihren Funktionen klar gegliedert sein. Um ein Zentrum, in dem sich Versorgungs- und kulturelle Angebote verdichteten, erstreckte sich ein Gürtel reiner Wohnbebauung, gefolgt von Gewerbegebieten zum Arbeiten und Sportstätten zur Erholung. Die Wohnbebauung erfolgte so, dass sie unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht werden sollte. Somit war von einbis zweigeschossigen Häusern bis zu den großen Wohnblocks alles dabei. Letztere wurden errichtet, um zwischen den Gebäuden ausreichend Platz für Licht, Luft und Grün zu lassen und damit die Wohnqualität erhöhen zu können.
Doch die Rechnung ging nicht auf. Wenn über 100 Menschen sich den Gebäudeflur und den Fahrstuhl teilen, hat keiner ein Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaftsflächen. Vandalismus macht sich breit. Die Abwärtsspirale beginnt nach kürzester Zeit. Nur eine vollständige Videoüberwachung konnte Abhilfe schaffen, wie ein preisgekrönter Dokumentarfilm aus dem Jahr 2013 zeigt, der intensive Einblicke in die ganz eigene Welt des Hudekamp gewährt.
In der Nähe
Das Gut Padelügge (0.76 km)
Die Friedhofseiche Genin (1.45 km)
Die Lutherkirche (1.91 km)
Die Lachswehr (2.82 km)
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Der begehbare Roman
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Das Haus in der Mengstraße 4 mit dem Rokoko-Giebel und der reich verzierten Fassade beherbergt viel mehr als ein Museum. Es ist ein begehbarer Roman. Zumindest in der Beletage. Und es ist selbstverständlich dem Roman gewidmet, dessen Namen es trägt und der zu weiten Teilen in diesem Haus verortet ist: den Buddenbrooks, dem Jahrhundertroman von Thomas Mann, für den er 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.
Das Buddenbrookhaus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und später im klassizistischen Stil renoviert und erweitert. 1842 erwarben die Großeltern Thomas Manns das Haus, das bis 1891 im Familienbesitz blieb. Für den Schriftsteller war es wie ein zweites Zuhause.
Info
Adresse Mengstraße 4, 23552 Lübeck, www.buddenbrookhaus.de | ÖPNV Bus 4, 10, 11, 21, 31, 39, Haltestelle Schüsselbuden oder Fleischhauerstraße | Öffnungszeiten Jan.–März Mo–So 11–17 Uhr, April–Dez. Mo–So 10–18 Uhr| Tipp In der Nachbarschaft befindet sich mit Schmidt-Römhild (Mengstraße 16) das älteste Verlags- und Druckhaus Deutschlands.
1993 wurde hier das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum eröffnet – mit Ausstellungen, Lesungen, Workshops und Tagungen. Nach einer umfassenden Neugestaltung anlässlich der Expo 2000 wurde im Obergeschoss die Dauerausstellung »Buddenbrooks – ein Jahrhundertroman« eröffnet. Eine multimediale Ausstellung führt in den Roman ein und stellt weitere Werke vor, die ihn beeinflusst haben. Von besonderem Reiz sind aber das »Götterzimmer« und der »Speisesaal«, denn sie sind exakt den Darstellungen des Romans nachempfunden. Die weißen Tücher über den Stühlen symbolisieren den bevorstehenden Verkauf, nachdem die Konsulin verstorben ist. Sie werden nur einmal im Jahr abgehängt, wenn die Räumlichkeiten im Glanz des Buddenbrook’schen Weihnachtsfestes erstrahlen.
Mag sein, dass die Zimmer, als die Familie Mann sie bewohnte, bereits ziemlich ähnlich ausgesehen haben. Dennoch musste bei der Ausstattung der Räume, in denen auch einige Originalexponate aus dem Familienbesitz der Manns ausgestellt sind, bei null begonnen werden. Denn dem Inferno der Palmsonntagnacht 1942 fiel auch die Mengstraße 4 zum Opfer: Es blieb nur noch die Fassade des Hauses stehen.
In der Nähe
Das Gewölbe von St. Marien (0.08 km)
Die Löwen-Apotheke (0.15 km)
Der Marzipan-Salon (0.2 km)
Die Bürgermeistergalerie (0.21 km)
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Blicke, die einen verfolgen
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Angesichts der heutigen Konstellation im Rathaus der Hansestadt Lübeck wird sich manch einer wohl nur schwer vorstellen können, dass es vor dem amtierenden Stadtoberhaupt schon weitere Bürgermeister gegeben hat. Doch es gab sie. Und zwar so viele, dass an den Wänden des Rathauses gerade einmal Platz für 65 Gemälde der 227 Lübecker Bürgermeister ist, die es seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gab.
Die restlichen Bilder finden sich verteilt in verschiedenen Museen auf der Lübecker Altstadtinsel.
Info
Adresse Breite Straße 62, 23552 Lübeck, www.luebeck.de | ÖPNV Bus 1, 2, 5, 6, 7, 9, 15, 16, Haltestelle Kohlmarkt; Bus 5, 10, 11, 21, 31, 39, Haltestelle Wahmstraße; Bus 1, 2, 4, 6, 7, 9, 15, 16, 17, Haltestelle Sandstraße | Öffnungszeiten Führungen Mo–Fr 11, 12, 15 Uhr, Sa 13.30 Uhr| Tipp Im angrenzenden, hübsch sanierten Kanzleigebäude befinden sich nette Souvenirläden und ein Café.
Das im Jahr 1308 fertiggestellte Rathaus, wo 1673 zum ersten Mal die Lübecker Kaufmannschaft zusammensaß, ist auch heute noch Tagungsort der Bürgerschaft. Doch während die Bürgermeister vergangener Jahrhunderte den Posten als Regierungschef des Stadtstaates Lübeck innehatten, wandelte sich ihre Position im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 zum Leiter der Stadtverwaltung. Den Vorsitz der Bürgerschaft und damit das höchste repräsentative Amt hat seit 1950 der Stadtpräsident inne. Doch für beide Posten gilt: Sie sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Denn schließlich gehörten die Lübecker Bürgermeister im Spätmittelalter zu den mächtigsten Politikern im Ostseeraum. Ihr Einfluss reduzierte sich erst mit der Auflösung der Hanse. Geblieben ist die eindrucksvolle mittelalterliche Architektur, die die einstige Bedeutung des Lübecker Rathauses widerspiegelt.
Um noch mehr über die Historie des Gebäudes und seine kleinen Besonderheiten zu erfahren, empfiehlt sich eine Rathausführung, die mehrmals täglich angeboten wird. Sie führt auch zur Ahnengalerie der Bürgermeister, die aus den Gemälden heraus den Besucher mit den Augen zu verfolgen scheinen. Und sie offenbart kleine Geheimnisse, wie zum Beispiel den Grund, warum manche Stadtoberhäupter mit etwas kurios wirkenden Gegenständen in der Hand abgebildet sind.
In der Nähe
Der Marzipan-Salon (0.03 km)
Der Wurst-Maxe (0.05 km)
Die Hüxstraße (0.13 km)
Das Gewölbe von St. Marien (0.16 km)
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Tradition verpflichtet
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Eine kleine Kneipe inmitten der Lübecker Altstadt, in der fast alles noch so ist wie vor rund 100 Jahren. Dunkle Holzverkleidungen an den Wänden und am Tresen. Mit Leder bezogene Sitzbänke und alte Bilder an den Wänden. Eine Kneipe, in der noch geraucht werden darf, in der aber keine laute Musik gespielt wird. In der am Tresen keine Sitzplätze sind, sondern Gäste, die allein kommen, gemeinsam mit anderen am Tisch sitzen. Also die besten Voraussetzungen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Wer ins Buthmanns kommt, findet schnell Gesellschaft.
Das sind nur ein paar der Gründe, warum die Bierstuben schon immer so beliebt waren und sind – bei ganz einfachen Leuten, aber auch bei Politikern, Kunstschaffenden und Literaten. Sogar in Thomas Manns »Buddenbrooks« soll die Kneipe erwähnt worden sein. Kein Wunder, schließlich besuchte der Schriftsteller als Schüler das benachbarte Katharineum.
Info
Adresse Glockengießerstraße 3–5, 23552 Lübeck, www.buthmannsbierstuben.de | ÖPNV Bus 4, 10, 11, 21, 31, 39, Haltestelle Katharineum | Öffnungszeiten Mo–Do 12–24 Uhr, Fr und Sa 12–1 Uhr| Tipp Direkt gegenüber befindet sich die Museumskirche St. Katharinen, die einzige erhaltene Klosterkirche Lübecks.
Auch der ehemalige Ministerpräsident Björn Engholm ist seit mehr als 50 Jahren gerne zu Gast – wegen der Zigaretten und der netten Leute. Welche lokalen und überregionalen Persönlichkeiten sich hier schon die Klinke in die Hand gegeben haben, kann man der Bildergalerie entnehmen, die ansonsten hauptsächlich historische Aufnahmen von Lübeck zeigt.
Die erste schriftliche Erwähnung des sogenannten Krugrechts für das Haus stammt aus dem Jahr 1697. Daher bezeichnet sich das Buthmanns als die älteste Bierstube Lübecks und die zweitälteste gastronomische Einrichtung nach der Schiffergesellschaft. 1898 übernahm Georg Heinrich Buthmann das Lokal und gab ihm seinen Namen. Dieser langjährigen Tradition fühlen sich die Betreiber noch heute verpflichtet, weswegen das Interieur kaum verändert, sondern lediglich restauriert wurde. Und auch auf der Karte bleibt sich das Buthmanns seit vielen Jahren treu: Soleier, vier verschiedene Biersorten und kein Schnickschnack.
In der Nähe
Das Kunsthaus Lübeck (0.02 km)
Das Willy-Brandt-Haus (0.03 km)
Die Overbeck-Gesellschaft (0.09 km)
Der Füchtingshof (0.1 km)
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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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