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Niederbayern ist zweifellos eine der landschaftlich schönsten Regionen Bayerns. Die kreisfreien Städte Landshut, Passau und Straubing bieten historische und lebendige Sehenswürdigkeiten für jeden Geschmack: altehrwürdige Kirchen, bundesweit einmalige Themenmuseen, Paradiese für die Umwelt und sagenhafte Geschichten rund um Plätze und Stadttürme. Dieses Buch zeigt Ihnen aber auch eine neue Seite der Gegend: spannende, skurrile Orte mit ihren Geschichten, die auch den Bewohnern unbekannt sind. Kommen Sie mit auf Entdeckungstour!
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Seitenzahl: 208
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111 Orte in Niederbayern, die man gesehen haben muss
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten Texte: Reiner Vogel © Alle Fotografien Maximilian Raab, außer Kap. 46 Die Narrentreppe: Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de Kap. 42 Die Käsplattn: Karl Reitmeier, Karlshofgarten 1, Viechtach Kap. 110 Die Rottaler Sternwarte: Karl Aigner, Sternenfreunde Wurmannsquick e.V. Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-940-0 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Vorwort
1_Das Aventinusdenkmal | AbensbergEine bayerische Geschichtsreise
2_Die Speedwaybahn | AbensbergStaubwolken und wagemutige Männer
3_Der Vogel- und Tierpark | AbensbergNasenbär tritt Känguru
4_Der Handlberg | AidenbachEin Denkmal zur großen Bauernschlacht
5_Die Klosterkirche | AldersbachPfiffiges Kleinod im Kirchenfresko
6_Die Arnstorfer Schlösser | ArnstorfDrei auf einen Streich
7_Das Würzingerhaus | AußernzellGeschichte und Gegenwart eines multiplen Gebäudes
8_Der Heinrichsturm | Bad AbbachDes Kaisers Lieblingsort
9_Das Jurahaus | Bad Abbach-OberndorfDas älteste Bauernanwesen weit und breit
10_Der Apothekergarten | Bad BirnbachEine Fundgrube für Kräuterliebhaber
11_Der Mediationsweg | Bad BirnbachEntspannung für die Seele
12_Das Kurorchester | Bad FüssingDarf ich bitten?
13_Das Spielcasino | Bad FüssingLas Vegas auf Niederbayerisch
14_Die Keimzelle Safferstetten | Bad Füssing-SafferstettenVon den Anfängen des Weltbades
15_Der Teufelsfelsen | Bad GriesbachUraltes Naturschauspiel im Reuterer Wald
16_Das Bruder-Konrad-Haus | Bad Griesbach-ParzhamEine Hofstelle als Wallfahrtsstätte
17_Der Soccerpark Bayern | Bodenkirchen-WillabergFußballgolf auf dem Land
18_Die Brücke über die Donau | DeggendorfMit »europäischem Gardemaß« von Ufer zu Ufer
19_Die Deichgärten | DeggendorfNaturnah parken
20_Die Knödelwerferin | DeggendorfEin Stadtbrunnen mit launiger Geschichte
21_Das Schiffmeisterhaus | Deggendorf»Leitstelle« an der Donau
22_Die Turmwohnung | DeggendorfHoch oben, die Stadt im Blick
23_Der Bruckstadel | DingolfingModernes Tourismuszentrum mit Vergangenheit
24_Die Herzogsburg | DingolfingMusealer Blickfang in der Oberen Stadt
25_Die Innenstadtbrunnen | DingolfingSag's durch die Kunst
26_Der Stinkerturm | DingolfingEin anrüchiges Verlies in der Stadtmauer
27_Der Narrenbrunnen | Dingolfing-TeisbachEin »löcheriger Brunnen« als Treffpunkt
28_Das Theater an der Rott | EggenfeldenEinziges Landkreistheater in Deutschland
29_Die SchlossÖkonomie Gern | Eggenfelden-GernKultur in der Provinz
30_Das Europareservat Unterer Inn | EringStopp beim Vogelzug
31_Der Tatzelwurm | EssingSanft geschwungene Hängebrücke im Altmühltal
32_Die Tropfsteinhöhle | Essing-OberauHeimat der Fledermaus
33_Das Museum der Seefahrt | GeiselhöringUnd wo ist das Meer?
34_Der Eiskeller | Geiselhöring-HaindlingEin lebendiges Dorfcafé
35_Das Sippenauer Moor | HausenEin Naturschutzjuwel mit seltensten Pflanzen
36_Das Armenhaus | HengersbergEine Kunstadresse von Rang und Namen
37_Der Alte Kanalhafen | KelheimÜberbleibsel einer historischen Idee
38_Das Orgelmuseum | KelheimSeltene Instrumente hinter Klostermauern
39_Die Eremitage Klösterl | Kelheim-KlösterlDer Welt sehr zugetan
40_Die Wehrkirche | KößlarnEin Bollwerk gegen mancherlei Begehrlichkeiten
41_Das Museum Quintana | KünzingEine spannende Siedlungsgeschichte
42_Der Wachsende Felsen | Landau a. d. Isar-UsterlingEin uraltes Naturschauspiel
43_Die Dominikanerkirche | LandshutEin Schweinskopf als derber Steinmetzwitz
44_Das Etzdorf-Palais | LandshutEin Barockbau mit luftiger Rokokofassade
45_Das Landschaftshaus | LandshutEine farbenfrohe Renaissancefassade in der Altstadt
46_Das Pappenberger Haus | LandshutGeneröses Bürgertum in der Altstadt
47_Der Rathausprunksaal | LandshutDie Darstellung der großen Fürstenhochzeit
48_Der Röcklturm | LandshutKeimzelle für eine Bürgerverschwörung
49_Die Stadtresidenz | LandshutEine prächtige Kassettendecke in südländischem Flair
50_Das Zeughaus | LandshutDer Fundus der Landshuter Hochzeit
51_Der Hofgarten | Landshut-BergNaherholung in der Stadt
52_Die Narrentreppe | Landshut-BergCommedia dell'arte in der Burg Trausnitz
53_Das Dorf Hellring | Langquaid-HellringEin ganz besonderer »Kulturgenuss«
54_Das Berta-Hummel-Museum | MassingWallfahrtsort (nicht nur) für Amerikaner
55_Das Freilichtmuseum | Massing-SteinbüchlHandfestes Leben in früheren Zeiten
56_Die Klosterbibliothek | MettenErbauliche Schriften für die Benediktiner
57_Die Hien-Sölde | MitterfelsWie Kleinbauern vor 600 Jahren lebten
58_Das Infohaus | Moos-MaxmühleEin lebendiger Naturkundeunterricht
59_Der Kunstparkur | Neustadt a. d. Donau-Bad GöggingEine Erbauung (nicht nur) für den Kurgast
60_Das Römische Bademuseum | Neustadt a. d. Donau-Bad GöggingHeiße Quellen unter dem Kirchenschiff
61_Das Kastell Eining | Neustadt a. d. Donau-EiningWie die frühen Römer hausten
62_Die Eiserne Hand | Neustadt a. d. Donau-HienheimEin »sagenhaftes« Flurdenkmal
63_Die byzantinische Kirche | NiederaltaichGelebte Ökumene im Benediktinerkloster
64_Das Keramikmuseum | ObernzellDas besondere Schwarzgeschirr
65_Das Isar-Radstadion | Oberpöring-NiederpöringDie schnellste Betonbahn Europas
66_Der nackte Engel | Ortenburg-SammareiEin liebenswertes Kunstdetail
67_Die Asambasilika | Osterhofen-AltenmarktEine der schönsten spätbarocken Kirchen Bayerns
68_Das Drei-Flüsse-Eck | PassauDie verschiedenen Farben des Wassers
69_Die Emerenz-Meier-Büste | PassauReferenz an eine Unangepasste
70_Das Gisela-Grab | PassauRuhestätte der ungarischen Nationalheiligen
71_Die Höllgasse | PassauKünstlermeile in der verwinkelten Altstadt
72_Das Museum Moderner Kunst | PassauEin Beispiel für neuzeitliches Mäzenatentum
73_Der Rathaussaal | PassauDas Gemälde »Kriemhild zieht ein«
74_Der Schaiblingsturm | PassauWächter für den Salzhafen
75_Der Tölpel | PassauEin liebenswertes Stadtoriginal
76_Der weinende Engel | PassauWarum ein Künstlersohn so traurig ist
77_Der Park Freudenhain | Passau-HacklbergNomen est omen
78_Europa in der Kastanienallee | PfarrkirchenEin Kunstwerk und die Völkerfreundschaft
79_Die Trabrennbahn | PfarrkirchenImmer eine Pferdelänge voraus
80_Das Wimmer-Ross | PfarrkirchenEine Huldigung an das Rottaler Pferd
81_Die Essigbrauerei Kriegl | PilstingBalsamico auf dem Land
82_Der Wasserturm | PlattlingWeite Aussicht aus luftiger Höhe
83_Die Nibelungen-Skulpturen | PlattlingWarum Kriemhild ihre Spuren hinterließ
84_Der Altmühlbob | Riedenburg-HaidhofEine Sommerrodelbahn mit hohem Spaßfaktor
85_Der Archäologiepark | Riedenburg-HaidhofJederzeit und kostenlos
86_Die Ritterburg Prunn | Riedenburg-PrunnWo das Nibelungenlied zu Hause war
87_Die schwebende Madonna | RohrEine kunsthistorische Besonderheit
88_Das Binder-Pehr-Haus | Rottenburg a. d. LaaberEine bildhafte Erzählung der Fassbinderei
89_Das Radiomuseum | Rottenburg a. d. LaaberVom Detektorempfänger zum Hightechgerät
90_Das ehemalige Kloster | Rotthalmünster-AsbachDie Nationalgalerie in der Provinz
91_Die Siebenschläferkirche | Ruhstorf a. d. Rott-RotthofWo sieben junge Männer eingemauert wurden
92_Die Kasplattn | Sankt EnglmarEin Geheimtipp für Gipfelfreunde
93_Der Schlosspark | Schönau»Very british« in Rottal
94_Das Aenus-Denkmal | Simbach a. InnEin nackter Hintern zeigt nach Österreich
95_Die Rokokokirche Loh | StephansposchingWo einst die Erntehelfer Einkehr hielten
96_Das Bajuwarium | StraubingDie niederbayerische Miniaturwelt
97_Der Friedhof St. Peter | StraubingWo die ertränkte Agnes ihre Ruhe fand
98_Die Galerie Weytterturm | StraubingKunst im ehemaligen Stadtturm
99_Das Gäubodenmuseum | StraubingAuf Du und Du mit den Römern
100_Der Stadtturm | StraubingDie Herzkammer des Gäubodens
101_Das Geburtshaus des Franz von Stuck | TettenweisWo der »Malerfürst« begann
102_Das Wasserschloss Train | TrainWo das Textbuch zur »Zauberflöte« entstand
103_Das »Haus am Strom« | Untergriesbach-JochensteinUmweltbildung mittendrin
104_Die Brenninger-Skulpturen | Velden a. d. VilsErinnerungen an einen Großkünstler
105_Der Nachbau von Stonehenge | Velden a. d. VilsEin wahr gewordener Traum
106_Das Kröninger Hafnermuseum | VilsbiburgEine Heimstatt für niederbayerisches Kulturgut
107_Das Afrikamuseum | Vilshofen a. d. DonauDie Mitbringsel der Missionspatres
108_Der Ginkgohain | Vilshofen a. d. DonauEin Park für die Ewigkeit
109_Die Liebeslinde | Wittibreut-KrieringEin mächtiges Naturerlebnis
110_Die Sternwarte | Wurmannsquick-StraßhäuserMit Teleskopen auf Sternenjagd
111_Der Dorfkirchturm | Zeilarn-SchildthurnDer höchste seiner Art in Bayern
Bildteil
Übersichtskarten
Niederbayern ist mit 10.000 Quadratkilometern flächenmäßig der zweitgrößte bayerische Regierungsbezirk. Rund 1,2 Millionen Menschen leben hier. Wie kein anderer bayerischer Landstrich hat Niederbayern in den vergangenen Jahrzehnten eine atemberaubende Entwicklung vom Agrarland zur modernen Industrie- und innovativen Mittelstandsregion durchlebt. Die Arbeitslosenraten sind auf Niedrigniveau, die Wirtschaft boomt anhaltend. Geblieben ist trotz aller Prosperität der landschaftliche Reiz Niederbayerns. Die kreisfreien Städte Landshut, Passau und Straubing bieten historische und überaus lebendige Sehenswürdigkeiten für jeden Geschmack: Altehrwürdige Kirchen, bundesweit einmalige Themenmuseen, Umweltparadiese und sagenhafte Geschichten rund um Plätze und Stadttürme. Das niederbayerische Heilbäderwesen mit seinen römischen Wurzeln genießt europaweit einen herausragenden Ruf. Das touristische Angebot ist so breit wie vielfältig – und auch noch originell.
Wo sonst gibt es einen Stinkerturm wie in Dingolfing, einen Brunnen mit einer wehrhaften Knödelwerferin als Motiv wie in Deggendorf oder ein ehemaliges Armenhaus als namhafte Kunstadresse wie in Hengersberg? Die Klosterbibliothek von Metten ist eine kunsthistorische Rarität, das Afrikamuseum von Schweiklberg geheimnisvoll, das Freilichtmuseum Massing ohne jeglichen Kitsch. Verstreut über die Region gibt es außerdem diverse Kunst- beziehungsweise Skulpturenwege oder als Beispiel für früheres Leben ein ausgezeichnet erhaltenes Römerkastell.
Dies alles macht Niederbayern überaus vielfältig, spannend, begeisternd! Gehen Sie auf eine Entdeckungsreise zu 111 Orten in Niederbayern, die man gesehen haben muss.
Eine bayerische Geschichtsreise
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In der verwinkelten Innenstadt von Abensberg führt kein Weg vorbei am berühmtesten Sohn des Ortes. Zunächst ragt am Aventinusplatz sein steinernes Denkmal in die Höhe. Auf einem Sockel steht der Gelehrte lebensgroß in Denkerpose – den rechten Arm ans Kinn gelegt. Darunter ist zu lesen, dass er »in seiner Heimatstadt die Jahrbücher der Bayern 1519 begonnen und 1521 vollendet hat«. Johannes Aventinus ist der bekannteste bayerische Geschichtsschreiber. Eigentlich hieß er Johann Georg Turmaier, aber er latinisierte seinen Namen zu Aventinus (der Abensberger). Dies ist auf einer Tafel zu entziffern, die an seiner Geburtsstätte angebracht ist.
Ein rostrot verputztes Bürgerhaus steht geranienumrankt am Ausgang des inneren Stadtplatzes. Hier wurde Johann Turmair am 4. Juli 1477 geboren. Der begabte Jüngling entwickelte sich zu einem Universalgelehrten. So gab er 1523 die erste Karte Bayerns heraus, schrieb ein Lehrbuch über Musik, arbeitete auch im Bereich der Mathematik. Seine Lateinische Grammatik wurde allgemeines Lehrbuch. Nicht zuletzt deshalb gibt es ‒ nicht nur in Abensberg – eine Aventinus-Schule.
Info
Adresse Aventinusplatz; Stadtmuseum: Dollingerstraße 18, 93326 Abensberg | Anfahrt A93 Ausfahrt Abensberg, Beschilderung zur Innenstadt, Parkplatz am Kreisverkehr vor der Innenstadt oder am Großparkplatz Gillamoos | Öffnungszeiten Di–So 10‒17 Uhr| Tipp Auf dem »Kulturweg« am historischen Stadtgraben präsentieren Künstler aus der Region wechselnde Werke.
Aventins Hauptwerk bleibt aber die Darstellung der bayerischen Geschichte bis zum Jahre 1460. Nicht nur dazu gibt es weiterführende Einzelheiten im Abensberger Heimatmuseum, gleich gegenüber seinem Denkmal. Im fünften Stockwerk des sanierten Getreidekastens sind wertvolle Exponate aus dem unmittelbaren Umfeld und Schaffen von Aventinus zu bestaunen. Die Stadt konnte zwei Bücher in Ausgaben von 1580 und 1622 erwerben. Als Besonderheit gibt es davon auch einen Nachdruck, in dem der interessierte Besucher blättern kann. Aber damit noch nicht genug von und über Aventinus: Das ehemalige Karmelitenkloster wurde zu einem Veranstaltungszentrum umgebaut. Hier sind etwa die Volkshochschule und die Musikschule untergebracht. Der Name, richtig: Aventinum.
In der Nähe
Die Speedwaybahn (0.97 km)
Der Vogel- und Tierpark (1.77 km)
Der Kunstparkur (4.17 km)
Das Römische Bademuseum (4.91 km)
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Staubwolken und wagemutige Männer
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Das Stadion liegt hinter einer hohen Mauer, inmitten eines schmucken Wohngebietes am Rande von Abensberg. Von außen ist die Anlage nicht einzusehen, und dies ist auf den ersten Blick auch kein großer Verlust: Das Gelände vermittelt immer noch den etwas herben Charme der Aufbaujahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine kleine Vereinsgaststätte im Eingangsbereich dient als Einkehrmöglichkeit nach der Stadionbesichtigung. Die um den Rasen führende Aschenbahn ist 396 Meter lang. Die Haupttribüne erscheint zwar nicht spektakulär, bietet allerdings den besten Blick ins Stadionrund. Auch die Stehtribünen sind ein wenig aus der Zeit gefallen, wenigstens aus der neueren. Im Eingangsbereich sind die hölzernen Boxen für die Speedwayfahrer während des Jahres verschlossen. Nichts deutet darauf hin, dass hier jährlich an Pfingsten der Teufel los ist.
Dann findet im Stadionrund die größte Sportveranstaltung Niederbayerns statt. Etwa 5.000 Zuschauer lassen sich den Kampf um die Startplätze zum ersten Lauf der Speedway-WM nicht entgehen. Vorbei ist es dann mit der Ruhe und auch der Abgeschlossenheit hinter der gemauerten Einfriedung.
Info
Adresse Stadionstraße, 93326 Abensberg | Anfahrt A93 Ausfahrt Abensberg, beim Kreisel in Abensberg rechts ab, nach 800 Metern rechts in die Stadionstraße abbiegen, Eingang bei Sportgaststätte | Tipp Der Maderturm ist der einzig noch existierende Turm der ehemaligen Abensberger Wehranlage. Diese Anlage bestand ursprünglich aus 32 Rund- und acht Ecktürmen.
Die Maschinen heulen ohrenbetäubend, die wagemutigen Fahrer jagen Mann gegen Mann in die Kurven, und manchmal fliegen sie auch darüber hinaus. Speedway ist ein harter Sport, die eine oder andere Delle an Mann oder Maschine gehört dazu. Nachdem am Pfingstsonntag die Vorläufe absolviert sind, gehen am Tag danach die Bänder hoch. Jahr für Jahr sind Top-Piloten aus zehn Nationen in der Aufstellung zu finden. Das Speedwaystadion wird zum Hexenkessel.
Der MSC Abensberg zählt mit seinen fast 300 Mitgliedern zu den größten Vereinen im Landkreis Kelheim. Er hat es geschafft, dass Abensberg zum Mekka der Speedwayszene geworden ist. Von alldem ist während des Jahres nichts zu spüren. Das Stadion aber ist eine zeit- und sportgeschichtliche Besonderheit.
In der Nähe
Das Aventinusdenkmal (0.97 km)
Der Vogel- und Tierpark (2.68 km)
Der Kunstparkur (5.1 km)
Das Römische Bademuseum (5.79 km)
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Nasenbär tritt Känguru
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Wer die Eingangstüre beim Kassenhäuschen durchschritten hat, dem kann bereits hier ein schillernder Fasan vor die Beine laufen. Auch Enten, Gänse oder Schafe gehören zum »Empfangskomitee«. Man ist also gleich mittendrin in diesem naturbelassenen Tierpark. Viele der etwa 200 Tierarten können sich im waldigen Bereich des Vogel- und Tierparks Abensberg frei und ungezwungen bewegen. Sie tun dies auch ohne Scheu vor Besuchern. Es geht familiär zu in diesem Naturpark mit einer Fläche von immerhin etwa 28.000 Quadratmetern. So ist natürlich ein Spielplatz für die Kleinen vorhanden. Nachhaltig gepflegte Wege führen vorbei an Vogelvolieren und Freigehegen. Alle Volieren, so die Besitzerin, wurden in der jüngeren Zeit neu gebaut oder aufwendig instand gesetzt. Um den Ausflugscharakter – nicht zuletzt für Familien mit Kindern – zu unterstreichen, gibt es über das Gelände verstreut reichliche Sitzgelegenheiten. Und egal, wo man sich gerade im Park aufhält ‒ es ist nie weit zur Gaststätte »Vogelpark«, in der sich die Besucher preisgünstig für den weiteren Weg stärken können.
Der Naturkundeunterricht findet aber im weitläufigen Gelände statt: Heimische Tierarten wie Uhus und Fasane sind ebenso zu bestaunen wie Exoten aus Südamerika, australische Emus oder Kängurus. Die Gehege und Volieren geben auf kleinen Schildern knappe Erläuterungen. Besonders belebend sind die unterschiedlichen Tierlaute, die durch den Park erklingen. Ein vielstimmiges Naturkonzert inmitten von Niederbayern – das ist in dieser Form wirklich nicht alltäglich.
Info
Adresse Welschenbach 3, 93326 Abensberg | Anfahrt A93 Ausfahrt Abensberg, St2144 nach Welschenbach, Ausschilderung »Vogelpark« folgen | Öffnungszeiten Mitte März–Okt. täglich 9–18 Uhr| Tipp Der bunte Turm der Brauerei Kuchlbauer in Abensberg ist ein Projekt des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Der Turm ist 35 Meter hoch und soll ein Leuchtturm des bayerischen Bieres sein.
Und immer wieder laufen Tiere über die Spazierwege: verspielte kleine Pferde, meckernde Ziegen, eigensinnige Esel, stolze Lamas oder aufgeregte Zwerghühner. Auch Stinktiere oder Nasenbären gehören zum lebendigen Inventar. Wer Lust dazu hat, kann nach einem etwa einstündigen Rundgang auch bei einer Fütterung zusehen.
In der Nähe
Das Aventinusdenkmal (1.77 km)
Die Speedwaybahn (2.68 km)
Der Kunstparkur (3.23 km)
Das Römische Bademuseum (4.12 km)
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Ein Denkmal zur großen Bauernschlacht
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Das Handlberg-Denkmal steht am östlichen Ortsrand des Marktes Aidenbach auf einem Hügel. Der Blick fällt auf die Gemeinde, die malerisch in der Senke unterhalb des Handlberges liegt.
Das Denkmal wurde im Jahre 1866 auf einem Treppensockel errichtet. Es erinnert eindringlich und dauerhaft an über 3.000 Bauern, Handwerker und Knechte aus dem Vils-, Rott- und Inntal. Sie fanden am 8. Januar 1706 in der Schlacht von Aidenbach den Tod. Die Aufständischen wurden »von den kaiserlich-österreichischen Besatzungstruppen auf diesen umliegenden Hügeln und Tälern erbarmungslos niedergemetzelt«. Dies schreibt der Passauer Heimatforscher Ludwig Maier. Dem »Massaker« von Aidenbach ging die Sendlinger Mordweihnacht voraus, bei der die Oberländer Bauern durch die Österreicher niedergeworfen worden waren.
Info
Adresse Denkmal: Marktplatz, 94501 Aidenbach | Anfahrt A3 Ausfahrt Garham/Vilshofen, von Garham Richtung Vilshofen/Aldersbach, in Aldersbach links Richtung Aidenbach, vom Marktplatz aus 20 Minuten Fußmarsch zum Handlberg | Tipp In der Nähe befindet sich der Vogelpark Irgenöd. Etwa 150 Arten von exotischen Vögeln und viele interessante Säugetiere garantieren einen anregenden Besuch (vom 29. März‒Okt. täglich 9‒19 Uhr geöffnet).
Beide Auseinandersetzungen gehören zum Spanischen Erbfolgekrieg. Bayern und Frankreich standen gegen Österreich und England im Feld. Durch das österreichische Besatzungssystem mit seinen Zwangsrekrutierungen fühlten sich auch die niederbayerischen Bauern tief gedemütigt und zogen in die Abwehrschlacht. Rund um den Handlberg stellten sich die mit Sensen, Dreschflegeln und anderen primitiven Waffen unzulänglich bewaffneten Bauern am 8. Januar 1706 gegen die ausgebildete Soldateska aus Österreich. Das Ergebnis der ungleichen Auseinandersetzung: Eine Fußmarschstunde weit bedeckten Leichen die Felder und Wiesen um Aidenbach! Diese brutalen Geschehnisse sind im Gedächtnis des Passauer Landes unverrückbar erhalten geblieben.
Neben dem Denkmal Handlberg erinnern auch das Denkmal Kleeberg im Bereich von Beutelsbach und die Kapelle Reschendobl in der Nähe von Egglham an die Bauernschlacht von Aidenbach. Zum Gedenken wird von der Gemeinde Aidenbach außerdem alle zwei Jahre im Sommer das Freilichttheaterstück »Lieber bairisch sterben« aufgeführt.
In der Nähe
Die Klosterkirche (2.2 km)
Der nackte Engel (7 km)
Das Afrikamuseum (9.52 km)
Der Ginkgohain (9.58 km)
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Pfiffiges Kleinod im Kirchenfresko
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Die Reihenfolge ist klar geregelt: zuerst hinein in die »schönste Marienkirche Bayerns« und dann zur Stärkung des leiblichen Wohles ins Bräustüberl daneben. Die Klosterkirche Aldersbach erhielt ihr barockes Aussehen zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den italienischen Bauherrn Domenico Magazini. Dieser lockte mit viel Geld die in der damaligen Künstlerszene herausragenden Gebrüder Asam nach Aldersbach.
Cosmas Damian übernahm die Malerarbeiten, der Stuckateur Egid Quirin die Innengestaltung des Kirchenbaues. Die Brüder steigerten sich in einen barocken Schaffensrausch hinein. Dabei stellen die vielfach gerühmten Deckenfresken über drei Joche hinweg die Kirchenfeste im Jahreslauf dar. Die Gottesmutter Maria ist unbestritten der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Im Westen beginnt die Verkündigung, über die Weihnachtsszene geht es zum sich öffnenden Himmel.
Info
Adresse Freiherr-von-Aretin-Platz 1, 94501 Aldersbach | Anfahrt A3 Ausfahrt Garham/Vilshofen, von Garham Richtung Vilshofen/Aldersbach | Öffnungszeiten Die Kirche ist während des Tages geöffnet, Kontakt für Führungen im Klosterladen, Tel. 08543/960433, E-Mail: [email protected]| Tipp Zum nahe gelegenen Schloss Haidenburg gehört ein vier Hektar großer Landschaftspark im englischen Stil. Das Schloss ist eine der ältesten Anlagen im Umfeld und überblickt das herrliche Sulzbachtal.
Der Hochaltar ist der Höhepunkt des prunkvollen »Thronsaales«. Er wurde 1723 vom Passauer Bildhauer Matthias Götz aus Holz geschnitzt und in hellen Farbtönen marmoriert. Der Aufbau stellt die Heiligste Dreifaltigkeit, umgeben von 88 Engeln, dar. Ausgedrückt werden soll insgesamt die barocke Sehnsucht des Menschen nach einem Himmel auf Erden.
Unbedingt sollte der nach oben blickende Besucher nach einer dargestellten Schwalbe Ausschau halten. Wer den kleinen Vogel in dem Fresko nicht findet, der hat Niederbayern nicht gesehen!
Nach der kirchlichen Pracht geht es in das weltlich-barocke Bräustüberl. Diese holzgetäfelte Wirtsstube ist urgemütlich – das Bier süffig und die Essensauswahl regional im besten Sinne. Schon bald nach der Klostergründung 1146 fingen die Zisterziensermönche in Aldersbach an, Bier zu brauen. Die Brauerei Aldersbach ist schon seit vielen Generationen in Besitz der Familie von Aretin und zählt zu den erfolgreichsten Privatbrauereien in Bayern.
In der Nähe
Der Handlberg (2.2 km)
Das Afrikamuseum (8.22 km)
Der Ginkgohain (8.36 km)
Der nackte Engel (8.62 km)
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Drei auf einen Streich
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Das auf das 15. Jahrhundert zurückgehende, herrschaftliche Wasserschloss liegt etwas westlich vom Arnstorfer Ortskern, wird aber von den Einheimischen als das Obere Schloss bezeichnet. Die Vierflügelanlage ist mauerbewehrt und von ausladenden Grün- und Wasserflächen umgeben. Der schützende Wassergraben ist noch zu gut drei Vierteln erhalten. Die früheren Eigentümer pflegten in ihrem unmittelbaren Umfeld durchaus Distanz zur einfachen Bevölkerung. Außerdem sollten Hab und Gut bestmöglich gesichert sein. Das heute denkmalgeschützte Ensemble war aber in erster Linie Wirtschaftsbetrieb der beständig ansässigen Reichsfreiherren von Closen: Sie waren als Hofmarksherren Richter und Grundherren und oberste Instanz in der Region.
Schlossbrauerei und dazugehöriges Gasthaus, Jagdstadel, Wirtschaftsgebäude – bis in die Gegenwart hinein ist die Funktionalität noch nachzuvollziehen, aber auch die Dominanz derer von Closen. Erwähnenswert sind heute noch zwei Prunkräume sowie die Schlosskapelle St. Katharina.
Info
Adresse Oberes Schloss, 94424 Arnstorf | Anfahrt A3 Ausfahrt Bogen, B20 Richtung Landau a. d. Isar, Simbach bei Landau, Richtung Arnstorf, Schloss ist ausgeschildert | Öffnungszeiten nur von außen zu besichtigen| Tipp An der Steinbachbrücke steht das Alt-Arnstorf-Haus. Das Blockhaus aus dem 18. Jahrhundert ist als kleines Museum ausgebaut.
Das Untere Schloss direkt am Marktplatz von Arnstorf resultiert aus einer Teilung der Closen-Herrschaft. Der jüngere Zweig baute sich eine neue, zweigeschossige Barockresidenz im Stil des 17. Jahrhunderts mit markanten Ecktürmen. Die Denkmalpfleger empfehlen einen Blick auf das Schlossportal mit der darüber zu sehenden Madonnennische.
Vom inneren Arnstorfer Marktbereich aus sind es etwa sechs Kilometer bis in den eingemeindeten Ort Mariakirchen. Die kleine Gemeinde und das wie selbstverständlich im 16. Jahrhundert dazugebaute Wasserschloss bilden eine charmant anmutende Einheit. Baukunst und bäuerliche Landschaft schmiegen sich hier aneinander an. Das Wappen im Innenhof datiert die Entstehung des Schlosses exakt auf das Jahr 1550. Das von der Renaissance beeinflusste Wasserschloss zählt zu den sehenswertesten Bauten der Hügellandschaft.
In der Nähe
Der Schlosspark (8.86 km)
Europa in der Kastanienallee (16.76 km)
Der Wachsende Felsen (16.88 km)
Das Wimmer-Ross (16.91 km)
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Geschichte und Gegenwart eines multiplen Gebäudes
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Das Würzingerhaus ist in den Urkunden als ehemaliger Grundbesitz des Klosters Niederaltaich nachgewiesen. Demnach geht das historische Gebäude auf das 12. Jahrhundert zurück, im Mittelalter diente es als Sitz der niederen Gerichtsbarkeit und als Taverne. Durch die Lage an der »Gulden Straß« profitierte man von den Viehmärkten in Vilshofen und Deggendorf. Landwirtschaft, Metzgerei und Gasthaus konnten somit ausgezeichnet gedeihen. Später residierten im imposanten Würzingerhaus auch das Rathaus, die Poststelle und weitere öffentliche Einrichtungen. Der Name Würzinger ist ein sogenannter Hausname, er geht damit auf einen früheren Besitzer zurück.
Von 1998 bis 2002 wurde das Würzingerhaus von der Gemeinde aufwendig saniert und großenteils seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt. Das Ergebnis zeigt sich bewundernswert vielfältig: Grundlage und Drehscheibe könnte dabei eigentlich ein moderner Gastronomiebetrieb sein. Alles ist vorhanden – allerdings gibt es seit Jahren Schwierigkeiten mit der Verpachtung. Engagierte Einheimische und Vereine haben deshalb das Kommando übernommen und einen Strauß bunter Ideen verwirklicht: Ein FC-Bayern-München-Fanclub hat zwei Stuben gemietet, der große Saal wird lebhaft genutzt, auch die Gemeindebücherei findet mit ihrem Angebot rege Nachfrage. Besonders originell: Die Gemeinde Außernzell betreibt in eigener Regie einen Dorfladen mit heimischen Produkten.
Info
Adresse Eginger Straße 1, 94532 Außernzell | Anfahrt A3 oder A92 jeweils Ausfahrt Iggensbach, St2322 durch Iggensbach, dann Beschilderung Schöllnach folgen, Abzweigung nach Außernzell folgen | Tipp Zehn Kilometer entfernt liegt der Aussichtsturm Brotjacklriegl. Von hier gibt es bei schönem Wetter einen einmaligen Blick über den Bayerischen Wald.
Nachdem der Naturpark Bayerischer Wald seine Infostelle mangels Nachfrage im Dachgeschoss des Würzingerhauses geschlossen hat, fanden die Außernzeller auch hier bald eine andere Lösung: Ein Marionettentheater, kurzerhand von der Gemeinde mit Spendengeldern aus einem Nachlass erworben, ist eingezogen und gibt Vorstellungen. Auch die Volkshochschule hält Kurse ab, etwa für Mutter-Kind-Gruppen. So herrscht in jeder Hinsicht Leben in den historischen Gemäuern des Würzingerhauses.
In der Nähe
Das Afrikamuseum (10.69 km)
Der Ginkgohain (10.83 km)
Das Museum Quintana (11.14 km)
Das Armenhaus (12.8 km)
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Des Kaisers Lieblingsort
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Vom Burgberg aus wurden zur Römerzeit die Donau und der befestigte Weg von Regensburg nach Eining bewacht. Dann kamen die Bajuwaren, und noch später – im 10. Jahrhundert – saß hier auf der trutzigen Burg der Bayernherzog Heinrich II., genannt der Zänker. Auf dessen Sohn wiederum, den späteren Kaiser Heinrich II., geht der Name des 27 Meter hohen Turmes zurück. Heinrich wurde auch »der Heilige« genannt. Kein Wunder, sein Erzieher war der tatsächlich heiliggesprochene Bischof Wolfgang von Regensburg gewesen. Heinrich erhob seine geliebte Burg zur kaiserlichen Pfalz.
Ihr weiteres Schicksal war recht verquer, wie es so oft in der Geschichte der Fall war. Schenkungen, Zerstörungen, Wiederaufbau, weitere Fehden, Verfall. Letztendlich steht heute noch der Heinrichs- beziehungsweise Hungerturm. Diese Bezeichnung geht auf eine Belagerung der Stadt Regensburg Ende des 13. Jahrhunderts zurück. 400 Regensburger Bürger zogen, von Hunger und Not getrieben, nach Abbach und brannten Ort und Burg nieder. Nur der Heinrichsturm blieb erhalten – so weiß es die Ortsgeschichte zu berichten. Heute sind von der ehemals mächtigen Ringmauer nur noch Teilstücke erhalten. In einer sachkundigen Grabungsaktion im Jahr 1980 wurden die Grundmauern des ehemaligen Pflegerhauses rekonstruiert. Der Platz vor dem Turm ist Endpunkt eines vom Ortszentrum aus steil ansteigenden Weges. Der Turm steht frei – die Waldlandschaft ist zurückgedrängt. Die Gesamtanlage ist sehr gepflegt und wird der Bedeutung des geschichtsträchtigen Ortes gerecht. Eine Tafel am Turm liefert knappe Informationen. In zehn Meter Höhe ist eine rundbogige Einstiegsöffnung, zu der man früher über eine Holzleiter gelangte. Heute führt eine moderne, aber stimmige Aluminiumleiter zum Zugang. Der Aufstieg führt in zwei übereinanderliegende achteckige Gewölberäume, von denen aus der Rundblick über den Donauraum bis nach Kelheim reicht.
Info
Adresse Schlossbergweg, 93077 Bad Abbach | Anfahrt A93, Ausfahrt Bad Abbach, Richtung Ortsmitte, Parkplätze im Ortszentrum sind ausgeschildert | Tipp Nahe Bad Abbach wurde eine Villa Rustica, ein Gutshof aus der Römerzeit, freigelegt. Ein interessanter Ausflug in eine vergangene Zeit.