111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss - Jochen Reiss - E-Book

111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss E-Book

Jochen Reiss

4,8

Beschreibung

Nordfriesland ist viel mehr als das Weltnaturerbe Wattenmeer. Als Sylt, Föhr und die Halligen. Als Vogelparadies und Seehundbänke. Als Theodor Storm und Emil Nolde. Nordfriesland ist abwechslungs- und spannungsreich. Die Geschichte der Groten Mandränken, der schweren Sturmfluten, hat die Region und ihre Menschen geprägt. Wissen Sie, wo man heute noch Spuren des Atlantis der Nordsee findet, der legendären Handelsstadt Rungholt, einst reich wie Rom? Kennen Sie die Geschichte der Ulpiano, deren Wrack das Meer erst vor wenigen Jahren freigelegt hat? Waren Sie schon einmal auf dem Deich, über den der Schimmelreiter galoppierte? Viele Legenden werden erzählt, vieles ist mystisch, anderes sehr modern. So geheimnisvoll und verführerisch wie Nordfriesland sind nur wenige Regionen der Welt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 226

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (14 Bewertungen)
11
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss

Jochen Reiss

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2017 Alle Rechte vorbehalten Texte: Jochen Reiss © der Fotografien: Jochen Reiss Covermotiv: fotolia.com/Marco2811 Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-947-9 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Panchos Burg | Amrum/NebelAn diesem Kunstwerk baut jeder mit

2_Die sprechenden Grabsteine | Amrum/NebelBiografische Inschriften auf 152 Stelen

3_Beim Aale-Max | Amrum/WittdünEin Amrumer Original

4_Der Tonnenhafen | Amrum/WittdünEin buntes Spektakel, welches das Meer sicher macht

5_Der Logenplatz | Beltringharder KoogSpannende Aussicht am Rande des Naturschutz-Koogs

6_Das Dorf der Störche | BergenhusenNirgendwo nisten und brüten mehr

7_Der Stollberg | BordelumDie beste Fernsicht bis zu den Halligen

8_Die bunten Badebuden | DagebüllHüttenzauber am Deich

9_Der Loren-Bahnhof | DagebüllFrüher musste geschoben werden

10_Die Uthlande | DagebüllUmweltfreundlich gleitet sie über versunkene Welten

11_Das Eidersperrwerk | EidermündungEinzigartig auf der Welt

12_Das Katinger Watt | EidermündungFür Vögel der Garten Eden, für uns ein Paradies

13_Das Jens-J.-Lützen-Haus | FahretoftHeimatkunde mit Hans Werner Paulsen

14_Das Inselgestüt | Föhr/AlkersumTrakehner-Schecken mit internationalem Ruf

15_Die Lembecksburg | Föhr/BorgsumVon der List mit der verkleideten Kuh

16_Der Dorfplatz | Föhr/OevenumSich im Rosengarten wohlfühlen und erholen

17_Stellys Hüüs | Föhr/OldsumBratapfel und Rooibostee in der Töpferei

18_Die Godelniederung | Föhr/WitsumHier endet der einzige Süßwasserfluss der Inseln

19_Die Boldixumer Entenkoje | Föhr/WykNichts zum Kuscheln, aber zum Jagen

20_Winnetous Garage | FresenhagenHier schrieb der König von Deutschland »Junimond«

21_Die Kolonisten-Eiche | Friedrichsfeld/HollingstedtSie erinnert an die Armut der Siedler

22_Der Brunnen am Markt | FriedrichstadtEin plattdeutsches Plädoyer für das Wasser

23_Die Holländische Stube | FriedrichstadtHier wurden die Buddenbrooks verfilmt

24_Der Landladen | GardingEinkaufen im historischen Haubarg

25_Die MS Rungholt | Halligen/SchlüttsielBenannt nach dem Atlantis der Nordsee

26_Die ursprüngliche Hallig | Hallig GrödeHochwasserrekord: an 90 Tagen im Jahr »Land unter«

27_Der Hafen Hooge | Hallig HoogeHeimatort eines Kutters, der versunken war

28_Die Kirchwarft | Hallig HoogeWalfische im Gotteshaus

29_Der Königspesel | Hallig HoogeWo Seine Majestät unfreiwillig übernachten musste

30_Die Pferdewagen | Hallig HoogeGemütlich die beste Aussicht genießen

31_Die Strandgutschuhe | Hallig HoogeWerner Boyens stapelt sie vor seinem Haus

32_Die Ketelswarf | Hallig LangenessIm Sommer ist sie ein lila Flieder-Traum

33_Die Zwergschule | Hallig NordstrandischmoorBei Hochwasser ist schulfrei

34_Der kleinste Leuchtturm | Hallig OlandEinzig in Europa

35_Die Arche im Meer | Hallig SüderoogHier leben Tiere, die vom Aussterben bedroht sind

36_Die Zierde der Ulpiano | Hallig SüderoogEin Dankeschön nach der Rettung aus Seenot

37_Das Haus der Schimmelreiterin | Hallig SüdfallDurchs Watt erreicht sie das Eiland

38_Der Brutplatz des Säbelschnäblers | Hamburger HalligSchwarz-weiße Gruppenbalz

39_Das Alte Gymnasium | HusumWellness-Luxus, wo früher gebüffelt wurde

40_Das Gehörlosen-Café | HusumLernort für junge Menschen mit Handicap

41_Der Wolkengucker | HusumIm Schlossgang hält er Ausschau

42_Das Mahnmal | LadelundIm KZ-Außenlager starben 300 Männer in sechs Wochen

43_Das grüne Kraftwerk | LangenhornWindräder verstellen den Horizont

44_Der Ochsenweg | Leck-KlintumMillionen Hufe haben ihn gefräst

45_Schloss Schackenborg | MøgeltønderWo Dänemarks Prinz zu Hause war

46_Die Slotsgaden | MøgeltønderDie schönste Dorfstraße Dänemarks

47_Der grüne Strand | NordstrandDeichschweine haben hier Platzverbot

48_Der Klima-Deich | NordstrandHier wird noch eine Schippe draufgelegt

49_Der Pharisäerhof | NordstrandHier soll das Rum-Getränk erfunden worden sein

50_Die sieben Flaggen | NordstrandSie sind aus Stein und flattern trotzdem

51_Der Theresiendom | NordstrandWie die Alt-Katholiken auf die Insel kamen

52_Der Hauke-Haien-Koog | OckholmAber bitte nicht aussteigen!

53_Dat swarte Peerd | OckholmEmil Nolde zahlte hier mit Bildern die Zeche

54_Die Treene | Oeversee/TreiaMärchenland für Paddler

55_Das Herrenhaus Hoyerswort | OldenswortNachts spukt der Geist der flinken Tänzerin

56_Die Hofkäserei | Oster-OhrstedtMit dem Halligauftrieb fängt alles an

57_Die Alte Kirche | PellwormEin Seeräuber hauste in ihrem Turm

58_Das Momme-Nissen-Haus | PellwormKirche, Gemeindehaus, Schulraum

59_Das Rungholt-Museum | PellwormSchätze der versunkenen Stadt

60_Das Standesamt im Leuchtturm | Pellworm140 Stufen bis zum großen Glück

61_Das Waldhusentief | PellwormRegensammelbecken und Salzwasserbiotop

62_Der Engelsplatz | ReussenkögeDer erste von vielen, die noch kommen sollen

63_Das Fünf-Sprachen-Dorf | Risum-LindholmWo Friesisch ganz besonders gepflegt wird

64_Der Dreisprung | RodenäsMenschenschmuggel durch Carsten Atzens Haus

65_Der Rickelsbüller Koog | RodenäsAm nordwestlichsten Festlandszipfel

66_Der Walknochen-Zaun | Rømø/JuvreEin Unikum auf den nordfriesischen Inseln

67_Der platte Strand | Rømø/LakolkMit dem Auto bis ans Wasser

68_Dänemarks kleinste Schule | Rømø/ToftumDie Jungs machten Feuer, die Mädchen mussten putzen

69_Die ulkigste Grenze der Welt | Rosenkranz/RudbølWo die Straße Deutschland und Dänemark gehört

70_Das Kirchlein am Meer | SchobüllHochzeitspaare sind darin verliebt

71_Der Hydrant des Todes | Schwesing-EngelsburgAuf ihm wurden KZ-Opfer gequält

72_Emil Noldes Garten | SeebüllHeute so schön wie damals

73_Das Dorf der Friesenhäuser | SeethViele sind als Denkmal geschützt

74_Die grünen Dächer | Sönke-Nissen-KoogGebaut mit Diamanten-Geld

75_Der Weg des Schimmelreiters | Sterdebüll»Ich wünschte mich in sicheres Quartier«

76_Die Pfahlbauten | St. Peter-OrdingWenn die Flut kommt, einfach auf Ebbe warten

77_Die Hütte des Eierkönigs | Sylt/EllenbogenEr musste die Nesträuber vertreiben

78_Die Murmelhaus-Bank | Sylt/HörnumEinzigartiger Blick über den Sylter Süden

79_Die Route des Nivea-Express | Sylt/HörnumWo er ruckelte, rollen jetzt Radler

80_Das Boulodrome | Sylt/KampenNicht nur ältere Herren schieben hier eine Kugel

81_Buhne 16 | Sylt/KampenSeit 1850 wird auf Sylt nackt gebadet

82_Springers Burg | Sylt/KampenEin Minister half beim Löschen

83_Der Strönwai | Sylt/KampenBeste Zeiten, schlechte Zeiten, gute Zeiten

84_Das Waterküken | Sylt/KampenDas teuerste Haus der Welt

85_Das Haus des Walfängers | Sylt/KeitumLorens Peter Hahn erbeutete 169 Tiere

86_Beim Pius’ | Sylt/KeitumHier treffen sich Einheimische und Urlauber

87_Sankt Severin | Sylt/KeitumRudolf Augstein fand hier die letzte Ruhe

88_Die Akademie am Meer | Sylt/KlappholttalSelbst vielen Syltern ist sie ein Mysterium

89_Dittmeyer's Austern Compagnie | Sylt/ListDeutschlands einzige Zuchtfarm

90_Die Gret Palucca | Sylt/ListGetauft auf den Namen der berühmten Tänzerin

91_Die Nackte beim Gosch | Sylt/ListVom Bauchladen zum Fisch-Imperium

92_Der Startplatz des Überfliegers | Sylt/ListVon List nach New York

93_Das Atelier der Steinesucherin | Sylt/MorsumSchmuck mit Bezug zum Meer

94_Das Bunte Kliff | Sylt/MorsumZehn Millionen Jahre Erdgeschichte

95_Die Reusen von Rantum | Sylt/RantumSeltener Anblick im Schlick

96_Das Samoa Seepferdchen | Sylt/RantumMondän und doch gemütlich

97_Die Strandkorb-Manufaktur | Sylt/RantumAuf Wunsch wird eine Heizung eingebaut

98_Mit dem Schiff ab Rømø | Sylt/RømøViel schöner als über den Hindenburgdamm

99_Der Denghoog | Sylt/WenningstedtEines der bedeutendsten Hünengräber Europas

100_Die Bausünden | Sylt/WesterlandUnd welche der Minister verboten hat

101_Der Friedhof der Strandleichen | Sylt/WesterlandLetzte Ruhestätte für ertrunkene Seefahrer

102_Die Uhren von St. Niels | Sylt/WesterlandStoppuhr fürs Leviten-Lesen

103_Caspar David Friedrichs Kloster | TatingKlassiker im barocken Bauerngarten

104_Das Haus Peters | TetenbüllVom Kaufmannsladen zum Kulturzentrum

105_Det Gamle Apotek | TønderKunsthandwerk in Mauern von 1595

106_Das Skipperhuset | TönningSeine Glocke warnte vor der Sturmflut

107_Valsgaard | WallsbüllWikinger bauen sich ein Zuhause

108_Das Kohlosseum | WesselburenZu Besuch beim Sauerkraut-Papst

109_Der Stockenstieg | WesterheverKulturdenkmal am stillen Ende der Welt

110_Das Kunstkieken | WittbekWas Solvej Krüger aus Strandgut so macht

111_Der Rote Haubarg | WitzwortDie Legende sagt, der Teufel hat ihn gebaut

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Warum stapelt ein alter Seemann Hunderte Schuhe vor seinem Haus? Was passierte in Winnetous Garage? Warum finden Nacktbader Sylt am anziehendsten zum Ausziehen? Wo steht Caspar David Friedrichs Kloster?

Nordfriesland ist viel mehr als plattes Land, als das Weltnaturerbe Wattenmeer. Mehr als Amrum und Föhr. Als Vogelparadies und Seehundbänke. Als Theodor Storm und Emil Nolde. Nordfriesland ist abwechslungs- und spannungsreich. Wer es begreifen und seine Menschen verstehen will, muss im Wortsinne abtauchen. Muss sich beschäftigen mit der Vergangenheit und wird staunen über die Gegenwart. Früher waren der Küste die Uthlande vorgelagert, die Außenlande. Mächtige Inseln vor dem Festland. Das Wasser hat die Landschaft verformt und ihre Bewohner, deren Sitten und Gebräuche geprägt. Die beiden Groten Mandränken (Großes Ertrinken) von 1362 und 1634 haben die Uthlande nahezu ausgelöscht. Ein paar Inseln und Halbinseln sowie die Halligen sind übrig geblieben. Wer zu ihnen übersetzt, muss wissen, dass Zigtausende Menschen, Hunderte Dörfer mit Dutzenden Kirchen unter Wasser und Sand begraben sind. Das Leben in Nordfriesland war immer Kampf mit den Naturgewalten. Ebbe und Flut geben den Rhythmus vor – dem Leben und den Gedanken eine besondere, ganz eigene Richtung.

Wir haben 111 spannende, aufschlussreiche, faszinierende Orte besucht, die auch Sie kennenlernen sollten. Wissen Sie, wo man heute noch Spuren des Atlantis der Nordsee findet, der legendären Handelsstadt Rungholt, einst reich wie Rom? Kennen Sie die Geschichte der Ulpiano, deren Wrack das Meer erst vor wenigen Jahren freigelegt hat? Waren Sie schon einmal auf dem Deich, über den der Schimmelreiter galoppierte? Viele Legenden werden erzählt, vieles ist mystisch und manches sogar den Nordfriesen unbekannt. So geheimnisvoll, betörend und verführerisch wie Nordfriesland sind nur wenige Regionen der Welt.

Amrum/Nebel
Zum Vollbild

1_Panchos Burg

An diesem Kunstwerk baut jeder mit

weiter

Der gelbe Schutzanzug ist aus robustem Material und doch verschlissen – vielleicht hat eine Windböe ihn von einer Offshore-Plattform verweht. Die Flipflops haben sicher Badende verloren. Der Gummistiefel mag einem Fischer über Bord gegangen sein. Aber wie kam die glitzernde Discokugel ins Meer, das diese an den Strand gespült hat? Jedenfalls hat Pancho sie dort aufgelesen und wie all die anderen Fundsachen an seine Burg gehängt.

Farbenfroh thront sie in einer Vordüne am breiten, 15 Kilometer langen Strand von Amrum, der hier Kniepsand heißt. Holzplanken, Plastikfolien, Reste von Fischernetzen, Tonnen, Taue, Strandspielzeug, Sonnenmilchtuben – was Pancho bei seinen Strandläufen findet, sammelt er auf, trägt es zu seiner Burg, baut damit an und um oder dekoriert neu. Nahezu jeden Tag verändert sich das Gesamtkunstwerk. Meterlange Pfähle ragen in den Himmel, geschmückt mit Fendern und bunten Bändern. Auf etwa 100 Quadratmetern hat Pancho eine bewohnbare Installation geschaffen. Ist er nicht da, wird trotzdem weitergebaut. Spaziergänger behängen dann die Burg mit dem, was sie am Strand gefunden haben, ergänzen das Ensemble.

Info

Adresse im Kniepsand, 25946 Nebel | Anfahrt von der L215 in den Strunwai Richtung Kniepsandhalle (ist ausgeschildert), nach einem Kilometer großer Parkplatz (gebührenfrei), am Strand nach rechts etwa 2,5 Kilometer zu Fuß | Tipp Erhitzt von dem Fußmarsch zu Panchos Burg? Abkühlung im Meer wäre jetzt schön, aber man hat keinen Bikini und keine Badehose dabei? Nur runter mit den Klamotten! Große Abschnitte des Kniepsandes sind Nacktbadestrand.

Amrum ist für Pancho, wie die Insulaner den Künstler Otfried Schwarz nennen, die Wahlheimat. Sein Atelier ist in Berlin. Dort malt er in leuchtenden Farben großformatige Bilder. An der Hochschule für Bildende Künste in Berlin hat Otfried Schwarz studiert. Gewohnt hat er damals in der ehemaligen Residenz von Emil Nolde. Vielleicht erklärt das seine Lust an den Farben.

Auch in vielen Gaststätten auf Amrum strahlen Panchos Malereien. In jedem Frühjahr kommt er auf seine Insel und bleibt bis zum späten Sommer. Der erste Gang führt ihn zu seiner Strandgut-Burg. Was haben die Winterstürme von ihr übrig gelassen? Ist sie unterm Sand verschüttet? Oft genug muss er erst einmal renovieren. Dann kann man ihn treffen, in seiner Burg.

In der Nähe

Die sprechenden Grabsteine (2.57 km)

Der Tonnenhafen (4.74 km)

Beim Aale-Max (5.41 km)

Die Godelniederung (9.55 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Amrum/Nebel
Zum Vollbild

2_Die sprechenden Grabsteine

Biografische Inschriften auf 152 Stelen

zurück

weiter

Das Leben des Harck Olufs muss wirklich ein Abenteuer gewesen sein. Erst 15 Jahre alt und Matrose ist er, als osmanische Seeräuber ihn 1724 gefangen nehmen. Auf dem Sklavenmarkt von Algier verkaufen sie den Jugendlichen an den Bey (Herrscher) der heute algerischen Stadt Constantine. Aber Harck Olufs macht schnell Karriere: Er wird Schatzmeister des Beys, Kommandeur der Leibgarde, Oberbefehlshaber des Reiterheeres. Nach elf Jahren kehrt er mit viel Gold und Geld und mit vornehmen Möbeln auf seine Heimatinsel zurück. Er ist nun der reichste Mann auf Amrum.

Eine Steinplatte auf dem alten Friedhof der St.-Clemens-Kirche in Nebel erzählt vom Leben des Harck Olufs. Sprechende Grabsteine werden die Stelen genannt, die hier wie in einem Museum nebeneinanderstehen. In dieser Steinbibliothek sind die Lebensläufe der Insulaner aus den Jahren 1678 bis 1858 ausführlich nachzulesen. Wer es sich leisten konnte, dessen Biografie wurde in Sandstein gemeißelt.

Info

Adresse Uasterstigh/Ecke Hööwjaat, 25946 Nebel, Tel. 04682/2389 | Anfahrt über die L215, am Parkplatz des FKK-Campingplatzes in den Uasterstigh | Öffnungszeiten der Kirche täglich 9–17 Uhr | Tipp Die Nebeler Windmühle, 400 Meter entfernt am Waasterstigh, ist die älteste Schleswig-Holsteins. Mit ihr wird ein für Amrum spezifisches Ritual praktiziert: Eigentlich stehen ihre Flügel diagonal »in der Schere«. Wird jemand beerdigt, stehen sie in horizontal-vertikaler Stellung »im Kreuz«.

Ein Turban und ein Krummsäbel schmücken die Grabstele von Harck Olufs. Darunter ist zu lesen: »... In solcher Gefangenschaft aber hat er dem türkischen Bey zu Constantine 11 und ein virtel Jahr gedinet, bis ihm endlich dieser Bey Ao. 1735 d 31. October aus Gewogenheit zu ihm seine Freyheit geschencket, da er denn das folgende Jahr darauf Ao. 1736 d 25. April glucklich wieder um alhier auf seinem Vaterland angelanget ist. Und sich also Ao. 1737 in dem Stande der Heiligen Ehe begeben mit Antje Harken. So nun sich nebst 5 Kindern in den betrübten Witwenstande befindet.« 46 Jahre alt ist Harck Olufs geworden.

Insgesamt 152 dieser Stelen stehen hier, viele mit Schiffen verziert. Herzergreifend ist auch diese Inschrift: »Hier ruhen die Gebeine des sel. Schiffers Willem Claasen, der gebohren ward Ao. 1714 den 8. Märtz, und in seiner 4mahl ehelichen Verbindung 13 Kinder gezeuget hat, davon ihn 4 Söhne überlebten.«

In der Nähe

Panchos Burg (2.57 km)

Der Tonnenhafen (2.8 km)

Beim Aale-Max (3.57 km)

Die Godelniederung (7.36 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Amrum/Wittdün
Zum Vollbild

3_Beim Aale-Max

Ein Amrumer Original

zurück

weiter

Man muss Max Ganzel erlebt haben. Wie er zweimal in der Woche am frühen Morgen den Helm aufsetzt, sich auf den Motorroller mit Anhänger wuchtet und die Inselstraße entlang den Fähranleger von Amrum ansteuert. »Mein Firmenwagen«, sagt er über sein Gespann. Dann wartet er auf die Fracht, die in weißen Styroporkisten vom Festland angeliefert wird: Aale, Lachse, Heringe, Schollen, Makrelen. Max Ganzel bestellt nur so viel, wie er am selben Tag verkaufen kann. Und er öffnet seinen kleinen Laden im Hinterhof nur an zwei Tagen in der Woche für wenige Stunden.

»Fisch ist das Wichtigste im Leben«, sagt er. Früher hat Max Ganzel die Aale selbst aus den Reusen im Watt geholt. Ist mit dem blauen Sechs-Meter-Kutter, der immer noch im Hafen liegt, bei Wind und Wetter aufs Meer gefahren. Aber jetzt ist er im hohen Rentenalter, der Arzt hat’s verboten. Jetzt lässt Max Ganzel liefern. Gut zwei Zentner Fisch verarbeitet er in der Woche. Die Aale kommen aus Aquakulturen. Der Lachs stammt nicht aus Zuchtfarmen, das ist ihm wichtig.

Info

Adresse Tidenweg 3, 25946 Wittdün, Tel. 04682/731 | Anfahrt vom Fähranleger nach rechts in die Inselstraße, dann vierte Straße links | Öffnungszeiten Di, Fr ab 16 Uhr bis Ausverkauf | Tipp Landeplatz für Zigtausende Vögel bei Hochwasser und zu den Vogelzugzeiten ist der Kniephaken an der Kniepsandbucht. Von der Inselstraße beim Café Pustekuchen den Fußweg entlang bis zum Deich, dann links.

Max Ganzel ist ein Original der Insel. Jeder kennt ihn. Die Einheimischen sowieso und die Touristen auch. »Aal und Lachs von Max«. Sein Werbeslogan ist über Amrum hinaus bekannt.

Er hat seine eigenen Rezepturen, an denen er lange gefeilt hat. Den Lachs beizt er mit einer Mischung aus Salz, Dill, Schnittlauch, Senfkörnern, braunem Rohrzucker »und verschiedenen Sachen, die nicht jeden etwas angehen«. Darüber träufelt er seinen »Salzwiesenköm«, hochprozentigen Alkohol, versetzt mit Kräutern, die er im Frühjahr in den Salzwiesen pflückt. All seine Fische räuchert er über Erlenholz vom Festland, aus dem Raum Bad Segeberg. Das ist besonders trocken und hat eine dünne Rinde. Nach drei Stunden holt er den Fisch aus dem Rauch. Ist alles verkauft, hängt Max Ganzel ein Schild an die Ladentür: »Heute alles alle, alle.«

In der Nähe

Der Tonnenhafen (0.78 km)

Die sprechenden Grabsteine (3.57 km)

Panchos Burg (5.41 km)

Die Godelniederung (8.4 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Amrum/Wittdün
Zum Vollbild

4_Der Tonnenhafen

Ein buntes Spektakel, welches das Meer sicher macht

zurück

weiter

Erst wenn sie an Land liegen, erkennt man, wie groß sie sind: acht, zehn, zwölf Meter und mehr lang oder hoch. Die Seezeichen, Navigationshilfe für alle Kapitäne. Die Verkehrsschilder der Meere. Blaue, rote, weiße, grüne. Einfarbige und zweifarbige. Tonnen werden sie auch genannt. Spierentonnen, Bakentonnen, Stumpftonnen, Spitztonnen. Wie sie so daliegen, sind sie ein gewaltiges farbiges Spektakel.

Der Seezeichenhafen von Amrum ist ein Ort der Ruhe. Der Yachtclub hat hier seine Basis, an zwei Stegen sind die Segelboote vertäut, bei Ebbe liegen sie auf Grund. Der Seenotrettungskreuzer »Vormann Leiss« ist hier stationiert, seine Besatzung hat schon viele Menschenleben gerettet. Im Hintergrund umschließen die bunten Giebel des Restaurants »Seefohrerhus« das Ambiente. Die gold-rot-blaue Fahne Nordfrieslands weht stramm im Wind. Auf ihr der Freiheitsspruch »Lewer duad üs Slav«, lieber tot sein als ein Sklave.

Info

Adresse Bucht zwischen Wittdün und Steenodde, 25946 Wittdün, Tel. 04682/948500 | Anfahrt von der Inselstraße in die Straße Zum Tonnenhafen | Öffnungszeiten Führungen sind möglich nach Anmeldung | Tipp Der Innenbereich des Tonnenhafens ist abgesperrt, aber das Tor steht meistens offen. Fragen Sie ruhig, ob Sie aufs Gelände dürfen. Dann können Sie den neuen Seenotrettungskreuzer »Vormann Leiss« aus nächster Nähe sehen.

A Huuwen, so nennen die Amrumer ihren Hafen. In den 20er Jahren war er Liegehafen für die mächtigen Nassbagger, die man für den Bau des Hindenburg-Dammes vom Festland zur Insel Sylt brauchte. Dann wurde das Becken zum Schutz- und Sicherheitshafen umgebaut. Der Hafen ist heute eine Außenstation des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning.

327 Seetonnen, die von der deutsch-dänischen Grenze im Norden und bis Husum im Süden den Schifffahrtsverkehr sichern, werden von hier aus betreut. Bojen, sagen die Unkundigen, wenn sie die Tonnen meinen. Viele der Seezeichen sind Leuchttonnen, etliche werden mit Solarmodulen betrieben. An Land werden sie entrostet, Problemstellen werden verschweißt. Dann bekommen die Tonnen einen leuchtenden Anstrich. Die »Amrumbank«, ein moderner Tonnenleger – so nennt man ein Schiff, das die Tonnen setzt –, bringt sie dann im Meer erneut in Position. Damit ganz klar ist, wo Back- und wo Steuerbord ist und wo die manchmal enge Fahrrinne verläuft.

In der Nähe

Beim Aale-Max (0.78 km)

Die sprechenden Grabsteine (2.8 km)

Panchos Burg (4.74 km)

Die Godelniederung (7.99 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Beltringharder Koog
Zum Vollbild

5_Der Logenplatz

Spannende Aussicht am Rande des Naturschutz-Koogs

zurück

weiter

Das ist bestes Unterhaltungsprogramm, und es kostet keinen Cent. Man setzt sich ins grüne Gras auf dem Deich an der Badestelle Lüttmoorsiel, vielleicht sind ein paar Schafe in der Nähe. Direkt vor dem Deich wird großes Kino geboten. Hier beginnt mit einer schwungvollen Linkskurve der Damm, der dann im rechten Winkel zur Küste schnurstracks hinüberführt zur Hallig Nordstrandischmoor. Drei Kilometer ist er lang, ein schmales Gleis führt über ihn. Im Hintergrund sieht man ein paar Häuser auf den Warften.

Plötzlich taucht er in der Ferne auf, ein leuchtender Punkt. Der zügig näher kommt und größer wird. Jetzt ist er etwa in der Mitte der Strecke. Ein Mensch ist zu erkennen, der eine leuchtende Warnweste trägt. Er strampelt, als würde er mit einem Fahrrad über die Schienen fahren. Tatsächlich treibt er mit reiner Muskelkraft eine kleine Lore an. Solche Loren sind die einzige stetige Verbindung der Bewohner dieser Hallig zum Festland. Und nur bei Niedrigwasser ist der Damm zu befahren. Über ihn werden die Einkäufe nach Hause gebracht, und diesen Weg müssen die Menschen nehmen, wenn sie zur Apotheke oder zum Zahnarzt wollen. Vor allem nachmittags bis zum Abend ist dieser kleine Halligverkehr gut zu beobachten. Touristen dürfen die Lorenbahn nicht benutzen. Aber es gibt Wattwanderungen, die zur Hallig Nordstrandischmoor hinüberführen.

Info

Adresse Badestelle Lüttmoorsiel, 25845 Beltringharder Koog | Anfahrt von der B5 in Struckum Richtung Cecilienkoog, an der Abzweigung nach Schlüttsiel weiter geradeaus 3.800 Meter über den Lüttmoordamm | Tipp Am Lüttmoordamm steht nach 1.100 Metern auf der rechten Seite eine im Schilf versteckte Vogelbeobachtungshütte. Dem Austernfischer, dem Rotschenkel, der Pfeifente oder der Pfuhlschnepfe kommt man hier ganz nah.

Direkt hinter diesem Logenplatz liegt der Beltringharder Koog. Bis 1987 war hier Wattenmeer. Mit der Eindeichung dieses Kooges ging die Geschichte der großen Eindeichungen in Schleswig-Holstein vorerst zu Ende. 3.340 Hektar des Wattenmeeres waren eingedeicht worden. Aber dieser Koog ist anders als alle anderen. Eine Besiedlung ist verboten, und es gibt kaum Viehwirtschaft. Stattdessen Süßwasser- und Salzwasserbiotope auch hinter dem Deich. Siele ermöglichen einen Meerwasseraustausch im Rhythmus von Ebbe und Flut.

In der Nähe

Die Zwergschule (4.14 km)

Der Weg des Schimmelreiters (4.15 km)

Der Engelsplatz (5.39 km)

Der Brutplatz des Säbelschnäblers (5.5 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Bergenhusen
Zum Vollbild

6_Das Dorf der Störche

Nirgendwo nisten und brüten mehr

zurück

weiter

Auch ein Storch kann zum kampfesmutigen Platzhirsch werden. Wenn er zurückkommt aus seinem Winterquartier in Afrika über die Sinai-Halbinsel und den Bosporus. 10.000 Kilometer war er dann unterwegs und will es sich bequem machen in seinem Nest, das er seit Jahren ansteuert. Hat dann aber ein Eindringling das Zuhause besetzt, wird geklappert, dass es weithin zu hören ist. Storchenfedern fliegen. Bis dass der Störenfried die Flucht ergreift.

In Bergenhusen, wo die Störche plattdeutsch Hoier Boier heißen, kann man die Nestkämpfe in jedem März beobachten. Nach dem Sieg reparieren die Langbeiner ihr Nest, bis auch der Partner heimgekommen ist. Bis zu neun Mal täglich paaren sich die Tiere. Kurz darauf liegen Eier im Nest, nach 32 Tagen schlüpfen die Jungen.

Info

Adresse 24861 Bergenhusen, Tel. 04885/454 (Gemeindeverwaltung) | Anfahrt von der B202 in Norderstapel in die L39/Hauptstraße, rechts ab in die Dörpstroot | Tipp Der Skulpturengarten und die Galerie im Stall des Künstlers Jons Drawer in der Poststroot 2 lohnen einen Besuch (Tel. 04885/901764, Besuch der Galerie nach Vereinbarung). Auch auf dem Haus gegenüber nisten Störche.

Bergenhusen hat eine der größten Weißstorchkolonien Europas. 22 Brutpaare in einer Saison wurden in dem 750-Einwohner-Dorf schon gezählt. Natürlich gibt es eine Hoier-Boier-Stroot, auch der Gasthof heißt Hoier-Boier. Nach Bergenhusen kommen so viele Störche wegen der Lage des Ortes am Rand der Niederung der drei Flüsse Eider, Treene, Sorge. Ein unerschöpfliches Futterreservoir macht den Altvögeln die Aufzucht leicht. In den ersten Tagen sind Regenwürmer, Kaulquappen, Insekten gefragt. Später Mäuse, Frösche, Ringelnattern. Eine Kamera bei der Nisthilfe des Naturschutzzentrums (Goosstroot 1) zeigt die Fütterung live.

Ende Juli ein neues Schauspiel: Die jungen Störche starten ihre ersten Flugversuche. Mitte August verschwinden sie in den Süden. Die Altstörche folgen zwei Wochen später. Da sie als Segelflieger das Mittelmeer umfliegen müssen, weil es dort keine Thermik gibt, nehmen sie vielleicht wieder die Ostroute über den Sinai. Oder die Westroute über Gibraltar bis in die Sahelzone. Immer mehr bleiben in Spanien. Im Haushaltsmüll auf den Deponien finden sie Nahrung, nehmen aber auch Krankheiten auf.

In der Nähe

Das Dorf der Friesenhäuser (10.06 km)

Die Kolonisten-Eiche (12.89 km)

Die Hofkäserei (14.22 km)

Die Holländische Stube (15.11 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Bordelum
Zum Vollbild

7_Der Stollberg

Die beste Fernsicht bis zu den Halligen

zurück

weiter

Natürlich, man kann drüberfliegen. Oder sich bei Google Earth einen Eindruck verschaffen. Aber sonst sind die Möglichkeiten beschränkt, sich einen Überblick übers platte Land zu holen. Der Sandesberg bei Ostenfeld ist mit 53,3 Metern die höchste Erhebung in Nordfriesland – von einem echten Berg wagt keiner zu sprechen. Die Uwe-Düne bei Kampen auf Sylt kommt mit 52,5 Metern auf den zweitbesten Wert. Die Rantzauhöhe bei Stadum schafft 44,8 Meter. Und dann ist da der Stollberg, der zur Gemeinde Bordelum gehört. 43,4 Meter wurden gemessen. Trotzdem: Hier kommt man höher hinaus, hier ist die beste Aussicht.

Auf dem Gipfel des Stollbergs steht ein Fernmeldeturm mit einer öffentlich zugänglichen Plattform. 113 Stufen geht es nach oben. Man gewinnt so weitere 25 Meter an Höhe. 68,4 Meter über dem Meeresspiegel – das ist für Nordfriesland schon etwas ganz Großes!

Info

Adresse direkt an der B5, 25852 Bordelum | Anfahrt B5 von Husum nach Niebüll, drei Kilometer hinter Bredstedt auf der linken Seite, ist ausgeschildert | Öffnungszeiten ganzjährig | Tipp Am Fuß des Stollbergs entspringt auf der Brunnenkoppel der Kirchengemeinde Bordelum die sogenannte heilige Quelle. Vor 200 Jahren kamen Gläubige in Scharen, um im kleinen »Lourdes des Nordens« geheilt zu werden. Das rostrote Wasser, gefärbt von Eisenerz, wurde bis Hamburg verkauft.

Kühe grasen am Fuße des Fernmeldeturms. Kaum vorstellbar, dass vor wenigen hundert Jahren die Nordsee einmal am Fuße des Stollbergs leckte. Dann senkte sich der Meeresspiegel. Sinkstoffe setzten sich ab, es entstand fruchtbares Vorland. Man baute Deiche, um das neue Land vor weiteren Fluten zu schützen und es nutzen und besiedeln zu können. Ein Deich umschließt einen Koog; seit dem 15. Jahrhundert entstanden 16 Köge.

Rechts der Juliane-Marien-Koog und der Hauke-Haien-Koog. Unmittelbar vor uns der Sönke-Nissen-Koog mit den grünen Dächern seiner Gehöfte. Links die Reußenköge und der Elisabeth-Sophien-Koog. Überall Windräder. Der Blick geht weiter hinaus aufs Meer. Die Hamburger Hallig ist mit 9,5 Kilometern Entfernung die nächste der Halligen. Die Hallig Hooge in 27 Kilometer Abstand ist am weitesten weg. Die Hallig Süderoog ist gar nicht zu sehen, sie wird von der Insel Pellworm verdeckt. Langeneß, Oland, Gröde, Habel, Nordstrandischmoor, Föhr, ein Zipfel von Amrum und eine Ecke von Sylt. Schöne Aussichten!

In der Nähe

Die grünen Dächer (4.81 km)

Das grüne Kraftwerk (4.98 km)

Der Brutplatz des Säbelschnäblers (7.3 km)

Der Engelsplatz (7.88 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Dagebüll
Zum Vollbild

8_Die bunten Badebuden

Hüttenzauber am Deich

zurück

weiter

Die »Papageien-Allee«, so werden die Buden auch genannt. Am grünen Badestrand neben dem Hafen von Dagebüll, wo die Strandkörbe auf der Wiese des Deiches stehen, schlängeln sie sich dicht an dicht die Biegung des Dammes entlang. Gelbe, rote, weiße, grüne, blaue Hütten aus Holz. Sie erinnern an Schrebergartenlauben. Am schönsten leuchten sie im milden Licht des Sonnenaufgangs und wenn sie untergeht.

Die bunten Badebuden sind höchstens acht Quadratmeter groß, mehr ist nicht erlaubt. Sie haben Türen an der Seite und Fenster zum Meer. Manche sind mit Gardinen verhängt. Etliche sind eingerichtet wie eine kleine Wohnung. Außerdem werden Liegestühle und Badeutensilien darin gelagert, auch der Grill hat hier seinen Platz. Manche Bude dient als Garage fürs Fahrrad. Im Frühjahr bringt der Gabelstapler die kleinen Häuschen und stellt sie an ihren angestammten Platz auf die Betonplatten vor dem Deich. Im Herbst holt er sie wieder aber und schafft sie ins frostsichere Winterquartier.

Info

Adresse links vom Strandhotel vor dem Deich, 25899 Dagebüll, Tel. 04667/95000 (Touristeninformation) | Anfahrt von der L9 oder L191 im Kreisverkehr Richtung Dagebüll Hafen/Mole, vor dem Deich links in die Straße Am Badedeich, nach 200 Metern links ein Parkplatz (gebührenpflichtig) | Öffnungszeiten Die Badehäuschen werden im April auf- und im September abgebaut. | Tipp Von der gelben Aussichtsplattform am Fähranleger sind die Manöver der Schiffe nach Föhr und Amrum am besten zu beobachten.