111 Orte in Rio de Janeiro, die man gesehen haben muss - Beate C. Kirchner - E-Book

111 Orte in Rio de Janeiro, die man gesehen haben muss E-Book

Beate C. Kirchner

4,5

Beschreibung

Cidade maravilhosa – wunderbare Stadt –, so träumt die Welt von der Stadt am Zuckerhut. Und in der Tat ist die Lage in der Guanabara-Bucht atemberaubend, die Lebensfreude der Cariocas, der Bewohner, ansteckend, die Fußballbegeisterung legendär. Das Buch führt Sie zu 111 Orten, die die Einheimischen lieben und für sie besonders sind. Begegnen Sie einem Künstler, der malt wie van Gogh und der mit Leidenschaft Besuchern sein Stadtviertel zeigt. Steigen Sie zu einem Kirchlein auf der Spitze der ersten Favela der Stadt auf, die eine reizende Frau aus Nordbrasilien bewacht. Erleben Sie, wie 200.000 Gläubige dem heiligen Georg morgens um vier Uhr huldigen. Entdecken Sie Skurriles, Überraschendes und Zauberhaftes in der schönsten Stadt der Welt.

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111 Orte in Rio de Janeiro, die man gesehen haben muss

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: © der Fotografien: © der Fotografien: Jorge Vasconcellos © Covermotiv: cobaltstock/Depositphotos.com Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-053-9 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Weitere spannende Orte entdecken Sie unter: www.111orte.de

Inhalt

Vorwort

1_Das Astronomie-Museum | Das Kreuz des Südens

2_Das Atelier Paulo Dallier | Der van Gogh vom Morro da Conceição

3_Das Atelier von Getúlio | Die Familie Bonzolandia

4_Der Aussichtspunkt Pasmado | Über dem Tunnel

5_Die Bar do Alto | Sundowner de luxe in der Favela

6_Die Bar Brasil | Radikale Integration

7_Das Botequim do Jóia | Freunde für immer

8_Der Boulevard 28 de Setembro | Das klingende Trottoir

9_Das Brigadeiro-Atelier | Süß, cremig, göttlich!

10_Die Brücke der Jesuiten | Geniale Wasseringenieure

11_Die Cagarras-Inseln | Naturparadies aus der Urzeit

12_Die Casa da Tapioca | Die besten Maniok-Crêpes

13_Die Chapelaria Porto | Gut mit Hut

14_Die Chopin-Statue | Stückchen vom Himmel

15_Das Cine Íris | Pornokino mit Familientradition

16_Der Clube Renascença | Wenn die Sambistas freihaben …

17_Der Cortiço da Lapa | Simple Living

18_Das Denkmal für Zumbi | Der Geköpfte

19_Die DJ-Schule | Profi-Sound in der Favela

20_Die Drogerie Granado | Alchemie tropical

21_Das Eck der Musikanten | Sehnsucht nach Portugal!

22_Die Eckkneipe Da Gema | Sterne-Niveau in der Peripherie

23_Das Extra Boulevard | Kaufhaus in nobler Fabrikhalle

24_Die Fabrik Bhering | Kunst-Cluster

25_Die Fabrik Biscoito Globo | Süß oder salzig?

26_Der Farm-Flagship-Store | Bunt, schräg, carioca!

27_Das Favela-Museum | Die Geschichtenmaler

28_Die Favela Santa Marta | Comunidade, Caipi und der Christus

29_Die Feijoada do Salgueiro | Sonntags im Sambaclub

30_Das Fest des heiligen Georg | Ein Sieger für alle

31_Das Fest für Iemanjá | Gaben für die Göttin des Meeres

32_Die Feuerwehrwache | Notruf 194

33_Die Fischbude des Luiz | Am Strand der Verliebten

34_Die Fischerkolonie | Austern am Strand

35_Das Fort Santa Cruz | Alcatraz der Tropen

36_Die Galerie Paulo Fernandes | Explosive Begegnungen

37_Das Galeto Sat's | Cachaça vom Sommelier

38_Die Gipfel von Babilônia | Wo wilde Blumen blühen

39_Das Graffito in Lapa | »Wo es Respekt gibt, gibt es Frieden«

40_Die hängenden Gärten | Ein bisschen Pariser Flair

41_Das Haus Moreira Salles | Die Magie des Burle Marx

42_Die heilige Anastasia | Die Sklavin mit der Eisenmaske

43_Die Insel Gigóia | Ferien hinter Wolkenkratzern

44_Die Kachelausstellung | Von Jägern und Sammlern

45_Der Kanal das Taxas | Schnapp!

46_Die Kapelle der Seelen | Wo ist das Kreuz?

47_Die Kapelle Magdalena | Barocker Traum

48_Die Kapelle Mayrink | Messe unter Lianen

49_Der Karneval-Block | Wir in Ramos werden Indianer!

50_Der Kerzenpalast | Welche Religion darf es sein?

51_Der Kiosk »A Cena Muda« | Kuriose Fundgrube

52_Die Kirche in Ipanema | Jesus was a Surfer!

53_Die Kirche Sankt Josef | Hinter dem Altar

54_Die Kirche von Penha | Auf Beobachterposten

55_Der kleine Flughafen | Piste 02: den Zuckerhut im Visier

56_Die Kneipe Angu do Gomes | Fast Food der 1950er Jahre

57_Der Komplex Rubem Braga | Wie eine Brücke zwischen Arm und Reich

58_Der Krippenbau | Als Niemeyer noch gratis arbeitete

59_Die Kuchenfabrik | Köstlich hausgemacht!

60_Der Largo das Artes | Von Rio inspiriert

61_Das Lokal des Wagner | Frischer Fisch vom Fußballstar

62_Das Manequinho | Pinkelndes Maskottchen

63_Bei Maria und Getúlio | Eintopf im Zweivierteltakt

64_Der Markt des Generals | Wochenendeinkauf mit Samba

65_Der Markt São José | Kultiges Feierabendbier

66_Der Markt von Madureira | Hühner für die Götter

67_Die Mercearia Esteves | Wo der Posträuber sein Bier kaufte

68_Der Mesbla-Leuchtturm | Uhr mit Nostalgiefaktor

69_Die Metrô Cardeal Arcoverde | Die »Mädels« von Antonio Veronese

70_Die Murales in Cerro-Corá | Die Geschichte der Dona

71_Das Museum des Bonde | Von Sehnsucht und Nostalgie

72_Die Musikbuchhandlung | Wo beim Bossa Nova die Flaschen flogen

73_Die Musikschule in Urca | Samstags ist Orchesterprobe

74_Der Öko-Park Vidigal | Amphitheater aus Autoreifen

75_Der Ort Pedra de Guaratiba | An Muttergottes Lieblingsplatz

76_Der Palácio do Catete | Der Revolver des Präsidenten

77_Der Palast Capanema | Wolkenkratzer mit Garten

78_Der Park Chacrinha | Vom Indio Teodoro zu frechen Äffchen

79_Der Park Eduardo Guinle | Wohnungen für die Elite

80_Der Pavillon in Sepetiba | Politikerversprechen

81_Der Pier von Valongo | Fatale Ausgrabungen

82_Der Platz Klussmann | Dschungelbuch vom Mathelehrer

83_Der Polizeipalast | Einstige Folterkammer

84_Der Prainha-Park | Ein Leben auf dem Wipfel

85_Der Promifriedhof | Carmen Miranda & Friends

86_Das Restaurant Arataca | Ente mit Zahnwehkraut

87_Der Riesenpool von Ramos | Das Volk geht an den Strand

88_Der Santana-Platz | Wundersamer Park

89_Der Saracusas-Brunnen | Schildkröten aus dem Kloster

90_Das Sardinendreieck | Maritimes Hähnchen in der Bar Ocidental

91_Das Schiff der Erkenntnis | Enterprise für digitale Bürger

92_Das Schloss Valentim | Dornröschenschlaf

93_Das Soldatendenkmal | Rauchende Kobras

94_Die Stadtbibliothek | Bildung ist bunt

95_Der Stand Legalize Drinks | Auf einen Madame Satã

96_Der Strand von Grumari | Krebse essen im Paradies!

97_Die Tanzschule CCC | Musikalische Mittagspause

98_Der Tempel der Menschheit | Nationalhymne in der Andacht

99_Tinos Terrasse | Schweinerippchen vom Berg der Vergnügten

100_Die Universalkirche | Eine Kathedrale wie sechs Fußballfelder

101_Der Verein São Cristóvão | Wo Ronaldo mit 15 kickte

102_Das Viadukt von Madureira | Black Music

103_Die Vila do Largo | Homeoffice

104_Die Vila Silveira | Exzentrik für Milliardäre

105_Das Villarino | Von Kellnern und Künstlern

106_Der Vogelfriedhof | Nur der Pfarrer fehlt

107_Der Wasserfall Horto | Regenwalddusche

108_Der Weihnachtsbaum | 28 Stockwerke Lichterzauber in der Lagoa

109_Die Wohnanlage Península | Leben wie in Miami

110_Der Zeppelin-Hangar | Das Heim der Hindenburg

111_Der Zoo des Barons | Brasiliens erster Tierpark – eine Spielerhöhle

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Cidade maravilhosa – wunderbare Stadt –, so träumt die Welt von der Stadt am Zuckerhut. Die Lage in der Guanabara-Bucht ist atemberaubend, die Lebensfreude der Cariocas, der Bewohner, ansteckend, die Fußballbegeisterung legendär. Der Cristo, die Copacabana und die Sambaparaden sind den meisten ein Begriff, bevor die Reise losgeht.

Doch wer weiß, wo sich die Cariocas im Zentrum zum Mittagstänzchen treffen? Und wo ein »maritimes Hähnchen« in der Nähe des Hafens serviert wird? Wo in Copacabana ein Cachaça-Sommelier das Angebot für den Absacker auswählt? Unter welcher Brücke in der nördlichen Peripherie bei Black Music die Stimmung brodelt und wo der inoffizielle Stadtpatron, der heilige Georg, von 100.000 Fans gefeiert wird? Das Buch führt Sie zu 111 authentischen Orten, die die Cariocas lieben!

Und zu kuriosen Orten, die selbst Einheimische überraschen: zum Vogelfriedhof auf der Insel Paquetá, wo Haustiere aus ganz Brasilien ihre letzte Ruhe finden. Und zu einem Tempel im Stadtteil Gloria, wo bei der Andacht die Nationalhymne gespielt wird. Nur die wenigsten wissen, wo es den brasilianischen Vorläufer des »Playboy« noch gibt und wo die Gläubigen zum Beten hinter den Altar gehen.

Das Buch lädt auch ein, außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Stadt zu begegnen: Der expressionistische Maler Paulo Dallier führt mit Leidenschaft durch sein bezauberndes Viertel Morro da Conceição, der große Meister der Barockmusik Roberto de Regina gibt Privatkonzerte in Barra de Guaratiba. Und der Profi-DJ Zezinho aus der Favela Rocinha bringt den Anwohnern kostenlos Loops und Samples bei.

Es geht zu versteckten Orten im »Rio Antigo«, Orten der Avantgarde-Kunst und der bewegten Historie der Stadt sowie zu Werken der Graffiti-Art, die Geschichten aus der Favela erzählen. Und auf einige der 1.000 Hügel mit den besten Aussichtspunkten auf die Bucht von Guanabara – in der schönsten Stadt der Welt.

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1_Das Astronomie-Museum

Das Kreuz des Südens

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Gemeinhin ist das Kreuz des Südens das einzige Sternbild der südlichen Himmelskugel, das auch bei Bewohnern der Nordhalbkugel hinlänglich bekannt ist – als Sinnbild des Fernen, Traumhaften, Geheimnisvollen.

Hier, wo sich einst die nationale Sternwarte befand, ist heute das Museum für Astronomie und verwandte Naturwissenschaften stationiert, das von der Universität von Rio de Janeiro betrieben wird und sich schwerpunktmäßig der Erforschung von Himmelskörpern widmet. Das Haus beherbergt eine beeindruckende Ausstellung zur Geschichte der Astronomie und verfügt über eine historische Sammlung von Karten sowie über die weltweit größte Sammlung von Vermessungsinstrumenten, etwa um Ebbe und Flut zu messen. Bis heute wird hier die Uhrzeit mit Präzisionsinstrumenten erfasst, die offizielle Uhrzeit von Brasília wird also in Rio de Janeiro ermittelt.

Info

Adresse Museu de Astronomia e Ciências Afins (MAST), Rua General Bruce 586, São Cristóvão, Rio de Janeiro, RJ 20921-030, www.mast.br | ÖPNV Metrô São Cristóvão, dann durch den Kaiserpark Quinta da Boa Vista (circa 30 Minuten) | Öffnungszeiten Di–Fr 9–17 Uhr, Sa, So und feiertags 14–18 Uhr, »Programa de Observação do Céu« (Himmelsbeobachtungen) Do und Sa nach Einbruch der Dunkelheit, 18.30–21 Uhr an klaren Tagen, Führungen nach Voranmeldung auch in englischer Sprache unter [email protected] | Tipp Im Garten sind Planeten-Modelle im tatsächlichen Verhältnis von Entfernung und Größe aufgebaut – ein interessanter Spaziergang.

Im Außenbereich befinden sich in drei historischen Pavillons gigantische historische Teleskope aus dem frühen 19. Jahrhundert, zur damaligen Zeit Avantgarde auf dem Gebiet der Sternbeobachtung.

Mit einem solchen Hightechgerät können Besucher das Kreuz des Südens betrachten. Im »Programm Himmelsbeobachtungen« führt ein Museumsmitarbeiter die Teilnehmer kurz in die Sternbilder der Südhalbkugel ein, dann nach Einbruch der Dunkelheit öffnet sich die Kuppel des Pavillons, und an klaren Tagen erstrahlt der Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht. Jetzt kann man die eben erlernten Sternbilder im Original hautnah erleben und mit dem Objektiv mühelos erkennen. Denn der Durchmesser des Objektivs, also des Licht sammelnden Mediums, ist hierbei von Bedeutung. Je größer dieses ist – und hier gibt es Linsen von 21 bis 46 Zentimetern Durchmesser –, umso mehr Licht sammelt und verstärkt es, und man kann schwache Sterne und Nebel oder Sternhaufen erkennen, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Phantastisch!

In der Nähe

Bei Maria und Getúlio (0.34 km)

Das Eck der Musikanten (1.4 km)

Der Verein São Cristóvão (1.4 km)

Das Extra Boulevard (2.1 km)

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2_Das Atelier Paulo Dallier

Der van Gogh vom Morro da Conceição

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»Ich dachte, ich sei ein Laurence Olivier oder ein Orson Welles, doch am Ende folgte ich Vincent van Gogh. Ich habe schon Fotonovelas und Theaterstücke geschrieben, aber erst mit 39 fing ich an zu malen.« Zunächst malte Dallier naive Bilder und verkaufte sie auf dem Hippie-Markt in Ipanema. Nach sechs Jahren fand er zu seinem Stil: Der kräftige Pinselstrich, die explodierende Farbkraft ziehen sofort in den Bann seiner Werke, die expressionistisch, manchmal abstrakt sind und gelegentlich auch an den französischen Fauvismus erinnern.

Das Haus des heute 83-jährigen Künstlers ist zugleich Galerie: Hier hängen Bilder von »sambistas«, von »São Jorge«, dem inoffiziellen Schutzheiligen der Stadt (siehe S. 68), Zirkusszenen und Selbstporträts. Seine Gemälde wurden bereits im Centro Cultural Banco do Brasil sowie in Europa ausgestellt, ein Film über sein Leben wird im Rahmen des Städtebauprojekts »Porto Maravilha« 2016 gezeigt.

Info

Adresse Ladeira João Homem 52, Saúde, Rio de Janeiro, RJ 20081-130 52 | ÖPNV Metrô Uruguaiana, dann die Avenida Rio Branco Richtung Hafen bis zur Rua Acre links, dann die erste rechts Travessa do Liceu und gleich die Treppe rechts hinauf in die Ladeira João Homem | Tipp In derselben Straße Nummer 7 gibt es im »Imaculada Bar e Galeria« gutes Essen in ansprechendem Ambiente, oft finden Kunstausstellungen statt.

Denn Dallier ist tief verwurzelt in dem Stadtteil Morro da Conceição, der sich an den neu gestalteten Hafen anschließt, hier verbrachte er seine Kindheit. Die Spuren der Portugiesen prägen seit dem 16. Jahrhundert das Straßenbild, eine Oase des Friedens im hektischen Zentrum, die architektonische Schätze des »Alten Rio« birgt, wie die Festung »Fortaleza da Conceição«, den Bischofspalast oder die hängenden Gärten von Valongo (siehe S. 88).

Heute ist Dallier quasi der »Portier« des Viertels, die Fenster seines Häuschens sind stets geöffnet, der Künstler empfängt jeden Besucher herzlich – oft im T-Shirt mit Farbklecksen – und führt ihn durch sein Atelier, grandioser Blick aus der Küche auf den Hafen eingeschlossen. Wer möchte, den begleitet er durch seinen »morro« (Hügel). Zwanzig Künstler haben sich hier niedergelassen und in der Initiative »Projekt Maua« zusammengeschlossen – einmal im Jahr öffnen alle ihre Pforten. Dalliers Tür steht immer offen.

In der Nähe

Die Kneipe Angu do Gomes (0.18 km)

Das Sardinendreieck (0.3 km)

Das Botequim do Jóia (0.31 km)

Das Brigadeiro-Atelier (0.33 km)

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3_Das Atelier von Getúlio

Die Familie Bonzolandia

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Auch wenn seine Arbeiten inzwischen auf internationalen Ausstellungen gezeigt werden und die T-Shirts brasilianischer Radfahrer-Teams bei Wettbewerben zieren, ist Getúlio jeden Tag in seinem einfachen Atelier bei der Arbeit. Mit 15 Jahren hat er seine Heimat im Bundesstaat Minas Gerais verlassen, um hier in Rio sein Glück zu suchen. Er schlug sich mit jeder Menge Jobs durch, doch für einen bestimmten Beruf konnte er sich nie entscheiden.

Der Wagen, der der historischen Straßenbahn in Santa Teresa, dem »bonde«, gleicht, quillt von seinen Werken aus Recyclingmaterial über, unablässig malt, bastelt Getúlio, wählt aus, bringt ein Detail an, er hält keine Minute inne, auch während er sich mit seinen Kunden oder Passanten unterhält. Der Bonde war sein erstes Recyclingprojekt und ist bis heute sein Atelier.

Info

Adresse Atelier Chamego Bonzolandia, Rua Leopoldo Fróis 15, Rio de Janeiro, RJ 20241-330 | ÖPNV Bus Nummer 5 oder 6, Haltestelle Rua Almirante Alexandrino próximo ao 35 | Öffnungszeiten Mo–Sa 9–18 Uhr | Tipp Einen Kilometer weiter ist das »Cafecito«, Rua Paschoal Carlos Magno 121, ein beliebter Treffpunkt. Im Café gegenüber gibt es das beste »pão de queijo« (brasilianische Käsebällchen) der Stadt.

Eines Tages hatte Getúlio die Idee, aus Flaschenverschlüssen aus Kunststoff, Latten von Holzkisten und Metallsieben Puppen zu bauen, um ein bisschen Geld hinzuzuverdienen. Die Leute kauften sie – und bis heute sind sie sein Markenzeichen. Jede von ihnen bekommt einen Namen, immer wieder taucht die Familie Bonzolandia – in Anspielung auf seine eigene – auf.

Wer die Sprüche auf den kleinen Kunstwerken genauer betrachtet, findet darin allerlei Philosophisches: Unter einem gekreuzigten Christus steht zum Beispiel: »Die Liebe ist schön und kostet nichts!«

Getúlio rastet nie: »Mir fällt immer etwas ein, was ich mit einer Plastikflasche machen kann oder mit einem Stück Holz, das niemand mehr braucht. Es wird ohnehin viel zu viel Material verschwendet. Ich mache immerzu etwas aus Dingen, die nichts kosten, wahre Liebe und Leidenschaft sind auch kein kommerzielles Projekt. Als Künstler will man ja auch nicht reich werden, ich kann von meiner Kunst leben, das ist großartig, viele andere brauchen einen Job, um sich zu ernähren, ich nicht, Gott sei Dank.«

In der Nähe

Das Schloss Valentim (0.25 km)

Die Mercearia Esteves (0.43 km)

Das Museum des Bonde (0.48 km)

Der Park Eduardo Guinle (0.84 km)

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4_Der Aussichtspunkt Pasmado

Über dem Tunnel

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Er ist einer der 1.000 Hügel in der Stadt. Einer derjenigen, von dem aus die Aussicht auf die Bucht von Guanabara phantastisch ist. Der Mirante, »der Aussichtspunkt« des Pasmado, ist ein besonders privilegierter. Zum einen ist der Parque Yitzhak Rabin nicht stark frequentiert, im Gegenteil – hier ist einer der ruhigsten und idyllischsten Plätze zwischen der quirligen Copacabana und dem geschäftigen Botafogo.

Der Park sitzt auf der Spitze des Hügels zwischen den beiden Stadtteilen. In den 1950er Jahren wurde ein 220 Meter langer Tunnel durch den Berg gebohrt, um die beiden Stadtteile zu verbinden, fünf Jahre dauerten die Bauarbeiten. Bis in die 1960er Jahre lebten auf dem Hügel die Bewohner einer Favela, die durch einen Einsatz der Polizei während der Militärdiktatur vertrieben wurden. Den Bewohnern wurden neue Wohnungen zugewiesen, hieß es damals vonseiten der Stadtverwaltung, Kritiker hegen starke Zweifel daran.

Info

Adresse Mirante do Pasmado, Parque Yitzhak Rabin, Botafogo, Rio de Janeiro, RJ 22290-240 | ÖPNV alle Busse bis »Shopping Rio Sul«, dann mit dem Taxi | Tipp Im »Fogo de Chão«, Avenida Réporter Nestor Moreira, www.fogodechao.com.br, gibt es ein großartiges Churrasco a Rodizio, von praktisch allen Fleischsorten, »so viel man essen kann«, sowie Salat vom Buffet.

Ab dem Jahr 1965 wurde der Hügel wiederaufgeforstet und der Park mit bezaubernden Pflanzen geschmückt, besonders schön sind die Flammenbäume mit ihren roten Blüten im Frühjahr. Der Ausblick bietet alle Klassiker der Baía de Guanabara: den Corcovado, den Morro da Urca und den Zuckerhut, auf der rechten Seite auch das größte Hochhaus von Rio de Janeiro – das Rio Sul Center, auch bekannt als Torre Rio Sul. Mit 164 Metern und 58 Stockwerken ist es das höchste Gebäude in Rio de Janeiro.

Der Park wurde nach dem israelischen Staatschef und Friedensnobelpreisträger Yitzhak Rabin benannt, und in der Tat ist es ein friedlicher Ort. Ein kleiner Kiosk bietet Getränke und Kekse an, auf Parkbänken kann man die Ruhe und die Faszination des Panoramas genießen, während unten das Leben der Metropolis brodelt. Die Ruhe zieht in den Abendstunden auch viele Pärchen an, die die Romantik des Ortes genießen.

In der Nähe

Das Manequinho (0.35 km)

Die Musikschule in Urca (0.91 km)

Die Bar do Alto (1.14 km)

Die Gipfel von Babilônia (1.14 km)

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5_Die Bar do Alto

Sundowner de luxe in der Favela

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Der Weg durch die engen Gassen windet sich gefühlte 1.000, de facto 280 Stufen nach oben, was den Ansturm von Neugierigen nicht zu bremsen vermag. Als Beatriz und Inês 2015 in der Telenovela »Babilônia« ihre Intrigen zu schmieden begannen, stieg die Gästezahl um 40 Prozent. Denn die sogenannten »novelas«, von denen der populäre Sender »Rede Globo« pro Abend drei verschiedene anbietet, liefern zentrale Gesprächsthemen, die Drehorte werden zu Pilgerorten. Sogar die Spiele der brasilianischen Liga müssen mit dem Anpfiff warten, bis das letzte Bild der »novela« über den Schirm geflimmert ist.

»Babilônia« spielt zum Teil in der gleichnamigen befriedeten Favela über dem Stadtteil Leme in der Nähe von Copacabana. Eine bessere kostenlose Werbung hätte sich Rubens Zerbinato, 32, nicht wünschen können, auch wenn seine Drinks bereits bekannt waren. Der Blick auf die Strände von Leme und Copacabana ist atemberaubend, zauberhaft zur blauen Stunde, wenn die Lichter an der Avenida Atlântica zu leuchten beginnen.

Info

Adresse Rua São Jorge, Casa 4 (am Ende der Ladeira Ary Barroso), Rio de Janeiro, RJ 22010-060 | ÖPNV Metrô Cardeal Arcoverde, dann die Avenida Atlântica bis Leme, auf der Höhe des Restaurants »La Foirentina« über die Rua Aurelino Leal in die Ladera Ary Barroso | Öffnungszeiten Mi–So ab 13 Uhr, bis der letzte Gast gegangen ist | Tipp Im Babilonia Rio Hostel, Ladeira Ari Barroso 50, (www.babiloniariohostel.com.br) gibt es günstige Zimmer.

Am Wochenende muss man reservieren, um die Cocktail-Spezialität zu kosten, »Caipchopp«, Caipiwodka mit einer Essenz von grünem Apfel, Limone, Honigschaum und Ingwer. Oder »Chope do alto«, Fassbier mit Mandarine und Wodka. Dazu gibt es Snacks wie Teigröllchen mit Bohnen und Blumenkohlröschen mit einer Soße aus Cachaça und Orangen. Rubens, der die Köstlichkeiten zubereitet, hat schon im berühmten »Hotel Marina« in der Küche gearbeitet, ohne jemals eine Kochlehre absolviert zu haben.

Als er das Interesse an »Babilônia« sah, beschloss er, die Terrasse, auf der sein Onkel einmal in der Woche ein »Feijoada«-Fest veranstaltete, zu einem Restaurant umzubauen. Es hat sich gelohnt: Das Publikum besteht aus Angehörigen der brasilianischen Mittelschicht, die gern zu den Reichen und Schönen gehören möchten, und sie fühlen sich wohl auf der Terrasse von Rubens' Onkel in der Favela.

In der Nähe

Die Gipfel von Babilônia (0 km)

Die Musikschule in Urca (0.3 km)

Die Chopin-Statue (0.51 km)

Das Galeto Sat's (0.89 km)

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6_Die Bar Brasil

Radikale Integration

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Deutschsprachige wanderten in mehreren großen Wellen nach Brasilien ein, um in der Neuen Welt ihr Glück zu suchen. In den Jahren zwischen 1907 und 1917 waren unter den statistisch erfassten 34.624 deutschstämmigen Einwanderern viele, die ein Restaurant mit heimischen Speisen eröffneten. Darunter auch eine Gruppe Österreicher, die 1908 die »Bar Zeppelin« in der Avenida Mem de Sá in Rio de Janeiro einweihten: Eisbein mit Kraut, Frankfurter Würstchen, geräuchertes Kassler und eisgekühltes Bier waren ein durchschlagendes Erfolgsrezept.

Doch während des Zweiten Weltkriegs, als Brasilien als einziges südamerikanisches Land aufseiten der Alliierten gegen den NS-Staat kämpfte (siehe S. 194), war jeder Bezug auf Deutschland verpönt. Die Wirte entschlossen sich zu einer radikalen Maßnahme und benannten das Lokal kurzerhand in »Bar Brasil« um. Bis heute kommt in der »Bar Brasil« wenig Brasilianisches auf den Tisch. Denn die Speisekarte hat sich kaum verändert.

Info

Adresse Avenida Mem de Sá 90, Lapa, Rio de Janeiro, RJ 2509-5943 | ÖPNV Metrô Cinelândia | Öffnungszeiten Mo–Fr 11.30–24 Uhr, Sa 11.30–18 Uhr | Tipp Im »Boteco do Chico« in derselben Straße, Nummer 127, gibt es ab 16 Uhr super Pizza im familiären Ambiente.

Mittlerweile läuft das Lokal mitten im Ausgehviertel Lapa schon längst unter der Regie von zwei Spaniern. In den Hochzeiten der Bohemiens in den 1970er Jahren war die »Bar Brasil« neben dem »Nova Capela« lange Zeit die einzige Kneipe im Viertel und Schauplatz turbulenter Szenen bis in die frühen Morgenstunden.

Heute ist es hier im Vergleich zu den Musikkneipen, die sich seit der Wiederbelebung der Lapa aneinanderreihen, eher ruhig. Aber das »chope« (Fassbier) ist immer eiskalt und für viele Cariocas auch das beste der Stadt – schließlich wird es in einer 60 Meter langen Leitung auf etwa null Grad gekühlt, bevor es aus dem Zapfhahn kommt.

Das Interieur ist unverändert, der Holzboden immer noch derselbe, ebenso wie der Tresen. Durch die zwei Eingänge weht immer ein Lüftchen, und vom Charme der Bohemiens ist auch noch ein klein bisschen geblieben, aber Schluss ist jetzt um Mitternacht.

In der Nähe

Der Stand Legalize Drinks (0.21 km)

Das Graffito in Lapa (0.32 km)

Die Kuchenfabrik (0.34 km)

Der Cortiço da Lapa (0.37 km)

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7_Das Botequim do Jóia

Freunde für immer

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Wer nicht Stammgast ist, für den ist es gar nicht so leicht, herauszufinden, bei wem er hier bestellen kann. Da ist unzweifelhaft Dona Alaide, die das Oberkommando hat, die ältere Dame mit dem freundlichen Lächeln, die Teller und Flaschen an die Tische bringt; aber dann ist da noch der Herr vom Tisch an der Tür, der erst Teller in die Küche bringt und sich dann wieder an den Tisch setzt – zu seinem Bier.

Denn seit Jóia vor acht Jahren gestorben ist, gehen die Stammkunden Witwe Alaide gern zur Hand. Schließlich möchten alle, dass sich hier nichts ändert, weil es so schön ist. Die Eckkneipe befindet sich in einem denkmalgeschützten Haus mitten im Rio Antigo. Ein Botequim, eine Stammkneipe, gab es hier bereits 1909 unter dem Namen »Café e Bar Rio Paiva«.

Info

Adresse Rua Júlia Lopes de Almeida, Ecke Rua da Conceição, Centro, Rio de Janeiro, RJ 20080-060, der Blog der Freunde des Botequim do Jóia unter www.tretasdabaia.zip.net | ÖPNV Metrô Uruguaiana | Öffnungszeiten Mo–Fr 12–15 Uhr | Tipp Nur zehn Minuten zu Fuß entfernt, lohnt das Kunstmuseum MAR, museudeartedorio.org.br, Praça Mauá 5, einen Besuch.

Vor einigen Jahren wurde das Interieur komplett restauriert. Die Poster an den Wänden wurden fein säuberlich abgenommen und nach der Renovierung wieder angebracht. Dass die meisten schon ziemlich angeschlagen waren, stört dabei niemanden. Allen voran das Poster des Fußballclubs Botafogo, aber auch alle nackten Schönen aus dem »Playboy« haben wieder ihren Ehrenplatz an der Wand. Die sammelte nämlich Joaquin Nunes da Silva, der alte Jóia – Autowerkstattcharme von früher. »Köstlich dekadent«, ist im Blog zu lesen.

Bei den Gästen sind »paio afogado no feijão acompanhado de farofa de ovos« beliebt, eine nicht ganz magere, aber schmackhafte Wurst mit Bohnen, Farofa (Maniokmehl) und Eiern. Aber auch die Tagesgerichte – zu lesen an der schwarzen Tafel an der Eingangstür, eine Speisekarte gibt es nicht – »carne ensoppada« (Eintopf mit Fleisch) oder Hähnchen vom Grill schmecken hervorragend.

Der harte Kern kommt gern schon am frühen Nachmittag zur Happy Hour und bleibt dann bis zum Schluss, um ein bisschen ins Bohemien-Leben Rio de Janeiros einzutauchen. Das Bier ist immer eiskalt, freitagnachmittags gibt es eine Samba-Session.

In der Nähe

Das Atelier Paulo Dallier (0.31 km)

Die Kneipe Angu do Gomes (0.31 km)

Das Sardinendreieck (0.34 km)

Die Chapelaria Porto (0.39 km)

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8_Der Boulevard 28 de Setembro

Das klingende Trottoir

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Das gesamte Stadtviertel Vila Isabel scheint der Musik gewidmet zu sein. Gleich in der Nähe der Metrô-Station Maracanã am Praça Barão de Drumond sitzt der große Komponist der Música Popular Brasileira Noel Rosa in Lebensgröße in Bronze an einem Tisch und lässt sich vom Kellner bedienen, eine klassische Szene aus dem Leben des 1910 geborenen Bohemiens. Hier beginnt der Boulevard 28 de Setembro, der das ganze Viertel Vila Isabel durchquert.

Bereits im 20. Jahrhundert hatte die Gegend den Ruf, der Ort für Bohemiens zu sein, und neben Noel Rosa lebten hier viele andere Stars. Noels Vila ist für das Rio de Janeiro der 1930er Jahre das, was in den 1960er Jahren Ipanema darstellte.

Info

Adresse Boulevard 28 de Setembro, Vila Isabel, Rio de Janeiro RJ 2055-1031 | ÖPNV Metrô Maracanã, Ausgang zur Praça Barão de Drumond | Tipp In dem traditionsreichen Lokal »Petisco da Villa«, Avenida 28 de Setembro 238, ist das Essen gut und die Stimmung am Samstag bei der spontanen Samba-Session immer ausgelassen (www.petiscodavila.com.br).

So hatte 1965 anlässlich des 400-jährigen Stadtjubiläums der Architekt Orlando Magdalen die Idee, den Boulevard 28 de Setembro in der klassischen portugiesischen Pflastertechnik im Schwarz-Weiß-Muster mit den Partituren der großen Sambasongs zu verschönern.

Er stellte das Projekt zunächst bei einer Versammlung des örtlichen Lions Clubs vor, wo es sofort mit Begeisterung angenommen wurde. Der Musiker Almirante wählte die Lieder aus, die das Trottoir des Boulevards schmücken sollten. Die Kompositionen großer Meister wurden fachkundig so weit vereinfacht, dass die Partituren für den Zweck umsetzbar wurden. Auch das Kulturressort der Stadt Rio de Janeiro war schnell begeistert und setzte die Idee um.

Gleich zu Beginn ist die Hymne der Stadt »Cidade maravilhosa« (hier in einer Interpretation von Caetano Veloso, www.youtube.com/watch?v=GCJVGtQswOw) vertreten, insgesamt sind 20 Partituren kunstvoll in das Trottoir eingearbeitet.

Wenn man den Boulevard entlangschlendert, kann man in den »botequims«, den Bars, noch der lässigen Lebensweise der Anwohner von Vila Isabel nachspüren.

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