111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss - Fabrizio Ardito - E-Book

111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss E-Book

Fabrizio Ardito

4,5

Beschreibung

Staubige Mumien, grausame Drachen und außergewöhnliches Eis. In der grünsten Region Italiens, Heimat des heiligen Franziskus, des guten Lebens und der Schokolade, gibt es viel Ungewöhnliches zu entdecken. Folgen Sie den Nebenstraßen, den schmalen Wegen und den winzigen Bahnlinien abseits der bekannten Routen zu 111 Orten, die Ihre Sinne erobern werden und Ihnen ein Umbrien voller Wunder offenbaren.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 235

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,5 (6 Bewertungen)
4
1
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss

Fabrizio Ardito

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2017 Alle Rechte vorbehalten Texte: Fabrizio Ardito Fotografien: © Fabrizio Ardito, außer: Der Monte Cucco (Ort 82) © Alessandro De Rossi; Die rote Kartoffel (Ort 31) und Der Park von Colfiorito (Ort 30) © Alfiero Pepponi; Die Abtei von Sant'Eutizio (Ort 76) © mauritius images/MARKA/Alamy Die Statue des Brunnens (Ort 65) © Fabrizio Ardito mit freundlicher Genehmigung der Galleria Nazionale dell'Umbria © Covermotiv: depositphoto.com/lifeonwhite Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-307-3 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Die Villa Cahen | AlleronaDer Herrensitz im Wald

2_Der Palazzo Venturelli | AmeliaAntike Schätze der Unterwelt

3_Die Abtei San Benedetto al Subasio | AssisiDie Fische des heiligen Franziskus

4_Der Eremo delle Carceri | AssisiEin altehrwürdiger Baum

5_Der Franziskusweg | AssisiDer Jakobsweg Umbriens

6_Das Grabmal des Johann von Brienne | AssisiVom Heiligen Land nach Assisi

7_Das Haus des Properz | AssisiRömische Fresken im unterirdischen Garten

8_Das Nun Spa | AssisiSchwimmen im Theaterrund

9_Der versteinerte Wald | Avigliano UmbroEine Ur-Zeitreise

10_Das römische Theater | BevagnaSatelliten-Zauber

11_Das Teatro Torti | BevagnaGusseiserne Leichtigkeit

12_Der Eremo di San Pietro in Vigneto | BiscinaSpiritualität des Orients

13_Die Wasser des Clitunno | Campello Sul ClitunnoDer Quell der Poeten

14_Das Münster | CasciaDie Zwillingslöwen

15_Die Ebene von Castelluccio | Castelluccio di NorciaIm Tal der Feen

16_Der See von Pilatus | Castelluccio di NorciaAn den Ufern des Hexensabbats

17_Die Abtei der Heiligen Felice und Mauro | Castel San FeliceZwei Heilige, eine Amme, ein Schatz

18_Die Bohne | Castiglione del LagoDie Hülsenfrucht der Etrusker

19_Die Ausgrabungsstätte | CesiStonehenge an der Via Flaminia?

20_Der Giardino dei Lauri | Città della PieveDie Fabrik der Moderne

21_Die Keller von Corgna | Città della PieveGeheimnisse der Unterwelt

22_Der Krokus von Pietro Perugino | Città della PieveDie Farben des Safrans

23_Die Abtei von Petroia | Città di CastelloDie heimtückischen Sirenen des Mittelalters

24_Der Mazzafegato | Città di CastelloWurstwaren für Genießer

25_Der Reliquienschrein | Città di CastelloDie Legende vom Drachen

26_Die städtische Pinakothek | Città di CastelloDer Geist von Laura

27_Der Wehrturm | Città di CastelloEin Labyrinth unter dem Garten

28_Die Roveja | Civita di CasciaSamen mit langer Geschichte

29_Das Museum Ovo Pinto | Civitella del LagoEs ist Ostern, raus mit den Pinseln!

30_Der Park von Colfiorito | ColfioritoEin Tümpel inmitten der Berge

31_Die rote Kartoffel | ColfioritoGnocchi aus den Bergen

32_Das Keramikmuseum | DerutaEin echter Glücksfund

33_Die Krypta von Santo Stefano | FerentilloDas Geheimnis der Mumien

34_Der kosmische Magnet | FolignoDas Riesenskelett aus dem All

35_Der Palazzo Trinci | FolignoFresken und Hexameter

36_Die Via dei Molini | FolignoEntlang der Wasserwege durch die Stadt

37_Der Brunnen des Bargello | GubbioDer Club der Verrückten

38_Die Wasserfälle der Marmore | MarmoreEin sehr feuchtes Belvedere

39_Die Katakomben | Massa MartanaUnergründliche Geheimnisse in der Finsternis

40_Das Theater | Monte Castello di VibioHarmonien in Miniatur

41_Die Kellerei Tabarrini | MontefalcoEin Wein der Welt

42_Das Kloster des heiligen Fortunato | MontefalcoBenozzo Gozzoli und das Heilige Land

43_Die Scarzuola | MontegioveDie Idealstadt von Tomaso Buzzi

44_Die Einsiedelei der heiligen Cecilia | MontelovescoDie Selige der Kinder

45_Das Kloster des heiligen Franziskus | MontelucoDas Schweigen des Eremiten

46_Der Ponte Cardona | NarniDer Mittelpunkt Italiens

47_Das Sacro Speco | NarniWasser zu Wein

48_Der Untergrund von San Domenico | NarniAuf den Spuren des Verurteilten

49_Die Rieselfelder | NorciaWo das Gras immer grünt

50_Der Trüffel-Moscatelli | NorciaNorciner seit Generationen

51_Die Gelateria Pasqualetti | OrvietoDas Lieblingseis der New Yorker

52_Die Höhle | OrvietoDer Wald aus grauer Vorzeit

53_Die Kirche von San Domenico | OrvietoEine Göttin wird zur Madonna

54_Die Seilbahn | OrvietoEine Straßenbahn, die mit Wasser fährt

55_Die Werkstatt Michelangeli | OrvietoEin Zoo aus Weichholz

56_Das Antiquarium | OtricoliBetrüger im alten Rom

57_Die Einsiedelei Santa Maria Giacobbe | PaleDie Legende des Heiligen Grals

58_Die ewige Krippe | Penna in TeverinaMeisterwerke in Miniatur

59_Der Chocolatier | PerugiaSüße Experimente

60_Der etruskische Brunnen | Perugia23 Jahrhunderte Geschichte

61_Die Gewürzhandlung | PerugiaDas Paradies der Düfte

62_Die Kapelle des heiligen Rings | PerugiaEin Glaube, 14 Schlüssel

63_Die Konditorei Sandri | PerugiaAus dem Engadin an den Corso Vannucci

64_Die Minimetrò | PerugiaDie kleinste U-Bahn der Welt

65_Die Nationalgalerie | PerugiaDer verschwundene Brunnen

66_Das Oratorium | PerugiaDie Geheimnisse der Bruderschaft

67_San Bevignate | PerugiaDie Tempelritter

68_San Constanzo | PerugiaDer augenzwinkernde Heilige

69_Das Studio Moretti Caselli | PerugiaDie Kunst des Lichts im Glas

70_Das unterirdische Gewölbe | PerugiaDas Haus der Toten

71_Die Unterwelt der Kathedrale | PerugiaEin Spaziergang durch Etrurien

72_Die Weberei | PerugiaDer Webstuhl der Frauen

73_Der Fluss Nera | PiedilucoSpaß und Sport für Süßwasser-Freunde

74_Das Glasmuseum | PiegaroDie Kunst der Glasbläser

75_Pieve de' Saddi | PietralungaEine Pilgerherberge in Umbrien

76_Die Abtei | PreciGebet und Skalpell

77_Das Fischereimuseum | San FelicianoVom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang

78_Fondazione Archeologia Arborea | San Lorenzo di LerchiDie Obstbäume aus fernen Zeiten

79_Das Hanfmuseum | Sant'Anatolia di NarcoEine Pflanze aus fernen Landen

80_Die Sella von San Venanzo | San VenanzoEin Schinken mit Schutzmarke

81_Die Pfarrei | SellanoDer Eremit als Orthopäde

82_Der Monte Cucco | SigilloVom Winde verweht

83_Solomeo | SolomeoDer Ort des Kaschmirs

84_Die Mühle der Buccilli | SpelloDas Mehl der Großväter

85_Das römische Aquädukt | SpelloSpaziergang mit Aussicht

86_Die Eisenbahnlinie | SpoletoMit dem Rad oder zu Fuß auf den Spuren der Eisenbahn

87_Die Kirche des heiligen Petrus | SpoletoDas Abwiegen der Seelen

88_Der Ponte delle Torri | SpoletoGespenster in schwindelerregender Höhe

89_Das römische Amphitheater | SpoletoLicht und Schatten

90_Der Forno Martinelli | StretturaDas beste Brot Umbriens

91_Die Kellerei Madonna del Latte | SuganoIm Weinkeller mit den Etruskern

92_Die Auferstehung | TerniRettung für alle!

93_Die Ferrovia | TerniMit der Eisenbahn durchs wilde Umbrien

94_Die Hydraulikpresse | TerniEin 12.000 Tonnen schweres Denkmal

95_Die Konditorei Pazzaglia | TerniDie älteste Raststätte an der Flaminia

96_Der Luftschutzkeller | TerniStilles Warten

97_Die Apsis der Kathedrale | TodiVom Regolo und anderen Monstern

98_Die Käserei Montecristo | TodiSo schmeckt die Prüfung

99_Das Museum der Steine | TodiDas magische Quadrat

100_Das Ristorante Umbria | TodiVIPs und Panorama

101_Die römischen Zisternen | TodiUnter dem Asphalt liegt die Geschichte

102_Die Schluchten | TodiDer Grand Canyon des Tibers

103_Das Weinmuseum | TorgianoGastmahle der alten Zeit

104_Die Kirche von Pietrarossa | TreviWunderwasser und Heilung von Unfruchtbarkeit

105_Das Museum der Olivenkultur | Trevi»Einsamkeit, Steine, Sonne, Mist und Äxte«

106_San Pietro a Pettine | TreviAuf Trüffeljagd

107_Campo del Sole | TuoroDie Menhire am See

108_Die Isola Maggiore | TuoroHeilige und Spitzentücher

109_Das Schlachtfeld | TuoroRömer gegen Karthager

110_Die Kreuzabnahme | UmbertideDas Kreuz mit der Legende

111_Das Atelier Marino Moretti | Viceno/OrvietoKeramik aus dem Mittelalter

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Von allen Regionen Italiens weist Umbrien die größte Vielfalt an Landschaften, Lebensräumen und Panoramen auf. Ein kleiner, nie gewöhnlicher Landstrich, der von den schneebedeckten Gipfeln des Apennins bis zu den Ufern des Trasimenischen Sees reicht, von den Hügeln der silberfarbenen Olivenhaine in dunkle Wälder mündet und am Lauf seiner zahlreichen Flüsse zu rasten scheint. Ein Kompendium der Schönheiten Mittelitaliens und all dessen, was seine Vorzüge ausmacht: Lebensart und die Meisterwerke der Vergangenheit, das gemächliche Tempo und die Kunst, eine Landschaft zu bewahren, die der Mensch seit Jahrtausenden prägt.

In seinen Städten Perugia und Orvieto, Terni, Todi und Foligno kann man lebendige Geschichte mit Händen greifen, aber auch die vielen kleinen faszinierenden Städte und Borghi bewahren wie zu Zeiten des Italiens der Kommunen stolz ihre Bräuche und historischen (sowie gastronomischen) Besonderheiten.

Um die zinnenbewehrten Stadtmauern und altehrwürdigen Basiliken herum findet man eine naturbelassene Landschaft mit Parks und Schutzgebieten (vom Monte Cucco bis zum Fluss Nera, von Colfiorito bis zum Sibillini-Gebirge) sowie eine ständig wachsende Zahl von Outdoor-Hotspots vor. Nicht zufällig ist Umbrien eng mit der Figur des heiligen Franziskus verknüpft, dessen Predigten den Respekt gegenüber Mutter Natur ausdrückten, die uns umgibt.

Auf Ihren Reisen in Umbrien werden Sie zu jeder Jahreszeit viele wundersame und überraschende Dinge erleben: staubige Mumien und sehr appetitliche Linsen, Rippen furchtbarer Drachen und unwiderstehliches Eis. Man sollte Zeit mitbringen, um auf den kleinen Serpentinenstraßen, Pfaden und winzigen Bahngeleisen die vielen Orte, Museen und Handwerksläden einer Region zu entdecken, in der Kultur, Glaube, Geschichte und Traditionen seit jeher zusammenleben und sich vermischen.

Allerona
Zum Vollbild

1_Die Villa Cahen

Der Herrensitz im Wald

weiter

Inmitten von waldigen Hängen am Fluss Paglia verbirgt sich eine Überraschung. Die Villa della Selva – oder Villa Cahen, wie sie in Erinnerung an ihren Erbauer auch genannt wird – wurde um 1880 von einem reichen Finanzier aus Antwerpen angelegt. Nachdem er eine riesige Fläche in den Wäldern der Selva di Meana erworben und ein Schloss in der nahen Ortschaft Torre Alfina erbaut hatte, beschloss er, dass nun der Moment gekommen war, sich eine Wohnstatt zu errichten.

Der im Inneren eines weitläufigen Parks gelegene Bau ist ein Beispiel für den Liberty-Stil, die Architektur der Zeit, die am besten die Gemütsart und die Bestrebungen des Adels und der Bürgerlichkeit des neuen Staates Italien repräsentierte. Zwischen monumentalen Pflanzen und baumbestandenen Alleen erreicht man den Teil des Japanischen Gartens, der mit kleinen Wasserfällen und Brücken, heute ein wenig verfallen, immer noch den ursprünglichen Zustand erahnen lässt. Vom Belvedere des Gewächshauses, das neben dem zentralen Gebäude liegt, genießt man einen weiten Ausblick und kann in der Ferne die Silhouette des Felsens von Orvieto ausmachen, der den Horizont im Süden beschließt.

Info

Adresse Selva di Meana, 05011 Allerona, Tel. +39/075879091 | Anfahrt im Ort Allerona der SP50 Richtung Parco di Villalba folgen; wenn Sie links ein Holzschild mit der Aufschrift »Selva di Meana« sehen, biegen Sie kurz danach auf die Landstraße zu Ihrer Linken ab; nach circa drei Kilometern zweiter Abzweig nach links, den Schildern zur Villa Cahen folgen | Öffnungszeiten Der Park und der Garten sind jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. | Tipp Wenige Kilometer von der Villa entfernt befindet sich der Parco di Villalba (in der schönen Jahreszeit mit Bar und Speisenangebot, www.parcodivillalba.it), in dem die Besucher einen ähnlich langen Rundwanderweg an der Grenze zum Latium, der Toskana und Umbrien bewältigen können.

Nach dem Tode von Edouard Cahen ging die Villa an den Sohn Ugo über, der mit seinem Bruder im benachbarten Torre Alfina angeblich mit einem System aus Spiegeln kommunizierte. Für gelegentliche Treffen ließ er eine Straße in den Nachbarort bauen, die in das Tal hinunterführte, den Paglia über eine Eisenbrücke querte und am anderen Ende wieder aufstieg.

Die Umgebung der Villa gehört zum regionalen Landschaftsschutzgebiet (STINA). Hier können Wanderer auf dem »Rundweg der Selva di Meana« in circa fünf Stunden von der Abtei von Meana aus die Villa erreichen und von dort nach Allerona absteigen. Es gibt auch eine kürzere (und ausgeschilderte) Variante des Wanderwegs, die den Namen »Rundweg der Villa Cahen« trägt.

In der Nähe

Das Atelier Marino Moretti (8.48 km)

Die Kellerei Madonna del Latte (13.38 km)

Die Werkstatt Michelangeli (15.44 km)

Die Kirche von San Domenico (15.5 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Amelia
Zum Vollbild

2_Der Palazzo Venturelli

Antike Schätze der Unterwelt

zurück

weiter

Die uralte Stadt Amelia, die zunächst umbrisch, dann römisch war, hat eine angenehm ruhige Atmosphäre bewahrt, in der man sich der Welt entrückt fühlt.

Hat man die Stadtmauer aus Zyklopenmauerwerk hinter sich gebracht und den Palazzo del Comune, das Rathaus, erreicht, stößt man auf eine römische Zisterne, die unterhalb der Piazza Matteotti ruht. Aber die unterirdischen Wunder der Altstadt erschöpfen sich damit noch nicht: Talabwärts weist das Straßenschild Via Civitavecchia darauf hin, dass wir uns im ältesten Teil des Ortes befinden.

Info

Adresse Via Pomponia 30, 05022 Amelia, Tel. +39/0744983809 oder +39/3468150292, www.palazzoventurelli.com | Anfahrt von Narni über die SS205 Richtung Via Nocicchia nach Amelia, circa 12 Kilometer | Öffnungszeiten Besichtigung auf Anfrage | Tipp Unterhalb der nahen Piazza Matteotti befinden sich die Räume von zehn imposanten römischen Zisternen, die winters Sa, So und an Feiertagen, im Sommer zusätzlich Do und Fr geöffnet sind. Weitere Informationen unter www.sistemamuseo.it, Tel. +39/0744978436.

Unter den Gebäuden, die die Straße zum Markt und zur Porta del Sole säumen, fällt der Palazzo Venturelli auf, der in der Renaissance aus der Zusammenlegung zweier Bauten entstand und auf Resten einer Domus Romana steht. Die Parallelstraße heißt Via Pomponia (wahrscheinlich der Name einer hier ansässigen adligen römischen Familie) und führt zum Palazzo, die Eingänge zu den Kellern jedoch, die sich auf die ältesten römischen Strukturen stützen, liegen in der Via Civitavecchia, mehr als ein Stockwerk tiefer als der heutige Straßenverlauf. Steigt man die Treppe hinab, erschließt sich ein weiter, feuchter Raum, der vom Weiß und den Intarsien eines Mosaiks aus dem 2. Jahrhundert vor Christus erhellt wird, das durch Zufall während der Arbeiten zur Beseitigung der Fässer und des im Laufe der Jahrzehnte aufgehäuften Unrats gefunden wurde.

Aus der Form des Raums und dem Muster des Mosaiks konnten die Archäologen schließen, dass es sich um den Fußboden eines offenen Atriums oder eines typischen Hofes handelt, wie er in den prächtigen Anwesen der römischen Aristokratie üblich war. Die Gens Pomponia, die ihre Abstammung vom Sohn des sagenhaften Königs Numa Pompilius ableitete, gehörte zur ältesten und exklusivsten Nobilität Roms.

Heute ist das Gebäude Sitz einer eleganten Residenz, seine Weinkeller beherbergen ein Wein- und Mosaikenmuseum.

In der Nähe

Die ewige Krippe (8.58 km)

Der Untergrund von San Domenico (8.92 km)

Der Ponte Cardona (11.81 km)

Der versteinerte Wald (13.1 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

3_Die Abtei San Benedetto al Subasio

Die Fische des heiligen Franziskus

zurück

weiter

Ohne die imposante grüne Wand des Monte Subasio, die Assisi von Süden her überlagert, wäre die Stadt nicht dieselbe. Das Massiv, das oberhalb der Wälder in eine karge Hochebene ausläuft, war immer schon ein Ort tiefer Spiritualität.

Die wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Abtei San Benedetto al Subasio wurde vor dem schicksalsschweren Jahr 1000 gegründet und dominiert den Gipfel mit einem herrlichen Blick auf das Tal Valle Umbra. 1210 kam der heilige Franziskus in Begleitung seiner Mönchsbrüder an der Abtei an, um den Abt (Makkabäus oder Teobaldo, so genau weiß man das nicht) zu bitten, die kleine, damals verfallene Kapelle Porziuncola nutzen zu dürfen, die heute wie eine Reliquie in der prächtigen Basilika Santa Maria degli Angeli gezeigt wird. Die ersten Franziskaner suchten damals nach einer kleinen Kirche, um sie für ihre Predigten zu nutzen. Als Gegenleistung boten sie dem Rektor einen Korb mit frischen Fischen aus dem Fluss Chiascio. Über Jahrhunderte wurde diese milde Gabe regelmäßig wiederholt, bis San Benedetto schließlich nach dem Erdbeben von 1997 endgültig aufgegeben wurde, welches die Quelle der Abtei trockengelegt hatte.

Info

Adresse Via di San Benedetto, 06081 Assisi, Fraternità di Bose, Convento di San Masseo (Tel. +39/0758155261, www.monasterodibose.it) | Anfahrt von der Piazza Matteotti in die Via di San Benedetto, dann nach rechts in Via Giovanni XXIII einbiegen, die zur Via della Cooperazione wird, erneut links abbiegen und der Via di San Benedetto bis zur Abtei folgen (circa 5,5 Kilometer) | Öffnungszeiten nach Termin | Tipp Der Parco del Subasio lohnt einen Ausflug. Um die höheren Lagen des Berges zu erreichen, folgt man am besten der Straße, die von Assisi nach Erreichen der Einsiedelei delle Carceri zum Gipfel ansteigt, um dann wieder talwärts Richtung Spello zu verlaufen.

In der nach dem Beben restaurierten Kirche sind zwei außergewöhnliche Räume zu bewundern: die Cripta Triastila (das heißt, gestützt von drei Säulen) und die größere, kreuzförmige Krypta, in deren Mitte der Grabstein einer der ersten Äbte des Klosters steht. San Benedetto ist heute im Besitz des Klosters San Pietro di Assisi und wird an die Bruderschaft von Bose mit Sitz in San Masseo verpachtet. Sie kann zu besonderen Anlässen oder auf Anfrage besichtigt werden. Ob es einen nun durch eine mystische Eingebung oder sportliche Beschwingtheit in diese Höhe verschlägt (die Abtei befindet sich auf halber Höhe des Berges, in 729 Metern Höhe) – der harmonisch in die wilde Natur eingebettete Ort ist die Entdeckung wert.

In der Nähe

Der Eremo delle Carceri (1.72 km)

Das Nun Spa (3.66 km)

Das Haus des Properz (3.95 km)

Der Franziskusweg (4.8 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

4_Der Eremo delle Carceri

Ein altehrwürdiger Baum

zurück

weiter

Während in der Basilika des heiligen Franziskus das Gemurmel der Gläubigen und die strahlenden Farben der Werke großer Meister vorherrschen, erlebt man unweit des Zentrums von Assisi einen Ort der franziskanischen Mystik ganz für sich.

Man kann den Eremo delle Carceri mit dem Auto erreichen, aber stimmungsvoller ist eine Wanderung dorthin auf dem teilweise steilen Weg, der gleich nach der Porta Perlici beginnt. Eine Stunde Fußmarsch zwischen den Felsen und Bäumen der ersten Hänge des Monte Subasio sollte man schon einplanen, aber nur auf Pilgersohlen erschließt sich dieser erhabene Ort aus der Legende des Heiligen in seiner ganzen Herrlichkeit.

Info

Adresse Via Eremo delle Carceri, 06081 Assisi | Anfahrt von der Piazza Matteotti den Bogen der Porta Cappuccina durchfahren und den Schildern zur Via Eremo delle Carceri folgen (SP251), etwa vier Kilometer | Öffnungszeiten täglich 8.30–18.30 Uhr (19.30 Uhr im Sommer) | Tipp Im Zentrum des Klosters befindet sich ein Brunnen an der Stelle, an der der heilige Franziskus der Legende nach eine Quelle hervorsprudeln ließ.

Steht man vor dem Portal der Einsiedelei, die in ihrer heutigen Form aus dem 15. Jahrhundert stammt und deren Name (Carcere heißt Gefängnis) auf die Isolation rekurriert, die Franziskus und seine Jünger hier praktizierten, ist es nur eine kurze Wegstrecke bis zum Hauptgebäude im rosafarbenen Gewand des Gesteins des Monte Subasio.

Mit ein bisschen Glück erwartet den Besucher eine zeremoniöse Stille, andernfalls, etwa bei lärmenden Schulklassen, wartet man ein wenig, um dann ganz allein die engen Flure und steilen Stufen zu durchlaufen, die sich auf den Fels stützen und eine nach der anderen zu den winzigen Zellen führen, wo die ersten Anhänger des Armen von Assisi lange lebten.

An den Ausläufern des Gebäudekomplexes öffnet sich eine Terrasse auf eine kleine Schlucht. Hier, vor den Bronzestatuen dreier Mönche, macht uns ein Schild darauf aufmerksam, dass wir vor einem der ältesten Bäume des Subasio stehen, der nach Meinung der Botaniker Zeitgenosse des heiligen Franz gewesen sein könnte. Der magere und knorrige Stamm widersteht seit acht Jahrhunderten Schnee und Wind und scheint den anderen, üppigeren Bäumen, die diesen Teil der Wanderroute vor der Einsiedelei säumen, den Weg zur Beharrlichkeit aufzuzeigen.

In der Nähe

Die Abtei San Benedetto al Subasio (1.72 km)

Das Nun Spa (2.76 km)

Das Haus des Properz (3.17 km)

Der Franziskusweg (3.94 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

5_Der Franziskusweg

Der Jakobsweg Umbriens

zurück

weiter

Er führt etwa 500 Kilometer durch ganz Mittelitalien und ist in 22 Stationen und einige Varianten aufgeteilt – ein Weg, der alle Orte verbindet, die mit dem Leben und der Predigt des Franziskus zusammenhängen, vielleicht der berühmteste und meistverehrte Heilige der ganzen Welt.

Vom Felsenkloster La Verna in der Toskana bis nach Rom passiert dieser Pilgerweg die Orte Città di Castello, Pietralunga und Gubbio, Assisi, Trevi und Spoleto, Piediluco und Rieti. Immer mehr peregrinos aus Italien und dem Ausland machen sich auf, die Hänge des umbrischen Hügellands hinauf- und hinabzusteigen und in der Stille seiner Einsiedeleien und Fabelwälder zu rasten.

Info

Adresse Startpunkt gegenüber der päpstlichen Basilika San Francesco d'Assisi, Piazza Inferiore di San Francesco 2, 06081 Assisi, Tel. +39/075819001 | Anfahrt für die einzelnen Stationen des Franziskuswegs: www.viadifrancesco.it; für Übernachtungen: www.viasanfrancesco.com | Tipp Ein Besuch von Santa Maria degli Angeli in Assisi lohnt sich wegen der großen Basilika, in deren Innerem sich die kleine Kapelle Porziuncola befindet, die von Franziskus und seinen Jüngern restauriert wurde.

Dank der Arbeit der öffentlichen Einrichtungen und Freiwilligenverbände ist der Franziskusweg heute bestens ausgeschildert, für nahezu jeden Pilger begehbar und mit gastronomischer Infrastruktur ausgestattet. Ein wenig Umsicht genügt, um die Tagesziele planmäßig und ohne große körperliche Strapazen zu erreichen. Wie bei anderen, bekannteren Pilgerwegen gibt es auch auf den Spuren des heiligen Franziskus ein credenziale, einen Pilger-Pass, den man in allen Übernachtungsorten stempeln lässt, um dann in Rom oder Assisi eine Bescheinigung zu erhalten, welche die erfolgreiche Bewältigung der Pilgerreise zu Fuß devotionis causa bezeugt.

Man kann dem Franziskusweg in seinem gesamten Verlauf oder nur in Teilen folgen. Viele entscheiden sich für das Ziel Assisi, das in seiner Basilika das Herz der franziskanischen Spiritualität einschließt. Entlang der Strecke können die Wanderer in Herbergen, Agriturismi und Hotels nächtigen. Hier bricht niemand Rekorde, der Rhythmus ist beschaulich, man erfreut sich an der Landschaft, dem heimischen Essen und Trinken und an Begegnungen und lässt sich auch nicht von Regen oder Wehwehchen abschrecken, die zu einem Erlebnis dieser Tragweite einfach dazugehören. Buen camino!

In der Nähe

Das Grabmal des Johann von Brienne (0.05 km)

Das Haus des Properz (0.84 km)

Das Nun Spa (1.19 km)

Der Eremo delle Carceri (3.94 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

6_Das Grabmal des Johann von Brienne

Vom Heiligen Land nach Assisi

zurück

weiter

Hier ruht einer, dessen Leben Stoff für Legenden bietet. Johann von Brienne (1165–1237) schlug Schlachten, reiste zwischen Europa und dem Mittelmeerraum, verkehrte mit Königen und Sultanen. Trotz seiner in Hunderten Turnieren bewiesenen Reitkunst war Johann von Brienne zunächst für das Leben als Geistlicher ausersehen. Schließlich zog es ihn doch, mit 40 Jahren, ins Abenteuer des Vierten Kreuzzugs nach Outremer.

König Philipp II. von Frankreich entdeckte das militärische und politische Talent des Ritters, und er beschloss, ihm Maria von Montferrat, Erbin des Königstitels von Jerusalem, zur Frau zu geben. Seine Hochzeit beging das Brautpaar in Tyrus, da Jerusalem einige Jahre zuvor von den Truppen Saladins zurückerobert worden war. So begann die lange Geschichte des Ritters im Orient, die ihn später nach Santiago de Compostela führte, wo er in dritter Ehe Berenguela zur Frau nahm, Tochter von Alfons IX. von Kastilien. Nach unzähligen Fährnissen in den Kreuzzügen des Nahen Ostens und Europas verschlug es ihn nach Konstantinopel, wo er zum Kaiser des lateinischen Kaiserreiches ausgerufen wurde, ein »kleiner« Trost, hatte er doch den Titel des Königs von Jerusalem an Friedrich II. verloren. Am Bosporus kämpfte er weitere Schlachten gegen seine Nachbarn, den Herrscher von Nikaia und den König von Bulgarien. Im hohen Alter von fast 70 Jahren starb er in Konstantinopel und wurde schließlich unter den majestätischen Gewölben der Unterkirche von Assisi begraben, wo sein von den Wappen Jerusalems geziertes Grabmal sich rechts vom Eingang befindet.

Info

Adresse Via di San Francesco, 06081 Assisi | Anfahrt von Perugia über die SS75 in Richtung Foligno fahren, Ausfahrt Assisi-S.M. degli Angeli Sud | Öffnungszeiten Die Basilika San Francesco von Assisi (www.sanfrancescoassisi.org) ist im Winter von 8.30–18 Uhr (Unterkirche ab 6.30 Uhr), im Sommer von 8.30–19 Uhr (Unterkirche ab 6 Uhr) geöffnet | Tipp In einer Seitenstraße der Via Portica befindet sich das angenehm urige Restaurant mit Pizzeria Il Menestrello (Via di San Gregorio 1, Tel. +39/075812746, www.ristorantepizzeriailmenestrello.it), in dessen auf die Antike zurückgehenden, weitläufigen Räumlichkeiten römische Mauerreste zu bestaunen sind.

Die lange Reise dieses mittelalterlichen Globetrotters war damit beendet. Seine letzte Ruhestätte spiegelt auch die Wertschätzung seiner Zeitgenossen wider, nicht zuletzt seiner Dichtkunst wegen, die in Vulgärlatein am Hofe Friedrichs II. geschrieben wurde. Das berühmteste seiner Gedichte (»Donna, audite como«) hat sich bis heute erhalten.

In der Nähe

Der Franziskusweg (0.05 km)

Das Haus des Properz (0.88 km)

Das Nun Spa (1.24 km)

Der Eremo delle Carceri (3.99 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

7_Das Haus des Properz

Römische Fresken im unterirdischen Garten

zurück

weiter

Jahr für Jahr zeigen sich Besucher von der erhabenen mittelalterlichen Atmosphäre Assisis, seiner oft strengen Architektur begeistert, die förmlich in das rosa Gestein des Monte Subasio gehauen zu sein scheint. Wenige wissen, dass die Stadt auf eine uralte Geschichte zurückblickt und sich schon zur Zeit der römischen Kaiser die Villen der Patrizier mit ihren Gärten und Bogengängen auf das idyllische Panorama des Valle Umbra öffneten.

Um eines der schönsten Zeugnisse des antiken Assisi zu entdecken, muss man die dunklen, engen Stufen unterhalb der Apsis der Kirche Santa Maria Maggiore hinuntersteigen, welche die Piazza del Vescovado beherrscht. Ansatzlos wird hier der nackte, von mittelalterlichen Steinmetzen behauene Stein durch Fußböden eines prächtigen Anwesens aus seltenem Marmor abgelöst, das einem der berühmtesten lateinischen Dichter, Properz, zugeschrieben wird, der hier in Assisi circa 48 vor Christus zur Welt kam.

Info

Adresse Piazza del Vescovado, 06081 Assisi, Tel. +39/199151123 (werktags außer Sa) und +39/3291066722 (Sa und an Feiertagen) | Anfahrt von Perugia über die SS75 in Richtung Foligno fahren, Ausfahrt Assisi-S.M. degli Angeli Sud | Öffnungszeiten nach Anmeldung | Tipp Unterhalb der Piazza del Comune kann man das antike Forum Romanum besichtigen (Eingang in der Via Portica 2), das sich wenige Meter unterhalb des Pflasters der heutigen Stadt perfekt erhalten hat.

Die Überraschung über die kostbaren Marmorböden und den Verputz in seinen lebendig schillernden Farben schlägt vollends in ungläubiges Staunen um, wenn man den Raum betritt, der nach Erkenntnissen der Historiker Teil des überdachten Portikus der Villa war.

Hier, erklären die Archäologen, stehen wir im viridarium, also dem Lustgarten, wo wir keine Mühe haben, uns den Besitzer der Villa vorzustellen, wie er damals an heißen Sommertagen die schattige Kühle genoß. Die vollständig erhaltene Wand ziert ein feines Gitternetz grüner Ranken, inmitten derer rote Blümchen hervorstechen, auf denen Dutzende verschiedener kleiner Vögel sitzen, die meisterlich den Eindruck von Szenen des täglichen Lebens erwecken.

Unter Kunsthistorikern zählen diese Fresken zu den eindrucksvollsten, die jemals nördlich von Rom aufgefunden wurden. Für uns Profane ist der über 2.000 Jahre alte Garten ein faszinierender Sprung in die herrschaftliche Vergangenheit der Stadt.

In der Nähe

Das Nun Spa (0.45 km)

Der Franziskusweg (0.84 km)

Das Grabmal des Johann von Brienne (0.88 km)

Der Eremo delle Carceri (3.17 km)

Zur Online-Karte

Zum Kapitelanfang

Assisi
Zum Vollbild

8_Das Nun Spa

Schwimmen im Theaterrund

zurück

weiter

Wo einst Adlige und gemeines Volk des römischen Assisi saßen, um Theaterstücken und Wettkämpfen beizuwohnen, ist heute alles anders. Statt lärmenden Wagenrennen ist das zarte Rinnen von Wasser zu vernehmen, während die weiße Kalksteinarchitektur des Amphitheaters aus dem frühen 1. Jahrhundert nach Christus zunächst von mittelalterlichen Bauten und dann vom modernen Design eines exklusiven Thermalbads umbaut und schließlich eingeschlossen wurde.

Um dieses antike Monument in seiner neuen Gestalt zu schauen, muss man vom Zentrum Assisis durch eine Gasse oberhalb der San Rufino gewidmeten Kathedrale gehen, die zum massigen Bogen der Porta Perlici aus dem 14. Jahrhundert führt. Unmittelbar dahinter zweigt von der Piazza Matteotti, die aus der äußeren Stadtmauer herausgehauen wurde, eine Straße ab, an deren Ende der von Franziskus und seinen Jüngern verehrte Eremo delle Carceri liegt. Auf den Platz öffnet sich das ehemalige Benediktinerkloster Santa Caterina, das 1275 auf den Trümmern des römischen Baus errichtet wurde, der einem Erdbeben zum Opfer gefallen war. Läuft man die Gasse an der Seite des römischen Amphitheaters entlang, bemerkt man, dass die mittelalterlichen Bauten kurvenförmig zugeschnitten sind und damit die elliptische Form des Theaters nachahmen.

Info

Adresse Via Eremo delle Carceri 1a, 06081 Assisi, Tel. +39/0758155150, www.nunassisi.com | Anfahrt Buslinie C vom Bahnhof an der Piazza Matteotti | Tipp Ganz in der Nähe des Amphitheaters liegt das Diözesanmuseum San Rufino (Piazza San Rufino 3, Tel. +39/075812712, www.assisimuseodiocesano.it), das eine Krypta aus dem Jahr 1100 beherbergt, in die sich Franziskus häufig mit seinen Jüngern zum Beten zurückzog.

Die Restaurierung der alten Klosteranlage hat das elegante Nun Assisi Relais & Spa entstehen lassen, das unterhalb einiger imposanter Bögen eingelassen ist, die einen Abschnitt der römischen Zuschauerränge stützten. In den Thermen wird selbstverständlich die Reihenfolge der Bäder beherzigt, die die alten Römer bevorzugten: frigidarium, tepidarium und zum Schluss das calidarium.

Vielleicht hätte es den Patriziern der Zeit aber gar nicht so missfallen, anstatt eines Amphitheaters die entspannende Ruhe der Thermen vorzufinden, die schließlich fester Bestandteil ihrer Zivilisation waren.

In der Nähe