111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss - Ulf Annel - E-Book

111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss E-Book

Ulf Annel

4,9

Beschreibung

Die thüringische Hauptstadt Erfurt ist eines der größten mittelalterlichen Flächendenkmale Deutschlands. Aber auf und neben den historischen Straßen, in historischen Gebäuden und Neubauten pulsiert ein geradezu südländisches Leben. Hier mischt sich Geschichte mit Moderne, Bauhaus reiht sich an Barock, junge Leute beleben Altes, und Alteingesessene stehen laufend vor staunenswert Neuem. Und wenn man den Radius neugierig noch etwas weiter zieht, erlebt man vor den Toren der Stadt so einige Überraschungen.

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111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss

Ulf Annel

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: Ulf Annel © der Fotografien: Juliane Annel Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-153-6 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule | Mehr Freude vom Grill

2_Der 51. Breitengrad | Geradliniger Vorschlag

3_Der Alexander-Obelisk | Erinnerung an einen Weltkongress

4_Die Alfred-Hess-Villa | Verwehte Vergangenheit

5_Der alte Angerbrunnen | Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

6_Die Ampelmännchen | Bei Rot bleibe stehen …

7_Der Andreasviertel-Querweg | Ein öffentlicher Geheimtipp

8_Das Atelier Puppenspiel | Marionetten, Handpuppen, Taschentuch

9_Die Azmannsdorfer Kirche | Das Auge Gottes

10_Das Bachstelzen-Café | Alles bleibt anders

11_Die Bäckerei Weißleder | Unser täglich Brot

12_Das Baha’i-Zentrum | Beten und leben lassen

13_Der Bartholomäusturm | Kirchturm ohne Kirche

14_Bellings Grab | Weltreisender mit Vertreterkoffer

15_Die Bienstädter Warte | Ein Luginsland

16_Brehmes Atelier | Eine Leerstelle

17_Brückner & Brückner | In fünfter Generation

18_Der Buchenwaldblick | Ein Bürger will durchsehen

19_Das Café Füchsen | Von Gerbgestank und Kaffeedüften

20_Das Collegium Maius | Nur einer von vielen

21_Der Comic-Fries | Eingebrannte Momente

22_Der Comthurhof | Ritter, Räuber und Raubritter

23_Die Concordia-Kanustation | Berühren verboten

24_Die Deinhardt-Villa | Bier von hier aus Vieselbach

25_Die Deponie Schwerborn | Ein Naturidyll

26_Der Dittelstedter Kirchturm | Einem geschenkten Gaul …

27_Doktor Eisenbarts Haus | Gründlich entfernte Zeugnisse

28_Der Domplatz | Ein vergessener Tag

29_Das Dreienbrunnenbad | Hoffentlich offen

30_Das Eckstedter Schloss | Und dazu ein großer Park

31_Das Erfurter Schittchen | Kein Weihnachten ohne

32_Das Evangelische Ratsgymnasium | Eine endlose Reihe

33_Der Felsenkeller | Stotternheimer Geschichten

34_Der Flutgraben | Wasser weg mit Wasserweg

35_Franz Mehlhose | Kaffee-Kultur an der City-Tangente

36_Die Friedenslinde | Nest für Picassos Taube

37_Der Frienstedter Kamm | Ein unauffindbarer Ort

38_Gert Schramms Elternhaus | Nur wegen der Hautfarbe

39_Der Götterbaum | Genuss in Reinkultur

40_Das Große Hospital | Fernkorns Geburtsort

41_Die Gustav-Adolf-Kapelle | Gotteshaus mit gottlosen Besuchern

42_Das hässliche Haus | Freilich Geschmackssache

43_Das »Haus zum Einhorn« | Wundertier, Bier und Bücher

44_Die Herderstraße 17 | Etwas mehr Farbe, bitte!

45_Heys Pfarrhaus | Weißt du, wie viel Sternlein stehen

46_Die Himmelsschaukel | Den Wolken ein Stück näher

47_Die Hohe Lilie | Hoch, höher, am höchsten

48_Die Hospitalkapelle | Lepra in Linderbach

49_Die »IGA-Blick«-Anlage | … und noch andere Vereine

50_IMAGO | Die Kunst- und Designschule

51_Jahns Hof | Mit Pianola-Bar und Scheune

52_Das Johannes-Thal-Klinikum | Geschmückt mit richtigen Federn

53_Das Juri-Gagarin-Bild | Der Erste im All

54_Die Kanonenkugel | Ein kurioses Kriegsdenkmal

55_Der Karnevalsausstatter | Nicht nur in der fünften Jahreszeit

56_Die Kaufmannskirche | Bach’sche Familiennachrichten

57_Der Kirchensaal | Herrnhuter in Neudietendorf

58_Die Kita Tiefthal | Gedanken und Gedenken

59_Das Klanggerüst | Projekt mit Wachstumsaussichten

60_Die Kleeblatt-Schule | Alles für die Kinder

61_Das kleine Gartenhaus | Das spricht sich rum

62_Die Kleinrettbacher Steinkreuze | Frieden im Krieg

63_Die Kräutergärtnerei »Valeriana« | Es grünt so bunt

64_Die Kriegsschule | Neue preußische Farben

65_Die Krüger-Villa | Ein unbestechlicher Politiker

66_Lingels Schuhfabrik | Bedeutsam, aber fast verschwunden

67_Der Ludwig-Böhner-Platz | Mozart aus Töttelstädt

68_Die LVG | Das Obst und Gemüse von morgen

69_Das Magdalenengut | Auserlesenes in Alach

70_Die Marbacher Gasse | Asylanten in der Stadt

71_Max Webers Geburtshaus | Wiege des Soziologen

72_Die Melchior-Bauer-Straße | Nur beinahe vogelgleich

73_Der Mittelhäuser »Bahnhof« | Die Liebe zu alten Dingen

74_Der Mittelpunkt Thüringens | Der Stein von Rockhausen

75_Der Mohr | Globaler Wissenstransfer

76_Münzenbergs Geburtsort | Ein Macher macht Schluss

77_Das namenlose Brückchen | Überspannende Symbolik

78_Die Notkirche | Unscheinbare große Idee

79_Der »Oberste Dingstuhl« | Gerichtstage in Mittelhausen

80_Paul Friedrichs’ Haus | Ein Raser findet Ruhe

81_Das Puppenstubenmuseum | Klein und richtig fein

82_Der Puppentheater-Vorhang | Zu selten gezeigtes Kunstwerk

83_Queen Elisabeth’s Gasthof | Eine Königin in Erfurt

84_Die Ratskeller-Passage | Stiefmütterlich behandelt

85_Raumrätsel/EscapeRoom | Denkspiele in alter Fabrikhalle

86_Der Ringelberg | Warum heißt der so?

87_Die Roland-Matthes-Schwimmhalle | Rückwärts schnellstens vorwärts

88_Die Rollschuhbahn | Eine runde Sache

89_Der Rothstein-Grabstein | Krieg der Gymnastiker

90_Die Salzgrotte | Tief durchatmen

91_Die Schapiro-Gedenktafel | Eines der ersten Opfer

92_Das Schmetterlingshaus | Tropischer Regenwald in Thüringen

93_Schongang | Wunderbar! Ein Waschsalon!

94_Schroeters Himmelsguck | Der Turm der Schottenkirche

95_Die Sparkalköfen | Gips doch gar nich!?

96_Der Speicher | Rauchen in der Waagegasse

97_Strandgut | Unter der Brücke

98_Die Sulzer Siedlung | Von eigenen Händen

99_Die Tankstelle | Spuren von Johannes Klass

100_Der Taubenturm | Geflügel in Schwansee

101_Die Töpfermühle Möbisburg | Jesus und Gefährten

102_Der Udestedter Schulplatz | Dorfgeschichte(n)

103_Das Ursulinenkloster | Bete und braue

104_Die Verkehrskanzel | Früher Anger – heute im Depot

105_Die Villa Festge | Bürgerstolz in Stein

106_Die Volkssternwarte | Blick zum Himmel in Kirchheim

107_Das Waid-Denkmal | Hochstedt machte blau

108_Die Waldbibliothek | … mit begrüntem Domblick

109_Die Wanderslebener Gleiche | Erfurter Ex-Besitz

110_Die Wetterwarte | Nur gucken, nicht vorhersagen

111_Zum schwarzen Greifen | Vielleicht das älteste Haus

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Zuallererst war da ein leicht ungläubiges Stirnrunzeln. Man konnte es fast hören am Telefon, ein schmallippiges Zögern, und dann kam die Frage, von weit her aus westlichstem Deutsch-Westen in den nahen Osten, der eigentlich gar nicht östlich, sondern sehr mittig liegt: Ob da in Erfurt genug sei, um damit »111 Orte in Erfurt, die man gesehen haben muss« zu füllen. Ob man nicht lieber ganz Thüringen …? Nein, man wollte nicht. Wie auch anders, wenn man täglich eine lebendige, pulsierende Stadt vor Augen hat, eine der wenigen in Thüringen, deren Einwohnerzahl nicht schrumpft, der von Reisejournalisten sommers italienisches Flair bescheinigt wurde, immerhin die Landeshauptstadt, eine Stadt mit so reicher Geschichte, dass es schon für sehr viele Bücher gereicht hat, aber wirklich alle Geschichten noch längst nicht erzählt sind. Und so fügte sich sehr schnell Ort an Ort, und der Autor hielt, was er nach Köln versprochen hatte.

Und noch besser: Die Einheimischen waren durchaus begeistert. Zur ersten weihnachtlichen Bescherung nach Erscheinen des Buches über die 111 Erfurter Orte soll es Familien gegeben haben, in denen jeder jeden mit so einem Buch beschenkte. War das eine Überraschung! Einige Erfurter erzählten, sie seien mit dem Buch unterm Arm durch ihre Stadt gelaufen, um Ort 1 bis 111 abzuhaken. Unterhaltsam sei das gewesen und informativ. Man sei Straßen gegangen, die man noch nie und nimmer und auch zukünftig ohne dieses Buch sicher nicht und so weiter. Einige Stadtführer bedankten sich. Die Touristen kauften auch, neugierig, wie sie nun mal sind.

Gut, dachten Autor und Verlag, das war’s. Nein, noch nicht. Trotzdem war es gut, der Neugier etwas mehr Raum zu geben und auch mal die derzeitigen Stadtgrenzen zu übertreten. Und so entstand dieses neue Buch »111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss«. Freilich müssen Sie nicht, aber Sie werden sehr freundlich hiermit aufgefordert, die Augen vor dieser Vielfalt nicht zu verschließen. Also Augen auf und durch!

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1_Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule

Mehr Freude vom Grill

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Statistiker vermelden, dass weit über zwei Drittel der Bundesbürger grillen. Dass die Zahl insgesamt so hoch ist, liegt daran, dass in Thüringen fast 100 Prozent am Grillrost stehen. Grillforscher (Kein Witz! Die gibt es wirklich!) fanden heraus, Grillen sei ein Lifestyle-Phänomen an der Schnittstelle von Tradition und Moderne. Das dürfte man in der hiesigen Schule auch so sehen, denn von hier aus wird nicht nur der »Bazillus grillus« in die Welt getragen, sondern man lernt, dass auch in Thüringen anderes gegrillt werden kann als Bratwurst und Brätel. Und was? Die Antwort lautet: Eigentlich alles außer Suppe. Aber selbst die kann man im Topf auf den Grill stellen. Man kann sogar Eis grillen, und Mars-Riegel in Blätterteig ist ein Spitzendessert.

Hier wird fast ausschließlich indirekt gegrillt, ohne den gesundheitsschädlichen Fettbrand des traditionellen Holzkohlegrillens. Man lernt unterschiedliche Grill- und Barbecue-Methoden. Und ganz nebenbei entdeckt man, dass diese Art von Speiseherstellung erstaunliche Wirkungen im familiären oder sonstigen sozialen Umfeld hat.

Info

Adresse Leipziger Straße 158, 99085 Erfurt-Krämpfervorstadt | ÖPNV Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Marcel-Breuer-Ring, auf der Leipziger Straße noch ein Stück zu Fuß | Öffnungszeiten Anmeldungen über www.grillweltmeister.de | Tipp Im 1. Deutschen Bratwurstmuseum, Bratwurstweg 1 in Holzhausen (bei Arnstadt), kann man in Familie stundenlang Spaß rund um das wichtigste Thüringer Grillgut haben.

Der heutige Inhaber der Schule hat diese 2003 gemeinsam mit dem Grillweltmeister Hans-Joachim Fuchs gegründet. Eine Vitrine ist voll mit Pokalen, die Fuchs ergrillte, aber es gibt noch eine zweite, denn auch nach dem Tod des großen Meisters haben Teams der Schule einige nationale Preise und Vorderplätze geholt.

Der Schulchef sitzt bei großen Grill-Events öfter mal als Juror am Verkostertisch. Bei einer solchen Veranstaltung in Las Vegas schwärmte 2013 ein alter amerikanischer Rost-Spezialist, er habe 2002 ein Steak von diesem Fuchs gegessen, das wäre wie ein Orchester auf der Zunge gewesen, und er würde sich an jedes einzelne Instrument erinnern. Das ist nun das Ziel jedes Grillkurses.

In der Nähe

Der Ringelberg (0.73 km)

Die LVG (1.34 km)

Der 51. Breitengrad (1.57 km)

Der Götterbaum (2.17 km)

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2_Der 51. Breitengrad

Geradliniger Vorschlag

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Erfurt liegt zwei Grad nördlich des Weißwurstäquators. Der zieht sich bei 49 Grad nördlicher Breite virtuell durch die Landschaft. Zum Glück für alle hiesigen Bratwurstesser ist das weit genug weg. Wer will schon eine bleichweiße Wurst aus einer kondomähnlichen Pelle zutschen? Erfurt schmiegt sich an den 51. Breitengrad auf der Nordhalbkugel. Hier ist das Bratwurst- und Brätelland. Viele Orte haben die Werbewirksamkeit der Breitengrade entdeckt. Erfurt noch nicht.

Manchmal artet das Überschreiten einer Linie aus. Als die Seefahrt christlich genannt wurde, aber ganz und gar unchristliche, sklavenähnliche Schufterei war, gab es brutale und erniedrigende Rituale wie die Äquatortaufe. Man weiß das und hat es, in abgeschwächter Form, vielleicht schon am eigenen Körper erlitten: Wer erstmals über den Nullmeridian schippert, wird von Neptun mit Fischöl und anderen Stinkepasten bestrichen und darf ein ekelerregendes Getränk zu sich nehmen. Ganz ruhig und ungetauft auf dem Festland mit dem einen Bein auf der Nord- und dem anderen auf der Südhalbkugel zu stehen, das löst zumeist keine Unruhe aus, sondern nur die Fotoapparaturen. In Sommerferienlagern braucht man für das Neptunfest nicht mal einen Äquator, damit sich die kleinen, pubertären Täuflinge verschiedenen Geschlechts recht nahekommen.

Info

Adresse Der 51. Breitengrad führt unter anderem über die Spitze der Halbinsel des Freizeit- und Erholungsparks »Nordstrand« am Innsbrucker Weg, 99085 Erfurt-Krämpfervorstadt | ÖPNV Stadtbahnlinie 2 Richtung Ringelberg, Haltestelle Greifswalder Straße, gut 1 Kilometer Fußweg über Leipziger Straße, Innsbrucker Weg zum Nordstrand | Öffnungszeiten Nordstrand-Badesee: Hauptsaison 9–21 Uhr | Tipp Im Stöberhaus, Eugen-Richter-Straße 26, findet man für wenig Geld ganze Wohneinrichtungen, Kleidung und Spielsachen. Auch Antiquitäten.

Und warum nicht in Erfurt, hier am 51. Breitengrad, ein großes Festival? Vorschlag: Am 51. Tag des Jahres treffen sich Menschen, die im jeweiligen Jahr 51 werden und vom 51. Breitengrad stammen. Da kommen dann Geburtstags-Touristen aus Köln, Bergisch Gladbach, Olpe, Eisenach, Altenburg und Dresden, ausländische Gäste aus Polen, Tschechien, der Ukraine, Russland, Kasachstan, der Mongolei, China, den USA, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Geleitet werden die Feierlichkeiten von Druiden aus Stonehenge. Das liegt auch auf 51 Grad nördlicher Breite.

In der Nähe

Die LVG (0.92 km)

Das Klanggerüst (1.5 km)

Der Ringelberg (1.51 km)

Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule (1.57 km)

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3_Der Alexander-Obelisk

Erinnerung an einen Weltkongress

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Erfurt ist voller Geschichte und Geschichten. Dafür steht auch eine etwas versteckte Attraktion, der Alexander-Obelisk im Hof Anger 6. Was da durch das Gitter in der Toreinfahrt zu sehen ist, weist auf den zeitweiligen Wohnort eines Zaren hin. Während des Erfurter Fürstenkongresses 1808 logierte hier der russische Staatschef Alexander I. Pawlowitsch Romanow aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp, Kaiser von Russland. Auf den russischen Thron war Alexander im Jahre 1801 durch Mord gelangt, allerdings hatte er weder selbst gemordet, noch wusste er vor der Tat von der Planung derselben. Er profitierte vom Komplott und begnadigte die adeligen Mordbuben. Bis hierhin alles ganz normaler Alltag in höheren Gefilden der Macht damals.

Für seinen tyrannischen Herrn Papa übrigens war Alexander ein Weichei, ein Sentimentalo, der Unangenehmem aus dem Weg ging. Alexander war ein Oma-Kind, aber immerhin war die Oma Zarin Katharina die Große, die dafür sorgte, dass Enkelchen nach freisinnigen Rousseau’schen Grundsätzen gebildet und erzogen wurde. Oma starb 1796, der Vater-Tyrann wurde Zar, und Alexander litt bis zur eigenen Thronbesteigung. Er wollte ein Herrscher für Russland sein und sich aus der großen Weltpolitik raushalten. Lieber die letzten Leibeigenen befreien und die Staatsfinanzen ordnen als langweilige politische Bündnisverhandlungen und dann doch Pulverdampf und Tod. Ging leider nicht. Und so machte er auch 1808 in Erfurt gute Miene zum bösen Spiel Napoleons. Während einer Theateraufführung rief ein Darsteller: »Die Freundschaft eines großen Mannes ist eine Wohltat der Götter!«, woraufhin Alexander aufstand und den kleinwüchsigen Großkotz Napoleon unter tosendem Beifall umarmte. Eine schauspielerische Glanzleistung mit viel Zähneknirschen.

Info

Adresse Anger 6, 99084 Erfurt-Altstadt | ÖPNV Viele Wege führen nach Rom, aber alle Straßenbahnen fahren zum Anger. | Tipp Eine Gedenktafel für den Napoleon-Mitbezwinger, den preußischen Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenau, der einige Jugendjahre in Erfurt lebte, hängt am Haus des Bestattungsunternehmens Walther in der Marktstraße.

An den zigtausendfachen Todbringer Napoleon erinnert in Erfurt kein Denkmal. Alexander hat einen kleinen Obelisken.

In der Nähe

Das Ursulinenkloster (0.05 km)

Die Kaufmannskirche (0.15 km)

Doktor Eisenbarts Haus (0.16 km)

IMAGO (0.17 km)

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4_Die Alfred-Hess-Villa

Verwehte Vergangenheit

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Schuster, bleib bei deinen Leisten! Was für ein engstirniges deutsches Sprichwort. Denn was ist mit den Schustern, die mehr leisten wollen und können? Da hätten wir zum Beispiel Alfred Hess, 1879 in Erfurt geborener Sohn eines jüdischen Schuhfabrikanten, Lehrling und Mitarbeiter im väterlichen Unternehmen, das er 1915 übernahm. Massenproduktion war das Erfolgsrezept, Schuhe vom Fließband. Alfred konnte sich 1910 den Architekten Paul Schultze-Naumburg leisten, damals noch ein Freund im Geiste, der unter anderem zusammen mit Henry van de Velde die Frauen vom Korsett befreite und atmungsaktive Reformkleider entwarf. Später wurde Schultze-Naumburg ein strammer Nazi mit Verbindungen in höchste Kreise.

Alfred Hess kam politisiert aus dem Ersten Weltkrieg zurück, trat der Deutschen Demokratischen Partei bei und gestaltete seine Firma sozialer. Privat wurde er einer der bedeutendsten Sammler moderner, vor allem expressionistischer Kunst. In der Villa waren die Maler Beckmann, Heckel, Kandinsky zu Gast, außerdem Nolde, Pechstein, Feininger sowie Kirchner, Marc, Macke und Klee. Auch Musiker wie Hindemith oder Weill. 1931 starb Alfred Hess und hinterließ seiner Frau Thekla und dem Sohn Hans neben Firmenanteilen und Grundstücken über 4.000 Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Grafiken seiner Gäste. Frau und Sohn flohen vor den Nazis, die Kunstsammlung wurde verstreut. Eines der Gemälde, 70 Jahre verschollen, kam im Mai 2009 zur Versteigerung, »Drei Akte im Wald« von Ernst Ludwig Kirchner. Mit sensationellem Ergebnis: über 1,1 Millionen Euro. Die Kunsthändler sprachen von einem historischen Moment. Der war nur möglich geworden, weil die Hess-Enkelin im Gegenzug für eine Entschädigung auf Ansprüche verzichtete.

Info

Adresse Richard-Breslau-Straße 14, 99094 Erfurt-Brühlervorstadt | ÖPNV Straßenbahn Linie 6, Haltestelle Hochheimer Straße, zu Fuß durch die Hermann-Schmidt-Straße zur Richard-Breslau-Straße, dort nach links | Tipp Ein Teil der Hess-Schuhfabrik-Geschichte steht in der Thälmannstraße 60. 1898 kam die repräsentative Fabrikantenvilla im Stil des Historismus dazu.

Übrigens: Fast alles, was Alfred Hess dem Städtischen Museum Erfurt schenkte, wurde von den Nazis aussortiert und ist verloren. Unwiederbringlich.

In der Nähe

Der Buchenwaldblick (0.36 km)

Die Villa Festge (0.36 km)

Das Dreienbrunnenbad (0.48 km)

Der Flutgraben (0.5 km)

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5_Der alte Angerbrunnen

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

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Wenn es einen alten Angerbrunnen gibt, dann dürfte es auch einen neuen geben. Der steht vor dem Warenhaus am Anger und ist nun auch nicht mehr so ganz neu, nämlich von 1982. Der Bildhauer Waldo Dörsch sagte über sein Werk, es symbolisiere »sozialistische Lebensfreude«, »dynamische Lebenskräfte«, das »Pathos vitaler Bewegung und ständiger Erneuerung der Natur«. Mhm?! Betrachter hatten bisher auf explodierendes Hammerwerk oder Invasion der Aliens getippt. Um dem Bildhauer etwas Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, schaue man sich den Diana-Brunnen in Suhl an. Der Dörsch konnte auch ganz anders.

Am entgegengesetzten Ende des Angers, Erfurts lang gestrecktem Mittelpunkt, sitzen inmitten von Geplätscher zwei übergroße, nur leicht bekleidete Gestalten. Der Herr ist Symbol für die Erfurter Maschinen- und Waffen(!)-Industrie sowie Handwerk und Kunstgewerbe. Acker- und Gartenbau symbolisierend sitzt inmitten von Ähren, Rosen und anderem Gewächs die Göttin Flora, ab und an von gefiederten Fauna-Vertretern als Landeplatz auserkoren und weiß-grau-krümelig bekleckst.

Info

Adresse Anger, östliches Ende, 99084 Erfurt-Altstadt | ÖPNV Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Angerbrunnen | Tipp Gleich nebenan Renaissance neben Bauhaus neben Neostil; Erfurt vereint Jahrhunderte Kunst und Architektur. Im Renaissance-Haus Dacheröden verlobten sich Schiller und Charlotte von Lengefeld.

Im Beisein einer »colossalen Menschenmenge« wurde der Brunnen im September 1890 eingeweiht. Die Kapelle des preußischen Artillerie-Regiments Nummer 19 begleitete den Lehrergesangsverein bei der Lobpreisung des Schöpfers mit Beethovens »Ehre Gottes«. Der Oberbürgermeister bedankte sich beim Brunnenschöpfer, dem Berliner Künstler Heinrich Stöckhardt, sowie beim Verschönerungsverein und den anderen Sponsoren.

Für alle sichtbar hielt Flora eine aus Bronze geschmiedete Rose in der Hand. Die soll ein Sowjetsoldat als Souvenir mitgenommen haben. Lasst Blumen sprechen: Hitler kaputt! Floras leere Hand fuchste ein paar traditionsbewusste Erfurter. Nach historischen Fotos wurde 1974 eine neue gehämmert, erste Ersatzblume in einer langen Reihe immer wieder verschwindender Rosen. Aktueller Stand?

In der Nähe

Brehmes Atelier (0.12 km)

Der Bartholomäusturm (0.14 km)

Das Juri-Gagarin-Bild (0.21 km)

Das Evangelische Ratsgymnasium (0.23 km)

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6_Die Ampelmännchen

Bei Rot bleibe stehen …

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Es gibt Leute, die gehen für Ampelmännchen in den Knast. So geschehen in Prag. Bei seiner Aktion »Romantische Ampeln« wollte der Künstler Roman Týc (!) die Ampelmännchen befreien. Für ein paar Tage gab es sie pinkelnd und trinkend, und auch sonst war ihnen nichts Menschliches fremd. Da es auch in Prag gefühl- und humorlose Beamte gibt, wurde alles rückmontiert, und der Künstler durfte den »Schaden« ersetzen. Er kam dann noch wegen Sachbeschädigung vor Gericht, sollte Strafe zahlen, ging aber kostensparend lieber für einen Monat ins Gefängnis.

In Erfurt sieht man das nicht ganz so eng. Hier ist die Ampel-Guerilla – bestehend aus Mitarbeitern der Stadt – klugerweise in kleinen Schritten vorgegangen: Es soll während einer Mittagspause in den 80er Jahren gewesen sein, als man auf die illegale Idee verfiel, die Alufolie in der Ampel kreativ zu beschnippeln. Und so gibt es an Erfurter Ampeln nun kleine grüne Männchen mit Zuckertüte und Ranzen, mit lecker Eis, mit Regen und Schirm. Ein dünner grüner Bäcker blinkt auf und verdünnisiert sich wieder. Gleichberechtigt erscheinen grüne Ampelfrauchen und eine Hexe. Alles nur in Grün, das habe Sicherheitsgründe.

Info

Adresse Besucher der Hauptbibliothek am Domplatz wissen, wo das Tortenmännchen zu finden ist. | ÖPNV Straßenbahn Linien 3, 4, 6, Haltestelle Domplatz | Tipp Die Ampelmännchen-Stadtführung kann man unter erfurt-touristinformation.de buchen und muss lange Wege gehen.

1933 regelte die erste Fußgängerampel weltweit in Kopenhagen den Per-pedes-Verkehr. Inzwischen gibt es ein standardisiertes Euromännchen. In Deutschland springen dazu noch westdeutsche und Ost-Ämpelmännchen ins Auge. In Wien leuchten Ampelpärchen – lesbisch, schwul und hetero – sogar in Rot. In Hamburg hat eine Partei gegen die »Homo-Ampeln« gewettert, weil die muslimische Gefühle verletzen würden. Wer wetterte? Man lese und kichere: die AfD.

Einmal wollten Thüringer Bürokraten die vielgestaltigen Erfurter Männchen und Weibchen wegputzen. Nein! Der Oberbürgermeister höchstpersönlich hat 2011 zum 50. Geburtstag des Ost-Männchens eine Ampel eingeweiht: Männchen mit Torte und Glücksklee am Hütchen.

In der Nähe

Das »Haus zum Einhorn« (0.01 km)

Der Comic-Fries (0.08 km)

Die Kanonenkugel (0.08 km)

Der Andreasviertel-Querweg (0.15 km)

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7_Der Andreasviertel-Querweg

Ein öffentlicher Geheimtipp

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Wenn es nach Stadtplanern gegangen wäre, könnte man hier nicht mehr langgehen. Fast das ganze historische Viertel sollte zugunsten von Plattenbauten plattgemacht werden. Außerdem war geplant, den Stadtring zu schließen. Vierspurig durch das Andreas-Viertel! Damals wie heute eine vielleicht praktische, aber gruselige Vorstellung.

Dieser Teil der Stadt ist schon seit über 1.000 Jahren besiedelt. Zuerst eine Art Küchendorf zur Versorgung des Petersberges, später Handwerkerviertel. Hier wohnten nicht die Reichen, man sieht es an den kleinen Fachwerkhäusern. Es folgte eine wechselvolle Geschichte. Schon um die Jahrhundertwende 1900 meinten die Stadtväter, der gesamte Schandfleck müsse verschwinden. Die Architekten zeichneten wie wild. Neue Gebäude wie der Moritzhof entstanden. Nach dem Krieg ließ man viele Häuser verfallen, indem man die Dächer abdeckte. Bürgerproteste – Höhepunkt war die Menschenkette ums Viertel – und die politische Wende retteten den Stadtteil. Zur Jahrtausendwende hatten fast alle Häuser wieder ein Dach. Das Viertel blühte auf. Lücken wurden bebaut, ohne dass sich die neuen Häuser altmodisch verkleiden mussten, aber eben nicht frech vorpreschend, nicht arrogant herausragend.

Info

Adresse zwischen Pergamentergasse und Webergasse, 99084 Erfurt-Altstadt | ÖPNV Straßenbahn Linien 3, 4, 6, Haltestelle Domplatz, an der Bibliothek in die Pergamentergasse | Tipp Man kann den Spaziergang schon in der Marktstraße beginnen, neben dem Lottoladen in Erfurts schmalste Gasse hinein, vorbei am Steinhaus, nach rechts zum »Roten Elefanten«, dort links in die Turniergasse bis zur Pergamentergasse 13.

Ein Gässchen geht querdurch, namenlos und ein bisschen geheim. Es beginnt im Durchgang Pergamentergasse Nummer 13, wo Luthers Thesen rot mit »FC RWE« und »AntiFa« ergänzt wurden. In der Weißen Gasse durch das blauschwarze Balkentor, vorbei am roten Kolibri, über die Marbacher weiter zur Webergasse, dort nach rechts und gleich links in die Glockenquergasse – die ein Zweitstraßenschild hat: »Hundequerchgaß« –, schöne Häusernamen mitnehmen (Haus zum weißen Rädchen, zum Osterlamm, zu den zweien Römern), am »Haus zum kleinen Apfel« nach rechts zum wunderschönen Spielplatz in der Glockengasse.

In der Nähe

Die Marbacher Gasse (0.11 km)

Die Kanonenkugel (0.12 km)

Das »Haus zum Einhorn« (0.14 km)

Die Ampelmännchen (0.15 km)

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8_Das Atelier Puppenspiel

Marionetten, Handpuppen, Taschentuch

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Farbige Stoffstreifen wehen. Ein Schild über der Tür am rechten Pavillon lädt ein: Puppenspiel am Leipziger Platz. Kleinere Schilder informieren, dass hier der Sitz der Landesarbeitsgemeinschaft Puppenspiel e. V. Thüringen ist. Das dürfte das zumeist kindliche Publikum kaum interessieren und ebenso wenig, dass dieser Verein Mitglied der UNIMA ist, der 1929 in Prag gegründeten Puppentheater-Weltorganisation. Was denn: Kasper, Gretel und das Krokodil sind weltweit organisiert? Die auch, aber mittlerweile weiß man nicht nur in Erfurt, dass Puppentheater kein Kinderkram ist, sondern große Kunst, ausgeübt in verschiedensten Spielarten. Traditionelles Figurenspiel wie das sizilianische Marionettentheater, das indonesische Flachfiguren- und das kambodschanische Schattentheater ist von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt worden.

Im Pavillon mit den aufwendig gearbeiteten ovalen Fenstern haben rund 50 Zuschauer Platz. Mindestens doppelt so viele Puppen »wohnen« hier. In den Märchen, in spannenden und witzigen Geschichten kommen aber immer nur ein paar zum Einsatz. Gespielt wird viel öfter, als im Spielplan steht, weil mittlerweile viele Aufführungen von Kindergärten oder Grundschulen direkt gebucht werden. Aber es gibt auch Stücke für Jugendliche und Erwachsene. Alle gucken gebannt zu, wie Holz-, Pappmaschee- oder Schaumgummifiguren anfangen zu leben. Selbst ein Papiertaschentuch kann sprechen. Nur Gott und die Puppenspieler können leblose Materie zum Leben erwecken, aber bei Gott ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz sicher.

Info

Adresse Leipziger Straße 15, 99085 Erfurt-Krämpfervorstadt | ÖPNV Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Leipziger Platz | Öffnungszeiten Spielplan auf www.puppe-thueringen.de, Info und Bestellung: Tel. 0163/2582468 oder 0361/6464790 | Tipp Im »Theatrum mundi« auf der Krämerbrücke gibt die böse Königin für ein oder zwei Euro den Blick auf das ganze »Schneewittchen« frei – große Puppengestalterkunst!

Kleine Ergänzung zum großen Haus: Hinter den Pavillons ist die Schule für Gesundheits- und Sozialberufe »Marie Elise Kayser«. Kayser war die erste Frau, die an der Medizinischen Fakultät der Uni Jena promoviert wurde, und ist die Erfinderin der Muttermilchsammelstellen – die erste 1919 in Magdeburg, die zweite 1927 in Erfurt.

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9_Die Azmannsdorfer Kirche

Das Auge Gottes

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Die Kirche im Dorf ist dem heiligen Cyriakus geweiht. Der Legende nach soll er eine Tochter des römischen Kaisers Diokletian von irgendeiner Besessenheit geheilt haben, wofür er ein Haus geschenkt bekam. Das Häuschen machte Cyriakus zu einer christlichen Kapelle, was dem Mitkaiser Maximian (damals gab es so eine Art römisches Zentralkomitee mit zwei Seniorkaisern und zwei Unterkaisern) missfiel, weswegen Cyriakus mit siedendem Öl übergossen und dann enthauptet wurde. Ein nicht ungewöhnlicher römischer Umgang mit Christen, aber eine mögliche Voraussetzung, um heiliggesprochen zu werden. Zum Ausgleich für sein siedend heißes Ende ist Cyriakus jetzt Schutzpatron der Winzer und soll vor allem vor Frost schützen.