1300 Seiten Fire&Ice Liebesromane - Allie Kinsley - E-Book
SONDERANGEBOT

1300 Seiten Fire&Ice Liebesromane E-Book

Allie Kinsley

0,0
9,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

10 Jahre Fire&Ice! Wir feiern dieses Jubiläum mit euch!

Knapp 1300 Printseiten Liebesgeschichten aus den ersten zweiten fünf Bänden der Fire&Ice Reihe gesammelt in dieser Collector's Box. Für alle Fans und die, die es noch werden möchten, gibt es für kurze Zeit die zweiten 5 Bände zum Sonderpreis.
Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und handelt jeweils von einer Person der Gruppe.

 

5.5 - Jack Dessen
Jack hat alles verloren. Sein Leben besteht aus seiner Karriere und seiner Freundschaft zu Alexa. In Boston angekommen lernt er Tina kennen und ist vom ersten Moment an von ihr fasziniert.

Tina hat mit der Männerwelt abgeschlossen und widmet ihre gesamte Freizeit ihrem Hobby Lesen. Doch Jack lässt nicht locker, sodass sie ihm schlussendlich doch nachgibt. Können zwei verletzte Seelen einen gemeinsamen Weg finden?

 

6 - Chris Turner
Monster! Das einzige was er denkt, wenn er in den Spiegel sieht. Tief gezeichnet versucht Chris sich mit seinem Schicksal abzufinden. Das Letzte, womit er rechnet, ist eine Frau die ihm unter die Haut geht. Doch ist Nicky nicht genau wie alle anderen Frauen, die nur sein Geld wollen?

 

6.5 - Gregor Zadow
Niemand braucht ihn. Genau das wird Gregor immer öfter bewusst. Als er seine Schwester Nina in Boston besucht, stößt er mit Julie zusammen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch mehr als ihren Vornamen kennt er nicht. Er begibt sich auf die Suche nach ihr und findet sie. Aber nicht alles wird so einfach, wie er es sich ausgemalt hatte. Wird er Julie für sich gewinnen können, oder verliert er abermals eine Frau an einen Anderen?

 

7 - Logan Hunter
“Sie ist tabu!“ Immer wieder wiederholt Logan sein Mantra, um nicht zu vergessen, dass sie Chris' kleine Schwester ist. Schon deshalb kann sie nicht auf seiner Jagdliste stehen, ganz davon abgesehen, dass sie nicht zu seinen sexuellen Vorlieben passt. Doch es wird immer schwerer, sich ihrem Charme zu entziehen. Als er schließlich nachgibt, steht vieles auf dem Spiel. Seine Freundschaft zu Chris, Fire&Ice und Trish selbst.

 

7.5 - Jonas Harper
Jonas Harper, gefeiertes Laufstegmodel und charmanter Sonnyboy, lässt nichts anbrennen. Eine Beziehung kommt für ihn nicht infrage. Wie sollte er sich auch auf einen einzigen Partner beschränken, wenn er sich noch nicht einmal sicher ist, ob er lieber eine Frau oder einen Mann in seinem Leben hätte?
Das Blatt wendet sich, als er Kiran trifft. Doch beide Männer haben eine Vergangenheit, die eine gemeinsame Zukunft beinahe in unerreichbare Ferne rückt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Allie Kinsley

1300 Seiten Fire&Ice Liebesromane

Fire&Ice Sammelband 2

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Fire&Ice Sammelband 2

Fire&Ice

Sammelband 2

 

made by

 

Allie Kinsely

 

Fire&Ice 5.5 – Jack Dessen

Fire&Ice 6 – Chris Turner

Fire&Ice 6.5 – Gregor Zadow

Fire&Ice 7 – Logan Hunter

Fire&Ice 7.5 – Jonas Harper

 

 

 

 

 

Copyright © 2023 Allie Kinsley

All rights reserved.

Cover: NK Design (Nadine Kapp)

 

Fire&Ice

Band 5.5

Jack Dessen

 

 

 

Allie Kinsley

 

 

 

 

 

 

 

1 Wer bist du denn

 

 

JACK

 

Boston war definitiv eine Stadt, an die Jack sich gewöhnen könnte. Alles hier war ganz anders als in Deutschland. Doch die wichtigste Konstante in seinem Leben war gleich geblieben. Alexa. Besser konnte es eigentlich nicht laufen!

Sie waren jetzt gerade eine Woche in Amerika und den ersten Tag in Boston. Die Firma, in der Brandon, Alexas Lebensgefährte, arbeitete, gefiel Jack ausnehmend gut. Das Gebäude war ein imposanter Glasbunker und beherbergte neben JB-Industrials auch mehrere Wohnungen für die Mitarbeiter.

Die Firma gehörte Ryan Black, den sie vom Mittelalterfestival in Talin kannten. Jedes Jahr waren sie dort zusammen mit ihrer Gruppe, den Setarips, für 14 Tage. In diesem Jahr hatten sie sich zum ersten Mal mit einer anderen Gruppe zusammengetan.

Begonnen hatte dieser Zusammenschluss bereits im Jahr zuvor, als Sky, eine langjährige Freundin, eine Affäre mit Ryan hatte.

Ryan war nicht nur der Chef von JB-Industrials, sondern auch Mitglied der Gruppe Fire&Ice, die mit ihrer Feuerspuckershow jedes Jahr in Talin auftrat.

Die Gruppen vermischten sich von Treffen zu Treffen mehr. Immer mehr der Mitglieder hatten in der anderen Gruppen ihren Partner gefunden.

Er nicht.

Ist ja auch schwierig, wenn Fire&Ice nur aus Männern besteht! ... Vielleicht ist ja einer für Jonas dabei, dachte er und lächelte über seinen eigenen Gedanken. Er war rundum zufrieden mit seinem Leben und hatte keinerlei Interesse an einer festen Beziehung.

Eigentlich war sein Leben mit Alexa perfekt gewesen. Sie waren wie für einander bestimmt … nur eben sexuell nicht.

Aber so genoss er alle Vorzüge einer festen Beziehung mit seiner Seelenverwandten und gleichzeitig das abwechslungsreiche Sexualleben eines Singles.

Leider hatte Alexa vor drei Monaten ihren Seelenverwandten inklusive perfektem Sexleben gefunden. Alexa und Brandon zogen das gesamte Beziehungsprogramm gerade im Schnelldurchlauf ab.

"Also dann, auf zu Sky", sagte Alexa und erhob sich schwerfällig auf ihre Krücken.

Jack kannte sie bereits lange genug, um zu sehen, dass sie beim Gehen an den Krücken deutlich Schmerzen hatte. Er wusste aber auch, dass er dieses Thema in einer ruhigen Minute und unter vier Augen ansprechen musste.

In bestimmten Beziehungen, gerade, wenn es um das Thema Bevormundung ging, musste man sie mit Samthandschuhen anfassen.

Bran auf die Fährte ihrer kaputten Handgelenke zu locken, war alles andere als eine gute Idee.

Brandon Hill war überfürsorglich und Jack kam sich manchmal so vor, als bestünde sein Leben nur noch daraus, zwischen den beiden zu vermitteln und ihnen aus dem Weg zu gehen, wenn sie sich versöhnten.

 

Der Weg zu Sky war Gott sei Dank nicht allzu weit, sodass er das Elend, das Alexa darstellte, nicht lange ertragen musste.

Nach dem Verlassen des Aufzugs betraten sie durch eine große Glastür einen Vorraum, von dem aus mehrere Bürotüren abgingen. In der Mitte des Raumes stand ein großer Schreibtisch, hinter dem eine kleine blonde Schönheit saß.

Mann oh Mann … heiß!!

Das Lächeln, das auf ihrem hübschen, runden Gesicht lag, war echt und ansteckend. Ein Lächeln, wie er es meist nur von Alexa kannte. Es war nicht affektiert oder aufgesetzt, sondern strahlte von innen heraus.

Sie stand auf und kam um den Tisch herum. Sie war klein. Maximal einen Meter fünfzig. Ihre kinnlangen blonden Locken wippten bei jedem Schritt um ihre vollen Wangen.

Sie war herrlich weiblich und hatte Kurven an den richtigen Stellen. Sie eilte zielstrebig auf Brandon zu und ihre vollen Brüste bewegten sich bei jedem ihrer Schritte ein klein wenig auf und ab. Wie magisch wurde sein Blick erst von ihnen, dann von ihren weich schwingenden Hüften angezogen.

Heilige Mutter Gottes. Ein echtes Prachtweib!

Wenn er könnte, würde er sie auffordern, sofort zurück zum Tisch zu gehen, damit er auch diesen göttlichen Hintern schwingen sehen konnte.

"Guten Morgen! Mr. Hill, was treibt Sie zu uns?", fragte sie und schüttelte seine Hand. Sie blickte lächelnd zu Bran hinauf.

Zu sehr lächelnd. Sie sollte ihn so anlächeln. Nicht Brandon! Reichte es nicht, dass Bran ihm Alexa wegnahm? Musste er auch noch dieses Highlight der weiblichen Schöpfung umgarnen?

Nein, nein, nein. No Way!! MEINS!

"Hallo Tina. Wir kommen, um Sky zu besuchen. Die beiden hier sind Freunde von ihr. Das ist ..."

Jack unterbrach Brans Vorstellung abrupt. Sie war perfekt und wer wusste schon so genau, was Bran sagen würde. Am Schluss machte er noch alles mit einer Schwuler-bester-Freund-Nummer kaputt!

"Ich bin Jack. Das ist Alexa. Schön Sie kennenzulernen, Tina."

Tina … allein ihr Name fühlte sich toll an in seinem Mund! Ihr Lächeln vertiefte sich noch ein Stückchen und kleine Grübchen entstanden auf ihrer Wange. Beinahe hätte dieser Anblick Jack in die Knie gezwungen.

Das Lächeln ihrer vollen rosa Lippen, zusammen mit der kleinen Stupsnase und den strahlend blauen Augen, war fast zu viel für ihn.

"Hi Jack", sagte sie und gab ihm die Hand. Die Berührung durchfuhr ihn wie ein Stromschlag, nur um gebündelt in seinem Schwanz zu landen.

Sie war perfekt. Plötzlich glitt ihre Aufmerksamkeit von ihm weg. Das war nicht gut. Zwar hatten sie die sechs Sekunden Augenkontakt bereits überschritten, trotzdem wollte er nicht, dass sie irgendetwas ablenkte.

Ihr Lächeln wurde weich und vielleicht ein kleines bisschen wehmütig, als sie Alexa in Brans Armen sah. Freute sie sich für die beiden, oder war sie einer von den von Grund auf freundlichen Menschen, von denen es viel zu wenige auf dieser Welt gab?

Aber einen Menschen zu finden, der sowohl äußerlich als auch innerlich perfekt war, war doch zu viel verlangt … zumindest zweimal in einem Leben.

Natürlich entsprach Tina nicht der klassischen Norm in Sachen Figur. Aber Jack hatte in dieser Beziehung einfach eine andere Definition von perfekt als das, was die Medien vorgaben. Sie verschwand hinter einer der Türen, durch die kurz darauf eine quiekende Sky stürmte. Sie begrüßte erst Alexa und wandte sich dann ihm zu. Er drückte sie an sich, beobachtete aber über Skys Schulter hinweg Tina. Sie kam gerade von ihrem Schreibtisch zurück. Sie war schlichtweg hinreißend. Er liebte die natürliche Art, mit der sie sich bewegte.

"Wir reden heute Abend auf dem Monatstreffen in Ruhe", sagte Sky, während Jack sich unauffällig in ihre Richtung schob. Der Gedanke, wie sie wohl riechen würde, ließ ihn nicht mehr los.

"Es ist noch nicht sicher, dass wir kommen", schaltete Bran sich in das Gespräch ein. "Lass uns mal sehen, wie es dir dann geht."

"Gut!", sagte Alexa und rollte gleichzeitig mit Bran mit den Augen. Jack lachte laut los und deutet mit seinem Finger zwischen den beiden hin und her.

"Platz eins im Synchron-Augenrollen geht an Team BrAl!" Tina und Sky fielen in sein Lachen mit ein. Tinas Lachen war melodisch, weich und warm. Definitiv ein Ton, den er noch viel öfter hören wollte.

Endlich stand er neben ihr. Er lächelte sie an und auch, wenn sie ein klein wenig verwirrt wirkte, lächelte sie zurück. Ihr Duft traf ihn unvorbereitet. Süß, aber nicht zu schwer. Herrlich blumig. Es fiel ihm sehr schwer, sich zusammenzureißen und nicht einfach seine Nase an ihrem Hals zu vergraben.

Dann wurde es bereits Zeit für Alexas Therapie. Leider. Gern wäre er noch länger geblieben.

Bald!, schwor er sich.

 

TINA

 

Jack … verdammt heiß!

Genau so stellte sie sich den Cowboy aus ihrem aktuellen Liebesroman vor. Groß, schlank, durchtrainiert. Sehnig war vielleicht das richtige Wort.

Seine kurzen dunklen Haare waren gerade lang genug, um sich darin festzukrallen … Gesetzt den Fall, dass sie so etwas außerhalb ihrer Fantasie tun würde. Sein Gesicht war klassisch schön. Ausdrucksstarke dunkle Augen. Eine schmale gerade Nase und hohe Wangenknochen.

Auf seinen Wangen lag ein gepflegt wirkender Dreitagebart. Gerne würde sie mit ihren Fingern hindurch fahren, um zu wissen, wie hart die kurzen Stoppeln waren.

Sein Geruch … hinreißend. Herb, männlich, frisch. Genau die richtige Mischung aus Aftershave und Mann. So, dass sie gern ihre Nase an seine Brust drücken würde, um mehr davon inhalieren zu können.

An seine Brust, denn höher kam sie nicht einmal mit ihren höchsten Absätzen.

Der Gipfel des Eisbergs war dieses hinreißende Lächeln. Ein Lächeln, das ihre Knie weich werden ließ!

Tina war mehr als froh, als die drei endlich wieder gehen mussten. Viel hätte nicht mehr gefehlt und sie hätte zu sabbern begonnen.

 

JACK

 

Liebend gern hätte er Alexa zu ihrem Frühstück mit den anderen Frauen begleitet. Und genau hier lag der Haken. Es waren nur Frauen. Da konnte er sich bei Gott nicht einschleichen, ohne jemandem eine Erklärung zu schulden.

Aber er musste Tina wiedersehen. Seit er sie am Nachmittag zuvor getroffen hatte, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er war mehr als nur dankbar, dass Ryan ihm einen Wagen organisiert hatte. In Cathrin Blacks Hotel festzusitzen, hätte ihn den Verstand gekostet. Mittags konnte er sich nicht mehr halten. Er duschte und rasierte sich. Dann schlüpfte er in die helle Jeans, von der Alexa immer behauptete, dass er darin einen Knackarsch hätte. Konnte ja nicht schaden. Dazu ein weißes Hemd und einen dunkelblauen Pullover mit V-Ausschnitt.

Die Ärmel krempelte er hoch, damit es nicht zu streng wirkte. Perfekt.

Mit langen Schritten eilte er zu dem 3er BMW und ließ sich schwungvoll auf den Sitz des schwarzen Wagens gleiten. Die Fahrt dauerte nicht allzu lang und er parkte den Wagen in der Tiefgarage von JB-Industrials.

"Hey, Jack, was treibst du denn hier?", hörte er Shanes vertraute Stimme, als er aus dem Wagen stieg.

Ähm ... ja, was genau eigentlich?

"Ich ... wollte sehen, ob Alexa schon zurück ist", sagte er schließlich und bemühte sich um einen lockeren Ton. Ein Lächeln erschien auf Shanes Gesicht.

"Dario hat gerade unter deutlichen Protesten die Rückfahrt angemeldet. Hab ich über Funk gehört."

"Du sitzt hier vor der Zentrale und hörst dem Funk zu?", fragte Jack ungläubig. So ein Verhalten passte einfach nicht zu dem Sunnyboy.

"Nein, das war nur Zufall, weil ich selbst gerade angekommen bin. Aber ich nutze solche Momente gern, um das kommende Spektakel zu beobachten. Setz dich und genieße!"

Shane klopfte neben sich auf die kleine Sitzbank vor der Zentrale der Buddy-Bereitschaft.

Offiziell hieß der Bereich unter Tyler Moreno Secret Services. Da die Personenschützer aber intern immer nur Buddys genannt wurden, wurde auch der Bereitschaftsdienst umgetauft.

Jack hatte Shanes Humor lieben gelernt, also setzte er sich ohne weitere Nachfrage neben ihn.

Die Sicherheitstür zu den Aufzügen piepte. Shane legte einen Finger auf seinen Mund zum Zeichen, dass Jack still sein sollte.

Ryan stieg aus dem Aufzug und scannte einmal die Reihe der Wagen, ehe er hinter einen trat und den Kofferraum öffnete. Er steckte seinen Kopf hinein und suchte nach etwas.

"Was tut er?", flüsterte Jack.

Shane grinste und flüsterte zurück: "Strategie Undercover."

Das Tor zur Tiefgarage ging im selben Moment auf, wie die Aufzugtüren. Ty stiefelte in großen Schritten direkt auf die beiden Fahrzeuge zu, die in die Garage einfuhren.

Der kleine Bus war noch nicht ganz zum Stehen gekommen, da hatte Ty bereits die Tür aufgerissen und Nina in seine Arme gezogen.

Shane gluckste leicht und erläuterte: "Strategie Offensiv. Aber warte den Rest ab!"

Während die Frauen sich von einander verabschiedeten, zog Ryan seinen Kopf aus dem Kofferraum.

"Oh Sky, was für ein Zufall!"

Sky zog eine Augenbraue nach oben. "Die ersten fünf Mal hätte ich dir das fast noch abgekauft, Ryan. Langsam wird es lächerlich!", gab sie zurück, streckte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. "Ich liebe dich trotzdem."

Sie strich über seine Brust und ging zusammen mit Alexa und Tina zum Aufzug, während Ryan entschuldigend mit den Schultern zuckte und sich den Nacken rieb.

Carry und Dario waren schon wieder in eine heftige Diskussion verwickelt, während Brain und Maya auf die Zentrale zugesteuert kamen.

"Meine Strategie nenne ich 'Das Genie'", sagte Shane und zwinkerte Jack zu.

"Du bist so ein Kindskopf, Shane Carter! Hör auf, dich über deine Freunde lustig zu machen!", sagte Maya lächelnd und schlug ihm spielerisch auf die Brust.

"Nein, nicht dass es dir noch langweilig wird mit mir", gab Shane zurück, fing grinsend ihre Hand ab und küsste die Innenseite ihres Handgelenks.

"Wie geht's meinen beiden Lieblingen?", fragte er in einem für ihn ungewöhnlich sanften Ton.

"Bettreif", gab Maya zurück und lehnte sich an ihn.

"Willst du mit nach oben fahren, Jack?", fragte Maya dann.

"Ja, aber ich steig bei Sky aus, ich wollte noch ein wenig mit ihr quatschen."

Jack war froh, dass sie jetzt ins Gebäude gingen. Dieses ganze Familien-Heile-Welt-Ding drehte ihm den Magen um.

 

 

Tina saß in irgendwelche Unterlagen vertieft vor ihrem Schreibtisch. Immer wieder fuhr sie sich mit ihrer Hand durch die kurzen Haare und strich sie nach hinten. Kurz darauf fielen sie ihr wieder ins Gesicht. Die vielen silbernen Armreifen an ihrem Handgelenk klimperten dabei.

Alexa trug nie Schmuck. Es war einfach zu unpraktisch und im Umgang mit den Pferden auch einfach zu gefährlich. Hätte sie es von sich aus nicht abgelehnt, so hätte Jack notfalls auch eine ernste Auseinandersetzung mit ihr riskiert.

Bei Tina sah das silberne Geklimper sehr schön aus. Weiblich eben. Auch die Ohrringe, die sie trug, gefielen ihm. In diesem Moment sah sie auf und ihr hübsches Gesicht, das sich kurz vor Schreck verzog, zeigte gleich darauf wieder dieses atemberaubende Lächeln.

"Hallo Jack!", sagte sie fröhlich. Legte ihre Akten ab und kam auf ihn zu. Sie schüttelte seine Hand und die Berührung fuhr durch seinen ganzen Körper.

"Tina", sagte er und ließ sich ihren Namen abermals auf der Zunge zergehen. Ihr Lächeln änderte sich um Nuancen.

"Möchten Sie zu Sky?", fragte sie und wollte ihm ihre Hand entziehen. Jack hielt sie fest. Wohl wissend, dass er damit den ersten Stein für den nächsten Schritt legte.

"Nein", sagte er und seine Stimme klang selbst in seinen Ohren rau.

"Ich ..."

"Würden Sie mir einen Gefallen tun, Tina?"

 

Sie nickte und ihre schönen blauen Augen scannten unaufhörlich sein Gesicht.

"Gehen Sie mit mir aus. Heute Abend."

"Ich ... ich kann nicht", sagte sie und entzog ihm ihre Hand.

"Warum?"

Eiligen Schrittes wuselte sie zurück zu ihrem Tisch und stapelte die Unterlagen, dann antwortete sie, ohne ihn anzusehen: "Ich hab bereits etwas vor."

Shit! Morgen fuhren sie bereits zurück auf die Ranch und sie wollten erst nächste Woche wieder herkommen. Aber dann würde sie ihm nicht entwischen!

"Gut, wie sieht es nächste Woche aus?"

"Nicht so gut."

Immer noch kein Augenkontakt.

Warum weicht sie mir aus?

"Wie wäre es, wenn wir spontan nach Feierabend irgendwo auf einen Drink gehen?", fragte er, weil er so schnell nicht aufgeben wollte.

"Mal sehen."

"Gut, ich komme Montagnachmittag wieder, dann können Sie mir bestimmt genauer sagen, wann Sie Zeit für mich finden", sagte er lächelnd und genoss, wie ihr Blick zu ihm hoch schoss.

Ungläubig musterte sie ihn. Jack lächelte und machte sich dann auf den Weg zu Sky. Vielleicht konnte er ihr oder einem ihrer Kollegen ein paar Informationen über Tina entlocken.

 

 

TINA

 

Er flirtete mit ihr. Eindeutig. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Jetzt, wo sie den ersten Schock überwunden hatte, fühlte sie sich ziemlich gut bei dem Gedanken, dass ein attraktiver Mann wie Jack an ihr interessiert war!

Natürlich war er nicht der erste Mann in ihrem Leben, der das tat. Aber seit sie sich aus dem sozialen Leben zurückgezogen hatte, war ihr das nicht mehr passiert.

Seit nunmehr sechs Jahren hatte sie sich weitestgehend abgekapselt. Tina war nicht ungesellig, aber sie vermied seither einfach Situationen, die Interpretationsspielraum ließen.

Sie war gerne Single und wollte es auch bleiben. Sie hatte kein Interesse an einer Beziehung und vor allem auch keine Zeit dafür. Ein zeitintensives Hobby und ein Fulltimejob, damit war ihr Alltag voll und ganz ausgefüllt. So lecker Jack auch aussah, ein Mann kam bei ihrem straffen Terminplan einfach nicht in Frage. Also musste sie dieses Date irgendwie abwenden.

 

JACK

 

Vier Stunden später kehrte er frustriert ins Hotel zurück. Es konnte doch nicht sein, dass niemand mehr über Tina zu sagen wusste als süß, lieb, nett, freundlich oder hilfsbereit!

Alles, was er in vier langen Stunden zusammentragen konnte, war, dass sie eine 29 Jahre alte gebürtige Bostonerin war. Ihre Eltern lebten ebenfalls in Boston, hatten aber wenig Kontakt mit ihr.

Ihr einziges Hobby war Lesen und das tat sie wohl ziemlich exzessiv. Mehrere Personen hatten ihm erzählt, dass Tina sie wegen eines Buches versetzt hatte oder zu spät gekommen war. Und sie liebte Schokolade. In sämtlichen Variationen, Farben und Formen.

Konnte das wirklich alles sein, was es über Tina Melroy zu erzählen gab? Daran glaubt Jack nicht für eine Sekunde.

Stille Wasser sind tief, wie man so schön sagt, lächelte er in sich hinein und freute sich bereits darauf, ihr jedes kleine Geheimnis zu entlocken.

Geheimnisse und alle anderen Töne, die er ihr sonst noch entlocken konnte. Zu gern würde er sehen, wie ihr schönes Gesicht sich rötete und sie den Kopf stöhnend in den Nacken warf. Unbewusst war seine Hand zu seinem Schwanz gewandert. Tatsächlich. Allein der Gedanke an die kleine Tina hatte ihn hart werden lassen. Lächelnd nahm er seine Hand zurück auf den Bauch.

Oh nein. Selbst Hand anzulegen kam überhaupt nicht in Frage. All das würde er für Tina aufheben.

Schließlich schlief er mit den Gedanken an ihre herrlichen Rundungen ein.

 

Freitagabend saß er zusammen mit Alexa und Brandon beim Abendessen. Typisch amerikanisches Essen war nicht gerade seine favorisierte Geschmacksrichtung, aber solange er nicht kochen musste, war Jack mit allem zufrieden.

"Sie wollen hier her kommen. Mädelsabend. Mayas blöde Idee, also schau nicht so, Brandon."

"Ich schaue ganz normal. Ich hatte mich nur auf ein ruhiges Wochenende mit dir gefreut!", sagte Brandon und sah dabei ein bisschen wie ein bockiges Kind aus.

"Was ist das für ein grenzdebiles Grinsen in deinem Gesicht, Jack Dessen?"

Ertappt zuckte Jack zusammen. Aber wie zum Teufel sollte er anders grinsen, wenn Tina ihm so schnell wieder in die Arme laufen würde? Es war perfekt! Hier konnte er sie noch viel besser studieren als in irgendeiner Bar.

"Ähm ... nichts. Ich freu mich auf einen lustigen Abend", sagte er etwas verspätet, nachdem Alexas Augen sich bereits zu Schlitzen verengt hatten. Sie kam zu ihm und riss seinen Pullover in die Höhe.

"Was soll das?", fragte Brandon und zog sie von ihm weg. Sie zappelte in seinem Griff und zeigte anklagend auf Jack.

"Keine Brüste, Jack. Und wie ich gerade gesehen habe, sind dir auch noch keine gewachsen in den letzten Wochen. Damit bist du vom Mädelsabend ausgeschlossen!"

Jacks Grinsen fiel in sich zusammen.

"Und was bitte soll ich dann tun? Vor der Tür warten?"

Das Grinsen, das sich jetzt auf ihr Gesicht schlich, verdiente nur einen einzigen Titel. Fies!

"Du und Bran, ihr geht zusammen aus!"

Gut, Bran wusste von seinem Glück auch noch nichts. Das war seinem schockierten Gesicht deutlich anzusehen. Und dennoch widersprach keiner von ihnen. Alexas Leben war zu dieser Zeit schwer genug und Brandon hoffte genauso wie Jack, dass sie sich wieder fangen würde und einen neuen Lebensmittelpunkt fand.

... hoffentlich liegt der nicht darin, uns fortan zu quälen!

 

TINA

 

Dieser Mädelsabend war eine absolute Schnapsidee! Sie hatte keine Lust und keine Zeit. Spontane Verabredungen gingen ihr mehr als nur gegen den Strich!

Sie brachten alles durcheinander, dabei hatte sie sich für dieses Wochenende eine richtig dicke Trilogie vorgenommen. Aber nein! Sky und ihre "Jetzt-machen-wir-schnell-noch-das"-Pläne hatten wie so oft ihr ausgeklügeltes System zerschossen.

So gern sie ihre Arbeitskollegin und Freundin auch mochte, so ungelegen kam sie in solchen Momenten.

Wie so oft, wurde der Abend besser als erwartet. Wenn sie sich erst einmal auf den gedanklichen Verlust eines Leseabends eingestellt hatte, konnte sie die Gesellschaft auch in vollen Zügen genießen.

Vor allem, nachdem Alexa ihr gesagt hatte, dass Brandon und Jack ausgegangen waren.

Dieses kleine bisschen Enttäuschung, dass sie empfand, weil sie den Cowboy nicht wiedersehen würde, ignorierte sie. Die Erleichterung, sich nicht aus einem Date winden zu müssen, überwog eindeutig.

Der Abend verging schnell und sie fuhren noch in der Nacht zurück nach Boston.

Gott sei Dank! So verpasste sie ihr Sonntagslesen nicht!

 

JACK

 

Der Abend lief besser als erwartet. Bran verstand es hervorragend, einfach nur an der Bar zu sitzen und einen Scotch nach dem anderen zu trinken, ohne ein einziges Wort zu sagen.

"Das reicht!", lallte er gegen ein Uhr und eierte zum Ausgang. Er benötigte mehrere Versuche, bis er eine der vier Türklinken erwischte.

Irgendwann gelang es ihm leider, denn in seinem momentanen Zustand hätte Jack dem Schauspiel ohne Weiteres noch einige Stunden folgen können.

Jacob kam und half ihnen in den großen roten Pick-Up.

 

Wie genau er vom Auto ins Bett gekommen war, daran konnte Jack sich nicht erinnern. Er wusste lediglich, dass er zu viel getrunken hatte, denn das sadistische Männchen in seinem Kopf bearbeitete ihn mit einem Presslufthammer.

Gequält schleppte er sich in die Dusche und sammelte dann seine letzten Kraftreserven, um nicht wie ein Häufchen Elend auszusehen, wenn er auf seine Auserwählte traf.

Als er feststellte, dass die Frauen bereits allesamt wieder abgereist waren, fiel er in sich zusammen. Hin und her gerissen zwischen 'Gott sei Dank sieht sie mich so nicht' und 'Verdammte Scheiße, jetzt habe ich sie schon wieder verpasst!'.

Die Schwäche siegte und er brach erschöpft auf dem Sofa zusammen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 NEUER VERSUCH NEUES GLÜCK

 

 

JACK

 

Heute würde sie ihm nicht entkommen. Seit Tagen raubte sie ihm den Schlaf. Sein Schwanz war mittlerweile der Meinung, dass halbe Steifheit der Normalzustand sei und man ohne Latte weder aufwachen noch einschlafen sollte.

Fuck!

Immer wieder versuchte er, sich mit Pferdeangeboten abzulenken. Solange, bis seine Gedanken ihm wieder einen Strich durch die Rechnung machten.

Gut, dass Alexa ihm an diesem Abend helfen würde. Vielleicht würde es ihm so ein wenig leichter fallen, bei der Sache zu bleiben.

Im Moment machte er sich aber erst einmal auf die Jagd nach seiner Herzdame. Leise schlich er sich in das große Vorzimmer. Sie sah wieder einmal zum Anbeißen aus. Die Kostüme, die sie so oft trug, perfektionierten das brave Mädchen-Image, das sie pflegte.

Sie tippte so schnell in die Tasten ihres PCs, dass Jack daran zweifelte, dass wirklich etwas Sinnvolles dabei herauskommen sollte.

"Hallo schöne Frau", sagte er und trat näher an den Tisch.

Schockiert riss sie ihren Kopf nach oben und starrte ihn aus ihren großen runden Augen an.

"Oh, hallo Jack!", sagte sie und eine Mischung aus Schock und Erstaunen lag auf ihrer Miene.

"Sky ist leider im Moment in einer Besprechung", fuhr sie fort und begann wieder, die Stapel auf ihrem Tisch zu sortieren.

"Ich bin wegen dir hier, Tina, nicht wegen Sky", sagte er ruhig und zog sich einen Stuhl an ihren Tisch. Wieder zuckte ihr Blick von ihren Unterlagen nach oben und sie sah ihn verwirrt an.

"Warum?"

"Du wolltest mir sagen, wann du mit mir ausgehst."

"Nein."

"Doch", gab er grinsend zurück. Tina zu beobachten, machte ihm einen Heidenspaß.

"Ich muss arbeiten, Jack", sagte sie fünf Minuten später und klang leicht genervt. Sie schien der Hoffnung gewesen zu sein, dass er von selbst verschwinden würde. Nur, warum sollte er. Sie war besser als jedes Fernsehprogramm.

"Tu dir keinen Zwang an. Ich warte hier nur, bis du mir sagst, wann wir ausgehen."

"Ich habe nein gesagt."

"Ich warte hier, bis du es dir anders überlegst."

"Ich kann so nicht arbeiten!"

"Dann sag mir wann, und ich bin weg."

"Ich habe keine Zeit!"

"Ach komm schon! Nur einen Drink oder einen Kaffee nach der Arbeit!"

Stöhnend legte sie ihre Stirn in eine Hand. "Okay, einen Kaffee. Ich hab in einer Stunde Feierabend, dann können wir runter in die Cafeteria gehen."

"Nein, nicht hier. Wir gehen woanders hin."

"Okay, um die Ecke liegt ein Starbucks."

"Sehr schön!", sagte er breit grinsend und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Ihre Augen wurden schmal, als sie ihn fixierte.

"Was wird das?" Süß!

"Ich warte, bis du fertig bist", gab er lächelnd zurück.

"Nein! Raus hier!"

"Geht leider nicht. Ich kann nur so sicherstellen, dass du dir keine fadenscheinige Ausrede einfallen lässt."

Stöhnend schloss sie die Augen. Sie schichtete wieder Stapel von Papier auf ihrem Tisch umher und stand schließlich energisch auf. Irgendetwas vor sich hinmurmelnd, lief sie zu einer Tür und atmete einmal tief durch, ehe sie klopfte und dann ihren Kopf durch den Türspalt drückte.

"Ms. Miller? Könnte ich jetzt schon Feierabend machen? Ich hole die Stunde morgen nach ... mhm ... kein Problem ... mhm ... danke!" Eigentlich fehlte nur noch der Rauch, der aus ihren Ohren quoll, als sie sich wieder ihm zuwandte.

"Gehen wir!"

Jack nickte und hielt ihr galant die Tür auf. Leider schien sie das überhaupt nicht zu bemerken.

"Du bist nicht wirklich böse auf mich, oder Tina?", fragte er, nachdem sie immer noch schweigend am Starbucks ankamen.

"Du machst mich verrückt, Jack!"

"Warum?"

"Weil du mich nicht einfach in Ruhe lässt!"

"Weil du nicht mit mir ausgehen wolltest", gab er lächelnd zurück.

Sie war irgendwie süß, wenn sie so außer sich war.

Es war recht leer im Starbucks, sodass sie direkt an einer Kasse an der Reihe waren.

"Eine heiße Schokolade und einen Schokomuffin, bitte."

"Kaffee, groß, schwarz. Das wäre alles."

"Ich möchte das selbst zahlen, danke."

"Nein, ich nötige dich, mit mir hierher zu kommen, also lade ich dich auch ein."

"Besser nicht, das sieht irgendwie nach einem Date aus."

"Ist es auch."

"Nein, ich habe keine Dates."

"Doch, genau in diesem Moment."

Die Panik in ihrem Gesicht amüsierte ihn.

"Ich will nicht ausgehen, ich will keine Dates, nichts dergleichen!", sagte sie nachdrücklich und nahm ihre Bestellung entgegen. Schnell bezahlte Jack, ehe sie ihm dazwischen funken konnte.

"Warum?", fragte er und konnte es kaum erwarten, mehr von der blonden Schönheit zu erfahren.

"Ich habe keine Zeit für so etwas", gab sie genervt zurück und steuerte auf einen Tisch zu.

Es war aber nicht die zickige Art von Genervt-sein, sondern sie schien wirklich am Ende mit ihren Nerven zu sein. Jack hatte beinahe ein schlechtes Gewissen.

"Das hier wird vielleicht eine Stunde dauern, wo genau liegt dein Problem?"

"Wird dies das letzte Mal sein, dass du mich zu einem Date nötigst?"

"Nein." Da war er sich in diesem Moment sicher. Eine Stunde würde definitiv nicht genügen, seine Neugier nach ihr zu stillen.

"Siehst du?"

"Was hattest du denn so Wichtiges vor?"

"Ich wollte mein Buch fertig lesen."

"Das Buch rennt dir nicht weg. Das geht morgen auch noch."

"Morgen steht schon das Nächste auf dem Plan."

"Du planst deinen Bücherkonsum?"

"Natürlich! An Tagen, an denen ich etwas vorhabe, muss ich natürlich einen Kurzroman einplanen! Und übers Wochenende, wenn ich mehr Zeit habe, kann ich mir einen richtig dicken Schinken vornehmen!"

Ihre Augen strahlten regelrecht, während sie von ihren Büchern erzählte. Vielleicht war das der Weg.

"Was für Genres liest du?", fragte er deshalb.

Volltreffer!

Jack genoss es, ihr zuzusehen, während sie lebendig von ihren Lieblingsbüchern, Lieblingsreihen, Lieblingsautoren, Lieblingsverlagen, ... erzählte. Sie hielt nur inne, um einen genießerischen Schluck von ihrer heißen Schokolade zu nehmen oder ein Stück von ihrem Muffin zu essen.

Hier und da konnte er zum Glück ein klein wenig zur Unterhaltung beisteuern. Jack las selbst gern, wenn auch nicht im gleichen Maße, wie Tina es tat.

Irgendwann sah sie verblüfft in ihren Becher und dann zu Jack.

"Leer", sagte sie und wirkte wirklich verwundert.

"Kann ich dich nach Hause bringen?"

"Ähm ... klar, ist nicht weit. Wow, wo ist denn die Zeit hin?", fragte sie wirklich verblüfft.

"Du hast dich eben gut amüsiert mit mir", sagte er und hielt ihr die Tür auf. Sie lächelte strahlend zu ihm auf.

"Du hast recht, das habe ich!"

"Dann wirst du wieder mit mir ausgehen?"

"Jack ...", sagte sie und klang ein klein wenig gequält.

"Komm schon, Tina, gib mir eine Chance. Donnerstagabend. Ich verspreche dir das beste Date aller Zeiten!"

Sie sah ihn zweifelnd an, während sie in eine andere Straße einbogen. "Was genau versprichst du dir davon, Jack? Ich bin nicht der Typ Frau für einen One-Night-Stand und ich bin ganz bestimmt keine Frau für etwas Langfristiges. Es gibt nichts zu gewinnen."

"Lass das mal meine Sorge sein", sagte er lächelnd. Tina blieb vor einem älteren Haus stehen und sperrte die Tür auf.

"Okay. Aber keine Erwartungen!"

"Sehr schön! Also dann ..." Bevor sie verstehen konnte, was er vorhatte, beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die Lippen, die ihn schon seit Stunden in den Wahnsinn trieben.

Immer, wenn sie mit ihrer kleinen Zunge darüber gefahren war, hatte sein Schwanz in seiner Hose zu zucken begonnen.

Er löste sich wenige Zentimeter von ihr und sah in ihre weit aufgerissenen Augen. Sie starrte ihn ungläubig an und ihre verführerischen Lippen standen einen Spalt offen. Als ihr Blick zu seinen Lippen glitt, konnte er sich nicht mehr zusammenreißen.

Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie erneut. Inniger diesmal und auch seine Zunge konnte er nicht mehr zügeln. Vorsichtig strich er über ihre Lippen. Genoss ihren süßen Geschmack nach Schokolade. Er könnte sich in diesem Kuss verlieren. Definitiv!

Mit all seiner Willenskraft konnte er sich schließlich doch von ihr lösen.

"Schönen Abend, Süße", flüsterte er und trat dann zurück. Ihr Blick flitzte hektisch umher, ehe sie ein "Bye", herauspresste und hinter der Tür verschwand.

Heilige Scheiße! Ein Kuss von dieser Frau zog ihm wirklich die Schuhe aus!

 

 

TINA

 

Oh mein Gott! Scheiße!

Jack war nicht gut für sie. Überhaupt nicht gut. Er überrumpelte sie. Immer wieder.

Und dieser Kuss? Brachte sie definitiv um ihren Verstand. Sie musste sich von diesem Mann fernhalten! Er konnte ihr Herz im Sturm erobern. Darüber war sie sich leider nur allzu im Klaren. Er zog sie nicht nur körperlich an, es war seine ganze Art, die sie so aus der Bahn warf. Diese offene Freundlichkeit.

Keine Erwartungen. Kein Einordnen, einfach ein Annehmen lag in seinem Blick. Er erfasste seinen Gegenüber, ohne ihn zu bewerten. Ein seltener Charakterzug, den sie sehr zu schätzen wusste.

Aber sie wollte keinen Mann in ihrem Leben, also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich so weit wie möglich von diesem perfekten Vertreter der Gattung Mann fernzuhalten.

 

JACK

 

Um sich abzulenken, fuhr er die Ställe ab, in denen er mit Alexa interessante Jungpferdeangebote gesehen hatte. Viele der Verkäufer wussten schlichtweg nicht, was ein großes Pferd ist. Ein Stockmaß von 1,60 Meter war vielleicht für ein Arbeitspferd groß, für ein Voltigierpferd glich diese Größe einem Pony.

So kam er Donnerstagmittag mit leeren Händen zurück nach Boston.

"Hi Jack!", sagte Cat strahlend. Jack mochte sie. Sie war unkompliziert und schlagfertig. Im ersten Moment hätte er sie noch als kalt bezeichnet, doch sobald man sie besser kannte, sah man sofort, dass genau das Gegenteil der Fall war.

"Hey Cat!", gab er zurück und drückte sie an sich.

"Sky hat angerufen. Sie sollte dir ausrichten, dass es Tina heute nicht so gut ging und sie für heute Abend leider absagen muss", sagte Cat, nachdem sie sich von einander gelöst hatten.

Faule Ausrede, schoss es ihm durch den Kopf.

"Dann erzähl mal, was läuft da zwischen euch?", sagte Cat mit funkelnden Augen.

"Nie im Leben, Cat. Da könnte ich auch gleich mit Shane sprechen."

"Vielleicht kann ich dir helfen?"

Auf Jacks hochgezogene Augenbraue zuckte sie nur mit den Schultern.

"Wenn ich doch mal was für dich tun kann, sag Bescheid!"

"Kannst du, Cat. Versuch deine Klappe zu halten. Dasselbe gilt für Sky!"

Das Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht verhieß nichts Gutes. Da er sowieso nichts tun konnte, verzog er sich auf sein Zimmer. Eine Dusche würde ihm nach der langen Fahrt gut tun. Danach würde er sich schlafen legen und am nächsten Tag erneut in die Schlacht ziehen.

So schnell kam sie ihm nicht davon. Nicht nach diesem Kuss!

 

Auf dem Weg zu JB-Industrials hielt er bei Starbucks. Für sich selbst kaufte er einen schwarzen Kaffee und ließ sich dann noch eine heiße Schokolade und einen Schokomuffin einpacken. Bestechung funktionierte immer.

Er parkte in der Tiefgarage und fuhr mit dem Aufzug in Tinas Stock. Gut gelaunt schlenderte er durch die großen Glastüren.

"Guten Morgen, Sonnenschein", sagte er fröhlich, stellte seine Mitbringsel auf ihren Schreibtisch und zog sich einen Stuhl davor.

"Hi Jack ... was machst du hier?"

"Frühstücksdate, Kontrolle, Kommunikation, Kaffee trinken, Krankenbesuch, Bittstellung, Stalking, such dir was aus. Hier für dich, zur Bestechung", sagte er lächelnd und freute sich über ihr verdattertes Gesicht.

"Das geht so nicht!", sagte sie schließlich.

"Das wäre auch nicht nötig, wenn du mich gestern nicht versetzt hättest!"

"Ich konnte nicht!"

"Welches war es?"

"Welches war was?"

"Welches Buch, Tina", sagte er geduldig. Immerhin wollte sie ihn los werden. Er hatte ohne Ende Zeit.

Sie schnappte sich den Muffin und biss hinein. Genüsslich schloss sie die Augen und kaute langsam und genießerisch. Es war herrlich, ihr dabei zuzusehen. Wie man sich an etwas so Kleinem so erfreuen konnte.

"Eat, Pray, Love", sagte sie schließlich.

Jack nickte.

"Zum wievielten Mal?"

Sie neigte ihr hübsches Köpfchen zur Seite und musterte ihn.

"4. Mal", sagte sie und wartete auf eine Reaktion von ihm.

"Wenn du schon genau weißt, was passiert, warum ist es dann so wichtig, dass du fertig wirst?"

Er stellte die Frage bewusst sachlich, damit sie es ja nicht als Vorwurf auffasste. Sie ließ ihn nicht aus dem Blick, als sie sagte: "Reread-Quote."

Wieder nickte er ernst. "Ich nehme an, neue Bücher kaufen zählt zu den wenigen Dingen, die neben Lesen als akzeptabler Zeitvertreib durchgehen."

"Was soll das, Jack?"

"Ich suche nach einem Schlupfloch in deiner Verteidigung! Also, wie weit planst du deine Leseliste im Voraus?"

Ihr Blick war mehr als nur argwöhnisch. "Eine Woche."

"Gut, dass heißt, du hast nächste Woche keine Zeit, aber die Woche darauf bekomme ich zwei Stunden für ein perfektes Date. Ohne Ausreden! Sag einen Tag an!"

"Ein Date, mehr nicht!"

"Das entscheidest du nach dem Date", sagte er siegessicher lächelnd. Auch sie lächelte.

"Donnerstag. Zwei Stunden. Nicht mehr!"

Jacks Lächeln verrutschte ein klein wenig.

Das sind noch fast zwei Wochen!, grummelte er innerlich. Dabei wünschte er sich nichts mehr, als erneut von diesen Lippen zu kosten.

"Deal!", sagte er schließlich und stand auf. "Bringst du mich noch zur Tür?", fragte er und genoss es, ihr dabei zuzusehen, wie ihr kleines Köpfchen rauchte.

Ständig versuchte sie jeden seiner Schritte zu analysieren und ihre Gedanken standen ihr dabei ganz offen ins Gesicht geschrieben. Dennoch stand sie auf und ging an seiner Seite zu Tür.

"Zwei Wochen sind sehr lang, weißt du?", sagte er leise und wandte sich ihr zu.

"Nein. Zwei Wochen sind nichts, wenn es doch noch so viel zu erledigen gibt."

"Zu lesen meinst du", gab er sanft lächelnd zurück. Auch Tina lächelte. Er legte eine Hand an ihre Wange und beobachtete ihre Augen, die sich ein klein wenig weiteten. Dann beugte er sich langsam zu ihr. Er wollte ihr Zeit geben und sie nicht so überfallen wie beim ersten Mal. Sie sollte sich entscheiden.

Wenige Zentimeter von ihrem Mund entfernt hielt er inne. Mühsam riss er seinen Blick von ihren leicht geöffneten Lippen los und ließ ihn zu ihren Augen wandern. Sie hatte sie geschlossen und wartete auf seinen Kuss. Die Unsicherheit verschwand und er senkte seine Lippen auf ihre.

Leicht strich er darüber. Genoss das Prickeln der Berührung. Sie reckte sich ihm entgegen, wollte mehr von ihrer Berührung, wie er auch.

Er presste seinen Mund fester auf ihren und fuhr schließlich mit seiner Zunge über ihre Unterlippe. Dieses Mal öffnete sie ihren Mund sofort und ihre weiche Zunge tastete nach seiner.

Ihre Zungen streichelten einander. Jack genoss jede Sekunde. Jede Berührung brannte durch seine Adern, beschleunigte sein Herz und befeuerte seine Gier nach ihr. Langsam entzog sie sich ihm und sie sahen sich schwer atmend in die Augen.

"Das ... das war ... wow", stotterte sie und Jack konnte nur bestätigend nicken. Auch er fand keine passenden Worte für das, was zwischen ihnen passiert war.

"Du hättest nicht aufhören sollen", brachte er schließlich rau hervor.

"Arbeit", sagte sie schlicht. Ach ja … ihr Büro.

"Bis bald", gab er zurück, strich mit seinen Lippen über ihre weiche Wange und verschwand durch die Tür, ehe jemand kam und seine voll ausgewachsene Erektion sah.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Erste Dates

 

 

JACK

 

Zwei Wochen Wartezeit waren der Horror! Jack versuchte die Zeit damit tot zu schlagen, dass er sich so viel Verkaufspferde wie möglich ansah.

Auf der Ranch zu bleiben, war nicht unbedingt die beste Alternative. Je näher sich Brandon und Alexa kamen, desto häufiger knurrte Brandon, wenn er in ihre Nähe kam.

Die erste Woche war er in den Norden gefahren und hatte dort immerhin zwei vielversprechende Dreijährige finden können.

Den Anfang der zweiten Woche versuchte er es noch einmal um die Gegend von Boston herum. Leider ohne Erfolg. Die Idee für ihr Date hatte er schon vor zwei Wochen gehabt. Und doch hatte er den gesamten Donnerstag für die Ausarbeitung seines Plans gebraucht.

15 Minuten vor ihrem Feierabend trudelte Jack in dem Vorraum von Skys Abteilung ein.

"Hey Kleines, bereit?", fragte er fröhlich. Tina riss ihren Kopf nach oben und starrte ihn ungläubig an.

Ihre langen, silbernen Ohrringe schaukelten neben ihrem Hals und lenkten seinen Blick auf die kleine Kuhle unter ihrem Ohr, die er so gern küssen würde.

"Jetzt?", fragte sie und ihre Stimme klang piepsig.

"Wann sonst?"

"Ich muss mich umziehen!"

"Dafür nicht."

Wieder scannte sie ihn, als versuche sie seine Gedanken zu lesen.

"Soll ich noch warten? Musst du vorher noch irgendein Kapitel zu Ende lesen?", fragte er nur halb im Scherz. Diese Option hätte er bedenken sollen, ehe er die heiße Schokolade eingepackt hatte. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

"Nein, schon okay. Ich bin gleich soweit."

Haha! War wohl die Masterantwort! Bing, bing, bing. 1000 Punkte für Jack, dachte er grinsend.

Schweigend gingen sie Seite an Seite zu seinem Wagen. Jack hätte viel dafür gegeben zu wissen, was in ihrem Kopf vorging. Er hielt ihr die Tür zum Wagen auf und schloss sie vorsichtig hinter ihr.

"Wo genau gehen wir hin?", fragte sie, als sie aus dem Parkhaus fuhren.

"Lass dich überraschen."

"Soll ich mich wirklich nicht umziehen?"

"Nein, du bist perfekt wie du bist", sagte er und ließ es dabei bewusst zweideutig klingen. Ein Seitenblick auf die still gewordene Tina ließ ihn ihre roten Wangen sehen. Herrlich!

Er parkte neben dem großen beigen Gebäude, um die Überraschung noch ein wenig herauszuzögern.

"Es gibt kein Restaurant oder Café in der Nähe von 'World of Books'. Nur einen Starbucks und dafür hätten wir nicht so weit fahren brauchen."

Ähm ... oder auch nicht. Wie zum Teufel kann eine Frau eine Buchhandlung von der Rückseite erkennen???

"Wir gehen nicht Essen", sagte er, nahm sich seinen Rucksack und führte sie zum Haupteingang.

"Wir gehen in eine Buchhandlung?"

"Ich wollte nicht, dass unser Date Zeitverschwendung wird, also gehe ich lieber auf Nummer sicher und kombiniere es mit deinem Wocheneinkauf", sagte er lächelnd. Tina starrte mit offenem Mund zu ihm auf und weil sie keine Anstalten machte, weiter zu gehen, schob er sie kurzerhand an ihrem unteren Rücken in den Raum.

Der riesige Bookstore hatte einen kleinen Wartebereich mit Sesseln und Tischen. Jack stellte die heiße Schokolade aus seinem Rucksack auf den Tisch und die Schachtel Pralinen daneben. Dann wandte er sich wieder Tina zu, die sichtlich fassungslos schien. An ihren Schultern drückte er sie auf einen der vielen Sessel und reichte ihr anschließend eine Tasse, ehe er sich ihr gegenüber niederließ.

"Pass auf. Für ein durchschnittliches Date mit einem guten 3-Gänge-Menü und einem leckeren Wein rechne ich $150. Da du dich mit Schokolade, fest und flüssig, zufrieden gibst, investieren wir die $150 in dein Erinnerungsvermögen", sagte er und lächelte über das Unverständnis in ihrem Gesicht.

"$150 sind ungefähr 10 Bücher, richtig?"

Tina nickte, war aber ansonsten völlig verstummt.

"Das heißt, das sind 10 Tage, an denen du auf jeden Fall an mich denken wirst. Was meine Chance auf ein weiteres Date beachtlich erhöht!"

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Züge.

"Die hattest du schon, ohne dass du mir ein Buch spendierst. Allein der Ort garantiert dir ein zweites", sagte sie lächelnd und Jack hielt es keine Sekunde länger aus. Er musste diese Lippen küssen. Jetzt. Sofort.

Er beugte sich zu ihr und küsste ihre Lippen. Wieder schoss das Gefühl durch seinen Körper und die Überwindung, wieder von ihr abzulassen, wurde von Mal zu Mal größer.

"Okay, dann mal los. Vielleicht kann ich noch ein drittes heraus handeln", sagte er rau und half ihr aus dem Sessel.

Irgendetwas in ihren Augen blitze auf, doch Jack konnte den Finger nicht darauf legen.

"Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Jack", sagte sie und wich seinem Blick aus.

Schnell griff er nach ihrem Kinn und lenkte ihren Blick zurück in seinen.

"Warum?"

"Ich bin nicht, was du suchst!"

"Was genau suche ich denn? Ich selbst weiß es nicht!"

"Ich habe dir gesagt, was ich nicht will und das schließt alles außer einer Freundschaft aus ... und ehrlich gesagt, bin ich auch darin eine ziemliche Niete."

"Kann nicht sein, sonst würde Sky ihre Zeit nicht mit dir verbringen. Und jetzt hör auf, über Dinge nachzudenken, die in der Zukunft liegen. Ich möchte mein perfektes Date genießen."

Sie nickte. Unsicher, aber immerhin nicht wieder auf der Flucht.

"Dann geh dich mal umsehen", sagte er und streichelte einmal über ihre Wange.

"Und was machst du in der Zeit?"

"Ich sehe dir zu."

"Warum?"

"Weil ich dich gern ansehe. Weil ich gern dieses Lächeln auf deinem Gesicht sehe und zu guter Letzt, damit ich herausfinde, was du magst und ich dich zu weiteren Dates überreden kann."

Ihr Lächeln vertiefte sich und ließ ihr rundliches Gesicht nur noch schöner wirken. Der Drang, sie in seine Arme zu reißen, wurde immer größer. Vorsichtshalber schob er seine Hände in die vorderen Taschen seiner Jeans.

"Wir haben noch vier Stunden", sagt sie dann und ihre Augen funkelten.

"Vier? Ich dachte, ich bekomme nur zwei?"

"Die anderen zwei sind Buchladen-Bonus und World of Books macht in vier Stunden zu ... oder ... hast du noch was vor?", fragte sie und klang mit einem Mal unsicher.

"Nein und es gibt auch keinen Ort, an dem ich in diesem Moment lieber sein würde!"

Ihre Wangen röteten sich. Schnell drehte sie sich von ihm weg und wandte sich dem ersten Gang zu.

"Dann mal los!"

Sie zu beobachten, war interessanter als die meisten Filme, die er in der letzten Zeit gesehen hatte. Ihre Augen strahlten, während sie die Regale entlang ging und ihre Finger über die Rücken der Bücher gleiten ließ.

Sie streichelte einmal über den Deckel eines jeden Buches, ehe sie es vorsichtig aufschlug. Nach einem nicht ganz nachzuvollziehenden Auswahlverfahren entschied sie sich für das ein oder andere Buch und stapelte sie auf ihrem Arm.

"Gib sie mir, ich halte sie für dich", sagte Jack. Ihr Blick war argwöhnisch, als würde ein Fremder ihr anbieten, ihre Geldbörse zu halten.

"Keine Angst, ich geh damit nicht stiften", sagte er deshalb lächelnd. Wieder wurden ihre Wangen rot. Sie drückte ihm die Bücher in die Hand und wandte sich dann wieder den Regalen zu.

Irgendwann kam die Verkäuferin und machte sie darauf aufmerksam, dass der Laden bald schließen würde. Jack hatte nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Auch Tina starrte die Verkäuferin mit weit aufgerissenen Augen an.

"Jetzt ist die ganze Zeit vorbei und wir haben gerade mal 30 Sätze gewechselt", sagte sie und sah ihn dabei entschuldigend an.

"Es macht mir nichts aus, ich hatte sehr viel Spaß", gab Jack zurück und dirigierte sie, eine Hand an ihrem unteren Rücken, zurück zu der Sitzecke, um ihre restlichen Sachen zu holen.

Er bezahlte Tinas Ausbeute und beobachtete belustigt, wie kritisch Tina die Einpackversuche der Kassiererin verfolgte.

Seite an Seite liefen sie die Straße entlang zum Wagen. Wie einen Schatz legte Tina die Büchertüte auf ihren Schoß. Wortlos startete Jack den Wagen und fuhr zu ihrer Wohnung. Er genoss einfach ihre Gegenwart und ihren rundum glücklichen Ausdruck.

Vor ihrem Haus angekommen, beeilte er sich, um den Wagen herum zu gehen, um ihr die Tür aufzuhalten.

Wieder ein Lächeln. Sie stiegen die wenigen Stufen zu der Eingangstür hinauf, ehe sie einander zugewandt stehenblieben.

"Das war einer der schönsten Nachmittage meines Lebens", sagte sie und das Lächeln, das sie ihm schenkte, ließ seine Knie weich werden.

Er stützte sich mit einer Hand neben ihrem Kopf an der Tür ab.

"Ja, das war er", sagte er lächelnd. Er legte seine zweite Hand an ihre Wange und strich mit seinem Daumen darüber.

"Ich glaube, ich habe mir einen Abschiedskuss verdient", murmelte er, seinen Blick bereits auf ihre Lippen fixiert. Ihre öffneten sich einladend und er ließ sich nicht zweimal bitten.

Vorsichtig drückte er seine Lippen auf ihre. Genoss es, wie warm und weich sie sich anfühlten. Er fuhr mit seiner Zunge über ihre volle Unterlippe und stöhnte unter ihrem Geschmack auf. Ihre Zungen trafen aufeinander und der Kuss wurde drängender. Er schob sich näher an sie heran, wollte mehr von ihr fühlen, mehr von ihr spüren.

Sie keuchte an seinen Lippen und eine Hand krallte sich in seine Schulter. Mit ihren Zähnen zwickte sie ihm leicht in die Unterlippe und er presste seine Lenden nach vorn, drückte seinen harten Schwanz gegen ihren Bauch.

Er brauchte sie. Wollte sie jetzt sofort nehmen und sich tief in ihr vergraben.

Ein lautes Krachen ließ ihn aus seinem Lusttaumel aufwachen. Er löste sich leicht von ihr und sah sich um, um die Quelle des Geräuschs zu finden.

Die Tüte mit den Büchern lag neben ihr. Sie musste sie die ganze Zeit über gehalten haben. Als Jack ihr wieder seinen Blick zuwandte, sah er, dass sie ihn mit großen Augen anstarrte. Eine Hand hatte sie vor ihren Mund gelegt. Dann glitt ihr Blick zu den Büchern und sie bückte sich schnell, um sie aufzuheben. Shit. Verunsichern wollte er sie nicht! Der Nachmittag war perfekt verlaufen. Warum hatte er sich nicht zügeln können?

"Es tut mir leid", begann er und versuchte seine Hose so zu richten, dass man seine Erektion nicht sofort sehen konnte.

"Es gibt nichts, was dir leid tun müsste, Jack."

"Doch, dass ich so über dich hergefallen bin!"

Da erschien wieder dieses wunderschöne Lächeln in ihrem Gesicht.

"DAS braucht dir erst recht nicht leid zu tun. Es war der perfekte Abschluss für einen perfekten Nachmittag."

"Also habe ich mir nicht alle Chancen auf ein weiteres Date versaut?"

"Nein, Jack", sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste seine Wange. Allein diese Berührung reichte aus, um erneut so viel mehr von ihr zu wollen.

"Also, wann steht die nächste Kurzgeschichte an?", fragte er.

"Mittwoch?"

"Perfekt!"

Sie lächelte und öffnete die Tür. "Bis dann, Jack!"

"Bis dann, Süße!"

 

TINA

 

OH.MEIN.GOTT!

In Windeseile lief sie zu ihrem Handy. Die Tüte stellte sie einfach auf dem Wohnzimmertisch ab, ohne ihre neuen Schätze in den zahlreichen Regalen ihrer Wohnung zu verstauen.

 

"OMG! Er macht mich verrückt!", schrieb sie und nur Sekunden später kam die Antwort.

"Warum? Was ist passiert?", antwortete Sky.

"Wir waren in World of Books und dann hat er mich geküsst!"

"Haha! Also gut verrückt. Volltreffer. Ja, Jack weiß immer was man will."

"Was soll ich nur tun?"

"Was willst du?"

"IHN!"

"Worauf wartest du?"

"Du weißt schon, ich bin nicht der Für-Immer-Typ."

"Lass es doch einfach auf dich zukommen. Ich glaube, er auch nicht! Sprich mit ihm!"

 

Ja, genau das würde sie tun! Jack war perfekt. Sie war süchtig nach ihm und vielleicht hatte auch er Interesse an ein paar Monaten unverbindlicher Verabredungen. Nicht zu oft, aber das ein oder andere Mal könnte er ihr Leben definitiv versüßen. Genau in diesem Moment klingelte ihr Handy erneut.

"Wirklich schöner Abend. Danke!"

Jack? Woher hatte er ihre Nummer?

"Ja. Aber ich möchte immer noch keine Beziehung", schrieb sie, um Skys Rat gleich in die Tat umzusetzen.

"Hm ... exklusiv schon, aber nicht langfristig mit dem ganzen Familienkram!"

"Und nicht zu zeitintensiv!"

"Haha. Verstanden. Erst die Bücher, dann der Mann ;-)"

"So hart sollte es nicht klingen."

"Schon okay. Hört sich perfekt an. Freu mich auf Mittwoch!"

"Ich auch. Gute Nacht."

"Gute N8. Kuss."

 

Seufzend schloss sie ihre Augen. Ja, vielleicht konnte es doch noch etwas werden.

 

Die kommenden Tage vergingen zäh, so sehr wünschte sie sich den Mittwoch herbei, nur um Jack wiedersehen zu können.

Er hatte recht behalten. Jedes Mal, wenn sie eines ihrer Bücher zur Hand nahm, dachte sie an ihn. Im Stillen verfluchte sie sich, ihre Leseliste nicht spontan geändert zu haben, dass sie ihn bereits am Wochenende oder am Montag hätte treffen können.

Mittwochmittag war sie bereits hibbelig. Sie konnte sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren, so sehr fieberte sie der Verabredung entgegen. Dann klingelte ihr Handy und kündigte eine SMS von Jack an.

 

 

"Ich stecke in Providence fest. Autopanne. Es tut mir so leid!"

"Oh shit! Nein, kein Thema. Soll ich dir ein Ticket besorgen?"

"Nein, danke! Ich habe ein Pferd gekauft, das muss ich mitnehmen, sobald der Truck wieder läuft."

Tina zögerte. Sie wollte nicht zu aufdringlich klingen.

"Okay. Vielleicht holen wir unser Date mal nach?"

"Aber hallo! Auf jeden Fall! Ich habe mir das hart erkämpft! Bis das Ersatzteil für den Motor da ist, dauert ein bisschen. Anfang nächster Woche?"

"Leider nein. Da bin ich in NY auf einer Tagung."

"Gut, dann lass uns schreiben, wenn ich Genaueres weiß. Sonst das WE danach?"

"Gern."

"Kuss."

 

Tina wurde warm ums Herz. Bei diesem Mann musste sie wahnsinnig aufpassen, dass sie ihr Herz nicht an ihn verlor. Er tummelte sich schon viel zu viel in ihren Gedanken und viel zu nah an ihrem Herzen!

 

JACK

 

Während er auf die Reparatur seines Wagens wartete, klapperte Jack noch weitere interessante Angebote ab. Leider war entweder nichts dabei oder die Pferde überstanden den Gesundheits-Check-up nicht.

Erschöpft kam er schließlich am Freitagmittag auf Brans Ranch an.

"Na, sieht man dich auch mal wieder?", rief Alexa ihm zu.

"Hey mein Mädchen, wie geht es dir?", fragte er und drückte die Frau seines Lebens an sich. Nie war ihm jemand ähnlicher gewesen als sie. Und dieses Gefühl, verstanden zu werden und sich nicht erklären zu müssen, war für ihn unbezahlbar geworden.

Auch wenn seine beste Freundin ungewollt in dieses Familiending gerutscht war, so würde sie nie über ihn urteilen oder versuchen, seine Meinung bezüglich einer eigenen Familie zu ändern.

"Ich hatte eine Panne. Hat länger gedauert."

"Über eine Woche länger!", sagte sie anklagend.

"Entschuldigung Mama, hätte ich mich abmelden sollen?", fragte er belustigt, da er diese Seite an ihr nicht kannte.

"Entschuldigung, die Hormone. Hast du was?"

"Einen, ist gar nicht so leicht. Essen wir später zusammen?"

"Gern, ich will noch unter die Dusche."

"Keine Eile. Ich bring den Kleinen in seine neue Box, geh dann selber Duschen, im Anschluss fang ich mit dem Essen an." Er küsste sie auf die Wange. Gelegenheiten, in denen er sie für sich hatte, ohne Brans kritischen Blick, musste er nutzen. Ihr Lächeln wurde weicher und sie streichelte seine Wange.

"Ich hab dich lieb, Jack, das weißt du, ja?"

"Klar, Süße, ich dich doch auch. Und jetzt geh rein, bevor Kingkong raus kommt, um dich zu suchen", sagte er, zwinkerte ihr zu und wandte sich dann an den Hänger.

 

Die frohe Botschaft ihrer Hochzeit hatte er zwar kommen sehen, dennoch schlugen ihm die Neuigkeiten auf den Magen. Er war froh, dass er sich immer wieder in die Küche zurückziehen konnte, um ein klein wenig durchzuatmen.

Vor 15 Jahren hätte er sich sehr für sie gefreut. Heute waren Ereignisse wie Hochzeiten und Schwangerschaften für ihn der Anfang vom Ende.

Natürlich war ihm klar, dass das nicht die Regel war, und dennoch schnürte ihm der Gedanke an die Hochzeit und die Geburt die Kehle zu.

Wie befürchtet, hatte Alexa ihn gebeten, Pate für den Wurm zu werden.

Ein grauenvoller Gedanke. Aber wie sollte er ihr das abschlagen? Die Vorstellung, dass ihr Baby bei ihren furchtbaren Eltern aufwachsen würde, sollte ihr und Bran etwas zustoßen, ließ ihm kalte Schauer über den Rücken laufen.

Sie würden zu zweit sein. Chris und er. Das war der einzige Lichtblick. Er würde nicht allein die Verantwortung für dieses junge Leben tragen müssen.

 

"Der Damenclub möchte morgen wieder hier einfallen. Maya hat mich vorhin angerufen", sagte Bran nach einer Weile, stand dann auf und ging in die Küche, um den Nachtisch zu holen.

"Sie wollen mich andauernd besuchen kommen, weil sie denken, ich sei hier draußen so einsam!", jammerte Alexa. Wobei es bei der Aussicht, dass Tina wieder auf die Ranch kommen würde, absolut nichts zu jammern gab!

"Ja, ja, lad sie ein!", sagte Jack begeistert … zu begeistert, das bemerkte er sofort. Alexas Miene bekam diesen Ausdruck, dem unweigerlich ein Verhör folgen würde. Irgendwie musste er das abwenden! Seine Beziehung zu Tina war eindeutig nicht spruchreif!

"Was ist los, Jack?", fragte sie auch prompt.

"Nichts, warum?", fragte er scheinheilig ... zu scheinheilig.

Fuck, fuck, fuck … Ausrede … schnell!!

"Jack!", mahnte sie und ihre Augen wurden schmal.

"Nein, ehrlich, gar nichts!"

"Rück mit der Sprache raus, oder ich sage ihnen, sie sollen nie wieder kommen!", drohte sie.

"Al!", jammerte er nun. Er versuchte so bemitleidenswert wie möglich auszusehen, damit sie ihn nicht nur in Ruhe ließ, sondern auch diese Party nicht über Bord warf.

"Los jetzt!" Argh …. Bei diesem Ton gab es kein Entrinnen. Also seufzte er und murmelte: "Gut ... ich steh auf Tina."

"Tina? Tina-Tina?"

"Ja", brummte er.

"Mobbelchen-Tina?", setzte Alexa hinterher.

"AL!", schrie er wütend. Wie konnte seine beste Freundin nur so oberflächlich sein!

"Schon gut, aber warum? Ich meine, du bist doch sonst auch immer nur mit gertenschlanken Frauen zusammen gewesen. Da werd ich mich wohl noch ein wenig wundern dürfen!"

"Schon mal aufgefallen, dass es in unserem Arbeitsumfeld nichts anderes gibt!", gab er zornig zurück.

All diese Klappergestelle gingen ihm schon von Anfang an auf die Nerven! Er wollte eine richtige Frau, mit Brüsten, einem Arsch und richtigen Kurven. Eine, die er auch einmal anfassen konnte, ohne Angst zu bekommen, dass er ihr etwas brach.

Alexa nahm sich eine der weißen Servietten vom Tisch und wedelte sie durch die Luft.

"Friede! Bitte!"

Jack lächelte. Ja, eigentlich war Alexa ja nicht so. Sie gehörte nicht zu dem zickigen Weiberhaufen, sondern war allem und jedem gegenüber aufgeschlossen.

"Okay, was immer dich glücklich macht, Häschen! Aber du bleibst schön bei uns und bespaßt diesen babygeilen Haufen!", sagte sie dann.

"Nichts lieber als das!", gab er grinsend zurück.

Bran war zurückgekommen und sein Blick blieb missbilligend auf ihren ineinander verschränkten Fingern hängen, ehe er Alexa in seine Arme zog. Immer öfter kam Jack sich vor, als wäre er ein Eindringling in dieser Beziehung. Auch wenn es Blödsinn war, so fühlte er sich dennoch vernachlässigt.

"Ich könnte die Jungs einladen und wir machen eine Art Verlobungsparty daraus", sagte Bran dann grinsend.

"Ich weiß, dass du das nicht willst, um mich vor den Hühnern zu beschützen, aber gut, mir ist jedes Mittel recht!", gab Alexa zurück und sie machten sich an die Planung.

Jack zog sich auf sein Zimmer zurück. Wie so oft hatte er das Gefühl, den beiden mehr Zeit zu zweit schuldig zu sein, auch wenn er seine beste Freundin vermisste.

 

 

 

 

 

 

 

 

4 VerLoBungspartys

 

 

JACK

 

Und dann war es endlich Samstagabend!

Er hatte die halbe Nacht wachgelegen, so sehr wollte er sie wieder sehen. Der Tag war in Zeitlupe vergangen und er freute sich, als er sich am Abend an der Tür positionieren konnte, um die Gäste zu begrüßen … und Tina natürlich.

Leider rief irgendjemand ihn immer wieder von seinem perfekten Posten an der Tür weg, damit er helfen oder organisieren sollte, dabei wollte er einfach nur genau an diesem Fleckchen stehenbleiben und auf seine Little-Miss-Perfect warten.

Das Haus füllte sich nach und nach. Die improvisierte Verlobungsparty hatte zwar für ziemlich viel Hektik gesorgt, aber die Aussicht, Tina wiederzusehen entschädigte alles.

"Jack? Kannst du noch ein bisschen Knabbereien bringen?", rief Alexa ihm aus dem Wohnzimmer zu.

Er war gerade erst zwei Minuten wieder auf seinem Posten!

Es ärgerte ihn maßlos, aber er konnte kaum erwarten, dass sie mit Krücken selber die Schüsseln ins Wohnzimmer brachte.

Vor allem, wo sie doch ihre Handgelenke schonen sollte und so wenig wie möglich mit den Krücken belasten. Vielleicht war es ganz gut, dass sie sich ein wenig aus dem aktiven Turniersport zurückgezogen hatten. Lange hätten sie beide die körperliche Belastung des Voltigiersports nicht mehr durchgehalten.

Wenn es klappen würde, die Ausbildung der Jungpferde auf Brans Farm vorzunehmen und sie von dort aus nach Deutschland zu verkaufen, wäre das die optimale Lösung und sie würden gut davon leben können.

Auch wenn Alexa sich um diesen Teil keine Gedanken mehr machen musste. Jack würde Brandon bestimmt nicht auf der Tasche liegen.

"Jack?"

"Ja, ich komme gleich!"

Widerwillig stieß er sich von der Wand ab und lief in die Küche. An der Küchenzeile, den Blick aus dem Küchenfenster in den Innenhof gerichtet, stand seine Traumfrau. Die schwarze Jeans lag stramm um ihren schönen, runden Hintern.

Wie ferngesteuert ging er zu ihr und stellte sich dicht hinter sie. Seine Hände stützte er links und rechts von ihr auf der Arbeitsplatte ab.

Ihr Körper verspannte sich, doch er wollte und konnte nicht mehr Abstand von ihr halten. Er sog tief ihren herrlichen Geruch ein und fühlte sich sofort, als würde er ankommen. Wo auch immer er unterwegs war. Eingehüllt von diesem wunderbaren Geruch fühlte er sich vollständig und daheim.

"Ich hab dich vermisst, Süße", murmelte er dicht an ihrem Ohr. Zufrieden bemerkte er, wie sie sich entspannte. "Du mich?"

 

"Ein bisschen vielleicht", gab sie zurück und man hörte das Lächeln in ihrer Stimme.

Er schob seine Hände enger zusammen, sodass er sie beinahe umarmte.

Ihren kleinen weichen Körper an seinem zu spüren, war wunderbar. Ihr Nacken lag bloß und er konnte sich nicht länger zurückhalten. Er küsste ihre duftende Haut. Genoss ihren Geschmack ebenso wie ihren Geruch.

Ihr Seufzen war Musik in seinen Ohren, also zog er eine Spur aus Küssen zu ihrer Schulter, um ihr noch mehr dieser kleinen Geräusche zu entlocken.

Ganz langsam legte sie ihren Kopf zurück auf seine Schulter, sodass er seine Spur zurück über ihren Hals küssen konnte.

"Nur ein bisschen", neckte er sie sanft.

"Vielleicht ein bisschen mehr", sagte sie lächelnd.

Er schlang die Arme um ihre Mitte, um sie noch näher bei sich zu haben. Sofort zog sie ihren Bauch ein.

"Lass das. Entspann dich", murmelte er.

Er mochte sie so, wie sie war. Sie sollte entspannt und glücklich sein in seiner Gegenwart und sich keine Gedanken über solche Kleinigkeiten machen!

"Was, wenn jemand kommt?"

"Ist mir egal, oder soll ich dein schmutziges Geheimnis sein?"

Sie lachte und der Klang war Musik in seinen Ohren.

"Vielleicht?", sagte sie und lächelte ihn verrucht an. Wenn nicht allein ihr herrlicher Körper an seinem gereicht hätte, um ihm eine vollständige Erektion zu bescheren, dieses dreckige Lächeln ließ sein Kopfkino auf Hochtouren laufen.

Er ließ seine Hände tiefer auf ihre Hüften wandern und presste ihren prallen Arsch an seinen Schoß. Sie keuchte auf, aber es klang mehr erregt denn erschrocken.

"Ja, so sehr will ich dich, Süße. Du machst mich verrück, du raubst mir den Schlaf. Nur du mit diesem herrlichen Körper!"

Sie wand sich in seinem Griff und die Reibung kostete seinen letzten Nerv. Leicht biss er sie in ihren Nacken. Sie stöhnte leise und schob ihre Hände auf seine.

"Ich will dich", flüsterte sie.

Oh ja, er würde sie ohne Umwege in sein Zimmer bringen und ...

"Jack? Hast du die Chips gefunden?"

"Fuck!", murmelte er und auch Tina verspannte sich in seinem Griff. Sie löste sich von ihm und Jack ließ sie widerwillig ziehen.