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39 Tage voller Liebe, Lust, Leidenschaft und Angst. Das Schicksal ist unerbittlich, denn nach diesen 39 Tagen werden sie getrennt und vor ihnen liegen über fünfzig Jahre, in denen sie sich nicht vergessen können. Als Christa im Alter von 74 Jahren und gebrochen vom Leben beginnt, ihr Leben und vor allem diese 39 Tage in einem Roman zu verarbeiten, hat auch die Suche nach ihr, die Georg nie aufgegeben hat, ein Ende. Dies ist die Wahrheit über die "Königskinder" Editha und Johannes, die Gabriele Kluge in ihrem Debütroman "Königskinder - Ein Leben ist nicht genug" verschweigt und sich für ein Happy End entschied, das es so nie gegeben hat.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2025
Prolog
Georg
Ende mit Schrecken
Neuanfang
Christa
Ausdauer und Kampfwille
Neununddreißig Tage
Verlorene Jahre, verlorene Leben
Verlorene Seelen
Die Wege des Schicksals
Traum und Wirklichkeit
Wanderer durch Zeit und Raum
Schein und Sein
Harte Landungen
Epilog
Zeit, was ist Zeit? Zeit kennt keine Freunde und keine Feinde. Sie ist unparteiisch, unaufhaltsam. Majestätisch schreitet sie dahin, lässt zurück und empfängt. Es bedeutet ihr nichts, dass sie Leben und Schicksale zerstört. Sie zeigt auch keine Freude, wenn durch ihr Vergehen größtes Glück entstehen könnte. Sie schreitet weiter. Ob wir sie nun bremsen oder beschleunigen möchten – sie ist unbestechlich. Dennoch sind wir Menschen schon solange es uns gibt, mit ihr so sträflich unachtsam umgegangen. Wir werfen sie weg, wir verschließen die Augen vor ihren Anforderungen an uns. Und das Schlimmste, wir lassen sie ungenutzt. Wir halten uns nicht an ihr fest. Der Preis für unsere Nachlässigkeit kann sehr hoch sein, zu hoch, als dass wir den Preis jemals bezahlen könnten.
In dieser Geschichte geht es um die Zeit, die zwei Menschen durch die Finger rinnen lassen, ohne zu versuchen, in ihr gemeinsam glücklich zu sein. Das Leid, die Schmerzen, die Verzweiflung, die Wunden, die man sich zufügt, die Zeit heilt sie nicht. Sie lässt sie höchstens vernarben. Dennoch werden sie sie für alle Ewigkeit spüren. Sie werden gesegnet und verflucht sein. Sie hatten sich gesucht und gefunden, ihre Körper standen in Flammen, dennoch hat die Zeit in ihrer Unbarmherzigkeit sie erfrieren lassen. Sie hätten alles gewinnen können, haben aber alles verloren.
Dennoch. Wir Menschen besitzen die wertvolle Fähigkeit, alles bewahren zu können. Durch sie haben auch unsere tragisch Liebenden die Möglichkeit, am Rad der Zeit zu drehen, ohne sie selbst auch nur eine Millisekunde an der Gnadenlosigkeit ihres Fortschreitens zu hindern. Diese Geschichte erzählt davon, wie sie ihre Liebe durch Asche und Glut neu entdecken konnten, wie sie selbst neu geboren worden sind, durch ihre Liebe, die sich über all die vielen Jahre verändert hat, die stärker und reifer geworden ist. Und dennoch wird es kein Happy End geben können, denn die Zeit stand nur noch bedingt auf ihrer Seite. Das vorbestimmte Ende ihrer Lebenszeit stand beiden bevor. Jetzt hofften sie auf jeden Tag, an dem sie sich ihre Liebe versichern konnten, an dem sie sich aber auch immer wieder bewusst waren, dass sie die Zeit nicht wirklich zurückdrehen konnten. Jetzt erkannten sie, dass die kostbarste Zeit ihres Lebens für immer verloren war. Dreiundfünfzig verlorene Jahre, mehr als die Hälfte ihres gesamten Lebens. Und alles nur, weil sie, ohne es zu wollen, die Weichen ihres Lebens falsch gestellt hatten. Sie hätten sich in der Unendlichkeit der Zeit verloren, wenn - ja, wenn...
Gutaussehend, jung, erfolgreich – ein Mann, der auf jeder Titelseite eine gute Figur gemacht hätte. Das war nicht immer so.
Georg war ein Mensch gewesen, dem es nicht gefiel, sich in das Korsett der üblichen gesellschaftlichen Normen einengen zu lassen. Er rebellierte, brach aus, ließ sich nichts vorschreiben. „Was soll bloß einmal aus diesem Jungen werden?“, fragten nicht nur die Eltern, sondern auch manch anderer, der in Georg die körperlichen und geistigen Fähigkeiten erkannt hatte, bereit war, sie zu fördern, aber … Georg war eben Georg. Er fühlte sich wohl in den verschiedenen Cliquen, die ihm viele Dinge beibrachten, was er nie brauchen sollte, ihm aber ein gewisses Ansehen gaben. Als Junge hielt er sich eher so an Gruppen, die in der Wahl ihrer Mittel, Ziele zu erreichen, nicht zimperlich waren. Sie nahmen sich, was sie wollten, die Konsequenzen spielten keine Rolle. Sie waren stolz auf die gesammelten Erfahrungen. Die Polizei gab sich auch bei Georgs Eltern die Klinke in die Hand. Es war nie gefährlich, aber reichte, sich Sorgen zu machen. Auch Georg schaffte es, in eine Anstalt eingewiesen zu werden, in der alle so coole Typen wie er selbst waren. Er und auch so manch anderer begriffen diese Maßnahme der Obrigkeit als Ritterschlag. Er fühlte sich nicht nur bestätigt, er nahm auch alles an Erfahrung mit, was ihm bisher noch fehlte.
Seine Eltern sahen diese Entwicklung naturgemäß anders. Sie sorgten sich. So manches Mal konnte seine Mutter nicht schlafen. Dennoch gaben weder sein Vater, ein fleißiger und gewissenhafter Mann, noch seine Mutter, die sich mit Liebe und Hingabe ihren Aufgaben für die Familie widmete, je auf, an Georg zu glauben. Sie kannten ihren Jungen und wussten, dass er nicht ziellos war. Er hatte nie die Schule vernachlässigt. Sicher war er weit davon entfernt, als Streber zu gelten. Aber das war auch nicht nötig, denn die Natur und seine Eltern hatten ihn mit Intelligenz und schneller Auffassung ausgerüstet. Dazu kam sein Wille. Ihm war vielleicht nicht klar, wann oder wie, aber er wusste, dass er so werden wollte wie sein Vater, nur noch erfolgreicher.
Aber noch hatte dieser nun mittlerweile junge Mann einen weiten Weg über vermintes Terrain vor sich. Er sammelte Erfahren im Kleinkriminellen- und Rotlichtmilieu. Alles sah nach einer Karriere weitab der gesellschaftlichen Normen aus.
Bis zu der Nacht, in der die Weichen für sein Leben gestellt werden sollten.
Der Abend