Polina
Millie
+
Nicki
Anna und ich
Jorik
Nisa
Liv
Sabir und Malte
Eine neue Nachricht
PLING!
Conni zuckt zusammen. „… sind sooo süß“,
beendet sie ihren Satz. Aber niemand scheint ihr
mehr zuzuhören.
Mama, Papa und Jakob gucken zur Fensterbank.
Dort leuchtet Mamas Handy auf. PLING!
Jetzt hat Conni ganz vergessen, was sie sagen wollte!
Sie verdreht die Augen. „Ihr immer mit euren
Handys.“
Dabei war es doch gerade so schön! Die ganze
Familie sitzt zusammen beim Abendessen und
futtert die Pfannkuchen, die Conni vorhin mit
Mama gebacken hat.
Conni hat den Teig in die Pfanne gegossen, und
sobald er fest genug war, haben Mama und sie
die Pfannkuchen hochgeschleudert, um sie
in der Luft zu wenden. Das ging ziemlich oft
daneben, aber sie haben viel gelacht.
Vor allem, als Kater Mau in die
Küche kam und versucht hat, die
fliegenden Teigfladen zu fangen.
Zum Glück war Mama immer
schneller. Jetzt liegen die Pfannkuchen
auf den Tellern vor ihnen und es gibt
Kräuterquark und Knabber-Gemüse
dazu.
Gerade hat Conni erzählt, dass Anna in den
Ferien wieder auf den Ponyhof fahren will: „Sie hat
Frau Behrens eine Karte geschrieben und Frau
Behrens hat ihr geantwortet, so richtig per Post mit
einem Brief. Sie hat sogar Fotos von den Ponys
mitgeschickt. Anna hat mir die Bilder gezeigt:
Karlina und Lieselotta auf der Weide, Max, der mit
Amadeus tanzt, Josefina und Stern beim Ausreiten.
Die Ponys …“
Aber jetzt finden alle Mamas Handy spannender.
Na toll!
„Wer ist das?“ Jakob zappelt auf seinem Stuhl herum.
Conni beißt in ein Stück Paprika. Sie spürt, wie sich
ein grummeliger Ärger in ihrem Bauch breitmacht,
gleich neben dem Pfannkuchen. Das schöne
Familienessen soll noch nicht zu Ende sein!
„Entschuldigt bitte, aber das ist vielleicht ein Notfall“,
sagt Mama und steht auf. „Eine kleine Patientin von
mir hatte heute hohes Fieber. Ich habe ihr ein
Medikament verschrieben und ihrer Mutter gesagt,
dass sie sich melden soll, wenn es nicht besser wird.“
Das versteht Conni natürlich. Die kleine
Patientin tut ihr leid, Mama soll ihr auf jeden Fall
helfen. Conni beobachtet, wie sie das Handy
hochnimmt und stirnrunzelnd aufs Display blickt.
„Musst du noch mal los?“, fragt Papa besorgt.
Mama schüttelt den Kopf. „Nein. Die Nachricht ist
gar nicht für mich. Anna hat Conni etwas geschickt,
vom Handy ihrer Mutter.“
Connis Mund klappt auf. Wieso schreibt Anna ihr?
Sie sehen sich doch morgen in der Schule, dann
kann Anna ihr alles erzählen. Oder etwa nicht?
„Ist Anna krank?“, fragt Conni.
Mama legt das Handy zurück. „Nein, keine Sorge.“
„Was will sie denn?“
„Wenn es kein Notfall ist, hat es Zeit bis nach dem
Abendessen“, meint Papa.
Mama setzt sich wieder und lächelt Conni an. „Also,
wo waren wir gerade?“
„Äh, womit?“, fragt Conni.
„Na, mit dem Ponyhof“, sagt Mama.
„Ach so! Anna will da wieder hin und ich auch“,
antwortet Conni viel zu schnell. Dabei hatten Anna
und sie sich doch genau überlegt, was Conni sagen
sollte! Sie haben nämlich schon ausgemacht, dass
sie zusammen zum Ponyhof fahren. Jetzt muss
Conni nur noch Mama und Papa überzeugen.
„Aha“, sagt Papa bloß.
Conni überlegt: Ob Annas Nachricht wohl etwas
mit dem Ponyhof zu tun hat? Auf einmal hat sie gar
keinen Hunger mehr. Es dauert ewig, bis alle ihre
Teller leer gegessen haben. Jedenfalls kommt es
Conni so vor.
„Können wir jetzt endlich Annas Nachricht lesen?“,
drängelt sie.
Jakob rutscht von seinem Stuhl, flitzt zur
Fensterbank und kommt mit Mamas Handy zurück.
„Ich will auch gucken“, ruft er.
Mama hält das Handy so, dass Conni und Jakob den
Bildschirm sehen, und öffnet Annas Nachricht.
„Ein Foto?“, wundert sich Conni.
„Aber ohne Pony“, ruft Jakob.
Conni lächelt. Es hat ihr also doch jemand zugehört.
„Sieht aus, als ob Anna ein Plakat abfotografiert hat“,
meint Mama. „Schau mal, sie hat noch etwas
dazugeschrieben.“
Conni liest vor: „Liebe Conni,
das habe ich heute mit meiner
Mama in der Stadt entdeckt.
Machst du mit?“
Annas Entdeckung
„Kostet gar nicht viel. Meine Mama hat gesagt, ich darf“,
schreibt Anna weiter.
Connis Mama tippt auf das Bild. Es ist ein
Plakat-Ausschnitt.
„Ein Reitwochenende im Sportpark“, ruft Conni
aufgeregt.
„Für nur sechs Euro Teilnahmegebühr“, staunt
Mama.
„Lass mal sehen.“ Papa beugt sich über das Handy.
„Schnupperwochenende für junge Pferde-Fans, die mit
dem Sport beginnen wollen oder schon fortgeschritten
sind“, liest er vor. „Veranstaltet wird das Ganze vom
Sportverein Neustadt West. Haben die denn eine
Reitabteilung?“
„Ja, da steht doch: Unsere Schulpferde freuen sich
auf euch“, ruft Conni begeistert. „Darf ich da hin?“
Conni drückt unter dem Tisch beide Daumen.
Hoffentlich sagen Mama und Papa Ja!
Papa richtet sich auf. „Das ist wirklich nicht teuer.“
„Stimmt“, sagt Mama. „Sogar ausgesprochen
günstig.“
„Vielleicht, weil es ein Schnupperwochenende ist“,
überlegt Conni.
„Könnte sein“, meint Papa.
„Ich will auch Pferde reiten“, quengelt Jakob.
Mama streichelt ihm über den Kopf. „Wenn wir es
Conni erlauben, fahren wir drei in den Wildpark
zum Ponyreiten“, schlägt sie vor.
Papa rümpft die Nase. „Da kostet die halbe Stunde
ja mehr als Connis ganzes Wochenende!“
„Ich will auch das ganze Wochenende!“, ruft Jakob.
„Jetzt fängst du erst mal mit einer halben Stunde an“,
sagt Mama.
„Dann schreiben wir Anna, dass ich mitkomme?“
Conni hält gespannt die Luft an.
Mama und Papa tauschen einen Blick.
„Ich wüsste nicht, was dagegenspricht“, sagt Papa.
Mama zuckt mit den Schultern. „Also, von mir
aus …“
„Jaaa!“, ruft Conni und umarmt Jakob stürmisch.
„Wir fahren zu den Ponys“, ruft er glücklich.
Mama blickt noch einmal auf das Foto, das Anna
geschickt hat. Conni sieht, dass sie die Augenbrauen
zusammenzieht. Was hat Mama denn? Aber lange
kann Conni nicht darüber nachdenken, jetzt muss
sie sich erst mal aufs Wochenende freuen!
Am Samstagmorgen holen Conni und ihre Mama
Anna mit dem Auto ab.
„Wir treffen uns in der Turnhalle, da besprechen wir
uns und wärmen uns auf. Wir reiten dann auch
draußen“, plappert Anna aufgeregt drauflos, sobald
sie neben Conni im Wagen sitzt. „So hat es mir die
Frau vom Sportverein am Telefon gesagt.“
„Das hast du uns doch schon alles erzählt“, meint
Conni lächelnd.
„Ach so, ja“, murmelt Anna und schaut aus dem
Fenster.
Conni wundert sich: Warum ist Anna so nervös? Sie
reiten doch nicht zum ersten Mal. „Keine Angst, das
wird bestimmt ganz toll“, sagt Conni und greift
nach Annas Hand.
„Hoffentlich“, sagt Anna. „Ich hab doch auch schon
allen aus der Klasse von unserem Reitwochenende
erzählt. Die wollen Montag bestimmt
wissen, wie es war.“
„Hauptsache, wir haben Spaß“, findet
Conni. „Und wenn ein Pferd in der
Nähe ist, geht es uns immer gut!“
Anna nickt. „Außerdem sind wir viel
schneller da, als wenn wir zum
Ponyhof fahren würden.“
Anna bedankt sich bei Connis Mama
fürs Mitnehmen.
„Ist doch klar, der Sportpark ist ja nicht
gerade um die Ecke“, sagt Connis Mama.
„Außerdem möchte ich mir das Ganze erst einmal
ansehen.“