Acht, in Böen neun - Michael Wirbitzky - E-Book
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Acht, in Böen neun E-Book

Michael Wirbitzky

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Beschreibung

Wind, Wellen – und ein fatales Unglück 

Der Yachthafen von Calvi auf Korsika. Sieben Segelfreunde, zwei Frauen und fünf Männer, machen sich bereit, in Richtung Südfrankreich auszulaufen. Der Urlaub geht zu ende, die Stimmung auf dem Boot ist ausgelassen. Bis sie über Nacht in schweres Wetter geraten. Plötzlich brechen alte Konflikte auf, und am Ende – fehlt jemand an Bord. Ein Unglück in stürmischer See. Wirklich nur ein Unglück? 

Michael Wirbitzky, Moderator der SWR3-Morningshow, erzählt in seinem ersten Roman von einer scheinbar harmonischen Segeltour mit einem verhängnisvollen Ausgang.

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Seitenzahl: 113

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Über das Buch

Es ist später Nachmittag und drückend heiß im Yachthafen von Calvi. Sieben Segelfreunde auf der »Marie A.« machen sich bereit, um Richtung Südfrankreich auszulaufen. Sie sind reichlich spät dran, das gecharterte Boot muss bereits am nächsten Tag wieder im Heimathafen sein. Vor den zwei Frauen und fünf Männern liegen knapp 120 Seemeilen und leider auch eine stürmische Nacht mit meterhohen Wellen. Kein Spaß, aber auch machbar für die erfahrene Crew, die schon seit vielen Jahren gemeinsam segelt. Doch in dem Sturm brechen plötzlich alte Konflikte auf. Aus der Urlaubsfahrt wird ein Horrortrip – und dann fehlt plötzlich auch noch jemand an Bord.

Über Michael Wirbitzky

Michael Wirbitzky, geboren in Köln, studierte nach dem Abitur Geschichte. Parallel dazu spielte er Boulevardtheater in Bonn und Hamburg, und schrieb Sketche für verschiedene Radiosender. Nach Abschluss des Volontariats bei Radio Luxemburg bekam Wirbitzky eine eigene Radioshow und wechselte nach einiger Zeit zum ›Platzhirsch‹ SWF3 (heute SWR3). Dort lernte er Sascha Zeus kennen, der ihm bis heute als kongenialer Showpartner im Radio, als Autor und auf der Comedy-Bühne verbunden ist. Gemeinsam mit Sascha Zeus erhielt er verschiedene Auszeichnungen, u. a. 2011 den vom Grimme-Institut vergebenen ›Deutschen Hörfunkpreis‹ für die beste Morgensendung (SWR3-Morningshow). Michael Wirbitzky ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er lebt mit seiner Familie in Baden-Baden.

»Acht, in Böen neun« ist sein erster Roman. 

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Michael Wirbitzky

Acht, in Böen neun

Roman

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Informationen zum Buch

Newsletter

Tom

Lydia

Mike

Kinne

Mona

Lutz

Carl

Tom

Tom

Mike

Mona

Kinne

Lutz

Carl

Mike

Lydia

Mona

Carl

Tom

Mike

Kinne

Mona

Mike

Lutz

Carl

Mona

Kinne

Carl

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Tom

Kinne

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Tom

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Mike

Tom

Kinne

Lutz

Carl

Mona

Kinne

Tom

Mike

Mona

Kinne

Mike

Tom

Mike

Carl

Kinne

Mona

Lutz

Tom

Mike

Laurent

Zwei Monate später

Danke

Impressum

Eshters Empfehlung für lange Nächte

»Die Leidenschaften des Menschen sind wie der Wind für die Segelschiffe. Sie können ihn zerstören, aber ohne sie kann er nicht vorwärtskommen.«

Voltaire

Tom

Ich weiß auf jeden Fall, dass es heiß war. Da hilft’s auch nicht, wenn du am Wasser bist. Wenn im Hafen kein Wind geht, kann man es mittags an Deck kaum aushalten. Und unten schon gar nicht. Stickig ist es da, es riecht nach verschwitzten Laken, nassen Handtüchern, kaputter Toilette. Und nach ungespülten Töpfen. Lutz war dran mit Spülen, aber der hat sich gedrückt. Macht der immer so, bis Mona oder Lydia wieder vom Ekel überwältigt werden und ihm den Job abnehmen. Oder Kinne. Der hatte als Einziger den Schlafsack zum Lüften über den Großbaum gehängt, darunter seine dunkelblauen Docksteps. In jedem Schuh ein Zedernholzsäckchen, von wegen Schweißfüße und so. Kinne halt. Dann war er zur Festung hochgelaufen. In der Hitze! Von oben hat man den besten Blick über die ganze Bucht, meinte er. War mir egal, ich hatte einen ziemlichen Schädel. Eigentlich hatte ich die Nacht davor überhaupt keine Lust zu trinken, aber dann war’s doch wieder vier Uhr, bis wir zurück auf dem Boot waren. Und nach vier Stunden war ich wieder wach. Das ist bei mir immer so, wenn ich zu viel hatte. Ich weiß auch noch, dass ich kolossal genervt war. Ich wollte mir kaltes Wasser über den Kopf laufen lassen, aber Lydia stand seit gefühlten zwei Stunden hinten an der Badeleiter und brauste sich mit der Heckdusche ab. Die brauchte das einfach. Bevor ihr nicht jeder Kerl von den anderen Booten beim Duschen auf den Arsch geguckt hatte, konnte sie nicht aufhören. Ja, schöner Arsch, aber wir waren da ja schon fast zwei Wochen unterwegs … Ich hatte ehrlich gesagt genug von ihrer Solo-Show. Heißt jetzt aber nix. Sieben Leute auf so nem Kahn, das ist nicht einfach. Da können 14 Tage eine Ewigkeit werden.

Was?

Ich hab keine Ahnung, warum es hintenraus noch knapp wurde. Freitagabend mussten wir das Boot zurückgeben, das war klar. Inzwischen war schon Donnerstag, und wir waren immer noch auf Korsika. Wir mussten also irgendwann mal los, aber Mike hatte noch keine Ansage gemacht. Er wollte kurz zur Hafenmeisterei, war dann jedoch ewig nicht zurückgekommen. War so gegen vier – glaub ich –, als er endlich den Steg entlanggeschlappt kam. In der Hand hatte er den Wetterbericht …

Lydia

Bonjour, ihr Süßen!

Da staunt ihr! Ganz old-school eine Postkarte! Wahrscheinlich bin ich vorher wieder zurück, aber ich wollte euch unbedingt noch neidisch machen. Das vorne drauf unter dem strahlend blauen Himmel ist Calvi, rechts unter der Festung der Yachthafen. Da räkel ich mich gerade in der Sonne. Die Segelei ist ganz lustig, manchmal auch ein bisschen öde. Liegt auch daran, dass wir ein paar üble Spaßbremsen an Bord haben. Und was Lutz angeht, hattet ihr recht. Mehr dann nächste Woche. Wir sehen uns am Kopierer : Ich bring französische Kekse mit …

Bisous, Lydia

Mike

War nicht meine Schuld, dass wir so spät dran waren. Na ja … doch … ja … bisschen schon. Wir lagen einfach zu lang in dieser Bucht … Ficaghjola. Warum? Warum. Weil’s schön war. So ne Wetterlage gibt’s da nicht so oft. Normalerweise steht im September oft ein strammer Wind auf der Westküste. Das ist zwar die schönere Seite von Korsika, aber du hast dann kaum Ankerplätze. Schon gar nicht für ne 50‑Fuß-Yacht. Doch da passte einfach alles. Wir lagen perfekt in der Abdeckung, kein Schwell, warmes Wasser, glasklar, Strand, Felsen … kaum Wind … geht nicht besser.

Was?

Schwell?

Na, so Geschaukel halt. Wenn das Meer unruhig ist. War aber nicht.

Klar. Natürlich wusste ich, dass wir Mistral kriegen würden. Ich bin der Skipper, ist mein Job, das Wetter zu checken. Ich hab zwei verschiedene Wetter-Apps, und im Hafen gibt’s immer noch ne lokale Vorhersage, aber da waren wir ja nicht. Wollten wir auch nicht. War so schön da vor Anker. Wollte da auch gar nicht weg. Das stimmt schon. Ich wusste ja, was mich zuhause erwartet. Läuft nicht gerade rund. Damals nicht … und jetzt auch nicht. Klar … wenn wir einen Tag früher in Calvi gewesen wären und dann eben auch eine Nacht früher die Überfahrt … wenn, hätte, könnte … war aber nicht. Hilft ja nix.

Kinne

Mit denen geh ich nie wieder auf ein Boot. Ja, jetzt ja sowieso nicht mehr, aber mir hatte es in Ajaccio schon gereicht. Die erste Woche war noch ganz nett, aber dann … Ehrlich … ich trink auch gern mal einen … auch mal einen zu viel … aber die zweite Woche war eigentlich nur noch Absturz. Mona war komplett im Nebel, die ist ja immer die Erste, die das Glas hinhält. Lutz hat auch nur noch genervt mit seiner ewigen Champagner-Poserei. Hat sogar sein Häschen nur noch mit Alkohol ausgehalten … Vielleicht war ja auch das der Grund. Geht mich nix an. Ich hab damit nix zu tun. Gar nichts. Müssen Sie mir nicht glauben, das ist so.

Mann, ich wollte was sehen auf diesem Törn! Korsika ist zum Blindwerden schön! Wo sonst kannst du von Bord springen, und dann geht’s praktisch in direkter Linie hoch. Eichenwälder, Macchia, Kräuter, Gerüche, Raubvögel … Felsen, und auf dem Gipfel dann das tiefblaue Meer steil unter dir. Echt atemberaubend. Gerade die Westküste … ein totaler Traum. Aber dafür muss man halt auch mal früh aufstehen und nicht immer erst mittags völlig zerstört aus dem Schlafsack kriechen. In der ganzen Zeit haben wir tatsächlich nur ein einziges Mal zusammen eine Wanderung gemacht. Auf den Capu d’Orto. Superschön, aber hinter mir viereinhalb Stunden Maulerei … echt … Kindergarten. Das brauch ich nicht mehr.

Was?

Calvi?

Da war’s doch genauso. Wenigstens lagen wir am Steg und nicht vor Anker. Da konnte ich schnell von Bord. Hoch zur Zitadelle. Waren Sie mal da oben? Columbus ist da angeblich geboren. Ja, ich weiß, das heißt nix. Ich kenne mindestens fünf Orte, an denen Columbus geboren ist. In vier war ich schon. Es gibt auch drei oder vier Orte, an denen er zum letzten Mal auf europäischem Boden war, bevor er nach Amerika aufgebrochen ist. Es gibt übrigens auch mindestens sechs Orte, an denen Hemingway angeblich ›Der alte Mann und das Meer‹ geschrieben hat. Das wär mal ne tolle Buchreihe: Die zehn Orte, an denen … Wie bitte?

Die Stimmung in Calvi?

Auf unserem Boot?

Wie immer, würde ich sagen. Es ging ja dem Ende entgegen. Wir mussten noch rüber nach Antibes und da dann das Boot abgeben. Carl, Mona und ich hatten einen Flug ab Nizza. Mike wollte Tom im Auto mitnehmen und Lutz war mit seinem alten Mustang da. Der steht immer noch am Hafen. Wie geht’s denn jetzt überhaupt weiter?

Mona

Noch mal ganz von vorne anfangen?

O nee, da müsste ich jetzt echt weit ausholen. Wir segeln ja schon ewig in dieser Zusammensetzung. Also mehr oder weniger. Im Prinzip sind wir fast ein Dutzend Leute, kennen uns seit über 20 Jahren. Zum Teil aus dem Job, zum Teil auch einfach so. Freunde halt. Kollegen. Mike schickt dann immer ne Mail, so was wie »Hey, ihr Nasskappen, wir wär’s im September mal wieder mit segeln, 14. bis 28.9. Korsika. Wer keine Ausrede hat, ist dabei«. Und je nachdem, wie es gerade passt mit dem Job oder der Family oder anderen Sachen, sagen dann Leute zu. Mal fünf … mal sechs … mal neun … Oder wie diesmal halt sieben. Und dann erst wird das Boot gechartert. Also für die entsprechende Anzahl. Muss ja passen. Diesmal war’s echt Luxus. 50 Fuß. Und dann nur zu siebt.

Was?

50 Fuß?

Das sind … über 15 Meter. Das ist echt amtlich. Für sieben reichen auch 43 Fuß oder noch weniger. Kommt drauf an, wie die Aufteilung ist. Unter Deck … also wie viele Kojen, wie viele Kabinen. Will ja auch nicht jeder mit jedem in ne Doppelkabine. Wobei … Beim Segeln darfst du nicht empfindlich sein. Spätestens nach ner Woche gibt’s keine Geheimnisse mehr, da steht irgendwie jeder mal nackt da. Im übertragenen Sinne und im wörtlichen auch. War auch nie ein Problem in dieser Crew. Im Gegenteil. Weil wir uns ja alle so lange kennen, weiß ja auch jeder, welche Macken der oder die andere hat. Das ist total wichtig, wenn so ein Haufen Irrer tagelang zusammenhockt. Da wird’s schnell zu eng. Nicht umsonst hat’s auf Atlantiküberquerungen schon Tote … Meinen Sie, ich kann mal eine rauchen?

Na gut, dann später. Ich hab aber sowieso nichts mehr zu sagen. Bin irgendwie leer. Was wollen Sie denn noch wissen?

Lydia?

Ja … Nee, die zum ersten Mal. Da haben Sie recht. Ist aber normal, weil Lutz noch nie zweimal mit derselben Frau dabei war. Der wird nicht erwachsen. Hat auch immer so ne Pseudo-Jugendsprache. Und seine Freundinnen sehen auch aus wie geklont. Immer dasselbe blonde Pferdeschwanz-Modell. Immer so Ende 20 … und wenn sie dann nach ner Zeit anfangen zu fragen, was vielleicht mal mit Kindern oder heiraten ist … Nächste bitte.

Er?

48 … 49 … also knapp unter 50, glaub ich. Bisschen peinlich, dass ich das nicht genau weiß, aber er ist auch eher mit Tom befreundet. Die kennen sich schon aus der Grundschule. Gibt’s ja auch nicht oft. Tom kannte Lydia sogar zuerst. Ist eine Arbeitskollegin von seiner Frau. Vielleicht war er deshalb nicht so begeistert, als Lutz gefragt hat, ob er sie mit auf den Törn nehmen kann …

Wieso?

Keine Ahnung. Vielleicht irre ich mich auch. Fragen Sie ihn doch selber. Kann vielleicht sein, dass er Angst hatte, die ganze Zeit beobachtet zu werden. So n Segelurlaub ist ja auch ein Stück Freiheit. Für Tom glaub ich noch mehr als für andere … Sein Lieblingssatz ist immmer »What happens onboard, stays onboard«. Wie dieser doofe Las-Vegas-Satz.

Ich würde jetzt wirklich gern mal ne Pause machen.

Lutz

Campomoro war nice. Wirklich. Weiß gar nicht, warum Sie fragen. Einfach nur schön. Wie Karibik. Der Anker war noch nicht mal fest, da waren wir alle schon im Wasser. Arschbombe deluxe! Also alle stimmt nicht ganz. Mike war noch am Ruder. Bevor der Anker nicht wirklich packt, macht der keinen Scheiß. Ist okay so, Mike ist der Skipper, und wenn der eins zur Zeit nicht brauchen kann, dann ist es ein kaputter Kahn und ne verlorene Kaution.