Adèle - Irene Ruttmann - E-Book

Adèle E-Book

Irene Ruttmann

4,8

Beschreibung

Der junge deutsche Drogist und Infanterist Max ist im Dezember 1916 an der Aisne in Frankreich als Krankenträger im Fronteinsatz. In einem verlassenen Ort sucht er nach Kräutern, um die Bauchschmerzen seiner Kameraden zu lindern, als er Adèle, das Mädchen aus der Champagne, trifft. „Da saß sie auf einer schmalen Holzbank ... Sie trug einen langen grauen Rock, die Füße steckten in schweren Männerschuhen ...“ Salbei, Cognac, eine bescheidene Mahlzeit bekommt er von ihr. Und ganz behutsam entwickelt sich eine Liebesgeschichte während der blutigsten Schlachten im Ersten Weltkrieg. Ein Roman über eine unmögliche Liebe, erzählt auf eine sinnliche und unprätentiöse Weise.

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Seitenzahl: 159

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Zsolnay E-Book

Irene Ruttmann

Adèle

Roman

Paul Zsolnay Verlag

ISBN 978-3-552-05754-8

Alle Rechte vorbehalten

© Paul Zsolnay Verlag Wien 2015

Umschlag: Lübbeke Naumann Thoben, Köln

Foto: © plainpicture/Kniel Synnatzschke

Satz: Eva Kaltenbrunner-Dorfinger, Wien

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www.hanser-literaturverlage.de

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Datenkonvertierung E-Book:

Kreutzfeldt digital, Hamburg

Für Ulrike und Fabian

Als Kind kannte ich Wörter wie Seuchenbaracke und Grabenkoller und französische Orts- und Flussnamen wie Rethel und Aisne, bevor sie im Krieg in der Zeitung und im Radio auftauchten. Ich wusste nichts damit anzufangen und vergaß sie wieder. Die Wörter klangen auf jeden Fall bedrohlich, aber die Namen hatten, so wie mein Vater sie aussprach, auch etwas Geheimnisvolles, ein Echo, einen Hof, der nichts Schlimmes bedeutete. Meine Mutter reagierte merkwürdig. Wenn sie zu oft vorkamen, verdrehte sie die Augen, dann wieder zog sie meinen Vater zu sich heran und gab ihm einen Kuss.

Ein winziges Porzellanväschen, das im Bücherschrank gleich hinter der Glasscheibe stand, hatte auch mit diesen fremden Namen zu tun. Es war nicht größer als ein Daumen, unterhalb der Öffnung eingezogen und dann kegelförmig ausgeweitet. Wie der schwingende Rock eines tanzenden Derwischs, würde ich es heute beschreiben. So entstand Platz für ein zartes Blumenmuster. Auf dem Boden war eine blaue Schrift eingebrannt: Rouen 1831.

»Lass das nie fallen«, sagte mein Vater, wenn er es mir aus der Hand nahm und vorsichtig zurückstellte. »Es ist meine Kriegsbeute, meine einzige, und eine zweite brauche ich nicht. Nie.«

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