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AJANA - SHORT STORIES Zwei Kurzgeschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch haben sie eine Sache gemeinsam. In der ersten Geschichte geht es um einen Professor, der in New Mexico seinen Forschungen nachgeht, in der zweiten, um einen Börsenmakler aus New York der 1920er. Beide werden mit etwas konfrontiert, das ihre Welt auf den Kopf stellen wird und mit einem Wort unfassbar ist.
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Seitenzahl: 15
Veröffentlichungsjahr: 2023
Stefan Gerner
Short Stories
Weitere Werke des Autors: Neobiont
-Impressum-
Ajana
© Copyright 2023 by Stefan Gerner
1. Auflage
Erstveröffentlichung: Juni 2023
Covergestaltung und Illustrationen: Stefan Gerner
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9783757818050
Herstellung und Verlag: BoD –
Books on Demand, Norderstedt
Ajana
»Hilfe, ich brauche Hilfe!«, schrie Travis Harker und versuchte vergeblich, seinen Fuß unter dem großen Felsbrocken hervorzuziehen. Der sechzigjährige Professor, Experte für die Epoche der Paläoindianer, war an einem Samstagnachmittag alleine in eine noch unerforschte Höhle nahe Clovis, New Mexico gestiegen. Dabei hatte er sich verirrt und nach einem heftigen Sturz, verkeilte sich sein Bein unter einem Brocken aus Riffkalk.
Nach mehreren fruchtlosen Bemühungen, sich selbstständig mit seinem kleinen Pickel aus dieser Misere zu befreien, lag er auf dem Rücken und suchte in seinen Gedanken nach einem Ausweg.
Sieht so etwa mein Ende aus, grübelte Travis und strich sich nervös mit der Hand durch seinen grauen Bart. Diese Höhle hatte vor ihm noch niemand kartografiert, geschweige denn betreten. Eine Reihe glücklicher Zufälle hatte ihn hierhergebracht.
Er stieß auf Höhlenmalereien und gut erhaltene Projektilspitzen. Offensichtliche Anzeichen dafür, dass die Indianer am Ende der letzten Kaltzeit Schutz in dieser Höhle suchten. Der Fund hätte ihn zwar auf einige Titelseiten gebracht, viel wichtiger waren aber mögliche Fördergelder, die der Professor so dringend brauchte, um seine Arbeit zu finanzieren. Travis holte seine grüne Thermoskanne aus dem gelben Rolltop-Rucksack, nahm den letzten Schluck Wasser und prüfte einmal mehr sein Smartphone.
Obwohl er in diesem unterirdischen Labyrinth kein Signal hatte, tippte er zum gefühlten hundertsten Mal die Nummer 911- ein kurzer Ton- dann das bekannte Piepen.