Alpendohle - Swen Ennullat - E-Book

Alpendohle E-Book

Swen Ennullat

4,7

Beschreibung

Im Nachlass seines Großvaters findet Torben eine Ausgabe von »Mein Kampf« mit einer rätselhaften Widmung Adolf Hitlers, die auf dessen Todestag datiert ist. Als Torben daraufhin Kontakt zu einem Kriegskameraden seines Großvaters aufnimmt, erfährt er, dass beide kurz vor dem Selbstmord Hitlers von diesem getrennte Aufträge erhielten. Torbens Nachforschungen führen ihn auf die Spur eines mysteriösen Ordens. Er bringt in Erfahrung, dass dessen Wurzeln in der Zeit der Christianisierung liegen und es sich um eine Geheimorganisation von germanischen Priesterinnen handelt, die über Jahrhunderte die Geschichte beeinflussten. Hing der Auftrag des Großvaters damit zusammen? Geriet selbst Hitler in die Fänge des uralten Geheimbundes? Die Lösung des Rätsels ruht in einer verborgenen Bunkeranlage mit dem Code-Namen »Alpendohle«. Swen Ennullat gelingt mit »Alpendohle« ein Thriller mit durchaus aktuellen Bezügen, dabei kommt ihm sein Insiderwissen als jahrelanger Mitarbeiter des Polizeilichen Staatsschutzes zugute.

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Ähnliche


SWEN ENNULLAT

Alpendohle

Thriller

mitteldeutscher verlag

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Vorwort

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

XV

XVI

XVII

XVIII

XIX

XX

XXI

XXII

XXIII

XXIV

XXV

XXVI

XXVII

XXVIII

XXIX

XXX

XXXI

XXXII

XXXIII

XXXIV

XXXV

XXXVI

XXXVII

XXXVIII

XXXIX

XL

XLI

XLII

XLIII

XLIV

XLV

XLVI

XLVII

XLVIII

XLIX

L

LI

LII

LIII

LIV

LV

Impressum

Über den Autor

Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig.

I

Torben strich sich mit den Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wandte sich wieder den Stapeln alter Fotoalben und Andenken zu, die er auf die noch vorhandenen Möbel im Wohnzimmer seiner Großeltern verteilt hatte. Seine Mutter hatte ihm bei der Auswahl von Erinnerungsstücken absichtlich den Vortritt gelassen, wohl wissend, dass es auf diese Weise für ihn leichter sein würde, endgültig Abschied zu nehmen.

Durch das Fenster zum Garten, der im Glanz der ersten warmen Frühlingssonne erstrahlte, konnte er seine Mutter Renate sehen, wie sie gerade Wilfried, einem ihrer Nachbarn, der sich angeboten hatte, beim Ausräumen des Hauses zu helfen, ein Glas Wasser reichte und sich dabei ihre Hände kurz berührten. Ein wenig überrascht und mit einem leichten Gefühl von Eifersucht stellte Torben fest, dass seine dreiundsechzigjährige, aber noch immer gut aussehende Mutter unter dieser Berührung nicht zurückschreckte, sondern dieses Zeichen von körperlicher Nähe und Verbundenheit fast dankend annahm.

Der Tod seines Vaters lag mittlerweile drei Jahre zurück und vor einigen Monaten hatte Torben bemerkt, dass Wilfried – ebenfalls bereits seit einiger Zeit verwitwet und für knappe siebzig noch recht rüstig – sich sanft seiner Mutter genähert hatte. Er hatte ihren Schmerz über den plötzlichen Verlust respektiert und ihr die nötige Zeit gelassen, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Wilfrieds Wohnung lag zwei Etagen unter der ihren und durch die alltäglichen Besorgungen oder das Annehmen von Briefen und Paketen kamen beide mehr als einmal miteinander ins Gespräch.

Wilfried – immer höflich und hilfsbereit – brachte irgendwann den Mut auf, sie zu fragen, ob sie nicht Lust hätte, ihn zur Eröffnung einer neuen Ausstellung für zeitgenössische Malerei zu begleiten. Der Prenzlauer Berg, wo sie wohnten, war berühmt für junge Künstler, die – oft vergebens – auf ihren Durchbruch warteten. Sie sagte zu und aus dem Besuch der Vernissage wurden gemeinsame Spaziergänge, Ausflüge und stundenlange Gespräche. Beide genossen die Gesellschaft des anderen. Es wuchs Vertrauen, Vertrautheit und im Laufe der Zeit Zuneigung.

Der kurze Augenblick der Eifersucht war längst verflogen. Insgeheim war Torben froh, dass seine Mutter jemanden gefunden hatte, mit dem sie vielleicht wieder ihr Leben teilen würde. Wilfried würde sicherlich nie versuchen, die Stelle einzunehmen, die sein Vater für seine Mutter in den langen Jahren ihrer Ehe erlangt hatte. Ihm würde vielmehr ein kleines Stück Teilhabe an Renates Leben vollauf genügen.

Torben versuchte weiterzuarbeiten, aber es wollte ihm in diesem Zimmer, in dem er als Kind so viele glückliche Stunden verbracht hatte, einfach nicht gelingen, sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren.

Mit Mitte dreißig war er seit Langem beruflich unabhängig. Er hätte schon längst eine eigene Familie gründen können, aber er war noch immer oder genauer: mal wieder ungebunden. Um körperlich in Form zu bleiben und den beginnenden Fettanlagerungen an Hüfte und Bauch zu begegnen, hielt er sich, so oft es ging, mit Laufen und Schwimmen fit.

Seine Arbeit führte ihn jetzt zwar um die ganze Welt, den größten Teil seiner Kindheit hatte er jedoch in dieser kleinen, recht idyllisch anmutenden brandenburgischen Gemeinde vor den Toren Berlins in der ehemaligen DDR verbracht. Dass er seine Kindheit so positiv in Erinnerung hatte, war sicherlich auch ein großes Verdienst seiner Großeltern, die nach langen und schweren Krankheiten beide nun innerhalb weniger Wochen verstorben waren, ein weiterer Schicksalsschlag für seine nach außen so starke und innerlich doch so zerbrechliche Mutter. Torben fragte sich, wo sie nur die Kraft hernahm, alle Widrigkeiten des Schicksals so tapfer zu ertragen.

Renate Trebesius, geborene Schauweiler, war es erst nach drei Fehlgeburten und neun Ehejahren gelungen, einen gesunden Jungen auf die Welt zu bringen. Ein freudiges Ereignis, mit dem zu diesem Zeitpunkt niemand mehr gerechnet hatte. Vielleicht gerade deshalb schlug Torben in seiner Familie von frühester Kindheit an nur Liebe und Wärme entgegen. Er konnte sich tatsächlich im Moment nicht daran erinnern, ob und wann seine Eltern oder Großeltern ihn trotz seines Temperaments, das er laut seiner Mutter von einem unbekannten Verwandten geerbt haben musste, oder seines sprichwörtlichen Starrsinns je wirklich gescholten oder gar in irgendeiner Weise bestraft hätten.

Plötzlich sah er seine Großmutter vor sich, wie sie am Tisch mit ihm Bilder malte und Papierhüte faltete, oder seinen Großvater, der ihm höchst wissenschaftlich erklärte, wie man einen lockeren Zahn mit einem Garnfaden ziehen könnte, und dabei nach dem Kopf seines Enkels griff, um ihm dies sofort zu zeigen, was dazu führte, dass sich der Zahn vor Aufregung von selbst löste und der schmale sechsjährige Junge ihn verschluckte. Er erinnerte sich, dass er wochenlang vergebens darauf gewartet hatte, dass der Zahn wieder auftauchte, übrigens mit all den höchst unangenehmen, aber notwendigen Handlungen, die mit einer solchen Wartezeit und Suche verbunden waren. Seine Großmutter war es auch gewesen, der er vor allen anderen schüchtern und verlegen, wie er damals manchmal war, seine erste feste Freundin Julia vorgestellt hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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