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Rena Bergstein

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Beschreibung

Die Heimat will ich wiedersehen
Roman um eine dramatische Heimkehr
Von Rena Bergstein

Die Zeit, die Christoph als Großknecht auf dem Rohrmoserhof verbracht hat, geht zu Ende. Glückliche Umstände haben dazu geführt, dass er den Hof seiner Vorfahren zurückkaufen konnte.
Endlich wird er wieder Bauer auf der eigenen Scholle sein! Christoph freut sich unbändig auf sein neues Leben und scheidet ohne Groll. Allerdings hat er nicht mit dem Zorn der Bäuerin gerechnet, die nicht auf ihn verzichten will - weder als Knecht noch als Mann!

Es ist ein böser Plan, den Katharina schmiedet und sogleich in die Tat umsetzt. Und er scheint tatsächlich aufzugehen ...

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Seitenzahl: 122

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Heimat will ich wiedersehen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Michael Wolf

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7865-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Heimat will ich wiedersehen

Roman um eine dramatische Heimkehr

Von Rena Bergstein

Die Zeit, die Christoph als Großknecht auf dem Rohrmoserhof verbracht hat, geht zu Ende. Glückliche Umstände haben dazu geführt, dass er den Hof seiner Vorfahren zurückkaufen konnte.

Endlich wird er wieder Bauer auf der eigenen Scholle sein! Christoph freut sich unbändig auf sein neues Leben und scheidet ohne Groll. Allerdings hat er nicht mit dem Zorn der Bäuerin gerechnet, die nicht auf ihn verzichten will – weder als Knecht noch als Mann!

Katharina Rohrmoser stand vor dem Haus, die Hände in die Hüften gestützt, und sah ihrem Großknecht entgegen. Sie hatte erwartet, dass er pünktlich zu Mittag zurück sein würde, und nun hatte die Wanduhr bereits zwei geschlagen.

„Du hast dich lange aufgehalten“, sagte sie mit herrischer Stimme, „ich hab dich zu Mittag zurückerwartet. Es gefällt mir net, wenn …“

„Ich arbeite am Abend länger, wenn es dir darum geht“, unterbrach er sie und stand ihr jetzt nahe gegenüber. Der Blick seiner blauen Augen war kühl und abweisend wie der ihre.

„So war es net gemeint, Christoph“, lenkte sie ein, und ihr Herz schlug in seiner Nähe zum Zerspringen. „Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du den Geisenstein net kennst und man sich dort oben leicht verlaufen kann. Es wär besser gewesen, ich hätt den Girgl hinauf zur Vreni geschickt.“

„Mir ist nix geschehen, Bäuerin. Ich hab mit der Sennerin gesprochen, und du hast recht behalten. Die Vreni weigert sich, die Alm zu verlassen. Deshalb möchte ich noch einmal mit dir reden. Es wäre wirklich besser, wenn du das Madl herunterholen würdest. Sie ist noch so jung und schutzbedürftig. Es wäre net auszudenken, wenn …“

„Dass sie jung und auch bildhübsch ist, weiß ich“, sagte Katharina mit schmalen Augen, „und auch, dass meine Knechte sie allesamt gern sehen. Lass die Finger von ihr, die Vreni ist zu jung und zu schade für eine Liebelei.“

Ihre Worte waren spöttisch und verletzend, und Christoph sah sie traurig an.

„Wenn du so von mir denkst, tust du mir unrecht! Ich hab net vor, mich zu verlieben. Für mich gibt es nur die Arbeit. Außerdem wüsst ich keine, der ich mein Herz schenken möchte. Und jetzt geh ich an die Arbeit.“

Er wandte sich ab und ging ins Haus, ohne sie noch einmal anzusehen. Seine schweren Schritte verklangen auf der Stiege.

Katharina hätte sich die Zunge abbeißen mögen. Wieder einmal hatte sie das Falsche gesagt und war viel zu impulsiv gewesen. Sie wusste es doch, dass er keiner war, der mit den Mädchenherzen spielte. Sonst hätte er längst im Dorf nach einem Madl Ausschau gehalten, und keine hätte es ihm besonders schwer gemacht.

Die Eifersucht hatte in ihr gebrannt und sie die falschen Worte finden lassen. Dabei war die Vreni, kaum neunzehn Jahre alt, bestimmt keine Gefahr für sie, die schöne und reiche Herrin des Rohrmoserhofes.

Wann können wir uns endlich unsere Gefühle gestehen, Christoph?, dachte sie traurig. Es ist so schade um jeden Tag, der uns verloren geht.

***

Die Baubehörde verordnete wenige Tage später, dass der Geisenstein für Bergsteiger nicht mehr begehbar war. Stacheldrahtzäune wurden gezogen und große Warnschilder aufgestellt.

Katharina Rohrmoser jedoch war unbeteiligt geblieben. Ihr Starrsinn war den Dörflern unbegreiflich, und es gab manchen Bauern, den sie sich dadurch zum Feind machte.

Der Bürgermeister war oft auf dem Hof gewesen und hatte sie gebeten, die Alm zu schließen. Aber auch er war machtlos gegen ihren Starrsinn. Und wenn bei einer Gemeindesitzung die Rede auf die Rohrmoserbäuerin kam, winkte er resigniert ab.

„Ich hab es aufgegeben, vernünftig mit ihr zu reden. Die ist genauso stur wie ihr seliger Mann, der Rohrmoserbauer. Wenn sie bestraft wird, mit unserer Hilfe braucht sie net zu rechnen.“

Auf dem Rohrmoserhof kümmerte man sich nicht um das Gerede im Dorf. Es gab viel zu tun für das Gesinde, und Christoph dachte oft voller Sorge an das junge Mädchen oben auf der Alm.

Keine Stunde Zeit hatte er gefunden, um nach ihr zu schauen, denn die Bäuerin behielt ihn ständig im Auge. Er wollte nicht, dass etwas zwischen ihnen stand, denn mehr als sonst fühlte er sich zu der schönen und stolzen Frau hingezogen.

Christoph spürte auch, dass er ihr mehr bedeutete, als sie es sich selber und auch ihm eingestehen wollte. Nur hatte keiner von ihnen den Mut, dem anderen seine Gefühle zu gestehen. Ihre Lippen schwiegen, nur die Blicke verrieten manchmal, wie es um sie beide stand.

An einem schönen Spätsommertag saß Katharina mit einer Näharbeit vor dem Haus. Das Gesinde hatte sie zur Obsternte geschickt, die dieses Jahr nicht so gut wie sonst ausfallen würde. Der gewünschte Regen war ausgeblieben, und es hatte eine starke Trockenheit geherrscht.

„Ein Jammer ist es.“ Kopfschüttelnd kam die alte Kreszenz aus der Küche gelaufen.

„Was ist denn schon wieder, Kreszenz?“, fragte die junge Bäuerin unwillig. Kreszenz wurde jeden Tag unbeholfener und schwieriger.

„Das Wasser ist weg, Bäuerin“, klagte die alte Frau mit den faltigen Lippen. „Kein Tropfen kommt heraus!“

Katharinas Gesicht blieb beherrscht.

„Reg dich net auf, Kreszenz. Am Abend soll der Girgl nachschauen, ob etwas defekt ist oder gar die Leitung verstopft.“

Die alte Magd war nur schwer zu beruhigen. Sie war schon viel länger als Katharina auf dem Hof und kannte sich aus.

„Daran mag ich net glauben, Bäuerin! Viel eher müssen wir annehmen, dass die Quelle oben am Geisenstein versiegt ist.“

Katharina schüttelte den Kopf.

„Red keinen Unsinn, Kreszenz! Warum soll eine Quelle so plötzlich versiegen? Seit Jahrhunderten bekommen wir vom Geisenstein unser Wasser. Lass das Geschirr bis zum Abend stehen! Wirst sehen, der Girgl bringt alles wieder in Ordnung.“

Kreszenz schlurfte zurück ins Haus und machte ein Gesicht, als müsse gleich die Welt untergehen.

Katharina machte sich wieder an ihre Näharbeit, war aber doch froh, als sie nach einer Stunde den Wagen mit dem Gesinde kommen hörte. Wieder kam die Kreszenz aus dem Haus gelaufen.

„Das Wasser ist weg. Wir haben kein Wasser mehr!“, rief sie laut. Der Girgl fasste nach ihr und hob sie in die Luft.

„Dann hast du bestimmt zu viel davon getrunken“, neckte er sie lachend. „Wir haben alle einen Bärenhunger. Aber dann werd ich nachsehen, was fehlt“, versprach er. Aber weder er noch Christoph konnten später etwas finden, was defekt war.

„Wir müssen bis zur Quelle gehen“, sagte der Großknecht. „Irgendetwas scheint den Zufluss zu versperren. Weil es schon bald dämmrig wird, sollten wir die Lampen mitnehmen.“

„Die Quelle liegt im Sperrgebiet vom Geisenstein“, warnte Katharina besorgt. „Ihr solltet bis morgen früh warten. In der Dunkelheit ist es zu gefährlich.“

Christoph schüttelte den Kopf.

„Nach dem heißen Tag sind die Tiere durstig, Bäuerin! Es hat keinen Sinn zu warten, das wäre unverantwortlich.“

Er sah in ihren blauen Augen die Angst um ihn, und Zärtlichkeit stieg in ihm hoch.

„Du sollst dich net ängstigen“, fügte er leise hinzu, und seine Stimme war ganz anders als sonst. Sie standen sich gegenüber, und ihre Blicke ließen sich nicht los, bis Girgl lautstark zum Aufbruch mahnte.

„Ich werde warten, bis ihr zurück seid“, sagte Katharina ruhig, „und wenn es die ganze Nacht dauert.“

Sie sagte es nur für einen, und das merkte sogar die alte Kreszenz, die verlegen hüstelte.

So offen hatte es die Bäuerin noch nie gezeigt, wie sehr ihr der Großknecht am Herzen lag. Dass sich zwischen den beiden etwas entwickelte, dessen war sie sich ziemlich sicher.

Katharina war jung und schön und viel zu lange schon allein. Und die Liebe eines Mannes würde sie vielleicht zu ihrem Vorteil verändern.

Christoph war nicht der Mann, der sich unterordnen würde. Sie hatten beide einen ganz gehörigen Stolz und einen Dickschädel obendrein. Hoffentlich ging das gut!

„Leg dich ins Bett, Kreszenz“, mahnte Katharina. „Ich werde warten, bis die Männer zurückkommen.“

***

Christoph und Girgl stapften mit ihren Lampen und dem Werkzeug den Bach entlang. Er war schmal und schlammig und ohne Wasser. Wahrscheinlich mussten sie hinauf bis zur Quelle steigen, und eine düstere Ahnung stieg in Christoph hoch. Hoffentlich war es kein neuerlicher Steinschlag, der die Quelle hatte versiegen lassen.

„Ist die Quelle in der Nähe der Geisenalm?“, fragte er den Girgl.

Der verstand seine Besorgnis sofort.

„Zu Fuß ist es eine halbe Stunde zu gehen, Christoph. Der Vreni ist sicher nix geschehen, wenn es ein Steinschlag gewesen sein sollte.“

Schweigend stiegen sie weiter, immer den beschwerlichen Weg am dunklen Bach in die Höhe. Und dann war es so, wie Christoph und zuletzt auch Girgl befürchtet hatten. Riesige Felsbrocken lagen im Bachbett, Geröll, wohin sie auch schauten. Girgl bekreuzigte sich und wurde ganz blass unter der Sonnenbräune.

„Da muss gesprengt werden, wir können da gar nix verrichten“, sagte er mit belegter Stimme. Sie wussten, dass das Tage dauern konnte. Und dass jeder der Bauern mit seinem Wasser geizte nach dem heißen trockenen Sommer. Außerdem bezogen die meisten ihr Wasser vom Geisenstein.

„Das ist heute Vormittag schon passiert“, sagte Christoph. „Geh du zurück auf den Hof und gib der Bäuerin Bescheid. Ich lauf zur Geisenalm und schau nach der Sennerin. Vreni hat den Steinschlag bestimmt gehört und ängstigt sich.“

„Das ist gefährlich, Christoph“, sagte Girgl, „es kann jederzeit wieder losgehen.“

„Das Risiko muss ich eingehen. Ich fühle mich für das Madl verantwortlich. Und hier können wir im Augenblick nix tun.“

„Wenn ich allein zurückkomme, wird sie net begeistert sein“, meinte Girgl und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Wieso denn?“ Christoph hatte den spöttischen Ton der Worte überhört.

„Sie hat doch nur noch Augen für dich. Und tu net so, als hättest du das net bemerkt.“ Girgl lachte leise.

Als Christoph keine Antwort gab, redete er munter weiter.

„Vielleicht gibt es bald wieder einen Herrn auf dem Rohrmoserhof? Mir soll es recht sein, denn ich mag dich. Und ich komm gut mit dir aus. Und du wirst auch als Bauer net vergessen, dass du mal einer von uns warst.“

„So brauchst du net zu denken, Girgl“, sagte Christoph, „ich bin ein Knecht, und sie ist die reiche Bäuerin. Wir mögen uns, das ist wahr, aber aus einer Hochzeit wird nix werden, da steht zu viel dazwischen. Und jetzt machen wir uns auf den Weg und vergessen das ganze Gerede.“

***

Katharina sprang auf, als sie die schweren Schritte im Hausflur hörte. Es war gegen elf Uhr, und sie war immer noch hellwach. Doch es war nur der Girgl, der in die Stube trat. Christoph folgte ihm nicht.

„Wo ist er?“, fragte sie ängstlich, und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

„Er ist auf die Alm gegangen, um nach der Vreni zu sehen. Ein schwerer Steinschlag war es, der unsere Quelle hat versiegen lassen. Die Sennerin wird voller Angst sein. Und wir können nix verrichten, Bäuerin, da muss gesprengt werden.“

Er war also zur Vreni gegangen, obwohl er wusste, dass sie hier unten auf ihn wartete! Es war schlimmer als die Nachricht, dass sie so bald kein Wasser haben würden.

„Du musst ihn verstehen, Bäuerin“, sagte Girgl, der ihre Gedanken erraten hatte. „Christoph fühlt sich für das Madl, das dort oben allein ist, verantwortlich.“

„Geh schlafen, Girgl“, sagte die junge Frau mit leiser Stimme. „Morgen früh werden wir weitersehen.“

Sie selber trat hinaus vor das Haus und schaute hinauf zu dem Sternenhimmel.

Christoph würde nicht vor dem Morgengrauen zurückkommen. Trotzdem konnte sie nicht an Schlaf denken.

Sie setzte sich auf die Bank, entschlossen, auf ihn zu warten. Die Eifersucht stieg wieder quälend in ihr auf, und doch beschwor sie sich, nicht wieder die falschen Worte zu sagen.

Dass die Quelle versiegt war, war wie eine Warnung für sie. Woher sollte sie für die nächsten Tage das Wasser nehmen? Wer würde ihr helfen, wo sie jetzt alle gegen sich hatte? Und sie war nicht die Frau, die um etwas betteln konnte.

Vielleicht wusste Christoph einen Rat. Bei dem Gedanken an ihn erschien ihr alles nicht mehr so schlimm. Ihm würde es sicher gelingen, Wasser zu beschaffen, bis die Sprengung erfolgt war.

Sie saß an die Hauswand gelehnt und wartete auf seine Schritte …

***

In der Dunkelheit hatte Christoph lange gebraucht, um die Geisenalm zu finden. Sie lag im Dunkeln, und er atmete auf. Wenn die junge Sennerin schlief, brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Aber er wollte trotzdem hineingehen und sich überzeugen, dass alles in Ordnung war.

Er klopfte an die Tür und hörte gleich darauf leichte Schritte.

„Wer ist da?“, rief Vreni.

„Ich bin’s, Christoph“, antwortete er. „Lass mich hinein.“

Er hörte, wie sie den Holzbalken wegschob, und dann öffnete sich die Tür.

In einem leichten Baumwollhemdchen stand sie vor ihm, zitternd und übernächtigt. Es schien ihr gar nicht bewusst zu sein, dass sie so leicht bekleidet vor ihm stand.

Christoph war so erleichtert, sie so wohlbehalten vor sich zu sehen, dass er sie spontan in seine Arme nahm.

„Ich bin so froh, dass dir nix geschehen ist“, sagte er mit rauer Stimme.

Es war beängstigend schön, so von ihm gehalten zu werden und zu hören, dass er sich um sie gesorgt hatte. Ihre Augen wurden wach, obwohl sein Klopfen sie aus dem tiefsten Schlaf gerissen hatte.

„Warum bist du hier mitten in der Nacht? Was ist geschehen?“

Er lachte aus vollem Herzen.

„Einen schweren Steinschlag hat es gegeben, Vreni, und du musst wirklich geschlafen haben wie ein Murmeltier. Wir haben kein Wasser auf dem Rohrmoserhof, die Felsbrocken haben die Quelle versiegen lassen.“

„Mein Gott, und das bei der Hitze!“ Vreni bekreuzigte sich.

„Komm hinunter ins Dorf, Vreni“, bat er. „Schon morgen kann es die Almhütte erwischen. Eine Warnung haben wir schon bekommen.“

Erst jetzt wurde es ihm bewusst, dass er sie noch immer in seinen Armen hielt. Er ließ sie los.

„Nein, Christoph, dazu kannst du mich net überreden. In zwei, drei Wochen ist schon der Viehabtrieb, bis dahin werd ich hierbleiben und auch das Vieh net im Stich lassen. Meinen Grund kennst du ja, und ich glaub fest daran, dass mir nix geschehen wird.“

„Die Bäuerin wird jetzt anders denken, Vreni, nachdem das passiert ist. Und sie hat bestimmt nix dagegen, wenn ich dich heute noch mit hinunternehme.“

Die junge Sennerin schüttelte lachend den Kopf.

„Ja, kennst du die Bäuerin denn net, Christoph? Die gibt ihren Willen net so leicht auf, und ihren Zorn hat schon so mancher zu spüren bekommen.“

Christoph strich ihr über das helle Haar.