Alpengold 294 - Monika Leitner - E-Book

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Monika Leitner

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Beschreibung

Wenn Liebe gold’ne Brücken schlägt
Die Wahl des Gutsherrn überrascht alle
Von Monika Leitner

Der Danegger-Bauer und seine Frau sind in ihre jüngste Tochter Susi blind vernarrt. Jeden Wunsch erfüllen sie dem hübschen Mädchen. Dagegen behandeln sie ihre ältere Tochter Christine wie ein Aschenbrödel.
Als der junge Gutsherr Robert von Altenschweig immer öfter zu Besuch auf den Danegger-Hof kommt, ist es für den Bauern und die Bäuerin selbstverständlich, dass sein Interesse Susi gilt.
Doch Robert hat sich in die unscheinbare Christine verliebt ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Wenn Liebe gold’ne Brücken schlägt

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Michael Wolf

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7928-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Wenn Liebe gold’ne Brücken schlägt

Die Wahl des Gutsherrn überrascht alle

Von Monika Leitner

Der Danegger-Bauer und seine Frau sind in ihre jüngste Tochter Susi blind vernarrt. Jeden Wunsch erfüllen sie dem hübschen Mädchen. Dagegen behandeln sie ihre ältere Tochter Christine wie ein Aschenbrödel.

Als der junge Gutsherr Robert von Altenschweig immer öfter zu Besuch auf den Danegger-Hof kommt, ist es für den Bauern und die Bäuerin selbstverständlich, dass sein Interesse Susi gilt.

Doch Robert hat sich in die unscheinbare Christine verliebt …

„Wir schreiten jetzt zur offiziellen Siegerehrung“, verkündete der Moderator am Mikrofon. „Den ersten Platz im Springen belegte Susanne Danegger aus St. Johann auf Berggeist. Auf den zweiten Platz kam Jochen Leitwitz auf Alraune, ebenfalls aus St. Johann. Den dritten Platz …“

„Sie hat ihm also den Rang abgelaufen“, stellte Dr. Sebastian Hofer, der Landarzt des Bergdorfs St. Johann, fest. „Um zwei Zehntelsekunden war sie schneller als er, und außerdem hat sie null Fehler, und er hat einen.“

Dr. Hofer war ganz offiziell gebeten worden, bei dem ländlichen Reit- und Springturnier in Jenbach zugegen zu sein. Die Bestimmungen verlangten, dass ein Arzt anwesend war. Dr. Franz-Josef Körber aus Jenbach befand sich auf einer Urlaubsreise, und Dr. Neuhoff war krank.

Der Mann, zu dem er sprach, war sein Freund, der Tierarzt Dr. Ferdinand Steinbichler aus Jenbach. Sie waren Freunde, die beiden. Leider konnten sie sich nicht so häufig sehen, wie sie gern wollten, denn sie waren mit Arbeit überhäuft.

Hier auf der Tribüne des Reitplatzes waren sie zusammengetroffen, ohne sich vorher verabredet zu haben. Natürlich hatten sie sich sofort nebeneinandergesetzt, um sich ein bisschen unterhalten zu können.

„Du sagst das mit einem so gewissen Unterton, mein Lieber, als ob zwischen den beiden eine Rivalität herrsche“, vermutete der Tierarzt. „Ich nehme an, du kennst sie sehr genau.“

„Darauf kannst du dich verlassen“, antwortete Dr. Hofer schmunzelnd. „In einem Dorf wie St. Johann kennt erstens jeder jeden, denn die Gemeinde ist klein, und zweitens gehören sie beide zu meinen Patienten.“

„Ach so, und was haben sie gegeneinander?“

„Gar nichts. Die Höfe ihrer Eltern liegen an der Dorfstraße. Sie sind Nachbarskinder. Susi ist die jüngere Tochter des einen Bauern und Jochen der zweite Sohn des anderen. Beim Leitwitzbauern erbt der Älteste, der Georg, und der Danegger setzt eigentlich seine ganzen Hoffnungen auf Susanne, denn seine älteste Tochter, die Christine, ist sehr zurückhaltend und häuslich. Sie geht kaum jemals aus und pflegt keine Kontakte. Wer weiß, ob die Christine jemals einen Mann finden wird! Für sie haben die Eltern jedenfalls bis jetzt noch keine Pläne gemacht. Sie hoffen, dass die Susi den Jochen heiraten wird, denn der wäre ihnen als Schwiegersohn so recht von Herzen willkommen.“

„Und die beiden wollen nicht, wie?“, forschte der Tierarzt.

„Ganz so einfach ist’s nicht. Der Jochen möchte die Susanne sogar sehr gern zur Frau haben. Ich glaube, dass er bis über beide Ohren in sie verliebt ist. Aber sie legt gar keinen Wert darauf, eine Bäuerin zu werden. Einen Millionär möchte sie sich angeln und ein Leben in Luxus und Nichtstun führen, die Treffpunkte der großen Welt aufsuchen und mit den Spitzen der Gesellschaft verkehren.“

„Einfacher ausgedrückt, dieser hübsche rotblonde Käfer hat also den Größenwahn!“, stellte Ferdinand Steinbichler fest. „Ich glaube kaum, dass sie hier im Zillertal viel Gelegenheit haben wird, einen Millionär kennenzulernen.“

„Sag das nicht, mein Lieber!“, murmelte Dr. Hofer. „Ich glaube, sie ist schon dabei.“

Susanne Danegger hatte inzwischen unter lebhaftem Beifall eine Ehrenrunde geritten. Am Sattelplatz machte sie jetzt halt und sprang von ihrem Schimmel „Berggeist“, um ihn den Händen eines Stallknechts zu überlassen. Das Pferd musste abgerieben, getränkt und gefüttert werden.

Zu der rotblonden Susi war jetzt ein junger Mann getreten, der ebenfalls Reithosen, Stiefel und dazu eine taillierte dunkle Jacke trug. Dunkles Haar hatte er und braune Augen und eine mehr als mittelgroße, gut proportionierte Figur.

Bevor das Springen begann, hatte man ihn bei Dressurübungen bewundern können. Er verstand es, mit seinem Pferd umzugehen, und holte beachtliche Leistungen aus ihm heraus.

„Sieh mal, mit wem Susi jetzt spricht, Ferdl!“, sagte Sebastian Hofer und wies seinen Freund diskret auf das junge Paar hin. „Er gratuliert ihr zu ihrem Sieg. Vielleicht machen sie auch aus, dass sie nachher beim Reiterball miteinander tanzen werden.“

„Das ist doch der junge Baron Altenschweig aus Hermannsfelden!“, rief Dr. Steinbichler unterdrückt. „Ich kenne ihn! Ich hab auf dem Gut seines Vaters schon kranke Tiere behandelt!“

„Ja, es ist Robert von Altenschweig“, bestätigte Dr. Hofer, „und du willst ja wohl nicht leugnen, Ferdl, dass die Altenschweigs millionenschwer sind.“

„Das stimmt“, musste der Tierarzt bestätigen. „Sie besitzen nicht nur dieses herrlich gelegene Gut jenseits des Frauenhorns am nördlichen Hörnlewald, ihnen gehören auch noch in Innsbruck die Inn-Textilfabriken, die ja eine wahre Goldgrube sein sollen.“

„Robert ist der einzige Sohn von Baron Hubert“, erzählte Dr. Hofer, „und Landwirt mit Leib und Seele. Der alte Herr braucht sich auf Gut Altenschweig um nichts mehr zu kümmern, das besorgt alles der Sohn. Einen Verwalter kann er sich sparen. Dagegen wird er eines Tages einen geschäftsführenden Direktor für die Textilfabrik einstellen müssen, wenn er selber zu alt dafür geworden ist. Nur mit Widerwillen setzt sich Robert ins Büro, leitet Verhandlungen und unterschreibt Briefe. Jeder Tag, den er nicht auf dem Gut zubringen kann, scheint ihm vergeudet.“

„Wie alt ist er denn, der alte Baron? Denkt er schon daran, sich zur Ruhe zu setzen?“

„Um die Sechzig und sehr rüstig.“

„Und der Sohn?“

„Achtundzwanzig.“

„Also im heiratsfähigen Alter.“

„So ist’s. Das weiß die Danegger-Susi alles sehr genau, und ich wette mit dir, dass sie darauf aus ist, ihn zu kriegen.“

„Dazu gehören aber zwei. Glaubst du, dass der Baron eine Bauerntochter zur Frau nimmt?“

„Warum nicht? Standesdünkel hat er jedenfalls nicht. Und die Daneggers sind grundsolide Leute mit einem goldenen Hintergrund. Schon der Vater des jetzigen Bauern hat fleißig gespart, und sein Sohn, der Anton, steht ihm darin in nichts nach. Sie haben gewiss ein schönes Sparkonto auf der Bank, und die beiden Mädchen haben eine gute Erziehung erhalten. Die Susi hat eine Menge Charme und eine ganz schöne Zähigkeit, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat. Es wäre also durchaus möglich, dass sie’s schafft, Baronin zu werden.“

Die Besucher, die bei dem Reit- und Springturnier zugeschaut hatten, zerstreuten sich. Viele von ihnen strebten dem großen Zelt zu, das auf der angrenzenden Wiese aufgestellt worden war.

„Musst du an diesem sogenannten gemütlichen Beisammensein auch noch teilnehmen?“, erkundigte sich der Tierarzt bei seinem Freund.

Dr. Hofer nickte und schnitt eine Grimasse.

„Mein offizieller Auftrag endet um zweiundzwanzig Uhr“, sagte er. „Es könnte sich ja jemand bei der Tanzerei ein Bein brechen, oder zwei Rivalen unter den Herrenreitern gehen mit den Maßkrügen aufeinander los.“

„Dann muss es für dich doch wenigstens Freibier geben.“

„Mit Maßen“, schränkte der Landarzt lächelnd ein. „Ich darf mich ja nicht betrinken, sondern muss einsatzfähig bleiben. Aber die Würstchen und den Kartoffelsalat bekomme ich umsonst.“

„Darum beneide ich dich nicht“, brummte Dr. Steinbichler. „Die sind daheim bei meiner Liesl besser.“

Dann reichte er seinem Freund die Hand zum Abschied, und die beiden gingen auseinander, der Tierarzt in den Ort, um zu seinem Haus zu gelangen, und Dr. Hofer zum Festzelt.

Der gemütliche Teil des Turniers hatte noch nicht begonnen. Die Musikanten auf der Empore stimmten gerade erst die Instrumente. Die Kellnerinnen eilten hin und her, um herbeizutragen, was bestellt wurde. Viele Leute suchten noch nach geeigneten Plätzen, und von den Reitern standen einige in Gruppen beisammen und besprachen das vergangene sportliche Ereignis.

Dr. Hofer suchte sich einen Platz ganz am Ende eines der langen Tische, wo er nicht mitten im Gewühl saß, sondern die Menge aus einem gewissen Abstand beobachten konnte.

Die dralle, rotgesichtige Kellnerin brachte ihm mit freundlichem Lächeln und einem herzlichen „Wohl bekomm’s!“ zwei Würstchen und Kartoffelsalat und einen Maßkrug mit schäumendem Bier.

Behaglich und entspannt genoss der Dr. Hofer seine Mahlzeit. Es kam recht selten vor, dass er so viel Freizeit hatte, und diese erhielt er sogar noch bezahlt! In dem Bergdorf, in dem er daheim war, kam er zumeist vor Arbeit kaum zur Besinnung.

Sehr weitläufig war das Gebiet, das er zu betreuen hatte. Zu dem Dorf St. Johann gehörten die beiden Weiler Hochbrunn und Bergfelden. Hinter dem Hexenstein lag das Dorf Mautz, wo er eine ganze Reihe von Patienten hatte, und öfter wurde er auch nach Hermannsfelden gerufen, denn der dortige Landarzt war schon alt und seinen zahlreichen Aufgaben nicht immer ganz gewachsen. Außerdem waren noch die Einödhöfe da, die oft sehr schwierig zu erreichen waren.

Nein, über Mangel an Arbeit konnte Dr. Hofer wirklich nicht klagen.

Dreiundvierzig Jahre war der gutaussehende Landarzt jetzt alt. Seine breitschultrige und schmalhüftige Gestalt verriet den trainierten Sportler. Vom vielen Aufenthalt an der frischen Luft war sein Gesicht sonnengebräunt. Das dunkle, leichtgewellte Haar wies noch keinen grauen Faden auf, nur die Schläfen schimmerten silbern.

Auch die klugen braunen Augen waren jung geblieben, und jung wirkte auch das Lächeln seines sensiblen Mundes. Ungefähr ein Meter fünfundachtzig groß war er, und nie sah man ihn anders als in sportlich salopper Kleidung oder im Trachtler. Stets wandten die Frauen die Köpfe nach ihm, und wenn er es gewollt hätte, dann hätte er an jedem Finger zehn Verehrerinnen haben können.

Doch Dr. Hofer hielt nichts vom Flirten. Mit seiner jungen Frau, der Tochter des Hauptlehrers von St. Johann, war er einst sehr glücklich gewesen. Aber dieses Glück hatte nur ein Jahr gedauert. Dann war seine Theresia bei der Geburt des ersten Kindchens gestorben.

Fünfzehn Jahre lag das jetzt zurück, aber immer noch war die blonde Theresia unvergessen, und jede Frau, der er begegnete, verglich er mit ihr. Es hatte sich bis jetzt noch keine gefunden, die diese Probe bestanden hätte.

Die Musikanten begannen zum Tanz aufzuspielen, und aus allen Ecken des großen Zeltes strömten die jungen Leute herbei, um sich im Walzertakt zu drehen.

Dr. Hofer beobachtete die Tanzenden voller Interesse. Manche wirkten komisch und bemühten sich mit mehr gutem Willen als Talent. Aber andere Paare waren wirklich reizend anzusehen, zum Beispiel die rotblonde Danegger-Susi, die jetzt in den Armen von Robert von Altenschweig vorüberschwebte.

Sie redete eifrig beim Tanzen, warf den Kopf in den Nacken und lachte silberhell. Alle Nuancen ihres feurigen Temperaments führte sie dem Baron vor Augen, und der junge Mann, der schon so ernst und gereift wirkte, schien sich in ihrer Gesellschaft wohlzufühlen und gut zu amüsieren. Er lächelte auf die viel kleinere Susi hinunter wie ein Vater auf sein ausgelassenes Kind.

Vielleicht schafft sie es wirklich, ihn zu erobern, dachte Dr. Hofer und aß den letzten Rest seiner Wurst.

Dabei glitt sein Blick zur Seite, und er entdeckte an einem der Tische in seiner Nähe Jochen Leitwitz, der mit verbissenem Gesicht zur Tanzfläche starrte und die Danegger-Susanne keinen Moment aus den Augen ließ.

Er weiß vor Eifersucht nicht aus noch ein, dachte der Landarzt. Am liebsten würde er hingehen und die Susi aus den Armen des Barons reißen.

Tatsächlich stand Jochen jetzt auf und steuerte auf die Tanzfläche zu. Zu Baron Robert bahnte er sich seinen Weg und klatschte die Susi ab. Dem jungen Gutsherrn blieb nichts anderes übrig, als seine Tänzerin, dem Brauch entsprechend, freizugeben.

Nun war es also der Arm von Jochen Leitwitz, der die rotblonde Susanne umfing. Sehr fest und besitzergreifend hielt er sie.

Die Susi machte ein bitterböses Gesicht. Ihr behagte es gar nicht, dass statt des Barons nun der Nachbarssohn sie im Kreis drehte.

„Du bist ein Kindskopf“, sagte Jochen mit gutmütigem Spott zu ihr. „Bildest du dir denn im Ernst ein, du würdest Robert von Altenschweig bekommen?“

„Ach geh, du bist ja nur eifersüchtig, Jochen!“, wehrte sie ärgerlich ab. „Du hast Angst, dass meine Wünsche in Erfüllung gehen.“

Sein Blick wurde düster. „Daran glaub ich einfach net“, behauptete er. „Und ich schwör’s dir: Eines Tages wirst du doch noch meine Frau!“

„Niemals!“, erwiderte Susanne heftig, und ihre Augen flammten. „Ich bin hübsch und begabt, ich hab Charme. Warum sollt’ ich es net schaffen? Gib nur Acht, Jochen, dass dir beim Warten die Zeit net zu lang wird!“

Damit löste sie sich aus seinen Armen und ließ ihn am Rand der Tanzfläche einfach stehen. Hocherhobenen Hauptes kehrte sie zu ihrem Platz zurück, der sich neben einer Sportskameradin befand.

Betreten musste Jochen zu seinem Platz zurücktrotten. Seine Dame hatte sich von ihm abgewandt, und mit einer anderen wollte er nicht tanzen.

Susi dagegen hoffte, dass der Baron sie beim nächsten Tanz wieder holen würde, wenn er sie auf ihrem Platz neben der Freundin sitzen sah.

Doch das Schicksal war gegen sie, denn sie langte niemals dort an.

Irgendein Gegenstand war ihr im Weg. Vielleicht stolperte sie über ein Stuhlbein, oder ein fremder Fuß war zu weit zur Seite gestreckt. Jedenfalls stieß das rotblonde Madel einen Schreckensschrei aus und fiel auf die Dielen nieder.

Sie wollte sich gleich wieder erheben, aber es ging nicht. Das rechte Fußgelenk schmerzte so abscheulich, dass sie einfach am Boden liegen bleiben musste.

Die Leute kannten sie natürlich und bemühten sich um sie.

„Susi, was ist denn? Komm, ich helf’ dir auf!“

„Wie, du kannst net aufstehen? Das werden wir gleich haben! Ich massiere dir den Knöchel ein bisserl.“

„Oh, oh, es tut so weh, lass es, um Himmels willen, sein!“

„Komm her, wir müssen das zu zweit machen! Wir verschränken die Hände und setzen sie drauf. Dann tragen wir sie zur nächsten Bank.“

Die jungen Männer wetteiferten in Hilfsdiensten. Susi liefen die Tränen übers Gesicht, denn es tat wirklich sehr weh.

Dr. Hofer war schon aufgestanden, und als sie sie endlich auf eine Bank setzten, stand er vor ihr.

„Lass mich einmal sehen, Susi, ich tu dir nicht weh! Ich muss nur wissen, was vorliegt.“