Alpengold 320 - Monika Leitner - E-Book

Alpengold 320 E-Book

Monika Leitner

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Beschreibung

Ein blitzsauberes Madel ist die Sonnholzer-Katja, hübsch, gescheit und mächtig stolz, und so wundert es eigentlich niemanden, dass sie an jenem sonnigen Tag im Mai zur "Stubaitaler Königin" gewählt wird.
Ja, Katjas Glück scheint perfekt, weil mit dem heißbegehrten Titel ihr großer Traum endlich wahr geworden ist. Und nicht nur deshalb: Bei ihrer Wahl lernt sie auch den weltgewandten Martin Dengler kennen- und lieben, der es versteht, ihr Herz mit Charme und heißen Versprechungen schneller klopfen zu lassen. Er ist ein Mann wie aus dem Märchen, und sie macht es ihm leicht, die schöne kleine "Majestät".
Doch als für Katja das Jahr der Regentschaft zu Ende geht, verschwindet auch Martin aus ihrem Leben ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Königin vom Stubaital

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag / von Sarosdy

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9565-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Königin vom Stubaital

Sie träumte von einem Märchenprinzen

Von Monika Leitner

Ein blitzsauberes Madel ist die Sonnholzer-Katja, hübsch, gescheit und mächtig stolz, und so wundert es eigentlich niemanden, dass sie an jenem sonnigen Tag im Mai zur „Stubaitaler Königin“ gewählt wird.

Ja, Katjas Glück scheint perfekt, weil mit dem heißbegehrten Titel ihr großer Traum endlich wahr geworden ist. Und nicht nur deshalb: Bei ihrer Wahl lernt sie auch den weltgewandten Martin Dengler kennen – und lieben, der es versteht, ihr Herz mit Charme und heißen Versprechungen schneller klopfen zu lassen. Er ist ein Mann wie aus dem Märchen, und sie macht es ihm leicht, die schöne kleine „Majestät“.

Doch als für Katja das Jahr der Regentschaft zu Ende geht, verschwindet auch Martin aus ihrem Leben …

Im Haus der Familie Sonnholzer herrschte Aufregung – und nicht zu knapp! Begreiflich, wenn man in Betracht zog, dass Katja in ein paar Tagen an der Endausscheidung zur Wahl der „Stubaital-Königin“ teilnehmen würde. Man rechnete sich große Chancen für die bildhübsche vierundzwanzigjährige Bürgermeistertochter aus, und das nicht nur in ihrem Heimatdorf Tannberg.

Auch in Fulpmes, dem Hauptort des wildromantischen Stubaitals, tippte man auf Katja. Schon bei der Vorentscheidung war sie allen aufgefallen, die blonde Schönheit. Schließlich war Katja nicht nur umwerfend hübsch, sondern auch gescheit und charmant.

Dass sie jeden Winkel ihres Heimattales kannte und liebte, war ein weiterer Pluspunkt. Denn schließlich vertrat die „Königin des Stubaitals“ für ein ganzes Jahr nach außen hin diese wunderschöne, hochalpine Region.

Der fünfzehnte Mai war das magische Datum … noch drei Tage! Katja hatte natürlich Lampenfieber, aber weitaus nervöser als sie, die Hauptperson selbst, waren ihre Eltern und ihr Bruder Fabian.

„Ich weiß net, Madel, ob das alles richtig war!“, dröhnte ihr Vater, Bürgermeister Josef Sonnholzer. „Ich meine, dass du an dieser Vorentscheidung teilgenommen hast … Und jetzt kommst du doch tatsächlich in die Endauswahl.“

„Aber das ist doch der Sinn der Sache, Vaterl!“, amüsierte sich Katja. „Schau, wenn ich gewinne, bin ich überglücklich, aber wenn net, gönne ich den Titel neidlos auch einer anderen. Nimm das Ganze doch net so ernst!“

„Tu ich aber!“, wandte ihr Vater ein und griff zu einem Stamperl Enzian, um sein Gemüt ein bisserl zu beruhigen. „Die Leut’ glauben alle, dass du’s schaffst. Ja, und dann … Denkst du eigentlich an die Verpflichtungen, die auf dich zukommen, wenn sie dich wählen? Lächeln allein genügt da net, Katja.“

„Aber das weiß sie doch alles, Josef!“, fiel die Sonnholzer-Traudi ihrem Mann ins Wort. „Repräsentieren muss sie, ein bisserl Werbung machen für unser Tal, damit die Touristen net nur im Winter zum Skifahren herkommen.“

„Es gibt kaum eine Veranstaltung ohne die Stubaital-Königin!“ erklärte der Bürgermeister, der heuer seinen sechzigsten Geburtstag gefeiert hatte. „Wenn ich’s mir recht überlege, hab ich’s gar net so gern, dass meine Tochter so herumgereicht wird.“

„Reg dich net auf, Vater!“, lachte Katja. „Ich bin doch noch gar net gewählt. Die Veronika vom Hauser-Hof hat mindestens genauso gute Chancen, und dann die Herta aus Riefenbach … Ganz zu schweigen von den zwei Ebner-Schwestern aus Fulpmes!“

„Die sind doch alle nix gegen dich!“, meinte Fabian, Katjas Bruder, und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich kann das beurteilen. Was hübsche Madel anbelangt, bin ich Experte!“

Katja kicherte, und der Bürgermeister warf seinem Sohn einen missbilligenden Blick zu.

„Da hast du net unrecht“, knurrte er. „Auf wen hast du denn zurzeit ein Auge geworfen, Bub? Neulich war’s jedenfalls noch die Tochter vom Schnitzermeister Adam.“

„Längst vorbei!“, konterte Fabian, der ein fescher und hellwacher Bursch war. „Sie hat einfach net zu mir gepasst, die Rosl. Derzeit schwärme ich für die Regina. Was glaubt ihr, warum ich so oft droben beim Forsthaus bin?“

„Dann hoffe ich, dass du’s endlich mal ernst meinst!“, polterte Josef Sonnholzer. „Mit siebenundzwanzig darf man ruhig schon mal dran denken, eine Familie zu gründen, net wahr, Traudi?“

Seine Frau funkelte ihn genervt an.

„Ich weiß net, Josef, warum du dieses Thema ausgerechnet jetzt anschneidest. Wir haben doch wirklich andere Dinge zu besprechen. Und außerdem sollten wir den Fabian net zum Heiraten drängen. Er soll sich’s nur gut überlegen – oft genug geht’s schief.“

„Eben!“, erwiderte ihr Sohn vergnügt. „Wozu heiraten, wenn mir die Madel auch so nachlaufen?“

Das meinte er natürlich nicht ernst, aber er liebte es nun mal, seinen Vater ein wenig auf die Palme zu bringen. Für Josef Sonnholzer musste alles seine Ordnung haben: privat wie auch auf dem Gemeindeamt und bei den Ratssitzungen.

„Da hört sich doch alles auf!“, grantelte das Tannberger Gemeindeoberhaupt denn auch. „Das Leben besteht vor allem aus Verpflichtungen, Bub, net immer nur aus Vergnügen. Wenn man sich mit einem Madel einlässt, hat man eine gewisse Verantwortung, und …“

„Aber das weiß der Fabian doch, Vaterl!“, seufzte Katja. „Merkst du denn net, dass er dich mal wieder auf den Arm nimmt? Bisher hat er doch nur mehr oder weniger geflirtet …“

„Ich weiß schon!“, knurrte Josef Sonnholzer. „Flirten nennt man das heutzutage, und trotzdem kommt’s immer wieder vor, dass auch nach einem sogenannten Flirt neun Monate später …“

Fabian brach in schallendes Gelächter aus. „Vater, du bist wirklich einmalig! An was du so alles denkst!“

„Das sind naheliegende Dinge!“, grollte der Bürgermeister. „Und jetzt wird’s Zeit, dass ich ins Gemeindeamt komme.“

„Halt, Josef!“, rief seine Frau. „Sag mir grad’ noch, was du anziehen willst an Katjas großem Tag. Ich muss noch bügeln …“

„Jesses, Traudi!“, ächzte Josef Sonnholzer. „Seit einer Woche schon flatterst du durchs Haus wie ein aufgeregtes Huhn und wühlst in den Kleiderschränken. Such halt irgendetwas heraus!“ Damit verschwand er eilig.

Es war kurz nach acht Uhr am Morgen. Katja räumte das Frühstücksgeschirr ab, während sich ihr Bruder zusammen mit Sepp, dem langjährigen Knecht auf dem großen und schmucken Sonnholzer-Hof, an die Arbeit machte.

Bevor die Familie Sonnholzer sich im gemütlichen Essstüberl zum ersten Frühstück versammelte, hatte Sepp schon einen Rundgang über den Hof und durch die Wiesen hinter sich.

Traudi Sonnholzer blieb noch einen Moment am Tisch sitzen. Vor einem halben Jahr hatte sie eine schwere Bandscheibenoperation über sich ergehen lassen müssen. Seither hatte sie wohl oder übel eingesehen, dass sie sich ein bisserl schonen musste.

Aber mittlerweile ging es ihr wieder gut, bis auf ein paar Momente, in denen sie noch Schmerzen hatte. Zum Glück halfen dann die Medikamente, die ihr der Arzt verschrieben hatte, oder auch ein wenig Ruhe.

„Ich rechne es dir hoch an, Katja, dass du nach meiner Operation daheim geblieben bist“, wandte sich die Sonnholzerin an ihre Tochter. „Ich war ja wirklich net imstande, mich um den Haushalt zu kümmern. Und dann die lange Kur von sechs Wochen …“

„Aber das war doch selbstverständlich, Mutterl“, meinte Katja herzlich. „Und du kannst dich weiterhin noch schonen. Ich will doch nur, dass du wieder topfit wirst.“

„Bin ich ja schon … fast! Weißt du, mir hat’s leidgetan, dass du deine Stellung im Alpensanatorium meinetwegen gekündigt hast. Manchmal hat mir das schlaflose Nächte bereitet.“

„Unsinn, Mutterl, wozu denn?“ Katja fegte ein paar Krümel vom Tisch. „Ich kann dort wieder anfangen, wann ich will, hat mir der Chef gesagt, und vorläufig lassen wir alles so, wie’s ist. Die Arbeit hier auf dem Hof macht mir Spaß.“

Damit war für Katja das Thema erledigt, während ihre Mutter insgeheim noch das eine oder andere Problem wälzte. Die Sonnholzerin neigte zu Grübeleien.

Katja war von Beruf Sekretärin, und nach ihrer Ausbildung in Fulpmes hatte sie die interessante Stelle in der Verwaltung des Alpensanatoriums angenommen.

Die renommierte Privatklinik lag oberhalb von Tannberg am Waldrand, ruhig und vom Ort aus fast unsichtbar. Wer sich gründlich erholen wollte und eine erstklassige medizinische Betreuung wünschte, kam hierher – sofern er es sich leisten konnte.

Natürlich hatte es Katja leidgetan, wegen Mutters Krankheit zu kündigen, dennoch war es die richtige Entscheidung gewesen, das wusste sie.

Während drinnen im Haus Traudi Sonnholzer an diesem herrlichen Maimorgen den Kleiderschrank ihres Mannes durchforstete, machte sich ihre Tochter draußen an die dringend nötige Gartenarbeit – natürlich mit festen Stoffhandschuhen, denn ihre Hände durften jetzt nicht leiden, drei Tage vor dem denkwürdigen Tag! Sie mussten schön und gepflegt aussehen.

Was hab ich noch alles zu tun vor der Wahl?, überlegte Katja, während sie die Salatpflänzchen umsetzte. Zum Friseur muss ich, das Kleid wartet aufs Abholen, und dann der Termin im Kosmetiksalon. Alles in Innsbruck! Kein Problem, das mach’ ich ganz in Ruhe!

Ein traumhaftes, enganliegendes Kleid hatte sie sich schneidern lassen, und morgen war die letzte Anprobe im Innsbrucker Modesalon „Rena“.

Herrlich, allein der Stoff: mitternachtsblaue Seide, so leicht wie ein Hauch!

Katja geriet nun doch ein bisschen ins Träumen und hockte sich neben das Salatbeet ins Gras. Noch nie im Leben hatte sie ein so schönes Kleid auch nur gesehen – aber immer hatte sie gehofft, einmal so einen Traum tragen zu dürfen!

Und nun würde dieser Traum Wirklichkeit werden. Sie, Katja, auf der großen Bühne im Fulpmeser Kursaal, in ihrem Prachtkleid, zusammen mit neun anderen Schönheiten aus dem Stubaital …

Dabeisein ist alles, sinnierte sie. Ich muss ja net unbedingt gewinnen! Obwohl: Gehörte der Sieg nicht zu ihrem Traum? Hatte sie sich nicht schon seit Jahren gewünscht, einmal den Titel „Königin des Stubaitals“ zu tragen, weil sie ihre romantische Gletscherheimat so sehr liebte?

„Wenn man etwas erreichen kann, soll man die Gelegenheit dazu net verstreichen lassen“, murmelte sie vor sich hin und betrachtete geistesabwesend die zarte, kleine Salatpflanze in ihrer Hand.

Der Tag war ungewöhnlich warm für den Monat Mai, besonders hier im hochgelegenen Tannberg wurde es meist erst Mitte Juni frühsommerlich. Aber heuer war’s anders, schon Ende April hatte im Tal unter den Gletschern ein warmer Föhnwind die ersten Bergblumen hervorgelockt.

„Grüß dich, Katja!“, ertönte eine Stimme in die Stille des großen, maigrünen Gartens hinein. „Seit wann sprichst du mit dem Salat?“

***

Sie fuhr zusammen. „Mein Gott, Toni … Ich hab so vor mich hingedöst. Du hast mich vielleicht erschreckt!“

„Wirklich?“ Er lachte. „Ich hab dich net erschrecken wollen, sondern überraschen, Engerl. Sei net bös, dass ich mich heimlich durch die Gartentür hereingeschlichen hab.“

„Deshalb bin ich dir net bös … höchstens, weil du mich schon wieder Engerl nennst. Du weißt doch, dass ich das net mag.“

Sie runzelte die Stirn, und Toni sah beleidigt aus. Ein Schatten flog über sein gutgeschnittenes Gesicht.

„Schon wieder eingeschnappt?“, erkundigte sich Katja. „Das steht dir net. Sei net kindisch!“

„Bin ich auch net!“, brauste er auf. „Und normalerweise bin ich auch net so schnell gekränkt. Da muss schon allerhand passieren, bevor ich …“

„So? Und was ist jetzt grad’ passiert?“

„Du bist nun mal mein Engerl!“, murmelte er. „Und ich darf dich net so nennen, das tut weh.“

Sie seufzte. „Toni, wann kapierst du’s endlich? Du bist wirklich ein guter Freund, und wir kennen uns schon jahrelang. Ich rede gern mit dir. Dein Hof ist da drüben, unserer hier. Als ich fünfzehn und du neunzehn warst, haben wir uns mal geküsst. Aber das ist auch alles.“

„Nein“, behauptete er entschieden. „Für mich net, Katja. Du bist mein Ein und Alles. Ich weiß, du willst davon nix hören, weil die große Liebe für dich scheinbar etwas anderes ist. Muss es denn ein Märchenprinz sein, der auf einem Schimmel dahergeritten kommt?“

„Schmarrn!“, rief sie und strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. „Aber Liebe lässt sich nun mal net erzwingen, Toni. Entweder man ist vernarrt in jemanden oder eben net. Warum verrennst du dich so in den Gedanken, dass ich für dich die große Liebe bin?“

Sein Blick war ehrlich. Er hatte braune Augen, mit ein paar goldenen Pünktchen darin, und die meisten Mädchen schmolzen dahin, wenn sie die seltene Gelegenheit hatten, ihn anzusehen.

„Du bist nun mal mein Herzblatt, Katja, und das wird sich nie ändern. Ich gebe die Hoffnung net auf, dass du eines Tages net mehr kratzbürstig zu mir bist, sondern streichelweich.“

Wieder dieser Blick – aber Katja schmolz nicht dahin. Stattdessen lachte sie laut auf.

„Streichelweich! Also, du machst mir Spaß, wirklich! Um passende Worte bist du nie verlegen.“

„Nein, aber immer nur Worte, Katja, weißt du, das ist nix für mich.“ Er versuchte, den Arm um sie zu legen, aber sie rückte ein Stück von ihm ab. Mittlerweile saßen sie beide im Gras, das noch ein wenig nass war vom Morgentau.

„Bitte, Toni, lass das! Was machst du überhaupt so früh hier? Du hast doch sonst immer alle Hände voll zu tun!“

„Hab ich auch heute“, entgegnete er. „Aber ich muss im Dorf unten etwas erledigen, im Rathaus. Ich will den Zufahrtsweg zu unserem Hof verbreitern lassen, und ohne Antrag geht nix.“

„Und auf halbem Weg ist dir plötzlich eingefallen, dass du mal bei mir vorbeischaust, net wahr?“

„Richtig!“, strahlte er. „Ich hab dich ein bisserl beruhigen wollen, weil du doch sicher schon mächtig aufgeregt bist!“

Katja winkte ab. „So nervös bin ich gar net. Meine Eltern und Fabian sind viel zappeliger, die drehen bald durch! Der Vater ist übrigens schon ins Rathaus gefahren, du kannst gleich zu ihm gehen.“