Alptraum Brustimplantate - Tamara Demontis - E-Book

Alptraum Brustimplantate E-Book

Tamara Demontis

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Beschreibung

Tamara Demontis, sardische Unternehmerin in Deutschland, „Mamma” von zwei Söhnen, erzählt mit italienischem Charme von ihren Erfahrungen mit Brustimplantaten, die sie sich einsetzen ließ, nachdem ihr aus medizinischen Gründen beide Brüste entfernt worden waren. Eine Powerfrau, die sich nicht unterkriegen lässt, erzählt, wie Brustimplantate ihr Leben verändert haben.

Birgit Schäfers klärt seit vielen Jahren umfassend über Silikonimplantate und deren gesundheitliche Auswirkungen auf. In diesem Buch ergänzt sie mit Informationen die Geschichte der Autorin und gibt wissenswerte Tipps für Frauen, die Implantate tragen oder noch mit dem Gedanken spielen, sich welche einsetzen zu lassen. 

Brustimplantate sind kein Randgruppenthema – die Zahl der Implantationen in Deutschland steigt aus unterschiedlichsten Gründen. Silikonbrüste sind verpönt oder gehegter Traum. Die beiden Autorinnen zeigen die andere Seite.

Mit einem Vorwort von Dr. Henry Dijkman, wissenschaftler Forscher und Dozent aus den Niederlanden, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Thema befasst und ebenfalls aufklärt.

Traum oder Alptraum? Wird am Ende alles gut?

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Tamara Demontis

Birgit Schäfers

 

 

 

Alptraum Brustimplantate

 

Wer schön sein will, muss leiden?

 

 

 

 

 

© 2023 Europa Buch | Berlin

www.europabuch.com | [email protected]

 

ISBN 9791220144575

Erstausgabe: 2023

 

Gedruckt für Italien von Rotomail Italia

Finito di stampare presso Rotomail Italia S.p.A. - Vignate (MI)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alptraum Brustimplantate

Dedicated to

 

Dieses Buch widme ich allen Frauen, die der Sehnsucht erliegen, durch Brustimplantate ein bereits schönes Wesen in ein noch schöneres Wesen verwandeln zu wollen, sowie meinen Lebensrettern, Birgit Schäfers, der Gründerin der deutschsprachigen Aufklärungsarbeit über Brustimplantate (“Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e.V.”) und Herrn Dr. Georgios Kolios, Hamburg.

(Tamara Demontis)

 

 

 

 

 

 

 

 

In Gedenken an Tanja Diener, die im Alter von 37 Jahren am 31.07.2023 an den Folgen ihrer Brustimplantate verstarb.

 

Vorab ein wichtiger Hinweis: 

Der aufklärende Teil dieses Buches gibt meine Erfahrungen als Patientenvertreterin und aus eigener Betroffenheit über mehrere Jahre wieder. Aufklärungsarbeit, Begleitung von erkrankten Frauen, Kongressteilnahmen, Austausch mit Wissenschaftlern und internationalen Gruppen sowie das Lesen vieler Studien zu Silikon dienten als Grundlage der Ausführungen und wurden in einfacher verständlicher Sprache wiedergegeben.

(Birgit Schäfers)

 

Nichts, was in den Inhalten enthalten ist, ist dazu bestimmt, Krankheiten zu diagnostizieren oder zu behandeln. Die Autorinnen sind keine Ärztinnen und geben keine medizinischen oder gesundheitlichen Heilversprechen ab. Die Angaben ersetzen nicht den Besuch beim Arzt, Therapeuten, Behandler oder Rechtsanwalt.

Die Inhalte dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.

Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer ihren behandelnden Arzt/ Behandler/ Therapeuten.

 

 

 

Vorwort

 

Silikonbrustimplantate (SBI), die erstmals 1962 auf den Markt kamen, werden weltweit zu rekonstruktiven und kosmetischen Zwecken verwendet.

Seit Jahrzehnten wird über die toxischen Auswirkungen von SBI diskutiert, und es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang mit Krankheiten und Beschwerden. Bekannt ist, dass alle SBI vom ersten Tag an „ausbluten“ und dass die Silikone aufgrund des biologischen Abbaus durch Enzyme zu kleineren Molekülen zerfallen, was zu Toxizität, Rissbildung und zu einer weiteren Verteilung von Silikon im Körper führen kann.

 

Jüngst gerieten sogenannte Brustimplantat-assoziierte anaplastische großzellige Lymphome (BIA-ALCL) und bösartige Hauttumore (Plattenepithelkarzinome/Lymphome, BIA-SCC) verstärkt in den Fokus.

Dadurch wurden Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit kosmetischen Brustimplantaten und der zunehmenden Zahl von Patientinnen mit Brustimplantat-Erkrankungen (BII) deutlich. Von BII spricht man, wenn Frauen unter verschiedenen Beschwerden leiden, die von Hirnnebel über Haarausfall, Müdigkeit, Brustschmerzen, Schlafstörungen, Reizdarmsyndrom, Kopfschmerzen, Autoimmunerkrankungen wie Lupus und Fibromyalgie bis hin zu chronischen Schmerzen am ganzen Körper reichen.

 

Wenn ein SBI in den Körper implantiert wird, reagiert der Körper mit Kapselbildung. Es ist allgemein bekannt, dass die nichtkohäsiven SBI durch das flüssige Silikon Gelblutungen aufweisen. Das bedeutet, dass Silikonimplantate „schwitzen“, Silikonpartikel freigesetzt werden und diese Partikel in der Kapsel landen oder in das umliegende Gewebe und in den Körper wandern können. Die Zunahme von Silikonen im Gewebe wird oft mit einer erhöhten Anzahl von Makrophagen, Fibroblasten, Riesenzellen und Myofibroblasten in Verbindung gebracht, die eine Immunreaktion auslösen können, und all dies scheint mit verschiedenen Schäden und Beschwerden in Zusammenhang zu stehen. Auch die Oberfläche von SBI kann das Immunsystem beeinträchtigen. Um das Jahr 2000 kamen kohäsive (sog. schnittfeste) Gelimplantate auf den Markt, die als sicher galten. Es gibt nur wenige Daten über ausgelaufenes Silikon (Silkonleckage) und die Toxizität von kohäsiven Gel-Brustimplantaten. Aber eine Untersuchung bei einer repräsentativen Gruppe nach Explantationen beziehungsweise Kapseluntersuchungen hat ergeben, dass Silikonaustritt durch die Implantathülle, auch bekannt als Gelbluten, im Zeitraum weniger Wochen bis zu zwanzig Jahren nach der Implantation bei 99 Prozent der Frauen mit SBI auftauchte. Bei 87 Prozent dieser Frauen fanden sich Silikonpartikel außerhalb des Brustgewebes.

 

Viele Frauen lassen ihre SBI entfernen, um Symptome in Verbindung mit implantatassoziierten Krankheiten zu verringern. Und bei einer rechtzeitigen Entfernung kann die Explantation zu einer vollständigen Genesung führen. Trotz des gestiegenen Bewusstseins für Silikontoxizität/BII gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit den toxischen Auswirkungen des Gelblutens bei Menschen mit SBI befassen. Das Nachbilden einer Gelblutung im Labor beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans durch Exposition eines mit SBI durchtränkten Stoffs ist für C. elegans schädlich, beeinträchtigt die Fortpflanzung und Mobilität und löst Stress aus. Natürlich sind solche Studien nicht direkt mit einem In-vivo-Versuch beim Menschen vergleichbar, aber sie sind wiederum ein alarmierendes Signal.

 

Zwar nimmt das Bewusstsein zu, aber immer noch erhalten viele BII-Patientinnen nicht die Unterstützung, die sie brauchen, wenn sich die Symptome verstärken und BII beziehungsweise Silikontoxizität auftritt. Seien Sie sich also bewusst, dass Silikon reagiert. Nach einer Brustkrebserkrankung kann die autologe Brustrekonstruktion mit Eigengewebe eine gute Option sein, aber auch Frauen, die sich für eine flache Brust entscheiden, sind immer noch schön. Bleiben Sie natürlich.

Sie sind schön, wie Sie sind, und jeder Mensch ist einzigartig.

 

Dr. Henry Dijkman

Wissenschaftlicher Forscher und Dozent für medizinische Wissenschaften, Experte für Nano-Technologie und Silikontoxizität

HAN_Fachhochschule

Institut für Angewandte Biowissenschaften und Chemie

 

Einführung

 

Warum wir dieses Buch geschrieben haben:

 

Mit einem Buch fällt es viel leichter, manche Hürden zu überwinden, gerade dann, wenn du dich als Expertin für ein bestimmtes Thema etablieren willst.

In der heutigen Zeit ist das Schönheitsideal in sozialen Netzwerken so ausgeprägt, dass jeder um jeden Preis wie alle anderen aussehen will, nämlich makellos, glatt, strahlend, eben “perfekt”.

Nichts ist so schwierig geworden, wie sich von der Masse abzuheben.

Das Einzigartige und Authentische wird durch stellenweise unrealistische Schönheitsstandards ersetzt. Ein Buch ist heutzutage so etwas wie ein Filter zwischen der Medienwelt und der Realität, mal raus aus der Informationsüberflutung, ganz nach dem Motto, wer es schafft, ein ganzes Buch mit seinem Wissen zu füllen, wird ganz schnell von Anderen als Experte wahrgenommen.

Natürlich ist ein Buch zu schreiben viel Arbeit und es geht nicht von heute auf morgen, aber das Thema Brustimplantate ist so einseitig “wunderbar” in den Medien und tatsächlich so “gefährlich”, dass wir uns gerne die Zeit dafür nehmen wollen.

Als hochinnovativ bis äußerst sicher und komfortabel werden krankmachende Brustimplantate von Herstellern und den meisten Plastischen Chirurgen bezeichnet.

Einerseits sind Brustimplantate perfekt auf die Bedürfnisse der Schönheitsstandards zugeschnitten, andererseits belastet die Beschaffenheit der Implantate stetig das Immunsystem.

Wer Brustimplantate trägt, trägt gleichzeitig eine “Zeitbombe” in sich.

Das durften wir sowie Hunderttausende Frauen weltweit am eigenen Leib erfahren.

Was steckt also genau hinter diesem Produkt “Brustimplantat”? Schönheitswahn, Business, Unwissenheit, Geldgier? Oder ein Geschäft mit der tiefen Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe?...

 

 

 

 

Kapitel 1

Mein sorgloses Leben vor dem Sturm

 

 

 

Es war mein erster Frauenarztbesuch 1997 in Deutschland, als ich erfahren durfte, dass meine Brustdrüse über eine außergewöhnliche Struktur verfügte.

Mit 21 nimmt man Manches nicht so ernst, vor allem, wenn man davor in Süditalien ein gesundes und behütetes Leben auf dem Land geführt hat, fern von Medien jeglicher Art.

Ich und meine 4 Geschwister, alle Mädchen, hatten nach der Schule die meiste Zeit des Tages draußen in der Natur verbracht. Die Kräuter und ihre Wirkung sowie die Tier- und Insektenarten, waren das, was uns interessierte. Manchmal haben wir uns auch über die netten Jungs aus der Parallelklasse unterhalten oder Schallplatten gehört.

Das Geheimnis der Langlebigkeit hatten wir schön länst begriffen, das jüngste Familienmitglied starb mit 96. So machte ich mir also keine Gedanken über die Aussage meines Frauenarztes in Deutschland.

 

Durch die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaften und Stillzeit veränderte sich die Struktur meiner Brustdrüse immer mehr.

Es häuften sich Artzbesuche und Untersuchungen. Meine Brustdrüse wurde immer fester und musste immer wieder mit Salben aus Hormonpräparaten behandelt werden.

Kurz nach meinem 33. Geburtstag bestätigte mir mein Frauenarzt die komplette Verhärtung meiner Brustdrüse, eine sogenannte Mastopathie, sowie die Präsenz mehrerer gutartiger Knoten. Ich kannte meinen Frauenarzt schon seit vielen Jahren, sein Gesicht wurde ernst, als er sagte, dass ich damit rechnen müsse, dass irgendwann meine Brustdrüse entfernt werden muss.

Ich lehnte diese Diagnose einfach ab, machte mir keine Gedanken darüber, was mein Frauenarzt gesagt hatte, und pflegte einfach meine Brust mit Hormonpräparaten weiter. Nach jeder Vorsorgeuntersuchung baute sich immer mehr Frust auf; ich ließ nichts unversucht, von pflanzlichen Präparaten bis Schlangengift, leider erfolglos. Meine Brustdrüse wurde nie wieder weicher, in 2015 wurden schnellwachsende Knoten festgestellt.

Das war der Anfang vom Ende für meine natürliche Brust.

 

 

 

Als ich im April 2015 aus der Narkose aufwachte, wollte ich wissen, ob alle Knoten entfernt worden waren und ob meine Brust noch schön aussieht.

Eine Druckbandage und Drainagen versorgten die frisch operierten Bereiche. Mein Frauenarzt besuchte mich am Abend, er bestätigte die vollständige Entfernung der Knoten beidseits und zeigte mir über der Bandage, wo die Schnitte im Brustwarzenbereich gemacht wurden.

Erst als ich fragte, ob die OP wie geplant gelaufen war, veränderte sich seine Stimme.

Die Entfernung der Knoten gestaltete sich schwieriger als geplant, die Brustdrüse war so verhärtet, dass an vielen Stellen nur mit Skalpell gearbeitet werden konnte.

“Fehlen Ihnen auf einmal die Worte?” sagte mein Frauenarzt zu mir.

Jetzt war ich richtig besorgt und stellte ihm eine letzte Frage: “Wann werden wir wissen, ob die Knoten zu 100 % erfolgreich entfernt wurden?”

“Wenn Sie nach 3 Jahren keinen Knoten mehr bekommen werden, dann sind die Chancen sehr groß, dass keine weitere Knotenbildung erfolgen wird.”

Die Antwort war für mich sehr beruhigend, und so positiv veranlagt, wie ich nur bin, verbrachte ich sorglos die restlichen zwei Tage in der Gynäkologie.

Am Entlassungstag bereitete mir die Entfernung der Drainagen mehr Sorgen als der Arztbrief. Nach einem ordentlichen Frühstück machte ich mich hübsch, packte meine Tasche fertig und wartete ungeduldig auf die Visite.

Die 110 Km bis nach Hause fuhr ich allein, bestgelaunt und bei Sonnenschein. Ich wollte nur zurück zu meiner Familie.

Als ich ankam, warteten die Kinder schon in der Einfahrt auf mich und sagten: “Hey Mama, du siehst toll aus, kommst du gerade aus dem Urlaub?”

“Ja”, sagte ich.

 

Dieses Gefühl der Sorglosigkeit hielt genau 3 Jahre an.

 

Die Hochzeitsvorbereitungen liefen auf Hochtouren, die freie Trauung sollte an einem magischen Ort stattfinden. Die romantische Zeremonie für meine zweite Ehe sollte unvergesslich werden, diese Liebe sollte für immer halten.

Wochenlang bastelte ich nach der Arbeit zarte Seidenblumen und Himmelslaternen, auch den Blumenweg zum Altar hatte ich bis ins kleinste Detail geplant.

Im Mai 2017 kam meine Familie aus Italien, endlich waren wir für den großen Tag vollzählig vereint.

Es war eine Hochzeit wie im Märchen.

 

 

 

Die warmen Tage und Wochen nach der Hochzeit vergingen wie im Flug, jede Zelle meines Körpers schrie nach Glück. Wir hatten die Flitterwochen und die Sommerferien hinter uns, als meine Brustdrüse im Herbst wieder schmerzhaft wurde.

Kurz vor der Weihnachtszeit passierte dann das, womit ich nicht gerechnet hatte. Die Knoten waren zurück!

Abends im Liegen tastete ich ein Knötchen in meiner rechten Brust.

Mit Sicherheit nur eine Wasserzyste vor der Periode, sagte ich zu mir selbst. Nach zwei Tagen durchsuchte ich wieder im Liegen die gleiche Stelle, die Zyste war noch da.

Nach der Weihnachtszeit, Anfang 2018, erfolgte eine gründliche Untersuchung: ein 2,6 cm großer Knoten wurde in meiner rechten Brust bestätigt, sowie zwei kleine Knoten unter 1 cm in der linken Brust.

Eine Wiedervorstellung sollte in den nächsten 4 Wochen erfolgen, sagte mein Frauenarzt. “Wir müssen die Wachstumsgeschwindigkeit im Auge behalten.”, so seine Aussage.

Jeden Tag tastete ich die Stelle, um die Größe der Knoten zu spüren, und bemerkte, dass sie größer wurden. Tatsächlich bestätigte mir den Frauenarzt eine Größe von 3,8 cm innerhalb 4 Wochen. Ich hatte einen extrem schnellwachsenden Tumor.