Als Opa Krause spurlos verschwand - Micha Schmal - E-Book

Als Opa Krause spurlos verschwand E-Book

Micha Schmal

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Beschreibung

Ein Opa aus dem Sächsischen begleitet seinen Enkel, der als Fahrer eines Motorradgeländelaufs startet,nach Frankreich. Im Verlaufe der Veranstaltung geht der Opa verloren und eine umfangreiche Suche beginnt... Niemand ahnt im Geringsten, was dem rüstigen Opa passieren wird...

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Micha Schmal

Als Opa Krause spurlos verschwand

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Als Opa Krause spurlos verschwand...

1994. Es ist der zweite Freitag im März.

Vierzig Frauen und Männer stehen in kleinen Gruppen auf dem Bahnhofsvorplatz der Erzgebirgischen Klein-

stadt Flöha und halten Ausschau nach dem Reisebus, der sie in die wunderschöne Landschaft der Bretagne nach Frankreich, bringen soll.

Auf dem Fußweg stehen korrekt übereinder gestapelt mehrere große Kisten und kleinere Kartons. Sie warten darauf verladen zu werden. In den Kisten und Kartons befinden sich Lebensmittel und Getränke für die nächsten drei Tage. Hinzukommen zwei riesige Blechwannen,in denen sich Ersatzteile für eine Motorradgelände-

 maschine befinden. Vierzig Paar Stiefel zu einem großen Berg Gummi zusammengeknotet und persönliches Handgepäck komplettieren die ansehliche Ausrüstung.

"Fanclub Franke-Flöha" nennt sich die Reisegruppe. Ein vom Fanclub selbst entworfenes Schild weist 

darauf hin .Es lehnt an einer der Kisten.

Zur Reisegruppe gehört auch ein älterer, rüstiger Herr. Opa Krause. Er ist der Schwiegervater des Vorsitzenden des Fanclubs, Hans Franke und der Großvater des Rennfahrers, Michael Franke. Opa Krause ist der größte Fan seines Enkels. Lässt es die Gesundheit zu, fährt er ihm an jeden Wettkampfort hinterher. Egal, wo der sich befindet. Für den Opa ist es das Größte, den Enkel bei seinen waghalsigen Fahrten beobachten zu dürfen. Achtzig Jahre ist er alt. Um beim Gehen besseren Halt zu haben, führt er einen Krückstock bei sich. Ansonsten ist er noch munter wie ein Fisch im Wasser.

Michael Franke ist ein Riesentalent im Motorradrennsport. Er wird am nächsten Tag in Clairise, einer Kleinstadt im Herzen der Bretagne, beim härtesten und schwersten Motorradgeländerennen Europas starten. Mit seinen Betreuern ist er schon mehrere Tage vor Ort und bereitet sich intensiv auf das Rennen vor. Chancen rechnet er sich keine aus. Dabeisein ist in diesem Rennen alles. Vor wenigen Tagen erst hat er die Startgenehmigung erhalten. Eine sogenannte Wildcard. Michael Franke weiß genau, welchen finanziellen und kostenaufwendigen Sport er betreibt. Ohne die Hilfe seines Vaters und des Goßvaters würde er diesen Sport nicht betreiben können. Mehrere kleine Sponsoren helfen ihm ebenfalls über manch' klamme Situation hinweg. Diese Unterstützung ist der Grund, weshalb er immer wieder bis ans Limit geht und oftmals auch darüberhinaus. Er will immer um Podiumsplätze mitfahren und geht oft an seine Leistungsgrenzen. Diesmal ist es aber anders. Michael wird in diesem Rennen auf die gesamte Weltelite treffen. Über zweihundert Fahrer haben für das Rennen gemeldet. Ihm ist klar, dass er hier nichts holen wird. Sein Vater hat die Zielstellung ausgegeben:  Gesund ankommen!. Alles andere wird sich finden. Dafür will er alles tun. Das ist er sich und allen, die mit ihm fiebern und die harten Strapazen der nächsten Tage auf sich nehmen, schuldig.

Fast im Schritttempo biegt der blaue Reisebus mit der Aufschrift "Horizont - Reisen" am Bahnhofsvorplatz um die Ecke. Unmittelbar vor der Reisegruppe stoppt das Fahrzeug. Bernd Müller und Klaus Schreiber sind die beiden Fahrer des Busses.

"Ich grüße euch," werden sie von Hans Franke freundlich begrüßt.

"Seid ihr gerüstet für die lange Fahrt?"

"Denke schon", erhält er zur Antwort von Müller.

"Dann können wir anfangen zu verladen?"

"Geht los!"

Ohne große Worte haben Fahrer und Reisegruppe zueinander gefunden und verstehen sich von Anfang an gut. Die nächsten Tage werden sie aufeinander angewiesen sein und hart gefordert werden. Das schweißt zusammen. Zum Schlafen werden sie kaum kommen. Die Ausrüstung ist verladen,die Plätze sind eingenommen.

Das Abenteuer  Frankreich kann beginnen.

Müller und Schreiber besprechen sich noch einmal kurz und der Reisebus setzt sich in Bewegung.

"Wir fahren den kürzesten Weg zum Ziel?"

"Selbstverständlich!"

"Kennt ihr euch aus? Wart ihr schon mal in der Bretagne ?", fragt Hans Franke.

"Ich war schon mal da", antwortet Müller. "Aber den Ort Clairis kenne ich auch noch nicht. Aber das ist kein Problem. Wir werden ihn finden!"

"Davon gehe ich aus," antwortet Franke und lacht dabei.

"Wie lange werden wir brauchen?"

"Vielleicht so um die achtzehn Stunden. Wenn alles stimmt und es keine Probleme gibt!"

"Über den morgigen Tag reden wir später?", fragt Hans Franke.

"Einverstanden."

Müller und Schreiber sind ein eingespieltes Fahrerteam mit großer Erfahrung. Seit anderthalb Jahren steuern sie gemeinsam diesen Bus und werden überwiegend für die langen Strecken bis nach Spanien oder in die Türkei eingesetzt. Ihre Familien sind inzwischen freundschaftlich verbunden. Ein gesichertes familiäres Hinterland in diesem Beruf ist sehr wichtig und förderlich im Umgang mit Reisegästen.

Zehn Stunden sind vergangen, seit der Fanclub "Franke-Flöha" den Reisebus bestiegen hat. Monoton und leise legt der Bus Kilometer um Kilometer zurück. Schläfrigkeit hat die Frauen und Männer ergriffen. Vordem hatten sie stundenlang über die Aussichten ihres Freundes und Schützlings Michael Franke im kommenden Rennen debatiert. Zu einem gemeinschaftlichen Ergebnis waren sie nicht gekommen. Inzwischen hatten sich die Gemüter aber beruhigt. Es ist still geworden im Bus.

Hans Franke geht im Bus einige Reihen weiter nach vorn zu seinem Schwiegervater.