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Im Land Thielgnud herrscht die Königin der Angst in Finsternis. Prinz Lucan, der aus dem Land der Finsternis kommt, sucht mit Hilfe eines weisen Alten nach Licht und Lebenskraft. Im weiteren Verlauf trifft er Fatima. Die beiden entdecken, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch so einfach ist es nicht. Allerlei Schwierigkeiten sind für Lucan zu durchschreiten und mehrmals gibt er seine Hoffnung auf inneren Frieden fast auf. Dabei entdeckt er wundersame Welten. Ein großes Mosaik von Dunkel und Licht entsteht, welche manch eigene Gedanken tief berühren…
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2020
Anderswelt -
die verlorene Kraft der Blüten und wie sie wieder zurückkam
Johannes F. Künzler
Im Land Thielgnud herrscht die Königin der Angst in Finsternis.
Prinz Lucan, der aus dem Land der Finsternis kommt, sucht mit Hilfe eines weisen Alten nach Licht und Lebenskraft. Im weiteren Verlauf trifft er Fatima. Die beiden entdecken, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch so einfach ist es nicht. Allerlei Schwierigkeiten sind für Lucan zu durchschreiten und mehrmals gibt er seine Hoffnung auf inneren Frieden fast auf. Dabei entdeckt er wundersame Welten.
Ein großes Mosaik von Dunkel und Licht entsteht, welche manch eigene Gedanken tief berühren…
Der Funke des Lichts in Dir wird die Dunkelheit erhellen.
Schreite nur voran.
Impressum:
© 2020, Johannes F. Künzler
Autor: Johannes F. Künzler
Umschlagsgestaltung und Bild: Uwe Geib
Verlag & Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Paperback
(ISBN: 978-3-347-17184-8)
Hardcover
(ISBN: 978-3-347-17185-5)
e-Book
(ISBN: 978-3-347-17186-2)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Prolog
Der Sohn des Lichts
Das Mädchen auf dem Hügel
Der Weg
Das Treffen
Das Tor
Im Land der Blütenkönigin
Das Wiedersehen
Abschied
Zurück in Thielgnud
Lucans Heimatstadt
Erneuter Aufbruch
Der Fluss, das Leben darauf und das Warten
Die Fährfrau
Wieder an Land
Die Wanderung
Der Hüter des Klangs
Die Mutter, das Kind und die Quelle
Die Grotte im Eis der Farben
Wiederkehr in das Blütenland
Es ist soweit
Epilog
Gedicht zum Schluss
Johannes F. Künzler
Vorwort
Wie die Geschichte entstanden ist, kann ich gar nicht mehr sagen. Viele Begegnungen mit Menschen, Erlebnissen und Träumen haben letztendlich dazu beigetragen das Folgende entstehen zu lassen…
Johannes F.Künzler
Prolog
Die verlorene Kraft der Blüten und wie sie wieder zurückkam
In einem wundersamen Land, welches dem Paradiese glich, wuchsen die schönsten Blumen, die man je gesehen. Ihre Blütenkraft in Farbe und Duft zauberten einen jeden in himmlische Welten.
Doch eines Tages begannen die Blumen plötzlich zu welken und niemand wusste warum. Ihre Kraft schwand von Tag zu Tag, trocknete geradezu aus. Es half kein Wasser und Nichts, keine Rettung war in Sicht.
Als dann die Zeit kam, dass die ersten Blumen zu sterben anfingen und die Luft schon vom Verwesungsgeruch der heruntergefallenen Blätter geschwängert war, sprach eine unscheinbare Blume mit schwacher, ausgedorrter Stimme ihre letzten Worte:
„Hört meine Gefährtinnen mein Leben geht den Ende zu und ich kann nur noch wenige Worte sprechen, doch ist es wichtig, was ich sah:
Wir waren gewiss sehr schön in unserem strahlenden und duftenden Leben, doch was wir vergaßen, ist die Schönste und würdigste Blume, unsere Königin aus dem Lande, von welchem wir alle stammen. Seit einiger Zeit verliert auch sie ihre Kraft, die Kraft, die uns alle speist. Wie konnten wir sie nur vergessen, die uns alle hervorgebracht und mit den schönsten Kleidern der Welt versehen hat. Doch wir wussten nichts Besseres als ständig uns selbst zu bewundern und nur noch für uns selbst schön zu sein; das machte unsere Urquelle, die Blütenkönigin, unendlich traurig.
Hört zu, für mich wird es zu spät sein, aber Ihr könnt Euch nochmals aufmachen, Eure Gedanken und Kräfte zu sammeln und diese der Königin der Blüten angedeihen lassen…“
Nach diesen Worten erlosch die Kraft der kleinen Blume. Noch stiller als zuvor ward es im Land der Blumen, selbst die Sonne schien dunkler als gewohnt und das Wasser vermochte keinen Durst zu stillen. Langsam fingen die Blumen an über die Botschaft der kleinen Blume Rat zu halten. Dann ward es wieder still…
Die Blumen sammelten mit all ihrer Kraft, die sie noch hatten, ihre schönsten und dankbarsten Gedanken für ihre Königin, deren sie nun wieder gewahr wurden.
Alsbald machte sich ein Wind bemerkbar, den sie darum baten ihre Botschaft weiterzutragen. Sogleich brach der Wind auf, der Königin die Botschaft der Blumen zu überbringen.
Als er nun bei der schon ganz schwachen Königin ankam und die Grüße der Blumen überbrachte, floss der Königin ein großer Fluss von Tränen die Wangen hinunter auf den Boden, der davon ganz feucht wurde. Von ihren Tränen getränkt, gab der Boden der Königin die Fruchtbarkeit wieder zurück.
Sie atmete tief und fühlte ihre Kräfte in sich erwachen. Da begannen auch die Blumen in ihrem Land wieder an zu blühen und zu gedeihen, farbenprächtiger und wohlduftender als je zuvor…
Der Sohn des Lichts
(Wie einer aufbrach das Land der Blüten kennen zu lernen)
Fernab jeglichen Lichtscheins liegt ein Land voll Wirrnis und Dunkelheit, man nennt es Thielgnud und für die Menschen dort ist Trübsal, Verzweiflung und Langeweile so gewöhnlich, wie in anderen Ländern die Blumen blühen.
Lange Zeit änderte sich dort nichts und der König des Landes, der mit der Königin Angst verheiratet ist, mochte sich auch nichts anderes vorstellen.
Doch da war sein Sohn, der ihn zu Tobsuchtsanfällen verleiten mochte. Denn es war die Zeit gekommen ihn mit einer ihm angemessenen Frau des Landes zu vermählen. Alle Frauen jedoch, die der König und seine Königin für ihren Sohn aussuchten und ihm vorstellten, was dort Sitte ist, konnten diesem nicht gefallen.
Niemand wusste des Rätsels Lösung für das sonderbare Verhalten des Königssohnes Lucan, der in sich etwas Seltsames wahrnahm, und doch niemandem erklären konnte. Woanders hätte man Sehnsucht dazu gesagt; hier im Lande Thielgnud wusste man aber von solchen Dingen nichts.
Nur der alte Mann aus den BERGEN; den alle Leute mieden, was sie jedoch nicht all zu oft tun mussten, kam jener doch nur alle paar Jahre in ihre Stadt, wusste wohl von solchen Dingen.
Als nun Lucan hin und hergerissen zwischen Sehnsucht und Verzweiflung nicht mehr ein und aus wusste, beschloss er eines Nachts, die sich im Lande Thielgnud nicht viel vom Tage unterschied, glich der Tag doch eher der Dämmerung, dem Palast der Dunkelheit zu entfliehen und diesen alten Mann in den Bergen aufzusuchen.
Lucan war nun schon zwei Tage und drei Nächte, oder waren es zwei Nächte und drei Tage?, unterwegs und nur noch Wirrnis, Schmerz und Kälte zeichneten sein Gesicht. Niemandem war er begegnet auf seinem Weg in die Berge, lebte dort doch fast keine Menschenseele.
Schließlich ließen seine Kräfte so sehr nach, dass er sich fast in den Palast von Vater Dunkelheit und Mutter Angst zurücksehnte. In diesem Moment sah er auf einmal ein Licht in der schier unendlichen Dunkelheit. Von diesem Licht fühlte er sich so mächtig angezogen, dass er neue Kraft fand seinen Weg fortzusetzen, wollte er jetzt nur noch dieses erreichen.
Das rote Licht wurde zusehends größer, war nicht nur mehr rot sondern auch gelb und orangefarben, strebte in die Höhe und verlor sich in vielen kleinen Sprenkeln nach oben. Wilde Umrisse bekam nun die Erscheinung, von der Lucan nicht wusste, was es wohl war. Fühlte er sich auch ein wenig beklommen dort hin zu gehen, so trieb es ihn unverändert mit großer Kraft weiter, wenngleich er immer schwächer wurde.
Immer näher kam er an sein Ziel; alle sonstigen Dinge hatte er auf seinem Weg in die Berge inzwischen vergessen, und schließlich stand er davor:
Mit großen Augen und doch von Müdigkeit gezeichnet blickte er neugierig, ja fast ehrfürchtig, in die Erscheinung. Wie lange er so gestanden und geschaut hatte, wusste er nicht mehr, als er plötzlich eine Stimme vernahm: “Ich warte schon lange auf Dich, möchtest Du dich nicht zu mir setzen!?“
Erschrocken erkannte Lucan einen alten Mann neben der Erscheinung und fragte schüchtern(verwirrt) diesen: „Wer bist Du?“ „Ich bin der alte Mann aus den Bergen, den Du gesucht hast.“ Nach einer kurzen Atempause fragte Lucan erstaunt: „Woher weißt du, dass ich Dich suche und was ist das für eine sonderbare, helle und mich in Wallung bringende Sache neben Dir?“
„Oh das ist eine lange Geschichte; ich will’s erzählen, aber setz Dich zuerst einmal neben mich, hab Vertrauen. „Dabei reichte er Lucan einen ledernen Beutel mit klarem Bergwasser und eine Schale Reis. Zögernd nahm Lucan den Lederbeutel und die Schale Reis. Als er aber einen Schluck des Wassers trank, erhellte sich alles um ihn, wie er es nie zuvor gekannt hatte, und als er eine Hand voll Reis zu sich nahm, fühlte er eine Kraft in sich, als wäre er der stärkste Mensch auf Erden. So hielt er nicht mehr inne bis er den letzten Schluck getrunken und den letzten Bissen gegessen hatte. Daraufhin er in einen tiefen Schlaf versank. Als er nach einiger Zeit wieder erwachte, saß der alte Mann noch immer neben ihm und auch die sonderbare Erscheinung war ebenfalls noch vor ihnen.
„Du hast einen langen Weg hinter Dir, aber ich hoffe du fühlst dich jetzt wieder besser und gestärkt“, begrüßte ihn der alte Mann. „Ja ich weiß, deine Fragen sind noch nicht beantwortet, aber nun will ich es Dir erzählen, fuhr der Alte fort und begann:
„Vor vielen Jahren, als Du noch nicht geboren warst, war das Land Thielgnud ein weites schönes Land und mit dem heutigen Land der Blütenkönigin vereint. Damals gab es auch noch den hellen Tag in unseren Gefilden, doch war es der Königin Angst ein Dorn im Auge ihre Macht nur in einem Teil des Landes ausüben zu können und sie beschloss der Blütenkönigin die Macht über deren Teil des Landes zu entreißen, was schreckliche Folgen hatte. Die Entführung der erstgeborenen Tochter der Blütenkönigin misslang kläglich. Zu früh wurden die Absichten der Königin Angst erkannt.
Zu jener Zeit aber war auch die Königin Angst, deine Mutter, im höchsten Monat schwanger. So geschah es, dass du gerade in jenem Augenblick geboren wurdest, als deine Mutter, auf der Flucht vor ihren Verfolgern, wieder in das Reich der Dunkelheit und der Wirrnis heimkehrte. Seither wohnt Dir auch die Kraft der Blütenkönigin inne und niemand, aber auch niemand, ist imstande dir dies zu nehmen, außer du selbst!
Hör mir gut zu, dies ist der Grund deiner Unruhe und deiner Sehnsucht. Das ist der Grund Deiner Reise.
Als du da warst, verfluchte mich deine Mutter, die ich damals als Botschafter begleitete und den sie für das Misslingen ihres Planes verantwortlich machte.