Angespült: Der Ruf des Ozeans - Jonah Parker - E-Book

Angespült: Der Ruf des Ozeans E-Book

Jonah Parker

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Beschreibung

Collegestudent Riley darf jeden Sommer auf das Strandhaus seines reichen Onkels aufpassen. Das ist immer etwas ganz Besonderes für ihn, er genießt die Auszeit vom schlauchenden Prüfungsstress und hat sie auch bitter nötig, wenngleich er sich hier im fernen Kalifornien manchmal etwas einsam fühlt. Nach einem Sturm wird ein junger Mann an den Strand gespült. Riley bringt ihn ins Haus und versorgt ihn, wobei es ihn stutzig macht, dass der Schiffbrüchige darauf besteht, unter keinen Umständen einen Krankenwagen zu rufen. Riley lässt ihn für die Nacht in einem Gästezimmer unterkommen und pflegt ihn. Niemals hätte er damit gerechnet, dass sich schon bald die gefährlichste, aber zugleich heißeste Sommerromanze seines Lebens entspinnen wird … Umfang: 13.400 Wörter

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Epilog

 

 

 

 

 

 

 

Bleib in Kontakt

https://www.instagram.com/jonah.parker.autor/

 

 

Soundtrack zur Story: Calm Love (Sail to Be Free)

https://open.spotify.com/intl-de/artist/4LbCGPKmKvzv44s2K8Zn7H

 

 

Copyright © 2024

Jonah Parker

Alle Rechte vorbehalten.

 

Impressum

Jonah Parker

c/o AutorenServices.de

Birkenallee 24

36037 Fulda

 

Foto von Jeremy Bishop auf Unsplash

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.

 

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44b UrhG („Text und Data Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.

Eins

Der Sturm hatte mehr als nur Schäden dagelassen. Riley mochte sich nicht ausmalen, wie es hier erst nach einem Hurrikan aussehen würde, zum Glück wurde die Westküste großteils von ihnen verschont, trotzdem sorgte sich Onkel Al, dass schon bald ein Jahrhundertsturm bevorstehen könnte, das war auch eine seiner Begründungen, wieso er seinen Neffen jeden Sommer auf sein Strandhaus aufpassen ließ, darüber hinaus fürchtete er Gauner oder Randalierer oder diebische Nachbarn, die es auf seine Segelyacht abgesehen hätten (»hab ein wachsames Auge auf meine alte Betsy, hörst du, George ist ein listiger Bastard, vor zwei Jahren …«), auch sollte sich Riley um den Garten kümmern, Wartungsarbeiten erledigen und die Fische füttern, doch Riley spürte, dass sein Onkel in erster Linie eines wollte, wenngleich er dies niemals ausgesprochen hätte: Mach dir eine schöne Zeit, genieß deine Semesterferien in meiner sturmfreien Bude, ich weiß, wie schlauchend das College sein kann, und betrachte es als meine Entschuldigung dafür, dass wir uns seit Jahren nicht gesehen haben und ich auch sonst kein Interesse an deinem Leben hege.

Weil es nach dem Sturm etwas abgefrischt hatte, hatte sich Riley ein Tanktop übergeworfen und machte nun einen Rundgang über das Grundstück. Man roch noch immer den Regen in der Luft und spürte das Knistern der Blitze. In ganz weiter Ferne pochte leiser Donner, doch meistens wurde er vom Rascheln der Palmen übertönt. Der orange lodernde Himmel tilgte gerade die letzten Reste der grauen Wolkenschlieren. Eigentlich ein herrlicher Anblick.

Im Gegensatz zur Veranda. Die Sitzgarnitur war auseinandergepflügt worden, und der Tisch war mit dermaßen Wucht gegen das Geländer geschleudert worden, dass einige der weißen Bretter geborsten waren. Nicht allzu dramatisch. Würde maximal einen Nachmittag an Arbeit erfordern. Riley stellte die Garnitur wieder ordentlich hin und stieg anschließend die Stufen hinab und schritt einen Sandweg entlang durch ein tropisch anmutendes Waldstück mit Palmen und Walnussbäumen, Yuccas und Bambus. Solarbetriebene bunte Lampen, die jetzt noch ausgeschaltet waren, wiesen nachts den Weg oder sahen einfach schick aus. Das Gelände war abfallend; und als Riley dann aus dem Gestrüpp tauchte, stand er mitten am Strand. Der Anblick des Ozeans überwältigte ihn jedes Mal aufs Neue. Wellen rauschten heran. So kurz nach dem Sturm schienen sie etwas ungestüm. Er nahm einen tiefen Zug der salzigen Brise, die ihm durchs Haar wuschelte, dann schlüpfte er aus seinen Flipflops und seinem Tanktop, deponierte die Sachen hinter sich am Wegesrand, anschließend wanderte er barfuß ein Stück am Ufer entlang. Wellen spülten ihm über die nackten Füße. Der Sand war angenehm kühl. Er ging zum Steg, wo die alte Betsy vertäut war und friedlich auf der Stelle trieb. Er überprüfte sie gründlich. Sie hatte den Sturm souverän überstanden, lediglich das eingerollte Großsegel war am Mast etwas eingerissen. Das würde er Onkel Al bei Gelegenheit melden. Eine Weile schwelgte Riley in der Phantasie, wie es wäre, mit dem Schiff in See zu stechen. Es hätte durchaus etwas Romantisches, wobei er das niemals allein tun wollte. Ein Abenteuer zu zweit, danach sehnte er sich schon lange. Allein mit der Person, die er liebt, mitten auf dem Ozean. Absolute Freiheit. Das muss berauschend sein.

Plötzlich sah er am anderen Ende des Grundstücks einen Mann am Strand liegen. Er sah aus, als hätte ihn der Ozean aus seinem tiefen dunklen Magen hochgewürgt und einfach dort ausgespuckt. Rileys Herz sackte ihm in die Jeansshorts. Mein Gott, wie lange lag der da schon? Sofort stürzte er zu ihm hin.

Riley drehte den jungen Mann an der rot glühenden Schulter auf den Rücken. Er kniete sich über ihn und begann mit der Herzdruckmassage. Oder sollte er vorher die Rettungskräfte verständigen?

Sein Handy lag oben in der Küche.

Fuck!

Okay. Ruhig bleiben. Die Hände übereinanderlegen und auf die Kerbe seiner Brustmuskeln setzen. Im Beat von Stayin’ Alive drücken, erinnerte er sich. 30-mal. Dann seine Nase mit den Fingern verschließen, sich vorbeugen, den Mund über seine leicht geöffneten Lippen legen und … pusten … pusten … wieder 30-mal drücken. Pusten … pusten … drücken

Er schrie um Hilfe. Laut und verzweifelt. Niemand meldete sich.

Drücken-drücken-drücken

Auf einmal zuckte der Mann unter ihm. Wasser quoll aus seinem Mund. Er stieß ein ersticktes Husten aus. Leben rührte sich in ihm. Er schnappte gierig und tief nach Luft, riss die Augen auf. Sein Blick wurde von Rileys aufgefangen.

»Kannst du atmen?«, fragte er.

Der Mann unter ihm deutete ein schwaches Nicken an. Kurz darauf würgte er noch mehr Wasser hoch und spuckte es neben sich in den Sand. Er zog die Stirn zu hunderten kleinen Fältchen zusammen, fletschte die Zähne dabei. Er musste wahnsinnige Kopfschmerzen haben.

Riley hatte Mitleid mit ihm. »Halt dich ruhig«, sagte er und sprang auf die Beine. »Ich rufe einen Krankenwagen, ich bin gleich wieder da.«

Er setzte zum Laufen an, doch der junge Mann stieß ein heiseres, krächzendes »Warte« aus.

Riley drehte sich zu ihm um.

»Warte bitte. Kein Rettungswagen.«

»Was?« Riley kam wieder ein paar Schritte näher auf ihn zu. »Du bist fast ertrunken, du musst ins Krankenhaus.«

»Kein Rettungswagen.« Er winkelte seine zittrigen Knie an und versuchte sich hochzuraffen. »Ich komm … klar.«

Riley stürzte zu ihm hin, um ihn zu stützen, da er bemerkte, dass er sonst gefallen wäre. Der arme Kerl hakte sich verzweifelt und kraftlos an seine Schulter.

»Kein Rettungswagen«, wiederholte er. Diesmal lag eine klare Schärfe in seiner Stimme. Er schien lieber sterben zu wollen, als den Notruf zu verständigen. War er vielleicht nicht krankenversichert und er fürchtete die enormen Kosten, die mit einer Behandlung auf ihn zukämen? Riley erinnerte sich, gelesen zu haben, dass knapp ein Viertel der Amerikaner bei einem ernsten Notfall nicht die Rettungsdienste verständigten aus Angst, sich damit Schulden aufzuhalsen. Aber ist die eigene körperliche Gesundheit nicht jeden Preis wert?

»Okay«, sagte er widerwillig. »Das Haus liegt hinter dem Wald oben auf einer Anhöhe. Schaffst du den Weg?«

Wieder deutete der Mann nur ein Nicken an.

»Ich helfe dir.«

Riley führte den Fremden über den Strand, stemmte sich gegen ihn und gab acht. Vorsichtig, Schritt für Schritt. Er spürte, wie er mit jedem Atemzug rang. Er fühlte seine heiße, gerötete Haut. Der Typ musste stundenlang übers Meer getrieben sein. Und dann wurde er vom Sturm erwischt. Vielleicht hatte dieser ihn an den Strand gespült. Vielleicht war der Sturm seine Rettung. Einerlei. Jetzt war nicht die Zeit für Spekulationen.

Riley ließ seine Flipflops und sein Tanktop am Wegesrand liegen. Er führte den jungen Mann, den er etwa in seinem Alter schätzte, womöglich ein oder zwei Jahre älter, durch das tropische Waldstück. Die Steigung bereitete ihnen Probleme. Es erschien ihnen wie eine endlose Odyssee, während sich der Himmel, den man zwischen Palmenblättern und Gezweig an manchen Stellen sehen konnte, immer dunkler färbte. Umringendes Grillenzirpen stimmte den Abend an. Schließlich tauchte die Verandatreppe vor ihnen auf: Ihr Endgegner.

Endlich erreichten sie das große Wohnzimmer der Villa. Es ähnelte ein bisschen einem Foyer in einem Hotel. Eine moderne Treppe führte auf eine Empore, über die man die Dachterrassen betreten konnte. Von dort oben, und von den großen Fenstern, die das Meer und den Wald einfingen, flutete viel Licht herein. Die Küchentheke wirkte wie ein breiter Rezeptionstresen, der den Kochbereich abgrenzte. Ein gewaltiger Fernseher bildete das Hauptorgan des Raums. Hinter der Couch befand sich ein freistehendes Aquarium, das groß genug für Schildkröten und Buntbarsche und wie ein Korallenriff gestaltet war. Rileys Schützling stieß ein erleichtertes Seufzen aus, als er in die kühle, klimatisierte Luft trat. Riley half ihm zur Couch, und als er sich am kühlen Leder zurücksacken ließ, seufzte er erneut erleichtert. Dann biss er den Kiefer zusammen und schien sich mit größter Mühe ein Wimmern zu unterdrücken.

»Leg dich auf die Decke«, sagte Riley und breitete den dünnen Stoff unter ihm aus. »Das Leder mag sich gerade angenehmer anfühlen, aber spätestens, wenn du aufstehst, wird deine Haut festkleben, und so gereizt und gerötet sie ist, wird das höllisch wehtun.«

»Danke«, wisperte er.

»Ich bring dir eben eine Ibu und ein Glas Wasser, in Ordnung?«

Er nickte. »… danke …«

Riley ging rüber in die Küche, nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte es an der Spüle. Dabei warf er einen Blick auf den jungen Mann, der wie tot und wieder aufgewärmt auf der Couch lag und sich im mattgrünlichen Glanz des Aquariums spiegelte. Trotz der Strapazen sah er gut aus. Unfassbar gut. Sein kurzes Haar war kastanienbraun und hatte einen leichten Roststich. Sein Körper war schlank, aber nicht hager und auch nicht zu aufgepumpt, hatte die perfekte Mischung, die verriet, dass er Sport trieb, vermutlich überwiegend Joggen ging, aber auch andere Sachen im Kopf hatte, als sich den ganzen Tag nur mit seinem Aussehen zu beschäftigen. Anders als Derek, Rileys Mitbewohner am College, der stolz und selbstverliebt jeden belächelte, der nicht täglich sechs Stunden im Gym verbrachte (und davon mindestens zwei Stunden vorm Spiegel).

Das Wasser sprudelte schon seit einigen Sekunden über den Glasrand. Riley drehte den Hahn zu. Jetzt fiel ihm erst auf, dass er keine Ahnung hatte, wo Onkel Al seine Hausapotheke verwahrte. Er durchforstete sämtliche Schränke – jedenfalls befand sie sich schon mal nicht in der Küche. Die war insgesamt ziemlich clean und leergefegt, so wie die ganze Villa ihm manchmal wie ein Schaumodell eines teuren Möbelhauses vorkam. Als Nächstes suchte er in einem der drei Badezimmer nach der Apotheke. Ganz zum Schluss wagte er sich erst in Onkel Als Badezimmer, das an sein Schlafzimmer grenzte. Hier fand er den ersten Hinweis, dass hier tatsächlich ein Mensch gelebt hatte: eine halbausgetrunkene Rumflasche auf dem kleinen Gitterregal über der Badewanne, das eigentlich für Seifen und Shampoos vorgesehen war. Onkel Al hatte ihm verboten, diesen Bereich der Villa zu betreten; das Schlafzimmer war sogar abgesperrt und die Vorhänge waren zugezogen. Zum Glück schien er sein Privatbad vergessen zu haben abzuschließen, denn auf der Waschbeckenarmatur fand er eine geöffnete Dose Advil 200mg. Nur noch eine Handvoll Tabletten befand sich darin. Aufstehen, sich ins Bad quälen und als Morgenritual erst mal eine Ibu schlucken, dachte Riley. Danach sich mit dröhnendem Schädel die Zähne putzen, sich sein stolzes Erfolgsgrinsen waschen, während die Schmerzen verfliegen, und dann in die Küche eilen, um seinen Morgenkaffee mit einem ordentlichen Schuss Rum zu genießen. Er schnappte sich die Plastikdose und eilte damit zu seinem Patienten, reichte ihm eine der orangeroten Smarties mit dem Wasserglas. »Kannst du dich aufsetzen?«, fragte er und hockte sich zu ihm an den Couchrand.

Stöhnend richtete sich der junge Mann auf, saß nun krumm und bucklig da, eine Hand gegen die Stirn gepresst, die von verschwitzten kupferfarbenen Strähnen gerahmt wurde. Mit zitternder Hand nahm er das Glas. Es schien ihm viel zu schwer zu sein, als wäre es mit flüssigem Diamant gefüllt. Riley reagierte, half ihm beim Halten, ehe er etwas verschüttete. Der Mann legte die Pille auf seine Zunge, dann führten sie gemeinsam das Glas an seine Lippen, sein Adamsapfel bewegte sich, als er die Tablette schluckte, anschließend trank er alles auf einmal aus. Es schien ihm unheimlich gutzutun.

»Kann ich noch eins haben bitte?«

»Klar.«

Riley füllte es ihm erneut auf. Mit jedem weiteren Schluck kehrte mehr Kraft und Leben in ihn zurück. Seine Stimme klang immer noch dünn, aber nicht mehr so rau; wie eine verstaubte Fahrradkette, die seit Jahren nun zum ersten Mal geschmiert wurde und immer geschmeidiger lief.

»Wenn du mich nicht entdeckt hättest«, sagte er, »wär ich Möwenfutter geworden. Wie heißt du?«

»Riley.«

Er musterte Riley einen Moment. In seinen Augen schimmerte aufrichtige Dankbarkeit. »Ich heiße Caden. Ich weiß nicht wie ich mich bei dir jemals …«

»Schon gut.« Riley lächelte. »Unten am Strand hatte ich echt Panik, dass du es nicht schaffst. Bist du sicher, dass wir keinen Rettungswagen rufen sollen?«

»Hundertprozent.« Caden legte sich zurück und schloss die Augen. »Ich bin nur etwas müde.«

»Kann ich verstehen.« Er hätte ihn gern über alles Mögliche ausgequetscht, wie es dazu kam, dass er strandete, ob es lediglich ein Schwimmunfall gewesen oder er von Board eines Kreuzfahrtschiffes gespült worden war, als der Sturm tobte; aber er hielt sich zurück, auf keinen Fall wollte er ihn jetzt überfordern. Was er brauchte, war Ruhe. Zum Reden wäre auch später Zeit.

»Ich lass dich etwas erholen«, sagte er. »Ich bleibe in der Nähe. Falls irgendwas ist, gib Bescheid, okay?«

»Das ist lieb von dir«, murmelte er.

Riley zog sich in die Küche zurück. Tausende Gedanken wirbelten durch seinen Kopf. Wie süß war Caden bitte! Wie ein verletzter Welpe, für den man alles tun würde, um ihn wieder aufzupäppeln. Er löste etwas in ihm aus, das er zuletzt bei dem blonden Jungen in der Highschool gefühlt hatte, Tate, deren engster Kontakt darin bestanden hatte, ein Semester lang Chemiepartner zu sein, außerschulisch hatten sie sich kein einziges Mal getroffen. Es wurmte ihn bis heute, damals so ein verdammter Feigling gewesen zu sein. Erst auf dem College hatte er ein paar sexuelle Erfahrungen gesammelt. Immer wenn er zu viel getrunken hatte, viel genug, dass seine inneren Schutzwälle, hinter denen er seinen wahren Charakter wie ein heiliges, zerbrechliches Ei eingemauert hatte, bröckelten, landete er mit jemandem im Bett. Vielleicht lag das genetisch in der Familie; vielleicht war das der Grund, weshalb Onkel Al seinen Tag mit Rum begann und mit Rum beschloss. Maybe stammte daher sein Erfolgsgrinsen.

Riley machte sich Sorgen um Caden. Auch wenn das Wasser ihm gutgetan haben mochte und die Schmerztablette allmählich zu wirken begann, durfte man nicht vergessen, dass er dem Tod nur knapp entronnen war. Vorhin unten am Strand hatte er nicht geatmet und keinen Puls gehabt … Moment, hatte er überhaupt seine Atmung und seinen Herzschlag überprüft? Es war alles so schnell gegangen, er hatte einfach reagiert, und in der Panik, die sein Hirn vernebelte, sofort mit der Herzdruckmassage begonnen. Zumindest hatte sich Caden nicht dagegen gewehrt, was darauf schließen ließ, dass er tatsächlich nicht bei Bewusstsein gewesen war. Aber war er wirklich so knapp am Tod vorbeigeschrammt? Möglicherweise war er einfach am Stand joggen gewesen und wegen eines Kreislaufkollapses oder eines Hitzestaus zusammengebrochen. Wehrte sich Caden deswegen gegen den Krankenwagen, weil er glaubte, dass es sich nur um eine Lappalie handelte? Das klang ziemlich unvernünftig. Riley hätte für sich selbst ohne Zögern den Notruf gewählt. Selbst als er einmal eine Zecke im Bauchnabel gehabt hatte, die er ohne weiteres nicht herausbekommen hatte, war er in die Notaufnahme gefahren (er erschauerte bei dieser Erinnerung). Schon wenige Sekunden Sauerstoffmangel im Gehirn können gravierende Schäden anrichten, wusste er. Ein Hirnschaden bliebe zunächst unsichtbar – ebenso eine Überlastung seiner Organsysteme. Das könnte ganz schnell gehen, zumal er kein Medizinstudent war (schnappte nur von seiner Freundin Betty gelegentlich ein paar Sachen auf; oft musste er würgen), vermochte er die Symptome nicht zu identifizieren, falls sie sich bemerkbar machten. Waren Cadens Kopfschmerzen bereits ein solches Warnsignal, bei dem jeder Arzt aufschrecken würde?

Riley betrachtete Caden, ließ seinen Blick von seinen sandbeklebten Zehenspitzen über seine Unterschenkel, Knie, Oberschenkel … Unterhose? … das war ihm jetzt erst aufgefallen. Wieso trug er nur ein schwarzes Paar enger Boxershorts? Auch noch von Versace mit dem ikonischen goldenen Schlangenmuster am Saum, er schien also Kohle zu haben. Mit dem Rücken zu ihm lag er auf der Seite, leicht gekrümmt, die Knie etwas angezogen. Sein Hintern zeichnete sich wohlgeformt auf dem schwarzen Stoff ab; genauso wohlgeformt waren sein Rücken, seine Schultern, sein Hals, alles an ihm. Riley hätte ihn sich gut als Versace-Model vorstellen können. Bei einem heißen Unterwäscheshooting auf einer Luxusyacht über Bord gegangen …

Caden presste sich einen Arm gegen die Augen und japste leise.

Steigender Hirndruck, dachte Riley und erinnerte sich an ein Gespräch mit Betty, das ihn wirklich verstört hatte. »Das eine Auge kam so weit raus, und dann–« Er schüttelte sich das Bild aus dem Kopf. Nicht dran denken.

Nicht dran denken, falls bei Caden …

Trug er nicht eine gewisse Verantwortung für ihn? Was, wenn

(steigender Hirndruck)

Caden nicht ganz bei Sinnen war, gar nicht in der Lage war, rational zu denken, wegen

(…?)

Falls ihm etwas Schlimmeres zustieße, bloß weil Riley nicht gehandelt hatte, nicht das Richtige getan hatte, obwohl es ihm sein Bauchgefühl eindringlich geraten hatte, würde er es sich ewig vorwerfen. Eventuell könnte er sogar wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt werden.

»Haben Sie denn nicht bemerkt, dass er offensichtlich unzurechnungsfähig war! Sein Schicksal hätte nur durch einen Anruf verhindert werden können!«

Riley schnappte sich sein Handy, das auf der Küchenablage lag, wo er morgens seine Cornflakes futterte. Er tippte. 9 – 1 – 1 – Piepen.

Piepen.

Plötzlich schnellte Caden empor, wirbelte zu ihm herum, saß kerzengerade und funkelte ihn an. »Wen rufst du an?«

»Ich hole einen Rettungswagen.«

»Nein!«

»Du musst unbedingt medizinisch abgecheckt werden.«

»Leg gefälligst auf!« Caden hechtete von der Couch, strebte zum Küchentresen, hinter dem Riley ihn verwirrt anguckte. Caden geriet ins Straucheln, krallte sich mit Mühe an der Marmorplatte des Tresens fest und riss ihm das Smartphone aus der Hand. Mit seiner zitternden Hand benötigte er zwei Anläufe, um mit einer wischenden Bewegung übers Display den Anruf abzubrechen.

»Kein verfickter Krankenwagen!«, sagte er.

Riley war erschrocken über seinen Zorn. »Aber du brauchst einen Arzt«, sagte er. »Ernsthaft.«

Caden schüttelte den Kopf, legte das Handy beiseite und rang spürbar angestrengt nach Atem. Nach ein paar Zügen schien es leichter zu werden, doch unter seine Sonnenbrandröte hatte sich nun ein fahles Grau gemischt, das ihn kein bisschen mehr gesund wirken ließ; erinnerte fast an eine Leiche, die man zu lange im Solarium gelassen hatte. Mit einem Arm lehnte er an der Theke, den anderen stemmte er gegen seine Hüfte und verzog sein Gesicht wie ein Marathonläufer, der es gerade so übers Ziel geschafft hatte.

»Ich hau von hier ab«, sagte er. »Danke für alles, Riley, du bist mein Held, aber du meinst es mir zu gut.«

»In dem Zustand kommst du keine zehn Meter.«

»So dreckig geht’s mir gar nicht. Ich komm zurecht. Trotzdem danke, dass du dich so um mich sorgst.«

»Hey, ich hab keine Lust, dich wieder reanimieren zu müssen.«

Caden lächelte erschöpft. »Wird nicht dazu kommen. Ich wünschte, ich könnte mich bei dir irgendwie revanchieren, aber wie du siehst, hab ich nichts bei mir. Es ist vielleicht eh besser, wenn ich hier so schnell wie möglich verschwinde, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Falls jemand kommt und nach mir fragen sollte, stellst du dich dumm, okay?«

»Wer könnte kommen?« Riley bekam auf einmal eine Gänsehaut.

»Meine Mutter«, sagte er und es klang wie ein Witz. Seine Mundwinkel zuckten sogar kurz zu einem Schmunzeln, ehe er die Augen zusammenkniff, da ihn eine stärkere Kopfschmerzattacke zu quälen schien. Danach ließ er seinen Blick durchs riesige Wohnzimmer schweifen. Er wirkte etwas überfordert. »Ähm«, sagte er, »würde es dir was ausmachen, wenn du mich eben zur Tür begleitest? Wär mega von dir.«

Riley schüttelte den Kopf. »Erst wenn die Sanitäter hier waren.«

Caden nickte. Ein Nicken, das ihm bedeutete: Fein, meine Geduld ist erschöpft, tausend Dank, dass du mir das Leben gerettet hast. »Ich find schon allein zur Tür. Mach dir keine Sorgen um mich.«

Er rüber zur Couch, unsicher, er stützte sich mit einer Hand am Monster-Aquarium, die bunten Fische stoben erst auseinander, näherten sich dann neugierig. Cadens Gang mutete nun an wie der eines gebrechlichen Greisen, was gar nicht zu diesem Versace-Model passte. Riley kam um den Küchentresen herum, hatte sich sein Handy geschnappt und haderte mit sich, ob er den Notruf wählen sollte. Diesmal nicht nur für einen Krankenwagen, sondern auch mit dem Hilferuf, den er leise, ganz leise, flüstern würde: Hier ist ein Fremder bei mir, und mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob er nicht gefährlich ist.

War Riley gefährlich?

Welcher Kriminelle trägt lediglich eine Unterhose … Riley stockte der Atem. War das alles vielleicht nur eine Masche? Vorhin war er gar nicht an den Strand gespült worden, sondern hatte sich absichtlich dort tot gestellt, damit er in eine der Luxusvillen gebracht würde, um sich dort umzusehen, den Reichtum abzuschätzen, wieder zu verschwinden, um seine Kumpel zu verständigen, die diesen Laden dann ausnahmen. Und er trug eben deswegen eine Unterhose statt Badeshorts, weil er seine normalen Klamotten irgendwo ausgezogen und in einem Busch deponiert hatte.

Alles ergab einen erschreckenden Sinn.

Rileys Hand wurde schwitzig. Er tippte 9 – 1 – 1 –, aber drückte nicht auf das grüne Hörersymbol. Was wenn Caden gewalttätig wurde, wenn Riley sich seiner Anweisung widersetzte und doch die Notdienste verständigte? Gerade eben hatte Caden ihm das Handy ziemlich rabiat aus der Hand gerissen. Seine zittrigen Beine, seine Atemprobleme, all das war nur Schauspielerei.

Fuck! Was sollte er tun?

Vielleicht warteten seine Kumpels auch schon draußen. Noch schlimmer: Vielleicht hatten sie gar kein primäres Interesse an der Villa, sondern waren Organhändler und Caden hatte für sie die passende Beute ausgespäht. Riley war fit, nicht durchtrainiert, aber strahlte dennoch Vitalität und jugendliche Frische aus. Onkel Al hatte ihm einmal, als Riley ins Alter gekommen war, in dem man anfing, häufiger Clubs zu besuchen, eine Geschichte erzählt (weil er ihm Angst einjagen wollte, ihm das Feiern vermiesen wollte): Die Mafia betriebe in der Stadt mehrere Bars und Discos (»… nur Gerüchte, aber du weißt, immer ein Funke Wahrheit …«), um dort nach Frischfleisch Ausschau zu halten. Organhandel. Menschenhandel. Noch makabrere Perversionen. »Lauf nachts besser nicht allein herum.« Und Onkel hatte gelacht, als er sein bleiches Gesicht gesehen hatte. Damals hatte er ihm vor der Eingangspforte die Schlüssel überreicht, um ihn zum ersten Mal über die Sommerferien auf sein Strandhaus aufpassen zu lassen.

Caden sank vor ihm auf die Knie, stützte sich mit einer Hand auf den mattglänzenden Holzbelag, die andere presste er sich gegen den Oberbauch. Kurze rostbraune Strähnen hingen ihm vorm Gesicht.

Erst hustete er, krächzend, kehlig. Es war ein langanhaltendes, nicht stoppendes Husten. Er erbrach vor sich über den Fußboden. Hauptsächlich schleimigen Magensaft.

Riley vergaß augenblicklich seine Ängste, ging neben ihm in die Hocke, legte einen Arm um seine Schultern und strich ihm die Haare zurück, damit er sie sich nicht beschmutzte.

Ein zweiter Schwall, dann wischte sich Caden den Mund und kippte zur Seite, wurde von Rileys Schoß aufgefangen. »Oh fuck«, stammelte er. »… bin total am Ende …«

Riley schämte sich ein wenig dafür, erleichtert über Cadens miserablen Zustand zu sein. Es entkräftete seine Hirngespinste, er könne ein gefährlicher Verbrecher oder Mafioso sein. Daher tippte er nun auf das grüne Hörersymbol, legte das kühle Display an sein Ohr und lauschte dem Piepen.

Piepen.

»Bitte tu’s nicht«, sagte Caden fast flehend.

»Ich bezahl die Kosten.«

»Mir geht’s nicht um Geld.« Caden schluckte schwer, presste die eine Hand noch immer gegen seinen Bauch. »Mach mit mir was du willst, aber ruf da nicht an.«

Kalifornien 911, sagte eine weibliche Stimme in seinem Ohr.

»Ähm, ich …«

(»nicht«)

Riley zögerte.

Sir?

»Ja, ähm … Entschuldigen Sie die Störung.« Er legte auf.

Wieso? Wieso überhaupt anrufen, um in der nächsten Sekunde aufzulegen? Er fand selbst keine rationale Erklärung dafür. Ihn war nur eine plötzliche Ahnung überkommen, dass er gerade dabei war, einen schwerwiegenden Fehler zu begehen. Wenn es Caden nicht um vermeintliche Kosten ging, musste er triftige Gründe haben, trotz seiner sich verschlechternden Gesundheit, auf keinen Fall die Notdienste zu kontaktieren.

Weil er ein gesuchter Verbrecher war und geschnappt würde?

Weil Verbrecher nach ihm suchten?

»Kein Krankenwagen«, sagte Caden dünn.

»Ich hab schon aufgelegt.«

»Danke …«

»Kannst du mir verraten, wieso du dich so dagegen sträubst?«

»Ich hab Angst vor Ärzten. Das ist alles.«

»Okay … klingt gelogen.«

»Hey, Riley?«

»Ja?«

»Kannst du mir bitte auf die Couch helfen?«

»Klar.«

Riley half ihm auf die Beine. Er war jetzt noch schwächer als vorhin, als er ihn vom Strand in die Villa gebracht hatte. Anschließend musterte er Caden, wie er in seinem Elend schmorend erbärmlich vor ihm lag. Er brachte ihm ein Glas Wasser, half ihm beim Trinken. Sein Zustand stabilisierte sich langsam.

»Was tun wir mit dir nur?«, fragte Riley und setzte sich zu ihm.

Caden hatte die Augen geschlossen. Sein Atem ging gleichmäßig, was ein gutes Zeichen war. »Darf ich mich hier ausruhen, bis ich wieder einigermaßen laufen kann?«

»Nur wenn du mir versprichst, mir alles zu erzählen.«

»Mach ich … später … sobald sich mein Hirn nicht mehr wie Gelee anfühlt.«

Riley nickte. »Aber wehe du stirbst mir weg.«

»Passiert nicht. Ich bin hart im Nehmen … danke, Bro.«

»Kein Thema. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.«

Caden seufzte erleichtert. Er kuschelte sich ins Leder und wirkte todmüde.

Riley ließ ihn etwas schlummern, wenngleich er ununterbrochen ein Auge auf ihn hatte. Er wischte die Pfütze vorm Aquarium weg, anschließend googelte er: Was tun bei Hitzschlag …

Gegen Hitzschlag half eine kühle Umgebung, der Person kühles Wasser zu verabreichen und ihr kühle Tücher auf Kopf, Nacken und Körper zu legen. Die ersten beiden Sachen hatte er intuitiv richtig gemacht, und um das letzte kümmerte er sich nun, befeuchtete einige Geschirrtücher und packte für später welche in den Kühlschrank, legte sie über Caden, der bäuchlings auf der dünnen Decke lag, damit seine Haut nicht am Leder klebte. Riley legte zwei über seine Beine, zwei über seinen Rücken und eins über seinen Nacken und eins über seinen Hinterkopf. Caden stöhnte mehrmals leise, aber beschwerte sich nicht.

Riley kümmerte sich um ihn und wachte an seiner Seite. Er bemerkte kaum, dass über dem Glasdach bereits Sterne funkelten. Irgendwann beschloss er, Caden in sein Schlafzimmer umzubetten. Es war das einzige Gästezimmer im Haus. Onkels Schlafzimmer war abgeschlossen. Lieber sollte der Patient in einem richtigen Bett schlafen. Er hatte einen erholsamen Schlaf bitternötig. Riley machte sich die ganze Nacht Sorgen um ihn und grübelte, was es mit diesem merkwürdigen Fremden auf sich haben könnte. Wer war er? Was war seine Geschichte?

Zwei

Riley klopfte an die Tropenholztür, die zu seinem Schlafzimmer führte, das nun von jemand anderem besetzt wurde. Von dem attraktivsten und rätselhaftesten Typen, dem er je begegnet war. Es gab keine Reaktion, also öffnete er leise und trat mit einem weißen Handtuch über der Schulter ein und kam sich ein wenig wie ein Spa-Mitarbeiter vor.

Caden schlief. Seine Hummerröte war einem intensiven Pink gewichen. Seine Haut pellte sich von seinen Schultern und seinem oberen Rücken wie abblätternde Farbe. Es sah schmerzhaft aus.

Riley stellte die Tube Aloe Vera-Gel aufs Nachtkästchen. Er war vorhin in die Stadt gefahren, um einige Dinge zu besorgen. Unter anderem hatte er sich von einer Apothekerin beraten lassen. Nach nur einer Massage mit diesem Zeug fühle man sich, als sei man in eine neue, babyweiche Haut gehüllt. Null Prozent chemisch, hundert Prozent magische Heilkräfte von Mutter Natur. Auch online las er nur Positives darüber, also investierte er die 67 Dollar. Nicht gerade billig, aber einerlei.

»Hey, Caden«, sagte er sanft und berührte seinen Oberschenkel, da diese Stelle weniger gereizt wirkte. »Guten Morgen.«

Caden grummelte, streckte sich, blinzelte. Kurz erschrak er, dann schien er sich an die letzten Ereignisse zu erinnern und der Hauch eines Schmunzelns huschte über seine Lippen. »Morgen«, erwiderte er. »Mein Schutzengel.«

»Ich hab eine Lotion besorgt, die gegen Sonnenbrand hilft. Schaffst du’s allein, oder meinst du …«

»… du sollst sie für mich auftragen?« Sein Schmunzeln wurde breiter. »Nur wenn es dir nicht zu unangenehm ist, einen fremden Kerl zu massieren.«

»Gibt Schlimmeres.«

»Ertrinken zum Beispiel.« Caden legte sich auf seinen Bauch und kuschelte sich ins Kopfkissen. »Weck mich nicht, falls ich dabei einschlafe.«

»Genießen Sie ruhig Ihren Wellness-Aufenthalt in Rileys Strand-Spa. Bei Sonderwünschen rufen Sie einfach.«

Caden lachte. »Fang bei meinem Nacken und meinen Schultern an. Die haben es am nötigsten.«

»Sehr wohl, Sir.«

Riley schnappte sich die Aloe Vera-Tube und quetschte sich ein paar Tropfen des mintgrünen Gelees auf die Handflächen. Es entfaltete sofort eine angenehme kühlende Wirkung. Er verrieb sich das Gelee gleichmäßig, dann legte er eine Hand auf Cadens Nacken und streichelte in langsamen, behutsamen Bewegung Wirbelsäule abwärts. Caden stöhnte, als wäre er an einer viel empfindlicheren Stelle berührt worden. »Oh … fuck, tut das gut.«

Als Nächstes waren seine Schultern dran. Sie waren richtig verspannt und die Haut in großen Kreisen aufgeplatzt, sodass Riley besonders vorsichtig vorgehen musste. Die meiste Zeit benutzte er nur zwei oder drei Finger. Es eilte ja auch nicht. Je weiter er sich seinen muskulösen Rücken hinabarbeitete, desto mehr begann er, zu massieren, anstatt nur die wohlduftende Lotion aufzutragen. Dabei geriet er ins Schwitzen, obwohl das Zimmer, wie jeder Raum im Haus, auf 19 Grad temperiert war.

Er erreichte den Bund seiner Unterhose und stockte. Sie war anscheinend, als er sich umgedreht hatte, ein paar Zentimeter über seinen Hintern gerutscht und gab dort den Blick auf stramme Pobacken und seine Poritze frei.

---ENDE DER LESEPROBE---