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"Die meisten freuen sich, wenn es schön warm und sonnig ist und du … wartest auf eine Wolke." Diesen Vorwurf muss sich Anne von ihren Freunden Fridolin, dem Frosch, und Marius, dem Marienkäfer, anhören, als sie wieder einmal in ihrem Baumhaus am Fenster steht und in den Himmel hinaufblickt. Was die beiden nicht wissen, ist, dass Anne eine Fee ist, die immer, wenn die kleine Wolke über ihrem Baumhaus zum Stehen kommt, eine ganz besondere Fähigkeit erlangt … "Anne wartet auf die Wolke", erzählt von Anne, der kleinen Fee, und ihren Freunden. Gemeinsam erleben sie viele schöne, spannende und oft überraschende Abenteuer. Immer wieder werden sie vor Herausforderungen gestellt – doch mit Fantasie, Zusammenhalt und einer guten Portion Mut gelingt es ihnen, auch das Unmögliche möglich zu machen.
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Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
Anne wartet auf die Wolke
Die Wunschtropfen
Die neue Mäuse-Höhle
Der Zwerg und der Tisch
Anne bekommt Besuch
Wer ist Paule
Die Drillinge sind da
Anne zaubert eine Reisewolke
Paule hat eine Idee
Üben, üben, üben
Ein geheimnisvoller Brief
Ein neues Zuhause
Lagerfeuer auf der Wiese
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Cover
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
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© 2025 novum publishing gmbh
Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt
ISBN Printausgabe: 978-3-7116-1094-2
ISBN e-book: 978-3-7116-1095-9
Lektorat: novum Verlag
Umschlag- & Innenabbildungen: Luisa Wilhelmsen
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Hoch oben in einem Kirschbaum ist ein kleines Haus. Also ein Baumhaus. Doch es ist nicht irgendein Baumhaus, denn es ist ganz klein. Fast schon winzig. Und in diesem Baumhaus wohnt Anne, die kleine Fee.
Anne ist eine gut gelaunte kleine Fee. Oft ist sie damit beschäftigt, ihr kleines Häuschen hübsch zu machen, oder sie schaut sich die Blumen an, die auf der Wiese rund um ihren Baum und das Baumhaus wachsen. Doch die meiste Zeit verbringt Anne damit, sich mit ihren Freunden zu treffen und auf die Wolke zu warten.
„Wo ist denn nur mein Fernglas?“, fragt Anne und läuft dabei in ihrem Baumhaus hin und her. Jede Schublade macht sie auf und durchsucht sie. Ebenso macht sie es mit allen Schranktürchen, jeder Kiste, der Bettdecke und sogar unter dem Sofa sieht sie nach. Langsam schwindet ihre gute Laune, denn das Fernglas braucht sie gerade sehr dringend. Anne muss nachsehen, wann die Wolke wiederkommt. Gerade ist sie auf dem Weg in die Küche, denn im Backofen und im Kühlschrank hat sie noch nicht nachgesehen, als es an der Türe klopft.
„Wer ist da?“, fragt Anne. „Ich habe jetzt keine Zeit!“, ruft sie noch, doch dann öffnet sie die Türe doch und sieht Marius, den Marienkäfer, vor der Türe stehen. „Hallo Marius“, sagt Anne. „Hallo Anne“, entgegnet ihr Marius, „was ist los mit dir? Du siehst so traurig aus. Sonst bist du doch immer so gut gelaunt.“ „Ach, Marius“, sagt Anne traurig, „ich suche mein Fernglas. Es ist verschwunden. Dabei muss ich dringend nachschauen, wann die Wolke wiederkommt. Warte doch kurz, dann gehe ich in die Küche und schaue noch im Backofen und im Kühlschrank nach. Da war ich nämlich noch nicht. Sonst habe ich alles abgesucht, wie du siehst.“ Und Marius kann wirklich sehen, dass Anne bereits alles abgesucht hat, denn in dem kleinen Baumhaus herrscht ein riesiges Chaos. Schubladen und Schränke sind geöffnet, die Kissen vom Sofa liegen auf dem Boden herum und die sonst so schönen Blumen, die Anne immer aufgestellt hat, sehen auch sehr traurig aus. So, als hätten sie schon länger kein frisches Wasser mehr bekommen. Marius legt die Kissen vom Sofa wieder ordentlich hin und wartet auf Anne. Als sie wieder aus der Küche kommt, sieht sie noch immer traurig aus. Das Fernglas hat sie nicht gefunden.
„Soll ich dir beim Suchen helfen?“, fragt er Anne. „Das ist eine gute Idee. Danke Marius“, entgegnet Anne erleichtert, als es schon wieder an der Türe klopft. „Wer kann das nur sein?“, fragt sich Anne, „ich kann gerade wirklich keinen weiteren Besuch gebrauchen. Ich muss mein Fernglas finden.“ Doch Anne öffnet dennoch die Türe und ist überrascht, als Fridolin Frosch aus dem Nachbarteich, mit dem Fernglas in der Hand, vor ihr steht. „Fridolin!“, ruft Anne zugleich erleichtert und erschrocken. „Das Fernglas. Wie kann … Warum hast …“ Anne weiß gar nicht so recht, was sie sagen soll. „Anne? Alles gut bei dir?“, fragt Fridolin irritiert. „Ich wollte dir nur dein Fernglas wiederbringen. Das hast du mir doch letzte Woche ausgeliehen.“ Anne ist erleichtert, denn das hatte sie ja total vergessen. Schnell schnappt sie sich das Fernglas und schaut aus dem Fenster hinauf in den Himmel. Anne sucht die Wolke, auf die sie so dringend wartet. Währenddessen geht Fridolin zu Marius. Gemeinsam sehen sie Anne zu und wundern sich, warum sie so dringend auf eine Wolke wartet. Die meisten freuen sich, wenn es schön warm und sonnig ist, und Anne? So haben sie ihre Freundin noch nie gesehen.
Es dauert eine Ewigkeit, ehe Anne sich vom Fenster zurückzieht, doch ihre gute Laune scheint sie dort nicht gefunden zu haben. „Was ist das mit deiner Wolke?“, wollen Fridolin und Marius jetzt wissen. „Die meisten freuen sich, wenn es schön warm und sonnig ist, und du … wartest auf eine Wolke.“ „Ja wisst ihr denn gar nicht, warum ich auf die Wolke warte?“, fragt Anne irritiert. „Ich war mir sicher, dass ihr es schon längst herausgefunden habt.“ Anne, Marius und Fridolin setzen sich auf Annes gemütliches Sofa, auf dem übrigens auch lauter kleine Blümchen sind, und lauschen gespannt auf Annes Erklärungen.
„Ich bin…“, fängt Anne an, „also ich bin nicht einfach nur Anne, …“ Marius und Fridolin schauen sich fragend an, doch sie sagen nichts. Sie warten ab, was Anne ihnen zu sagen hat, und hören aufmerksam zu. „Ich bin eine Fee. Und ab und zu, wenn die Wolke genau über meinem Baumhaus zum Stehen kommt, dann kann ich zaubern. Genau einmal. Dann zieht die Wolke weiter. Das heißt, dass ich mir immer gut überlegen muss, was ich zaubern möchte. Es ist immer etwas ganz Besonderes. Und damit ich besser weiß, wann die Wolke wieder kommt, dazu brauche ich nun mal mein Fernglas. Deshalb war ich vorhin so aufgeregt und traurig, als ich es nicht gefunden habe.“ Fridolin und Marius schauen sich an. Sie wissen gar nicht so recht, was sie dazu sagen sollen. Anne, eine Fee? Die auch noch zaubern kann? „Und was willst du so dringend zaubern?“, fragt nun Marius. „Denn es ist dir ja anscheinend sehr wichtig, dass die Wolke bald kommt.“
„Ich war vor zwei Tagen auf dem Feenmarkt einkaufen und da habe ich einen kleinen Zwerg entdeckt. Er saß traurig und alleine zwischen zwei Marktständen. Ich habe ihn beobachtet und er hat immer ganz neidisch auf all die Leckereien geschaut, die die Feen so eingekauft haben. Dem will ich eine Freude machen und ihm etwas zaubern. Es sah so aus, als hätte er Hunger. Da habe ich ihm ein Stück von meinem Feenbrot gegeben und er hat sich sehr gefreut. Dann hat er mir noch erzählt, dass er ganz alleine hier ist und schrecklichen Hunger hat. Für ihn möchte ich eine Tasche zaubern, in der er immer etwas zu essen hat.“
„Das ist ja fürchterlich.“, sagt Marius. „Und wann kommt deine Wolke jetzt, damit du dem Zwerg helfen kannst?“, will Fridolin wissen. „Das ist ja das Traurige.“, entgegnet die Fee. „Ich habe keine Ahnung, wann sie wiederkommt. Die kleine Wolke ist nirgends zu sehen.“
