Augen wie flüssiges Gold - Dana Müller - kostenlos E-Book

Augen wie flüssiges Gold E-Book

Dana Müller

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Beschreibung

»Ich nahm seinen schweren Atem wahr und stellte mit vor, wie das Tier angstvoll in einer Ecke seines Gefängnisses kauernd auf seinen Tod wartete. Dieser Gedanke erweckte mein Mitleid mit der Bestie, aber es war wohl eher die Neugier, die mein weiteres Handeln steuerte. Zitternd griff meine feuchte Hand nach einer Ecke der Plane. Es benötigte einige Anstrengung, doch schließlich schaffte ich es, die Plane ein kleines Stück anzuheben. Gerade mal so weit, dass ich unter ihr hindurchschlüpfen konnte. Da stand ich nun.« »Auge in Auge mit der Bestie?«, fragte Kevin, der Agnes mit weit aufgerissenen Lidern ansah. Dem achtjährigen Kevin steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, als Agnes ihn in seinem Versteck entdeckt. Kevin erzählt von dem Wolf, der plötzlich aufgetaucht war und ihn fast zu Tode erschreckt hatte. Als er sich ein wenig beruhigt, kommt er in den Genuss einer unglaublichen Wolfsgeschichte. Dafür reist Agnes weit in die Vergangenheit und zeigt Kevin, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen.

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Dana Müller

Augen wie flüssiges Gold

Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt. Diese Geschichte entspringt der reinen Phantasie der Autorin. Sämtliche Rechte sind vorbehalten. BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Augen wie flüssiges Gold

Agnes saß in ihrem Schaukelstuhl und genoss die wogenden Bewegungen. Sie beobachtete ihre Enkel durch die offene Terrassentür. Es war der vierzehnte September und wie jedes Jahr an diesem Tag hatten sich ihre Kinder zusammengefunden. Dieser Tag war Agnes der willkommenste des ganzen Jahres, auch wenn sie nicht so gerne im Mittelpunkt stand.

Seit ihre Tochter in die Stadt gezogen war, bekam Agnes die ganze Familie nur noch selten zu Gesicht. Die Tochter kam zwar regelmäßig, um nach ihr zu sehen, aber blieb dann nicht lange. Am vierzehnten September aber waren ihre Lieben alle um sie versammelt und blieben bis zum Abend.

Der Wald grenzte an den Garten, in dem die sechsjährige Hellen und ihr zwei Jahre älterer Bruder Kevin spielten. Sie waren rege mit Archie zugange, einem Mischlingsrüden, der vor einigen Wochen plötzlich in Agnes` Garten aufgetaucht und seither nicht mehr von ihrer Seite gewichen war. Auf der Innenseite seines Halsbandes war der Name eingraviert: Sir Archibald. Der Einfachheit halber bevorzugte Agnes die kurze Version.

Sie hatte Zettel an Bäume und Laternen geklebt, auf denen ein etwas verschwommenes Bild des Hundes zu sehen war. Den Text hatte sie kurz gehalten. Nach einer Woche des Wartens hatte sie die Zettel wieder abgenommen. Sie war erleichtert gewesen, dass sich kein trauernder Besitzer eingefunden hatte, der den Hund mit sich nahm.

Die Kinder hatten offensichtlich ihren Spaß daran, einen kleinen roten Ball zu werfen, den Archie dann wieder holte. Agnes freute sich über die Ausgelassenheit der beiden.

Die Idylle wurde durch ein Kreischen gesprengt. Es war Hellen, die am Waldrand wie angewurzelt stand und den schrillsten Ton hervorbrachte, den ihre Stimmbänder hergaben.