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Die hübsche Lubna tut alles, um ihren neuen Herrn zu verwöhnen. Sie weiß allerdings nicht, dass er in Wahrheit aus einer ganz anderen Zeit kommt ... Bereitwillig genießt Leon, der frischgebackene Sultan, alle Annehmlichkeiten in seinem Harem. Allerdings sind längst nicht alle seiner Sklavinnen so gefügig wie Lubna - und schnell erweist sich sein neues Leben nicht nur als kompliziert, sondern auch als gefährlich ... Achtung! Diese Geschichte enthält Spuren von historischer Genauigkeit, Erotik und Satire, kann gegen den guten Geschmack verstoßen und ist nur für volljährige Leser geeignet. Marie Reine ist ein Pseudonym der Autorin Maria King. Das Buch wurde bereits unter dem Titel "Im Harem der Träume" veröffentlicht.
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Seitenzahl: 59
Veröffentlichungsjahr: 2019
Achtung!
Dieses Buch enthält sowohl erotische Szernen, die nur für volljährige Leser bestimmt sind, als auch satirische Einschübe und Elemente, die möglicherweise verstörend wirken können.
Lesen auf eigene Gefahr.
Das schreckt Sie nicht?
Sie sind bereit?
Sie haben das Buch erworben und möchten es jetzt verdammt nochmal lesen?
Na dann ...
Aber ich habe Sie gewarnt.
Ich bin Leon und ein Arschloch. Das sagt zumindest meine Exfreundin Sabine. Ein paar andere Frauen würden sich ihrer Aussage vermutlich auch anschließen. Und vielleicht haben sie sogar recht damit. Meine Geschichte klingt unglaublich. Wie ein Traum. Und ist doch so viel mehr als das.
Angefangen hat alles mit einem gewaltigen Krach, nämlich dem Geschrei meiner Freundin Sabine. Jetzt wohl Exfreundin. Zu dumm, dass sie mich mit einer anderen in ihrem Bett erwischt hat. Wie hätte ich ahnen können, dass sie zwei Tage früher von ihrer Geschäftsreise nach Hause kommt? Meine Erklärung, dass Jana eine Prostituierte ist, machte es nicht viel besser.
Sabine als moralisch Überlegene warf mir sofort an den Kopf, dass ich mir jetzt bestimmt sexuell übertragbare Krankheiten eingefangen habe, dass ich ein Hurensohn bin und Zwangsprostitution unterstütze. Dann hat sie mich rausgeworfen und mich dabei angebrüllt, ich soll mich zum Teufel scheren und mir einen Harem suchen, wenn ich sexuell nicht ausgelastet bin. Mir dem Bild von hundert nackten, willigen Frauen in meinem Kopf bin ich dann auf dem Sofa meines Kumpels Flo eingeschlafen.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich in einem Meer aus Sand. Nicht schlecht, so ein Strandurlaub, dachte ich. Doch wie war ich hierhergekommen? Hatte ich so viel getrunken? Als ich mich aufrappelte, stellte ich allerdings fest, dass es kein Meer gab. Nur Sand.
Da kam ein Mann angelaufen. Er trug eins dieser weißen orientalischen Nachthemden und auf dem Kopf ein Geschirrtuch mit Kordel, warf sich vor mir auf die Knie und pries mich als verlorengeglaubter Sohn und edler Herrscher und was weiß ich. Dann sagte er mir, dass der Sultan gestorben sei und ich, der verlorene Sohn, jetzt sein Nachfolger wäre. Anscheinend war ich eine lange Zeit nicht zu Hause gewesen, aber da wollte er mich hinbringen. Da ich gerade nichts besseres zu tun hatte, willigte ich ein.
Während der verdammt unbequemen Reise in einer Kamelsänfte fragte ich ihm ein Dutzend Löcher in den Bauch und erfuhr so, dass ich jetzt Sultan, also Herrscher, bin, über unermessliche Schätze verfüge und dazu einen Harem mit hundert Frauen besitze. Und nach einer kurzen Besichtigung meines neuen Palastes bin ich nun genau dahin unterwegs – in den Garten der Sehnsüchte.
Der Obereunuch führt mich durch eine Pforte, die von vier furchteinflößend aussehenden tiefschwarzen Männern mit Säbeln bewacht wird. Und wir sind am Ziel. Die Halle ist riesig und stinkt förmlich nach Reichtum. Sogar der Fußboden ist mit goldenen Mosaiken geschmückt. An den Wänden befinden sich Teppiche, in kleinen Käfigen zwitschern exotischen Vögel. In der Mitte der Halle sprudelt ein gewaltiger Springbrunnen vor sich hin. Und dann sind da die Frauen.
Hundert Augenpaare blicken mich erwartungsvoll an. Ich starre zurück. Meine Haremsdamen habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Erotische Bauchtanzkostüme mit knappen Röckchen, BHs mit klingenden Goldmünzen oder Schleier mit Glitzerpailletten scheinen hier unbekannt zu sein. Stattdessen tragen die Damen eine Art Hauskleid, das alles andere als figurbetont ist. Worüber ich nicht einmal böse bin. Denn sie sind ausnahmslos ... ich nenne es mal vorsichtig adipös. Hübsch sind sie schon, vermute ich. Aber was soll ich sagen – ich stehe einfach nicht auf dicke Frauen.
Kann ja sein, dass das in orientalischen Harems so üblich war. Auf diesen alten Haremsbildern sind die Frauen ja auch alle fett. Kann auch gut sein, dass fett früher mal sexy war. Aber warum muss mein Traum so verdammt realistisch sein?
Zu den hundert Frauen kommen darüber hinaus noch unzählige Kinder, die mich ebenfalls begaffen.
Eine der Damen steht auf, tänzelt auf mich zu und verneigt sich vor mir. „Das ist Lubna, die Favoritin Eures Vaters“, erklärt der Obereunuch dazu. Sie hat heute morgen bestimmt ein Kilo Schminke aufgetragen und einen Liter Parfüm verspritzt. Als sie mich anlächelt, kann ich braune Zähne erkennen. Ich lächle verkrampft. Was hat mein Pseudo-Vater um alles in der Welt an genau dieser Frau so toll gefunden?
Der Obereunuch stellt mir weitere Frauen vor, die ich alle nicht viel anziehender finde als Lubna. Dazu erzählt er irgend etwas über ihre bisherige Stellung im Harem sowie ihre Vorzüge beim Tanz und in der Dichtkunst und im Bereich Mathematik und Astronomie … Schön, dass sie alle zur Schule gegangen sind, aber das interessiert mich gerade überhaupt nicht.
Ich sehe mich weiter in meinem Harem um. Da fällt mein Blick auf ein junges Mädchen, das ein Tablett mit Nüssen und Süßkram trägt und diese an die dicken Damen verteilt. Sie ist schlank und mit einer wahrhaft umwerfenden Figur gesegnet – kurz, sie vereint alles, was ein Mann sich wünschen kann. Dunkles Haar, rehbraune Augen, einen scheuen, schüchternen Blick ... Das komplette Gegenteil all dieser feisten, geschminkten Frauen um mich herum.
„Wer ist das?“, unterbreche ich unhöflich.
„Rula!“, ruft der Obereunuch. Die fette Frau, die gerade von meiner jungen Favoritin mit Leckereien versorgt wird, sieht erschrocken in unsere Richtung und versucht, ihre unglaubliche Körperfülle zum Aufstehen zu bewegen. „Nein, das Mädchen mit den Nüssen. Die kleine, Schlanke!“, widerspreche ich sofort.
„Soraya!“, ruft der Obereunuch. Das Mädchen zuckt erschrocken zusammen und lässt den Teller mit Nüssen fallen – genau auf eine der dicken Damen. Die springt erstaunlich behende auf und versetzt ihr eine schallende Ohrfeige.
„Lass sie in Ruhe!“, rufe ich. „Soraya, komm her.“
Die dicke Dame schnaubt. Im ganzen Harem ertönt eifriges Gemurmel. Soraya kommt auf mich zu. Das einfache Sackkleid kann ihre anmutigen Bewegungen und ihre schlanke Figur nicht verschleiern. Ich frage mich, warum der Sultan unter all seinen Frauen ausgerechnet die fette Lubna diesem bezaubernden Geschöpf vorzog. Vielleicht ist sie in Ungnade gefallen? Vielleicht fand sie den fetten Sultan auch einfach abstoßend? Nun, ich bin jung und sehe nicht allzu schlecht aus. Außerdem habe ich sie vor der fetten Dame gerettet. Ich bin sicher, dass die nächsten Stunden mit ihr unglaublich werden.
„Soraya ist meine Favoritin“, erkläre ich. „Ich möchte sie gerne mit auf mein Zimmer nehmen.“
Auf einen Schlag herrscht Totenstille. Soraya erblasst.
„Soraya ist nur eine Dienerin und hat keine so gute Erziehung genossen wie die anderen“, wendet der Obereunuch zaghaft ein. „Sie kam vor einem Monat als Geschenk für Rula.“
„Das ist mein Harem. Diese Frauen gehören mir. Oder nicht?“ Ich blicke kalt zum Obereunuchen hinauf, der mich um einen Kopf überragt.
„Wie der Herr wünscht“, murmelt dieser und deutet eine leichte Verbeugung an.