Begierden auf Abwegen - Oliver Peth - E-Book

Begierden auf Abwegen E-Book

Oliver Peth

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Beschreibung

Alzenau ist ein hübsches, beschauliches Städtchen in Unterfranken und die Menschen, die dort wohnen, fühlen sich wohl — einige haben auch die eine oder andere kleine erotische Affäre. Doch die Idylle trügt. Plötzlich verschwinden Frauen auf unerklärliche Weise. Wer oder was steckt dahinter?

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Seitenzahl: 68

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Oliver Peth

Begierden auf Abwegen

Psychothriller

Die Handlung dieses Romans sowie die darin vorkommenden Personen sind frei erfunden; eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten und tatsächlich lebenden oder bereits verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2021 by edition fischer GmbH

Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main

Alle Rechte vorbehalten

Schriftart: Times 12 pt

Titelbild: yko54 – © 123rf.com

Herstellung: ef/bf/2B

ISBN 978-3-86455-668-5 EPUB

Inhalt

Erster Tag

30. Tag

1. Tag

1. Tag

30. Tag

2. Tag

30. Tag

3. Tag

10. Tag

29. Tag

3. Tag

40. Tag

4. Tag

41. Tag

5. Tag

43. Tag

6. Tag

Ca. ein Jahr später

Erster Tag

Eine kühle, spätsommerliche Frische legte sich wie ein sanfter Schleier über die noch immer dunkelgrünen Wiesenauen. Es war spät am Abend und die Dunkelheit hatte die idyllische Stille ganz in ein durch den strahlenden Vollmond glänzendes Schwarz eingehüllt. Wie Geister huschten gespenstisch anmutende Nebelschwaden, welche vom nahen Fluss aufstiegen, über die feuchte Wiese. Linksseitig thronte auf einer Anhöhe die ovale Höhenburganlage. Das Wahrzeichen der Stadt. Erbaut im spätgotischen Stil um das Jahr 1400 nach Christus als Verwaltungssitz des Kurfürsten von Mainz.

Die Gründung der Burg Alzenau und die Namensgebung des gleichnamigen Ortes wird durch die Sage mit der bei Kälberau gelegenen Randenburg verbunden: Nach der Einnahme dieser Burg wurde der Frau des Burgherren freier Abzug gewährt, wobei sie mitnehmen durfte, was sie tragen konnte. Die Frau entschloss sich, ihren Gatten auf die Schultern zu nehmen.

Als ihr die Last zu schwer wurde, bat ihr Mann, sie möge ihn zurücklassen, doch sie antwortete »allzu nah« und schleppte ihn noch über eine nahegelegene Anhöhe. Dort soll dann der Randenburger eine neue Burg gegründet haben, die er in Gedenken an diese Rettung »Allzunah« nannte, woraus dann später der Name Alzenau entstanden sein soll.

Der Fahrradweg, auf dem sie sich befand, war gut ausgeleuchtet. Erst vor ein paar Jahren hatte die Stadt beschlossen, Laternen am Wegrand zu installieren. Durch das Drängen der besorgten Bürger musste dementsprechend gehandelt werden.

Dennoch ist es in der ca. zwanzigtausend Einwohner zählenden Kleinstadt nie zu einem größeren Verbrechen gekommen. Sicherlich gab es hier und da mal kleinere Delikte, die von der örtlichen Polizei aber meist schnell aufgeklärt wurden. Durch einen hohen Kaufindex und die gute Wirtschaftslage war die Arbeitslosenquote sehr gering. Auch dies trug sicherlich zu einem angenehmen Umfeld bei, in welchem man gerne lebte. »Alzenau – Die Stadt im Grünen –« wie sie auch genannt wurde.

Sybille befand sich auf dem Heimweg vom Fitnessclub.

Heute war ein ganz besonderer Abend gewesen. Eines der Mädels, mit denen sie immer zum Spätkurs Zumba ging, hatte heute Geburtstag. Normalerweise trank sie keinen Alkohol, schon gar nicht nach dem Sport. Aber heute machte sie eine Ausnahme. Der Inhaber des Studios hatte zur Feier des Tages eine Flasche Sekt spendiert. Zusammen mit einem Energydrink gemischt nannten sie den Cocktail »Red Power«, und der hatte es wirklich in sich.

Sybille feierte wenige Tage zuvor ihren 30. Geburtstag. Ihr Mann Jens und ihr Sohn Thomas, der in die erste Klasse der örtlichen Grundschule ging, überraschten sie mit einer von kleinen Swarovski-Steinen besetzten Halskette. Diese zog sie natürlich zum Sport gewissenhaft aus, aber nach dem Duschen zierte sie umgehend wieder ihren schlanken Hals.

Bille, wie sie ihre Freundinnen gerne scherzhaft nannten, war eine sehr attraktive Frau. Ihre langen trainieren Beine, ihr straffer Bauch und ihr nicht allzu großer, aber wohlgeformter Busen ließen die Jungs im Studio manchmal ganz schön schwitzen. Ein runder, apfelförmiger Po, welcher sich durch unzählige Kniebeugen geformt hatte, zierte ihre Rückseite. Die langen braunen Haare gingen ihr bis weit über die Schultern. An Tagen wie heute, nachdem sie Sport gemacht hatte, band sie diese zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie legte sehr viel Wert auf ihr Äußeres und man sah ihr ihr Alter bei weitem nicht an. Zwar fragte sie niemand mehr nach ihrem Ausweis, wenn sie mit Jens mal wieder ausging, aber älter als Mitte 20 wurde sie niemals geschätzt.

Nicht nur deshalb trainierte Sybille zusätzlich zu den Tanzkursen und dem Krafttraining auch regelmäßig zwei Mal die Woche in einem Selbstverteidigungskurs. Ihr Trainer Peter lobte sie stets, was wohl nicht immer nur an ihren guten Fortschritten in »Krav Maga«, einer in der Slowakei Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten Selbstverteidigungstechnik, welche sich durch ihre einfach anzuwendenden Techniken und im System berücksichtigten instinktiven Reaktionen zu einer schnell erlernbaren und effektiven Selbstverteidigungstechnik etabliert hat. Im Kurs lernte sie auch, nie »unbewaffnet« das Haus zu verlassen. Aus diesem Grund hatte sie immer ein Pfefferspray in ihrer Jackentasche. Das speziell für Sondereinheiten hergestellte Produkt war zudem grün eingefärbt. Ein ähnlicher Farbstoff, wie er auch in Geldkassetten verwendet wird, damit das Geld darin nach einem eventuellen Diebstahl unbrauchbar gemacht wird und die Diebe entsprechend mit grüner Farbe markiert werden. Diese lässt sich tagelang nicht mehr von der Haut abwaschen. Genau so funktioniert auch das Spray und der damit getroffene Täter würde nicht nur kampfunfähig gemacht werden, sondern auch zur späteren Identifizierung noch eine markante grüne Färbung erhalten. Ausgerüstet mit ihrem Wissen in Kampfsporttechniken und der griffbereiten Dose Reizgas hatte sie keine Angst, den ca. 4 km langen Heimweg alleine zu Fuß anzutreten.

Ab und an fuhr sie natürlich auch mit ihrem Auto. Ein kleiner, leicht verrosteter und unzuverlässiger alter Fiat Punto, der seine besten Tage schon längst hinter sich hatte. Dieser sprang, wie so oft, mal wieder nicht an. Somit hatte sie Jens ins Studio gefahren. Auch wenn ihm bei dem Gedanken stets unwohl war, seine Frau alleine heimlaufen zu lassen. Er musste auf Thomas aufpassen, der schon längst im Bett lag. Jens machte es sich auf dem Sofa gemütlich und schaute fern. Aktenzeichen XY ungelöst, nicht gerade die beste Wahl, wenn man auf seine Frau wartet, die allein nachts nach Hause läuft …

Nebenbei chattete er aber auch gerne mit Simone.

Jens machte sich nichts vor. Er wusste, dass er eine attraktive Frau zuhause hatte. Aber seit der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Thomas blieb der Sex doch immer öfter auf der Strecke. Wie lange war es nun her, das letzte Mal? Drei Wochen, einen Monat? Jens wusste es nicht mehr so genau, aber der Gedanke an Simone und die ersten Worte, die untermalt mit Emojis auf dem Display seines neuen iPhones aufleuchteten, ließen ihn seine Männlichkeit ganz schnell wieder spüren.

Getroffen hatten sich die beiden erst einmal heimlich im Wald. Sybille war wie so oft wieder im Fitnessstudio und ihr Sohn verbrachte derzeit einen Teil der Ferien bei den Großeltern in Aschaffenburg.

An jenem Abend ging ein reger Schriftverkehr der abendlichen Aktion voraus. Unkonzentriert und mit einer deutlichen Beule in der Hose verbrachte Jens seinen Arbeitstag und die eindeutigen Worte, untermalt von Bildern fester, mittelgroßer nackter Brüste mit großen Brustwarzen sowie ein Foto vom Ansatz eines frisch gewachsten Venushügels ließen sein Blut förmlich kochen.

Über eine polnische Onlineapotheke hatte er sich zuvor ein potenzsteigerndes Mittel besorgt.

Das machte sein bestes Stück nicht nur für eine lange Zeit hart wie Kruppstahl, sondern mit ein paar Schlucken Alkohol auch ausdauernd wie Haile Gebrselassie beim Marathonlauf 2008 in Berlin.

»18:30 Uhr, Treffpunkt Hundeplatz, ich freue mich auf dich und deinen kleinen Freund …

P.S. Mein Höschen gleicht schon einem Feuchtbiotop.«

Das war an jenem Tag im Sommer die letzte Whatsapp von Simone.

Um Punkt 18:00 Uhr verließ Jens seinen Arbeitsplatz, telefonierte noch schnell mit Sybille, sagte ihr, wie sehr er sie liebte und wünschte ihr viel Spaß beim Sport. Dann drückte er sich hastig das Päckchen mit dem gelförmigen Inhalt aus Polen in den Mund. Geschmacksrichtung Waldmeister. Aber das Zeug schmeckte widerlich nach einer Mischung aus Hustensaft und Chemie.

Die großzügigen Schlucke aus seinem Flachmann, der mit Ouzo gefüllt war, überdeckten diesen Geschmack aber sehr schnell.

Aufgeregt wie ein kleiner Junge vor Weihnachten begab sich Jens zum vereinbarten Parkplatz im Wald.

Dort angekommen spannte seine Hose schon merklich und seine Hände wurden noch feuchter, als auch kurz darauf Simone angefahren kam.