Besser so als anders - Meredith Goldstein - E-Book
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Besser so als anders E-Book

Meredith Goldstein

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Beschreibung

Das Leben kommt schneller, als man denkt

Eine Innenarchitektin, die eindeutig zu viel Zeit auf dem Sofa ihres Therapeuten verbringt. Eine Castingfrau, die für den Mann ihres Lebens noch die perfekte Besetzung sucht. Und ein chaotischer Bibliothekar, der für seinen kranken Hund fast alles tut, aber zu einer Frau noch nie »Ich liebe dich« gesagt hat.

Was passiert, wenn diese drei am Hochzeitswochenende ihrer besten Freundin beschließen, ihr Leben umzukrempeln, erzählt die bekannte Kolumnistin Meredith Goldstein mit Charme und Witz in ihrem scharfsinnigen und unwiderstehlich komischen Romandebüt.

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Seitenzahl: 340

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Meredith Goldstein

Besser so als anders

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Christiane Winkler

Die Originalausgabe The Singles erschien 2012

bei Plume, Penguin Group, New York

Copyright © 2012 by Meredith Goldstein

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by Diana Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Redaktion | Charlotte Paetau

Umschlaggestaltung | t.mutzenbach design, München

unter Verwendung von Illustrationen von shutterstock

Satz und eBook| Greiner & Reichel, Köln

Alle Rechte vorbehalten

978-3-641-08348-9

www.diana-verlag.de

Für Lorraine Goldstein, die Leseratte

Beth Eleanor Evans, die Braut, war neunundzwanzig Jahre alt, schlank, hatte Sommersprossen und rotblondes Haar und wurde aufgrund ihrer Initialen von allen nur Bee genannt. Im Moment stand sie vor einer weißen Tafel, die sie an diesem Morgen in einem Baumarkt gekauft hatte.

Die Tafel gehörte zu den Utensilien, die man sonst im Hörsaal einer Universität oder im Konferenzraum eines Tagungshotels fand. Doch an diesem dunstigen Mittwoch Ende September im Haus ihrer Eltern im historischen Städtchen Ellicott in Maryland diente sie Bee dazu, letzte Änderungen am Ablauf ihrer Hochzeit vorzunehmen, dem teuersten Fest, das der Tower Gardens Country Club in diesem Herbst veranstalten würde.

Bee war seit über einer Stunde damit beschäftigt, Kreise, Quadrate, Namen und Nummern auf der Tafel zu vermerken, weshalb diese auch eher wie der Strategieentwurf für ein Footballspiel aussah oder wie eine Schultafel aus dem Film Good Will Hunting, auf der jemand eine komplizierte Gleichung für Matt Damon niedergeschrieben hatte. In Wahrheit prangte auf ihr jedoch eine Sitzordnung – Bees letzte Aufgabe, bevor die zahlreichen Familienmitglieder zu ihrer weniger als achtundvierzig Stunden entfernten Hochzeit anreisen würden.

Bee strich sich eine lose Haarsträhne hinter das rechte Ohr und beugte sich nervös vor. Auf der Tafel waren dreißig Kreise mit jeweils einer Zahl darin zu sehen; von jedem Kreis gingen strahlenförmig Linien ab, auf denen die Namen von Paaren standen.

»Cousin Wesley und Frau Katie«, stand auf einer, »Mr Barocas (Dads Arbeitskollege) und Frau Yvonne«, stand auf einer anderen Linie. »Jimmy Fee und Freundin«, »Mr und Mrs Rodman (Nachbarn)«. »Ed und Elaine Ryan (Steuerberater)«, »Dr. Weihong Zheng und Ehemann (Kinderärztin)«.

Am rechten oberen Tafelrand stand in leuchtend roten Großbuchstaben noch eine Namensliste: »Hannah Martin, Rob Nutley, Nancy MacGowan, Vicki Clifford, Joe Evans.« Über die Namen hatte Bee in der gleichen leuchtend roten Schrift das Wort »SINGLES« geschrieben. Sie waren die einzigen Gäste, die auf ihrer Zusage zu Bees Hochzeit keine Begleitung angegeben hatten, und nun waren sie die einzigen, die Bee noch nicht platziert hatte.

Nicht dass Bee Vorbehalte gehabt hätte, Alleinstehende einzuladen, doch sie hatte jedem Gast die Möglichkeit zugestehen wollen, eine Begleitperson mitzubringen. Trotzdem wollten diese Singles offenbar allein kommen. Bee konnte das nicht verstehen.

Als sie selbst noch Single gewesen war, hatte sie es den Bräuten immer übel genommen, wenn sie eingeladen wurde, aber niemanden mitbringen durfte, weil sie keinen festen Freund hatte. Deshalb hatte Bee sich geschworen, bei ihrer eigenen Hochzeit jedem eine Einladung zu schicken, auf die man eine Begleitperson eintragen konnte. Sie würde niemanden zwingen, allein zu kommen.

Fast alle Geladenen hatten Bees Angebot auch angenommen. Nur ebendiese Singles nicht, die Bees Ansicht nach nicht nur auf ihrer Tafel, sondern auch im Leben herrenlose Wesen waren. Zwei Singles waren als streitsüchtig bekannt. Zwei andere berüchtigt dafür, dass sie Bee einmal öffentlich blamiert hatten. Eine Singlefrau war eine Freundin der Familie des Bräutigams, die Bee nicht kannte, die aber den Ruf hatte, eine eingefleischte Einzelgängerin zu sein.

Bees Hochzeitsplanerin, die sich einen Namen gemacht hatte, weil sie bereits für die Hochzeitsfestivitäten der Tochter eines Expräsidenten verantwortlich gewesen war, hatte beim ersten Treffen einen prüfenden Blick auf Bees Gästeliste geworfen und dann zu ihr gesagt: »Egal, wen Sie einladen, Singles wird es immer geben. Sie müssen sich auf eine ungerade Zahl gefasst machen. Und ganz egal, wie Sie es drehen und wenden, mit den Singles geht immer irgendetwas schief.«

Bee strich sich mit dem rechten Handrücken über die Augenbrauen – einer ihrer bevorzugten Ticks – und sah prüfend die Kreise und Linien an, die sie an ein Puzzle erinnerten. Fünf Gäste hatten noch keinen Platz. Und jeder dieser Gäste hatte seine ganz persönlichen Bedürfnisse. Darum waren viele Tische auch tabu. Beispielsweise durfte man keinen Single in die Nähe seines Expartners setzen. Und jemand, der leicht ausfällig wurde, durfte keinesfalls neben verklemmten Verwandten sitzen – zu Letzteren zählten Bees Familienmitglieder.

Während Bee in Gedanken Namen und Tische verschob, hörte sie, wie ihre Mutter hinter ihr den Raum betrat.

»Du kreist ja noch immer um diese fünf«, sagte Donna Evans, seufzte theatralisch und trat neben Bee an den Esstisch.

Donna trug ein graues Trägerhemd mit der Aufschrift»breathe« quer über der Brust, wobei das kleine b und das letzte e direkt über ihren hervorstechenden Brustwarzen lagen. Die dazu passende Yogahose reichte ihr bis knapp über die Knie. Sie trug ihre blond gefärbten Locken, die den exakt gleichen Farbton wie die Haare ihrer Tochter hatten, zu einem strengen Knoten nach hinten gebunden.

»Jetzt bring es endlich hinter dich und trage sie einfach auf den freien Plätzen ein«, sagte Donna, als Bee sie ansah und hilflos die Arme herabhängen ließ. »Liebling, die Leute werden sowieso die meiste Zeit tanzen.«

Donna stieß einen weiteren entnervten Seufzer aus und schob sich an ihrer Tochter vorbei, um einen besseren Blick auf die Tafel und die Liste der Singles zu haben. Missmutig blickte sie ein paar Sekunden auf die Namen, dann schnappte sie sich den Markierstift vom Tisch und fing an, auf der Tafel herumzukritzeln. Sie schrieb Vicki Cliffords und Rob Nutleys Namen auf eine leere Linie neben die Namen der Brüder und Cousins des Bräutigams. Danach notierte sie Hannah Martins Namen in kleinen Buchstaben oberhalb des Tischkreises, an dem Bees Freunde von der juristischen Fakultät nebst Ehegatten saßen.

»Wir stellen einfach noch einen Stuhl dazu«, sagte Donna, bevor Bee einwenden konnte, dass der Tisch doch schon voll besetzt sei. »Der Partyservice kann neun Stühle an einem Tisch für acht Personen unterbringen.« Dann betrachtete Donna die andere Seite der Tafel und notierte die zwei letzten Singlenamen: Sie trug Joe Evans und Nancy MacGowan am Tisch der Kanzleipartner von Bees Vater und deren Frauen ein.

»Wenn ihr zwei noch länger vor dieser Tafel steht«, brüllte Bees Vater Richard Evans jetzt aus dem Nebenzimmer, »schmeiße ich sie in die Mülltonne, das schwöre ich euch! Soll sich doch jeder hinsetzen, wo er will!«

Ergeben wandte Bee sich von der Tafel ab. »Na gut, dann eben so«, sagte sie zu ihrer Mutter, die den Markierstift wieder hingelegt und mit quietschenden Turnschuhen über den Holzboden zurück in die Küche gegangen war.

»Mom«, rief Bee hinter ihr her.

»Ja?«

»Ich habe Hunger«, sagte Bee ein wenig zu leise, als fürchtete sie, ihre Mutter könnte sie tatsächlich hören.

»Iss was Leichtes«, zischte Donna aus dem Nebenzimmer. »Und etwas Natriumarmes! Das Kleid gibt keinen Zentimeter mehr nach.«

Bee drehte sich um und warf einen letzten Blick auf die roten Namen oben auf der Tafel. Sie war so froh, dass sie Matt hatte und nie wieder allein sein müsste. Kurz und voller Hoffnung fragte sie sich, ob sich das Leben ihrer Singles wohl jemals ändern würde – ob Hannah, Rob, Nancy, Vicki und Joe irgendwann einmal Namen sein würden, die sich problemlos auf einer Sitzordnung platzieren ließen.

Dann dachte sie an ihre nächste salzarme Mahlzeit und verzog das Gesicht. Sie streckte den Arm aus und wischte die Liste der Singles mit einem kleinen Schwamm von der Tafel.

Hannah

Darf ich ganz ehrlich zu dir sein?«, wandte sich Dawn in lautem Flüsterton an Hannah, während sie eine halb gerauchte Zigarette in der rechten und eine Packung Haarklammern in der linken Hand hielt.

Hannah hatte gelernt, dass Dawn auf diese Frage keine Antwort erwartete. Nach ein paar Tagen in der Gesellschaft von Bees altkluger Trauzeugin wusste Hannah, dass Dawn fast jeden ihrer Sätze mit dieser theatralisch geäußerten Einleitung begann. Nur selten hatten diese vier Worte etwas mit dem Satz zu tun, der danach folgte. Und nur selten war Dawn an Ehrlichkeit interessiert.

»Es ist nichts Schlimmes«, fuhr Dawn fort, als sie Hannahs skeptischen Blick bemerkte, wobei sie das Wort »Schlimmes« in die Länge zog. »Ich frage mich nur, ob du dich nicht ein wenig mehr schminken solltest, bevor es heute losgeht. Die anderen Mädchen und ich tragen alle Eyeliner.« Dabei riss Dawn die Augen auf, um ihrer Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. »Mir ist aufgefallen, dass du keinen trägst. Ich weiß nicht, ob du schon bemerkt hast, dass die Augen mit Eyeliner viel größer wirken. Besonders auf Fotos. Du hast doch wunderschöne blaue Augen, und ich möchte einfach verhindern, dass du auf den Fotos total in den Hintergrund trittst.«

Hannahs Nase war mindestens einen halben Meter von Dawns Mund entfernt, trotzdem überwältigte sie Dawns Atem, der nach Nikotin und Caesar Salad stank. Als Dawn eine weitere Rauchwolke ausstieß, zuckte Hannah zurück.

Hannah war es nicht gewohnt, dass man in ihrer Gegenwart rauchte. Die meisten ihrer Freunde hatten schon vor Jahren damit aufgehört, nachdem in New York das Rauchverbot eingeführt worden war. In ihrem Bekanntenkreis gab es noch ein paar Gelegenheitsraucher, die sich ab und zu auf Hausdächern oder Terrassen in Brooklyn eine Zigarette anzündeten. Ab November war es einfach zu ungemütlich, draußen zu rauchen.

Die Gesellschaft der vielen Südstaatler, die zu Bees Hochzeit angereist waren, erinnerte Hannah wieder einmal daran, dass sie das Glück hatte, in einer Stadt zu leben, in der Raucher praktisch überall ausgegrenzt wurden. Matts Familienmitglieder aus Raleigh und Durham waren allesamt schamlose Kettenraucher. Einige von ihnen arbeiteten sogar bei Philip Morris. Es überraschte Hannah ein wenig, dass eine Perfektionistin wie Dawn sich keine Gedanken darüber machte, dass ihr Kleid und ihr Haar nach Rauch stinken könnten. Aber vermutlich spielte das keine Rolle, wenn sowieso alles nach Rauch stank. Überall hing der Geruch nach Zigaretten in der Luft, und nur Hannah schien sich daran zu stören.

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