Blutwinter (eBook) - Markus Flexeder - E-Book

Blutwinter (eBook) E-Book

Markus Flexeder

4,8

Beschreibung

Winter 1920, kurz vor dem Nikolaustag: Durch den knietiefen Schnee kommt das Böse in das Tal hinabgestiegen. "Der Teufel war's", erzählt man sich später über den Unbekannten, der 25 Bauersleute ermordete und dabei keine Gnade kannte. Im Jahr 2005 machen sich zwei Journalisten auf, das Rätsel um die Blutnacht von Wolfsham endgültig zu lüften. Mithilfe archivierter Zeugenaussagen - voll von Geschichten über Raunächte, Aberglauben und den Teufel - versuchen sie, die Fragmente Stück für Stück zusammenzufügen. Doch nur die 95-jährige Maria Stadler vermag ihre offenen Fragen womöglich noch zu beantworten. Aber die gibt nur äußerst widerwillig Auskunft ...

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Markus Flexeder

 

Blutwinter

 

Kriminalroman

 

 

 

 

 

ars vivendi

 

Vollständige eBook-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen Originalausgabe (Erste Auflage Oktober 2014)

 

© 2014 by ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, Cadolzburg

Alle Rechte vorbehalten

www.arsvivendi.com

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Montasser Medienagentur, München.

Die im Buch enthaltene Erlösungsbitte und das Gebet am Sterbe- oder Begräbnistage stammen aus: Armenseelenbüchlein, Verlag Karl Jansen, Buttenwiesen/Bayern, 1952.

 

Lektorat: Andrea Kunstmann

Umschlaggestaltung: ars vivendi verlag unter Verwendung einer Fotografie von © plainpicture/BY

Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag

 

eISBN 978-3-86913-483-3

 

Für meine Mutter.

Ich vermisse dich!

 

Für meinen Vater und

für meinen Bruder.

 

Der Mensch bekommt von Gott, was er verdient;

entsprechend seinem Tun vergilt er ihm.

(Hiob 34,11)

 

I DUNKEL

 

Montag, 5. Dezember 1949

»Zefix«, schrie die Frau auf. Aus einem tiefen Schnitt in ihrem Zeigefinger spritzte Blut über die Arbeitsplatte und auf die Zwiebel, die sie zu schneiden versuchte. Voller Wut schleuderte sie sie in den Mülleimer.

Dann tönte aus dem alten Volksempfänger auch noch Bing Crosbys White Christmas. Als wolle sie darauf einschlagen, lief sie auf das Radio zu, zog dann aber nur voller Verzweiflung den Stecker heraus. Sie presste einen Spüllappen auf die Wunde und setzte sich auf das Kanapee neben dem Esstisch. Sie zitterte, Panik schnürte ihr den Atem ab. Was sollte sie tun?

Sie befolgte den Rat ihres Arztes: hinsetzen, sich sammeln und auf die Atmung achten, um dabei die Gedanken zu ordnen. Sie richtete ihren Oberkörper auf und schloss halb die Augen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich. Sie versuchte krampfhaft, an nichts zu denken – doch das gelang ihr nicht. Also konzentrierte sie sich auf die Geräusche der Kuckucksuhr neben der Tür: tick – tack, tick – tack, tick – tack … langsam wurde es besser.

Der klaffende Schnitt brannte, doch die Blutung hörte langsam auf und auch ihre zittrigen Hände wurden ruhiger. Sie pustete sich eine blonde Strähne aus der Stirn und atmete tief ein; da hörte sie ein Knarren. Lukas, ihr Sohn, stieg vorsichtig die enge Stiege vom oberen Stock herunter in den Flur. Noch bevor er überhaupt in der Küche war, fragte sie ihn bereits, ob er mit seinen Hausaufgaben fertig sei.

»Ja, Mama«, antwortete er brav und trat ein. Als er seine Mutter stocksteif und ganz blass auf dem Sofa sitzen sah, lief er schnell zu ihr hinüber und strich ihr mit seinen kleinen Händen über das Haar. »Mama, geht’s dir wieder nicht gut?«

Sie hob den Kopf, ihre Augen wirkten müde und erschöpft. Während sie ihren Sohn anstarrte, dachte sie: Ich hätt dich niemals auf die Welt bringen dürfen!

Sein blondes Haar stand in alle Richtungen, und sein fragendes Gesicht zeigte deutlich, dass er auf eine Reaktion seiner Mutter wartete. Doch nichts geschah. Sie starrte nur.

Zaghaft lehnte er seinen Kopf an ihre Schulter. Als er dann seine Arme um sie legen wollte, stand sie auf und schob ihn beiseite. »Geh weg, Lukas! Ich muss kochen.«

Lukas blieb vor dem Kanapee stehen und zog die Mundwinkel nach unten. Doch plötzlich erhellte ein Lächeln sein Gesicht, und er rannte erneut quer durch den Raum. Von hinten legte er die Arme um die Hüfte seiner Mutter und drückte sich an sie. »Du, Mama?«, fragte er.

»Ja, was denn?«

»Beim Martin kommt heut auf d’ Nacht der Nikolaus, darf ich da auch hin?« Er presste seinen Kopf fest an ihren Rücken. Sie blieb stumm. Ihr Körper wurde starr, und ihr Blick verlor sich irgendwo in einer anderen Zeit.

»Bitte«, fügte Lukas hinzu.

Seine Mutter atmete hörbar entschlossen ein und schüttelte kurz den Kopf, als wolle sie Bilder daraus vertreiben. Ein fast tonloses »Nein!« kam über ihre Lippen.

»Ach, Mama. Bitte lass mich doch da hin. Der Thomas kommt auch und hat gefragt, ob ich auch dabei bin.«

»Nein, Lukas! Du bleibst daheim.«

Der Junge ließ von seiner Mutter ab und trat einen Schritt zurück. »Wieso denn nicht? Der Papa kann mich doch hinbringen, wenn er wieder da ist.«

»Ich hab Nein gesagt und aus jetzt.«

Der Junge stampfte mit seinen Füßen auf den Boden: »Mama!«, schrie er wütend.

Diese warf die neue Zwiebel in die Spüle, drehte sich um und gab ihrem Sohn eine schallende Ohrfeige. Lukas’ Augen wurden feucht, und seine brennende Wange rötete sich. Erbost lief er nach oben in sein Zimmer.

Die Frau setzte sich indessen wieder auf das Sofa, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und begann bitterlich zu weinen.

»Zwecks was möchten Sie denn unbedingt wissen, was vor fünfundachtzig Jahren war?«, fragte Maria Stadler. Sie blickte auf das Kruzifix, das gegenüber von ihrem Bett an der Wand hing. Bevor sie einschlief, betete sie jeden Abend ein Vaterunser und ein Ave Maria. Doch der wirkliche Austausch, eine Unterhaltung mit Gott, das wollte ihr seit fünfundachtzig Jahren nicht mehr recht gelingen. Dazu fehlten ihr die Worte. Und jedes Jahr, wenn die Tage im Wechsel von Sommer zu Winter kürzer wurden, wenn der erste Schnee fiel und sich das Jahr dem Ende neigte, kamen die Erinnerungen an das schier Unbeschreibliche zurück. Mehr als achtzig Jahre hatte sie mit keinem Menschen darüber gesprochen. Gefragt hatte man sie damals oft, doch sie hatte geschwiegen, so wie alle.

»Aber Frau Stadler, wieso denn diese Ablehnung? Wir sind extra aus München angereist, um uns mit Ihnen zu unterhalten. – Gefallen Ihnen denn wenigstens die Blumen?«

Am Bett der alten Dame standen Korbinian Lallinger und Norbert Aumüller. Die zwei Journalisten waren fest entschlossen, die Geschehnisse der sogenannten »Blutnacht« im oberbayerischen Wolfsham aufzuklären, die auch ein knappes Jahrhundert später noch immer Rätsel aufgaben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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