Ihre Bridgewater Bräut - Vanessa Vale - E-Book

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Vale Vanessa

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Beschreibung

Die ersten drei Bücher der USA Today Bestseller „Bridgewater Ménage Serie“. Dieses Buch umfasst die Bücher Ihre entführte Braut, Ihre unberechenbare Braut und Ihre entzückende Braut. Falls Sie diese drei Bücher bereits besitzen, kaufen Sie dieses Buch nicht. Es enthält KEINE neuen Inhalte.

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Ihre Bridgewater Bräut

Bridgewater Menage Serie Bücherset - Bände 1-3

Vanessa Vale

Ihre entführte Braut: Copyright © 2015 von Vanessa Vale

Ihre unberechenbare Braut: Copyright © 2015 von Vanessa Vale

Ihre entzückende Braut: Copyright © 2015 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Bigstock- Lenor; Period Images

Inhalt

HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Ihre entführte Braut - Bande 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Ihre unberechenbare Braut - Bande 2

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Ihre entzückende Braut - Bande 3

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

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ÜBER DIE AUTORIN

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Ihre entführte Braut - Bande 1

Kapitel 1

EMMA

„Du kannst mit ihr machen, was du willst. Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.“

Das waren die ersten Worte, die ich verstehen konnte, als ich wieder aufwachte. Meine Gedanken waren noch ungewöhnlich verschwommen. Alles das, was zuvor gesagt wurde, war unverständlich; fast so, als wären meine Ohren voll Watte. Meine Augen waren so schwer wie Blei, dass ich sie kaum öffnen könnte, und meine Zunge schmeckte bitter. Mein Kopf dröhnte im Takt meines Herzschlags. Ich wollte aus der sicheren Wärme meines Schlafs nicht erwachen.

„Sicherlich könnte sie leicht genug vergeben werden. Eine übereilte Ehe. Ihr Gesicht und ihr Körper sind für jeden Mann mehr als attraktiv“, antwortete eine Frau auf die eindringlichen Worte des Mannes.

„Nein!“ Sein Ton war emphatisch und scharf. „Das wird nicht ausreichen. Es ist mein Geld, wenn ich bitten darf.“

Mein Kopf wurde klarer und ich erkannte die Stimme. Es war mein Stiefbruder, Thomas. Mit wem sprach er da? Und warum? Das Thema war merkwürdig. Alles war merkwürdig. Warum sprachen sie in meinem Schlafzimmer, während ich schlief? Es war an der Zeit, die Antwort zu finden.

Schwankend richtete ich mich im Bett auf, während ich mit den Wimpern klimperte und sich meine Augen dann erstaunt weiteten. Das war nicht mein Schlafzimmer! Die Wände waren nicht eierschalen-blau, sondern grell rubinrot. Das Zimmer war prunkhaft und leicht beleuchtet. ebenfalls rote Gardinen aus Samt hingen an den Fenstern. Das Zimmer war mit Dekadenz und Extravaganz erfüllt. Ein geschmackloses Werk. Ich rieb meine verschlafenen Augen, um sicherzugehen, dass ich nicht träumte und brauchte einen Moment, um meinen Kopf klar zu bekommen.

Thomas stand mit aufrechter Haltung stramm an der Tür. Seine Handflächen zeigten nach außen und er sprach mit einer Frau, die über einen Kopf kleiner war. Sie trug ein smaragdgrünes Kleid aus Satin, das ihren üppigen Ausschnitt fast überquellen ließ und ihre schmale Taille hervorhob. Ihr tiefschwarzes Haar war auf kreative Art und dem neusten Trend entsprechend mit kunstvollen Löckchen, die in den Nacken fielen, hochgesteckt. Sie war hübsch und hatte schneeweiße Haut. Ihre Lippen waren leicht gefärbt und ihre Augen mit Kajal verdunkelt. Sie war so übertrieben wie ihre Umgebung.

Sie bewegte sich hochmütig auf einen großen Tisch zu, wo sie es sich vor einem kalten Kamin bequem machte und behutsam die obere Schublade öffnete. Ihre Augen wanderten zu mir und sie bemerkte, dass ich wach war, machte aber keine Anmerkung dazu. Sie nahm einen kleinen Stapel Scheine und übergab ihn an Thomas. Er war ein großer Mann mit breiten Schultern. Sein Auftreten war eindrucksvoll, so dass er selbst die stärksten aller Männer problemlos einschüchtern könnte. Aber nicht diese Frau. Sie zeigte sich unbeeindruckt und hatte kein gekünsteltes Lächeln auf den Lippen. Zum Geschäftsabschluss hob sie nur auf hochnäsige Weise ihr Kinn an.

„Thomas.“ Meine Stimme klang kratzig und ich räusperte mich. „Thomas“, wiederholte ich, „Was geht hier vor sich?“

Seine dunklen Augen verengten sich, als er seinen Blick auf mich lenkte. Reiner Hass spiegelte sich in den tintigen Tiefen seiner Augen wieder. Gewöhnlich war nur Desinteresse da gewesen; diese Wut war neu. Sein Vater hatte meine Mutter geheiratet, als ich fünf und Thomas fünfzehn war. Beide Elternteile waren Jahre zuvor verwitwet. Die Ehe wurde mehr wegen des Geldes als auf Basis von Zuneigung geschlossen und als sie gestorben waren – er durch einen Sturz vom Pferd und sie ein Jahr später als Folge von Schwindsucht – wurde ich unter die Vormundschaft von Thomas gestellt. Obwohl er mir gegenüber nie liebevoll oder sonderlich interessiert an mir gewesen war, hatte ich nichts lieber gewollt.

„Du bist wach“, murmelte er mit einem finsteren Blick. „Die Laudanum-Dosis war nicht ganz so stark, wie ich es mir vorgestellt hatte.“

Mein Mund öffnete sich vor Erstaunen. Laudanum? Kein Wunder, dass ich Probleme hatte, alles zu verstehen. „Was – ich verstehe nicht.“ Ich strich mir mit der Hand durch die Haare. Ich hatte einige Haarnadeln aus meiner strengen Hochsteckfrisur verloren und einige lange Strähnen strichen mir den Nacken. Ich leckte mir über meine trockenen Lippen und blickte zwischen der unbekannten Frau und meinem Thomas hin und her.

Mein Stiefbruder war auf eine konservative, strenge Art und Weise ein attraktiver Mann. Er war präzise, prägnant und exakt. Streng würde es auch treffen, genauso wie ernst. Sein Anzug war schwarz, seine dunklen Haare lagen mithilfe von Pomade glatt und glänzend an und sein Schnurrbart war voll, aber doch gnadenlos gepflegt. Manche sagten, dass wir uns ähnlich sahen, obwohl wir nicht wirklich verwandt waren. Wir hatten beide hellblaue Augen, unsere Haare waren aber dunkel wie die Nacht, allerdings waren unsere Mienen doch sehr unterschiedlich. Thomas‘ Emotionen passten zu seiner Kleidung: Nüchtern und angespannt. Eine Eigenschaft, die man auch in seinem Vater wiederfinden konnte. Ich hingegen wurde als gelassener, sozusagen als Friedensstifterin in der Familie, angesehen. Seit dem Tod unserer Eltern, lebte ich mit Tomas und seiner Frau, Mary, und ihren drei Kindern zusammen. Als Teil eines hektischen Haushalts konnte ich im Gegensatz zum weniger großzügigen Wesen meines Bruders immer einen Anschein von Unbeschwertheit bewahren.

Thomas seufzte, als ob er seine Zeit mit einem widerspenstigen Kind verschwand. „Das ist Frau Pratt. Ich überschreibe ihr meine Vormundschaft.“

Frau Pratt sah nicht wie irgendeine mir bekannte, verheiratete Frau aus. Keine, die ich kannte, trug ein Kleid in einer solchen Farbe, aus einem solch schimmernden Stoff oder mit einem so gewagten Schnitt. Ihr Ausdruck blieb neutral, als ob sie nicht in diese Unterhaltung einbezogen werden wollte.

„Ich brauche keinen Vormund, Thomas.“ Ich drehte mich, um meine Beine über die Seite der Liege, auf der ich geschlafen hatte, zu schwingen. Nicht geschlafen, betäubt. Das Möbelstück war ein ungewöhnliches Objekt in, so mutmaßte ich, Frau Pratts Büro. Das war kein Gesprächsthema, bei dem man liegen musste, und ich hatte das Gefühl, komplett benachteiligt zu werden. Ich richtete mein Kleid und versuchte mich herzurichten, aber ohne einen Spiegel oder einen Kamm konnte ich nicht viel machen. „Wenn du das Gefühl hast, dass im Haus nicht genügend Platz für mich ist, kann ich durchaus etwas Eigenes finden. Ich bin ja nicht mittellos.“

Unserem Vater gehörte eine Goldmine am Stadtrand von Virginia City und für eine Zeitlang strömte Geld ein. Mit gut platzierten Investitionen, die unsere Familie nicht wollte. Jegliche Verschwendung wurde durch die Eisenbahnstrecke gebracht. Selbst zu einer solch abgelegenen und kleinen Stadt in Montana Territory. Dieses Schicksal hatte sogar dabei geholfen, Thomas‘ Stellung in der Regierung der Stadt zu finanzieren. Sein Interesse an Politik und eine Zukunft in Washington forderten, dass die Gelder gut in Spenden investiert wurden.

„Nein. Dein Geld ist weg.“ Er betrachtete dabei die Fingernägel seiner Hand.

Seine Worte machten mich sprachlos. Ich war fassungslos. Das Zimmer drehte sich für einen Moment und ich hielt mich stützend an der Liege fest. Das Geld war weg? Das Konto war für das, was ich je gebraucht hätte, voll genug gewesen. „Weg? Wie?“

Er zuckte gleichgültig mit der Schulter und blickte nur flüchtig zu mir. „Ich habe es genommen.“

„Du kannst dir nicht mein Geld nehmen.“ Ich riss meine Augen auf und mein Magen drehte sich, nicht nur wegen der üblen Nebenwirkungen der opiathaltigen Droge, sondern auch wegen der Worte und dem banalen Tonfall meines Bruders.

„Das kann ich und das habe ich.“ Als dein Vormund ist es mein Recht, deine Gelder zu verwalten. Die Bank kann mich nicht davon abhalten.“

„Warum?“ fragte ich ungläubig. Er wusste, dass ich nicht nach der Bank fragte, sondern nach seinem Anspruch auf mein Erbe.

Frau Pratt stand nur da und hörte zu. Sie stütze Ihre Hände an ihrer Taille. Es schien ganz so, dass ich keinen Fürsprecher hatte.

„Du hast etwas gesehen, was du nicht hättest sehen sollen. Ich muss dich loswerden.“

„Mit–“ Nachdem ich seine Anspielung verstanden hatte, blieb ich still. Ich hatte etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen. Neulich hatten Mary und ich die Kinder zur Schule gebracht, bevor wir zum Hilfstreffen der Damen gehen wollten, um die Pläne für das Sommerpicknick der Stadt zu besprechen. Eines der Kinder hatte seine Tasche mit dem Mittagessen vergessen und ich hatte mich bereit erklärt, nach Hause zurückzugehen und sie zu holen, während Mary bereits zum Treffen ging. Auch wenn derartige Funktionen langwierig waren, war ich für eine Pause von den Bestrebungen älterer Damen, die versuchten einen passenden Partner für mich zu finden, dankbar. Mit meinen zweiundzwanzig Jahren und unverheiratet war ich eine Art Lieblingsprojekt für sie. Sie hatten sich das Ziel gesetzt, mich vor meinem nächsten Geburtstag verheiratet zu sehen. Ich hingegen war nicht in einer solchen Eile, besonders wenn ich mir die arroganten und unsympathischen Männer anschaute, die in Erwägung gezogen wurden.

Anstatt den Koch in der Küche zu finden, fand ich Clara, das Hausmädchen von oben, wie sie auf dem Küchentisch lag. Ihre graue Uniform war zur Taille hochgeschoben und ihre weiße Baumwollunterhose hing an einem Knöchel, während Allen, Thomas‘ persönlicher Sekretär zwischen ihren gespreizten Beinen stand. Seine Hose war offen und so lag seine Männlichkeit, die er kraftvoll in Clara stieß, frei. Ich blieb ruhig und versteckt im Eingang stehen. Das Paar bekam nicht mit, dass ich da war und bei ihren sexuellen Aktivitäten zusah. Im Allgemeinen wusste ich, was zwischen einem Mann und einer Frau geschah, aber ich hatte es noch nie erster Hand beobachtet und insbesondere nicht so etwas. Nicht auf einem Küchentisch!

Meine Mutter hatte mir, bevor sie gestorben war, erklärt, dass es nachts, in der Dunkelheit getan wurde und nackte Haut nur minimal – und nur so viel, wie nötig – gezeigt wurde. Aufgrund der Intensität und Stärke, die von Allens Bewegungen ausging, dachte ich, dass sich Clara beschweren würde oder Schmerzen hätte, aber der Blick auf ihrem Gesicht und die Art und Weise, wie sie ihren Kopf nach hinten warf und auf die hölzerne Oberfläche schlug, ließ mich anders denken. Er befriedigte sie. Es gefiel ihr! Mutter hatte gesagt, dass es etwas war, dass man über sich ergehen lassen müsse, aber Clara bewies mir das Gegenteil. Der Blick der Ekstase in ihrem Gesicht konnte nicht vorgetäuscht werden.

Ich spürte ein Prickeln zwischen meinen Beinen bei der Vorstellung, dass mich ein Mann auf solche Weise füllt und mich alles, außer das, was er tat, vergessen ließ. Als sich Clara über ihre bedeckten Brüste strich, wurden meine Nippel hart und schmerzten unter dem Verlangen, berührt zu werden. Sie genoss nicht nur Allens Aufmerksamkeit. Die Art und Weise wie Sie Ihren Rücken wölbte und schrie drückte aus, wie sehr sie es liebte. Ich wollte mich so fühlen wie sie. Ich wollte vor Vergnügen schreien. Die Vorstellung, von einem Mann so angefasst zu werden, erregte mich. Eine mir unbekannte Feuchte sickerte aus meinem weiblichen Kern heraus und ich griff nach unten, um meine Hand über mein geschwollenes Fleisch und durch das starke Gewebe meines Kleides zu streichen. Als die Bewegung in mir einen mir nicht vertrauten Stoß aus Lust auslöste, zog ich meine Hand in betäubter Überraschung zurück. Wenn meine Berührung allein schon ein solch wunderbares Gefühl verursachen konnte, wie würde es sich dann anfühlen, wenn es ein kräftiger Mann für mich täte?

Allen stieß noch einige Male heftig zu und versteifte und stöhnte dann, als ob er verletzt worden war. Als er sein pflaumenfarbiges Glied, das dank Claras Körper glitzerte und feucht war, herauszog, sah ich nicht nur ihre Schamlippen, sondern auch reichlich weiße Creme. Er hatte ihre Füße auf den Rand des Tisches gesetzt, so dass sie entblößt und verletzbar war. Allerdings schien es die junge Frau nicht zu interessieren, entweder weil sie zu sehr befriedigt wurde, dass Sie nicht darüber nachdachte, Anstand zu zeigen, oder weil sie keinen hatte.

Ich leckte meine Lippen bei dem Anblick ihrer Lüsternheit. Ihr Körper war gesättigt, voll und gut benutzt. Ich wollte mich so fühlen und ich wollte, dass es ein Mann machte. Nicht Allen, aber ein Mann, der mir gehören würde.

Mein Verlangen verflog allerdings schnell, als Thomas, der vorher von meiner Ansicht versteckt war, vortrat, um Allens Platz zwischen Claras Schenkeln einzunehmen. Er lehnte sich nach vorne, griff die Vorderseite ihres Mieders und riss es auf, so dass alle Knöpfe durch den Raum flogen. Er senkte seinen Kopf zu ihren entblößten Nippeln und saugte an einem und dann an dem anderen. Ich hatte keine Ahnung, dass ein Mann so etwas tun würde.

Seine Hände wanderten zum Knopf seiner Hose und er zog auch sein Glied heraus. Es war größer als Allens, länger und Lusttropfen traten aus der Spitze hervor. Der Sekretär stand an der Seite. Er hatte seine Hose wieder hochgezogen und er schaute mit verschränkten Armen zu. Thomas hatte sich in Position gebracht und bewegte seine Hüften so, dass er tief in Claras Körper eindringen konnte. Ihr Rücken wölbte sich vom Tisch weg, als Thomas sie füllte und ihr Stöhnen, das den Raum erfüllte, war ein Zeichen ihres Vergnügens.

Ich musste einen Ton, ein Keuchen, irgendein Geräusche gemacht haben, dass sich von der Frau unterschied, mit der er es trieb, da er seinen Kopf drehte und mich um den Eingang herumspähen sahen. Anstatt aufzuhören, stieß er noch härter in sie ein und der Kopf der Frau schlug auf die harte Oberfläche.

„Schau nur zu, es stört mich nicht“, sagte Thomas zu mir. Er grinste und platzierte seine Handflächen auf dem Tisch, um noch tiefer eindringen zu können. „Um genau zu sein, mag es mir durchaus gefallen, dass eine Jungfrau etwas lernt.“

Bei seinen Worten lief ich weg und vergaß dabei die Tasche mit dem Mittagessen.

Das war nun einige Tage her und ich hatte Thomas aus bloßer Scham meinerseits gemieden. Ich hatte nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen oder wie ich ihm überhaupt noch in die Augen schauen könnte, da ich nun nicht nur wusste, dass er gemeinsam mit seinem Sekretär Frauen flachlegte, sondern auch, dass er seine Eheversprechen gebrochen hatte. Ob Mary von seiner Indiskretion wusste? Zumal ich nur ahnen konnte, dass das nicht das erste Mal war. Das Duo schien sich bei dem ganzen Vorgehen durchaus wohlzufühlen und das deutete auf eine langfristige Vertrautheit hin. Ich hatte mich bereitwillig von Clara und Allen distanziert.

„Ich sehe, dass du weißt, wovon ich spreche. Ich muss verhindern, dass du das, was du da gesehen hast, in der ganzen Stadt weitertratschst. Außerdem sind deine voyeuristischen Tendenzen nicht normal für eine Frau deines Status‘. Mit derart unsittlichen Neigungen kann ich dich zu Recht nicht mehr mit einem Freund von mir verheiraten.“

Kapitel 2

EMMA

Er zischte die letzten Worte so, als ob ich und nicht er diejenige gewesen war, die in diese grundlegenden, sexuellen Handlungen involviert gewesen war. Ich wurde beschuldigt, unsittliche Neigungen zu haben? Er war derjenige, der einen sorglosen Umgang gegenüber seiner Frau zeigte!

„Voyeurismus? Ich hätte nicht zugeschaut, wenn ich das gewusst hätte. Es war mitten am Morgen in der Küche. Thomas, ich würde niemals–“

Er wedelte mit einer Hand durch die Luft und ließ mich nicht aussprechen. „Es ist ohnehin irrelevant. Dich um mich zu haben ist kein Risiko, das ich für meine Karriere in Kauf nehmen möchte. Eine Äußerung über unangemessenes Verhalten und meine Chancen, nach Washington zu kommen, sind dahin.“

„Männer haben Geliebte, Thomas. Es würde niemanden überraschen“, entgegnete ich. „Natürlich muss es Mary wissen.“

Er lachte kalt. „Mary? Ich kümmere mich weder um meine Frau noch darum, was sie denkt. Sie würde niemals schlecht über mich sprechen. Ich bewege mich innerhalb meiner Rechte, um das hier einmal klarzustellen.“

Ich zuckte bei dem Gedanken, wie er sicherstellte, dass sie ruhig blieb, zusammen. Mary war kleinlaut und ich war dabei, herauszufinden, warum. Mary hatte keine Grundlage, sich über die kleinen Sünden ihres Ehemanns zu beschweren oder sogar zu protestieren. Eine Ehefrau war komplett der Gnade ihres Ehemanns unterstellt.

„Sicherlich machst du dir Sorgen darüber, dass Allen oder Clara auspacken könnten.“ Ich war schließlich nicht die einzige, die seine außerehelichen Tendenzen aufdecken könnte.

Thomas rollte mit den Augen. „Bitte, Clara wäre leicht loszuwerden und Allen weiß, wo sein Platz ist. Er ist genauso sehr darauf aus, nach Washington zu kommen, wie ich.“

Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie er Clara loswerden würde, wenn er ein Familienmitglied einfach so an Frau Pratt übergab. Ich fing an, meine Hände zu reiben. Thomas schien es ernst damit so ernst zu meinen wie alles andere auch. Er räumte jedes Problem oder jedes Hindernis einfach skrupellos aus seinem Weg. Es schien, dass er mich gerade auf diese Art und Weise loswurde.

Ich musste nicht dableiben und auf ihn hören. Ich ging auf die Tür zu, um zu gehen, aber hielt eine Hand hoch. Du hast kein Geld. Kennst niemanden. Nur die Kleidung, die du anhast.“

Verzweifelt schüttelte ich meinen Kopf. „Das ist doch verrückt, Thomas!“ Frustrierte wedelte ich mit meinen Händen durch Luft. „Ich habe Freunde, eine Schwägerin, Nachbarn! Ich habe Vaters Geld! Ich kann geradewegs durch diese Tür gehen und jemanden auf der Straße treffen und sie werden mir helfen.“

„Neben deinem Geldmangel, befinden wir uns zudem auch nicht mehr in Helena.“

Meine Arme fielen bewegungslos an meine Seite. Mein Magen drehte sich. „Was? Das kannst du nicht tun. Ich bin volljährig.

„Das stimmt, aber im Testament deines Vaters stand, dass ich die Kontrolle habe, bis du fünfundzwanzig oder verheiratet bist. Da du erst noch heiraten musst, kann ich mit dem Geld machen, was ich will.“

„Aber du hast alle Anwerber vertrieben!“ schrie ich und bemerkte schließlich, dass dem ein Plan zugrunde lag. „Du hast das alles geplant.“

Er lächelte, wenn auch kühl. „Wir sind in Simms, bei Frau Pratt.“ Wenn du durch diese Tür trittst, landest du auf den Straßen einer fremden Stadt ohne einen Fürsprecher und ohne Alternative, außer zu ihr zurückzukehren, um zu überleben. Außerdem bezweifele ich, dass sie dich gehen lassen würde. Ist das nicht so, Frau Pratt?“ Es wartete nicht auf ihre Antwort. „Sie hat mir eine nette Summe für dich gezahlt und ich habe keinen Zweifel daran, dass du dir deinen Wert verdienen musst.“ Her schniefte. „So wie dir Claras sexuelles Erwachen gefallen zu haben schien, glaube ich sehr, dass das hier perfekt zu dir passen wird.“ Aus dem Augenwinkel heraus musterte er mich und wandte sich dann wieder Frau Pratt zu. „Vielen Dank für das Geschäft.“

„Herr James“, antwortete sie mit einem kleinen Kopfnicken und hielt dir Tür für ihn auf. Sie würde ihn gehen lassen?

Thomas war weg und hinterließ eine Lücke, die so groß war wie die Leere meiner Gefühle. Ich bin an ein Bordell verkauft worden! Allein die Vorstellung war verrückt, unvorstellbar, aber hier war ich nun. Tränen stiegen mir in die Augen.

„Es ist nicht ganz so schlimm, Fräulein James. Du stehst jetzt nicht mehr unter der Führung dieses abscheulichen Mannes.“ Sie kräuselte ihre Lippen, als sie die Tür hinter ihm schloss. Es warm, als ob das Leben, so wie ich es kannte, vorbei war. Das Kapitel war zu Ende und ein neues sollte beginnen. Das war, was mich am meisten beängstigte. Wie würde mein neues Leben aussehen? Würde ich Männer befriedigen, so wie Clara Allen, oder würde ich unter den grausamen Händen eines Mannes wie Thomas leiden müssen? Das alles war verrückt!

Ich wischte wild über meine feuchten Wangen. „Kleiner Trost“, antwortete ich und schaute nach unten auf den übertriebenen, orientalischen Teppich, „die Alternative, so wie sie Thomas darstellte, gefällt mir auch nicht.“

„Dieser Mann, dein Stiefbruder, hat dich an mich verkauft.“ Sie zeigte auf die geschlossene Tür. „Er ist kein Mann, der unsere Aufmerksamkeit verdient hat. Ich finde, dass es gut ist, dass wir ihn los sind.“ Ihre sanfte Stimme behielt einen Hauch Härte, während sie ihre Hand mit Endgültigkeit wellenartig durch die Luft wedelte.

„Warum haben Sie dann diesem Geschäft zugestimmt? Warum haben Sie mich gekauft?“

Ihr Rock raschelte, als sie durch den Raum ging. „Um Geld zu verdienen, natürlich. Allerdings habe ich eine Schwäche für Frauen, deren Leben in Gefahr sind. Vertrau mir, dir geht es besser hier mit mir als auch nur eine weitere Nacht unter dem Dach dieses Mannes verbringen zu müssen.“

Ich hob mein Kinn an, aber ich war nicht so von meiner Situation überzeugt wie sie. „Ich nehme an, es hängt davon ab, was du mit mir vorhast.“

„Du bist eine Jungfrau“, stellte sie fest.

Ich errötete vor Wut und meine Wangen wurden heiß.

„Ja, ich kann an deiner Reaktion auf das Wort sehen, dass es so ist“, antwortete sie. Sie ging zu ihrem Tisch und setzte sich auf den Stuhl daneben. Ihr Rücken war gerade und sie richtete ihren Rock. Sie mochte ein Prostituierte sein, aber sie hatte die Manieren einer Dame.

Ich betrachtete das hellblauen Morgenkleid, das ich heute Morgen erst angezogen hatte. Ich dachte nach und verstand jetzt, dass mir Thomas Laudanum in meinen Kaffee gemischt haben musste. Ich trank ihn immer schwarz, also musste der bittere Geschmack gut verdeckt gewesen sein. Das Letzte, woran ich mich erinnere, war, dass ich im Esszimmer ein Stück Toast mit Marmelade aß.

„Ich nehme an, dass Jungfräulichkeit in Ihrer Branche durchaus eine Ware ist. Sie sind doch eine Prostituierte, oder nicht?“ entgegnete ich, in der Hoffnung ihren Beruf zu bestätigen. Ich bezweifelte, dass sie Erzieherinnen ausbildete.

Sie nickte einmal. „Das bin ich. Anders als dein guter Herr James, biete ich dir zwei Optionen an.“

Ich zog eine Augenbraue hoch, während ich darauf wartete, sie zu hören. Meine Optionen, von denen ich bezweifelte, dass sie mir gefallen würden, sollte ich besser im Sitzen hören. Also ging ich zu der mit Samt überzogenen Liege, auf der ich aufgewacht war, zurück.

„Du kannst hier arbeiten, um deine Schulden zu begleichen. Da du unbefleckt bist, wirst du sehr populär sein, das kann ich dir versichern. Du bist auch sehr lieb, was dir einen langanhaltenden Reiz garantiert. Du bist hier im edelsten Bordell zwischen Kansas City und San Francisco und wir haben uns auf eher ungewöhnliche Anfragen spezialisiert. Die anderen Mädchen werden dir all das, was du über das Ficken und die Erfüllung von Bedürfnissen der Männer wissen musst.“

Ihre Sprache ließ mich erstaunen, aber ich hatte das Gefühl, dass es für ihren Beruf normal war und Teil ihrer tagtäglichen Unterhaltungen war.

Ich blickte flüchtig nach unten auf meine Hände in meinem Schoß und versuchte, meine Gedanken zu sammeln. Ein stumpfes Pochen ging mir durch den Kopf. Es war der Nebeneffekt von Thomas‘ Abwegigkeit und machte es mir schwer, klar zu denken. „Und...die andere Option?“

„Du kannst deine Schulden an einem Abend begleichen. Heute Abend sogar schon.“

Das klang vielversprechend, aber ich wusste, dass es mit einem hohen persönlichen Preis einherging. Sie mochte vielleicht sexuelles Vergnügen verkaufen, aber das hier war alles ein Geschäft.

„Ach ja?“ fragte ich und war sehr nervös darüber, was sie sagen würde.

„Eine Heiratsversteigerung.“

Ich machte eine Pause und starrte Frau Pratt an. Hatte sie gerade Heirat und Versteigerung in ein Wort verpackt? Also im Sinne von einer Versteigerung an einen potentiellen Ehemann?

„Ich bitte um Entschuldigung?“ antwortete ich verwirrt.

Frau Pratt lächelte sanft. „Ich kenne einige Männer, die eine Frau suchen, die mit ihren heftigeren, sexuellen Neigungen und dominanten Persönlichkeiten umgehen kann.“

Ich runzelte die Stirn. Ich könnte solchen Anforderungen zweifellos nicht entsprechen. „Wie Sie selbst gesagt haben, bin ich eine Jungfrau. Ich weiß nicht nichts über… heftige, sexuelle Neigungen.“

„Gut.“ Sie nickte entschieden. „Ich habe nicht gesagt, dass du etwas darüber wissen musst, aber dass du damit umgehen könntest.“

Ich runzelte die Stirn. „Da gibt es einen Unterschied?“

„Einen erheblichen.“ Ich wartete darauf, dass sie es erklärte, aber sie blieb still.

„Wie können Sie sich sicher sein, dass ich mit diesen Erwartungen...umgehen kann?“

„Herr James hat erwähnt, dass Sie der Anblick einer Frau erregte, die gefickt wird. Ist das eine genaue Aussage?“

Ich versuchte mein Bestes, ruhig zu bleiben. Zugegeben, dass es mich erregte, bei Claras Vergnügen zugeschaut zu haben, würde bedeuten, dass ich all die anderen Mädchen von Frau Pratt war. Es bedeutete, dass ich tatsächlich eine Voyeurin, sogar eine Hure war. Möglicherweise gehörte ich in ein Bordell.

„Also?“ fragte Frau Pratt.

„Die wurde von beiden Männern befriedigt. Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas möglich war.“

Ihre Augen weiteten sich ein wenig. „Da waren also zwei Männer? Und es hat dich geil gemacht, dabei zuzuschauen? Interessant.“ Als ich still blieb, aus Angst, noch mehr Geheimnisse preiszugeben, fuhr sie fort: „Es hat dich also erregt?“ Sie drehte meine Worte so, dass sie ihr passten. „Komm schon, Fräulein James, es besteht keine Notwendigkeit, dass du deine Gefühle mir gegenüber versteckst. Ich bin eine Prostituierte. Ich habe es schon alles gesehen und gehört. Nichts, was du, eine Jungfrau, zugeben könnte, würde mich je schockieren.“

Ich brachte die Worte nicht heraus, aber nickte.

„Hat es dir gefallen, zuzuschauen?“

Ich nickte noch einmal. „Es gefiel mir, den ersten Mann mit der Frau zu sehen. Ich hätte darauf verzichten können, meinen Stiefbruder bei derartigen Aktivitäten gesehen zu haben.“

„Hattest du dir gewünscht, dass es du gewesen wärst, die gefickt wurde?“

Ich schaute in ihren starren Blick. Und hielt ihm stand. „Ja“, flüsterte ich.

Sie stand da und der Schein des Satinstoffes ihres Kleides fing einen Lichtstrahl ein. „Welche Wahl triffst du? Wirst du hier arbeiten oder den Höchstbietenden heiraten?“ Ihre blauen Augen betrachteten mich. Warteten.

Ihre Worte ließen mein Leben so unwesentlich erscheinen, als ob die Wahl einfach wäre. Ich war erst vor wenigen Minuten in dieser Situation aufgewacht und mein Kopf dröhnte noch von den Nebenwirkungen. Ich sollte jetzt mein Schicksal wählen? „Ich werde keinen Mann heiraten, der so ist wie Thomas.“ Ich presste meine Hände in meinem Schoß zusammen. „Eine Reihe an Männern, die meinen Körper nur benutzen, ist nichts im Vergleich zu einer Lebenszeit voll Unehrlichkeit, Gleichgültigkeit und Untreue. Es wäre wie ein Gefängnis ohne irgendeinen Ausweg. Sie haben ihn kennengelernt. Ein derart dauerhaftes Arrangement mit jemandem wie ihm vorzuschlagen, würde Sie ebenfalls zu einer solchen Person machen.“

Ein Hauch Emotion zeichnete sich im Gesicht der Frau ab. Bewunderung? Überraschung? Ich war mir nicht sicher. „Ich würde niemals eine Frau mit einem Mann verheiraten, der nichts als zuvorkommend und fürsorglich wäre. Ich gehe bei der Auswahl der Männer, die ich bediene, streng vor und beschütze dabei die Frauen, die ich anbiete. Denk daran, im Schlafzimmer dominant zu sein ist so ziemlich das Gegenteil davon, was es bedeutet grausam zu sein.“

Ich verstand nicht, was sie damit meinte. „Warum Heirat? Warum nicht einfach nur meine Jungfräulichkeit verkaufen?“

„Du hättest absolut nichts davon, wenn dir ein Mann deine Jungfräulichkeit genommen hat. Du wärst befleckt und dein Wert würde dem aller anderen Mädchen, die bei mir angestellt sind, entsprechen. Ich könnte dich dann nicht mehr verheiraten und dein Schicksal wäre besiegelt. Eine Heirat behält dir deine Ehrbarkeit bei. Ich halte nichts von Männern, die sich nur das von den Frauen nehmen, was sie brauchen und nichts zurückgeben. Oder du kannst hierbleiben und arbeiten, um deine Schulden zu begleichen.“

Ich hatte kein Interesse daran, eine Prostituierte zu werden. Bei der Vorstellung daran, wurde mir schlecht, aber ich konnte mich lediglich auf die Zusicherung der Dame verlassen, dass ich nicht an einen solchen Mann wie Thomas gebunden werden würde. Ihre seltsam gesetzten Werte – ihr Verlangen, mich zu verheiraten, um Geld zu verdienen, während sie dadurch dafür sorgte, dass ich meinen Wert behielt – gab meiner Lage eine merkwürdige Wendung und stellte sie in einem leicht anderen Licht dar.

„Ich kann mir das Leben einer Ehefrau gut genug vorstellen. Vielleicht können Sie mir meine andere Option genauer beschreiben.“

Bei meiner Bitte zog sie die Lippen zusammen. „Die meisten Mädchen arbeiten von sechs Uhr abends bis sechs in der Früh und bedienen etwa zwanzig Männer. Du wirst deine Stärken schnell finden und dann für diese bekannt sein. Am Anfang ist es natürlich deine Unschuld, aber wenn die vergangen ist, wirst du dich entscheiden müssen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Manche gehen direkt zur Sache und ficken, andere sind fürs Blasen bekannt. Einige genießen es in den Arsch gefickt zu werden. Dann sind da noch Fesselspielchen, Rollenspiele, Dreier, die Liste ist ziemlich lang.“

Ich hielt meine Hand hoch, da ich bei der langen Auflistung nicht mithalten konnte. Tatsächlich dachte ich noch darüber nach, dass es zwanzig Männer pro Nacht wären. Es war eindeutig, dass sie mich in Richtung Heirat forcierte. Das war wahrscheinlich von Anfang an ihr Ziel gewesen. Sie ließ mich im Glauben, dass ich eine Wahl hatte. Ich leckte mir über die Lippen und fragte die alles entscheidende Frage: „Wie viel hast du Thomas für mich gezahlt?“

„Sieben hundert Dollar.“

Ich zog meine Augenbrauen hoch. Dieser Betrag war für die Familie James nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und ich hätte ihr das Geld ohne Weiteres nach einem kurzen Besuch bei der Bank zahlen können. Obwohl...nicht mehr.

„Bei weniger als einem Dollar pro Nummer, wären das hunderte Männer. Du wärst mit Sicherheit für eine längere Zeit hier. Und danach...“ Sie zuckte mit den Schultern und ließ das, was sie nicht aussprach, für sich selbst sprechen. „Oder du könntest heute Abend noch wegkommen.“

Ich spitzte meine Lippen. Auf eine perverse und verdrehte Weise half sie mir. Sie konnte mich nicht einfach gehen lassen, da zu viel Geld auf dem Spiel stand. Die Heirat half mir genauso sehr wie ihr. Es gab nicht wirklich eine Wahl. Der Ehemann selbst stellte auch keine Wahl dar. Es schien so, als würde Frau Pratt darüber entscheiden oder wenigstens die Optionen auf einem kleinen Kader geeigneter Männer, die die Mittel, ihr das Geld, das sie wollte, anzubieten, eingrenzen. Ihrem Beruf und Geschäftssinn nach zu urteilen, umfassten ihre anfänglichen Bedingungen die grundlegenderen sexuellen Bedürfnisse und Wohlstand. „Kannst du dafür garantieren, dass der Mann, den ich heirate, kein versoffener, alter Sack oder ein Schläger ist?“

Ihre blauen Augen trafen auf meine. „Das kann ich.“

„Ich...ähm...entscheide mich dann für die Heiratsversteigerung.“

„Eine kluge Entscheidung.“ Sie stand auf und machte die Tür auf. „Wie gesagt, diese Männer wollen, dass du ganz bestimmte und sehr klare Bedürfnisse erfüllst. Dominant zu sein ist nicht mit Grausamkeit gleichzusetzen. Dich daran zu erinnern, wird dir helfen.“

Kapitel 3

EMMA

Stunden später stand ich nur in meinem Unterkleid bekleidet vor einer Gruppe von Männern. Es war das neue, das ich erst Anfang der Woche mit Begeisterung gekauft hatte. Obwohl Frau Pratt scheinbar nett war, hielt sie es für notwendig, den Bietern mehr von mir zu zeigen, als das, was mein Kleid offenbarte. Aber jetzt, da das Material so fein war, dass es leicht durchsichtig war, redete ich genau die Eigenschaft, die ich so sehr bewundert hatte, schlecht. Ich wollte keinen der Männer ansehen und die Blicke auf ihren Gesichtern, so wie sie meinen Körper betrachteten, als ob sie ein Pferd, das zum Kauf angeboten wurde, wollte ich auch nicht sehen. Ich konzentrierte mich weiter darauf, auf den Fußboden zu schauen.

Während ich nach unten blickte, dachte ich darüber nach, was sie von mir sehen konnten. Die Farbe meiner Nippel war deutlich sichtbar und sie stachen spitz hervor. Mein Unterkleid fiel gegen die Mitte meiner Schenkel und ich war mir sicher, dass meine dunklen Haare zwischen den Beinen klar durchschienen. Die feine Stickerei entlang des Randes zog die Augen der Männer nur noch mehr auf die Kürze des Unterkleids. Es hatte mir gefallen, so etwas Dekadentes unter meinen bescheidenen Kleidern zu tragen. Es war wie Geheimnis von dem, was darunterlag, aber auf diese Weise gegenüber einer Handvoll Männern bloßgestellt zu werden, war beschämend. Erniedrigend. Schlichtweg erschreckend.

Es war fast unmöglich, mich nicht mit meinen Armen zu bedecken und mit zitternden Fingern am Saum zu ziehen, aber Frau Pratt hatte es deutlich gemacht, dass mein zukünftiger Ehemann einen guten Blick auf das, was er ersteigern würde, werfen wollte. Wenn das der Fall gewesen war, hätte ich nackt sein sollen, allerdings würde ich eine solche Idee zweifellos nicht vorschlagen. Glücklicherweise war der kleine Raum nicht übermäßig hell und nur durch einige Lampen mit einem indirekten gelben Licht beleuchtet. Es war nicht kalt, aber trotzdem bekam ich eine Gänsehaut auf meinen Armen. Der leichte Geruch von Kerosin und Tabak füllte die Luft.

Und so stand ich da; mit meinen Händen an der Seite, meine Fingerspitzen rieben aneinander, mein Blick war von all den Männern abgewandt und Gemurmel machte sich breit. Frau Pratt war die einzige andere Person im Raum und ich wusste, dass alle Augen nur auf mich gerichtet waren. Die Männer saßen auf Sesseln in einem Halbkreis um mich herum. Sie könnten jede Frau haben, die unten war, also warum ich? Warum eine unerfahrene Jungfrau, wenn eine wirkliche Kurtisane ihre Bedürfnisse ohne die Last der Ehe erfüllen könnte? Offenbar, da die Option gegeben war und nicht vergangen, nahmen diese Männer ihre Absichten ernst. Als ich eintrat, konnte ich flüchtig vier Männer sehen, aber ich wehrte mich dagegen, in ihre Augen zu schauen. Es war nicht als ob ich Angst hatte, dass ich irgendeinen der Männer kannte – die Wahrscheinlichkeit war extrem dünn hier in Simms, nicht in Helena – aber ich wollte ihre Blicke nicht sehen, während sie mich halbnackt betrachteten. Ich wollte nicht ihre Gesichtsausdrücke sehen, während sie mich anstarrten.

„Sie ist eine Jungfrau?“ fragte ein Mann rechts von mir.

Frau Pratt, die hinter mir stand, sprach und ihre Wörter waren kurz und überraschend scharf. „Stellen Sie bitte nicht die Integrität meiner Versteigerungen in Frage, Herr Pierce.“

Der Mann räusperte sich vor lauter Unzufriedenheit, aber antwortete nicht.

„Ich will sie nackt sehen“, fügte ein anderer Mann hinzu.

„Emma“, sagte Frau Pratt zu mir, anstatt, auf die Anfrage zu reagieren. „Welche Körperteile hat ein Mann an dir bereits gesehen?“

Ich drehte meinen Kopf in Richtung der Stimme und sah sie durch meine gesenkten Wimpern hindurch an. „Entschuldigung?“ fragte ich mit einem seichten, kaum hörbaren Flüstern.

„Hat ein Mann jemals deine Knöchel gesehen?“

Die Vorstellung allein ließ mich erröten. „Nein.“ Ich senkte meinen Blick und konzentrierte mich auf den Teppich unter meinen Füßen.

„Ein Handgelenk?“

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein.“

„Es ist das erste Mal, dass dich ein Mann nur in einem Unterkleid gesehen hat?“

Warum musste sie meine Unschuld so deutlich werden lassen? Ich atmete tief ein, um meinen Herzschlag zu beruhigen. Es fühlte sich so an, als ob es direkt aus meinem Brustkorb hinausschlug. Ich leckte meine Lippen und antwortete: „Ja, Madame.“

„Dann, Herr Rivers, wird ihre Reaktion darauf, vor einem Mann nackt zu sein, nur für ihren Ehemann aufgespart. Geben Sie das höchste Gebot ab und Sie werden dieser Mann sein.“

Ich hörte eine Stimme zu meiner Linken. „Wurde sie ausgebildet, um die Bedürfnisse ihres Ehemanns zu erfüllen?“

„Natürlich nicht, Herr Potter. Ihr Training liegt in der Verantwortlichkeit ihres Ehemanns.“

„Und Vergnügen.“ Die Stimme dieses Mannes kam von direkt vor mir. Es war eine tiefe, raue, aber dennoch sichere Stimme. Ich sah nur seine Füße und Unterschenkel. Lederne Stiefel, schwarze Hose. Ich wehrte mich dagegen, weiter hoch zu sehen. Hatte er Vergnügen gesagt? Dieser Mann würde Vergnügen darin finden, mir beizubringen, seine Bedürfnisse zu erfüllen? Der Gedanke an Clara, wie sie mit breit gespreizten Beinen von Allen befriedigt wurde, überkam mich. Hatte das Dienstmädchen das getan, was der Mann von ihr verlangte?

„Genau“, fügte Frau Pratt hinzu und brachte mich wieder zurück in die Gegenwart. „Sollen wir anfangen? Die Versteigerung beginnt mit eintausend Dollar.“

Der Preis ließ mich nach Luft schnappen. So viel? Keine Wunder, dass Frau Pratt mich an den Höchstbieter verkaufen wollte. Sie brachte ihre Verluste leicht wieder ein und würde einen ordentlichen Gewinn machen.

Und der Preis stieg bereitwillig an. Ich traute mich nicht, nach oben zu schauen, um zu sehen, wer für mich bot. Die Bedeutung der Situation, war mir noch nicht bewusst. Diese Stimmen gehörten zu Männern, die mich heiraten wollten. Heiraten. Und sie waren bereit, ein kleines Vermögen dafür zu bieten. Es gab kein Umwerben, keine Abendessen, Spaziergänge oder Ausflüge. Kein Austausch von Geheimnissen, verspieltes Anlächeln, geraubte Küsse. Die Männer boten für mich aufgrund meiner Reinheit, meines Aussehens und aufgrund der Versicherung von Frau Pratt, dass ich ihre sexuellen Bedürfnisse erfüllen würde. Ich ließ meine Finger über die Seiten meines Unterkleids gleiten, während ich damit fortfuhr, das Paisley-Muster des Teppichs zu studieren und ich war gewillt mein Atmen zu beruhigen. Das Ganze raubte mir meine Ideale aus Liebe zu heiraten und ersetzte es mit etwas Schnellem und, Geschmacklosem.

„Verkauft!“ sagte Frau Pratt mit Endgültigkeit, was mich aufspringen ließ. Es war vorbei? Es ging so schnell, dauerte vielleicht nur eine oder zwei Minuten und trotzdem hatte es mein Leben unwiderruflich verändert. Ich traute mich nicht, nach oben zu schauen, um zu sehen, welcher Mann das höchste Gebot für mich abgegeben hatte. Ich war mir nicht einmal sicher, wer überhaupt gewonnen hatte. Sein Gesicht zu sehen, würde es viel zu real werden lassen. „Herr Kane, Herr Monroe, herzlichen Glückwunsch. Folgen Sie mir bitte. Der Arzt und der Standesbeamte warten in meinem Büro.“

Hatte Sie zwei Männer erwähnt? Das konnte nicht wahr sein. Die Frau ergriff meinen Arm und führte mich aus dem Raum heraus. Während wir den Gang hinuntergingen, bemerkte ich, wie uns der Mann mit den Stiefeln und der dunklen Hose folgte. Er war Herr Kane? Er sollte mein Ehemann werden? Als wir um eine Ecke gingen, bemerkte ich einen zweiten Mann, der ein paar Schritte dahinter ging. Es war alles so überwältigend, verwirrend. Schnell. Es schien, als sollten wir umgehend miteinander verheiratet werden. Frau Pratt war eine raffinierte Geschäftsfrau und wollte definitiv kein Risiko eingehen, dass dieser Mann Herr. Kane, sich wieder aus dem Arrangement zurückzog. Sicherlich würde das durch Eheschwüre geregelt.

Der Standesbeamte war ein kleiner, runder Mann mit einem dünnen Schnurrbart. Er hatte mehr Haare an seiner Oberlippe als auf seinem Kopf. Mit der Bibel in der Hand stand er vor uns. Der Doktor ebenfalls oder das nahm ich jedenfalls an. Er war groß und schlank, schmächtig, aber in seinem dunklen Anzug wirkte er dennoch attraktiv. Ich blickte an dem Mann mit der dunklen Hose und den Stiefeln vorbei, aus Angst, dass das alles real werden würde, wenn ich ihn direkt anschaute. Der Mann, der dahinter folgte, blieb bescheiden in der Ecke stehen. Seine Kleidung war weniger formal; dunkle Hose, weißes Hemd. Sein Haar war länger als de rigeur und seine Haut war gebräunt, als ob er viel Zeit draußen verbrachte. Seine Haarfarbe erinnerte mich an ein Weizenfeld, wo die Strähnen von der Sommersonne aufgehellt wurden. Er schaute mich mit seinen durchdringenden, grünen Augen direkt an und ich hatte das Gefühl, bloßgestellt zu werden, was mich daran erinnerte, dass ich nur mein Unterkleid trug. Es war, als ob er durch den Stoff auf meine unberührte Haut schauen konnte. Als sein Blick dem meinen standhielt, glaubte ich, dass er in mich hineinschauen und meine Gedanken lesen könnte. Ich konnte nicht anders als meine Armen vor der Brust zu verschränken, um meinen Anstand zu beweisen.

Zu wissen, dass er mich anschaute, ließ meine Wangen heiß und meine Nippel hart werden. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er den Mundwinkel hochzog und ich wusste, dass er in dieser Heirats-Farce nicht mein Retter sein würde.

„Doktor Carmichael, wir beginnen mit Ihrer Untersuchung“, sagte Frau Pratt sagte und mein Blick schoss zu ihr.

Ich erstarrte. Untersuchung? Hier? Mit diesen Männern? Ich zog meine Schultern hoch und versuchte mich so gut wie möglich zu schützen. Der Doktor trat einen Schritt in meine Richtung und ich sprang zurück.

„Einen Moment“, unterbrach Herr Kane und hielt dem Mann seine Hand entgegen. Ich erkannte seine Stimme von der Versteigerung wieder. „Willst du den Mann, den du heiraten wirst, denn nicht sehen?“ Die Stimme des Mannes war tief und streng und ich bemerkte, dass er mit mir sprach. Ein britischer Akzent mit kurzen und abgehackten Vokalen war zu erkennen. Was tat ein Engländer so weit weg von zu Hause und warum war er in einem Bordell und heiratete eine komplett Fremde? Die Weise wie er nicht nur Frau Pratt, sondern auch den Doktor ignorierte, wies auf seine Macht hin, die in mir die Neugier erweckte, mehr über den Mann zu erfahren. Gleichzeit bereitete es mir aber auch ein wenig Angst.

Ich schloss kurz meine Augen und schluckte. Ich konnte ihn nicht länger meiden. Ich drehte mich um und schaute nach vorne aber sah lediglich die Knöpfe seines weißen Hemds. Ich hob mein Kinn an und erhaschte einen Blick auf meinen Ehemann. Mir stockte der Atem. Das erste, was ich sah, waren seine Augen. Dunkel, schon fast schwarz, mit buschigen Augenbrauen. Er schaute mich mit solcher Intensität, solcher Kontrolle an, dass es sogar schwierig war, wieder weg zu schauen. Seine Haare waren genauso dunkel, so schwarz, dass sie schon fast einen Blaustich hatten. Sie waren an den Seiten kurz geschnitten und oben etwas länger gelassen, so dass Sie über die Stirn fielen. Seine Nase war schmal, aber hatte einen leichten Haken, als ob er sie mal gebrochen hatte. Sein Kiefer war breit und eckig mit einem Hauch dunkler Stoppeln. Seine Lippen waren voll und er zog die Mundwinkel leicht hoch, als ob er wusste, dass ich durch das, was ich sah, beeindruckt wurde.

Er war so gutaussehend, so außerordentlich gutaussehend. Und groß – gut über einen Meter achtzig – und auch ziemlich kräftig. Seine Schultern waren breit und schienen unter seinem weißen Hemd definiert. Seine Brust war breit und lief zu einer schmalen Taille zusammen. Seine Beine waren lang und erkennbar muskulös, was ich in dem anderen Raum nicht bemerkt hatte. Wenn er nichts gesagt hätte, hätte ich nicht gewusst, dass er ein Ausländer war.

Im Vergleich zu seiner Größe, war ich klein, schon fast zierlich. Dieser Mann, mein Ehemann, könnte mir leicht weh tun, wenn er das wollte, allerdings sagte mir sein glimmender Blick, dass er andere Wünsche erfüllen wollte. Mit mir. Ich schluckte.

„So jetzt. Ich kann dein Gesicht sehen. Deine Augen sind überraschend blau bei so dunklen Haaren.“

Obwohl der Klang einem rauen und tiefen Bariton ähnelte, hatte seine kultivierte Stimme eine Art unterschwelligen Ton – vielleicht etwas Liebliches –, was unerwartet war. Als er seine Lippe hochzog, zeichnete sich ein Grübchen ab.

„Wie heißt du?“ fragte er

„Emma. Emma James“, antwortete ich. Sein weicher Klang zwang es aus mir heraus.

„Ich bin Whitmore Kane, aber alle nennen mich Kane.“

Kane. Der Name meines Mannes war Kane und er war Brite. Würde er mich mit nach England nehmen, um dort zu leben? Die Vorstellung löste Angst in mir aus. Ich wusste nichts über England, nichts über das Leben außerhalb von Montana.

„Ian“, sagte er. Der Mann in der Ecke trat hervor und zog einen Stapel Dollarscheine aus seiner Hosentasche und zählte eine abwegige Summe ab, die er dann Frau Pratt übergab. War diese Mann Kanes Sekretär so wie Allen Thomas‘ Sekretär war?

„Wir werden die Dienste des Arztes nicht benötigen“, sagte der Mann, dessen Name Ian war, zu Frau Pratt, als das Geschäft abgeschlossen wurde. Er war groß und hatte ebenfalls breite Schultern, helle Haaren und ernst blickende Augen.

„Sie möchten nicht, dass wir ihre Jungfräulichkeit durch eine Untersuchung bestätigen?“ fragte der Arzt, als ob ich nicht einmal im Raum anwesend wäre. „Es ist ein einfacher Vorgang. Sie wird auf der Liege liegen und Ihre Knie anwinkeln. Ich werde mit meinen Fingern ihr Jungfernhäutchen ertasten. Sicherlich brauchen Sie einen Beweis, da Sie eine so beachtliche Summe gezahlt haben.“

Bei der Vorstellung dessen, was der Doktor erklärte, erblich ich. Er wollte mich anfassen, während drei weitere Männer und Frau Pratt zuschauten? Ich trat einen Schritt zurück und stieß gegen Ian. Zum Glück war er derjenige gewesen, der gesagt hatte, dass diese unangenehme Aufgabe nicht notwendig sei. Trotzdem schnappte ich bei der Berührung auf und zog mich schnell wieder weg. Der Raum war zu klein!

„Ich vergewissere Ihnen, dass ich sie selbst untersuchen kann“, entgegnete Kane.

Den Doktor schien die Antwort nicht zu stören und er nickte nur voller Verständnis. „Sicherlich.“

„Lassen Sie mich die Tür aufmachen, Herr Doktor, damit Sie sich auf den Weg machen können“, sagte Ian entgegenkommen und mit irischem Akzent.

Dr. Carmichael nahm einen schwarzen Arztkoffer von Frau Pratts tisch und ging durch die Tür hinaus, die ihm Ian offenhielt und dann gründlich hinter ihm schloss.

Ich atmete einen unterdrückten Atemzug aus. Allein die Tatsache, dass dieser Mann nicht mehr anwesend war, ließ die Spannung ein wenig abklingen.

Frau Pratt wendete sich an den Standesbeamten. „Es scheint, dass wir für Sie bereit sind, Herr Molesly.“

Nein, die Spannung war immer noch da. Ich war im Begriff, einen fremden Engländer zu heiraten.

„Danach würde ich dich gerne mit nach unten nehmen, damit du von einem unserer Mädchen Gebrauch machen kannst.“

„Ist Rachelle verfügbar? fragte er mit gierigen Augen.

Frau Pratt nickte. „Mit Sicherheit. Sie hat nach Ihnen gefragt.“

Der Mann bauschte sich bei diesen schmeichelhaften, aber wahrscheinlich gelogenen, Wörtern wie ein Pfau auf. Es machte den Mann allerdings bemüht, damit er seine Aufgabe erledigte. Es brachte mich nur dazu, die Ernste seiner Berufung zu hinterfragen. Er räusperte sich und fing an. „Meine verehrten Geliebtem...“

Am Morgen noch war ich eine Erbin gewesen, die ihr Frühstück aß. Und jetzt stand ich bloß in meinem Unterkleid dar und heiratete einen gut aussehenden Fremden, der mich bei einer Versteigerung in der oberen Etage eines Bordells gekauft hatte.

Kapitel 4

EMMA

„Sie möchten Ihren Kauf jetzt sicherlich prüfen“, kommentiere Frau Pratt. Sie hatte den Standesbeamten nach unten begleitet und an Rachelle übergeben. Er hatte keinerlei Skrupel gehabt, diese ungewöhnliche Zeremonie durchzuführen. Es schien eine Aufgabe gewesen zu sein, die er vorher schon einmal erledigt hatte: Es bestand kein Zweifel, dass Rachelles Dienste stets im Anschluss inbegriffen waren.

Ian stellte sich neben Kane. Beide waren groß und hatte breite Schultern. Ich wusste nichts über ihre Berufe, aber ich war mir sicher, dass es definitiv etwas war, bei dem ihre Muskeln zum Einsatz kamen, da sie beide gut gebaut waren. Sogar muskulös. Das hier waren keine typischen Herren, die nur tatenlos herumsaßen. Ihrem Verhalten nach zu urteilen und aufgrund der Intensität, die sie ausstrahlten, waren sie mächtige Männer. Und einer der beiden war mein Ehemann. Der Andere schaute mich mit dem gleichen, besitzergreifenden Glimmer in den Augen an. Ich fand sie beide sehr gutaussehend.

„Ja, ich will“, antwortete Kane.

Meine Augen weiteten sich und mein Mund fiel auf und aus reinem Reflex zog ich mich zurück und eine Hand heraus. „Sicher erwartest du nicht–“

Kane hielt seine eigene Hand hoch, um meine Wörter abzufangen. „Mich zu heiraten hat dich ohne Zweifel vor einer unangenehmen Situation bewahrt, in der du dich befunden hattest. Ich habe eine erhebliche Summe gezahlt, um das zu tun. Folglich habe ich das Recht erworben, die Waren zu kontrollieren.“

Ware? Meine Wangen wurden heiß. Diesmal aber nicht vor lauter Demütigung, sondern Empörung. „Ich bin nicht irgendeine Preisstute, die für die Zucht erworben wurde.“

Kanes dunkle Braue wölbte sich nach oben. Er durchbohrte mich mit seinen ebenfalls dunklen Augen. „Bist du nicht?“

Seine Worte machten mich sprachlos und ich drehte mich weg. Ich konnte ihn nicht anschauen.

„Hier.“ Frau Pratt bot Ian ein Gefäß an. „Das wird Ihnen behilflich sein.“

„Nein, Danke“, antwortete Kane. „Ihre Fotze wird feucht sein, wenn ich sie kontrolliere.“

Fotze? Ich hatte diesen Begriff noch nie zuvor gehört, aber ich wusste, dass er vulgär und eine Umschreibung für den Kern einer Frau war. Ich presste meine Beine zusammen. Er würde seine Finger in mich stecken. Dort. Ich hatte keine Ahnung, was er mit feucht meinte, aber der Mann schien zu wissen, wovon er sprach.

„Keine Sorgen, Mädel. Ich kann dir versichern, dass Kane dafür sorgen wird, dass es dir gefällt. Lassen Sie uns bitte allein, Frau Pratt“, sagte Ian. Nicht Kane, sondern Ian. Er meinte, dass er dabeibleiben würde? Jetzt? Ich schluckte meine Angst, die ich vor diesem dominierenden Duo hatte, runter.

Uns? Ich zweifelte stark daran, dass ich es mögen würde, wenn mich Kane so anfassen würde, wie er es plante. Gutaussehend oder nicht, ich war mit Recht vorsichtig. Der heutige Tag war eine zu große Umstellung für mich gewesen.

Frau Pratt ging zügig genug. Sie hatte ihr Geld gemacht und war mich ohne große Probleme losgeworden. Mit den Schwüren war die Ehe nicht nur legal, sondern auch vor Gott verbindlich. Kane konnte seine Meinung nicht mehr ändern.

Die drei von uns blieben und obwohl der Raum nun nicht mehr so eng schien, kam ich mir neben Kane und Ian, doch übermäßig klein vor. Bedroht, überwältigt.

„Bist du mit deinem Ehemann nicht zufrieden?“ fragte Kane. In seiner Stimme lag ein Hauch von Humor.

Ich drehte mich dem Klang zu und schaute ihn an, aber konnte an seinem Ausdruck sehen, dass er das so gewollt hatte. Er wollte, dass ich ihn anschaue. Sie beide.

„Mit dem, was du vorhast, ja.“

„Wir sind deine Ehemänner. Wir werden dich anfassen.“

Meine Augen wurden größer und ich trat zur Seite. Jetzt hatte ich wirklich Angst. „Wir? Ihr beide? Ich muss mich verhört haben.“

Beide Männer schüttelten ihre Köpfe. „Das hast du nicht.“ Kane zeigte auf sich und dann auf Ian. „Wir sind deine Ehemänner.“

Das war absurd und ich war mir sicher, dass mein Gesichtsausdruck das auch zeigen würde. „Ich kann nicht zwei Ehemänner haben!“

„Du bist rechtlich gesehen mit Kane verheiratet, Mädel, aber du gehörst auch mir. Ich bin Ian Stewart.“ Ians Stimme war tiefer als Kanes, dunkler und hatte einen stärkeren Akzent.

Ich schüttelte meinen Kopf, die Tränen, die ich so lange zurückgehalten hatte, füllte jetzt meine Augen, und kullerten meine Wangen hinunter. „Warum? Ich verstehe nicht.“

„Wie du an unserem Akzent bereits gehört hast, sind wir Britisch.“

„Sprich von dir selbst“, murmelte Ian. „Ich bin Schotte.“

„Ich…Ich will nicht in England leben“, sagte ich und schüttelte dabei vehement mit dem Kopf.

„Wir auch nicht. Wir kommen vielleicht aus einem anderen Land, aber wir sind hier in Montana zu Hause.“

Er schien nicht die Art Mann zu sein, der andere täuscht, also hatte ich einen Funken Hoffnung, dass ich nicht in einem fremden Land enden würde. Ich war nur mit Ausländern verheiratet. Was für eine verrückte Anmerkung!

Kane verschränkte seine Arme vor seiner breiten Brust. „Wir sind Männer der Armee. Wir haben unsere Leben damit verbracht, das Gebiet für die Königin und unser Land zu verteidigen. Wir haben auch eine Weile in einem kleinen, nahöstlichen Land namens Mohamir verbracht. Der Aufenthalt dort hat unsere Ansicht bezüglich der Behandlung und des Besitzes von Frauen beeinflusst.“

Mohamir? Davon habe ich noch nie gehört, allerdings kannte ich mich mit entfernter Geographie auch kaum aus. „Besitz?“

Ian jonglierte das Gefäß in seinen Händen wie ein Schneeball im Winter. „Eine Frau gehört ihrem Ehemann, weißt du? Er kann mit ihr tun, was er für richtig hält. Sie missbrauchen, sie schlagen, sie schlecht behandeln. Nichts kann ihn aufhalten, nicht einmal das Gesetz oder Gott können die Frau vor ihrem Ehemann beschützen.“

Ich spürte wie mein Gesicht blass wurde und ich nach hinten stolperte. Diese Männer waren wie Thomas. Frau Pratt hatte versprochen, dass ich nicht ein solches Schicksal, wie es Ian beschrieb, erleiden würde. Er ging einen Schritt auf mich zu und hielt mich am Ellbogen fest. Sein Griff war überraschend zärtlich, wenn man seine Größe und seine düsteren Worte betrachtet.

„Ruhig, Liebes“, murmelte er.

„Bitte...bitte tut mir nicht weh“, flüsterte ich. Ich drehte mein Gesicht weg und wich vor dem, was der Mann mit mir als nächstes anstellen würde zurück. Ich würde es nicht überleben, wenn mich zwei Männer missbrauchen.

Kane trat zu mir und hob meine Hand, um mein Gesicht zu bedecken.

„Emma. Emma, Liebes, schau mich an.“ Ians Stimme war bestimmend, aber blieb weiter zärtlich. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und schaute ihn durch meine Wimpern hindurch an – schaute sie an. Beide betrachteten mich genau und ich sah, wie sie ihre Zähne zusammenbissen. An Ians Nacken trat eine Vene hervor.

„Wir werden dich nie schlagen. Wir werden dir nie etwas antun“, schwor Ian. Wir werden dich ehren und respektieren wie es im Osten üblich ist. Du wirst geschätzt und beschützte werden.“

„Von uns beiden“, fügte Kane mit ernsten Worten hinzu. „Als unsere Frau gehörst du uns. Es ist unser Job, dich in Sicherheit zu wiegen, dir Glück und Freude zu bescheren. Von jetzt an.“

„Durch die Bestätigung meiner Jungfräulichkeit. Ihr zweifelt an mir und Frau Pratt“, entgegnete ich.

„Du wirst darin Vergnügen finden, wenn ich die Bestätigung erlange, das garantiere ich dir.“ Kane seufzte, wahrscheinlich als er mir die Skepsis im Gesicht ansah. „Frau Pratt wäre nicht aus dem Raum gegangen, wenn sie sich falsch verhalten hätte, aber ich werde die Wahrheit bald wissen. Wir werden hier nicht weggehen, bevor ich das getan habe.“

„Warum?“ fragte ich verwirrt. Warum benötigte er die Bestätigung? „Wir sind verheiratet und nichts kann unsere Schwüre annullieren. Ich bin deine Frau. Jungfrau oder nicht.“ Ich blickte beide Männer an, als ich das sagte.

„Wir müssen wissen, ob du eine Jungfrau bist, damit wir es richtigmachen, wenn wir dich das erste Mal nehmen.“

Ohne zu verstehen, was er meinte, fragte ich: „Mein Wort allein reicht nicht aus?“

„Wir kennen dich nicht“, erwiderte Kane. „Und das wollen wir so schnell wie möglich ändern.“

Ich ging einen Schritt zurück und schaute den Mann an, dem ich nun gehörte. Meine Augen waren aus Angst weit geöffnet. „Du...du würdest mich zwingen?“

Ian und Kane blickten sich an und schienen sich ohne Worte zu unterhalten. Ian betrachtete das Gefäß in seiner Hand und dachte über etwas nach und stellte es dann auf den Tisch.

„Ich sage es noch einmal“, wiederholte Kane, „Ich bin dein Ehemann. Ian ist dein Ehemann. Du wirst tun, wofür wir bei all dem geboten haben, aber ich kann dir versichern, und Ian kann das auch, wir werden dich nicht zwingen müssen. Du wirst mehr als befriedigt sein, bevor wir überhaupt fertig sind.“

Derartige Arroganz! „Ach ja? Und wie das?“

„Weil du feucht sein wirst und wollen wirst, dass wir dich anfassen. Ich werde meine Finger in deine Fotze stecken, um dein Jungfernhäutchen zu finden und du wirst sie dort spüren wollen. Dann werde ich dir deine erste Befriedigung geben. Bist du schon feucht?“

„Du sprichst die ganze Zeit davon, dass ich feucht sein werde.“ Ich runzelte vor lauter Verwirrtheit meine Stirn. „Ich...ich weiß nicht, was du meinst.“

Anstatt auf mich zu zukommen, ging er zu dem bequemen Sessel in der Ecke und setzte sich hin. Er lehnte sich zurück und seine Unterarme ruhten locker auf den gepolsterten Armlehnen, während er seine Beine breit vor sich ausstreckte.

„Frau Pratt hat gesagt, dass du einem Paar beim Ficken zugesehen hast und der Grund ist, weshalb du hier gelandet bist.“ Meine Augen weiteten sich, aber er fuhr fort: „Waren sie zusammen im Bett?“

„Nein! Damit unterstellst du mir, dass ich mich eingeschlichenen und versteckt habe.“

„Sie wollten dann also, dass du zuschaust?“ fragte Ian, der immer noch neben mir stand.

„Nein!“ wiederholte ich und wurde ein wenig unruhig, da mich die beiden Männer mit ihren Worten bombardierten. „Ich bin zum Haus zurückgekommen und habe sie so vorgefunden...in der Küche.“

„Aha. Hast du seinen Schwanz gesehen?“

Ich wusste nicht, wie ich darauf antworten sollte. Natürlich habe ich seinen Schwanz gesehen. Sie haben...gefickt! Würde es mich zu befleckter Ware machen, wenn ich Ja sagen würde?

„Hat er ihre Fotze gefickt? Ihren Mund? Ihren Arsch?“ wollte Kane wissen.

„Herr Kane, bitte!“ schrie ich, während meine Wangen heiß wurden. Ich bedeckte sie mit meinen Handflächen. Wie konnten sie so nebenbei darüber reden?

„War ihre Fotze feucht, Liebes?“ stichelte Ian.

„Ich weiß es nicht–“

„Zwischen ihren Beinen.“ Er unterbrach mich mit seiner tiefen Stimme. „War sie zwischen ihren Beinen feucht?“

„Ja“, antwortete ich frustriert, da ich es nicht gewohnt war verbal so gestichelt zu werden.

„Ist deine Fotze in diesem Moment genauso feucht wie ihre zu dem Zeitpunkt?“

Ich trat noch einen Schritt zurück und stieß gegen den Tisch. Ich hielt mich daran fest und erfasste die hölzerne Ecke hinter mir. Es blieb stehen – etwas, woran ich mich festhalten konnte, während sich die Welt um mich herumdrehte. Die Frage war, ob es jemals recht sein würde?

„Natürlich nicht.“

„Dann werde ich dich erst einmal feucht machen, damit meine Finger leicht in dich eindringen können“, antwortete Kane zuversichtlich.

„Warum ist das so wichtig, dieses...feucht sein?“ fragte ich und wedelte mit meiner Hand vor ihm herum.

„Es zeigt uns, dass du erregt bist. Es ist ein Zeichen, ein Anzeichen dafür, was dich erregt, selbst wenn du uns gegenüber etwas Anderes behauptest.“

„Was? Nein.“ Als er sich nicht rührte und nichts sagte, fuhr ich fort: „Ich wollte das nicht. Ich habe nicht darum gebeten, hier zu sein. Thomas hat mir Drogen verabreicht und ich bin hier aufgewacht. Ich hatte die Wahl: Entweder für Frau Pratt arbeiten oder euch heiraten. Ich wollte weder das eine, noch einen von euch beiden heiraten. Beide von euch. Wie könnt ihr von mir erwarten, dass ich erregt sein würde, wenn es nicht meine Wahl war?“

„Wer ist Thomas?“ fragte Ian mit engen Augen.

„Mein Stiefbruder.“

„Er ist derjenige, den du beim Ficken erwischt hast?“ fragte Kane.

Ich benetzte meine Lippen. „Ich habe seinen Sekretär zuerst mit einer unsere Hausmädchen gesehen und dann, als er fertig war, war Thomas an der Reihe, aber sie haben mich erwischt und ich bin abgehauen, bevor ich zu viel davon mitbekommen habe.“

Ian nickte. „Ich verstehe. Dein Stiefbruder scheint kein ehrbarer Mann zu sein. Da ist es ja kein Wunder, dass du Männern gegenüber vorsichtig bist.“

„Du wirst es vielleicht nicht wollen – diese Ehe oder irgendetwas, was wir mit dir anstellen – dein Kopf wird dir vielleicht sagen, dass du dich wehren sollst, aufgrund dessen, was du glaubst, wie du dich verhalten solltest, aber dein Körper wird uns die Wahrheit zeigen“, sagte Kane.

Ich war skeptisch. Hatte Zweifel. War es das, wovon er gesprochen hatte? Wie ihn mein Kopf hinterfragen würde, aber könnte mein Körper gegen meine eigenen Wünsche angehen und seinen Befehlen entsprechend handeln? Es war unmöglich, aber so war es auch, mit zwei Männern verheiratet zu sein. Ich könnte mich beherrschen. Ich verschränkte meine Arme fest vor meiner Brust. „Wie?“

„Ich weiß, dass du Angst hast.“ Er machte eine Pause und sah mich intensiv an. Als ich tief einatmete und nickte, fuhr er fort: „Beantworte meine Fragen. Ich werde dich nicht einmal anfassen, während du das tust.“ Er lehnte sich nach vorne und hatte die Hände auf den Knien und schaute nach oben in mein Gesicht. Sein dunkler Blick fesselte mich.