Burnout passé mit EFT - Michaela Bartosch - E-Book

Burnout passé mit EFT E-Book

Michaela Bartosch

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: Param
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Erschöpfungszustände bis hin zum Burnout sind ein stetig wachsendes Problem. Betroffene geraten schnell in eine Abwärtsspirale, die existenzbedrohend werden kann. Deshalb ist es wichtig, warnende Zeichen nicht zu verdrängen. Die Ursachen liegen weniger am Arbeitsplatz, als in Stress verstärkenden Glaubensmustern und überhöhten Ansprüchen an sich selbst, die sich als innere Antreiber manifestieren. Daraus entstehen Schuldgefühle, weil man den eigenen Ansprüchen immer weniger genügt. Diese verhängnisvollen Programmierungen aufzulösen, ist EFT heute die erste Wahl, weil es so leicht zu erlernen und von jedermann anzuwenden ist. In leicht umsetzbaren Schritten zeigt dieses Buch, wie Sie sich befreien und Ihre Energie und Lebensfreude dauerhaft stärken können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 174

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Mit EFT werden erstaunliche Erfolge erzielt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass sie sich bei Ihnen immer auf Anhieb einstellen. Manche Probleme sind sehr vielschichtig und brauchen eine detaillierte Ansprache. In solchen Fällen sollten Sie einen erfahrenen EFT-Spezialisten aufsuchen. EFT ist sehr sanft und bei den meisten Menschen sicher in der Anwendung. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass sich Menschen mit schweren emotionalen Störungen keinesfalls einer Selbstbehandlung unterziehen, sondern immer professionelle Begleitung suchen sollten. EFT und die Beschreibungen in diesem Buch ersetzen nicht den Besuch beim Arzt oder Psychotherapeuten. Wenn Sie EFT bei sich selbst anwenden, liegt die Verantwortung für Ihr körperliches und emotionales Wohlbefinden vollständig bei Ihnen.

Copyright © 2009 by Param Verlag, Ahlerstedtdritte Auflage Copyright © 2012 by Param Verlag, Ahlerstedt

Alle Rechte vorbehalten

Copyright der eBuch-Ausgabe © 2014ISBN 978-3-88755-707-2www.param-verlag.de

Teil 1: Grundlagen

1Emotional Freedom Techniques

2EFT und Burnout

2.1Körperliche und psychische Gesundheit

2.2Das Burnout-Syndrom

2.3EFT – Die Methode

2.4Psychische Umkehrungen (PU)

2.5Praktische Durchführung

2.6Wie Sie ein Problem mit EFT bearbeiten können

2.7Vorgehen bei körperlichen Problemen

2.8Entscheidungsmethode

3Erkunden der inneren Welt

3.1Auf der Suche nach dem wahren Selbst

3.2Glaubensmuster

3.3Innere Antreiber

3.4Unterbewusstsein

4Schuldgefühle

4.1Schuldgefühle auflösen

4.2Ihr soziales Umfeld

Teil 2: Leitfaden

5Einführung

5.1Umgang mit dem Leitfaden

5.2Verantwortung übernehmen

5.3Wieder in die eigene Kraft kommen

6Der Leitfaden

6.1Übersicht

6.2Stress-Liste

6.3Analyse der Liste

6.4Korrektur der psychischen Umkehrungen

6.5Weitere Hindernisse

6.6Schamgefühle auflösen

6.7Schuldgefühle auflösen

6.8Innere Antreiber auflösen

6.9Weitere Glaubensmuster verändern

6.10Sonstige Emotionen auflösen

6.11Äußere Stress-Faktoren auflösen

6.12Körperliche Symptome klopfen

6.13Nahrung für die Seele

6.14Das Selbstbild anpassen1

7Wenn es nicht recht voran geht

7.1Zusätzliche Klopfpunkte

7.2Scham und Schuld hinterfragen

7.3Mini-PU

7.4Möglicher Gewinn

7.5Schlüsselbeinatmung

7.6Weitere PU

7.7Hilfreiche Fragen

7.8Äußere Faktoren verändern

8Anhang

8.1Psychische Umkehrungen, die Sie immer durchführen

8.2Psychische Umkehrungen nach Bedarf

8.3Übersicht über die EFT Punkte

8.4Der EFT-Ablauf im Überblick

8.5Allgemeines Vorgehen bei körperlichen Problemen

8.6Entscheidungsmethode Kurzübersicht

Begrüßung

Die Tatsache, dass Sie dieses Buch in Händen halten, bedeutet vermutlich, dass Sie in Ihrem Leben einer Menge Anforderungen gegenüber stehen und manchmal vielleicht kaum mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht. Sie denken an all die unerledigten Dinge, bei denen Sie sich vielleicht nicht einmal mehr vorstellen können, wo Sie die Zeit hernehmen sollen, sie zu erledigen. Nur schon der Gedanke daran ermüdet Sie und löst vielleicht auch körperliche Missempfindungen aus. Vielleicht sagen Sie auch von sich, dass Sie sehr hohe Erwartungen an sich selbst haben und perfektionistisch veranlagt sind. Dieser Wunsch, alles perfekt zu machen, gibt bei allem, was Sie machen, den Ton an. Mangels Zeit können Sie dem aber gar nicht mehr gerecht werden und darum könnte latent das Gefühl in Ihnen schwelen, nicht zu genügen.

Vielleicht fühlen Sie sich aber auch immer für alle und alles verantwortlich, wollen, dass es allen in Ihrem Umfeld gut geht, und sind besorgt, dass alles nicht nur gut, sondern perfekt läuft. Deshalb fühlen Sie sich auch für Belange verantwortlich, die Sie gar nicht beeinflussen und kontrollieren können. Dann fühlen Sie sich ohnmächtig oder hilflos, was Ihnen Ihre Energie raubt. Trotzdem kann man sich immer hundertfünfzigprozentig auf Sie verlassen. Sie stehen immer zur Verfügung. Sie machen alles, was man von Ihnen erwartet. Ihre eigenen Bedürfnisse stellen Sie zurück, weil anderes Vorrang hat. Und wenn Sie doch einmal sagen, wie Sie sich fühlen oder was Sie brauchen, dann plagt Sie danach das schlechte Gewissen und Sie haben das Bedürfnis, sich vor anderen oder auch vor sich selbst zu rechtfertigen. Trotzdem bleibt das schlechte Gewissen als nagendes Gefühl im Bauch zurück.

Vielleicht fühlen Sie sich auch zunehmend erschöpft und energielos. Am Morgen schaffen Sie es kaum mehr aus dem Bett. Ihr Körper spielt irgendwie nicht mehr so mit, wie Sie es möchten und wie es früher möglich war. Doch Sie sind gewohnt, diese Empfindungen auszublenden, schließlich müssen Sie funktionieren.

Vielleicht interessiert Sie dieses Buch aber auch, weil einer Ihner Angehörigen, Bekannten oder Angestellten Erschöpfungssymptome zeigt und Sie befürchten, dass es ein Burnout sein könnte. Vielleicht arbeiten Sie auch beruflich mit Menschen, die Burnout gefährdet sind oder schon eines haben. Dadurch sind Sie auf der Suche nach funktionierenden und einfachen Methoden, die Ihre Arbeit bereichern. Oder vielleicht sind Sie bereits EFT-Therapeut oder -Trainer und möchten dieses Buch als Kurz-Weiterbildung nutzen.

Warum auch immer Sie dieses Buch in Händen halten, Sie suchen nach neuen Wegen. Sie möchten etwas tun, um die innere Leere und Erschöpfung zu beenden und das Leben wieder erfüllend zu gestalten. Seit Jahren beschäftige ich mich damit, die effizientesten Werkzeuge zu finden und den steigenden Anforderungen anzupassen. Und dabei liegt mein Fokus immer auf der Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Technik zur emotionalen Freiheit (EFT, Emotional Freedom Techniques) ist solch ein Werkzeug. Ganz gleich, was im Leben passiert, EFT gibt mir die Möglichkeit, relativ schnell wieder in meine Mitte zu finden.

In diesem Buch werde ich Ihnen im ersten Teil die Methode in allen Details vorstellen und im zweiten Teil einen Leitfaden an die Hand geben, wie Sie diese Methode bei Herausforderungen im Zusammenhang mit Burnout für sich wirkungsvoll nutzen können.

Teil 1

Grundlagen

1 Emotional Freedom Techniques

Der Grundgedanke von EFT ist, dass die Ursache von negativen Empfindungen und Gedanken eine Störung im Energiesystem des Körpers ist. Mit EFT wird die negative Empfindung ins Bewusstsein geholt und dann werden bestimmte Akupunkturpunkte geklopft, das sind energetisch wirksame Punkte, um die Blockade aufzulösen. Mit der Blockade verschwinden dann auch die negativen Empfindungen und Gedanken.

Anfangs überrascht gewöhnlich die schnelle und nachhaltige Wirkung von EFT bei den verschiedensten Problemstellungen. Im Laufe der Anwendung stellen sich innere Freiheit und Leichtigkeit ein. Ich habe in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung viele wertvolle Methoden kennen gelernt, aber EFT ist für mich aus folgenden Gründen nach wie vor eine Methode der ersten Wahl:

sehr einfach zu erlernende Selbsthilfemethode

braucht keine Voraussetzungen

unbegrenztes Anwendungsspektrum

Obwohl EFT inzwischen schon gut bekannt ist, gibt es anfangs nicht selten eine gewisse Skepsis, weil EFT die gängigen Vorstellungen über psychische Probleme und vor allem deren Behandlung auf den Kopf stellt. Wenn Sie auch skeptisch sind, kann ich das gut verstehen. Sie dürfen ruhig kritisch sein, der Wirkung von EFT tut das keinen Abbruch.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

2 EFT und Burnout

Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Entschlossenheit, die Zügel für Ihr Leben und Ihr Wohlbefinden selber in die Hand zu nehmen. Nur Sie selbst sind in der Lage, Ihre Situation langfristig und nachhaltig zu verändern. Das bedeutet nun aber nicht, dass ich Sie auffordere, keine professionelle Hilfe anzunehmen. Im Gegenteil, an erster Stelle sollte immer der Arztbesuch stehen. Bei einem Burnout-Syndrom ist es sinnvoll, eine interdisziplinäre Behandlungsstrategie zu planen. Diesen Leitfaden können Sie ergänzend einsetzen.

Die Verantwortung für sich übernehmen heißt, um das eigene Wohlbefinden besorgt zu sein und die Warnsignale des Körpers und der Seele ernst zu nehmen. Meist wird für alles andere die Verantwortung übernommen, aber nicht für sich selbst. Sie kennen vermutlich solche Aussagen: »Ich kann das alleine«; »Ich schaffe das alleine«; »Wäre ja gelacht, wenn ich da Hilfe brauche«; »Ich darf nicht schwach sein«; »Ich muss immer alles alleine machen«; und so weiter und so fort. Hilfe anzunehmen, wird als schwach sein empfunden.

Es ist sehr wichtig das Steuer rechtzeitig herumzureißen. Wenn Sie ein Burnout-Syndrom haben, ist Ihr Akku bereits leer, wahrscheinlich sogar beschädigt, und es ist gar nicht so leicht, ihn wieder aufzuladen. Die natürliche Regenerationsfähigkeit ist verloren. Trotzdem werden weiterhin Höchstleistungen gefordert. Das kann dann zum Zusammenbruch führen.

Bei einer gewöhnlichen Erschöpfung nach großer Anstrengung regeneriert der Körper in einer gewissen Zeit, der Akku wird automatisch wieder aufgeladen. Beim Burnout aber geht über längere Zeit mehr Energie verloren, als nachgeladen werden kann. Es entsteht eine Abwärtsspirale. Darum ist es gut, möglichst früh etwas zu tun, damit diese Spirale nicht in Gang gesetzt wird. Doch selbst wenn Sie meinen oder wissen, bereits ein Burnout zu haben, können Sie etwas tun, damit diese Abwärtsspirale in eine Aufwärtsspirale verwandelt wird.

2.1 Körperliche und psychische Gesundheit

Der Wert von Gesundheit ist in unserer Gesellschaft sehr hoch. Wer gesund ist, ist leistungsfähiger, und Leistungsfähigkeit ist ein zentraler Wert im Arbeitsalltag und zunehmend auch in der Freizeit. Deshalb fühlt sich wertvoll und akzeptiert, wer leistungsfähig ist. Die Chance, beruflich integriert zu sein und zu bleiben, ist so viel größer. Heute werden für viele Menschen die beruflichen und privaten Anforderungen stetig höher und damit steigt auch der Druck.

Diese verschärften Umstände erfordern einen anderen Umgang mit sich selber und seinen Problemen, damit man sich gesund und fit fühlt und den Anforderungen des Lebens gelassen, mit innerer Sicherheit und mit Freude begegnen kann. In unserer Kultur ist es bei medizinischen Problemen üblich, schnell Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich auch das notwendige Wissen anzueignen, um mit der Situation möglichst selbstverantwortlich und konstruktiv umzugehen. Nicht so im emotionalen Bereich. Das ist leider nach wie vor für viele ein Tabuthema, denn wer in diesem Bereich Unterstützung in Anspruch nimmt, riskiert den Makel, als minderwertig betrachtet zu werden.

Mit diesem Buch haben Sie einen Schritt getan, sich aus diesem Vorurteil zu lösen. In keinem anderen Bereich verzichten wir vorsätzlich auf mögliche Unterstützung von außen. Wenn ich zum Beispiel ein Haus baue, engagiere ich einen Architekten und einen Bauunternehmer, die mich beraten und mir aufzeigen, wie sich mein Wunschhaus optimal realisieren lässt. Diese Fachpersonen kennen sich mit allen baulichen und gesetzlichen Gegebenheiten sehr gut aus. Ich würde nie auf die Idee kommen, ohne fundiertes Fachwissen, einfach mal darauf los zu bauen. Mit EFT steht Ihnen so eine fachliche Unterstützung zur Verfügung, die Sie selbstbestimmt und unabhängig anwenden können, sobald Sie sie kennen.

Um die optimale Wirkung zu erzielen, spielt es allerdings eine große Rolle, wie man vorgeht, vor allem bei komplexen Situationen wie dem Burnout-Syndrom. Wenn Sie feststellen, dass es Ihnen schwer fällt, selbständig mit diesem Leitfaden zu arbeiten, vielleicht weil Sie sich bereits zu erschöpft fühlen, gönnen Sie sich professionelle Unterstützung durch einen Coach oder Therapeuten. EFT ist eine wirksame Selbsthilfemethode, aber je nach Komplexität und Intensität der Probleme, die Sie bearbeiten wollen, kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu diesem Leitfaden professionelle Unterstützung anzunehmen.

2.2 Das Burnout-Syndrom

Der Ausdruck Burnout wurde bereits 1974 vom Psychoanalytiker Freudenberger geprägt. Burnout bedeutet ausbrennen und beschreibt ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom, das sich aufgrund lang anhaltender Belastungssituationen entwickelt. Früher war die Definition enger gefasst und bezog sich nur auf Folgen im Zusammenhang mit Erwerbsarbeit, vor allem in den helfenden Berufen wie Krankenschwester, Sozialarbeiter, Lehrer etc., in denen man großen emotionalen Belastungen ausgesetzt ist. Heute zeigt sich, dass es in vielen anderen Berufsgruppen und allen Hierarchiestufen ebenfalls zum Burnout-Syndrom kommt. Es muss auch nicht auf die Erwerbsarbeit beschränkt sein. Menschen mit hohen Belastungen z. B. im familiären Bereich können ebenfalls betroffen sein.

Es gibt für Burnout keine verbindliche Definition und es ist auch kein fest umschriebenes Krankheitsbild. Die Definition im klinischen Wörterbuch »Pschyrembel« (2007) lautet: »Zustand emotionaler Erschöpfung, reduzierter Leistungsfähigkeit u. evtl. Depersonalisation infolge Diskrepanz zwischen Erwartung u. Realität; Endzustand eines Prozesses von idealistischer Begeisterung über Desillusionierung, Frustration und Apathie. Geschätzte Prävalenz ca. 10 % der Arbeitnehmer mit entsprechenden Berufen (20–30 % aller Arbeitnehmer sind gefährdet).«

Wichtig ist auf jeden Fall, dass mögliche körperliche Ursachen der Erschöpfung (wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion u. ä.) ausgeschlossen werden.

Faktoren, die ein Burnout-Syndrom begünstigen

Es sind nicht Faktoren wie körperliche Schwerarbeit oder eine ungesunde Arbeitsumgebung, die jemanden ausbrennen lassen, sondern

äußere Faktoren wie

hohe Arbeitsbelastung

dauernde zwischenmenschliche Konflikte

unklare Erwartungen

fehlendes Vertrauen

Mangel an Respekt und Anerkennung

schlechtes Klima im Team

Mobbing

hohe Fremdbestimmung oder Kontrolle

Kommunikationsüberflutung

kein oder wenig Feedback zur Arbeitsleistung

Angst vor Arbeitsplatzverlust

organisatorisch schlechte Arbeitsbedingungen

eitdruck

Warnzeichen auf der betrieblichen Seite sind hohe Personalausfälle wegen Krankheit oder Unfall, sowie Produktivitätsrückgänge und hohe Personalfluktuation.

Innere Faktoren sind

hoher Ehrgeiz

erfektionismus

nicht Nein sagen können und sich aufopfern

übermäßiges Verantwortungsgefühl und in Folge davon ein chronisch schlechtes Gewissen

viel zu hohe Ansprüche an sich und die Umwelt

sich viel mehr zumuten, als man bewältigen kann

kleinste Kritik führt zu Stress oder schlechtem Gewissen

Anerkennung und Lob werden für den Selbstwert gebraucht

ungenügende Erholungszeiten

Mühe, Arbeit zu delegieren

seinen inneren Wert vornehmlich über die Leistung zu definieren

Diese inneren und äußeren Faktoren können zu einem extrem erlebten Dauerstress und schließlich zum Burnout-Syndrom führen. Bis sich aus einer chronischen Stress-Situation ein Burnout-Syndrom in voller Ausprägung entwickelt, können ein paar Monate bis zu ein paar Jahre vergehen.

2.2.1 Symptome

Ein Burnout-Syndrom kann sich mit körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Symptomen zeigen.

Körperliche Symptome

Energiemangel, Schwäche, chronische Müdigkeit

Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelverspannungen

Magen-Darm-Beschwerden

Herz-Kreislauf-Störungen

Schlafstörungen

Emotionale Symptome

innere Leere, inneres Absterben

Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit

Depression, Ausweglosigkeit

Reizbarkeit, Ärger

Schuldgefühle oder Schuldzuweisungen

Ängste und evtl. PanikattackenMentale Symptome

Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen

Abbau der Kreativität

zunehmend negative Einstellung sich selbst, der Arbeit und dem Leben gegenüber

Zynismus

Gefühl der Sinnlosigkeit und Verzweiflung

Soziale Symptome

Gefühl, von anderen Menschen ausgesaugt zu werden

Soziale Kontakte nerven und werden als Belastung empfunden

kann anderen nicht mehr zuhören und Verständnis aufbringen

kein Interesse mehr an anderen bis hin zur sozialen Isolation

2.2.2 Wer ausgebrannt ist, hat einmal gebrannt

Am Anfang eines Burnout-Syndroms stehen viel Energie und Begeisterung für eine Aufgabe, die aber nach und nach erlöschen, eben ausbrennen. Dies ist differenzialdiagnostisch ein wichtiger Faktor, um ein Burnout-Syndrom von einer Depression zu unterscheiden.

Das Ausbrennen verläuft in einer Abwärtsspirale. Der Beginn ist schleichend und rückblickend meist nicht mehr eindeutig zu bestimmen. Häufig will der Betroffene es auch nicht wahrhaben und versucht, die infolge Erschöpfung verminderte Effizienz und Leistungsfähigkeit mit noch mehr Nachdruck und zeitlichem Engagement zu kompensieren. Aus Angst, die Kontrolle über die Situation zu verlieren und den Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden, wird noch ein Gang hochgeschaltet. Statt die Batterien wieder aufzuladen, sich also zu erholen, wird noch mehr Leistung aufgebracht und die Batterien noch mehr entladen. Dabei wird die effektive Leistung immer schlechter und die Schuldgefühle nehmen dadurch zu. Sonstiges gesundheitsschädigendes Verhalten gesellt sich hinzu wie ungesundes Essen, Kaffee, Alkohol, Zigaretten und zu wenig Bewegung, weil man nicht mehr die Energie hat, für sich selbst zu sorgen. Die Abwärtsspirale dreht sich.

2.2.3 Sind Sie gefährdet?

Vielleicht wissen Sie innerlich die Antwort schon? Haben Sie das Gefühl, dass viele der oben genannten Merkmale und Symptome auf Sie zutreffen? Können Sie, rückblickend auf die letzten drei Monate, viele derim Folgenden genannten Aussagen weitgehend bestätigen?

Ich fühle mich gerädert.

Alles fühlt sich so sinnlos an.

Ich kann nachts kaum mehr schlafen.

Selbst wenn ich Zeit habe, kann ich mich gar nicht mehr erholen.

Ich habe häufig Kopfschmerzen.

Ich habe starke Nackenverspannungen.

Ich zweifle an meinen Leistungen.

Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich selber.

Alle nerven mich und ich ertrage nichts mehr.

Ich habe gar keine Lust mehr, Freunde zu treffen.

Ich bin absolut am Ende meiner Kräfte.

Ich fühle mich innerlich leer.

Früher war ich mit Begeisterung bei der Arbeit, auch wenn es sehr viel war.

Ich bin sehr geräusch- und lichtempfindlich geworden.

Sobald ich Ferien habe, werde ich krank.

Ich möchte es allen recht machen.

Ich habe Magen-Darm-Probleme.

Ich kann mich nicht mehr konzentrieren.

Ich arbeite sehr viel.

Ich habe viele negative Gedanken und grüble viel, meine Gedanken drehen sich im Kreis.

Ich bin (innerlich) unruhig.

Ich habe häufig ein schlechtes Gewissen.

Ich habe schnell das Gefühl, dass ich einen Fehler gemacht habe.

Ich kann nicht abschalten und loslassen.

Ich habe Probleme mit meinem Herzen.

Ich habe häufig Angst/Panik vor den Anforderungen des nächsten Tages.

Frühe Warnsymptome

Bei gleichzeitigem Gefühl von Müdigkeit, Unausgeschlafensein und Energiemangel:

vermehrtes Engagement

Gefühl, nie Zeit zu haben

Gefühl, unentbehrlich zu sein

eigene Bedürfnisse werden verleugnet

Hyperaktivität, ständig etwas machen müssen

für alles oder alle die Verantwortung übernehmen

Diese frühen Anzeichen werden leider häufig nicht ernst genommen und ignoriert. Der Körper sendet am Anfang noch leise Alarmsignale, die dann, wenn man sie nicht beachtet, immer lauter werden, bis man sie schließlich nicht mehr überhören kann.

Späte Warnsymptome

Schlafstörungen

Isolation, verkümmern sozialer Beziehungen

zunehmende Unlustgefühle

Gefühl, nicht mehr man selbst zu sein

Warnsymptome beachten

Stellen Sie sich eine alltägliche Situation vor. Sie fahren Auto und die Tankanzeige leuchtet auf. Was tun Sie? Blöde Frage werden Sie denken, ich tanke natürlich schnellstmöglich. Haben Sie in dieser Situation schon einmal ernsthaft daran gedacht, die Benzinlampe zuzukleben, um sie nicht mehr sehen müssen? Sie lachen jetzt vielleicht über diese absurde Idee, doch leider verhalten wir uns bei dem eigenen Köper oft so. Wir ignorieren die körperlichen Warnsignale so lange es geht und sind dann erstaunt, wenn es irgendwann nicht mehr weiter geht, weil der Tank einfach leer ist. Wir ignorieren die körperlichen Warnsignale so lange es geht (meist so lange wir noch fahren), kleben also sinnbildlich die Tankanzeige zu, und sind dann erstaunt, wenn wir irgendwann stehen bleiben, weil der Tank restlos leer ist und der Motor vielleicht auch schon einen Schaden hat. Wir sind vielleicht sogar noch enttäuscht oder wütend, dass andere scheinbar versäumt haben, uns den Tank zu füllen. Beim Autofahren käme es uns nie in den Sinn, andere für unseren leeren Tank verantwortlich zu machen.

Sie sind für sich selbst verantwortlich, zum Glück, denn stellen Sie sich vor, jeder könnte an und in Ihrem Leben ursächlich Dinge verändern. Das gäbe im Handumdrehen ein riesiges Chaos. Also seien Sie dankbar dafür, dass Sie selbst den Schlüssel für Ihr Leben in der Hand haben. Dann müssen Sie nämlich auch nicht mehr warten, bis der Chef, der Partner oder die Partnerin, die Kinder oder wer sonst auch immer endlich das Richtige tut, damit es Ihnen besser geht. Diese Erkenntnis macht Sie wieder handlungsfähig und beendet jegliche Opferhaltung.

2.2.4 Was geschieht bei chronischem Stress?

Stress entsteht im Gehirn. Die Empfindung von Stress bedeutet ganz allgemein, dass die Anforderungen in einer Situation höher eingeschätzt werden, als die Energie, die zu ihrer Bewältigung vorhanden ist. Die Stress-Reaktion ist die Antwort des Körpers auf die Stress auslösenden Faktoren. Was geschieht im Gehirn und im Körper, wenn wir gestresst sind?

Durch Stress wird ein Überlebensprogramm gestartet, das vielfältige und unspezifische körperliche Reaktionen zur Folge hat. In der Steinzeit war dieses Programm überlebenswichtig. Das ist heute nicht mehr der Fall, aber das Programm läuft noch immer ab. Unsere Lebensbedingungen haben sich geändert, die Reaktionen sind geblieben.

Biologische Reaktion bei Stress

Es gibt bei Stress zwei Reaktionsabläufe, die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse.

Sympathikus-Nebennierenmark-Achse

Hierbei handelt es sich um die Sofortreaktion, eine Art Mobilmachung des Körpers. Gefahr im Verzug: Ein Knacken im Gebüsch verrät einen Bären vor der Höhle.

Der Reiz wird ins limbische System des Gehirns weitergeleitet. Die Amygdala hat hier die zentrale Rolle. In ihr sind alle alten Emotionsprogramme gespeichert. Im Gehirn wird in Millisekunden entschieden, ob es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt.

Der Köper wird in sofortige Alarmbereitschaft versetzt, der Kampf-oder-Flucht-Mechanismus setzt ein, der Steinzeitmensch ist bereit zu kämpfen.

Der Sympathikus ist aktiviert:

Puls- und Atemfrequenz werden beschleunigt

Gehirn ist sehr gut durchblutet

reduzierter Speichelfluss, trockener Mund

Verdauungstätigkeit wird eingestellt (Verdauung hat keine Priorität)

Blutgerinnungsfaktoren nehmen zu (damit man bei Verletzungen nicht verblutet)

Herabsetzen der Schmerzempfindung

Zucker- und Fettreserven werden mobilisiert (Energiebereitstellung)

kalte Hände und Füße

kurzfristig erhöhte Immunabwehr (damit Wunden sich nicht entzünden)

Libido-Hemmung (jetzt geht es ums Überleben)

Muskeln spannen sich an, bessere Reflexe (kämpfen oder flüchten)

Diese Alarmbereitschaft bleibt während der gesamten Bedrohungssituation bestehen. Diese Reaktion ist reflexhaft und daher bleibt keine Zeit nachzudenken.

Wenn die Bedrohung rasch bewältigt ist, der Bär also besiegt oder man selbst erfolgreich geflüchtet ist, nimmt die Reaktion schnell ein Ende. Die sympathische Aktivierung nimmt ab und der Körper beruhigt sich. Das Adrenalin im Blut wird durch den Kampf oder die Flucht schnell abgebaut.

Wenn es zu keiner schnellen Lösung kommt, die Bedrohung also bestehen bleibt (der Bär bleibt vor der Höhle), setzt nach etwa fünfzehn Minuten über einen komplizierten Mechanismus die zweite Stress-Achse ein:

Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse

Auf dieser Stufe wird die Stress-Reaktion chronisch, der Körper richtet sich auf Dauerkampf ein (›Schützengraben‹).

Es werden Mechanismen zur Aufrechterhaltung der sympathischen Aktivierung in Gang gesetzt. Die Reizleitung erfolgt hier über Hormone (CRF, ATCH und Cortisol) und diese Reaktion ist deutlich langsamer als die Sofortreaktion. Das Ziel dieser Reaktion ist die Organisation von Energienachschub, sinnbildlich wie Krieger, die sich im Schützengraben auf einen längeren Kampf einrichten, oder in unserem Beispiel, wenn der Bär vor der Höhle sitzen bleibt. Welche Folgen hat das auf unseren Organismus?

Folgen von Dauerstress – wenn der Bär vor der Höhle bleibt:

Das Gehirn ist nicht nur Ausgangspunkt von Stress-Reaktionen, sondern auch ein Zielorgan davon. Stress formt das Gehirn. Ein chronisch erhöhter Cortisol-Spiegel bewirkt je nach Dosis und Dauer nachhaltige Veränderungen von Nervenzellen, Immunabwehr und Stoffwechsel.

Reduktion von Neurotransmitter-Rezeptoren (Serotonin, Dopamin und Noradrenalin). Folge davon sind Konzentrationsstörungen und Depressionen

Degeneration neuronaler Strukturen (vor allem im Hippocampus) äussern sich als Vergesslichkeit und eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit