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Ein mutiges Eichhörnchen und ein geht-so mutiger Maulwurf wollen das letzte Abenteuer der Welt erleben: Eine Reise ans Meer. Scherz. Natürlich nicht. Ans Meer will ja jeder. Sie wollen nach Castrop Rauxel! Das Abenteuer beginnt. Doch Halt! Nur Abenteuer, Spaß und Spannung? Ha, mitnichten! Wissen wird auch vermittelt oder wusstest du etwa, wie die Tauben an die Bahnhöfe kommen? Nein? Und was überhaupt hat das Ganze mit Tomatensaft zu tun?
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Das Eichhörnchen
Hörnchen
Nobel Kobel
Ideenbaumarkt
Karten
Prinzessin-Elfe-Fee
Malu
Schnarch
Servicewüste
Rückzug
Die Wahrheit, Baby
Hüpno-Tiere
Warum nur?
Achten Sie beim Aussteigen auf Ihr Gepäck
Das Entsetzen ist entsetzlich entsetzt
Nutella
Karten Teil 2
Tauben in gut
Erwachsenwerden
Erwachsen kann jeder
Pip,Pip Ette
Hoch!
Korb bekommen
Lenkrad
Zugtiere
Cordula, Polizei
Ein Anflug von ...
Das Eichhörnchen sitzt auf dem Baum traut plötzlich seinen Augen kaum. Geht doch ein Kind am Waldesrand, trägt eine Nuss in seiner Hand.
Das Hörnchen flink vom Baume wetzt, sich wartend in die Büsche setzt. Das Kind im Spiel nun herzlich lacht und gibt nicht auf die Nuss mehr Acht.
So plumpst die Nuss aus seiner Hand, das Hörnchen sieht’s und kommt gerannt. Schnappt sich den Leckerbissen fix und schon ist’s auf den Baum geflitzt.
Das Kind schaut auf zur Baumes Krone und denkt: „So’n Eichhorn ist nicht ohne!“
Diane RhEker
Klaus Maulwurfski saß in seiner Höhle. Er war in eine Decke gehüllt und fror etwas. Gemütlich ist das nicht, dachte er sich, als die Wassertropfen von der Höhlendecke tropften. Platsch, auf seinen Kopf, platsch, in seinen Schwarzwurzeltee, platsch, auf das Lexikon. Über der Erde regnete es mal wieder.
Doch dann, ganz plötzlich, hörte es auf. Einfach so, und das für Stunden. Die Sonne kam heraus und wärmte die Erde. Das war die Gelegenheit, kurz nach oben zu schlüpfen und endlich seine Socken zu trocknen. Er steckte den Kopf aus einem der Maulwurfshügel, und die freche Sonne überraschte ihn mit ihrem hellen Lächeln. Sie warf dem Erdbewohner neckisch die Lichtstrahlen entgegen und brannte ihm warm auf den Pelz. „Da bist du ja, mein Freund! Nun beachte mich!“, wollte sie sagen.
Klaus kniff die Augen zusammen. Lang nicht gesehen, dachte er sich, zog seine Socken aus, legte sie neben sich und schaute sich zufrieden um.
Er war in einem kleinen Park aufgetaucht. Ein Park, der von großen, alten Kastanienbäumen umrahmt mitten in der Stadt lag. Autos fuhren um ihn herum, Menschen gingen eiligst am Park vorbei. Um ihn herum war viel los, doch im Park selbst war alles ruhig, friedlich und sattgrün. Nur das hektische Hoppeln eines orangefarbenen Flecks passte nicht zur Ruhe des Parks. Der Fleck tauchte schnell im grünen Wiesenmeer auf und ab, drehte und steuerte direkt auf Klaus Maulwurfski zu.
In Deckung!, schoss es dem Maulwurf durch den Kopf. Ihm war gerade nicht nach Reden. Er wollte einfach nur daliegen und seinen Socken beim Trocknen zuschauen. Das war doch nicht zu viel verlangt?
„Hallooooo! Halloooo! Ich seh’ dich!“, rief der orangefarbene Fleck.
Leise sein, bloß nicht auffallen!, sagte sich Klaus und legte sich flach auf den kleinen Erdhügel.
Nichts geschah, und langsam kehrte wieder Ruhe ein. Doch dann, ganz plötzlich: „Hey du, warum liegst du so flach auf dem Boden?“
Der Fleck war ein Eichhörnchen und stand nun genau vor ihm. Klaus atmete tief ein. Seine Lippen formten ein lautloses „Bitte nicht!“
Fürs Weglaufen war es nun zu spät.
Klaus hatte gelesen, dass Eichhörnchen ständig quatschten, sich immerzu bewegten und überhaupt nie still halten konnten. Und gerade jetzt wollte er sich weder unterhalten noch ein nervös zappelndes Etwas neben sich sehen.
„Du bist neu hier? Bist ein Maulwurf? Ich bin ein Eichhörnchen, weißt du?“ Das Hörnchen hüpfte aufgeregt von Seite zu Seite. „Siehst du?“ Es schob die Augenbrauen nach oben, öffnete die Arme und machte ein Gesicht, das sagen sollte: Tada, ein Eichhörnchen. „Ne? Kennst du, was?“
Maulwurfski verdrehte die Augen. Er war genervt und schaute auf seine nicht vorhandene Armbanduhr. „Hallo.
Ach, wie die Zeit vergeht. Ich muss dann mal wieder weiter.“
„Weiter? Bleib doch! Komm schon. Willst du das hier einfach auseinanderreißen?“ Das Hörnchen machte ein weinerliches Gesicht.
Maulwurfski verstand nicht. „Was will ich denn auseinanderreißen?“
„Na das zarte Pflänzchen unserer Freundschaft! Was denn sonst?“
„Wir sind überhaupt nicht befreundet! Ich kenne dich doch gar nicht!“
Hörnchen fasste sich mit schmerzerfülltem Gesicht ans Herz, als wäre er dort schwer verletzt worden. „Das tut weh. Das von einem Freund zu hören!“
Maulwurfski verschränkte die Arme und stampfte auf.
„Aber ich kenn dich doch gar nicht!“
„Siehst du, wir sind jetzt schon so dicke Freunde, und dabei kennen wir uns überhaupt nicht. Ich weiß nicht mal, wie du heißt! Wie soll ich dich denn rufen, wenn ich dich nochmal sehe? Stell dir mal vor, wir treffen uns mal wieder, und ich muss dich mit Ey! oder Ey, du! rufen. Wäre nicht so schön, ne?“
Maulwurfski zuckte gleichgültig mit den Schultern.
Eigentlich könnte das Hörnchen ihn ruhig Ey! rufen, er würde höchstwahrscheinlich eh nicht reagieren und so tun, als wäre er nicht gemeint.
Das Hörnchen legte nach: „Und wenn ich dich Ey rufen würde, woher solltest du wissen, dass du gemeint wärest?
Also wie heißt du denn?“
„Klaus“, brummte der Maulwurf.
„Echt, Klaus?“ Das Hörnchen lachte. „Ist ja lustig – ein Maulwurf, der Klaus heißt. Darf ich dich Wurfi nennen?“
„Wieso? Und Nein!“, antwortete der Maulwurf, der Klaus hieß, schnell und ernst.
„Mauli?“
„Auch nicht. Was ist an Klaus überhaupt so schlimm? Ich finde, Klaus ist ein ganz normaler Name.“
Das Hörnchen kicherte. „Sicher . . . Für einen Käfer wäre Klaus ein echt normaler Name. Aber für so einen jungen und kräftigen Maulwurf ist Klaus schon ungewöhnlich.“
„Käfer? Warum Käfer? Klaus Maulwurfski heiße ich! Nicht Mauli, nicht Wurfi. Klaus, PUNKT und AUS!“, sagte Maulwurfski streng. „Wie soll ich dich denn nennen?“
Das Hörnchen tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn und machte „Hmm“ und „Öhmm“. „Ich hab’s! Du kannst mich auch Sir von Hornchinski zu Piplinski nennen.
Nein, noch besser: Super von Hornchiama. Oder einfach nur: Mega Super Dupa Horton.“
Maulwurfski legte den Kopf ungläubig zur Seite. „Wie jetzt?
Horton, Hornchiama, Hornchinski zu Piplinski? Heißt du echt so?“
„Hmmm, nein, eigentlich nicht“, sagte das Hörnchen. „Ich heiße Hörnchen, aber du kannst mich auch Mega Super Dupa Horton nennen, wenn du willst.“
Der Maulwurf war verwirrt. „Also heißt du Hörnchen?“
Das Hörnchen nickte.
„Nicht Piplinski oder irgendwas mit Horton?“
Erneut nickte das Hörnchen.
„Und wie heißt dein Vater?“
„Hörnchen selbstverständlich“, antwortete das Hörnchen.
„Heißt ihr alle Hörnchen?“
„Ja. Das hängt damit zusammen, dass wir Hörnchen sind!
Und Hörnchen heißen eben Hörnchen!“
„Opa?“, bohrte der Maulwurf nach.
„Hörnchen.“
„Nachbar?“
„Hörnchen.“
„Mama?“
„Ulrike Hörnchen, wobei Hörnchen ihr Mädchenname ist.“
„Aber das macht doch keinen Sinn.“ Maulwurfski zog die Stirn in Falten. Er war verwirrt.
„Vielleicht macht es keinen Maulwurfskisinn, aber einen Eichhörnchensinn macht es mit Sicherheit“, entgegnete das Eichhörnchen.
„Ja und was macht man, wenn man ein bestimmtes Hörnchen rufen will?“
„Dann ruft man es, Herr Maulwurfski. Ist doch klar!“
„Ach so, Herr von und zu Piplinksi Hornchinski, und wie?“
Das Hörnchen legte die Händchen um den Mund, holte tief Luft und rief: „Hörnchen, komm sofort her!“
Der Maulwurf lachte.
Es war allerhöchste Zeit, wieder in die schattige Welt der Erdlöcher zu verschwinden – Sonnenbrandgefahr. „Ich muss jetzt wirklich los.“
Hörnchens Augenbrauen schnellten in die Höhe. „Nein, Klaus Maulwurfski, bleib noch! Ich zeig dir auch meinen Kobel. Der ist gleich hier in der Nähe!“, flehte es.
Kobel? Kobel . . . So ein schönes Wort, dachte sich Maulwurfski und sprach es ganz langsam und bedächtig aus: „Koobbeeell.“ Was das wohl sein mochte? Bestimmt etwas Wunderschönes, Atemberaubendes. Ein Kobel ...
Bestimmt glitzerte und funkelte er in allen erdenklichen Farben.
Maulwürfe haben eine Schwäche für alles Glitzernde und Funkelnde. Wer so viel Zeit in dunklen Höhlen verbringt, der kann bei so etwas einfach nicht wegschauen. Bestimmt war ein Kobel eine Art Schatz, etwas ganz Zierliches, etwas, das man vorsichtig zwischen zwei Fingern hielt, als könnte ein Windhauch es wegwehen. Kobel klang nach Kolibri und die waren ja auch Edelsteine der Lüfte. Mini-kleine Vögelchen, fliegende Glitzersteine. „Kannst du mir mal diesen Kobel zeigen?“, fragte der Maulwurf, ganz in seinen Kobelträumen vertieft.
„Klar. Komm mit!“ Hörnchen packte Maulwurfski an der Hand und hüpfte los.
Maulwurfski musste laufen, wie er noch nie zuvor gelaufen war. Hörnchen hatte ein atemberaubendes Tempo. Alles viel zu schnell für Maulwurfskis Beine, die sonst vor jedem Schritt überlegten, ob der nächste wirklich nötig war.
Maulwurfski hatte das Gefühl, mehr von Hörnchen übers Gras geschliffen zu werden, als selbst zu laufen. Nachdem sie die Parkwiese überquert hatten, kamen sie vor einem großen Baum zum Stehen – einer munter und fröhlich, der andere schweißgebadet, nach Atem ringend.
Es war ein schöner, großer Kirschbaum mit runder Krone, an dem kein Ast doof herausragte. Ein Baum, der im Frühling bestimmt prächtige Blüten und im Sommer saftige Kirschen trug. Hörnchen deutete mit seinem kleinen Zeigefinger auf die Baumkrone. „Da ist er, mein Kobel. Ist nicht weit.
Nur zehn, zwölf Hopser den Kirschbaum hoch.“
Maulwurfski legte seine Stirn in Falten. Was meinte das Hörnchen mit hoch? Sie waren doch oben. Oben ist doch schließlich da, wo das Gras wächst. Wie kann man höher als oben sein? Gibt es denn über dem Oben ein höheres Oben?
Ein Obener?
„Was ist? Willst du nun meinen Kobel sehen?“, fragte Hörnchen.
Dieses bezaubernde Wort Kobel ließ Maulwurfskis Ohren jubeln. „Und ob ich will! Unbedingt.“
„Dann müssen wir den Baum hoch.“
„Ach, du meinst da hoch?“ Maulwurfski schaute in den Himmel. Er hatte von Tenzing Norgaywurf und Reinhold Maulwessner gehört. Es waren legendäre Maulwurfshügelsteiger. Tenzing Norgaywurf war der Erste gewesen, der in die Tulpen auf der Wiese hineinschauen konnte. Reinhold Maulwessner schaffte diese Höhe sogar ohne Bleischuhe, Sauerstoffflasche und Vorrat an Süßholzwurzeltee. Maulwürfe vermuteten nämlich, dass in so großen Höhen das Weltall bald anfangen könnte.
Deswegen kletterten sie mit Bleischuhen. Die sollten verhindern, dass man einfach im Weltall davonschwebte.
Doch nun wollte dieses Hörnchen mit ihm, dem normalsten aller normalen Maulwürfe, bis in die Baumkrone aufsteigen?
War denn dort oben überhaupt sowas wie Luft vorhanden?
Fingen dort oben nicht schon die Sterne an?
„Na komm schon! Willst du endlich los?“ Eichhörnchen tippelte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. „Lass uns endlich hoch!“
„Ohne Ausrüstung? Wie denn überhaupt? Denkst du, ich habe unsichtbare Flügel, die ich ausklappen könnte?“
„Echt? Flügel? Unsichtbar? Krass.“ Das Eichhörnchen kratzte sich den Kopf.
„Ach, Hörnchen. Maulwürfe haben keine Flügel und können nicht fliegen.“
„Gleiten?“, fragte Hörnchen.
„Nein.“
„Schweben?“
„Auch nicht. Wir hüpfen höchstens ein kleines bisschen.“
„Hmm . . .", überlegte Hörnchen, „dann helfe ich dir. Kletter auf meinen Rücken. Halte dich gut fest!“, befahl das Hörnchen. Maulwurfski war der Rucksack, den Hörnchen den alten Kirschbaum hochbringen wollte.
„O Mann, es klappt!“, schrie Maulwurfski aufgeregt, als Hörnchen den zweiten Fuß an den Baum setzte. „Ich sehe Gras, Blumen, Maulwurfshügel – VON OBEN! Juhu!
Von ganz oben! Ich bin so hoch wie Norgaywurf und Maulwessner es waren! Ach was, Klaus Maulwurfski, der kleine Klaus, der früher lispelte und Angst vorm Hügelklettern hatte, ist jetzt viel höher als die beiden. Ich bin jetzt der größte Maulwurfski der Welt! JUHU! Höher, Hörnchen, höher!“
„Kein Grund, so zu schreien, wir haben noch nicht mal richtig angefangen“, unterbrach ihn Hörnchen.
„Nicht mal richtig angefangen?“ Maulwurfski wurde schwindelig. Diese Höhe war er nicht gewohnt. Er krallte sich so fest er konnte an Hörnchen fest.
Jetzt bloß keine Panik, dachte er sich.
„Schließe die Augen, es geht ganz schnell.“
Und dann, nach ein paar Sekunden, hörte Maulwurski ein fröhliches „Wir sind da!“
„Da? Wo? Sind wir jetzt im Weltall, wo es keine Luft gibt? Ich fühle mich ganz leicht. Fliege ich jetzt in der Schwerelosigkeit?“ Klaus Maulwurfski öffnete langsam die Augen. Er stand. Das war schon mal gut. Er nahm einen tiefen Atemzug. Luft gab es hier auch noch! Puh.
Nun hatte er Zeit, sich umzuschauen. Er stand in einem nestartigen Bau, der aus vielen kleinen Ästchen kunstvoll zusammengefügt war. „Hier glitzert und funkelt ja rein gar nichts. Was ist das?“
„Das ist mein Kobel! Schön, nicht wahr?"
„Schön? Was? Das pieksige Nest? Ein so schönes Wort wie Kobel für ein Nest aus Zweigen zu vergeben, das ist, als würde man Schmeißfliegen Elfenflügler nennen.“
Maulwurfski war enttäuscht und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. So viel Aufwand für ein paar Zweige!
„Aber schau mal da!“ Hörnchen zeigte durch das kleine Eingangsloch nach draußen.
Dort versank eine große rote Sonne am Horizont und tauchte den Himmel in alle erdenklichen Rosa-, Lila- und Rottöne.
„Hier funkelt und glitzert die Sonne und man sieht bis zum Horizont der Fantasie, so weit.“
Maulwurfski schaute heraus. Tatsächlich. Der Anblick war atemberaubend. All diese Farben, das Leuchten. Es war wunderschön. Maulwurfski nahm Hörnchens Hand.
„Das sieht wirklich fantastisch aus! Was glaubst du, was am Ende ist? Da, wo die Sonne untergeht?“
Hörnchen überlegte. „Bestimmt das Meer! Immer da, wo irgendetwas endet, ist ein Meer.“
„Bist du dir sicher? Was ist, wenn dort Castrop-Rauxel liegt?“
Hörnchen lachte. „Was soll das denn sein? Castop Axel? Das hört sich ja witzig an, wie Kasnarup Mauxel! Was ist das?“
„Irgendein Ort. Keine Ahnung. Das fiel mir gerade ein.“
Plötzlich überkam es Maulwurfski. Er hatte eine Idee: „Lass uns etwas Verrücktes machen, Hörnchen, lass uns dorthin, wo die Sonne untergeht. Lass uns ans Meer!“
Hörnchen kniff die Lippen zusammen. „Was Verrücktes?",
wiederholte Hörnchen. "Dann lass uns nach Calatup Aupel.
Ans Meer will jeder, das ist nicht verrückt. Alle wollen ans Meer. Verrückt ist Kalatrup Raukel! Und vielleicht geht da ja wirklich die Sonne unter.“
„Ja, dann ab nach Castrop-Rauxel! Du hast recht. Ans Meer wollen alle, das ist normal.“
Hörnchen grinste breit. „Das klingt nach einem richtigen Abenteuer. Ich liebe Abenteuer – und verrückte Abenteuer liebe ich am meisten! Aber wo liegt dieses Casasmup Lauxel?“
Maulwurfski zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht liegt es ja direkt an einem riesengroßen Meer. Ab nach Castrop-Rauxel. Hast du denn eine Karte?“
„Ja klar. Ich habe ganz viele!“ jubelte Hörnchen.
„Super, dann bring sie morgen mit. Und ich besorge den Rest!“
Maulwurfski hatte die halbe Nacht kein Auge zubekommen. War das wirklich so eine gute Idee, so mir nichts, dir nichts nach Castrop-Rauxel zu reisen? Sie wussten weder, wie weit es war, geschweige denn, wo es überhaupt lag, dieses Castrop-Rauxel. Je mehr Zeit verging, desto mehr fühlte es sich nach einer Irgendwann mal- , statt nach einer Jetzt oder nie-Idee an. Eine dieser Ideen, von denen man lieber nur träumt.
Einmal hatte Klaus ein Kind seinen Papa fragen gehört, ob er wieder eine Baumarktidee hätte. Maulwurfski wusste nicht, was ein Baumarkt war, aber das Wort Baumarktidee