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Die 18jährige Carina verbringt den ersten Urlaub ohne Eltern auf der hippen Baleareninsel Ibiza. Sie hat mit ihrem Freund Mark und ihrer besten Freundin Laura, sowie deren Freund Paul eine Woche Badeurlaub gebucht. Die vier Freunde erleben neben Sonnen, Baden und Feiern einige Abenteuer. Laura landet sogar ungeplant bei der spanischen Polizei. Carina hat mit ihrem ersten Liebskummer zu kämpfen. Unterhaltsame, kurzweilige Erzählung, eine "coole" Auszeit vom manchmal anstrengenden Alltag.
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Seitenzahl: 101
Veröffentlichungsjahr: 2020
Astrid Meisinger, geboren 1973 in Regensburg, ist in Niederbayern aufgewachsen und lebt nun seit 16 Jahren mit Mann und Tochter am anderen Rand der Hallertau in Oberbayern. "Carinas coolster Urlaub auf Ibiza" ist ihr zweiter Roman.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Als ich die Balkontür öffnete und hinaustrat, dachte ich innerlich „angekommen“, und atmete tief ein.
Vom Balkon sah man schräg über den Pool und über die Promenade zur Sandbucht von San Antonio. Segelschiffe und Boote dümpelten in der Bucht, die vorne türkises und weiter hinten immer dunkleres blaues Wasser führte. Der helle Strand und die rot gepflasterte Promenade gaben mit dem Grün der Palmen einen wunderschönen Kontrast.
Mark legte mir von hinten die Arme um die Hüften und wir gaben uns einen kurzen aber innigen Kuss. Unser erster gemeinsamer Urlaub! Eine ganze Woche würden wir uns nun dieses Hotelzimmer teilen.
Und nebenan waren meine beste Freundin Laura und Paul eingezogen.
Wir hatten diesen Pärchenurlaub vor drei Monaten gebucht und nun hatte es tatsächlich geklappt.
Laura und ich hatten gerade frisch das Abi in der Tasche und waren gerade 18 Jahre alt geworden.
Zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn waren acht Wochen Zeit. Von meinen Eltern hatte ich zum bestandenen Abi 500 Euro bekommen und den Rest zum teuren Urlaub auf Ibiza hatten Oma und Opa gesponsert.
Allerdings würde ich mir im August selbst noch etwas hinzuverdienen, weil ich einen Aushilfsjob im Freibadkiosk ergattert hatte. Dann könnte ich drei Wochen lang meine Kasse aufbessern. Allerdings hieß es dann auch immer früh aufstehen, denn mein Dienst würde schon um halb acht mit Herrichten von Butterbrezen und Wurstsemmeln beginnen. Täglich würde es bis halb drei gehen, bevor dann die nächste Schicht übernehmen würde.
Laura hatte ebenso den Urlaub gesponsert bekommen. Ihre Mama Daniela, die ab ersten September auch zugleich meine Ausbilderin würde, führte in der nächsten Kleinstadt das Reisebüro „FarAway“.
Laura und ich sollten nicht nur unser gebuchtes Hotel testen und bewerten, sondern auch noch zwei Hotels in der Umgebung besuchen. Daniela hatte sogar schon Termine für uns ausgemacht.
Mark war schon Mitte 19 und hatte nach dem Abi ein Jahr gejobbt und verschiedene Praktika gemacht. Er war sich einige Zeit nicht sicher gewesen, ob er studieren solle, oder lieber doch eine Ausbildung anfangen. Sein Nachbar wollte ihm eine Ausbildung zum Bankkaufmann schmackhaft machen, aber das kam für ihn dann doch nicht infrage. Nun spielte er mit dem Gedanken Mathe und Physik für Lehramt zu studieren. Ich musste innerlich grinsen, denn in diesen Fächern bei „gemeinsamem Lernen“ waren wir uns vor zwei Jahren näher gekommen.
Mark hatte von seinem Vater keine finanzielle Hilfe für den Urlaub bekommen. Dieser war geschieden und nach Miete für das Haus und Verpflegung für ihn, Mark und Marks Bruder Magnus waren einfach nicht mehr viele Extras drin. So konnten Laura und ich uns schon sehr glücklich wähnen.
Und Paul war nun gerade mit seiner Ausbildung zum technischen Zeichner fertig geworden und von seinem Betrieb übernommen worden. Er verdiente als Einziger von uns vier schon richtig Kohle. Allerdings musste er auch täglich fast 40 Kilometer bis in die Nähe von Ingolstadt zu seinem Arbeitsplatz fahren. Dort war bereits am acht Uhr Arbeitsbeginn und nachmittags kam er selten vor fünf bis halb sechs aus der Arbeit raus.
Da ich hier von ihm schon oft gehört hatte, wie stressig die Fahrerei sei, und wie müde er oft nach den langen Arbeitstagen war, war ich umso froher einen wohnortsnahen Ausbildungsplatz zu haben. Und das auch noch in meinem Wunschberuf Tourismuskauffrau.
Und nun acht Tage Sommer, Sonne, Strand und Meer....es konnte doch nur eine tolle Zeit werden!
Ich schnappte mir mein Handy und machte ein Bild von der schönen Bucht und schickte es sogleich an meine Eltern mit einem kurzen Text dass wir gut angekommen waren.
Sie waren bestimmt auch aufgeregt, denn es war mein erster richtiger Urlaub ohne sie. Vor zwei Jahren hatten wir noch gemeinsam unseren Urlaub auf Rhodos verbracht.
Als nur kurz nach dem Versenden der Nachricht von Mama eine Antwort kam, musste ich direkt schmunzeln.
Ich war zwar bereits letztes Jahr in der K12 auf die Abschlussfahrt nach London gefahren, aber das war ja eine organisierte Schulveranstaltung gewesen. Mit Betreuung durch Lehrer.
Jetzt hier auf Ibiza war ich also zum ersten Mal ohne Eltern in Urlaub. Allerdings mit netter Begleitung durch meine Freunde.
Ich freute mich schon total. Wir beschlossen noch für eine gute Stunde an den Pool zu gehen bevor wir uns fürs Abendessen herrichten würden.
Unten angekommen winkte Laura schon wie verrückt, sie hatte immerhin drei Liegen ergattert. Ich ließ mich mit einem Seufzer neben ihr nieder und Mark machte sich mit Paul auf den Weg zur Bar. Wir hatten all inclusive gebucht und konnten so rundum leckere Getränke ohne weiteren Aufpreis genießen.
Der Platz war etwas eng und nah am Poolrand aber das war mir egal. Obwohl der Flug nur zwei Stunden gedauert hatte und auch der Transfer nicht zu lange gewesen war, war ich trotzdem etwas platt.
Ich hatte einen großen Sangria bestellt, der mit dem Obst und den Eiswürfeln im Glas nicht nur lecker aussah, sondern auch so schmeckte. Laura und die Jungs tranken ein kleines Bier.
Paul lachte: „ Lasst uns auf einen coolen Urlaub anstoßen, YEAH, wir werden Ibiza rocken!“ Wir lachten ebenso und ließen die Gläser bzw die Becher am Pool klirren.
Laura sagte motzig: „Wenn ich diese Plastikbecher schon sehe! Billigste Einwegware. Überlegt mal – da kommen am Tag pro Nase gut an die fünf bis zehn Stück zusammen, das find ich ja krass!“
„Stimmt“ gab ich ihr recht „vor zwei Jahren auf Rhodos hatten die in unserem Hotel zwar auch Plastikbecher – ich glaub Glas darf man am Pool wegen Scherben und Verletzungsgefahr nicht verwenden – aber das waren festere, recycelbare Becher! Könnten die doch hier auch einführen!“
Um uns herum herrschte reges Treiben am Pool, viele junge Pärchen, aber auch einige Gruppen unterschiedlichen Alters, sowie ein paar wenige Rentner lagen auf den Liegen oder schwammen im Pool. Von der Poolbar her vernahm ich lauteres Gegröle, hier schlugen sich ein paar tätowierte, sonnenbrandgezeichnete Typen auf die Schulter und tranken Bier. Es schienen Engländer zu sein.
Mit lautem Klirren gingen ein paar Gläser zu Bruch. An der Bar wurden ja echte Gläser serviert. Für diese Angeheiterten wären wohl die Plastikbecher besser gewesen.
Der Außenbereich des Hotels war nicht zu groß, sondern eher überschaubar. Laura und ich hatten das Hotel zusammen ausgesucht und die Jungs hatten sich schnell überzeugen lassen. Um den gepflegten Pool waren Liegen und Sonnenschirme angeordnet und auch ein paar Palmen spendeten Schatten. Die Poolbar war mit Schilf gedeckt und mit Lampions und Holzschildern im Ibiza-Style dekoriert. Räucherstäbchen verbreiteten einen betörenden Duft.
Da wir auch den einen oder anderen Ausflug machen wollten und auch mal in eine der „IN-Discotheken“ gehen wollten würde trotz Flug und Hotel noch einiges an Ausgaben auf uns zukommen.
Nach den Drinks schwammen wir eine Runde im Pool und ließen uns danach auf den Liegen trocknen. Paul, der keine freie Liege erwischt hatte, ging nochmal zur Bar.
Anschließend verabredeten wir uns für halb acht im Restaurant.
Auf dem Zimmer ließ ich Mark als ersten zum Duschen und packte inzwischen meinen Koffer aus. Ich wählte zum Abendessen eine enge Jeansbermuda und dazu mein neues schwarzes Layertop.
Auch ich genoss dann erstmal eine ausgiebige Dusche und schminkte mich sorgfältig.
Im Restaurant fragten wir nach einem Tisch für vier Personen und bekamen auf der Terrasse einen Tisch mit Blick zum Pool.
Laura und Paul winkten und kamen direkt zu uns. Der Kellner fragte uns nach Getränken, wir Mädels bestellten Rotwein und die Jungs blieben beim Cerveza.
Das Buffet ließ keine Wünsche offen. Bereits beim Salat und den diversen Vorspeisen gingen einem die Augen über.
Vom Show-Cooking strömten leckere Düfte durch den Raum, heute gab es Lachs und daneben einen leckeren Braten.
Wir häuften unsere Teller voll und trudelten dann nach und nach am Tisch ein. Wir hatten kaum begonnen, da bestellte Paul schon das nächste Bier. Mir fiel eine Stirnfalte bei Laura auf. Paul trank auch daheim gern mal ein Glas mehr als es gut für ihn war, denn irgendwann wurde er dann oft unangenehm laut.
Ich kannte Lauras Vorgeschichte mit dem Thema Alkohol, aber ob sie wohl Paul auch schon eingeweiht hatte? Ich beschloss, sie das demnächst zu fragen und gegebenenfalls Paul einen Tipp geben.
Im allgemeinen Gequatsche und Gelächter war dies jedoch schnell wieder vergessen.
„Was haltet ihr davon wenn wir anschließend zum Westend spazieren? Von dort soll man den Sonnenuntergang super sehen können“ fragte ich in die Runde.
Mark bejahte und Paul, der in Ruhe an der Bar abhängen wollte, wurde einfach überstimmt.
Und so machten wir uns nach dem absolut leckeren Nachtisch auf den Weg: die Strandpromenade war voll von Urlaubern und Einheimischen, teils wurde auch gejoggt und Kinderwägen geschoben. Die Sonne begann bereits hinter Hochhäusern zu verschwinden und wir legten einen Zahn zu um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen.
Nach gut einer Viertelstunde passierten wir das berühmte „Cafe del Mar“ und das „Mambo“. Wir hatten nicht viel Zeit zum Schauen und Staunen und suchten uns einen Platz vor den Lokalen, wo sich auf den Felsen bereits hunderte Leute tummelten. Sie hatten Decken oder Jacken ausgebreitet und manche hatten sogar eine Gitarre dabei.
Und dann tauchte der glutrote Sonnenball ins Meer ein und als ein Katamaran vor die untergehende Sonne fuhr, blitzten und klickten reihum Fotoapparate und Handys. Auch ich drückte gleich ein paarmal ab.
Mark drückte mich und flüsterte mir „nochmal einen wunderschönen Urlaub, meine Hübsche“ ins Ohr. Es war so ein romantischer und ergreifender Moment wie man ihn gerne festhalten wollte, als ich Paul murren hörte:
„Ja Leute, schön und gut mit dem Planeten hier, nur wir sitzen voll auf dem Trockenen!“ Soweit also die Romantik von Paul. Laura verzog den Mund. Ringsum hatten die meisten der Leute Wein- und Pilsflaschen mitgebracht aber dazu war in der Eile keine Zeit mehr gewesen. „Hey Paul, du wirst uns schon nicht verdursten! Ich bin noch so voll vom Abendessen, da passt ja noch nicht mal noch ein Getränk rein“ versuchte ich die Stimmung wieder etwas aufzulockern.
„Da vorne gleich war so ein kleiner Laden, lasst uns doch da was holen!“ Die Plätze in den Cafes waren voll belegt und ein Blick auf die Getränkekarte offenbarte horrende Preise. Also holten wir uns in einem kleinen Supermarkt noch Getränke und quatschten dann einfach weiter.
Noch nie hatte ich mit einer kühlen Bierdose in der Hand so einen schönen Abendausklang am Meer genossen. Mark hatte mir den Arm um die Schultern gelegt und ich hätte ewig so sitzen bleiben können.
Auch Paul war wieder gut drauf und scherzte mit Laura, indem er ihr Handy vor ihr versteckte. Um uns herum war ebenfalls gelöste Stimmung und neben uns fing einer der Gitarrenspieler an zu klimpern. Er sang dazu und bald stimmten sogar andere noch mit ein.
Als wir ausgetrunken hatten, beschlossen wir in Ruhe zum Hotel zurück zu bummeln.
Auf dem Rückweg schlenderten wir noch durch die Gassen von San Antonio, wo sich Pubs und Restaurants aneinanderreihten. Die wahnsinnig laute Musik killte beinahe die friedliche Stimmung von vorhin. Man hätte meinen können, dass sich die Bars gegenseitig an Bass und Lautstärke überbieten wollten. Ein paar Türsteher wollten uns in ihre Läden locken. Paul wäre gleich bereit gewesen, aber wir waren drei gegen einen. Dazwischen gab es kleine Läden die auch Party- und Boot-Tickets verkauften. Wir beschlossen uns hier erstmal etwas zu informieren bevor wir dann morgen direkt ins Nachtleben eintauchen würden.
Von der Anreise her waren wir doch alle etwas schlapp und so bummelten wir gegen halb zwölf zurück zum Hotel, gerade noch rechtzeitig zu einem Absacker an der Hotelbar.
Am nächsten Tag ließen wir es recht gemütlich angehen und gingen nach dem leckeren Frühstück an den Strand.
Die Preise für Liegen und Schirme waren dermaßen überteuert dass wir einfach unsere Handtücher in den Sand legten und uns Käppi und Hut aufsetzten.