Changers - Band 2, Oryon - T Cooper - E-Book

Changers - Band 2, Oryon E-Book

T Cooper

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Beschreibung

Bei ihrer zweiten Veränderung wacht die 15-jährige Drew als Junge auf. Drew ist jetzt Oryon, ein cooler afro-amerikanischer Skatertyp. Gerade, als sie sich an ihre weibliche Identität gewöhnt hatte! Doch so ist das Leben für einen Changer, eine alte Menschenart, deren Angehörige jedes Highschooljahr als eine andere Person existieren müssen. Bis zum nächsten Sommer wird Oryon lernen, wie sehr die Welt um ihn herum versucht, ihn in das zu verändern, was sie in ihm sieht – und dass er nur er selbst sein kann, wenn er sich dem widersetzt. Der 2. Band einer außergewöhnlichen und mitreißenden Geschichte. Übersetzt von: Manuela Knetsch

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Seitenzahl: 380

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T COOPER

ALLISON GLOCK

CHANGERS

ORYON

Aus dem amerikanischen Englisch übertragenvon Manuela Knetsch

KOSMOS

Umschlaggestaltung Henry’s Lodge, Zürich, unter Verwendung einiger Fotos von © GlebStock/Shutterstock und © ostill/Shutterstock

© 2015, T Cooper und Allison Glock-Cooper, originally published in English by Akashic Books, New York (akashicbooks.com)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

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Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-14857-0

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Für Dixie und Matilda

Und für jede/n, die/der in den Spiegel gesehen hat und die Person, die sie/er dort erblickte, nicht wiedererkannte.

Bevor sie zu derjenigen wurde, zu der sie bestimmt war, bevor sie diese vier Jahre, genannt Highschool-Zeit, durchlebt hatte, diese vier Jahre, in denen alles, was ihr jemals vertraut gewesen war, sich in Luft auflöste, in denen ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und in denen sie sich verliebte, in denen sie Hass und Gewalt erfuhr und Cheerleaderin war und sie Leben rettete, ohne sich bewusst zu sein, wie, und von einem Mädchen und einem Jungen gerettet wurde und von Worten und von Musik und sie alles falsch machte, bis sie einige wichtige Dinge richtig machte, bevor sie hinterfragte, was es hieß, etwas Besonderes zu sein, überhaupt irgendetwas zu sein, und sich ihre Macht zunutze machte, die Macht, an die sie nicht geglaubt hatte und die andere an sich zu reißen versuchten, bevor irgendetwas von alldem und hundert andere schreckliche, wundersame, wahnsinnige, magische Dinge geschahen, war sie nur ein Mädchen namens Drew, das in Tennessee in den USA lebte.

SOMMER

DREW

CHANGE 1

TAG 365

Ich werde nicht schlafen.

Werde. Die. Augen. Nicht. Schließen.

Tu es nicht, Drew. Tu es nicht. Schlaf nicht ein, schlaf nicht ein, schlaf nicht ein.

Ich. Werde. Nicht. Einschlafen.

Wie ein Mantra spreche ich mir diese Worte seit einer halben Stunde immer und immer wieder vor. Wie spät ist es, zwei Uhr morgens? Ich bin so unendlich müde. Ich bin so, so, so, so, so, so … müde. Ich will nur noch schlafen. Aber ich kann nicht. Okay, theoretisch betrachtet könnte ich natürlich schon schlafen, rein körperlich wäre es mir möglich zu schlafen. Aber ich will nicht. Nein. Ich werde bei vollem Bewusstsein sein, wenn ich mich verändere. Die Tausendstelsekunde miterleben, in der ich mich in jemand anderen verwandle. Noch einmal.

Die Augenlider fallen mir zu und ich kann nichts dagegen tun. Ich spüre sogar die Muskeln darin zucken. Nasses Gesicht, feuchte Haut. Mein Schlafzimmer beginnt vor meinen Augen zu verschwimmen, alles wird unscharf – das Poster mit den Sternbildern, die im Dunkeln leuchten; mein verstaubtes Skateboard in der Ecke, das ich nicht mehr angerührt habe, seit Tracy es mir am letzten Schultag wiedergegeben hat; Snoop-Dogg da unten am Fußende des Bettes. Der Hund zumindest scheint keine Probleme mit dem Einschlafen gehabt zu haben. Wie üblich liegt er zu einer Kugel zusammengerollt, die Nase unter der Pfote, und schnarcht vor sich hin. Vermutlich deshalb, weil er, wenn er wieder aufwacht, kein anderes Tier sein wird, weder Seehund noch Schleiereule.

Was haben Hunde doch für ein Glück, dass sie keine Angst vor der Zukunft haben. Er ahnt nicht einmal, welch folgenschwere Veränderung mir innerhalb der nächsten fünf Stunden irgendwann bevorsteht. Auch nach 365 Tagen als Drew bin ich für ihn wahrscheinlich immer noch Ethan. Also Ethan, der jetzt längere Haare hat und besser riecht.

KLOPF-KLOPF-TÜR-AUF. Moms Markenzeichen, wenn sie in mein Zimmer kommt.

»Hey, Liebling«, flüstert sie leise. Als ich mich bewege, fügt sie lauter hinzu: »Ich kann nicht glauben, dass du immer noch wach bist.«

»Ach, wirklich?«, schieße ich zurück, verberge durch meinen Sarkasmus die Angst davor, dass jemand meine Welt wie eine Schneekugel durchschüttelt und ich verloren und frierend mit dem Nikolaus unter der Plastikkuppel zurückbleibe. Meine Augenlider sind schwer und zucken immer wieder und ich blinzele in Moms Richtung, die irgendwo zwischen dem Lichtschalter und der Türklinke stehen muss. Langsam erkenne ich Einzelheiten: ein rosa Tanktop, eine karierte Schlafanzughose und die Lesebrille, die ihr an einer Perlenkette um den Hals baumelt.

»Ich bleibe die ganze Nacht wach.«

»Das ist nicht ratsam«, sagt sie. »Aber viel Glück damit.«

»Du kannst mich nicht zum Schlafen zwingen.«

Mom lächelt und sieht mich mit einem Anflug von Mitleid an. »Heute Abend kostest du deine Anti-Haltung aber mal so richtig aus, oder?«, sagt sie dann, ganz die Seelenklempnerin, und auch wenn das nun mal ihr Job ist, wünschte ich mir, sie würde ihre Professionalität mal für eine verdammte Minute außen vor lassen. »Hast du so vielleicht das Gefühl, es stärker unter Kontrolle zu haben? Das könnte ich nämlich gut nachvollziehen, ich …«

»Schwörst du, dass du nicht weißt, wer ich als Nächstes sein werde?«, unterbreche ich sie.

»Ich schwöre«, antwortet sie und runzelt die Stirn. »Ich würde es dir verraten, wenn der Rat uns darüber informiert hätte. Aber das hat er nicht.«

Ich werfe ihr einen »Willst du mich vera…?«-Blick zu.

»Okay, wenn ich es wüsste und der Rat uns aufgetragen hätte, es für uns zu behalten, würde ich es dir tatsächlich nicht verraten«, korrigiert sie sich. »Aber in dem Fall würde ich zumindest nicht behaupten, nichts darüber zu wissen.«

Ich starre sie nur an, meine Augen schmerzen, als ob sie in Bleiche schwimmen würden.

Ich. Werde. Nicht. Einschlafen.

Nachdem ich noch einige Sekunden in diesem Dämmerzustand verbracht habe, fragt Mom: »Liebling, ist alles in Ordnung?«

Und dann, hurra!, geht das Geheule los. Als ob in der letzten Woche nicht schon genug Tränen geflossen wären. Tränen, weil meine Periode kurz bevorsteht. Tränen, weil der Sommer vorbei ist und ich weiß, was als Nächstes kommt, oder genauer gesagt, weil ich nicht weiß, wer alsNächstes kommt. Tränen vor allem, weil ich Audrey vermissen werde – ich kann sie natürlich weiterhin sehen, aber es wird nicht mehr im Entferntesten so sein wie im ersten Jahr auf der Highschool. Weil ich für sie gestorben sein werde, genauso, als ob ich tatsächlich gestorben wäre. Ich weiß ja nicht einmal, welchen Scheingrund mir der Rat zuteilen wird, um Audrey (und jedem anderen) zu erklären, wohin Drew verschwunden ist. Wohin ich verschwunden bin.

Das ist richtig scheiße.

Denn egal, wer ich sein werde, ich werde Audrey niemals erzählen können, dass ich die Person bin, die ihr im vergangenen Jahr so nahgekommen ist. Dass ich ihre beste Freundin war. Denn wer auch immer ich beim Aufwachen sein werde, es muss nicht zwangsläufig jemand sein, den Audrey mögen wird. Obwohl mein Wesen noch immer dasselbe sein wird (glaube ich), ich noch immer ich sein werde (was auch immer das heißt). Aber Audrey wird das nicht wissen. Oder doch? Verdammt noch mal, ich weiß es nicht, in der Changers-Bibel steht nichts Hilfreiches, um uns auf das hier vorzubereiten: Das Leben verändert jeden, Konstante und Changers gleichermaßen … Letztendlich ist die Vorstellung, Kontrolle über etwas haben zu können, nur eine Illusion … Im tiefsten Inneren wirst du immer derselbe bleiben, wahr und ehrlich, egal wie viele Versionen du durchlä… Mir schwirrt der Kopf von alldem und ich beginne zu hyperventilieren, und jetzt ist Mom da und fängt mich in einer Umarmung auf, was mich aber nur noch mehr schluchzen lässt. Mit jedem Beben meiner Schultern läuft mir der Rotz aus der Nase, jämmerlich, als ob meine Nase ein ekliger Frozen-Yogurt-Spender wäre.

»Ich bin so müde«, stoße ich zwischen zwei Schluchzern hervor.

»Ich weiß, Liebes«, flüstert sie und streicht mir die klebrigen Haare aus der Stirn. »Ich verstehe dich vollkommen.«

»Nein, das tust du nicht!«, schreie ich. »Du hast dich nie verändert!«

Sie holt tief Luft, atmet langsam und gleichmäßig wieder aus. »Diese Behauptung würde ich so nicht unterschreiben, aber darüber sollten wir uns ein andermal unterhalten.« Sie drückt mich einen Augenblick lang noch fester an sich.

»Es tut mir leid«, schniefe ich.

»Ist schon gut. Du hast ja recht. Ich bin tatsächlich nie als eine neue Person aufgewacht, wie Dad und du«, räumt sie ein.

»Ich will kein Loser sein«, wimmere ich.

»Du bist kein Loser, Drew. Du bist nur verwirrt, genau wie jeder andere Teenager auch …«

»Ich meine, ich will mich nicht in einen Loser verwandeln«, platzt es aus mir heraus.

Jetzt löst Mom sich aus der Umarmung und zeigt mir ihr »Schwer enttäuscht Gesicht«. Ich weiß, dass ich nicht so denken darf. Als Changer sollte man wissen, dass man Leute nicht einfach in Schubladen stecken kann, oder sich zumindest im Klaren darüber sein, wie oberflächlich ein solches Denken ist. Aber ich habe nun mal gesehen, wie die Freaks, die Nerds und die anderen Außenseiter an der Highschool behandelt werden.

Ein Changer zu sein, ist schwer genug. Ich will nicht gleich an mehreren Fronten kämpfen müssen. Wenn ich schon jemand anderes sein muss, möchte ich jemand sein, der attraktiv, beliebt und selbstbewusst ist, der etwas kann und … Oh mein Gott, ich denke mir gerade eine Kontaktanzeige für mich selbst aus.

»Wahre Schönheit kommt von innen«, sagt Mom gelassen. »Ich kenne eine ganze Menge sogenannter Siegertypen, die in Wirklichkeit echte Kröten sind. Und das können sie auch durch noch so gutes Aussehen nicht wettmachen. Es kommt nur auf die inneren Werte an.«

»Bist du je zur Highschool gegangen, Mom?«, sage ich und wische mir mit dem Handrücken über die laufende Nase.

Sie lacht in sich hinein. »Eins zu null für dich.«

Und dann lasse ich die Bombe platzen. »Ich will keinen Jungenkörper«, stoße ich hervor, versuche, Moms Reaktion aus den Augenwinkeln abzuschätzen. Nichts. Sie reagiert nicht. Der Therapeutinnen-Reflex. Durch nichts zu schockieren. Am liebsten würde ich ihr noch mehr erzählen. Wie lange ich es gehasst hatte, Drew zu sein, und dass ich alles dafür getan hätte, um Ethan zurückzuholen, aber dass ich jetzt, nachdem ich ein Jahr lang als Drew gelebt habe – also, Drew bin –, begreife, dass es nicht das Schlechteste ist und ich mich daran gewöhnt habe, als Mädchen auf der Highschool zu sein. Das heißt, als ein Mädchen, wie Drew eines ist.

»Was glaubst du, wer du gern sein möchtest?«, fragt Mom.

Über diese Frage muss ich ein paar Sekunden nachdenken. Und dann noch ein paar. »Ich will ich selbst sein«, sage ich schließlich, immer noch unsicher.

»Nun, darum wirst du nicht herumkommen«, sagt sie lachend, küsst mich auf die Stirn und steht auf. »Und jetzt wirst du gefälligst schlafen.«

Mom macht das Licht aus. Dann geht sie nach draußen und schließt die Tür hinter sich. Ich bin wieder allein. Na ja, nicht ganz, Snoopy ist auch noch da und sieht mich verschlafen an.

Blinzel-blinzel. Blinzel-blinzel. Blinzel.

Er senkt den Kopf und scheint augenblicklich wieder einzuschlafen. Angeber.

Es ist so verdammt ruhig hier. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren, mich, mich, mich. Zumindest hat sich dieser gewaltige hysterische Anfallmittlerweile zu einem leisen Dröhnen abgeschwächt, das ich irgendwie in den Griff bekommen kann. Atme. Atme. Zähl beim Einatmen bis fünf, beim Ausatmen bis acht. Ich kann tatsächlich hören, wie der Sauerstoff bei jedem Atemzug durch meine Luftröhre rasselt. Das ist verrückt. Heißt das etwa, dass mit mir etwas nicht stimmt? Habe ich Asthma oder vielleicht ein Lungenemphysem, weil ich im letzten Schuljahr mit Audrey immer auf der Schultreppe gehockt habe, wo die ganzen Raucher sind?

Apropos, ich frage mich, was Audrey jetzt, am Vorabend des ersten Schultages, gerade macht, ob sie an mich denkt, was sie anhat. (Das meine ich nicht auf die schlüpfrige Art). Nachdem sie aus dem Sommercamp der Hightechhasser zurückgekommen war (kein Internet, keine elektronischen Geräte und keine Musik außer Kirchenliedern erlaubt), hatte sie mir drei E-Mails geschickt, auf die ich nur vollkommen oberflächlich antworten konnte und die, notgedrungen, noch mehr Lügen enthielten. Die Lüge, dass ich mich auf den ersten Schultag freue. Die Lüge, ganz aufgeregt zu sein, sie wiederzusehen. Na ja, genau betrachtet war das zweite keine Lüge, denn obwohl ich mich nicht auf den ersten Schultag freue (die Betonung liegt hier auf dem ich. Ich, Drew, freue mich nicht auf den ersten Schultag, weil ich dann eine VOLLKOMMEN ANDERE PERSON sein werde), bin ich – wer auch immer das sein wird – trotzdem aufgedreht, weil ich Audrey wiedersehen werde. Dieser Teil war nicht gelogen. Seufz.

Okay, jetzt muss ich aber wirklich (nicht) schlafen. Ich klatsche zweimal in die Hände und schon geht das Deckenlicht auf wundersame Weise wieder an. Wie ich diesen Akustikschalter liebe, den ich mir diesen Sommer bei eBay ersteigert habe. Könnte auch die Erfindung eines Changers gewesen sein. Klatsche zweimal in die Hände und du wirst als Mädchen in die neunte Klasse gehen! Klatsche noch zweimal und du bist wieder ein Junge! Oder etwas komplett anderes!

Vollkommen bescheuert.

Übrigens hat Chase, als ich ihn das letzte Mal bei ReRunz gesehen habe, Folgendes erzählt: Er hat bei den RaChas gehört, dass es einen homöopathischen Weg gebe, um zu beeinflussen, in wen man sich verwandelt. Und dass der Rat der Changer nicht wolle, dass wir davon erfahren. Es heißt, ein Mensch, den man liebt, müsse einen Kristall an einem Faden über deinem Kopf kreisen lassen (in einem Oval), während man sich seine zukünftige V vorstellt. Das alles müsse in der letzten Vollmondnacht vor der Veränderung geschehen, und zwar genau um Mitternacht. Ich musste Chase schwören, es niemandem zu verraten (als ob es jemanden gäbe, dem ich davon erzählen könnte), und er meinte, dass er es versuchen wolle, und fragte mich, ob ich dabei sei. Ich schätze also, dass er sich immer noch etwas aus mir macht. Vielleicht brauchte er aber auch nur etwas Gesellschaft, eine vernünftige, nicht abergläubische Freundin, die etwas Aufklärung in den Affenzirkus bringt, den diese Kult-RaChas da veranstalten, indem sie Steine an Angelschnüren über ihren Köpfen kreisen lassen und hoffen, damit das Unkontrollierbare kontrollieren zu können – als klammere man sich an den Armlehnen seines Sitzes fest, während das Flugzeug in Turbulenzen gerät.

Ich habe Chase geantwortet, dass er offensichtlich zu viele Werwolf-Bücher gelesen hat und wohl nicht mehr richtig tickt. Diese Idioten da drüben auf dem RaChas-Gelände würden zwar alles machen, was Benedict ihnen sagt, aber so bescheuert kann doch bitte niemand sein. Als ob der Rat der Changers so etwas dem Zufall überlassen würde. Außerdem funktionieren nicht einmal diese Kristall-Deos. Und wenn Kristalle nicht einmal verhindern können, dass man mieft, dann werden sie wohl kaum helfen, dein Schicksal zu beeinflussen.

Ich. Komme. Nicht. Damit. Klar. Ich stehe noch einmal auf, um im Spiegel den vermutlich letzten Blick auf Drew zu werfen. Mein Gesicht ist gerötet. Verquollen und gerötet. Ich glaube, ich habe Fieber. Mein Körper scheint sich auf die Veränderung vorzubereiten. Mir fällt ein, dass ich mich auch letztes Jahr um diese Zeit irgendwie krank gefühlt habe. Naiv wie ich war, hielt ich das damals nur für die Vorboten einer kleinen Erkältung. Stattdessen aber fing ich mir einen akuten und heftigen Anfall von Weiblichkeit ein.

Also, ihr Chroniken, liebes Tagebuch in meinem Kopf, hier bin ich, Drew Staifer, in ihren letzten Stunden. Was sind meine tiefsinnigen Überlegungen? An welchen Gedanken, die mir in dieser letzten Change-1-Nacht durch den verwirrten Schädel gehen, möchte ich die gesamte Changer-Nachwelt teilhaben lassen? Moment, wisst ihr, dass strenggläubige jüdische Männer jeden Morgen aufwachen und in ihrem allerersten Morgengebet Gott dafür danken müssen, dass er sie nicht über Nacht in Frauen verwandelt hat? Und dass jüdische Frauen dem Allmächtigen dafür danken sollen, dass sie so geschaffen wurden, wie sie sind? Abgesehen davon, dass dieser ganze Kram ziemlich schräg ist und in meinem Gehirn zu Logik-Krämpfen führt, wenn ich versuche, darüber nachzudenken, frage ich mich doch, welches kleine Gebet ich so vor mich hinmurmeln werde, wenn ich morgen früh die Augen aufschlage.

»Also, mach’s gut«, sage ich zu meinem Spiegelbild, »bis später.« Dann laufe ich wie ein Zombie zurück ins Bett und …

Klatsch-klatsch. Licht aus.

HERBST

ORYON

CHANGE 2

TAG 1

Wo fange ich an?

Holla, die Waldfee.

Äh, also Hallo, zukünftiges Ich: Hier ist … äh … Oryon Small, frisch von der Verwandlung zurück. Ich dürfte so um die 1,73 Meter groß sein, circa 70 Kilo schwer, habe braune Augen, schwarze Haare. Ein Junge. Afroamerikanisch. Attraktiv – attraktiv genug. Schlank. Vielversprechend. Vielleicht. Ich bin jetzt seit ungefähr zehn Stunden wieder ein Kerl, und so weit … so gut?

Nicht wirklich. In Wahrheit ist es eher verwirrend, vielen Dank auch. Ich frage mich, ob sich dieses Gefühl je wieder geben wird.

Okay, ich werde mit der Wellblechhütte anfangen, wo ich mich heute Morgen vor der Schule mit Tracy getroffen habe. Tracy trug einen rosaroten tweedähnlichen Anzug aus der neuesten In-Grund-und-Boden-schäm-Kollektion und passend dazu, korallenroten Lippenstift.

»Ich weiß, du kennst das alles schon, aber ich möchte, dass du versuchst, jedes Ereignis in den Chroniken aufzuzeichnen, an das du dich erinnerst. Besonders in diesen ersten Tagen deiner neuen V. Du wirst jede Kleinigkeit und jede Nuance festhalten wollen. Dahinter steht die Idee, dass du auf dem Weg zu dem, zu dem du bestimmt bist, nicht vergisst, wer du warst«, ratterte sie aus der Changers-Bibel herunter – unglaublich mechanisch, selbst für Tracy.

Ich hatte sie seit etwa einer Woche nicht getroffen, was ungewöhnlich war, den ganzen Sommer über hatte sie in regelmäßigen Abständen nach mir gesehen. Aber heute, ausgerechnet heute, schien sie mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein und strich gerade geistesabwesend einen kurzen rosa Faden von ihrer Jacke.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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